Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 08, 1900, Image 1

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JaßrgaugSl.
Lincoln, Vteb., Donnerstag, L. November 190
No. 25.
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Augland-ZIcpcschcn.
me tapskre That drr ttönigin
von Portugal.
tkitigk,itk , wische dk tUf
hündete in Snanhaikwen.
Sin ricjistkr ruff itdirr aualplau.
D e u t s ch l z n d.
Berlin. 6. Noa.
Dtk Prozeß des eines Sittlierjfeüs
Srhtvrlvni rt,T(iifn M.nnl!,r Ä
VvkVvMyVltf UltVjVitWUtl VUltiVl V
Sternberg und die sonderbare Art uno
Weise, in der der Fall von der Polizei
geführt wurde, ist das Gespräch der
stanzen Stadt. Infolge der offenbaren
Corruptheit und d:s Mangels an Dis'
ciplin in der Polizei - Vermal.
ituna,, wie die Prozeß Verhandlungen
v sie zu Tage brachten, wurde heut in tu
.ner Konferenz zwischen dem Reichs
ranzkr Grafen von Bülow und dem
preußischen Minister des Innern. Ba
ron von Rheinbaben, beschlossen, die
Berliner Polizei zu.reorganisiren.
Sofort nach der Konferenz ordnete
Herr v. Rheinbaben eine gründlich Un
tersuchung an. die ohne Berüctsichii
gung von Prsonen oder Rang geführt
werden soll. Man erwartet, das; etwa
,in Tfihiih r?rimin,il - Neamte cntlai-
im nnh sin nrofie Anzahl discivlinict
wetten; unter den enteren vciinoei na,
der Direktor der Criminal Polizei, v.
Meerscheidt - Hüllcsem. der durch den
Prozeß sehr compromittirt wurde.
Nicht wnia.sr als etwa 70 Mitgliede:
htr Criminal - Volizei sollen durch
den Fall bloßgestellt sein. Die Presse.
ohne unterichied oer Parieiriiung.
verlangt eine gründliche Reform auf
tem Gebiete des Crinnnallvesens.
CTnifr NUlklm bat anaeordnet. dan
ihm täglich über den Verlauf des Pro-
zsS berichtet w,rv uno oe, onoers iidei
die Rolle, welche die Polizei darin
spielte.
svr hiiT.fi die Aussagen des Eriin';
nal . Schutzmannes Stierstädter schwer
kompromittirte vrimma, - ommiar
und Reserve - Offizier Thiel, der telc
graphisch aus Hannover nach Berlin
zurückberufen wurde, erschien auf dem
Zeugenstarree. doch nahm der Gerichls
hof vorläufig von seiner Vereidigung
Abstand. Der Zeuge bekundete, Stier
ftähr s,i Tisliifia betrunken gewesen
uirö hefx dann stets das Gesprach auf
Sterttderg gelenkt. Vavei yaoe er oa-
, i w rtk CHA nfairf
mit nnoiN'Miri, vai ei vv
ein Haus gcsdxnlt veiommen lonnre
und auch zwei Millionen, worauf Zeuge
ironisch geantwortet habe: Vielleicht
.auch eine Villa m Genfer See. See
können mir eine Million abgeben."
Di dann folgend Konfrontirunz
' zwischen Thiel und Stierstädter war
resultatlos. da Beide bei khren Aussa
gen blieben. Stierstädter behauptet?
heute auch, daß sein College Rohrbach
ihm gerathen habe. Sternberg zu fcho
nen. Aus den jüngsten Zeugenaussagen
. qebt ferner hervor, daß der Polizei
Direktor v. Meerscheidt - Hüllessem den
Angeklagten Sternberg seit der Zeit
her kennt, als ihm dieser auf sein Be
sitzthum auf der Insel Rügen 30.000
Mark lieh, und daß auch der frühere
Staatsanwalt Romen mit Sternberg
schr gut bekannt war und von diesem
Gefälligkeiten und Begünstigungen an
nahm. ' .
Betreffs des gegenwärtigen Stande
der Dinge in Peking sagt heute ein
Beamter des Auswärtigen Amtes fol
gendes: , t tz,
Zwischen den Gesandten der rn Pe
king vertretenen Mächte finden täalich
Conferenzen statt, um sich auf eine Ba
s,s zu einigen, auf der sie gemeinschaft
lich und harmonisch vorgehen können.
In Verbindung mit diesen Conftren
zen finde: zur Zeit ein reger Depeschen
Wechsel zwischen Peking und den rnter
efsirten Regierungen statt. Soweit ist
och nicht eine solche vollständige Ue-
. : n Ä-i.t(f I Y-nnrYn hAft
verein uiiiiuuiel4 wwv,
Lihungtschanq jet Hoffnung aufgeben
muß. ' mit betend einer besonderen
i. Mckt erfolgreich verhandeln zu kön-
en. Erst nachdem eine solche völlige
U,ber?instimmung erreicht ist. werden
die Vertreter der Mächte bereit sein,
wirklick-e Friedensverhandlungen mit
den chinesischen Bevollmächtigten zu be
ainnen. Ob die Note der Mächte an
hinu eine gemeinsame sein wird, oder
ob jede Macht eine in der.Forn?-gleich-lautende
Note überreichen wird, ist
noch nicht entschieden."
Aus anscheinen? verläßlicher Quelle
kommt die Nachricht, daß eine weitere
Reichsanlcil? und größere als die
letzte aufgenommen werden soll.
Hervorragende. Berliner und Frankfur
icr Finanzleute bestätigen dies. Durch
diese Anleihe sollen auch die Kosten der
shina-Expedirion. die bedeutend grö--ßer
sind als bisher zugegeben wurde,
tiecckt werden. Dann bat es sich auch
h'rausgcstcllt. daß die Reichsausgaben
in eimr Anzahl Departements größer
sind, als sie im Budget veranschlagt
Ivurden.
Die Preßnachrichifn aus China be
treffs einer Anzahl Ernennungen von
Freindenfeindlichen Chinesen sind durch
ffizielle Depeschen des deutschen Ge
sandten in China. Dr. Mumm von
Schwartzcnstein, bestätigt worden.
Berlin. 6. Nov.
(?z verlautet, daß in wenigen Ta
an die Einzelheiten eines Planes der
russischen Reiierunq bekannt gegeben
werden, nach dm die Ostsee mit dem
weiß'N Meer? von Petersburg aus
entlang dem finnischen Meerbusen bis
nach St. Caiharina. dem neuen Hzfen
n der Murmanküst, verbunden wer-
den soll. D Ncwa. welch jetzt ine
Tief von 7 Mkra hat. soll rertiest
werden. Der Zianal wird zunächst
nach dem Ladogasce lau.'en.
Der deutsch Bctschfier ln Wash
ington, Dr. von Hollebcn. der neu r
nannte Staatssetretär ds auswärti
gen Amtes Frhr. v. Sticfiit:of;n und der
früher Legaticnssekretär Fr Hr. SpccZ
von Steinbrz. der jetzt zum utschen
Generalkonsul in jla'.kitta ernai'ni
ist, waren von dem deutscken Kaiser
zum Frühstück geladen. Die Unter
Haltung drehte sich hauptsächlich um
die politischen Beziehungen zwischen
Deutschland und den Ver. Staaten.
Im auswärtigen Ami würd auf
Befragen mitge:hei'.t: ,Die,Veehand
lungen zwischen den Gesandten in Pe
king schrntcn langsam aber sicher
fort. Das bisherige Ergebniß derlel.
den mitzutheilen, ist unmöglich, weil
die Chinesen dies sofort ausnützek
Würden. Die Mächte halten an dem
Grundprinzip fest, daß auf der einen
Seite China und auf der andrn di
ccht Verbündeten stehen, ba nicht,
daß China etwa den Mittelpunkt bil
det und drum herum acht Mächte ste
hen.' Einige Blätter bringen jetzt dieMel
dung. daß Graf Posadowsiq zur Zeit
ale5iommerzieniath Bueck den bekann
ten Brief schrieb, beurlaubt gewesen
sei und von der ganzen Geschichte erst
durch den jetzigen von der Presse ge
schlagmcn Lärm erfahren habe. Gras
Posadcwsky selbst verhält sich noch
immer schweigend.
Die Germania" will dem Grasen
offenbar zu iiilf: kommen, wenn sie
erllärt, die Sache sei weiter nichts als
eine Hetze der liberalen Masia" gegen
den Staatssekretär. Die Tägliche
Rundschau" weist diese Behauptung
zurück und bemerkt unter Anderm. in
den VOtx Jahren sei dreimal der Ber
such gemacht worden. eineVerfassungs
krisis herbeizuführen. Die Vorlage
zum Schuhe Arbeitswilliger habe ein
Gleiches bezweckt und deshalb sei sie
von den Liberalen schroff zurückgewie
sen worden.
Die württembergisch Abgeordnc,
tenkammer nahm, wie schon kürzlich
berichtet, mit allen ge-gen drei Stim
inen inen vom Abg. Haußmann
Volksp.) begründeten Kommissions
cnirag an, der sich mit der im Januar
1894 zwischen Preußen und Württem
berg zu Bebenhausen abgeschlossenen
Militärkonvcntion beschäftigt. Hauß
mann erklärte im Wesentlichen: Wir
erkennen an, ' daß die Konvention
swatsrechtlich zulässig ist, wir sind
aber gegen ein ausgedehnte Komman
dirung preußischer Offiziere nach
Württemberg und wünschen insbeson
dere. daß die höhern Kommandzstellen
mit Württembergern besetzt werden."
Ministerprä sidentFreiherr vonMit
nacht beschränkte sich auf die Erklä
rung, er erkenne an. daß der Abg
Haußmann in gemäßigtem und ver
söhnlichem Tone gesprochen lbe.
Gröber (Centruln) nannte es '..Ver
preußung", wenn achtzehn von dreißig
hölzern Kommandostellen in den Hän
den preußischer Kommandeure wären
und Freiherr von Wöllrath (FreieVer
einigung) meinte, es wäre kesser, wenn
die preußischen Unteroffiziere weablie
ben, die Schwaben ließen sich lieber
von ei:iem Landsmann Rindvieh" ti
lul'ren. Die offiziöse Norddeutsche Allg
meine Zeitung" erklärt, sie könn dem
dunkeln Gewährsmann" der Tägli
ä,en Rundschau" den Vorwurf leicht
fertiger Flunkerei nicht ersparen, weil
e: das amtliche Dementi der vielfach
geäußerten Vermuihung, s bestehe be
trefss des deutsch-englischen Abkom
mens ine geheime Abmachung, an
gezweifelt habe. Das Dementi sei un
crschütterlich. erklärt das Blatt, und
von diplomatischen Rücksichten diktirt
worden. '
Die hiesigen amtlichen 5!reise halten
mit ihrem Urtheil über die angebliche
Aeußerung des Premierministers der
Kapkolome. Spriggs, im Kapparla
ment: Wir müssen die Walfischbai
halten, weil wir wahrscheinlich dasHin
terland bald wiederbekommen", zurück,
bis der authentische Wortlaut der Re
de vorliegt, ManHezweifelt hier sehr,
daß ein ernster Staatsmann eine sol
che Aeußerung gethan haben könne,
weil ihm bekannt sein müsse, dak die
Walfischbai seit dem Ausbau vonSwa
kopmund (an der Mündung des Swa
kop in die Walfischbai) durch die Deut
schen geographisch und wirthschaftlich
bedeutungslos geworden ist. Deutsch
land Kalte Gelegenhcii. dicWalfischbäi
zu erwerben, verzichtete aber darauf.
(Das Hinterland von der Walfisck'
bai gehört zu Deutfch-Südivestafrika)
In gewissem Zusammenhang hier
mit steht d Meldung, Cecil Rhodcö
sei gegen die Nieöerlassung der Loeren
in Damaraland in Deutsch-Südwest-afrika.
Dis Meldung ist einfach lä
cherlich, denn über die Frage. vb,i
deutschen Kolonien Emioauverer zuge
lassen werden sollen oder nicht, entschei
det allein die deutsche Regierung im
Einklang mit den deutschen Interessen.
Die Berliner Stadtverordneten ha
ben beschlossen, an die Kaiserin Frie
brich zu ihrem 00. Geburtstag am 2L
November in Elückwunschadresse zu
richten. Dieser Beschluß ist deshalb
interessant. loeil die Stadtverordneten
es unterließen, der Kaiserin Augusta
Viktoria zu ihrem Geburtstag am 22.
Oktober zu gratuliren.
Kaiser Wilhelm hat angeregt, dem
Generalfeldmarschall GrafcnMoltke cui
der Stätte seines Wirkens, vor demGe-neralstabs-Gebäude
in Berlin, ein
Denkmal zu errichten und die Kosten
desselben in der Weise aufzubringen,
daß jeder Osfizier der deutschen Armee
ezi.en !ttm4 in Hob, zweier Tagesze,
hälter beisteuert.
Eine Tputation des deutschem
Bundesraths hat beute dem aus dem
öffentlichen Leben zurückgetretenen seit,
Herr gen Reichskanzler Fürsten Clodwig
zu Hohenloh - Schillingfürst ine in
herzlichem Tone gehaltene Abschieds
adressc überreicht, in welcher der Vr
dienste desselben um das deutsche Reich
und der angcne?men Beziehungen, wel
che zwischen dem Bundesrath und sei
nem Präsidenten stets geherrscht haben,
in dankenden und anerkennenden Wor
ten gedacht ist. Der bayrische Burtixs
rathbevollmächtigte, Graf Lerchenfeld
Köferinq, war Sprecher der Deputa
tion und überreichte dem Fürsten Ho
hcnloh die Adresse.
In München ist die Gemahlin des
bayerischenKriegsministers General der
Infanterie von Äfch zu Asch aufObern
dorff gestorben.
Bremen. 6. Nov.
Ein Matrose mit Namn Kuntze.
welcher am Id. Oktober in Hamburg
auf dem deutschen Dampfer Mario
Burg" aus Rosaria in Argenlinien an
kam, ist in Bremen unter Symptomen
erkrankt, die vermuthen lassen, daß r
von der Pest befallen ist. Auf Antrag
der Behörden wird der Kranke jetzt von
den Experten untersucht werden.
Großbritannien.
London. 6. Nov.'
Die hiesige Finanzwelt erwartet, das;
die Regierung sich wegen der Foridauer
des 5tricges in Afrika und der den
Loyalen zu zahlenden Entschädigungen
bedeutende Anleihen machen muß. Auch
di asrikanischenBergwerköbesitzer wer
den zur Instandsetzung der Minen
viel Geld nöthig haben und auch die
chinesische Regierung wird wenigstens
5200.000.0W -ur Zahlung von' Ent
schädigunqen benöthigen.
Die Commission zur Untersuchung
der in den südafrikanischen Hospitälern
vorgekommenen Unregelmäßigkeiten
vernahm heute als letzte Zeugin Frau
Chamberlain. eine Schwägerin des
Ministers. Die Dame nahmkein Blatt
vor den Mund und bezjchtete den Vor
sitzenden der Parteilichkeit.
London. 6. Nov.
Der Prozeh gegen den ehemaligen
britischen V'.zekonsul in Bremerhaven
F. F. Hodqkinason, welcher angeklagt
war, den Schlüssel zur Geheimschrift
des auswärtigen Amtes gestohlen und
den Versuch gemacht zu haben, ihn zu
verkaufen, wurde vertagt.
Rußland.
St. Petersburg. 6. Nob
Der russische Eisenbahnmimster
Fürst Khilkoff bestreitet ganz ntschie
den di Richtigkeit der von ein An
zahl deutschländischer Blätter aufge
stellten Bcluptung. daß Rußland den
Bau einer Eisenbahn von Samarkand
nach Hankau via das Kaschgar-Thal.
den Kukunor-S und di Weiho und
Hoangho-Thäler oder irgend eine an
dere Route plant. Er behauptet, daß
die im Wege liegenden Gebirge alle so
gut wie unpassirbar sind, und daß der
Bau einer solchen Bahnlinie Milliarden
kosten würde. Rußland, fuhr der Fürst
fort, habe seinerzeit den Bau einer
Bahn von Samarkand nach Tomsk ge
plant, habe aber das Projekt aufoege
ben, als die chinesischen Wirren began
nen. Der Bau der direkten Ziveiglinie
von St. Petersburg nach der sibi
rischen Bahn sei vorläufig ebenfalls
aufgegeben. Die einzige, zur Zeit im
Bau begriffene Linie sei die von Oren
bürg im Ural nach Taschkent in Syr
Darya.
Frankreich.
, . Paris, 6. Nov.
Die Ausstellungsbehörden haben den
Pavillon Transvaals schließen lassen,
lveil der Gcneralkommissär des Trans-
vaal, Pierson, sich weigerte, die Groß
britannien beleidigenden Inschriften
entfernen zu lassen. (Da heute die Aus
stellung Lberyaupt geschlossen werven
den soll, macht diese Maßregel einen
lächerlichen Eindruck. D. R.)
Paris. 5. November.
Depeschen von Port Said an die
Abendblätter in Marseilles melden, daß
infolge der Erkrankung des Ex-Präsi
denten Krüger der holländische Kreuzer
Gelderland" seine Fahrgeschwindigkeit
mäßigen muhte, sodah das Schiff nickn
vor dem 15. November in Marseilles
eintreffen durfte.
Paris. 6. Nov.
Der hiesig: Vertreter der Filipinos
hat folgende offizielle Nachrichten er
halten: AmerikanischeAbtheilungen wurden
zu Baddian und Borbon (Prov. Cebu)
von den Filipinos , geschlagen, ebenso
die amerikanische Garnisonen zu Ban
tista und Man Matco (bei Manila).
Auch wurde eine amerikanische Ezpe
dition in der Provinz Laguna ange
griffen und geschlagen, mit ktiächlli
chem Verlust auf b.iden Seiten. Von
einer, 50 Mann starken. Abtheilung
Amerikaner in demStädtchen Lcoc sinö
nur vier entkommen.
Ferner fand ein Kampf zu Nabecan,
in der Provinz Jlocos, statt. Hier be
trug der amerika. Verlust 50 Todte u.
eine unbekannte Anzahl Verwundete ;
die Filipinos hatten 25 Todte und Ver
Mundete. 10 Amerikaner wurden ge
fangen genommen, aber ohne Weiteres
freigelassen.
, Das Volk ind die Regierung der
Filipinos, fährt dieDepesch fort, müs
sen gegen die ungerechtsertigten jetzigen
Kriegsmethoden der Amerikaner prore
stiren, welche nicht nur alle Grundsätze
des Vöikerrrechts und di Kricgsbräu
che verletzen, sondern auch jedem'Huma
nitätsgefühl und allen Moral-Grund-sätzen
zuwiderlaufen. In der jünz-
sien Zeit hätten v Amerikane? wieder,
ohne irgendirelcke Art von "Prozeß,
mehrere der hervorragenden Einwohner
der J?le!n rsckl'ssen. in Gc.pan allein
II, und mehrere Personen vom Städt
chen Talavera wurden gebunden in den
Fluß geworfen und beinah ertränkt.
Mehre ander angesehene Bürger
wurden an Stricken in die Höhe gezo
gen, bis sie bewußtlos waren.
China.
Hongkong, 6. Nov.
Ion Canton wird gemeldet, daß
sich die Rebellen slukaufivärts gezogen
öaben und der Aufstand bald r!o
scheu sein werde. Die- Reformer ge
sieben zu. daß der Aufstand zu früh
ausbrach und sie nicht genug Waffn
sefaßn.
Infolge der Forderung der Fran
zofen, daß di Führer des Aufstandes
in Schklung hingerichtet würden,
sind überall Anschlag? schienen, in
denen die Ermordung aller Fremden
gefordert wird, wenn die Forderung
aufrecht rhalten bliebe.
Peking. Ct. Nov.
Eine Kommission, bestehend aus
den ältesten Stabsoffizieren der ver
schikdenen Contingent. ist nach
Schanhaikwan am Busen von Liao
tong abgereist, um die dort zwischen
den Befehlshabern der vcrfchiedenen
Contingente ausgebrochkmn Streiiia
ke!ten betreffs der von ihnen zu bese
senden Stadttheile beizulegen.
Afrika;
London. 6. Nov.
Lord Roberts nulVt aus Johannes
bürg vom 3. Nov.. dak in den Kämpfen
bei Belfast am 2. Nov. Hauptmann
C halmers von der berittenen kanadi
schen Polizei fiel, und Major Sanders
verwundet würd.
Muthmaßlich ertrunken.
Milwaukee. Wis.. 7. Nov.
Herr Herm. A. Wittig. Präsident
der Wiilig Plumbing Company und
ein Bruder des Alderman Wittig. war
am Sonntag nach Pewaukee gefahren,
um s1 dort ruf der Entenjagd zu ver
gniin. iino zu diesem Zwecke bediente
er sich eines patentirten Metallbootes,
welches mit zwei Lustkamwern Verse
hen war. Eine der Kammern füllte
sich jedoch mit Wasser, sodaß das eine
Ende des Bootes sank, während das
andere aus dem Wasser hervorragt.
In dieser Lage wurde das Boot gefun
den. aber von Wittig iclbst ist bisher
noch kein Spur entdeckt worden. Di
Verwandten des muthmaßlich Verun
glückten haben sich mit den Behörden
in Pewaukee in Verbindung gesetzt und
es wird eifrig nach der Leiche des Ver
schwundenen gesucht.
Der cuban. Verfassungs
C o n v e n t.
Hzvana, 7. Nov.
Im Marti - Theater trat heute die
Verfassungs - Convention in Sitzung.
Lange vor dem Beginn der Verhand
lunaen war das Gebäude bis auf den
letzten Platz bescht und viele Tausende
konnten keinen Zutritt finden. Die
Straßen in der Nähe des Theaters
waren gedrängt voll Menschen.
Als 'ter General Wood und sein
Stab, begleitet von General Fitzhugh
Lee, das Theater betrat wurde ihm ei
ne Ovation zu theil und die Musil
spielt America." Senor Cisneros
und Gen. Rivera geleiteten General
Wood nach der Bühne und eröffnete
er rhne Verzug die Convention. Er
hielt eine Ansprache, in der er den
klegaten ihre Pflichten erklärte. Er
sagte, die erste Pflicht fei, eine Ber
kassung für Cuba auszuarbeiten und
dann zu bestimmen, welcher ' Art die
ferneren Beziehungen zwischen Cuba
und den Ver. Staaten sein sollen. Die
Verfassung müsse eine derartige sein
daß sie eine sichere, ordnungsgemäße
und fr Regierung aarantire.
Alle 31 Delegarcn waren anwesend
und sie wurden dann vereidigt.
Senor Alleman stellte den Antrag,
daß die Mgeln, welche in der alten
kubanischen Ässembly. die in 1896 in
Slaya abgehalten wuroe. aalten, auch
in der jetzigen Convention gelten sol-
ten. 'a Niemand diese Regeln kann
te, so trat Vertagung bis morgen ein,
um den D.iegaten Gelegenheit zu ge
ben, sich mit diesen Regeln vertraut zu
mal-yen.
Kriegsschiffe für Ruß.
land.
New ?)ork. 7. No.v.
Nußland wird während des näch
sten Jahres fünf neu Schlachtschiffe
in den Ver. Staaten bauen lassen, wie
aus bester Quelle verlautet. Der Con
tract würde sich auf mehr als 20 Mil
lionen Dollars belaufen. Die Variag"
und Retvi'.an", welche in Philadel
phia fürRu.land gebaut wurden, fan
den dort allgemeine Zufriedenheit und
deshalb dürften die Ver. Staaten wei
tere Aufträge rhalten.
B a h n u n f a l l.
Jron Montain. Mich.. 7. Nov.
Ein Erzzug der Northwestern-Bahn
entgleiste, als er mit 45 Meilen Ge
schwindigkcit daherfuhr. Die Locomo
tive stürzte um und Geo. Hall vonWil
son, Mich., wurde getödtet. der Con
ducteur Swaby von Escanaba und der
Lokomotivführer Tim Hogan vcmGreen
Bay erlitten schlimme Verletzungen.
Wyoming's Bevölkerung.
Washington. D. C., 7. Nov.
Das Census-Amt berichtet auf
Wnmd seiner Zählung. daß der Staat
kyoming derzeit D2,531 Einwohner
hat. gegen 65.705 im Jahre 1S0. Das
bedeutet eine Zunahme vo 31.826
oder etwas über 2 Prozent.
AuslM-zrs.cjHlll.
ttucy Nutzland stimmt dem eug
lisch dkutsch,-ii UederkiN'
lommcn bei.
Chile ist m Bunde der latej,
Nischen Republiken veigetreten.
Prösidknt lüger q Tjchidvlil
augclomineu.
D c u t s ch l z n d.
Berlin. 7. Nov.
Betreffs der Bemühungen Li Hung
Tschang's, die Hinrichtung der chinesi
schen Beamten in Paotingfu, welch für
die dortigen Massacres verantwortlich
sind, zu hintertreiben, sagen beinahe
alle Blätter, selbst solch der liberalen
Richtung und die Vossische Zeitung",
die National. Zeitung", di Börsen
Zeitung", daß die Hinrichtung ohne
Verzug stattfinden sollte; das letztere
Blatt bemerkt noch, daß Milde solchen
Barbaren gegenüber keinen Zweck hat.
Es werden noch forlwährend Briefe
deutsck-r Soldaten in China in der
Presse veröffentlicht. Der Hannover
sche Courier" druckt einen Brief aus
Peking ab, in dem der Schreiber die
Bewegungen , seines Bataillons be
schreibt und einen Fall erwähnt, in
ivelchem von 300 bis 400 Chinesen
theilweise im Gefecht getödtet und
theilweise später durch Erschießen bin
gerichtet wurden". Der Schreiber sagt
auck daß alle Borer, die in Peking ge
fangen werden, erschossen werden. Je
der müsse vorher ein Loch graben und
davor knieen. sodaß er, wenn er die
köstlich? Kugel empfängt, gleich hinein
fällt. Berlin. 7. Nov.
Die Tischrede, welche Minister von
Miquel am letzten Donnerstag in Hil
desheim hielt und in der er alle Par
teicn davor ivarnte, die wirthschaft!!
chen Fragen auf die Spitze zu treiben,
hat die Agrarier arg verschnupft. So
sagt die Deutsche Tages-Zeitung":
Herr von Miquel hat jedenfalls nur
beabsichtigt, einen guten Trinkspruch
auszubringen, aber' nicht eine politi
sche Rede zu halten. Insbesondere
müssen wir beznxifeln. daß der Mini
ster mit der Erklärung, wer di Wirth
schzftlichen Streitfragen auf die Spitze
treibe, erschwere die Wirthschaftspoli
tik des Kaisers, habe sagen wollen, daß
Diejenigen, welche anders denken, nun
als Gegner deS Kaisers erscheinen."
Die freikonservative Post" legt da
gegen der Rede eine nroße politische Be
deutung bei. Andere Blätter meinen.
Herr von Miquel habe seinen agrari
schen Lieblingen" siqnalisiren wollen,
von welcher Seite der Wind bläst und
daß er die Weltpolitik des Kaisers und
die Kanalvorlage vertheidigen werde.
Im deutschen Theater kam es bei der
Aufführung von Tolstoi's Die Macht
der Fiusterniß" zu turbulenten Auf
tritten. In der Kindsmordfcene ent
stand tosender Lärm, indem Zischen
und tumultuarischer Beifall sich den
Rang streitig machten. Schließlich ge
lang es denl Beifall, die Opposition
niederzuzwingen.
Wie aus Bern gemeldet wird, bat
der Schweizer Bundesrath die 'im
Jahre 1889 auf Verlangen Deutsch
lands verfügte Ausweisung der deut-
schen Sozialisten Bernstein. Motteler,
Scklüter und Lauscher aufgehoben.
Der königliche preußische Oberstall
meister Excellenz Graf Ernst v. Wedel
hat sich wegen eines Geschwürs, das
sich im Gehirn gebildet, genöthigt gese
hen, ein Sanatorium aufzusuchen.
Aus der gestrigen Verhandlung in
dem Prozeß gegen den Bankier Stern
berg, die bis spät Abends dauerte, ist
noch nachzutraben, daß mehrere Zeu
ginnen ihre Anschuldigungen gegen den
Angeklagten zurücknahmen, was große
Sensation erregte. Kriminalschutz
mann Stierstädter wurde abermals auf
den Zeugenstand gerufen und erklärte
auf Befragen, er habe erst durch den
Kriminalkommissär Thiel erfahren,
daß Thiel's Vorgesetzter, der Polizei
direktor von Mcerscheidt-Hüllessem,
von .Sternberg ein Darlehen erhalten
habe.
Der Angeklagte erklärt, d'e Hypothek
von 18,000 Mark, die er Herrn von
Meerscheidt-Hüllessem geliehen, sei jetzt
zurückbezahlt.
Stierstädter: Auch 'die Wechsel?"
Angeklagter: Ich war seit Jahren
mit Hrrn von Meerscheidt-Hüllessem
befreundet. Derselbe verkehrte in
meinem Hause und ich habe ihm stets
rhne Wechsel aus der Verlegenheit ge
toiien." Damit schloß die Sitzung. Uebri
ges wurde Sternberg, wie jetzt ermit
tel: worden ist, schon 1880 wegen ei
nes Sittlichleitsvergehens prözessirt,
aixt freigesprochen.
Zu dem Beschluß der Berliner
Stadtverordneten, der Kaiserin Fried
nch zu ihrem Geburtstag am 21. No
v?mber zu gratuliren. während eine
Bcglückwllnschung der Kaiserin Au
quste Viktorir anläßlich ihresGeburts
tage? unterblieb, bemerkt die Staats
bürger Zeitung, die Stadtverordneten
beleidigten die kaiserliche Familie in
unerhörter Weise, indem sie die Mut
ter oes Kaisers gegen die Kaiserin
aue!splkn. Aber freilich", setzt das
Blatt hinzu, so lange Juden undJu-
ocNj'enoucn in oer viemeindevertrc
jung die Oberhand haben, sind der
artige Rüpeleien nicht überraschend."
G r i u v 1 1 1 a ii n : c n.
Lcndon. 7. Nov.
Ter Besuch des Prinzen Georg von
Griechenlano. des Generaltommissärs
auf Kreta, erregt hier großes Aufs
hen. Er iomnil von Kopen!igeii, wo
rdi dänische Königsfamilie besuchte,
und will den Prinzen von Wt'les und
die Königin zu besuclxn.
Rußland.
Petersburg. 7. Nov.
Heute wurde die Aniwort Ruß
lands auf das deuifch eiigliscke Ueber
kin:omiii,n verössentlicht. Rußland
erklärt sich mit den Forderungen der
Nv:e einverstanden. Es iveist darauf
hin. daß die Unverletzlichkeit des chin
Iischen Gebietes in Fundamentalsatz
der rusiischen Politik sei und ti auch
mit der Politik der offenen Thür über
einstimme, wodurch kein Vertrag ver
letzt werde. Bezüglich des 3. Artikels
weift Rußland darauf hin. daß es
schon in seiner Note vom 28.Mai dar
auf hingewiesen habe, daß eine Ver
letzung des chinesischen Gebietes eine
Aenderung seiner Haltung bewirken
werd.
Nach Meldungen aus privater
Quelle beginnen Typhus und andere
Erkrankungen unter den russischen
Truppen in der Mandschurei nachzu
lassen. Ein deutsch'! Student der Univer
sität Dorpat ist zu zwei Jahren Ge
fängniß rerurtheilt. weil er vor ei
nem Jahre seinen Gegner im Zwei
kämpfe getödtet hatte. Die Regierung
geht sehr energisch gegen die deutsck)en
schlagenden Verbindungen vor.
Der Bau einer direktenTelegraphen
Linie von Petersburg nach Livadia in
der Krim beweist, daß der Zar dort
in Zukunft häufig zu verweilen ge
denkt. Italien.
Rom. 7. Nov.
Der Papst hat an die Bischöse eine
Encyclika über den Erlöser gerichtet,
die vom 1. d. Mts datiri ist. Der
Papst drückt zuerst seine Freude dar
über aus. daß während des hl. Iah
res die Katholiken aus aller Welt nach
Rom gepilgert seien, was beweise, daß
die Wölker zu Christus marschirtcn.
Er ermahnt die Welt den Erlöser zu
suchen, der der Weg zur Wahrheit und
zum Leben sei. Wie das Kommen
Christi in die Welt' die Gesellschaft
reformirt habe, so werd auch diese
besser werden, wenn sie sich zu Chri
stus wende. Zum Schluß ermahnt der
Papst die Bischöfe, der ganzen Welt
bekannt zu machen, daß der Heiland
und Erlöser der Menschheit allein
Rettung und Frieden bringen könne.
Frankreich,
Paris. 7. Nov.
Der Senat eröffnete heute Nachmit
tag zwei Uhr seine Sitzungen mit ei
ner Rede des Vorsitzenden Faillieres
auf die verstorbenen Senatoren.
PariL. 7. Nov.
Der hiesige Vertreter der Filipinos.
Felipe Agoncillo, hat eine private Ka
beldepesche aus Hongkong erhalten,
welche besagt, daß gewisse Preß-Anga-ben,
wonach in Manila Friede zwischen
Filipinos und Amerikanern abgeschlos
sen oder dem Abschluß nahe war, un
wahr und wohl blos auf Beeinflussung
der Wähler in den Ber. Staaten be
rechnet feien. Ferner sagt die Depe
sche: Heftige Kämpfe fanden zuTacloben
und Mabalacat statt, und die Amen
kaner wurden von den Filipinos ge
schlagen; der beiderseitige Verlust ist
unbekannt. Zu Kalumpan erlitten die
Amerikaner einen Verlust von 30
Mann. Die Filipinos machten auch
gleichzeitig Angriffe auf die Amerika
ner zu Guiquito, Bigaa. Malolos und
Bulacan. doch sind die Einzelheiten
noch unbekannt. Zu Siniloan' wurden
70 Amerikaner von den Filipinos ge
sangen genommen. Auch sind Kämpse
in der näcksten Nähe von Manila im
Gange. Die Telegraphenlinien find an
vielen Stellen durchschnitten."
Paris. 7. Nov.
Nach einer kurzen und ereignißlosen
Sitzung vertagte sich der Senat bis
zum Donnerstag.
In der Abgeordnetenkammer ging
es vor Eröffnung der Sitzung recht
lebhaft zu. Den Borsitz führte Des
schanel. Unter den Anwesenden befan
den sich der Premier Waldeck-Rousseau.
der Finanz-Minijier Caillaux. der
Handels'Minisier Millerand, der Ju-stiz-Minister
Morris, der Minister'für
öffentliche Arbeiten Baudin. der Mini
ster des Aeuheren Delcasse und der Co-lynien-Minister
Decrais.
Waldeck-Rousseau erklärte, daß die
Regierung die Beantwortung der ver
schiedenen Interpellationen nicht verzö
gern werde, aber er warnte die Abge
ordneten, daß wenn si? nicht wichtige
Interpellationen wählten und die min
derwichtigen 'fallen ließen, die ganze
Session durch die Erörterung von In
tervellationen in Ansvrncki npinimmcii
würde. Die Kammer beschloß dann,
die Interpellation des radikalen So
zialisten Vazeille. die allgemeine Poli
tik der Regierung betreffend, zu eror
jcin. i? Der Premier erklärte ferner, daß :
Regierung die Erörterung einer Anzahl
Reformmaßregeln von unmittelbar'r
Wichtigkeit im Vereine mit der Discus
sion des Budgets beschlossen habe. Diese
Reformen, erklärte er, seien der Erlas,
eines Gesetzes, das die Alkoholsteuer
erniedrigt, Altcrsvensionen. amtlich'
Schiedsgerickte fiirDifferenzen ?w fch"
Arbeit und Kcivital. Aenderung de?
triegsacricktlicheu Verfahrens.
Die Debatte wurde schließlich CU
ziern D.'NNirte!g vertagt.
v ü .
Hongkong. 7. Nov.
Die Anwesenheit von 11 Kanonen
booten bei Canton gicbt Anlaß zu
allerlei Vcrmutdungen. Jüngst hat
in deutsches Schiff bei oiam und
Fati Vermesiitiigtil vorgenvinme.
Dies gab Anlaß zu dem Gcrüch:.
daß die Ti:!sch.'ii gen ihre zur.eh'
wenden Handels und rc engen Rau
ms in Sbamen eine neue Konzessio
für in deulsckes Seltlcuient suchen.
Afrika.
3iH Dschideitil. 7. Nov.
Heut kam hier der holländische
Kreuzer Gelderland" mit dem Prä
sidenlkn Krüger an. der am 20. Okt.
Lourenco Marques verlassen hatte.
Der Kreuzer erwartet in Port Said
neue Instrukiionen aus dem Haag be
züglich der Landung Krüger's in
Europa. Der alte Herr erfreut sich
der besten Gesundheit und freute sich
außerordentlich, als ihm di letzten
Nachrichten von den Erfolgen der
Buren mitgetheilt wurden. Er saß
raucherd, die Bein in Schaafs - Felle
gewickelt, auf de:u Verdeck.
Mögen sie ohne Unterlaß kämpfen",
rief er mit gewaltig Stimme, das
erwarten wir!"
Dr. Hcymans erklärte, daß Krüger
lediglich" zu feiner Erholung nach
Europa ginge.
London. 7. Nov.
Lord Rcberis meldet in einer n üb
lichen Depesche, daß Hauptmann Chal
mers bei dem Versuche getödtet würd,
den verivundeeen Major Saunders zu
retten.
Der Lord meldete ferner nach seiner
Gepflogenheit eine Anznyl Altweiber -
geschickten. Am 22. Oktober habe Prä
sideut SIeijn an das Commando Dela
rey's eine Rede gehalten, in der er dar
auf hingewiesen habe, daß Krüger nach
Europa gereist sei. um eine Jntchrven
tion herbeizuführen, (klinge ihm dies
nicht, so werde Transvaal an den höch
sten Bieter veraullionirt werden.
Ras Dschidutil. 7. Nov.
Mit Ausnakm: eines Augenleiden?
war des Präsidenten Gesundleit wäh
rcnd der gan'.en Reise ausgezeichnet.
Er wird inco',nito reisen und erst m
einem europäischen .Hafen das Land
kitteten.
C h i l e.
Valparaiso. 7. Nov.
Es wird oem'tdet, daß Chile einen
Kreuzer 3. K laste an Ecuador. einen
andern an Peru '..nd zwei Torpedo
bootsjäger an Japein verkaufen will.
Dieser Veilaus eines Theils seiner
Flotte, wovon ein Schiff sogar an den
alten Gegner Chiles geht, beweist, daß
auch Chile dem Übereinkommen der
südamenkaniselxn Republiken beige
trnen ist. all. Sircitigkeitn zwischen
den lateinischen Republiken schiedsge
richtlich zu schlichten. '
: , C a ii a d a. " -1
, Toronto, 7. Nov. '
Bei dem festlichen Emvfang der Miliz-Soldaten
von hier, welche aus
Südafrika heimtehlkeii, ging es zwar
nicht ganz so toll her, wie jüngst in
Englands Hauptstadt; gleichwohl ko
stete das Vergnügen drei Todte und
viele Verletzte, theils durch Ueber
fahren, theil durch Erplosion von Nie
fenrakcten, theils auf ander? Weise. . ,
, Eine V e r l u st l i st e.
1 Washington, D. C.. 7. Nov.
General X'KicArlliiir hat demKuegs
amt gemeldtl, dik der 2. Lieutenant
Wm. D. Pasroe und die Soldaten
Lein Meador und Asdison Emiz, von
der Co. K, 14. Ins. Regt., am Montag,
den 29. Oktober nahe Cuartero getöd
tet wurden.
Lieut. Pascoe war ein Sohn des Er
Senators Samuel Pascoe von Flo
rida. Ferner melcet Gen. MacArthur den
Tod des Hiiijdarztes Stanley M.
Stuart vom N. Freiw. Cav.-Regt.
Stuart stürzle bei Santa Cruz, Luzon,
vom Pferde uno erlitt einen Schädel
druch. Fcrncr meldete er folgende Todes
fälle: Ruhr: 31. Vk!.. Co. E. 38. Jnf..
Wm. Bolinq: 29. Okt.. Co. M, 41.
Jnf.. John B. Bowers; 7. Okt.. Co.
A. 6. Jnf.. Ckarles A. Carroll? 30.
Okt.. Co. A.. 26. Jnf., Thomas Kane;
Co. B, 2t. Ins.. Michael W. Sullivan.
Tubcrkulosis: Co. G, 34. Ins. Ri
chard M. Burns: 14. Sept.. Co. G.
43. Jnf., Corpora l Patrick Maloney!
28. Akt.. Tiupp L. 3. Cao.. Joseph P.
Murphy.
Malaria: 16. Okt.. Co. M. 6. Ins..
.Henry L. Allii'on: 29. Okt.. Co. K, 34.
Ins. Charles Hobson; 30. Okt.. Co.
M. 45. Ins. Wm. Jacobs; 31. Okt..
Co.. 39. Ins. Andrew I. Taylor; 19.
Okt.. Trupp H. 11. Cav.. Fretzk Tho-
mas.
Andere Ursachen: 22. Okt.. Co. I.
49. Ins.. Walter Warren; 30. Okt..
Co. L. 25. Ins.. Patrick I. O'Connell:
28. Okt.. Trupp F. 4. Cav., Robert I.
Lilley; 18. Okt., Co. G. 49. Ins. Wil
lie Johnson; 26. Okt.. Co. C. 17. Ins..
Sergeant Samuel M. .orn; 23. Okt..
Co. A. 19. Ins.. Eduard Farrell; 20.
Okt.. Co. M. 19. Ins. Philip F. Din
dinger; 22. Okt.. Co. M. 6. Ins.. Ser
geant Fmnk Braunwark; 8. Sept.,
Trupp C, 9. Eav.. William Clay; 30.
Okt.. C-o. E, 28. Ins. William H.
Moscback; Co. H. 16. Ins. John L.
Clinlers; 15. Okt.. Co. B. 6. Ins..
Frederick D ,
1. Nov. Co. H.
J30. Ins. Musiker John Maloncrz.