Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 01, 1900, Image 1

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Lincoln, VuK Donnerstag, 1 . November 1900
No. 24.
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AL5!in-z!cpcschcn.
Brasilien undAr tülikn wollen
ülle2trri:!rst!ieii schi d?acricht'
lich cntjkide!l laffcn.
Zwei dkrvorxagtvdk spanisch
Gtimäunkr wsUcu sich
utUiten.
JiarliftraiinrutKn.
. Deutschland.
. Berlin. 30. Okt.
An Stell des zum Staatssekretär
ernannten sZrhrn. von Richthoftn tritt
Dr. von Mühlberg.
D Krenzzeitu'Ng- wendet sich ge
gen das HerandrängvN der links stehen
den Paketen m den neuen Reichs
kanzler. indem sie sagt: .Wenn Graf
lüiilcro die nitionallideiulen und demo
kreischen Blatter durchmustert, mag e
Vhm vorkommen, als ob er auf den
dnZlcssenkN M u lilenbamm gerathen
sei, wo Jeder mit der ausdringlichen
.Zrage .Nix zu handeln?- beehrt wur-
de. Die . Versuche der Linken, dem
Greisen Bülow ein Regierungspro
qranun ufzudrängen, werden vergeb'
lich lein." . llrfd die klerikale .Kölnische
Volkszeitung" schreibt: .Als libera-
ler Winkelr ed soll Graf Bülow für
Bestke,bung:n ine Gasse brechen, die
längst Fiask) gemacht haben. Die Re
f,:erung hat keimn rnünftigenGrund,
nach den liberalen Rezepten in einen
Sumpf hineinzuregieren."
Die ,Han,burer Nachrickiten" sagen,
die Ausführung der Absichten d:sGra
f Bülow erfordere auch eine parla
mentarisch Möhrhcit als Sicherheit
gegen unerwartet Sigriff (des Kai
ftrs. Anm. d. R.), wodurch der bis!',
rig: ZichjacTtiträ verursacht wurde.
Auch sei der B:rsch. das Centrum
aus seiner dominirenden Stellung zu
verdrängen, nothwen'dig.
Die .National-Zeitüng" erinnert an
Bismarck's Bemerkung, man sollte die
A'itorität 'bet Regierung nicht in den
Skat legen, dann wäre es mö.ilich, im
Reichstooe eine Mehrheit für eine
. maßvolle W'.rtMaftspolitik zu sam
mein.
Nur wenige Blätter nehmen sich des
Posadowskns an. Am wärmsten oer
theidigen ifrn die Agrarier. So sagt die
Deutsche Zaaesitung". die Intrigue,
zu welcher der Bueck'sche Brief benutzt
worden fei. wäre tausendmal schlim
mer als die Sache selbst. Die offiziöse
Post" schreibt: .Die Freihändler woll
ten die Veröffentlichung des Briefes
K als Freik',igel benutzen, um den Grafen
Posadowsky im kritischen Moment der
Vorbereitung der Handelsverträge zu
beseitigen. Es ist beschämend, wegen
einer so bedeutungslosen Angelegenheit
und auf GrurtJ eines entwendeten,
anonym zugeschickten Briefes eine solche
Preßfehd zu inszeniren
Die .Germania" vertheidigt Posa
dowsky, verurtheilt aber den Ministe
rialdirektor Woedtke.
Der konservative Reichsbote" hält
den Rücktritt Posadowskys und des
Gehermraths Dr. von Woedtke .leid
für unvermeidlich". Ein anderes Blatt
sagt, es wären zwölftausend Gründe
für den sofortigen Rücktritt des
Staatssekretärs vorhanden. Durch
den Vorfall sei die sozialistische Ii?--lehre
vom Klassenstaat gefördert und
der Nimbus von der Unparteilichkeit
der Negierung zerstört worden. Der
.BörsenwCouner" frägt: Hält Graf
Bülow es für möglich, daß Graf Po
sadowsky, mit diesem Gewichte bela
, stet, bei der Lösung der großen Auf
gaben im Reichstag die Regierung ver
treten kann?"
Die National-Zeitung" sagt, den
Sozialisten wäre ein Ägitationsstoff
liefert worden, für den sie gern mehr
als 12,600 Mark bezahlt hätten. Die
Tägliche Rundschau" meint, die mit
dem Gelde der Scharfmacher" ausge
haltenePresse wirke demoralisirend und
todte die idealsten Volksregungen und
die Frankfurter Zeitung" erklärt.
Graf Posadowsky und das deuischeBe
mteivthum sei dadurch, dafz dasReichs
amt des Innern das Geld der Scharf
inacher" zurVropagznda für die.Zucht--zusvorlage"
annahm, in unerhörter
Weise blosgestellt worden.
Ein Antwort der Regierung in
Washington betreffs des utsch-engli-fchen
Abkommens wird vor der Präsi
dentenwahl am 6. November hier nicht
erwartet.
Der konservative .Reichsbote" be
klagt die Ehewirren der PrinzessinAri
bert von Anbalt. geborenen Prinzessin
Luise zu Schleswig - Holstein, und
meint, das Ansehen der Fürstenhäuser
werde durch solcheFamilienskandale ge
schädigt. Der Vater der Prinzessin,
Prinz Christian zu Schleswig Hol
stein, weilt zur Zeit in Berlin, um die
zzhescheidung feiner Tochter durchzu
setzen. Der Prknz. welcher mit der
Prinzessin Helene von Großbritannien
und Irland vermählt ist, hat in der
hiesigen britischen Botschaft Wohnung
, enommen. Prinz Aribert von Anhalt
ist Rittmeister und Eskadronchef im 1.
Garde-Dragoner-Regiment. Er ist
stit dem 14. September auf unbe
stimmt Zeit beurlaubt.
Zu den russischen Anleiheverfuchen
wird jetzt aus St. Petersburg amtlich
gemeldet, das.' nickyi die russische Regie
runq, sondern die russisch-chinesische
Bank ine Anleihe von fünfzig ?Nillio
m Dollars in New York zu mache
i suche und zwar für die durch die Wir
ren'in Cbina geschädigt: nstchinesifche
Bahngesellschaft. Diese Meldung ist
kein Dementi, fondern gerade ein B:
weis dafür, laß tu rll,st,eye negierunz
Geld drauat. den?? letzt steht c:ra'
tiemäßig sowohl hinter der russischi!
nesischen Bank wie hinter der ostchink'
fischen Bab!.aescl!schist. I., wessen
Namen die Velhanölunzen geführt
werden, ist gleichgiltig.
Der Rcichstazsabgeordnete Xr. E.
Lieber, der bekannte Eenlrumsfuhier,
Hit sich nach der Riviera begeben, um
dort die durch lange und schwercttrant
heit erschöpften Kräfte wieverzugewin
ren.
In Köln ist der ReichsbankdireZior
Richter, der einzig:Brud?k des betann
ten freisinnigen Parlamentariers Eu
gen Richter, gestorben.
Der Generalintendant deZ großher
zoglick)en Hoftheaters in Karlsruhe,
der frühere Rcichstagsadgeordnete Dr.
Buerklin, ist amtömüde und hat sein
Entlassungsgesuch eingereicht. Als sein
Nachfolger wird der Intendant des
herzoglichen Hoftheatcrs in Altenburg
Obersieutnant a. D. Franz Freiher:
von Kaqeneck. genannt.
Im Alter von 6(5 Jahren ist in Lü
deck die vortreffliche Noma?fchriftstel
lcrin E. Eschricht (Frau Dr. Emma
Türk) aus dem Leben eschieden. Aus
ihrer Feder stammen u. A. die Rom'
re: .Pfarrer Streccius". Unter dun!
len Menschen". Rcine Liebe". Zwil
lingSbrüder" und viele geistvoll ge
schriebene Skizzen und Erzählungen.
Das Cckwurgericht in Jüneburg lat
die Zuchtshäu ler Weber und Korn
.nann, welche ihren Mitgefangenen
Kroll erwürgt haben, zum Tode verur
teilt. Schweiz.
, Neuenburg. 30. Okt.
Hier ist der , Theologe und insti-e
Erzieher des Kaisers Friedrich von
Teutschland. FriedrichGodet. gestorben.
Großbritannien.
London. 30. Okt.
Heute Morgen kamen hier die Frei
willigen der Stadt London aus Süd
afrila an. Sie 'waren schon a.n
Samstag in Southampton gelanoet.
Tie Freiwilligen wurden bei ihrem
Marsche durch London von der Menge
mit großer Begeisterung begrüßt. '
London30. Okt.
Bei dem Empfang der Freiwilligen
d Stadt London gab es ein solches
Gedränge, daß mehr als 200 Personen
schwer verletzt und 8 oder 10 getödtet
wurden, und dies trotzdem 4000 Po
lizisten und 22,000 Soldaten der
Marscklinie entlang aufgestellt waren.
Ein Wunder ist es, daß sich nicht
mehr Unglücksfälle ereigneten denn
gegen Abend wurde das Treiben auf
den Straßen ein so rohes, daß es stark
an die Pariser Commune erinnerte.
Wo man hinblickte sah man Schläge
reien und hörte man Fluchworte. Die
Polizisten, die in der Menge zerstreut
waren, konnten keinerlei Abhülfe schaf
fen. Der Abschaum von Londons Be
völkcrung machte sich auf den Straßen
breit, gerade wie am Mafeking-Tag.
Betrunkene Weiber sah man auf
Schritt und Tritt und die anständigen
Frauen waren völlig der Willkür der
rohen Menge preisgegeben.
Spanien.
Madrid. 30. Okt.
Der ehemalige Premierminister Don
Manuel Silvela hat den SenatorGra
fen de las Almenas sofort nach feinem
Rücktritt vom Amte zum Ziveikampfe
herausgefordert. Zwischen beiden
Männern herrschte seit langer Zeit ein
tiefer Groll. Bor einem Jahre hatte
der Graf im Senate den Pemiermini
ster und den General Polavieja des
Hochverraths angeklagt, indem er sie
beschuldigte, ein Complott zum Sturz:
des Königs und des Königthums ge
schmiedet zu haben. Silvela habe, so
erklärte der Graf, die Absicht, sich selbst
zum Präsidenten der neuen Republik zu
machen.
Der Graf erklärt jetzt, nachdem Sil
vela ihn zum Zweikampf: gefordert,
daß er nicht mehr genau wisse, was er
damals gesagt habe.
Gestern kam es bei, Badalona zwi
schen 24 bewaffneten Karlisten und ei
ner Abtheilung Gendarmen zu einem
blutigen Zusammenstoße. Der Füh
rer der Karlisten wurde erschossen unv
ein anderer Mann verwundet, außer
dem wurden den Karlisten drei Re
mingtongewehre abgenommen. Die
Band zog sich, von Infanterie und
Reiterei hart verfolgt, gegen Moncada
zurück.
In Barcelona ist der Karlisten
General Solivar verhaftet worden.
Auch in Badalona wurde eim große
Anzahl Karlisien verhaftet. Hier hatte
eine Bane Karlsten, welche rothe
Mützen trug, eine Abtheilung Gendar
men umzingcli und sie zur Uebergabe
aufgefordert, diese aber griffen dieKar
listen an und rstreuten sie.
Die Karlisten beabsichtigten offen
lax die Gemeindekasse zu nehmen, denn
bei ihrem erschossenen Führer fand man
bereits eine Quittung.
China.
Paris. 30. Qkt. ,
Der chinesische Gesandte dahier hat
den Kaiser Kwang Hfü per Kabel er
sucht, nach Peking zurückzukehren, da
dies die Friedensverhandlurcgen be
trächtlich erleichtern würde.
Afrika. .
London. 30. Okt.
Lord Roberts meldet aus Pretoria
vom 2. Okt.: General Knor hatte ge
stern mit Dewet ein glückliches Gefecht.
Knox faßte die Buren bei ihrem Rück
zuge in der Rensburg Drift. Die Bu
ren hatten beträchtliche Verluste. Sie
ließen zwei Geschütze und 3 Wagen in
Knox HLnd.n. Ein anderer Muni
tionswagcn wurde durch eine Granate
ii dk, Luft ,:sp7cngt. Die Lrien hat
ten keine Verluste.
Beüg!'cr des Ucv'rfaLes von Ja
kZbeva! meldet Lord Roberts noch, daß
derselbe durch die Verrätherei der Ein
wohner ermöglicht sei. die die Buren
nächtlicher Weile in ihre Häuser gelas
sen hätten, aus denen sie bei Tagesan
bruch das Feuer eröffneten. Von den
Briten wurden 14 Mann getödtet und
13 verwundet. Die Häuser der ver
rätherisclxn Einwohner wurden zer
stört. Commandant Vosmann wurde
getödtet.
LordRoberts meldet, daß infolge der
schorftnZüchtiqung. mit welcher dieBri
ten den Parteigängerkrieq entqegentra
ten. die bessere Klasse der Buren sich
fetzt mehr geneigt zeige, mit den Briten
lhren Frieden zu machen.
Nach einer Meldung aus Pretoria
ist Prinz Christian Victor von Schles-wig-Holstein.
der älteste 1867 geboren:
Sohn der Prinzessin Helene vönGroß
britannikn, am Tvphus gestorben. Er
war Maior im Regiment der King
Royal Riflcs.
Capstadt, 30. Okt.
In Blremfontein, der früheren
Hauptstadt des Oranjesreistaates. ha
den die Briten eine Proklamation er
lassen, welche darauf berechnet ist, den
vielen kleinen Angriffen auf Briten in
jener Gegend ein Ende zu machen. Die
Proklamation besagt u. A.: Alle Far
mer müssen die Nachbarschaft inrerGü
ter jede Nacht durchsuchen; sollte dann
noch auf Briten geschossen werden, so
soll der Farmer, dessen Gut am nach
sten dem betreffenden Schauplatz liec t,
mit 200 Psd. Sterling gebüßt, und im
Fall eines zweiten derartigen Bor
kommnisses seine Farm niedergebrannt
werden.
Die Haltung der holländischen Eini
geborenen an der Grenze der Kapkolo
nie ist auf's Neue beunruhigend.
London. 30. Okt.
Emem hiesigen, Blatt wird aus Cap
stadt gemeldet, daß die militärische La
ge für die Engländer in Südafrika
für die Briten so ungünstig ist. als
man sie sich nur vorstellen kann. Die
Buren haben eine Reihe beträchtlicher
Erfolg aufzuweisen und das Wichtig
sie von Allem ist. daß sie im Stande
sind, die Verbindung zwischen der Kap
Kolonie und dem Norden zu unterbre
chen. Ein Versuch der Engländer, V
stärkungen von Bloemfontein abzusen
den, um die Verbindungs-Linien im
südlichen Theile der Oranje-Riverkolo-nie
zu duken, ist fehlgeschlagen. Süd
lich bis zur FraserburgerSträße kommt
es täglich zu Gefechten. Es wird un
möglich sein, die Unzufriedenheit im
nördlichen Theil der Kap-Koloni zu
unterdrücken und General Roberts
dürfte es äußerst schwierig finden, den
von den Buren in so erfolgreicherWeise
geführten Guerillakrieg zu beendigen.
Die Ausländer in der Kapstadt wer
den frech und tumultuarische Auftritte
mögen erwartet werden, wenn diese!
den nicht in Bälde nach Johannesburg
zurückkehren können.
Argentinien.
Buenos Ayres. 30. Okt.
Der argentinische Minister des Aus
wältigen, Olintho de Magalhaes gab
dem brasilianischen Minister des Aus
wältigen zu Ehren ein Bankett und
hielt bei dieser Gelegenheit eine längere
Rede, in welcher er unter anderm her
vorhab, das? die beiden befreundeten
Republiken der Welt ein glorreichesBei
spiel gäben, da sie sich bereit erklärt
hätten, internationale Streitfragen
durch ein Schiedsgericht entscheiden zu
lassen. Der Minister theilte ferner mit,
daß Präsident Roca während seines
neulichen Besuches in Rio erklärt ha
be. daß die Freundschaft Brasiliens
mehr werth sei als ein Stück brasilia
nifchen Gebietes. Dieses Gefühl wür
den, so sagte der Minister, auch die
Brasilianer in jeder Lage theilen.
Venezuela.
Caracas. 30. Okt.
Um 4:46 Uhr heute Morgen fand
hier ein heftiges Erdbeben statt. Es
wurden 15 Personen getödtet und viele
verletzt. An den Gebäuden, besonders
an den Kirchen und dem Phantcon,
wurde groß,rSchaden angerichtet; auch
die amer. Legation wurde stark beschä
digt. doch konnten sich alle Bewohner
des Gebäudes retten.
Präsident Castro sprang von einem
Balkon des Regierungsgebäudes uns
brach in Bein.
Aus der Bundeshauptstadt.
Washington, D. C.. 30. Okt.
Der russische Botschafter Graf Cas
sini ist nach mehrmonatlicher Abweser.
heit in Europa wieder hier angekom
men. Als er von einem Berichterstatter
über seine Ansicht betreffs der Lage in
China ausgeholt wurde, erklärte der
Graf, daß etwa 2 Monate seit seiner
Abreise au St. Petersburg verflossen
seien, er sei daher mit der neuesten
Phase der Chinafrage nicht vertraut.
Ueber das cutsch-englische Abkommen
wollte Graf Cassini sich nicht ausspre
chen. ' .
Der Staatssekretär Hay übermit
telte heute der deutschen und englischen
Botschaft dahier die Antwort der Ver.
Staaten auf das deutsch-englische Ab
kommen betreffs China's. Die Antwort
wird erst nach ihrem Eintreffen in
Berlin und London bekannt gemacht
werden.
Der verfügbare Baarbestand - des
Bundes Schatzamts beträgt dem
heute veröffentlichten Ausweise zufol :
$136.582,815, wovon $86,371,990
Gold ist. Dies schließt die Gold - R?
serve von $150,000,000 nicht ein.
Gestorben.
Trenton. N. I., 30. Okt.
Ga, Wm. Strnkcr. seit 1867 Gen.
Adjutant von New Jersey, ist im Al
ter von 62 Iahren gestorben.
Auzlaüd-Dcpcschttl.
Tas sranzösische Ministkrium
fkfährdet.
Vaumwoe ni Pctrolkuin i
Rukian.
Geheime Beralhuiig dcr Tiplumatcu la
Pcting.
Deutschland.
Berlin. 31. Okt.
Schon zum zweiten Mal ist das Ge
rücht verbreitet, daß Felvmarfchall
Graf von Waldcrsee todt ',ei. An amt
licher Stelle wird dasselbe für absolut
unbegründet erklärt. Man hat keine
Idee, wie dieses Gerücht entstanden ist.
Schakir Pascha, ein Spezial-Ge-sandter
des Sultans Abdul Hamid.
überreichte heute dem Kaiser eine An
zahl Geschenke, darunter ein sehr
werthvolles Halsband für die Kaiserin.
Der deutsche Botschafter für die
Ver. Staaten. Dr. von Hollcben. ist
von Karlsbad nach Berlin zurückgc
kehrt.
Berlin. 31. Okt.
Während die sreikonservailve .Post"
behauptet, die Posadowskq-5)etze habe
mit einem Fehlschlag geendet, wieder
holen die sozialistischen Blätter ihre
Behauptung von einem deutschen Pa
nama". Die Feststellung der Lupzi
ger Volkszeitung", daß das Runv
schreiben des Krmmerzienratbes Bueck
das Datum des 3. August trage,
sei. erklären sie. kein Irrthum. Hier
aus gehe hervor, daß das unter der
Leibeigenschaft der Scharfmachcrsippe
schmachtende" Reichsamt des Innern
in seiner Gewissensangst und seinem
Unsicherheitsgefühl sich einen harmlosen
Fall konstruitt habe, denn die Beicht:
des Ministerialdirektors Woedtke be
5iehe sich auf ein Ereigniß aus dem
Sommer 1899 und nicht auf denBueck
fchen Brief vom August 1898. Der
Reichstag werde eine Fortsetzung der
ministeriellen Beichte erzwingen und
dann erst würden die wirtlichen Ent
hüllungen beginnen.
Manch: hoffen auch, daß jetzt her-,
auskommen wird, welche Blätter aus
dem bei der Berliner Diskontogesell
schaft deponirten Preffonds des Cen
tralverbandeZ deutscher Industrieller"
gespeist wurden.
Inzwischen streiten sich die Freunde
des Grafen Posadowsky darüber, ob
die Freihändler, die Scharfmacher oder
die Hochschutzzöllner die Posadowsky
Hetze durch Preisgabe des Bueck-Brie-fes
in Szene gesetzt haben.
Bei dem Abschieds-Diner, welches
Fürst Hohenlohe den Mitliedern des
Bndesrathes und bis preußischenMi
nisteriums gab, saß der Fürst zwischen
dem neuen Reichskanzler Grafen von
Bülow und dem Vize-Präsidenten des
preußischen Staatsministeriums Dr.
von Miquel. Fürst Hohenlohe dank
te in herzlicher Weise seinen bislzerigen
Mitarbeitern für die Unterstützung, die
sie ihm während seiner Amtszeit zu
Theil werden ließen. Graf Bülow
pries in seinem Toast auf den Fürsten
die patriotischen Verdienste seines
Ämtsvorgängers, indem er namntlich
darauf hinwies, wie Fürst Hohenlohe
vcn je her ein Träger 'des Reichsgedan
kens gewesen sei und stets den Anschluß
der süddeutschen Staaten an Preußen
befürwortet habe. Er erinnerte dabei
daran, daß Fürst Hohenlobe lange vor
Gründung des neuen deutschen Reiches
die lebendeMcvnbrücke" genannt wor
den sei.
Aus Stade in der Provinz Hanno
ver wird gemeldet, daß der von dort
nach Amerika entflohene Wechselst
scher Sprinck auf dem Norddeutschen
Lloyddampfer Trave" auf dem er zu
rücktransportirt wurde, einen Selbst
Mordversuch machte, indem er eine Do
sis Cyankali verschluckte. Durch sofor
tige Anwendung der Magenpump
wurde er gerettet. Sprinck war in
New Aork verhaftet und von den Bun
desbehörden ausgeliefert worden.
In 'Friedeberg, einer Stadt von ca.
3000 Einwohnern im preußischen Re
gierungsbezirk Liegnitz, hat der Pastor
Voigt. der eines Verbrechens gegen die
Sitiichkeit beschuldigt wurde, Selbst
mord begangen.
Hamburg, 31. Okt.
Das deutsche Schiff H. Bischoff,
welches am 2. Juli von Calota Buena
nach hier abfuhr, ist an der Elbemün
düng bei dem großen Vogelsand ge
scheitert. Ein Boot mit 8' Leuten der
Besatzung fuhr vom Schiffe ab und
ein mit 4 Mann besetztes Boot fuhr
vom Leuchtschiff dem Schiffe zu Hilf.
Da man von beiden Booten nichts
wieder gesehen hat, so werden sie als
verloren angesehen.
Das H. Tischoff & Co. in Bremen
gehörige Schiff war 1865 in Glasgow
gebaut und maß 2708 Tons.
Koburg, 31. Okt.
Die Sozialdemokraten haben einen
Sitz im Landtag gewonnen. Es ist
dies das erste Mal, daß die Sozialde
mokrat"- in dieser Körperschaft ver
treten sind.
Oesterreich-Unqarn.
Wien. 31. Okt.
Wie hier gemeldet wird, hat sich
Prinz Alsons zu Jfenburg-Bierstein
mit der Prinzessin Pauline von Beau-fort-Spontin
verlobt. Prinz Alsons
ist eine Bruder des regierenden Fürsten
Franz Joseph zu Jsenburg-Bierstein
und am 6. Februar 1875 geboren.
Prinzessin Pauline. die anderthalb
Jahre jünger ist. wie ihr Bräutigam,
ist die älteste Tochter d:Z 5)rzogsFrie
drich von Bcaufort-Spontin. dz, mit
??? Zirinzeisin Marie Melanie von
Ligne vermählt ist. Der Herzog ist
erbliches Mitglied des Herrenhauses
des österreielischen Rcichsraths.
In Wien ist der frühere Hofopern
sänger Heinrich 5treuzer gestorben.
Großbritannien.
London. 31. Okt.
Wider Erivarten ist bei den Wab
len auf den Orkney- und Shetland
inseln der liberale Kandidat geschli
gen. Der Tod desPrinzenVictor inSüd
Afrika hat die Königin tief rüttert.
Zwischen dem amerikanischen Ge
sandten und Lord Salisbury fand ein
Meinungsaustausch über die Person
lichkeit der aus Südafrika von den
Engländern deporiirten Amerikaner
statt, dagegen wurde über die in St.
Helena und Ceylon intcrnirten Ameri
kaner, die gegen die Briten gekämpst
hatt'.n, nicht 'verhandelt.
Im auswärtigen Amte ist bis jetzt
weder eineAntwort der amerikanischen,
noch der frangösischm oder russischen
Regierung auf die deutsch-englische
Rct eingetroffen.
London. 31. Olt.
Rußland's Antwort auf das eng
lisch - deutsch Abkommen ist im Aus
wärtigc:, Amt eingetroffen. Die Be
amtcn i selben halten dieAntwort als
ungenügend.
Rußland.
Petersburg. 31. Okt.
Die russische Pestkommission macht
bekannt, daß Port Said. Benoer Ab
bai und Buschir seuchenfrei sind.
Nach amtlichen Berichten war in
diesem Jahre eine 30 Prozent größere
Landfläche mit Baumwolle bestellt, als
im vorigen Jahre. Die Ernte wird
aus 7h Millionen Pud (2j Millionen
Zentner) geschätzt, so daß die Hälfte
des russischen Bedarfs hieöurch gedeckt
wird. Früher hatte sich der ertrag
nie höher als zwei Millionen Zentner
belaufen. Die Lage der Baumwollen
Industrien hat sich gebessert. Man
schreibt alles dics der Erhöhung der
Zölle auf rohe Baumwoll: zu.
Der Preis des Petroleums und dem
entsprechend der Petroleumaktien ist in
letzter Zeit bedeutend gefallen. Die
Novoe Vremya schreibt dies den unsan
bereii Machenschaften der Syndikate
zu, welche hierdurch einen möglichen
Wettbewerb in den neu entdeckten
transkasviscken Peiroleumfeldern von
vornherein abschrecken wollen.
Während des Winters wird hier
eine Ausstellung aller möglickjen Heiz
apparate abgehalten weroen. Im Ja
nuar wird in Moskau eine Aassiel
lung elektrotechnischer Apparate statt
finden. F r a t k r e i ch.
Paris. 31. Okt.
Der größere Theil der französischen
Presse verurtheilt die von dem Pre
mierminister Waldeck - Rousseau in
Toulouse gehaltene Red als zu ra
dikal und sozialistisch. Besonders hef
tig sind die Angriffe des Figaro und
Temps, es hat aber den Anschein, als
ob auch viele, welche früher mit dem
jetzigen Ministerium übereinstimmten,
jetzt gegen es sein werden. Es ist
deshalb der Fall des Ministeriums
gleich nach dem Zusammentritt lxr
Kammern am ö.November wahrschein
lich. Man glaubt im auswärtigen Amte,
daß Präsident Krüger die verschiedenen
europäischen Hauptstädte nur als Pri
vatverson besuchen wird.' In Paris
wird er 1, höchsten 2 Tage bleiben. Tie
französisch: Regierung wird ihn nicht
amtlich begrüßen, wohl akr will ihm
der Pariser Gemeinderath einen glan
zenden Empfang bereiten und dem
wird die Regierung kein Hinderniß in
den Weg legen. Ja, Präsident Loubet
wird sogar Krüger einen Besuch abstat
ren. Spanien.
Madrid. 31. Okt.
In der Nachbarschaft von Barcelona
sind mehrere Banden Carlisten aufqe
taucht. In Barcelona sind 3 Priester
ivegen Theilnahme an der carlistischen
Bewegung verhaftet worden. Man fand
in ihren Wohnungen wichtige Doku
mente. Die Bewegung sollte erst in 14 Ta
gen aktiv werden, brach aber infolge ei
nes Mißverständnisses zu früh aus. '
Bei Berqa (51 Mcilen nordwestlich
von Barcelona) soll sich eine 30 Mann
starke Carlistenbande befinden.
In dem Laridhause eines Schwagers
des Herzogs von Solferino nahmen
Gendarmen eine Anzahl Gewehre i.:
Beschlag.
Die Truppen haben den Befehl er
halten sich zum Abmarsch nach Cata
lonien bereit zu halten.
Barcelona, 30. Okt.
Die Truppen, welche dieCarlisten im
Badalona-Distrikt verfolgten, haben
bereits 16 derselben verhastet.
Der Herzog von Solferino ist ver
schwunden. Mehr als 200 Arbeiter haben Berga
verlassen. Ihr Bestimmungsort ist
nicht bekannt.
Belgien.
Brüssel. 31. Okt. ,
Man glaubt, daß ein radikales
Mitglied der Deputirten-Kammer die
Regierung über die Auslieferung des
Jungen Sipido interpelliren werde.
Bekanntlich hatte Sipido das ergcbniß
lose Attentat auf den Prinzen von Wa
les gemacht, war aber vom Gericht sür
unzurechnungsfähig erklärt, zunächst
eii,er Reform-Anstalt überwiesen, bald
jedoch unter der Hand laufen gelassen
Norden. NeuerdingZ :'rdc er wieder
zesucht, b Paus verhaftet ,.d von der
französischen P''.'zei aliZzeliesert. Hie
siae Blatter sind entrüstet über die neu:
Berfvlgunz. we'e lediglich auf Anre
gurz Englands infcenirt worden sein
UU. Anrererfeui l.eißt es. Sipido b.i
be in Paris in gefeidrlicher enarchisti
scher Gesellschaft rkehrt.
China.
P.kin,'. 31. Okt.
Heute Morgen hieücn die Diploma
ten eine Versammlung ad. in der iio:r
die Form der Verhandlungen mit oer
chinesischen Regierung berathen wuroe.
Die Beschlüsse wurden geheim geyal
ten, damit die listigen Chinesen nicht
in den Stand gesetzt würden, ihre Ver
schleppungs- und Täuschung? Politik
narnach einzurichten.
Hongkong. 31. Okt.
Nach Meldungen aus Canton sind
die chinesischen Beamten davon über
zeugt, das? durch die dortSamstag statt-
gefundene Explosion, wodurch 4 Häu
jer in der Nähe des Samens des Gou
verneurs zerstört wurden, ine Zerstö
rung, des Samens und der Mord der
chinesischen Beamten bezweckt war. Das
Haus, in welchem die Exploston statt
fand, war zwar selbst unbewohnt, doch
wurde es gelegentlich besucht. DerMie
iher des Hauses wird vermißt, aber
sein Bürge ist verhaftet und die Be
hörden hoffen ihn zur Angabe der Na
men der Mitglieder der Verschwörung
bestimmen zu können. Man befürchtet
aber, daß die chinesischen Beamten fal
sches Zeugniß gegen die Reformer zu
sammenbringen werden. Es ist fest
gestellt, daß sechs Personen getödtet
und zwei verwundet wurden.
Paotingfu. 31. Okt.
Die Stadt ist jetzt in Distrikte in
geteilt, die unter der Aufsicht de:
Truppen verbündeter Nationalität ste
hen, aus denen die Okkupationsarmee
besteht. In dem britischen Distrikt ist
das Plündern auss Strengste verbo
ten, dagegen haben die Deutschen.Fran
zosen und Italiener ihre Distrikte aus
geplündert. Die internationale Commission, wcl
che die Massacrirung von Ausländern
untersucht, hat die Verhaftung vn
drei chinesischen Beamten angeordnet.
Ein italienischer Lieutenant und 16
Mann, die in den Hügeln recognoscir
ten, wurden von Boxers umringt. Eine
aus 150 Briten und 60 Italienern be
stehende Abtheilung eilt heute Nacht
den Eingeschlossenen zu Hülfe.
Peking, 31. Okt.
' In der jüngstenSitzung der Gesand
ten der Mächte wurde einstimmig auch
die Hinrichtung des Prinzen Tuan und
vier anderer Mandschuh-Prinzen, jo
wie dreier Minister und noch eines
Herzogs was ungefähr die deutsche
Bezeichnung für den betreffenden chi
nesischen Begriff ist gefordert. Ta
schon in dem kaiserlichen Edikt vom
25. September der General Tung Fuh
Siang und der Statthalter von
Schansi als Hinrichtungs - Candida
ten erwähnt sind, so macht das also 11
mit dem Tode zu bestrafende hoheWür
denträger. Afrika.
Bloemfontein. 31. Okt.
Die telegraphische Verbindung ist
noch unterbrochen. Die Postsachen
sind verspätet, da die Buren 10 Mei
len südlich von Edenburg einen Bahn
zug zum Entgleisen gebracht haben.
Alle Burcn im Alter von mehr als
14 Jahren, die außerhalb eines Ra
dius von 10 Meilen ton Bloemfontein
wohnen, iverden von den britischen
Truppen zusammmg:trieben und hier
her .ebracht. damit sie sich nicht den
Commandos anschließen können.
Cradock, Capkolonie. 31. Okt.
In Bothaoille. wo die Briten wie
anderswo wie Wilde Hausen, haben sie
alle Gebäu-e bis auf die holländische
Kirche zerstört.
Es sind weitere Burenfrauen von
Jagerfontein deportirt worden. Sie
wurden nach Bloemfontein gesandt, wo
sie jetzt ein vaar Meilen außerhalb der
Stadt mit Anderen gefangen gehaltn:
werden.
Haiti.
Kingston. Jamaika. 31. Okt.
Eine Privatdepesche meldet den
plötzlichen Tod des Präsidenten von
Haiti, T. Simon Sam. Unter den
zahlreichen hier lebenden Verbannten
und politischen Flüchtlingen erregte di:
Nachricht grofen Jubel.
, Port au Pr,nce. Haiti. 31. Okt.
Der aus Kingston, Iamaica. stam
mende Bericht von dem Tode des Prä
stdenten Simon Sam ist gänzlich un
begründet. Venezuela.
Caracas. 31. Okt.
, Das gestrige Erdbeben zerstörte den
Ort Guarenas. wobei 25 Menschen
um's Leben kamen. Beinahe die ganz:
Bevölkerung Caracas' verbrachte die
letzte Nacht auf den Straßen. Es fin
den immer noch leichte Erdstöße statt.
Kanada.
Vancouver. B. C.. 31. Okt.
In den Kootenay und andern Berg-werks-Distrikten
von Bcitish-Colum
bien erregt ein kolossaler Schwindel
große Erregung, durch den die tanadi
sche Pacificbahn um viele Tausende be
trogen wurde. Es sollen nämlich echte,
aber nicht datirte Eisenbahnfahrscheine
von den an dem Schwindel betbei.'i
ten Condukteuren immer wieder an ie
Schalteibcaten zum ieuen Versa".;
zurckgegebcn sein.
Als einige naturalisier Japaner
ihre Absich! bekundeten, bei dc,i m:-'
stehenden Wahlen i stimmen, weiser:
sich der Stinmensemmler. ifcre N.ne.
in die Liste oer Stimm.ikder n.;'!?7
cen. Sie hab',? e !. :ich..:?l:ch: i'r'
I scheidung a:r-:n:;rj
WumK't. in., ;:!. Olt.
Eine Depesuk luu Ediüonion inrl
det, daß err timesen Tagen vei Egz
Lake East d.iS v.ü eines Ansiedler;
mit Namen Hutk'o niederbrannte un)
hierbei 5 kleine 5iin?cr unlame, von
denen zivei einen! f'cn.:i.:.uatri Ar. sied
lcr gehörten Hutsko war richt ainve
send und seine r.'n halte eine?, Nach
bar ,sucht. B'i i!-rn ,kiü.lehr sind
sie da Haus in A'l'e.
AuSderBundes Haupt stadt.
Washington. D. E.. 31. Okt.
Laut dem Jahresbericht desSenera!
cd'utanten Ecrbin besteiit die reguläre
Armee aus 2f:r Offizieren und B.
MI Gemeinen, die Freiwilligcn-Armee
aus 1548 Offizieren unv 31.019 Ge
meinen. Das Hofpital-Eorps ist in vii
sen Zahlen nickt eingeschlossen. Die be
den Armeen sind zur Zeit wie folgt
vertheilt: Ver. Staaten. 998 Offiziere
und 16.898 Gciiikine. alles Reguläre;
Alaska. 41 Offiziere und 1088 G:.
meine; Porto Rico, 93 Offizier un
2406 Gemeine; Ei, da. 260 Offiziere
und 5168 Gemeine; Philippinen. 2367
Offiziere und 69,161 Gemeine; Ha
waii, 6 Offiziere und 219 Gemeine;
China. 80 Offizier: und 2060 Ge
meine. Ans Porto Rico befinden sich
879 gemeine Freiwillige und auf den
Philippinen :'0,2. An anderen Orten
werden keine Freiwillige verwendet.
Todesfälle ereigneten sich: Ver. Staa
ten, 14 Oisizicre und 264 Gemeine;
Alaska. 3 Gemeine: Cuba, 7 Offiziere
und 146 Gemeine; Porto Rico. 36 Ge
meine; Hawaii, 1 Offizier und 4 Ge
meine; Philivpinen. 49 Offiziere und
1393 Gemeine: auf See. 3 Offiziere
und 84 Gemeine. Zusammen, 67 Os
fiziere und 1930 Gemeine.
Während des Jahres wurden 22.
592 Mann ausgemustert und 3993 dc
fertirten. In China sielen vom 1. Juli bis
1. Oktober 9 Offiziere und 200 Mann.
Von den 19.549 Soldaten, die wäh
rend.des Jahres angeworben wurden,
waren 16,548 Eingeborene und 3001,
Fremdgeborene. Von den zur Aufnah
me in die Arm sich Meldenden wur
den volle 78 Prozent aus diesem oder
jenem Grunde für untauglich befun
den. Der tttfüeibe'i: Baarbestand des
Lundes - Scheit'amts beträgt dem
heut; veröffentlichten Ausweise zufolge
5136,355.364. wovon $90.497.121
Gold ist. Dies schlißt die Gold-Re-serve
von $150.000.000 nickt ein.
Lahnunfall.
Et. Louis. 31. Okt.
Es wird soeben gemeldet, daß der
Passagierzug No. 8 der Chicago & Al
ton - Bahn in Folge Zusammenstoßes
mit einem Frachtzuge bei Mitchell, Jll..
entgleiste. Niemand wurde getödtet,
aber 10 bis 15 Personen verletzt.
St. Louis. 31. Okt.
Bei dem Zusammenstoß zweier Zü
gen der Cbicago & Alton-Bahn nahe
Mitchell. Jll.. wurde eine. Person ge
tobtet und sechs verletzt. Der Umge
kommene ist der Post-Clerk George W.
Corson von Bloomington, Jll.
Die Verletzten sind:
Sidney L. Webster. Lokomotivfüh,
rer. Bloominton. Jll.; Arme und
Beine gebroel en und innerlich verletzt.
George. Peritagc. Heizer. Blooming
ton. Jll.; Armbruch.
B. Durham. Post-Clerk. Blooming
ton. Wm. Stewart. Post.Clerk. Chicago.
I. W. Murphy. Post-Clerk. Bloom
inaton. R. P. .Hirnes, Post-Clerk, Normal,
Jll.
Der Zusaiiimensioß fand statt zwi
sehen dem als No. 8 bekannten Passa
gierzuq Midnight Special" und ei
nem Fracht,',!",?.
Der LoZcmOiirfiiyrer und Heizer
des Frachtzuges retteten sich durch Ab
springen. Zur Lag: in China.
Washington, D. C.. 31. Okt.
Das Kriege amt hat vom General
Chaffce folgende Tep'sche erhalten:
Brief von Hutchinson erhalten;
keine Amerikaner in Cl,ing-Tinq-Fu."
Es ist dics die Antwort auf eine
Anfrage des Krieqsamtes. ob sich
Amerikaner in dem obengenannten
Platz befinden.
Gab falsches Zeugniß.
Louisoille. Ky.. 31. Okt.
Ein hiesiges Blatt veröffentlichte
eine beschworen? Aussage des Telegra
phisten Finley Ancerson. auf dessen
Zeugniß hin Caleb Powers ngen
Theilnahme an der Ermordung des
Gouverneurs Gocbel zu lebenslängli
cher Haft verurtheilt wurde. Anderson
erklärt, daß er auf Veranlassung von
Col. Campbell, des von Arthur Goebel
stellten Anwalts, und auf Arthur
Goebel's Veranlassung falsches Zeug
niß ablegte und daß die Beiden ihm so
wohl vor als nach dem Prozeß Geld
gaben, im Ganzen etwa $300. Den
letzten Betrag. $5. habe er am 23.
Oktober erhalten.
Im D i e n st gestorben.
Washington. D. C.. 31. Okt.
Gen. Mac Arthur meldete die wei
teren Verli'te: Manila. 29. Okt. Ge
tödtet. 26. Okt.. bei Baraned. Luzon.
Sergeant Vincent Burgstaller. 3. Ins.
Reg.; verwundet Thomas C. Tucker
Thomas B. Davis.
lUn ff rn.'fhn tnn 9?
i 'iyii. V 1,1 U I W I. U.V. II cuiu, . f .
Okt'.: vjJe;'tinbf:i im Lazer zu Tien
hsin Rivimii Johnson. 3. ArNllcrie;
in Peking. Jzine A. Frick. !). Ins.
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