Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 08, 1900, Image 4

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    2Sarol3Ja.sl.o, Staats-i3Lnzoigser.
tbt3tii 3taot0 ttnjrigcr.
11 Stilen icbe Woche.
Äff? & Daal, Heraugbn.
1123 R Skraß'. Zimmer SS.
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Viryl the ? Uftk t Liflcola,
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CtuUig ipcdtrt.
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Vgnnnltag. Ven S. jHcprniber IWO.
fJT ,3ibra8ka Staat . Anzei.
,ti' iß die größte teutsche Zeitung im
Staate und liefert jede Woche
iJT 12 eitn
.titrgraen Lesestoff. Unser, Sonntag
gast rm1 den besten deutschen Sonntag,
awUern rt ande .oenbürtig an die
?eitk gest'! merbn.
tcheld regiert die Welt!
AUeS verloren, nur die Ehre nicht!
Bolle 70 Iah mußte aiser jiran,
Js,tpy weiden, um die grandiaje For
mel , e'tdeckn. ,d"ß Mi glikder kö.
niglicher Familien au Liebe heircthen
sollten'.
Tettt neuen tfenfu zusolze haben
am ii ooemb zwei Millionen junge
ameikan,che söflip, zum ersten Mal
,n einer Praive-lenmahl ihre luii.neu
abgegeben.
Tte Gläubiger 18 Grasen Boni
Caftellane Äailin an Änna Gould.
freuen sich s.hr über eine ätbeldepesche
aus Amerika, wonach ihre Ansprüche ohne
Weitere vollständig von der Kould-a
mil,?,ed,ckt morden sollen. In ollen
Tonarten werben jctzt die amerikanischen
Gould hier gep,le,en.
In Chicago haben zwei Arbeiter ih
rein Dasein ein Ziel gesetzt, weil e durch
au den beiden nicht gelingen wollie,
A,b it zu frnNn, lvtil sie süichteten, da .
sie veihu 'gern mutzlen. ucn ein .'
trag ju- Geschichte der Pivspernät, von
der ma,i soviel diesen wilodewegie M
Tagen hörte.
Ja, ismarck lebt im deutschen Volke.
Uno fast keine Woche vergeht, in der ihm
nicht da odec dort im deutschen Reich ein
Denkmaleriichlet wird Ai.ememTogewur
den küizlich n veichiedeen Slädlen des
ön, greich Lach en alle, nichl weniger
I tä)i LiimaickdenkmSler errichtet:
ein B'smarckihukn, b,i Zmickau und iä;
marckltalu.n in Annaderg, Zittau. Auer
dach, Lenqenfeld und galkenstein.
Bon unseren Präsidenten waren ,h
rer Abstammung nach acht schotten bezv,
Jrlfinoei; einer, Madison. warein Wel
scher; einer, Ban rvuren, ein Holländer;
die übligen vierzehn hallen englische Bor
fahren, ÄUesamml heirathelen sie eingeborene
Amerirane.lnnen, mit Ausnahme von
John Quincu Adam, der eine Englän
denn zur öiou nahm. .
I der Tiefe vsn 3000 Fuß ist bei
dem penn,yli,anischen Orte Lame Mille
eine ehr ergiebigeGakquelle tlbohrt wor
den. Der Druck de ausströmenden
Gases war sd ftaik. daß d.r Bohrer und
andere Giäihe, sowie gelsMe 100 Fuß
hoch euvorgechleudert wurden. Nach
dem Ulihcil von Fachleuten wird die
Q -eUe d.vvo.vvo Fuß Gas pro Tag
liefern. Sie liegt in einer Gegend,
in welcher man bisher noch kein Mtur
ßa gesunden Halle.
In Alaska ist das Rennthicr jetzt
einglba ge i, wiewohl van der ersten
Hreike. welche die Bundes' Regierung
von Lapland ncch Alaska brachie, auf
der dte.se 520 glück infolge zu reicher
iialiiuna stjib.n. Tie Hcerde wurve
dama. aus 700 Stuck gebracht, und jetzt
hat sie sich feton aus 8000 vermehrt.
Tie E iitiü'gkrung dieses wer hvollen
Haus'b erS in A oska ist für die weitere
Enlw ckluvg unseies aiktilchen Terriio
riums vor, rer größten Bedeutung.
. Von den ziLsidenten derBer. Staa
ten waren nicht weniger als achtzehn
(m,hr wie Zre, drittel der Gesammtrahl)
Advokaten. Ber traten als Schukmei
ster ins akiioe Lben ein: Adams, Gar
sield. A.thar un Cleveland Nur th
n r war Arzt: William Henr, Harrison.
Einer begann seine Carriere als Leder
gerber: illmore und Johnson.
günsz hn g'nossn eine höhere Col
legeerziehunq; fünf besuchte nur die öf
sentlichen Elementarschulen; drei hatten
nict,t mal eine Elementarschulbildung
Der ei zige G'adunte von West Point
unter uiern Prä!idNten war Grant.
Wehrner. Bei'u. Eo , eine der
giogien sudaf,kanschen Minekvrpora
tio en, hat der fyxtftto Steel Kar Co.
in Pi t?birg den Kontrakt für Bahn
wagqonS im We'thvon fünf Millionen
Dollars, die a tf Bahnen in Südafrika
Berwensung finden sollen, übeit'ogen.
Biele surovSi'cken Firmen bewarben sich
um den Kontrak, inkeffen war da An
gebot 'er amerikanchen Gesellschaft nicht
nur um ein Dritiel niedriger, als das
niedr'gste eirer europäischen Sirma, son
der sie verpflichtete sich auch, den KvN'
traki in einkr um acht Monate küizeren
Zeit u, führen, alS irgend einer der
,?kurrenten.
Auf den Mefiügelkarmen deS Osten
sind, me wi' ouS einem Brti'el der N.
Ji Gun ersehen, jetzt vielfach Verkehr
ungen g'gen Diebe und Einbrecher ge
treffen, die on Z,w'ilässiakeik nich's zu
wünschest übrig lassen Sobald an r
gend einem Hhneihaus eine Thüre oder
ein seniler gtössnet wird, eriönt im Zi,n
mer des Auss her ein elektris tut Alarm.
la ganre Jn"kie dieser Hausern ist u
dm m t seinem Draht überzogen, Ser
lkiat b cht, wenn von außen ein rvrett
entfernt wnd. und durch das Brechen
de? Drad'rS w,rd d e Alirmg'ocke in Be
wegunq cfitzt. Ein vrllfiändiaeS elek
Iriird's Ilormv,liem für eine aiöpe,,
A,fl'gkliarn, k sin zwischen drei und
Vier hundert Dollar.
Viele ?'ui in Hix-ii mSten ge.
von teoi Odeiqetichi der iger. Staate
die Arzg, ,nilch eeen hden. ob die Ccn
ftilulwa der agge fklzt. Der jjunkei
DIi'irichier Ije hat in einem Falle
enischitden. daß kieConstiiutiea richt der
Flac'ge folge. Der ss,H war folgender
William H. Karlhall war wtn Ver
isjentlichung eine Sckmäharlikl über
den vei orderen Ob,rrichter Judd zu
sechs Monaten GcsZngnih verurkhkilt
worden. Marshall apxellirle dagegen
auf den Grund hin, daß nur neun
tchworene ihn schuldig gesprochen hatten,
wa zwar nach hawaiischen, der nicht
nach amerikaniichem Recht rechtmaiia fei,
R chier Eftee enischiet darauf, in Hawaii
gelte trotz der nnerion noch da alte
Reckit.
E'ne entgegengesetzte Entscheidung
gab ein Kreis, ichier ad. Dieser entließ
einen (esangenen. welchee eine Ver
buchen schuldig befunden moiden war,
ohne daß eine Grand kury ihn vorder
in ignklag'stand ersetzt halte. Der
reisrich,er erklärte diese Berfohren als
den merikaniichen Gesetzen zomiderlau
f.nd. die! aber hätten durch die Anne
rian in Hawiii Geltung bikommn.
?er Gesanalehrer eine Berliner
Realgymnasium übte mit seinen Schi'
lein ,n tfieo ein das folgende Stroph
riiiiiktt:
Und d'ingt ein feindliche Veschoß
In eiüks Aeemann Her,
Nicht klagt der wackere Kampfgenoß
lym macht es keinen chmerz.
an ,etzk ver 'jähre akot, ' le,n ,n
Stuitgait richkinendes fozialdemokra
tisch. Witzblatt) drei ebenso flotte Siro
paen hinzu:
Und reißt es einen Arm ihm ab,
Der seemann j iuchit und spricht:
Gottlob. d;ß ich den Arm nicht hab',
Run plagr mich kine Gichl!
gliegt ritsch! sein vein im Boaen
weit.
Huriah. schreit c dazu,
Jetzt spare ich, wie da mich freut,
Ujahrlich einen Schuh!
Und hebt die Schädeldecke ihm
Die Bombe ad sammt Schöpf,
Der Seemann ruft voll Ungestüm:
Ich hab' nen osf'nrz Kops!
, as verössentlichte Resultat de
Volkszählung, so weit oie Gefammtzahl
der mwohier der Ber statten in Be
tiachi r,il, hat zu vielfachen Vermu
thuiigen bezüqlich der Neueinthilung der
te,,reiung im Bundesrepraentaten
Hause B'ronlattung gegeben. Die Ver
mehrung oder Veiminderung der Staits
vertreiuiigeii HS,,gt von der Stimmung
oer zu ermayl sea ulcitglieder des nach
sten Congresses ab. Aber ziemlich stcher
ist es vllg mehrere Staaten Congrck
Mitglieder oerli ren werden. Einer der
selben ist Rebcaska, dessen Emmohner
zahl nur um 10 0jO zugenommen hat
Ein anderer ist Manie, dessen Einwohner
zahl nur um Sti.ovo zugenommen hat,
ic Zahl der Einwohner von Nevada
h't abgenommen, edoch kann dieser
Staat leinen Vertoter im BundeSrepiä
sentanlenhause verlieren, da er nur einen
hat.
Die meisten CoogreßmilMdn würde
nach der mäßigen Schätzung von je einen
auf 2 0,000 Einwohner Pcnnsylvanien
gewinnen und zwar drei, so daß eS im
Ganzen 81 haben würde. New Fork.
welches gegenwärtig 34 Milglieder hat.
wurde zwei gewinnen, entuck, May
land, Süd-Carolina und Virginia wür
den je ein Mitglied verlieren und dieser
Verlust on demokratischen Mitgliedern
würde durch einen Gewinn von zweien in
Teras nicht gedeckt werden. Mai, und
Bei mont würben je ein Mitglied o?r
lieien und Massachusetts eines gewinnen
Jllinoi würde eins gewinnen, so daß die
(ejammtzahl seiner Vertreter 24 betra
gen würde. Von den großen Mittel
staaten miirken Jndiana, Ohio und M,n-
nesota ,e einen Vertreler volleren, wäh
rend Michlqan, Iowa und Wisconsin
wed'i gewinnen noch verlieren würden
Durch die Einiheilung wüiden die Ver
tteter einerseits ui elf vermehrt, ande
rerseitS um zehn vermindert werden, so
daß die Gesammtzaht der Mitglieder
des BundeSreprSsentantenhauses um eins
vermehrt werden würde. Es unterlieg.
kaum einem Zweifel, d&ß die Neuein -
theilung auf keiner niedrigeren Basis
als ,e einen Vertreter auf L00.000 Ein
wchner erfolgen wird.
Ein Ertrinkender greift nach einem
Strohhalm. Wäre es nun anstitt ein:s
StrodhalmS eiu starker Ast gewesen, so
wäre er sicherer gerettet worden. Gan,
so ist es mit Medizinen Viele Leute
suchen vergeblich nach einem Mittel daS
Evstem zu reinigen und das Blut zu
veredeln. Sie greisen nach Strohhalmen.
pikbnen das erste Ding welches in ihren
Bereich kommt und wenn es fehlschlägt,
fallen sieder Verzweiflung in die Arme.
Horn, 's Alpenkräuter Blutbeleber ist ein
altiS. im Strome der Zeit erprobtes
Heilmittel. Eine Publikation, tkran
ken Bote', ertheilt Auskunft darüber.
Schreibt an Dr. Pcter Fahrney, ' 112
114 So. Hoyne Aoenue, Chicago, Jll-
George M. Mitihems. Cl.'rk im
amerikanischen tuarkiernicifters' Depar
temeat zu Manila, der sich aus der Heim
reise nach Cincinrati bcsiidet, erzählt
solg 'nde eingenthümliche Geschichte:
Vor 2 J hien wurde der Sohn deS
jetzigen Major Charles M. Rcckeseller
als kliines !tir,d in Hongkong von eine
chinesischen Kindermädchen gestohlen,
und im Maiz 18 9 wurde er von seinem
eiaenen Vater tn einem Gefecht bei San
BeviS. auf den Philippinen Inseln. un
wisientlich tjk!ödtet! sie Bkhairlichk.'it,
mit welcher die Philippiner zu San B'
viS kämpften, machte jeveS Mesecht zu ei
nem der hlhigsten im ganzen Kiieg. Sie
wurden von einem Weißen geführt. Dicht
an die Reihen de 9. amerikanischen Re,
gimrtS stürmten sie heran, und dr weiße
ftühier richtete offenbar seine ganze Ener
gie gegen Maor Rockeseller. Letzterer
zog seinen Rvolser, feuerte und tödtete
den Jührer fast augenblicklich. Die Lei
che des Führers blieb auf dem Schlacht
seid, und man iand an ihr Briefe, wel'
che zusammen mit eirnm anderen Bri,f,
den M jor Rockeseller kurz vor der
Schlacht erhalten hatte, ergaben, dasi der
teföt'te fitn Vlnerer war, ol Major
Rockesellers lanqe oerm ßler Sohn, d r
von einem ergsjscben Kaufmann adoplirl
WordlN war und den Namm Paul S?lsn:
vpe angencmnen halte. '
Ite armen Bre!
Die armen Baren! Da ist ein Au
ins, den man in dieser Zeit haung hören
kann, wo es kaum mehr zweifelhaft ist,
da ihr gewaltiger Kamps gegen die bri
tische Uebermacht völlig fehlgeschlagen
ist. Es ist eines der erschütterndsten
Trauerspiele in der Weltgeschichte, das
sich dort in Südafrika mähren? der letz
ten zwö'.f Monate abgespielt hat: ein
ackere, iromm, und freiheitliedendes
Volk, da durch unermüdlichen Fleiß sich
eine blühende Heimalh geschaffen hat.mo
es glaubte, schlecht uns recht nach der
Vaier Weife leben zu können, wird
durch die hinterlistigen Umtriebe eine
geld und ländergieriaen Rachbarn dazu
gelriebea. die Waffen zur Vertheidigung
seine Landes und seiner Unabhängigkeit
zu erheben, und weiß sich fast els Monate
lang gegen eine erdrückende Uebermacht
des Feindes zu behaupten, eine Ueber
macht, tie in den letzten Monaten
bis in Zehnfache und höher gestiegen
war.
Gegen diese riesige Menge der Feinde
haben die Buren sich nicht allein behaup
tet, sondern sie haben ihren Gegnern bis
zuletzt noch die empfindlichsten chiäae
versetzt und mehr als einmal die klügsten
Pläne von Englands besten Generalen
glänzend vereitelt.
Aber all' ihr Heldcmnuth und all' ihre
Geschicklichkeit konnte das traurige Ende
nicht verhindern, denn die Kräfte waren
eben zu ungleich vertheilt; und dieses
Misoerhällniß'mubte immer größer wer
den, je länger der .rtrieg dauerte. Denn
wahrend auf der Seite der Buren jede
Einbuße an Menschenleben einen unwic
derbringlichen Verlust bedeutete, konn
ten die Briten immer noch neue Verstär
kimgei, nachsenden, die durch Schlachten,
Strapazen und Krankheiten enstandenen
Lücken ausfüllen und so ihr Heer auf der
alten Stärke erhalten. So konnte denn
das Enoe nicht zweifelhaft sein. Aber
wenn die Briten auch thatsächlich die
Pläne ihrer gewissenlosen Staatsmänner
ausgeführt und die Burenrepubliken ih
rein Kolonialreiche einverleibt haben
ein Ruhmesblatt haben sie der Geschichte
ihres Landes nicht hinzugefügt. Nicht
allein, daß der Krieg, zu dem sie die
Buren getrieben haben, seinen Ursachen
nach einer der schandlichsten und vervain
mungswerthesten war, von denen die
Weltgeschichte weiß auch in der Füh
rung des Krieges selbst wurden dieGroß-
thaten der Tapferkeit und der Kriegs-
kunst fast ausschließlich vbn den Buren
vollbracht; und daß die Briten über
haupt noch an ihr Ziel gekommen sind,
das haben sie allein ihrer Uebermacht zu
verdanken.
Die Vernichtung der Burenrepubliken
ist em schreiendes Unrecht und hat auf
der ganzen nicht-britischen Erde Erbitte
rung und Verachtung gegen die Englän
der hervorgerufen; aber abzuwenden
war dieses Ende unter den obwaltenden
Umständen nicht. Das einzige Mittel
zur Verhütung dieses Unglücks märe eine
gemeinsame Verwendung aller anderen
Mächte bei Großbritannien gewesen,
mesen, und es hat eine Zeit gegeben, wo
ein solcher Schritt wohl möglich gewe
sen wäre. Das war damals, als sich
die Präsidenten der beiden Burenrepub-
Iiken an die Mächte mit der Bitte um
Vermittelung gewandt hatten. Wenn s?ch
damalsalle Regierungenzu einem solchen
Schritte vereinigt hätten, dann hätte
derselbe wohl Aussicht auf Erfolg ge
habt.
Aber em solches Vorgehen wurde da-
durch vereitelt, daß sich unsere Bundes
regierung sofort, ohne die Mitwirkung
der anderen Mächte abzumarten.mit dem
Anerbieten ihrer Vermittlung nach Lon
don wandte und sich einen Korb holte
Natürlich war dadurch auch den anderen
Mächten die Möglichkeit zum Einschrei-
ten genommen, und den armen Buren
wurde aus diese Weise auch die letzte und
einzige Aussicht auf Hilfe angeschnitten.
Ob nun diese Wirkung von unserer
Bundesregierung beabsichtigt war oder
nicht Manche behaupten sogar, die
ganze Vermitlelunaskomödie sei mit
England veraberedet gewesen- Thatsache
ist jedenfalls, daß die Administration
des Präsidenten McKinley ein wiiksa
mes Eingreifen der Mächte zu Gunsten
der Buren unmöglich gemacht hat.
Wieder jug gemacht.
Eire von Dr. King's New Life Pills
jeden Abend auf die Dauer von. zwei
Wochen. Hit mich wieder jung gemacht.
fchtkibt D. H, Turner von Dempftyt on.
Pa. Dieselben sind die besten in dir
W,lt für Leber, Magen und Eingeweide,
ein vegetabilisch Verursachen keine
Schmerzen. Nur 2öci I. H. Hart y
Apotheke.
Herrn WtllarvS Schwein.
Es ist noch nicht lange her, da begab
sich eines schönen Tages da unten in
Missouri ein merthvolles Zuchtschwein,
das einem Herrn Jvhn Williard gehörte.
auf das Feld des Nachbars Phil Atter-
berry wie es scheint, ohne vorher
dessen Erlaubniß erwirkt zu haben. Es
ist niemals bekannt geworden, warum
die Sau das that; möglicherweise han
delte sie unter dem Drang, für sich selbst
und ihre künftige gamilie in der rein
de Besseres zu suchen, als die Heimalh
hr bot eine Art Erpaniion oder
sie mag einfach von dem Schicksal oder
der Vorherbestimmung dazu getrieben
worden sein oder von dem menschen
freundliche Wunsche, Herrn Atterberry's
Feld tüchtig zu durchwühlen, damit der
warme Sonienschem und die wichs:hum
fördernde Feuchtigkeit gut eindringen
könnten in den Grund; und schließlich
liegt auch die Möglichkeit vor, daß man
es mit einem einfachen Fall von Aqres
sion" vielleicht sogar verbrecherischer!
zu thun hatte.
In letzterem Stinte scheint Herr Al
terberry das Vorgehen der Sau aufge
faßt zu haben; denn kaum hatte er sie
in seinem Felde erblickt, als er auch schon
seine Mannen seinen Sohn Fred und
den Knecht Vaught zusammenrief,
mit ihm das Thier zu verleiben. Und
mit trat die Erpanirn oder verbreche
rische oder anderweitige Agression" in
jenes Stadium, das mit dem Ucberlebcn
de Pasimdsten (de Stärkeren muß es
hier heißen) endet. Ta Schwein floh
nicht, sondern nahm kapier und kühn
den Kamps an, und vorerst mit Ersolg.
Herrn Atterberru Mannschaft war für
einen ernsten Kamps icht gerüstet, und
halte einen solchen nicht erwartet. Schon
die erste Attacke deSSchmeine zersprengt
die feindliche Phalanx. Der Knabe
Fred rettete sich auf einen Baum ; der
Knecht versuchte, über die Fenz zu ent
kommen, war aber nicht flink genug, und
wurde von dem Schwein arg bedrängt,
bis Herr Atterberru ihm mit einem Knüp
pel zu Hilfe kam. Daraus wendete der
Eindringling sich gegen diesen, jagte ihn
quer über da Feld, drängle ihn gegen
einen Holzhaufen und begann hier seine
Knie in unangenehmer Weise mit seinen
stark entwickelten Hauern zu bearbeiten.
Die Lage war kritisch, aber die Hilfe
nahte. Der Knabe Fred war, unbeob
achtet von dem Schwein von seinem
Baume herabgeglitten und in das Haus
geeilk und erschien jetzt mit einer Flinte
aus dein Plan. Er gab dem Schwein
einen krastigen Kick gegen den Theil fei
nc orper der ( dei Schweinen) von
denMenschen am höchsten geschätzt wird,
und warf, als das Schwein sich gegen
ihn wandte, seinem Vater die Flinte zu;
der fing sie auf und schoß das Schwein
todt.
So fand dieser Kamps ein blutiges
Ende mit dem Tode des Eindringlings,
aber er hatte als Rachspiel einen Kamps
vordem Gerichte, in welchem die kie
ger der blutigen Wahlstalt unterliegen
sollten, bar Willaro verklagte Herrn
A'terberry auf den Unterschied im Wer
the eines todten und eines lebenden
Schweines von der Art seiner Sau. Der
Prozeß kam in Kadi Brooks.Gericht in
der Town Atlanta zur Verhandlung und
dauerte den ganzen Tag. Herr Ätter
berrn uud seine Leute schilderten den
Kamps gegen das Schwein. Sie er
klärten, daß ihr Leben in höchster Ge
fahr war und sie alle drei würden ernste
liche, wenn nicht stödtliche Verletzungen
erlitten haben, wenn das Schwein nich'
getödtct worden wäre. Das half ihnen
aber Alles nichts. Die Geschworenen
wollten wissen, warum Alterburv und
sein Knecht nicht aus Bäume ltetterten.
wie der Knabe Fred that", und erklär
tni daß Atterberru kein liecht hatte, das
Schwein zu erschießen, wenn er ausiei
szcn konnte; daß er sich einer Nachlässig
keit schuldig machte, indem er nicht aus
einen Baum kletterte, und daß er Noth
wehr nicht geltend machen könne. Die
Jury sprach demzufolge dem Kläger sZö
zu, den vollen Betrag, den er verlange
hatte. Alterberry hat gegen das
Urtheil Berufung eingelegt.
Die. Geschichte ist buchstäblih wahr,
und wurde nicht etwa erfunden, als
Gleichniß zu dienen.
In R'Vakttur sieht Wnder.
Redakteur W. V' Barry von Gering,
ton. Tcnn., welcher die Mammuthhödle
besichtigte, bekam Hämorrhiden. Die
schnebe &ir durch Buckien's Arnica Sl-
be überzeugte ihn, daß es nocö mehr
Wxnfter giebt. Kunrt Hämorrhoiden.
Beschädigungen, Entzündngen und alle
körperliche Ausschläge. Nur SZc in I.
y. Hartcy's Apotheke.
Die europäische Lage.
Seit dem jAuöbruche des Boxerauf
standes in 2h,a und dem Einschreiten
der Grotzinachte gegen denselben verän
dert sich tii europäische Lage allwöchent
lich wie die Bilder eines Kaleidoskops.
Bald Hort man von einer Cambina
tion zwischen Rußland und Deutschland,
die in der Ernennung des Grafen Wal
dersee ' zum Höchstkommandirenden der
verbündeten Truppen Ausdruck fand.
Dagegen heißt es neuerdings, daß ein
Abkommen zwischen Großbritannien und
Deutschland geschloffen sei, welchem zu
folge man auf die Erwerbung von Ge
bieistheilen Chinas verzichtet habe.
Diesem bunten Durcheinander zu
Grunde liegt der alte Gege.isatz zwischen
Rußland und England. Beide Mächte
wollen den größtmöglichen Theil Asiens
umer ihre Controlle bringen.
Denn als Großbritannien sich das rie
sige ostindische Reich unterwarf, dragen
die russischen Truppen im mittleren
Asien vorwärts und umwarben Afghani
stan. In Westasien aber bemühen sichbeide
Großmächte um den vorherrschendenEin
fluß auf den Türkensulian. Und die
dort hervortretende Eisersuchthat ja a,,ch
ein thatkräftiges Einschreiten zu Gunsten
der schwerverfolgten amerikanischenChri
sten vereitelt.
Zu diesen beiden Gegensätzen kommt
nun noch der chinesische, ostsiatische.
Der russische Czar hat seine Hände nach
der an sein Reich grenzenden umsangrei
chen Mandschurei ausgestreckt. Und für
dies, Vergrößerungöpläne sucht er vor
allem das deutsche Reich zu gewinnen.
Denn wenn er den deutschen Kaiser auf
seine Seile bekäme, so würden die Re
gierungen Frankreichs, Oesterreichs Un
garns undJialiens sich kaum widersetzen.
Das britische Tory-Ministerium weiß
das und läßt darum nichts unversucht,
um den deutschen Kaiser dem russischen
Bären abspänstiq zu machen. Taru
dient auch wohl das vorerwähnte Ab
kommen, welches eine Zerstückelung des
.,Blu,nenr.e,chS' der Mille" verhindern
soll.
Hintee diesen neuesten politischen
Combinationen lst alles Andere, selbst
der alte Gegensatz zwischen Frankreich
und Teutschland zurückgetreten.
an fich selbst kuriren.
ouova ist ein französische Mittel für
beiderlei Geschlechte und kurirl Ä msrrhoe
tteet unnatürlicher ftliifj, Ezü!ina.,
R'izung und Eiterung der Schtemhaui.
Dai Mittel wird ineitich genommen zu
sammen mit Einloiitzungn und giraniirt
dic schlimmsten fiatle in ener W"tte ,v ku
viren oder freie Mcdizi bij ei ie Kur statt
gefunden tat $;l mr Packer oder zwei für
5. Jrii'now? kig!'wnot nich Smvfing
öij ? rl'is. iHanintirt von T!?e Kid?
Sruq Cr . Etgin,
'der 'lcst im Gre und ftl infantil in
!'!!, ia Aotlke L'iicI, d,. aai
e e v lliiändige !,;?;iu!,l in Äu,n,iwaa
:ea. Schleifer.
Talmadg? über Deutilanv
Immer wieder zeigt e sich, daß da
absprechende Urtheil mancher Amerikaner
über Deutschland lediglich aas barer Un
kentniß beruht und sofort zu Gunsten
Deutschland umschlägt, wenn der Jan
tee einmal selber steht und hört, wie es
drüben zug:ht. Zu diesen Bekehrten"
gehört nun auch der weltbekannte Kan
zclredncr Talmadge. Auch er halte
früher für Deutschland nicht gerade viel
übrig, komt aber nun, da er drüben ist.
mit einer ganz anderen Sprache heraus.
Ja, wie es die Art leicht erregbarer Men-
schen ist, zu denen man Talmasqe zu
zählen hat: er schießt in feinem Enthu
siasmuS sogar etwas über das Ziel hin
aus.
ES giebt keinen Bettler in Deutschland
so sagt er. Wenigstens habe ich Ist
nen gesehen. In anderen europäischen
Ländern sei der Bettler eine stehende
Figur: den Hut in der Hand, die Auge
bittend nach oben geschlagen, in Lum
pen gehüllt - einBetller von B.'ius, des
sen Eltern und Großeltern schon gebettelt
haben und der also erblich belastet er
scheint so zeige er sich im europäi
schen Slädtebild als so unentbehrlich
wie der Baum in der Landschaft. In
Deutsland jedoch fehle der berussmäß
ige Bettler; man finde ihn weder vor
der Kirchlhüre, noch an den Thoren der
Eisenbahnstationen, noch an den tra
ßeneckcn. Warum nicht? Weil Dculsch
land besser pro perire, als irqend ein
anderes Land, weil die Leute dort sich
satt essen könnten.
Die äußersteNcinlichkeit herrsche. Und
Das sei doch auch ein Zeichen, daß es den
Deutschen gut gehe. Wa Schmutz ist,
da sei auch Armuth. Aber in Deutsch
lang herrsche auch im Sommer eine so
skrupulöse Vauberleit, daß nirgends
üble Dünste aussteiqen, Berlin sei im
August gerade so gesund, wie im Januar
Und das Volk sei nüchtern ; er habe nur
zwei Betrunkene gesehen auf seiner Neise
durch Deutschland. Das deutsche Bier
sei lange nicht so schlimm, wie der ame
litauische Whiskey.
Die segensreichen Wirkungen der Re
gierung des großen Kaisers W lhclm
seien "ch immer zu spüren.' Dieser
Kaiser habe durch seine Frugalilät und
Einfachheit dem Volke ein ausgezeichnet
tcs Elempel gegeben. Seine Paläste sein
nicht besser, als w.'hleingerichlete bürger-
liche Heimstätten. Und doch sei r mit
seinem getreuen Vismarck der Gründer
eines Reiches geworden, das so lange
begehen würde, wie die sone und der
Mond. Die Feder des Diplomaten
hätte, wie in allen Weltreichen, so auch
in Deutschland zusammen gehen müssen
mit dem Schmerle. Was Thomas Ies
serson's Feder, Georg Washington's
Schwert und Alexander Hamilton's
finanzielles Geschickt für Amerika fertig
gebracht hätten, das hätten Kaiser Wil
Helm der Erste, Mollke und Bismarck für
Deutschland gethan.
Aber auch der jetzige Kaiser habe sich
die Herzen seines Volkes erobert. Man
tadle an ihm freilich seine milden Reden
oder mäkle auch an dieser oder jenerHand
lung des Kaisers, aber die Gunst des
Volkes gehöre ihm doch, und er werde
einst seinen. Sohne ein mächtigeres Reich
hinterlasien, als er es von seinen Vätern
ererbt habe. Deutsches Blut habe Ei
sen in sich, und vaS deutsche Reich wer
de das frivole Frankreich und das grau
same Spanien weit überdauern. Der
deutsche Kaiser sei vielgefchäftiq : heute
lege erden Eckstein zu einer Kirche oder
einem Denkmal, morgen wohne er dem
Stapellauf eines Schiffes bei oder in
spizire ein Regiment; heute sei er hier,
morgen anderswo. Aber immer nähme
er seine Aufgabe ernst, und Das misse
das oll, und darum ehre und achte ihn
daffelbe.
Talmadge erzählt eine Anekdote,
welche die drei Kaiser charakieri
siien soll. Ein Bänkelsänger hätte die
drei Kaiser so gekennzeichnet: Kaiser
Wilhelm l. bleibe in der Erinnerung
seines Volkes durch die Worte: Ich
habe keine Zeit, müde zu sein." Kaiser
Friedlich durch die Worte: Lerne lei
den, ohne zu klagen." Des jetzigen
Kaisers Charaklerlstikum aber läge in den
Worten: Auguste, pack die Koffer."
Die letzten Worte hätten den Bänkelsän
ger in Conflikt mit der Polizei gebrachs;
er habe dieselben daraufhin wohl megge
lassen, aber das Publikum habe die
Worte dann selber ergänzt.
Talmadge nimmt Dies als ein wirk
liches Vorkommniß an. Das tst es je
denfalls nicht, aber eine treffliche Kenn
zeichnung der drei Kaiser ist es.
Deutschland ist, so meint Talmadge,
die Heimalh der Malerei und der Musik.
Ganz begeistert schreibt er über seinen
Besuch der Gemäldegallerie in Dresden,
wo ihn der Anblick der sirtinischen Ma
donna geradezu hin-eißt, und mit erhe
benden Worten schildert erden Eindruck,
den die Kirchenmusik in der Schloßkirche
auf ihn hervorbringt, so daß er schließ
lich in die Dithyrambe ausbricht: 0,
Land einesHändel und Schumann, eines
Humboldt, Schiller, Göthe, Lesung,
Krummacher, Melanchthon und Lulher!
Friede sei in Deinen Grenzen und Pro
spcritat in Deinen Häusern !"
Und Das schreibt ein waschachter
Amerikaner! Deutschland hat es ihm
angethan.
Nten Llppettt!
Gar prächtig schmückt zum Schseinebra
ten
Oän gutes Sauerkraut, eni's frisch:
Drum möchten wir der Hausfra ralhin:
Bring' es recht aaufiz auf den Tisch.
Pfannkuchen mundet auch gir wichtig:
Dafür nebmt nur recht g'itei Mehl.
Dürrobst gekocht dazu ist prächtig.
Mit solcher Kost geht man nichl fehl.
'n Ijärirq auch so bin und wieder
Ist gar nicht Ldel. Glaubt es mir !
Salat danon dem kauberrn bieder
Güt als der Kochkunst hoch'r Z,er.
irllt 'jr min solche Wichen fmifit,
l'nb viel Andre, ui3 gut sch n ckt,
Zu v,frn ?e th rn;iö' ,Vj" trafen.
Sei Waarenlage, ilslt'ä deckt.
(5ttcopälsHcs.
Groß. Aufsehen mach? neuerliche
Enthüllungen uder angebliche Corruption
der Berliner Kriminalpolizei! Kaiser
Wilhelm ist, wie es heißt.sehc zornig
über die Geschichte und hat den Polizei
Präsidenten Windheim beauftragt, eine
strenge Untersuchung vorzunehmen. Sa
haben also die Berliner seit lanzererZeit
wieder zum ersten Mal über etwa An
deres zu reden, als über die allgemeine
hohe Politik, und sie und sehr gespannt
darauf, wa bet der amtlichen Unlersu
chung h.rauskominen wird. Freilich 's'
dies nicht die er,le Skandal Sensation,
milche in dieser Beziehung ausgekommen
i't; aber man hatte geglaubt, daß seit
Mad nS Zeiten und namentlich in den
letzten Paar Jahren doch Vieles besser
geworden sei. Wie immer, nützen die
Soziallsten die Geschichte am eifrigsten
aus.
Die Abschieds Kundgebungen für den
Fürsten Hohenlohe, der jungst aus dem
Reichskanzler Amt schied, sind noch ini
mer nicht zu Ende. Neuerdings hat auch
eine Delegation des deutschen Bundes-
ralhcs dem Fürsten Hohcnlohe eine sehr"
Herzlich gehaltene Adieffc überreicht, wo
rin besonders die auSgczcichnelenBrzieh
ungcn ermähnt werden, welche stets zwi
schen ihm und seinen Kollegen im Ban
deSrath bestanden hätten. Diese Adresse
wurde vom bairischen Bundesra'HS'Mil
glied Grase Lerchenfeld überreicht.
Noch immer hzt das Interesse an den
chinesischen Angelegenheiten nur wenig
nachgelassen, trotzdem die deutschen
Nachrichten darüber nur spärliche
Nahrung für dasselbe bieten. Neuer
dings hat das deutsche Amt desÄusmär
tigen von Scheng, dem bekannten chine
sischen Taotoi i Shanghai erfahren,
daß HsüaTsching Tschang (Mitglied dcö
chiiiechsischenRathes desAuSwärt'gen und
einer derjenigen, deren Bestrafnng für
die Borer" - Gewaltthaten von den
Mächten verlangt wird) keineswegs, wie
berichtet wurde, Selbstmord beganaen
habe, sondern wohl und munter sei und
allein Anschein nach keinen Augenblick
an Selbstenlleibung gedacht habe." Diese
Selbstmord'tZjeschichte war offenbar eine
der vielen chinesischen Enten, welche man
auffliegen läßt, uui die Verbündeten zu
tauschen ; sie wird wohl noch lange nicht
die letzte sei.
Der, nach Verübung von Unterschlei
fen verschmaiiöene Militär - Zahlmeister
Wild in Darmstadt hat anscheinend auch
Gelder eines Garantiefonds unterschla
gen, dessen Direktor er war. Man hat
noch keine Joee, wohin sich der Flücht
ling gewendet hat.
Die Agrarier, bescheiden wie immer,
haben neuerdings die Forderung gestellt.
daß die Regierung die Tabakzölle ver
doppele. Uebriqens grämen sich die
Agrarier sehr über die Angriffe
auf den, ihnen so wohlwollen
den Reichs'Stratssekrclär deS Innern,
Grasen v. Posadowsky-Wehner, in Per
bindung mit der bekannten 12.000Mark-
Affäre.
Hr. Otto Zembsch. der bisherige deut
sche Gesandte in der südamerikanischen ,
Republik Peru, tst. als Gesandter nach
San Domingo versetzt morden, und sein
Nachfolger in erstere: Eigenschaft wird
Hr. v. Prollius werden. EinAbschieds-
Bankett der deutschen Kolonie in Lima
legte Zeugniß dafür ab, welche Werth
schätzung Hr. Zembsch bei den dortigen
Deutschen genießt.
Das Befinden der deutschen Kaiserin-
mittwe Friedrich, welche bekanntlich seit
längerer Zeit sehr leidend ist, und deren
Ableben man bekanntlich eine Zeitlang
nahe bevorstehend qlauble, bessert sich jetzt
doch bedeutend. Seit zehn Tagen hat
die Patientin keinen Rückfall mehr ge-
habt, und starker als je hofft man auf
ihre Wiedergcnesunq.
Andererseits macht die wankende Ge-
sundheit des greisen Feldmarschalls
von lumenthal. einer der beiten
Paladine aus der Zeit des
deutsch-französischen Krieges, den Kai-
ser sehr besorgt. Der Feldmarschall ist
jetzt etwa 90 Jahre alt, und jede Ge-
undheitsstorunq mag bei ihm einen ver-
hängn'ßvollcn Augang nehmen.
Keine Familien-, Ätaats-und soniti-
sten Angelegenheiten können übrigens
den Kaiser abhalten, sich den Freuden
der Jagd hinzugeben. Auf einer heuti
gen Jagd erlegte er drei Wildschweine,
und die Kaltblütigkeit, mit welcher er
diesen Bestien gegenübertrat, soll die
Bewunderung seiner Umgebang erregt
aocn
Aus Wien wird gemeldet, daß Adele
Strauß. Wittwe des berühmten Walzer
köniqs Johann Strauß, nun ebenfalls
beabuchtigt,den Briefwechsel ihres Gatten
zu veröffentlichen.
Mutige Forscher
wie Stanley und Liviagstone fanden e
schwieriger Malaria. Wieder und Neiven
sieber zu belegen als die Kannibalen,
aber Tausende Haben en'deat, daß Elec.
tnc Bitters eine tfunbeibare Jlniiei für
M ilani.i in. Wenn Sie Wechfelsieber,
Schmerzen im Nacken und Kopf, ein
müies Getühl hiben, so wird eine Pro-
be sie von der Mn'e d,kses Mitteis über
leugt't. M. A Null von Wclb, Jll..
chr-ibt: Meine nder lagen ein Jahr
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It" i' 17 Zt
OMAHA, IsEli.
at,r:,.lt u .ö Dichtung.
( sine wahr,' Betunuii in l'iiicul.t nach
der M(bie:
Wer reitet so spat durch Nach! und
Wind".)
Wer schreit so spät durch die finstere
acht.
Bei des Rewitter hell leuchlenderPrach,
Wer pascht durch den Regen mit frischem
Math?
Es ist unser Doktor min kennt ihn gut!
Er eilet dahin und seufzet schwer:
Die Prar läßt gar nicht zu Hause
mich mehr;
In unser?, Lo.e. ist doch Ich id',
kZehlt heute wieder der Dritte zum .?at."
Und eilends, von solchen Gedanken ge
lagt. Kommt jcyt er die Slraß'h'ru.iter ge
jagt.
Und khen mißt er den tie'en Drtck
Tit an den Sieberteii Straßeieck.
Da klingt cn'i Ohr ihn eiu vie,schlch;c
Laut
Es kliügt so bekannt ihm. so rronnia
und Irüut
U.id neben sich aus der Straße steh',,
Da sich! er zwei Tarnen so nah und sg
schön.
O, Dokioc". lo schallt es aa nächste
Näb'
"Aint tliis it tcrrililo wathr tIv.
V lrnil h (.l tiiiit; with loucivaiii
hpmI Hi'cr
All! I10W WH HP! Cilllirsit IjV tll' WHtcT
riglit hoit'!''
?m Daktor aber sofort erwacht
Die alte Ritterlichkeit mit Macht.
tnu immer war er iu j?der Zeit
Tem schönei'n Geschlechte zu helfe bk
rett. , .Wollt' hüb'che Damen, Ihr mit mir
geh'n.
?o rg' ich Euch durch' Wasser Ichön;
.ch war noch immer zu Damen galant."
Et spricht es und reicht ten Beizen die
Had.
,,(), Doctor, you'r a awsul nioo inaii!
Ves, carry us over as quick a you
can
The lnud is so ilcep and tliu waterso
wide
And wc suiv will r, ',!,. y,(ll
always alrigt!"
Und der Doktor die Eine schnell zu sich
Witikt.
Leichifüßig sie sich auf den Nucken ihm
fchwinut.
Mit wenigen schulten in schneller Hast
Durcheilt er das Nasser mit seiner Last.
Und ebenso trug er die And're dann gut
Durch tobende Wasscr und schäumende
Fiuth
Und brachie sie sicher zur andern Seit,
Und Beide maien nicht wenig erfreut.
Doch al sie nun glücklich rüde, gebrecht,
Dt fällt da elektrische Licht mit Macht
Aus ihre Gesichter; oerschleicrt u, d schön:
iZmei egeriviber g'.'m Doktor steh'n!
Dem Dokior erstarrte da Blut fast ,u
Eis, '
Ihm würd' in den Adirn bald kalt und
bald heißt:
r griff on die Siiin sich mit fchwin.
dendem Mu'h
Und lächelte grimmig: h, das ist
'mal gm!"
Die Schwarzen aber bedankten sich sehr
Und zogen dann friedlich die Straße da
her:
Ünd erzöhlten's den Niggern hier weit
und breit.
Und Jeder sagte: ..The Doe" i all.
righi!"
Nur schade ist es bei dieser Geschicht'.
Daß der Doktor g'ead laust für ne Os
ftce nicht,
Denn treulich ergeben in Stürmen und
Noth
Ist stets ihm von jetzt an di: N-aaer
Bote." aa
Deck, scdrecktiche Miftgrissk.
Kechs schreckliche Mißgriffe von sechs
verschiedenen Aerzten haben Wm H
Mullensvon Locklrnd. hio, beinahe in
ein frcchzeitiges Grab gebracht. Alle
sagten er habe ein Lungenleiden und
mußte Sterben. Aber er wurde über,
leoet einmal Dr. Kings New Discovery
sür SchWindsucht zu probiren. Nach
fünf Flaschen war er vollständig kurirt.
s ist positiv garontirt gegen all? palS ,
Brust und Lungenkcakbti'tcn. ein,chieß'
lich Husten. Erkältung. La Grippe Lun.
gnentzandu'a. Bronchites. Astma.Hzls
brauen. Kauchhusten. hOc un l.00
looest,cren in j. H. Harley'!
theke. ,
Äpo
Zweierlei Mühiggünger.
Reiche Tagediebe.
Spielen. Wuchern. Leute schmden,
Mit öetra.,ern sich oerbü.ilen.
Reichthum hausen oha Müh'
Darin gipfelt ihr Empfinden,
Uebt sich ihre Phantasie.
Nobcl speisen, zcchen. reisen,
tanzen in den .besten' Kreisen,
aZ et köiit den Ledenömnih.
Diese Ordnung' ist , reisen,
Haben sie es doch so gut!
Warum sollt' es anders werden
Hat der teich nicht auf Erden'
Das eiscb'ite Paradies?
,rei vonA'.beit und eschweiren,
Ist daS Leben wirklich süß. '
D i e U e b e r z S h l j g e :r.
Ohne Obdock. Kne Mti,,,r
Oft verfolgt durch rvhc But el.
Zieht der erme Tramp dahin;
fadenscheinig ist fe n Kittn.
Hofs.iurigsleer sind Heiz u,,d Sirn.
inst m se'nen bessern Tfgen
Durft' er lich noch r blich plgn
Für den Meister cder Heirn.
,1ber das war leicht zu tragen.
Blieb ihm doch der Hunger serr.
Doch eö kamen die Maschiren
?a war ,'ichis niehr zu onh-nen
U d ninn brauchte ihn n ch: nikht ;
l'.itr irr.o gtiVtjt o.vt ihnen,
J;ti c; nun als !amp umh,r.