' i G diese Weiber! esidcnz of John Ritsch. EZq.. Größer Neu York. Mister Editer! Fange Sie nor nie in Ihrem Lcwe e neie LeweZweiZ a, Mister Editer! TeZ is des battersamste Ting aus. Bei Mir werd'S jetz schun Kald e Woch. daß Ich jede Tag MorchenZ mit der ncieLeweSmeiS.woJch Jhne neulich drüniirer geichllwwe yen. eige startct bin. un so schür wie Sie lcwe. Mister Editer, eZ is nur je den Tag wieder waZ derzwische gekimme, wo de Battem vun der neie LeweZweiZ auSgenackt Hot. Ich schürn Mich, es ze hat. Mr. Editer. wwer eZ iZ e solide? Fält, daß Ich noch nie so viel geraacht un so viel ge trunke un so wenig gegejse hen un so spät Heimgekimme sein als wie seit der Zeit, wo Ich deS Raache un des Trinke uffgewwe un Mir vorgenomme hen. nor noch Meiner Gesundheit ,e lewe. Wie deS kimmt, des weetz Ich net. awwer eS is so. Gestern hen Ich en ganz desperäte Attempt gemacht. Mei Vorsütz un des Pragräm vun der neie Lewesweis dorch zcsetze. Nämlich Ich sein mit der Alti fort. (Freiwillig, meind you. hen Ich die Alti mitgenomme.) Mer sein vun zu HauZ ziemlich früh am Morche fort un Ich hen in Kanfe quenz vun der Presenz vun der Alti so säf gefühlt, wie Einiges. Heini kann Tir nix Passiren, hen Ich Mir selmer gesagt, die Alti werd schun uff paffe. Mer sein in die Ridschjen vum Schapping-Tistrict. Tie Alti Hot nüm lich deS Nützliche vun neie Hüt un Treffes un Tschullerie angucke mit dem Angenehme deS Mich Boffens un de TemperenZ'Schandarm spiele verbinne wolle. Mer warn noch e paar Black vum Schapping.District, da fegt die Alti, es thät Ihr ganz schlecht wem. sie thät grad fühle als wann sie fähnte müßt, ob Ich net ergend wo mit ihr enei könnt. Also Ich bin mit der Alti an en sehr feine Platz gegange, wo mer Lädies mit hinnemme kann. Tie Alti Hot Mir eigestanne, daß fe sich ze fest geläst gehatt Hot. Während sie enauS iZ, for des ze fixe, hen Ich doch an dem Platz waS verzehren müffe. Tenke Sie net, Mister Editer. daß des Mei Tutti war als Husband. Ich hen wei ter nix genomme wie en Cocktail un hen mer en WhiSkey-sträht gewwe loffe, während daß der Cocktail gemixt worn is. Eh Ich die neie Lewesweis age fange hen, wär Mir dcZ gar net eige falle, awwer seit Ich deS Trinke uffge gewwe hab. da sein Ich förmlich druff versesse, heimlich Ein ze packe. Mer sein dann weiter. Ich hen zwar die Alti gefragt gehatt, ob sie net aach was nemme thät, awwer sie Hot Mich blos mit eine vernichtende Blick ange guckt. Dann sein mer in de richtige Shoplifting'Tiftrict gekimme. Tie Alti iZ of courfe vor jedem gestickte Hänkertschiff un jedem Stückche Silk. wo in die Showcäses war, stehn ge bliwwe un Hot gefragt, ob deS nct ent zückend wär. Nebebei Hot sie awwer Zeit gefunne. ze rimärke, wie misera bel die annere LädieS ihre Treffes be komme thäte, oder daß ihr Häts aus of Steil wär oder so zeterer. Ich war hundsmud un die Zung is mer zum Hals erausgehenkt. Ich hen also die Alti zum Lontsch inweited. Sie Hot es aach accepted, awwer blos en ganz leichter Lontsch. dann solle mer wieder weiter un denn e Stund oder so später Tinncr effe. Ich hen es der Alti auszepicke. was mer lontsche. Sie Hot Sache ausge pickt, wo en förchterliche Torscht mache. Ich hen des Zeug mit Todesverachtung erunncrgegeffe, weil Ich hungrig war. Jetz is awwer die Alti plötzlich in ihr Dutties als Schandarm geentert. Sie Hot Mich net mehr wie zwei Elas Im portirte trinke lasse. Mister Editer. des war des härteste Treiell vun Meinem Lewe. Ich hätt Mich beinah so weit erniedrigt un weg nftnnnc M, ter Editer. OdB ;?ca mer e großes Glas hätt gewwe loffe, e prominentes. Of comse, blos nah. Sie wern doch net denke, e Praminenter in Werklichkeit so sinke könnt, e anncres Glas Bier, statt bei daß tief wie e praminenteS ze trinke? rvs Nilittt war. daß ?lck vun dem Pnntf mit eme fckemäbiae. förchtcr liche. aller Beschreibung spottende Töricht uffgeftanne bin. wo Ich Meim meist intimitirte Feind net gönne thät. Un in dem Zustand Hot Mich die Alti weitergeschleppt dorch de Schap. ping.Tistrict. Ich hen schun die wel beste Plän for Fluchtversuch gemacht, awwer die Alti Hot zu llos gewatscht. Uff emol bleibt die Alti stehn un ad' meiert e gestickte Täbel.Kover for en runde Tisch. ES war Pappenheimer oder Battenberg . Spitzceifaffung un mit SilkimbroiderieS un der Alti ihrer Versicherung nach daS Zauberhafteste. Süßeste un Himmlischste, was es üwwerhaupt gewwe kann. Die Alti iS enei un Hot gefragt, waS es loscht. Ich hen gedenkt un Sie thäte der leicht denke. Mister Editer, so e TingS thät verleicht zwanzig Toller? löschte. Ja, Schnecke! Zweihunnertfufzig Tol lerS Hot es gelöscht! ßl Un jetz denke Sie blos. Mister Edi ter. die Alti Hot Mir zngemuth. Ick sollt ihr deö kaafe. Ich hen versucht. liebenSmördiz abjewinte. bis daß Ich gesagt hen: .Bischt Te verrückt? Jetz. wo mer nach net wecß. wie die Lectschen auZtörnt!" Tie Alti Hot awwer als sortgebettelt un fcinclli Hot sie mer was in'S Ohr gesagt. Des Hot es gezettelt. Ich hen ihr die kreuzmeiS verrückte Teck ge kaaft. Tie Hot nämlich verspräche, daß sie beim Tinner e Aug zudrücke wollt, wann Ich e Battel Mosel oder Rhein wein trinke thät. Well. Mister Editer. for eS kcrz ze mache: Sie Hot for e zweite Battel aach noch en große runde Täbcl. wo mer die Teck druff lege kann, eraus geschunne un nach ein Tinncr hen Ich Mir deZ Priwiledtsch, Abends zum Tfchalli ze gehn, mit e Paar Tei mondEarrings, wo sie wo gefehe Hot, erkaaft. Jetz frag Ich Jhne. Mister Editcr. wie kann e Mann e neie Lewesweis fange, wann er seiner eigene Frau nimmer tröste kann un die sich breibe loßt un so korrupt is, wie e höherer Polies'Offiffcr? Uewwerhaupt will Ich Jhne sage, Mister Editer. daS Ich vun heint an wieder Mei alti Lewesweis ansang, denn deS solide Lcwe vun der neie Lewesweis iS mer selwer ze liederlich. Jhne desselbe wünschend fein Ich so lang Mit Riqards Yours John Ritsch. Esq. Das Gespenst. Episode aus dem Lebe in Brasilien von E r n st v. H a l l e r. ..Glauben Sie an Gespenster?" fragte mich mein liebenswürdiger Wirth, als wir bei Sonnenuntergang auf der blüthenumdufteten Veranda faßen. Ich lächelte still, und in mei nem Lächeln lag eine absolute Ver neinung seiner Frage. Ich glaube auch nicht daran," fuhr er fort, und wenn ich einmal ein Ge spenst oder eine ähnliche Erscheinung sehen würde, ich ginge darauf los und würde daS Ting mir näher besehen und untersuchen. Aber einmal war ich nahe daran, an Gespenster zu glauben, und wie das kam. will ich Ihnen er zählen." , EZ war inzwischen schon dunkel ge worden. Die Schatten der Urwald bäume lagen dicht auf der Erde, und die breiten Fächerblätter der Palmen raschelten laut im Abendwind. Ja," sagte er und lehnte sich mit tiefern Aufathmen in den einfachen Holzstuhl zurück, ja, ich habe viel hier zu Lande durchgemacht, denn Sie müs sen wissen, ich kam als kleines Kind hierher und verlor bald die Eltern. Doch davon will ich jetzt nicht erzählen. Als ich ein Mann von 40 Jahren war, da konnte ich sagen: jetzt bist Du ge rettet!" denn ich hatte mir ein hübsches Kapital gespart. Und als ich 55 Jahre alt war, da verkaufte ich mein kleines Geschäft sehr vortheilhaft und nahm mir diese Kolonie hier, wo ich meine Tage in strammer Landarbeit ruhig und in Frieden zu vollenden ge denke. Ja. den kleinen Verkaufsladen Venda" sagt man hier zu Lande hatte ich damals von Jahr zu Jahr hübscher eingerichtet und vergrößert, und ein kleines Kapital lag bald darin. Ich verdiente viel Geld, mußte aber höllisch arbeiten und oft tagelang un terwegZ sein, um die Waaren von der Stadt auf den schlechtesten Wegen her beizuschaffen. Meine Frau und mein Sohn er ist jetzt vcrheirathet hinten in Santa Cruz besorgten dann da beim das Geschäft. Kurz, es ging Alles gut. Tie Leute gratulirten mir zu meinem Glück, und bald kam dieser und jener und boten mir eine ganz nette Summe für mein HauS. Nun verkauft habe ich erst, als ich 55 Jahre alt war. denn da hatte ich das Geschäft nicht mehr nöthig, und eS wurde mir auch zu viel. Aber richtig! Ich wollte Ihnen ja von dem Gespenst erzählen. Sehen Sie, da kam ein Brasilianer zu mir, halb , Indianer, halb Mulatte ein Kerl, der das verschiedenartigste Blut in den Adern haben mußte, trank oft viel Schnaps und war. wenn er genug getrunken .hatte', schlimmer als ein Vieh. Aber wenn er nüchtern war, war er gut! Und arbeiten! Arbeiten konnte der Mensch wie ein Pferd, und ich nahm ihn deswegen öfter auf Tage lohn in mein Haus. Eines Tages nun kommt Jemand zu mir und erzählt mir: Jose Padeiro so hieß der mischblütige Mensch fei oberhalb der Brücke in den Fluß gefal len und ertrunken. Sein Körper säße unten in den großen Steinmassen fest, diin der That wahre unterirdische Höh len bildeten. Nun.' eS that mir wirk lich leid, denn der Jose war mir manch mal eine gute Hilfe gewesen. Zwei Tage später mußte ich eine Reise machen, und als als ich wieder zurück kam, erzählte mir meine Frau mit allen Zeichen des Schreckens, der Jose ginge als Gespenst um. Sie habe ihn ganz bestimmt vor der Thür gesehen, in ein weißes Laken gehüllt. .I," sagte ich und lachte dabei, .der Jose liegt unten im Fluß bei den Fischen und Krebsen und denkt nicht mehr ans Spazierengehen! Wirst wohl geträumt haben. Alte." vioei meine viiir vue viivci. c4, wurde schließlich ärgerlich und sagte. sie solle mich mit dem Jose zufrieden lassen. Einen Taz später mußte ich eines Geschäfts wegen zu einem Nachbar, der eine Viertelstunde entfernt wohnte. Ich verspätete mich und kehrte erst bei voller Dunkelheit so gegen neun Uhr zurück. Ziemlich schläfrig saß ich auf meinem Esel, der in leichtem Irad den ihm wohlbekannten Weg zu rücklegte. Plötzlich, vielleicht dreihundert Schritte von meinem Hause entfernt, sprang das sonst so fromme Thier auf die Seite und bäumte sich, daß ich bei nahe aus dem Sattel gefallen wäre. Und ich fühlte, wie es mich eiskalt überlief. Vor mir. ungefähr fünf Schritt ent fernt, stand im Wege eine weiße Ge stalt uud ..Jose" wollte ich rufen, aber da war sie schon wieder verschwun den, und nur die Dunkelheit der Nacht lag vor mir. Langsam, die Pistole in der Hand, mit dem festen Ent schluß, bei nochmaligem Sichtbarwer den auf das Gespenst zu schießen, ritt ich weiter. Zu Hause sagte ich nichts, aber die Sache wollte mir nicht aus dem Kopf. Ich hatte in der That den Jose er kannt und der lebte doch nicht mehr Man hatte ihn ertrinken sehen und ver geblich nach se.inem Leichnam gefischt, der unten im Wasser im Gestein liegen mußte. Ich fing an, an mir selbst irre zu werden und an Gespenster zu glauben. Aber die Sache wurde noch besser. Drei Tage später kommt einer der Ko lonisten meiner Gegend zn mir und er zählt, sein bester Reitesel sei ihm ge stöhlen worden. Die Hunde hätten die ganze Nacht gebellt, und. als er infolge dessen keinen Schlaf fand, sei er ausge standen und vor die Thür getreten. Barmherziger Gott," sagte er, und starrte mich mit noch immer bleichem Geficht an deutlich sah ich auf 50 Schritt Entfernung ein Gespenst stehen Im weißen Laken stand' dort eine Ge stalt, die mit einem Knochenarm winkte. Entsetzt schlug ich die Thüre zu und wachte in voller Aufregung die ganze Wacht. Aber Nichts ließ sich mehr sehen. Am anderen Morgen fehlte mein schön ster Reitesel. Sagt, können Gespenster auch stehlen k" Ich habe noch nie etwas davon ge hört," erwiderte ich, und blitzschnell schoß mir dabel ein erleuchtender Ee danke durch den Kopf. Mit zwei handfesten Männern lag ich zwei Nächte auf der Lauer. In der dritten Nacht kam das Gespenst lang' sam auf mein Haus zugeschritten. Alle meine Ruhe zusammennehmend, spannte ich den Hahn meiner Pistole, trat aus meinem Versteck vor und dem Gespenst gerade in den Weg. Jose Padeiro, sagte ich, wenn Ihr stehlen wollt, so stehlt bei mehr abergläubischen Menschen als bei nur. Und nun bleibt stehen, und keinen Schritt vom Fleck, sonst seid Ihr wirl lich und wahrhaftig todt !" Und ich hatte Recht. Er war's. Nicht der todte, sondern lebende , Jose Pa deiro, der, um das Gespenst glaubwür bietet zu machen, noch einen Todtenarm, den er irgendwo ausgegraben haben mochte, bei sich trug. Ich nahm den Halunken ins Gebet, und er gestand mir in der größten Ruhe alles. Am andern Tage holte ihn die Po lizei. aber auf dem Wege nach der Stadt ist er entflohen und hat nie wie der etwas von sich hören lassen. Sehen Sie, das war das Gespenst ein einfacher, lebender Halunke, der seine Helfershelfer hatte, die ihn todt sagten. Noch lange sprachen wir von diesem und jenem, von Gespenstern und teuf lischen Mächten, bis das Kreuz des Südens sich neigte und über die dunk len Urwaldbäume von Santa Leopol dina das gespenstische Morgengrau huschte. Wie der Tilsiter Friede zu Stande kam. In manchen Geschichtsbüchern findet sich die irrthümliche Bemerkung, daß der Tilsiter Friede 1807 ans einem Flosse in der Mitte des Memelstromes abgeschlossen worden ist. In Wirk lichkeit war daS mit dem am 23. Juni 1807 zwischen Alexander von Rußland und Napoleon abgeschlossenen Waffen stillstand der Fall, der auf neutralem Boden, dem Memcl-Nicmenfluß, durch eine Unterredung zwischen den beiden damals mächtigsten Herrschern der Welt besiegelt wurde. Hierüber und über die den Tilsiter Frieden begleiten den näheren Umstände werden in dem Taaebuche deS ?!nstiilratbs Sicbr in Tilsit, in dessen Vatcrhause Napoleon in jenen llnglllastagen wohnte, fol gende interessante Einzelheiten mitge theilt. Während der französischen Unterhandlungen mit dem russischen Hauptquartier in Baubeln hatte sich Friedrich Wilhelm III. nach dem zwei Meilen von der russischen Grenze belegenen Piktupönen zurückgezogen. Am 23. Juni wurde das russisch französische Abkommen über den Was fensiillstand durch die eigenhändige Unterschrift des Kaisers Alexander be stätigt. Auf Holzflößen, die in der Mitte des Memelfluffeö durch Anker und Taue stark befestigt wurden, waren zwei Baracken gebaut worden. Durch Ueberzichen mit Segeltuch und aller--Hand. Dekorationen erhielten diese rw ... ... ' Mtl. IsM l . (. . : Pavillon? einen äußeren Anstrich von Eleganz, im Innern wurden sie mit den schönsten Möbeln, die aus Tilsit hierher gebracht waren, ausgeschmückt. Mittags 12 Uhr ritt Napoleon, de gleitet von den Generälen Bertbier, BessiereS und Murat nach dem Memel. Auf dem jenseitigen Ufer standen die russischen Gard,n in Parade aufge stellt, und fast zu gleicker Zeit mit Napoleon langte Alexander, begleitet vom Großfürsten Konstantin und sei nen obersten Generalen, am Flusse an. Beide Kaiser bestiegen ihre ähne und langten unter Trompetenstößen der französischen Reiterei im selben Augen blick in'den Parillons an. Nach einer wechselseitigen Umarmung begann die Unterredung, welche Dreiviertelstunde dauerte. Nachdem er den Kaiser Alexander ge Wonnen hatte, bewies Napoleon gegen Preußin eine gioße Erbitterung. Unter solchen Umständen hofften die Hofleute, daß die Gegenwart der Königin Luise im Hauptquartier auf Napoleons Ge rciztheit abspannend und mildernd wir ken werde. Luise hielt es für ihr Pflicht, sich für ihr bedrängtes Volk zu verwenden. In Piktupönen wurde die Königin auf ihrer Reife von Memel nach Tilsit im Namen Napoleons von dem Herzog von Vincenza begrüßt, und in einem achtspännigen Wagen hielt Luise, von französischen GardeTrago nern geleitet, ihren Einzug in Tilsit. Kaum hatte die Königin von den für sie hergerichteten Gemächern Besitz genom men, als Napoleon auf einem arabi schen Schimmel mit glänzendem Ge folge nahte, um der Königin feine Auf Wartung zu machen. Luise empfing den, Kaiser mit dem feinen Takte, der ihrem edlen Gemüth innewohnte, be dauerte, daß er eine so schlechte Treppe zu steigen genöthigt gewesen und er kündigte sich, ob da? nordische Klima feiner Gesundheit nicht geschadet habe. Während der Tafel saß die Königin zur Rechten des Kaisers, Friedrich Wilhelm III. zur Linken. AlsNapoleon betonte, daß der König den bevorstehen den Verlust seiner Stammprovinzcn vergessen müsse, konnte sich Friedrich Wilhelm III. nicht länger enthalten, darauf hinzuweisen, daß man ange stammte Länder ebenso wenig vergessen könne als feine Wiege. Den Empor- kömmling von Korsika reizte diese Be trachtung des Königs zu dem Ausrufe: Sobald das Kind ein Mann geworden ist, fehlt ihm die Zeit, noch an die Wiege zu denken." Die Lüge eines Witzboldes. In dem neuesten Buche von Mark Twain, dem originellen amerikanischen Humoristen, das den Titel führt: "The man that corruptod Hadleybury , etner bunten Sammlung von Gefchich ten, Skizzen, Reisebeschreibungen, auto biographischen Notizen und tausend Humors erzählt der Autor von seiner ersten Lüge" folgendes ergötzliche e schichtchen: Ich habe einen englischen Freund, mit dem ich seit fünfundzwan zig Jahren befreundet bin. Als wir gestern oben auf dem Omnibus durch die Stadt fuhren, sagte ich ihm zufällig eine Lüge, natürlich eine modinarte", einen Mischling, einen Mulatten. Es scheint, daß ich jetzt keine anderen mehr sagen kann. Ich setzte ihm auseman der, wie ich mich im vorigen Jahre in Oesterreich damit aus einer Verlegenheit gezogen hätte. Ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre, wenn mir nicht gerade eingefallen wäre, der Po lizei zu sagen, ich gehörte zu derselben Familie, wie der Prinz von Wales, Mit einem Male wurde die Situation sehr angenehm für mich; man ließ mich gehen und bat mich um Entschuldigung und war freundlich, dienstfertig und höflich, und man konnte nicht genug für mich thun und erklärte, wieso der Irrthum entstanden sei, und versprach, den Offizier zu hängen, der ihn began gen, und hoffte, ich würde Geschehenes geschehen sein lassen und nichts davon melden. Ich erklärte, sie könnten sich auf mich verlaffen. Da sagte mein Freund streng: Tu nennst das eine modificirte Lüge. Wo ist da die Mo disication?" Ich erklärte, sie läge in der Form meiner Aussage vor der Polizei. Ich sagte keineswegs, ich gehörte zur königlichen Familie; ich sagte nur, ich gehörte zu derselben Familie wie der Prinz ich meinte natürlich die mensch liche Familie. Wenn jene Leute etwas Verstand gehabt hätten, würden sie es gemerkt haben. Ich kann doch nicht umhergehen und der Polizei Verstand beibringen; das kann man doch von mir nicht verlangen. Wie fühltest Tu Dich denn nach dieser Leistung?" Natürlich war ich betrübt, als ich fand, daß die Polizei mich mißverstan- den, aber da ich doch keine Lüge gesagt hatte, brauchte ich auch nicht Nachts aufzusitzen und mich darüber zu grä men." Die Prisenordnung. Friedrich der Große hielt einmal in Berlin Wachtparade ab. Dann schritt er langsam durch das dicht ihn um drängende Volk und blieb zuweilen stehen, um an den und Jenen eine Frage zu richten. Hie und da öffnete er seine Tabaksdose und nahm eine Pnse. Plötzlich sah er zu feinem größ ten Erstaunen und Befremden, wie ein neben ihm stehender Mann aus der noch offenstehenden Tose ebenfalls eine Prise nahm, sie zur Nase führte und dann im Gedränge verschwand. Sofort befahl der König, diesen Menschen ausfindig zu machen, nach dem Schloß zu bringen und ihn vorzuführen. .Wer ist Er?" fragte Friedrich der Große in ungnä digem Tone. Majestät, ein armer, aber ehrlicher Schuhflickcr." .Wie kann Er sich unterstehen, in meine Tose zu greifen?" Majestät, nach der Prisen ordnung durfte ich da? thun." .Pri fenordnung? Schwatz' Er doch kein dummes Zeug!" .Nein. Majestät, eS giebt wirtlich eine Prisenordnung." Der König wurde neugierig. .Na, da schieß' Er 'mal los." sagte er lächelnd, was Er von der Prisenordnung weiß!" .Majestät, wenn der Schnupfer vor dem Ocffnen der Tose einmal auf ihren Teckel klopft, .so will er allein eine Prise daraus nehmen: klopft er aber, wie Majestät thaten, zweimal darauf, fo ist der Nachbar gleichfalls ungeladen." .I, TaS ist mir doch ganz neu," meinte der König lachend. Aber weiß Er was? Ich möchte doch nicht gern mit allen meinen Unterthanen an? derselben Tose schnupfen und damit Er nicht in Versuchung geräth, noch einmal in meine Tose zu greifen, da nehme Er die hin, aus der Er schon einmal ge schnupft hat; aber nun geh' Er und komm Er mir nicht wieder!" Höflichkeit und Gefälligkeit der deutschen Reichspost. Tem ..B. L. A." schreibt man: Eine Dame in einem schlesischen Orte hat zwar schon vielfach von Postaufträ- gen" gehört, die praktische Anwendung dieser zweckmäßigen modernen Einrich tung aber noch nicht kennen gelernt. Demzufolge sandte sie dieser Tage an die Postanstalt ihres Wohnortes unter der Bezeichnung .Postauftrag" einen Brief. Derselbe enthielt einen Fünf markschein und den .Auftrag", für daS inliegende Geld ein recht hübsches Bouquet zu kaufen und eS an die Frau Schmiegermutter in fpe, Frau Rentier R. daselbst abzuliefern." Diese Ab lieferung sollte pünktlich an dem näher bezeichneten Geburtstag der Schwieger muttcr erfolgen. Diesem naiven Auf trag" gegenüber wollte die Postbehörde Nicht den starren Bureaukratenstand Punkt geltend machen und willfahrte zuvorkommend dem sonderbaren Zbev langen. Es wurde beim Gärtner ein stattliches Bouquet bestellt und dasselbe dem Geburtstagskind postamtlich durch einen Podbielski Jünger pünktlich überreicht. Hierauf iourde die Brief- schreiberin benachrichtigt, daß die An gelegenheit prompt erledigt worden sei. gleichzeitig aber hinzugefügt, daß man unter Postauftrag" denn doch etwas Anderes verstehe, als die schrelberin sich gedacht hat, und daß das Postamt nicht verpflichtet gewesen sei, einen der artigen Auftrag auszuführen. Zweifelhaftes Lob. Der Rentier Werner geht aus, um Stoff zu einem Anzug, eine 'Lampe und eine Uhr zu kaufen. Als er zu rllckkommt, fragt ihn seine Frau: Nun, -hast Tu die Einkäufe be sorgt?" Er: Nein, die Leute haben ja nichts Ordentliches; und was das Merk würdigste ist, die Verkäufer selbst tadeln ihre Waaren." Sie: Tu wirft Dich wohl verhört haben." Er: I bewahre; der erste zeigte mir einen Kammgarnstoff und meinte da bei, er trägt sich glänzend", der zweite wollte mir eine Patent-Lampe auf- schwatzen, die Alles verdunkelt", und der dritte behauptete, daß seine Uhren allen voran" seien; na, da habe ich's denn lieber gelaffen. Einziger Platz. Tein Stubenmädchen, liebe Emmy, ist, wie es so scheint, sehr neugierig." Furchtbar! Wenn ich mit meinem Manne eine interne Familienanqele- genheit besprechen will, müffen wir allemal in s Theater gehen!" Das Einfachste. Herr (zum Heirathsvermittler): Was, noch mehr Provision wollen Sie für die Ehevermittelung? Wissen Sie was, ich geb' Ihnen meine Frau wieder zurück." Schlimmer verdacht. . Prinzipal (Abends die auskaufenden Briefe durchlesend, zum alten Eorre spondenten): Sagen Sie mal. Herr Fcderl, ist Ihre Frau gegenwärtig ver reist?" Fedcrl: Toch nicht, darf ich fragen. warum?" Prinzipal: Durch Ihre Briefe geht in letzter Zeit so ein vergnügter Zug." kogifch erklZrt. Wie kommt es nur, daß umer Kol lege Zierl täglich einen Brand" hat." Daran sind seine vielen Flammen" schuld." Unverfroren. Hausherr (vorwurfsvoll): Sehen ie 'mal die Spinngewebe an der Decke. Louise; schämen Sie sich nicht!" Dienstmädchen: Aber, gnädiger Herr, ich denke, Sie find im Thier schutzverein!" Erklärlich. Während der gestrigen Gerichtsvcr- Handlung waren auffallend viel Damen im Saal." Kein Wunder, es trat nämlich eine stadtbekannte Dame als Zeugin auf, und deren Freundinnen wollten nun alle ihr wahres Alter erfahren." bschled. Vom Menschen soll der Menii nil ohne Adicdicd arbcn: Ein Wunder maa beim lekten Gruß aeschcben: Ein Hen war lanae svröd und kalt: Nun weicht'S der Thränen Allgewalt. Und ungeahnct siehst Du drin tief innen Nq S bewegen. So bricht die Knospe zitternd auf. Beim zarten FrühlingSregen. Vom Menschen soll der Mensch nicht obiik Abschied acdcn. Wer weiß, ist's doch vielleicht auf Nim merwicdersehen, Tann klingt so mild daS letzte Wort Als lctzter Gruß im Herzen fort. Und soll mein Auge nimmermehr dem Auge Dein begegnen. Mich wird Tein lentcr Händedruck Für alle Tage segnen. Zu viel verlangt. Gläubiger (wüthend): .Zwanzig Mal bin ich jetzt schon mit der Rech nung hier gewesen!" Schuldner: Ja, la haben Sie aber auch nur ein einzige? Mal meinen Kindern eme Kleinigkeit mitgebracht?!" vorgebaut. Frau (auf der Straße): Hier wohnt meine neue Putzmacherin!" Mann (heuchlerisch): äo weit ent fernt; wird Tir das nicht unbequm werden?" Frau: Beruhige Tich, sie hat Telephon!" schöne Aussichten. Baron (zum neuen Tiener): Tas ist fatal, ich will diesen Schrank öffnen und habe den Schlüssel verlegt!" Tiener: TaS werde ich gleich haben, ich kann alle Schlösser aufmachen." Auf der Hochzeitsreise. Postillon (sich umwendend zu einem sich beständig küssenden Hochzeitsreise paar): Bitt schön, meine Rösser glau den allcweil, i schnalz mit der Zung. Wenn S' net aufhören, gengen s' durch." Flitterwschen. Freundin (der jungen Ehefrau beim Tischdecken zusehend): Tu hast ja nur einen Löffel aus den Tisch gelegt!" Junge Frau: Genügt auch; mein Männchen und ich, wir essen zusammen mit einem Löffel." Der rechte Mann. Herr (zu dem stellesuchendcn Diener): Sie haben acht Tage Gefängniß ge habt, steht in Ihren Papieren; warum?" Tiener: Weil ich einen Gläubiger meines Herrn die Treppe herunter geschmissen habe!" Herr: Gut, Sie sind engagirt!" vom Regen in die Traufe. Gläubiger: Ihr Diener hat mich eine Stunde warten lassen das bin ich nicht gewöhnt!" Schuldner (zum Diener): Was fällt Dir denn ein, Johann? Hab' ich Dir nicht gesagt. Du sollst den Herrn sofort 'rausschmeißen?!" weibliche Malice. Schriftsteller (zu seiner Gattin, die ebenfalls schriftstellert): Ja, siehst Du, manchmal bin ich ganz unglücklich, ganz verzagt, da zweifle ich an meinem Talent. Kennst Du das auch?" Gattin: Ja, gewiß!" Gatte: Also da verzweifelst Tu auch an Deinem Talent?" Gattin: .An meinem nicht, aber an Deinem!" Sonderbare .rage. Sonntagsreiter: Ich sage Ihnen, das war ein Ritt wie ein Pfeil flog ich über das Hinderniß!" B: Das Pferd auch?" Schwer durchführbar. Arzt: Die Medizin mutz unbedingt auf nüchternen Magen genommen wer den!" Patient: Herrje da ist aber guter Rath theuer ! Wann könnt' ich sie da nehmen?" Vortheil der weiblichen Aerzte. A: ,. . . . .Und warum willst Tu für Deine Frau absolut einen weiblichen Arzt holen lassen?" Ehemann: Freund, die schickt sie aus Neid sicherlich in kein Bad!" Guter Eindruck. Grüß' Tich Gott, altes Haus, wo hast Du denn so lange gesteckt? Komm', laß uns aus Freude deS Wiedersehens ein paar Flaschen Sekt trinken Tu hast doch Geld bei Tir?" lvenn's geht. Geplagter Hausbesitzer: Ach sagen Sie, Herr Photograph, wenn Sie mein Haus abkonterfeien, können Sie nicht die Hypotheken mit uff's Bild bringen, det die Steierbrüder se jleich sehen können?" Scherzfrage. Was besteht für ein Unterschied zwi schcn einem Bergsteiger und einem durchgegangenen Kassirer? (Der Bergsteiger wird bisweilen vom Schwindel und der Kassirer wegen Schwindel ergriffen.) DTVr I lwl tintt firfi b,1Zt littlt hisse ' U " ' l"7 .. von sich ab.