Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, October 18, 1900, Image 6

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das über sie gebeuzte. wet.ergebräunte.
gutmüthige Esicht des Arztes. .Sie
müssen sich schonen, liebes ttind." sagte -er
freundlich. .Und vor Aufregungen
müssen Sie sich hliien, darum merken
Sie sich: ich selbst habe dem jungen
Deu!se?)en den ersten Verband onge
legt; die Berwvndung Säbelhieb
über den ft-opf ist nicht gerade leicht,
ober für cir.f kräftige Natur keines
Wegs bedenklich. Wir werden ihn
wiederherstellen, aber auf eine kleine
Trennungszcit muffen Sie sich schon
gefaßt machen. Beten Sie für den
Sieg der britischen Waffen, damit der
Krieg bald ein Ende nimmt und mit
ihm die Gefangenschaft Ihres Freun
des!" In Elifas Seele aber jubelte eö: er
lebt! er lebt! Und vergessen war
Alles, was zwischen ihnen gestanden
hatte, vergessen in seligem Glück So
ritten sie über das Schlachtfeld zurück.
Aber plötzlich hielt der Zulu sein Pferd
an und wies auf eine Stelle, wo die
Todten dicht gedrängt lagen. Und mit
einem Male legte sich's wie ein Schleier
über Elifas Glück! Da log ein Todter
den Säbc. in dcr Faust und starrte
sie an mit gläsernen Augen Hendrik
Ferreira. Und Elisa drückte ihm die
Augen zu und küfzte ihn auf die kalte (
Stirn. .. !
22. Kapitel.
Gefangen.
WaS war unterdessen au3 Albrecht
geworden?
Wir hatten ihn verlassen, als die
wilde Jagd der Ulanen über ihn hin
weg ging als Verwundete, die um
Gnade baten, und Fliehende von den
mörderischen Lanzen durchbohrt wur
den und die englischen Soldaten mehr
Schlächtern glichen, denn ehrlichen
Kriegern. i?:in Glück war eS für
Albrecht gewesen, daß er wie ein Tod
ter dalag, so daß er die Mordfucht
der englischen Soldaten nicht reizte.
So war der Abend gekommen, und
das Schlachtfeld war von den Buren
völlig geräumt worden, während auch
die Engländer sich damit begnügten,
den Fuß der westlich sich erhebenden
Hügel und die Eisenbahn besetzt zu
halten. .
Der wolkenbruchartige Gewitter
regen, der gegen Abend herniederging,
hatte den Ambulanzen beider Parteien
ihre Aufgabe außerordentlich erschwert.
So lag Albrecht stundenlang im
Freien. Die empfindliche Kälte der
hereingcbrochenen Nacht und die Nässe
weckten ihn endlich aus feiner Ohn
macht. Er schlug die Augen auf, ohne
zu wissen wo er war. Ein wüster,
nagender Schmerz in der Stirn ver
anlaßt? ihr mit der Rechten zum
Kopfe zu fahren. Aber der Arm sank
schlaff herab, ohne die Bewegung aus
führen zu können; ein Huftritt hatte
die Muskeln gequetscht. Vorsichtig
tastete Albrecht mit der unverletzten
Linken nach der Stirn. Geronnenes
Blut hatte feine Haare zusammen kle
den lassen. Und nun aus einmal be
sann er sich aus das, was mit ihm ge
fchehen war. Aber im nächsten Augen
blicke schvn wurde ihm von Neuem
schwarz üct den Augen. Als er wi
der zu sich kam, hatte der rieselnde Re
g?n aufgehört: Albrecht sah hoch über
sich den dunklen Himmel, und ab und z
brach der Vollmond goldig hell aus
den dahinjagenden Wolken.
Albrecht verfuchte. sich aufzurichten;
aber feine Kräfte reichten nicht aus;
er wollte um Hilfe rufen, doch die
Zunge klebte ihn, trocken am Gaumen;
mit der Linken schöpfte er mühsam
?in wenig Wasser aus einem Loche des
Bodens neben sich und netzte die bren
nendcn Lippen. Nun versuchte er seine
Gedanken zu ordnen; aber sie verwirr
ten sich im nächsten Augenblicke; ihm
war es. als sähe er Elifa vor sich, aber
dann wieder war es der Mond, der
hohnlachend aus ihn herabfchaute.
In dcr Ferne huschten Lichter über
das Schlachtfeld; das waren Ambu
lanzen, die nach Verwundeten such
ten. Aber er konnte sich ihnen nicht
bemerkbar machen; und dann wieder
sah er ganz in der Nähe eine gebückte
Gestalt, die sich bald hier, bald da zum
Boden herabbeugte; und auf einmal
hörte er einen markerschütternden
Schrei, ihm das Blut gerinnen
machte und eine dunkle Vorstellung,
daß hier Hyänen des Schlachtfeldes.
Hyänen in menschlicher Gestalt, um
yl,cichlichen, stieg vor ihm aus. Dann
umhüllte wieder wohlthätige Ohnmacht
feine Sinne.
Plöslich wachte er aus. weil ',hn Je
mand an den Schultern rüttelte. Und
nun sahen seine Augen in das Licht
einer Blendlaterne, die voll aus sein
Antlig schien. Ein heiseres Lachen tönte
an sein Ohr; ein teuflisch verzerrtes
Gesicht beugte sich über ihn.
Finde ich Tich hier. Hund von
einem Teutschen?" zischte ihm eine
Stimme entgegen. Bessere Gelegenheit
konnte sich nicht bieten, um Abrechnung
zu halten. Erkennst Tu mich, den Tu
um das blonde Weib betrogst, M ich
begehr ? Tn wirst sie nicht besigen
Tu nicht da Weib, der Bruder nicht
die Goldader ! Warum war der Fant
so dumm, mir zuvorkommen zu wollen?
Ich hatte das Gold gefunden warum
drängte er sich mir in den Weg? Ter
den Kaffcru erschlug, nm daS Geheim
iiifj mit Niemand zu theilen, der mk!e
doch wohl mit dem Jungen fertig wer
den ! Und nun bist T an der Ncihe !
Brillantring am Finger? Warte, die
Mühe, ihn vom Finger zu ziehe,
in tdt uns iK ,rkme den Finaer
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Vantter.
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Magener. ,
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Mit rnufcii fiiö Albrc.l!t, wie l;t
Mulatte tat Mcfi an feste und mit
wildem Grinsen sich cnschiäle. das Elied
vcn der Hund zu trennen. Albrecht bis:
die Zahne s.immei, um nicht ouszu
fchreikli. Ta börie er einen scharfen
all und fad, wie der Mordgesclle mit
einem Schrei da3 Messer fallen lieg.
Im nächste Augenblicke fpre.,Ictt drei
Äeiter auf den am Beden liegenden
Teutschen z. während der Mulatte mit
weiten Sakieii im Tunlcln verschwand.
Lebt da jemand unter den Todten
hörte Albrecht auf Englisch fragen, Er
antwortete leise: .Hierher! Ein der
wundeter Offizier."
Tcr iliciier sprang vom Pferde und
trat herzu. Es war ei englischer "t
zier, der mit einer Patrouille das
Schlachtfeld bcritt, um das Cefindel zu
verscheuchen, das fein unheimliches Ge
werbe im Schleier der Nacht betrieb.
Ter Offizier beugte sich zu Albrecht
hinab. Ein Verwundeter l" sagte er.
.Er ist ohnmächtig."
Ter Vollmond war in diesem Augen
blicke ganz aus den Wolken getreten
und nun rief plölich der eine der bei
den Solonten. die den Offizier begleite
ten:
.Kapitän, da ist noch Einer, und der
Zeufel soll mich l,olen, wenn das nicht
Oberst Echic! ist, der verdammte Teut
fche, der uns heute so diel zu schaffen
machte."
Ter englische Offizier war neben den
besinnungslos daliegenden Obersten ge
treten. .Todt." sagte er und nahm
ehrfurchtsvoll den Hc!m vom Haupte.
Tie Soldaten waren ebenfalls von den
Ziofie gesprungen und umstanden den
Tahingeslrecktcn.
,Ter Mann athmet noch." wagte der
Eine feinem VorgefeVten z wider
sprechen. Und der Ändere sägte hinzu :
.So ein Schusj in'S Lein bringt nicht
gleich um die Ecke."
Ter Offizier rüttelte den Verwunde
ten am Arme, und jeßt schlug der
Oberst die Augen ans: .Wo bin ich?"
fragte er leise. Achtungsvoll falutirte
dcr'Offizier: .Als ein Held verwundet
aus dem Schlachtfelde und lriegsgefan
gen in unseren Handen !"
Und die Schlacht verloren?" fragte
Oberst Schiel schmerzlich. Und als der
Offizier beiihend nickte, stöhnte der
Perwundete leise, und ein paar Thränen
liefen ihm über die Wangen : .Und ich
gefangen in der ersten Schlacht !"
.Soldatenschiclsal. Herr Oberst."
sagte der Engländer, .das dem Tapfer
sten zustoßen kann." Und abwehrend
fügteer hinzu: .Behalten Sie Ihre
Tegen, Kamerad. Sie mögen ihn in
unseres (cncralS eigene Hände kgen."
Eine Ambulanzadlhcilung, die einer
der beide Soldaten ans des Offiziers
Wink herbeigeholt hatte, war inzwischen
herangekommen. Tcr sie führende Arzt
untersuchte Schicls und dann Albrechts
Wunden.
.Sie find besser düvcn czekcmmen,
Herr Oberst." sagte er, als dieser
junge Mann da. Aber Jugend hl't
Lebenskraft, und hoffentlich sind Sie
Beide 'lalo außer aller Gefahr."
Ta.eit wurden die beiden Freischaar
Offiziere als Gefangene zur Eisenbahn
geschafft um nach Ladyfmith gebracht
zu werden.
23. Kapitel. '
ü'r Ladysmith.
Nur wenige Stunden dcr Nnhe waren
lisa nach jenem Nitte über daS
Schlachtfeld vergöiuit gewesen. Tenn im
Lazareth hatte man alle Hände nöthig,
um die vielen verwundeten zu verbinden
und zu pflegen. Am Abende aber gab
eö ei klnficZ Schauspiel. In weitem
Kreise mstaiiden die ttricger ein breilkS
Grab in langen Leihen lagen die
Todten aus dem Nasen Engländer
und Auren mit grünen Zweigen le
bcckt. Mit entklöfzten Häuptern lauschte
di? Menge andächtig d,,'n Gebctswortei.
des Feldgeistliche. Tti.in hob man die
Gefallenen aus und bette'e sie zur legten
Nube.
Nebe Elisa stand der alte Ferreira ;
ans seinen Auge tropfte es in den grei
se Bart. Ta fühlte er. wie eine weiche
Mädcheuhand sich um seine Rechte legte.
Er sah sich nicht i,i ; er drückte die
Haud und hielt sie fest.
Nun wölbte sich ein flacher Hügel
über dem Grade. Tie Männer kehrten
zurück in's Lager. Als fast alle gegan
gen waren, wandte sich auch Ferreira
zum Gehen tind Elisa mit ihm. Echwei
gend schritten sie neben einander her.
Endlich blieb Fcrrcira stehe und sah
in die Abendsonne, die im Westen über
den Bergen zur üüste ging. Er gedachte
deS Sohnes, der jener gleich in dcS
Lebens Blüthe und Kraft wie ei Held
itt's Grab gesunken war.
.Gottes Wege sind nicht immer unsere
Wege," sagte der Alte z seiner jungen
Begleiterin. Wir glauben, das Rechte
zu thun, aber Gott durchkreuzt unsere
Plane, wenn sie ihm nicht wohlgefällig
find. Es ist schwer für einen alten
Mann, den Sohn vor ihm zu Grabe
sinken zu sehen. Aber für's Baterland
zu fallen, ist keiner zu gut und Gott
hat eS nun einmal gewollt."
Ein Gefühl ehrfurchtsvoller Liebe
überwältigte Elifa. Sie legte ihre Arme
um deS Greifen Nacken und küßte ihn
auf den Mund. Ferreira lächelte weh
müthig.
.Dein Vater hat uns vorgestern
einen herrlichen Sieg errungen," fügte
er. .Während er fern von Tir ist,
darfst T schon in mir Tcine Vater
sehen, mein .fiind, wenn auch der Sohn
dahin ist, der Tich zur Braulkammer
führen sollte. Ich habe noch fünf
Söhne, olle stark und gut. Nein, er
k;i2 i'.ia.:. v uia 1.) lrt'.t stet at-,
Si'citrt trr Tich f::r einen enteren
Schi. ",1ir let ter Tc) die Fteittit
wieder,',egeln. i!Nd wenn wir geirrt
Hatten, cls wir czlaubicn, GoitkZ Wi!
lcn 1 erkenne:. o ist ti jetzt Zeit,
unseren JrrlHiim wieder gut zu maichen.
NiSt wahr. Elifa?"
Sie barz das Haupt an seiner Brust,
als er so väterlich mild zu ihr sprach,
und ein leise Cchi.ichzen durchbebte
ihren Körper ein seliges Schluchzen
der Erlösung.
,D hast nicht aufgehört, den Ande
ren zu listen?" fragte Ferreira. So
möge Gott ihm Gciuudkkit und Frei
heit wiedergebe rndEuchBeibcii Gluck
Xinuid ikm !"
Immer fester zog der Nina, der
Belagerer von Tag zu Tzg nm Laru
smitl:, nachök! cZ den Neftcn der von
ukaZ Mcycr bei Tundce und Glencoe
geschlagenen Truppen unter Oberst
Z)ule gelingen war, sich mit der Haupt
macht des Generals Whiie in Lady,
jinitl) zu vereinigen. Im Osten, Nor
den und Westen hatten die vereinigten
Truppen der Transvaal-Nepublik und
des Oranje-Ircistaats unter JoubertZ
Kommando die umliegenden Höhenzuge
besetzt, und Tag für Tag trafen neue
Geschütze ein, um vv befestigten Po
f!tione aus ihie Geschosse in die Stadt
und das Lager der Engländer zu schleu
dern, die mit etwa neuntausend Mann
den Belagerern Troß bolcn. Schon aber
rückte vom Wcsten Kommandant Lukas
Meyer heran, um sich auch südlich von
Ladyfmith wie einen Niegcl vor die
Aückzugslinie der Engländer zu legen.
Im Burenlager war tron des Un
glückstagcs vcn Elandslaogte die Zu
verficht aus den endlichen Sieg gewach
sen. Auch Elisa sah mit stillem Hoffen
dcr Zukunft entgegen, wußte sie doch,
dasj der Geliebte am Leben sei und daß
der Fall von Ladysmith ihm die Be
freiung bringen mußte.
Ter Oktober ging feinem Ende zu.
und die Sommcrglnih stieg von Tag zu
Tag. Tie Ncgengüsje, die fast täglich
niedergingen, halten die Lust mit trr
pischer Feuchtwarme überladen, und
üppig grünte die ganze Natur. Nur
des Nachts siel das Thermometer schnell.
Aber die Buren waren c,n die Schwan
klingen dcS Klimas gewöhnt, während
die Engländer schwer darnnter litten.
Es war i später Nnchtstunde. als
Elisa ihre Tienst im Lazareth beendet
hatte, das vo ElanbSlaagte bis z den
Höhenzügen vorgeschoben worden war,
die vom Nordosten her Ladysmith be
herrschen. Im Bureulager war Alles
ruhig ; nur die Holzfeuer flammten und
wärmten tie Schläfer. Elisa war einen
Augenblick in die srische Nachtlnst hin
ausgetreten, und ihre Blicke suchten in
südwestlicher Nichtung. wo in Tunket
gebettet in dcr Ebene am Fuße dcr
Höhcnziige die Stadt liegen mußte, i
der Elisa den Geliebten wußte.
Eine dunkle Gestalt glitt lautlos an
Elifas Seite. Das junge Mädchen fuhr
erschreckt zusammen, als sie plögiich eine
Berührung ihres ArmcS fühlte.
Nicht erschrecke ! hörte sie eine ge
dämpfte Stimme flüstern; und jetjl
sah sie in das vom abnehmenden Monte
nur schwachbclcuchtcle Gesicht eines
Schwarzen.
Sam kommen vcn Ladysmith."
sagte der Zulu, denn er war es. Sam
bringen wichtige Nachricht."
Ein freudiger Schreck durchfuhr Elisa.
Tu warst bei ihm? Tu hast Toltor
Albrecht gebrochen?" fragte sie hastig.
Sam schüttelte den Kopf, dann fuhr
er niedergeschlagen fort. .Massa Trk
tor im Krankenhaus Sam nicht da
hingekommen schöne Engländerin an
Johannesburg, Tochter von Massa
Gren, Freundin von Massa Toktor."
Elisa füh'te, wie ihr Herz zum Zcr
springen tlopjtc. Ein bitteres Gefühl
des Neides und der Nene überlaut sie.
Ten Plag, den sie selbst hätte ausfüllen
mögen, mußte fie nun jener überlas
sen, die schon einmal ihr säst die Liebe
Albrechts geraubt halte ! Fern von dem
Geliebten weilte sie hier und 011 sei
nem Krankenbette waltete Alice Grey !
In seiner ungeübten Sprechweise, die
ans Anrcnhclländisch uno Englisch ge
lischt war, erzählte Sam, wie er sich
in'S englische Lager begeben hatte, wo
er sich als einen von den Buren ver
folgten, den Engländern ergebenen Ar
Leiter aus den Johannesburger Mine
aufgespielt hatie. Um das Märchen
r.-cht glaubwürdig erscheinen zu lassen,
hatte er sich selbst eine leichte Berwun
dung beigebracht, die wie er den Eng
käiidern vorlog ihm von seinen S-oi
gesetzten zugefügt worden sein sollte.
Ter Streich war gelungen. Man halte
ihn als Spion in Solo genommen und
war mit seiner Uebermachnng sehr
wenig vorsichtig gewesen. So hatte er
sich zwei Tage i Ladysmith onsgehal
te und war heute Abend heimlich cnt
wiche.
Elisci hatli nur unaufmerksam znge
hört, so lange dcr Schwarze vo seine
Abenteuern erzählt:. Ihre Gedanlcn
drehten sich alle tun den einen Punlt:
Alice Grey an Waller Albrechts Kran
kenlagcr ! Sollte sie ihirnnn doch ver
lierenjetzt, nachdem sie sich gelob!
hatte, Alles wieder gutzumachen?
.Wie behandelt man die GefangenlN
in Ladysmith?" sragtc sie hastig.
Schlecht sehr schlecht." antwortete
Sa in betrübt; und dann erzählte er der
gespannt Zuhörenden, wie Komma
dant Kcck. der verwundet i die Hände
der Engländer gefallen war. nach vier
Taigen nicht so sehr an seinen Wunden,
ls vielmehr an dcr schlechten Pflege z
Grunde gegangen fei; Oberst Schiel H
mit den meisten andcrcn Gefangenen
auS der Schlacht bei ElnndLlaagte mit
der Bahn nach Turban geschafft wor
den ; Albrecht dagegen, dessc Berwun
dung einen Transport nicht zugelassen
habe, sci in das große Krankenhaus ge
bracht worden, wo er eS vielleicht etwas
besser habe, als die anderen Gcsangencn.
Plötzlich aber unterbrach sich der
Znlu in seiner Erzählung. Gespannt
blickte er nach südwestlicher Richtung
und, ohne ein Wort zu sagen, wicS er
mit dem Arme dorthin, wo eben eine
Rakete hell am Himmel aufstieg.
WaS bedeutet das?" fragte Elisa
beunruhigt.
Sam beinahe vergessen ! Engländer
rtj.k.; .:;. 1 i::5.wn--
r.ctjjf kjia'ii ''i.lfj dcil in
ViiDcfrn.ti;!'
El.jZ u nie?: tach ü'.i. .UuÄ wir
stehen licr uno iAitaf rn ! Schnell folge
mir. Sam der firieiilraili iub sofort
davon erfahren."
AIS die Engländkr. die dei Anbruch
der Nacht i:i dr.i Kolonnen unter den
Oberste Glimword uiid Hamilto und
dein Rcitergeucral Freiich. dem Sieger
von Elandötaagle, ouS Ladysmith ouS
niarfchirt wann, um die Buren vor
Morgengrauen i ihren Stellungen zu
überraschen, bis Äictfoutein gelangt
waren, das am Fuße der von den Bu
ren befehlen Höhe liegt, sahe sie sich
ploglich einem völlig vorbereiteten
Feinde szegenübei. Bo Hodbsrand,
vom Lombardkloop und von allen An
höhen ringsum wurde plölich ein rnör
derisches Fcner gegen sie erdfsnei-kh
Kanonen gniethe in einem Engpässe
in einen Hinterhalt, und die vou den
scheu gewordenen Maiilthieien im Ga
lovp die Straße entlang geschleppten
Geschütie fielen den Buren in die Hände.
Mit TodkSmuth stritten die britischen
Truppen, ober fie mußten zurück. Auf
dein Hügel von Nicholfous Net aber
sahen sich die Trümmer des Gloneester
Regiment nd der irischen Füsiliere
unter dem überwältigenden Feuer von
den überragenden Berghöhen ringsum
gezwungen, die Waffen z strecken.
Trciunovierzig Offiziere und mehr als
taufend Wann fielen als Gefangene in
die Hände der Buren.
Groß war dcr Jnbcl im Bnrenlager !
Ter unverhoffte glänzende Sieg hatte
die kühnsten Hoffnungen wachgerufen
kamen doch gleichzeitig von dcr West
grenze des Oranje-Freistaats und vom
Norden dcr englischen Kaptolonie ver
heißungSvollc Meldungen . über das
Vordringen dcrVnren-Armee. Ueberall
war der Krieg i Feindesland getragen
Mafcking und Kiinbcrlcy, die eng
lische Hauptstädte im Westen, belagert
und nun auch bei Ladysmith ein groß
artigerer Erfolg errungen, als ihn sich
die Kühnsten harten träumen lassen.
Und als nun wenige Tage später im
Süden von Ladysmith heftiger .ffano
ncndonner ertönte und dann am späten
Abend die Meldung kam, daß Lukas
Meyer einen verzweifelten Versuch der
Engländer, in südlicher Richtung sich
nach Pictermaritzbnrg drchzschlagc,
mit vollster Wucht znrückgcworscn halte,
da hob sich die Etimniung unter den
Transvanllriegern trnhr und mchr.
Und nun rückte die Buren auf der
ganzen Linie vor, m den drei Meilen
südlich von Ladysmith flicßcndcn Tu
gclaFlusz an leinen steilen Usern zu
besetzen und dort den Engländern aufs
Neue entgegenzutreten.
Und Elia? Auch sie freute sich der
Wassenersclge ihres Volkes. Aber es
war eine wchmüthig-stille Freude. Tcnn
der Gedanke an den Einen, der i der
belagerten Stadt im Krankenhause lag,
wollte fie nicht verlassen. Ost ging sie
hinaus auf den Berg, in dessen Schutze
das Lazareth lag, i dem sie ihre ern
sten Berns ausübte. Tann stellte sie
sich neben die große Kanone, die von
den Buren die Befreierin" genannt
worden war so dicht eS nur erlaubt
war. Und wenn mit furchtbarem Kra
chcn daS Gcfchüg seine verderbenbri
gende Ladung hinabschleuderte ans die
belagerte Stadt, dann achtete sie durch
ein Fernrohr mit ängstlicher Spannung
auf den Punlt, wo das Geschoß ein
schlug und im Zerplatzen Rauch und
Staub aufwirbelte. Und wenn sie sah,
daß die Flagge vom rothen Kreuz noch
immer unberührt auf dem Kranken
Haufe wehte, bau 11 athmete Elisa crleich
tcrt ans.
Zwei Woche waren wieder in's Land
gegangen.
Immer bleicher waren Elisas Wan
x.cü geworden, immer kiescr gesunken
ibr Muth. Ta fand sie eines TageS
den treuen Zulu vor dem Lazareth ihrer
harrend. Mit fliegenden Worten theilte
er ihr mit. daß er wieder in Ladysmith
gewesen und daß es ihm endlich gclun
gen sci, Albrecht am Fenster des Kran
teuhaiiscs zu sehen. Ein freudiger Ans
ruf entrang sich Elisas Munde.
.Und er ist gesund ist wieder herge
stellt?" sragle sie eifrig.
Massa sehr blaß und schwach," ant
wartete der Zulu. Und dann fügte er
hinzu, daß die Engländerin ans Johaii
nesburg neben Albrecht gestanden habe.
Tie Nöthe dcr frohen Erregung wich
von Elifas Wangen. Eine bange Furcht
ergriff ihr Herz. Wenn es nun der
koketten Engländerin gelang, Albrechts
Herz von Neuem z umstricken? Ein
Kranker nimmt jede Freundlichkeit so
dankbar auf und ist so wenig wider
standssähig gegen Güte! Und was hin
bette ihn, sein Herz einer Andere zu
schenken, da Elisa ihn von sich gewiesen
halte? Ein plötzlicher Entschluß stieg in
ihrer Seele aus.
.Sam," sagte sie, .Tu hast Deinen
Herrn licb?"
Ucbcr das freundliche Gesicht des
Schwarzen glitt'ein fröhliches Lachen.
Dabei legte er die Hand auf's Herz.
.Gut, Sam ! Tu sollst fest Deine
Treue beweise ! Willst Tu tuir helsen.
Toktor Albrecht zu befrei n?"
Sam starrte sie verstiindnißkos an.
Aber Elisa fuhr fort:
Ich will meine Tracht und das rothe
grenz ablegen. Als Mann verkleiaet
will ich mit Tir gehen. Tu sollst mich
bis Ladysmith führe. Wir wollen
versuchen, uns in die Stadt zu schleichen
und Teinen Herrn aus dem .ranken
hause z entsühnn. Tu fürchtest Tich
doch nicht?"
Sam nicht fürchten aber Sam
allein in die Stadt schleichen, sonst ge
fangen werden."
Gut. Sam. da wollen wir dem
Augenblicke überlassen. Ans alle Fälle
begleite ich Tich willst T?
Tcr Znlu that einen Freudensprung.
Massa aus Ladysmith holen! Massa
aus Ladysmith holen !" jubelte er.
Elisa hatte Urlaub gknommen. , Mit
fragende, Bl.cke. hatte dcr Ehesarzt ihr
Antlitz geprüft, als sie ihn darum ge
beten hatte; aber dann hatte er keinen
weitere Widerspruch erhoben, hatte
sogar versprochen, Niemandem etwas
von ihrer Entfernung aus dem Laza
reih zn (ficii.
An kl, cm beißen "2ge litt Elisa
neben den, der ei lediges fjers
am Ziigel iüdrte. dureg den schattige
2inlfi ttjulmiut?. Bet ihnen im Thal
Icffcl, der sich nach Söd,n zn öskuete.
lag die delaeite Stadt. Mit geröthete
Zöanqen trieb Elisa. die männliche
Tracht und dazu den kurzen, bis zum
Knie reichenden Rock angelegt halte unb
Büchse und Palronengürtel mit sich
führte, zu größerer Eile an. Aber Sam
fchüttclte den Kcps und wie aus die
noch ioch stehende Sonne.
Erst Abend werden dann H!esan
gknen befreien." sagte er.
In ElifaS Seele jubelte e im Vor
aef uhl der kommenden Tinge. Sie hatt?
Niemandem etwas von ihrem Plane
gesagt. Man würde sie zurückgehalten,
ihren Plan als tollkühn uub unaiii..
fahrbar ihr ausgeredet habe. Aber sie
wollte ihn durchführen, und wenn es
ihr daS Leben lastete. Sie llcin mit
dein heuen Zultt wollte den Geliebten
befreien. Einen Beweis wollte sie ihm
geben, wie sie ihn übet Alles liebte, ihn
und nut ihn allein ! Und dan wollte
sie ihn um Bcrzcihung bitten und
dann
Sie lachte fröhlich auf. wie sie seit
Wochen nicht mehr gelacht hatte. Er
follte sehen, daß sie seiner werth war
sich selbst und ihn, wollte sie eS beweisen.
Ich komme. Walther. ich komme!'
klang eö in ihr, als sie f durch den
düsteren Wald dahinritt.
24. Kapitel.
In der belagerten Stadt.
Vor dem Rathhaufe von Lobyfmiitz
hielt ein Reiter, dessen ergrauter
Echnurrbart an den Ecken melancholisch
herabhing und dem martialischen Ge
sichte einen mißvergnügten Ausdruck
verlieh. Ter Reiter in der englische
Ossiziersnnisorm mit den Generals
abzeichen bot Abschied nehmend eine
kleinen ältliche Herrn vom Pferde
herab die Hand und nickte grüßend den
drei andere Männern zu. die mit
niedergeschlagenen Mienen neben Jenem
standen.
.Es geht nicht, Herr Vürgermeiflcr,"
sagte der General. Mir ist nicht mir
die Sicherheit dieser Stadt und der in
ihr aufgcfveichertc Vorrälhe an Muni
tion und anderem KriegSbcdarf anver
traut ; in meine Händen liegt auch die
Ehre dcr Armee Ihrer glorreichen Maje
stät von Großbritannien. Und eher will
ich mir selbst eine Kugel vor den Kopf
schießen, ehe ich schimpflich diese Stadt
und meine Truppen dem Feinde über
gebe."
Ter Bürgermeister ließ den Kvpf sin
kcn wie ein unter schwerer Lost Ertrin
kender. Aber der eine der Stadtvöter,
die mit ihm waren, trat dicht an den
General heran. In seinen Augen
loderte ein unheimliches Feuer und seine
Faust war geballt, die er bei Offizier
entgegenstrecke.
General Whitcs Soldatenehre scheer!
uns den Tenfel was." sagte er w't
kann, verhaltenem Grimm. Tie Arme.'
mag sich draußen schlagen i den Bcr
gen, aus dem sreie Leid: aber sie
soll unsere friedliche Stadt unbehelligt
lassen. Was habe wir davon, 'daß der
Union Jack über unsere Mauer weht?
Tressen darum die Kugel der Bure
weniger gut?"
Der General runzelte die Stirn.
.Sehen Sie uns Ihre Worte. Mister
Äoodcnport! Tenlcn Sie.es fei mir
unbekannt, daß diese Stadt in ihrer
Bevölkerung Elemctl birgt, die lieber
heule als morgen mit dem Feinde ge
meinsame Sache machten?"
Weil wir selbst Holländer find, wir
alten Naialer!" rief dcr Andere heftig.
Was geht vnS England an? Wir finb
loyale Unterihaucn Ihrer Majestät ge
Wesen aber man soll unS in Auke las
sen. soll uns nicht zwinacn, in dein
Kampfe Englands mit unseren Bluts
krüdcrn in Transvaal Partei zu ergrei
sen." Halten Sie den Mund. Herr!"
donnerte der General erregt. Noch ein
derartiges Wort, und ich lasse Sie
arretircn !" Und dann sich zu dein
Bürgermeister wendend, sügte er in
ruhigcrem Tone hinzu: Es bleibt
dabei, wir halten die Stadt. Sagen
Sie das den Bürgern. Ich hoffe, daß
der englische Theil der Einwohnerschaft
stolz darauf sein wird, wenn wir die
britische Wajfenehre bis zum legten
Blutstropfen vertheidigen. Greife.
Frauen. Kinder und Kranke mögen
meinethalben von dein Anerbieten des
Feindes Gebrauch machen und ein Lager
am Fuße des Jjimbulwana-Berges be
ziehen. Aber, wie gesagt, die Rationen
müssen auch für die Bürgerschaft herab
gesetzt werden. Wenn wir Stadt und
Lager halten sollen, ist die erste Be
dingung. daß wir mit unseren Lebens
mitlelvorrätben Hans halten. Und nun
Gott befohlen, meine Herren !"
Ter General trabte von bannen, nnb
die Stadtvötcr mit dem Bürgermeister
an der Spille schlugen mit bekümmerten
Gesichtern eine der Seitenstraßen neben
dem Rathhause ein, um i des Bürger
meisters Hause weiter z berathen, was
Zu thun fei. Ueberall verschlossene Zhü
ren. verrammelte Fensterläden! Die
Bewohner hatten sich zumeist in die
Keller gefluchtet aus Angst vor den Ge
schössen des Feindes und vor der eng
lisch? Soldateska, die. sobald der
Whisky seine Wirkung gethan hatte,
die harmlose Bürger nicht viel besser
behandelte als wären es Feinde.
Auch General White nahm kZ Bild
der zerschossenen Stöbt in sich vs, als
er in leichtem Trabe durch die Haupt
straße ritt. Jetzt sah er seinen Weg ver
sperrt durch eine Menenanflaus.
Ein Wink des Generals genügte, und
die Menge wich auseinander. Da lagen
mitten ans dem Wege drei dlntige Lei
chen eine Frau mit ihrLn beiden Kin
dein zerrissen und entstellt, die Opser
einer Granate, die ein tiefes Luch trich
terförmig in den Boden gewühlt hatte.
Der General hielt sein Pscrd an und
nahm dik Feldmüge ad. Ta verstummte
die grollende Menge die schon drohend
erhobenen Fäuste der Männer sänke
herab. Nur eine harte Stimme schrie
über, den .fransen hinweg:
(FortseLung folgt.)
.!
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