3n China gefallen. Zti-xt von Josef i u ä; fi 0 r It. TaS kleine Zimmer war in tiefe Dämmerung gehüllt. Tie Tonnen strahlen, die das BlSttcrewir der breilästigen Kastanie lzindnrchlick. Hat ten jähen Abschied genommen. Tarum war auch von der Gestalt, die am Jen ster lehnte, wenig mehr als der Umriß zu erkennen .... Sie hatte den Kopf an die Scheiben gepreßt und sah in den Abend. Auf der breiten, baumbestandenen Straße herrschte Ruhe, jene eicrruhe. die als voller, abschwellender Accord daZ Kon zcrt des lauten Tages schließt. . . Tann und wann tapste ein Arbeiter feiner Wohnung zu Sie sah nichts und hörte nichts; sie träumte. Wie lange Zeit mochte schon vklflos. sen sein, seitdem die Kastanie das wein laubumrankte Häuschen beschattete? Da sie ein kleines Müdcheu war, hatte sie unter den Augen der Mutter auf der Bank, die den Baum umgab, kindliche Spiele geipielt. da sie älter geworden, dort gesessen mit ihren Blichern und hatte gelesen, gelernt und später hatte sie unter dem alten trauten Baume Hand in Hand mit ibin ge weilt, liebe Worte getauscht. Zakimst Pläne geschmiedet und einem ahnungs chwercn Glucke nachgesonnen. Und als sie dann davonziehen muszte, dem Meere zu. hatte sie geweint aus wehem Trennungsschmcrz. all' die ihr seit frühester Kindheit unentbehrlichen Plätze zu lassen. Er aber hatte ihre Hand genommen, sie fest gedrückt und ihr begütigend zugesprochen .... Sie hatte sich bald in ihrem neuen Wirkungskreise zurecht gefunden ihr Gatte war nicht nur ein tüchtiger Ofst zier, er war auch ein lieber Mensch. dem sein Weib Alles bedeutete. Falls der Dienst ihn frei ließ, saß er bei ihr und erzählte ihr von feinen Fahrten über s Meer, von den fremden Län dcrn. die er besucht, von den tausend Sehenswürdigkeiten, die er geschaut. Sie horchte glückselig zu und manchmal nur kam eine bange Ahnung über sie. als ob ihrem Liebesidyll ein schnelles Ende gesetzt würde. In einer solchen Stimmung sank sie einmal vor ,hm auf die Kniee, sah ihn mit ihren großen Augen angstvoll an und klagte ihm, daß sie im höchsten Seligsein der Gedanke nicht verließ: Wenn es Plötze lich anders würde?!" Er küßte sie aus die Stirne, zog sie an sich und be gann: ifeteg mal, Grele; lii bist im Grunde eine kleine tapfere Frau, Tu bist auch eine kluge Frau, die weiß, daß das' Leben eines ManneofnzicrZ gründ verschieden von dem eines Kameraden - auf dem Lande ist. Unsereins muß öfter, als ihm lieb sein mag, von Hause weg, auf's Meer hinaus ost für Tage und Wochen, oft aber auch für Jahre. Das darf eme echte Soldaten frau nicht schrecken.-. Und wenn sie erst die Gewißheit hat, daß ihr Mann sie so unendlich lieb hat, wie nichts auf dieser Erde, dann muß sie die Trennung als etwas Selbstverständliches hinnehmen. Das Wiedersehen ist nachher um so schöner. . . Und nicht wahr, mein Herz. Du versprichst mir. immer eine tapfere Frau zu bleiben; mag kommen, was da will. Wie er s droben beichlo en hat. so geht's ja doch, ob wir auch wünschen und murren. Und wann oder wo uns das Ende gesetzt ist, weiß nur der eme Tann kam eine Zeit, wo er eine ge räume Weile fort war. Als er heimkehrte, hielt sie ihm einen prächtigen Jungen entgegen, der ihn mit Schreien und strampeln begrüßte Er hatte ihn auf feine Arme genom- men, geküßt und behutsam wieder hin- aeleat. Grete, mein liebes Weib," das war Alles, was er sagen konnte; aber aus dem Kuß. den er ihr gegeben, hatte sie gefühlt, welch' ein starkes Band der icoe ihn an ne lnupsie uno ne war selia zusammengeschauert, hatte sich in -seine Arme geschmiegt und ihm ihre Lippen entgegengedrängt. Dann hatte sie sich .still an's Fenster gefetzt, durch das die Strahlen der unlergeyenven Sonne seanend blitzten. Vlöklicb war er vor ihr niedergekniet. hatte den Kopf in ihren Schooß gelegt und laut geschluchzt. Und als sie er schrocken fragte, was ihm wäre, war er aufgesprungen, hatte sie auf seine Arme genommen uno war mn oer lugen Bürde durch's Zimmer geiour. Von. gieb mir Kraft, mein Glück zu tragen!" Und dann dann kam das jähe Er wachen aus dem tiefen, tiefen LiebeS träum. In China war die Flamme des Auf ruhrs emporgeschlagen, und hatte die deutschen Landsleute mit all' ihrem Hab und Gut versengt. Wilde, blutdürstige Banden, die sich die Ausrottung alles Fremden zur Leebensaufgabe erkürt hatten, waren in Peking allmächtig ge worden und hatten ohne alle Achtung vor dem Völkerrecht den deutschen Gesandten auf grausame Weise er. mordet. Ihr Gatte war einer der Ersten, die mit hinausgezogen waren, zu rächen. waS man dem deutschen Namen an Schimpf und Schande angethan hatte. Tie Abschiedsstunde, die Abschieds stunde! Sie glaubte zu vergehen vor unend lichem Weh, zu sterben vor Sehnsucht nach ihm, nach seiner Liebe, Sei tapfer, Grete. sn tapfer! TaZ ist Soldatenloos. Der Kair xm, da gilt's zu folgen. Will's Gott, dann! sehen wir uns wieder; ist anders bei schlössen, dann da war es ihm selbst m die Augen geschossen dann Schon lag sie an feinem Halse .Nein. HanZ. geh' nicht; bleib', ich will Dich behüten, daß nichts an Dich kommt; bleib', bleib! Ich kann und mag nicht ohne Dich leben " Und unser Junge. Gret'?" Da ar sie still geworden. .Nun denn geh' mit Gott. Tu Guter, Bester. Meine Gebete begleiten Tich. und meine Liebe folgt Tir übcr's Weltmeer." Tie weilte wieder an der Stätte, da sie ihre Jngcnd verlebt hatte. Tie alte Mutter bemühte sich, sie Weh und Gram vergessen zu machen, sie zu trö sten, wenn's gar so schlimm im Herzen aussah. Der kleine Hans kletterte aus der alten Bank an der Kastanie herum oder tollte auf der Wiese hinter dem Hause. Er gedieh, daß es eine Freude war. Manchmal nur fragte er: Tommt Papa nicht zu Hansckcn. Ma? tommt ei nicht?" Nein, er kam nicht, er Ein Schrei hallte buch das Zim mer, in dem es allmählich ganz dunkel geworden war; etwas Schweres siel zu Boden Da ging die Thür auf. Lichtschein drang in die Stube. ..Um Gotteswillen. Frau Leutnant!" Tie alte Dienerin stellte die Lampe auf den Tisch und mühte sich um die Leblose, die am Fenster hingesun ken war. Behutsam richtete sie die Aermste auf und trug sie zum Sopha. Nach einer Weile schlug sie die Augen auf. Gehen Sie nur, Minna; es ist vor. über geh'n Sie " Ach. liebe Frau Grete, nehmen Sie doch Vernunft an! Wer weiß, ob's wirklich so schlimm ist. Schwer der. mundet ist noch nicht todt, und ich glaube, der gute Herr Hans kommt wieder gesund zurück." Nein. Minna, er kehrt nicht mehr" Ein Thrönenstrom schnitt ihr die Worte ab. Sie schluchzte, daß es der Dienerin durck's Herz ging. Die nahm ihr die Schürze von den Augen und weinte mit. Das dumme Tete gramm. das vor einer Woche aus Ber- Im gekommen. Grete, Grete." klang's von der Thüre. Tie junge Frau fuhr empor. Mutter, er ist ? Die alte Frau hielt eine Depesche in der Hand: Aus China. Grete. Fassung" Gieb sie er! mMa, o Mutter Ist er todt?" Mein Kind, mein armes Kind!" inen Augenviia yerricyle einige Stille in dem Gemach. Man hörte nur den Herzschlag der drei dann klang es gellend von den Lippen der jungen Frau: Mein Hans, mein av mer Hans!" Zehn Tage spater .. Grete faß im Schatten der Kastanie und las zum wievielten Male wohl einen Brief, den Hans kurz vor dem Ausgang der Expedition, auf der er sein Leben lassen mußte, an sie geschrie- den hatte. , Und sollte ich Dich nicht wie versehen, geliebtes Weib, dann weine nicht und gräme Dich nicht. Ich sterbe im Dienste des Vaterlandes, und Du weißt, ich hab's Dir oft gesagt, wenn wir in der Dämmerung zusammen saßen, es ist schön und ehrenvoll, für das Vaterland sein Leben zu lassen. Ich weiß, Du wirst mich nie vergessen. und sollte es das Schicksal wollen, sollte ich fern von Dir aus dieser Welt schei- den mein letztes Wort wird Meine Grete" sein. ' Laß Dich vom Unglück nicht niederzwingen; denk' an unseren Hans. Grete! Erziehe ihn zu einem tüchtigen Menschen und erzähle ihm, wenn er älter geworden ist. von seinem Vater, der ihn so unendlich lieb gehabt hat. . . .Grete, laß mich Tir im Ange sichte des Todes noch einmal danken für all' das. was Du mir gewesen bist: danken für all' die Liebe, mit der Du mich beschenkt hast. Erfülle mir das ist mein letzter Wunsch die eine Bitte: Sei tapfer!.. .." Zwei Aermchen schlangen sich um ihren Hals. Ma, kommt Pa nicht zu Hanteken?" Nein, mein Liebling; Pa ist sie zeigte zu dem Blau des Himmels auf Papa ist zum lieben Gott gegangen." und ob ihr die Thränen aus den Augen schössen und ihr Herz bebte vor grausamem Schmerz sie gedachte der Bitte des Todten, nahm ihren Jungen auf die Arme, küßte und herzte ihn und gelobte sich, ihn zu einem Manne zu erziehen der seines Vater? werth sein würde Ihre Mutter hatte die Szene von der Hausthüre ans beobachtet; sie schloß die Eintretende an sich. Gottlob. Grete, daß Du den ersten. herbsten Schmerz überwunden hast. Nun kommt die Pflicht. Die erfülle im Geiste des Gefallenen!" So ein Schlingel. Papa: John. daS ist aber kein gutes Zeugniß. waS Du da nach Haufe bringst." John: Ich weiß, Papa, aber Tu aatest. ich würde einen Schilling be kommen, wenn ich ein gutes Zeugniß nach Hanse bringe; und wollte Dir diese Ausgabe ersparen. Dis !vinterToi!ett?. csidenz es John Kitsch. EZq.. Größer Neu Il'rk. Mister Eoitei! Ich will Jhne emol t Jmitä sehen gewwe, wie es die Misses Ritsch macht, wann sie a zierliche Aemaunt vun Extri Geld for Dresses un Häts un annere Jnzi dentclS vun Mir hawwe will. Jobn!" (Tadermit fängt sie immer an un zwar fegt sie des John" in so eme vor wurssvolle Ton, daß Ich Mich schenir for net en schönere Name ze hawwe.) Mbm?" sag Ich. John," fährt die Biti fort. John, es iS doch eigentlich t rechte Schand. wann nicr bedenkt, wje manche Fraue fein." Mhm!" sag Ich. .Zöa as?" fegt die Alti. Oh gar nix! Ich meen blos." Was mccnst De? Warum mecnst De?" Tit Hust'S ja selwcr gesagt, es wär e -chiind. wie manche Wcibsleit warn." Ja. awwer T Host in eine Ton ....Mhin"" gesagt, wo so gesaundet hat. als wann Ich aach zu dene Fraue ge. hörn thät. Un des hab Ich doch wahr haftig net verdient. Dann wann e? e Frau uff der Welt gebt, wo mit Eini- gem zefriede is un kei Ansprüch macht. da bin Ich es. Wann Ich denk, was annere Fraue ausgewwe un wie die Töchter dun annere Fraue gedreht sein. Des muß ja en Mann ruine. No. IZl IL s .: T 1 CV. X l ..... ,ra vvu in .um, 0") vriiucu nir. vjs is wahr. Ich hab gar rir anzeziehe un wann es erst Winter werd, kann Ich Uwweryaupt nimmer aus 'm Haus, dann wann Ich in der ewige Schnee- un Eis-Zeit noch mit eme Strohhut kimme that, da thät Ich ja zum Ge spött der Gassekinner wern. Ammer des macht nix aus. Da bleib Ich halt ze Haus, denn Ich bin keine vun die Fraue. wo sich blos aus m Haus wohl fühle. Im Gegentheil. Derhinen is mir s am liebste." Well Alti." sag Ich. Ich schreib Dir en Check, nemm e paar hunnert Toners in bei Hand un kaaf Dir e Dreß un en neie Winterhut." John." fegt die Alti, Du bist doch meriuey gui. cy nemm es aasn. Awwer net for Mich. Was geb Ich drnm. wie Ich ausseh. No, erst mii Dei Enkclkindcher aiisstaffirt wern for oe Winter. Wann mer emol (roß- mutter is, da gebt mer um sich selwer nix. No. John, probir net. Mich ze überrede des Geld, wo Du Mir gebst, des werd for Dei Enkclkindcher verwendet, lis sein za Dei Enkel- kindcher. un Tir zelieb fix Ich se raus. 10 sein un nooel, wies geht, wann aach Ich selwer in Lumpe un Fetze erumiaase muß. (Jetz war Ich gerührt un sag, die Alti soll sich nor die Sache for sich kaase un Ich that noch was extra derzu gewive sor die Enkelkmdcher.) No. des thut die Alti aach net, Wann Ich des for die Enkelkindcher extra gewwe will, da nemmt sie de Aemaunt, den Ich for sie bestimmt hat, un stafttrt ihr Tochter aus. Sie selwer will nix. Also muß Ich noch emol was extri gemwe for die Tochter, un dann muß Ich noch sörchterlich dräugle un bitte daß die Alti es annimmt, for sich sel wer was ze kaafe. Feinelli gelingt's dann Meiner Uebcrredungskunft, daß sie des Geld nemmt, aach for sich sei wer was azeschaffe. Dann muß Ich noch e entnd lang ayörn, wie die Alti sich selwcr lobt, weil sie nie nix for sich brauche thät. un dann Well. Mister Editer, jetz kimmt näm lich der eigentliche Trick. Dann geht nämlich die Alti hi un kaaft for sich un die Töchter un die Enkclkindcher Alles, was sie brauche, un was sie, die Alti, hawwe will, an Kredit un loßt Mir die Rechnung zuschicke, un wann Ich was sage will, dann fänat fe an ze heule un fegt, Ich wär e un- danldarer Mensch, der es net emol an- erkennt, wie sparsam daß sie is. denn sie hätt des ganze Geld for nothwendige Haushaltungssache, wie for Jnstenz en neie Toilettspiegcl un Pcrfjumcrie un Gloves un en neie Girtel un Nicknäcks un annere Sache ausgegewwe un Ich thät doch net fo e Brüt sei un denke. for , des Bißche Geld , hätt sie Dresses over gar Hur kaate, könne. (Dabei weiß Ich dann glei. daß aach noch e Millinerie-Bil! kimmt.) . ,.' Ich hen Jhne des blos aeschriwwe. Mister Editer. for Jhne ze zeige, daß des Alles Nonsenz is, wie es in die fonnie Päpers steht vun Wege Ohn machte un so zeterer. wie es die Weibs- leit anfange thäte, e neues Dreß ze kriege. In Wirklichkeit muß Ich mei Alti noch darob bitte un Schmeichelei derzu gebe, daß Ich die Dresses zivei- mai oezame vers. Jbne desselbe wün chcnd sein Ich so lang Mit Rigards YourS John Ritsch. Esq. Wen beneiden 2ie? Diese Frage hat kürzlich die .fienoarn von Argyll den ersten gekrönten ftäub tcrn Europas, wie verschiedenen Prin zen und Prinzessinnen vorgelegt, und die Antworten darauf in einem Album gesammelt. In Folgendem seien einige davon wiedcrgc,zcdkn. Die erste Ant wort war vom Prinzen von Wale, der da bald ernst, hall, komisch erklärt: Ich beneide den Mann, der sich ein leichtes Unwohlsein erlauben darf, ohne daß durch ganz Europa die Meldung geht: Seine Hoheit ist ernstlich er trankt:" den Mann, der sein Mittag drot essen kann, ohne daß die ganze Welt weiß Seine Hoheit ißt mit großem Appetit;" den Mann, der einem Rennen beiwohnen kann, ohne daß es überall heißt: Seine Hoheit hat hoch gewettet" kurzum, ich beneide den Mann, der sich selbst und seiner Familie angehört und der nicht jede keiner Bewegungen von der ganzen Welt überwacht und verdreht findet." Der Herzog von Z)ork erklärt scher zend: Ich beneide den Mann, der sich einen Tag auZsuchm" kann, wann es ihm beliebt, und gehen kann, wohin es ihm beliebt, ohne' daß sich Jemand um ihn kümmert." Ich beneide." so schreibt die Prin- zcssin von Wales, jene Frau am mei sten. die keine königliche Position hat, und der es erlaubt ist, nach ihrer eige nen Art zu leben." Tie Herzogin von Bork erklärt scher zend: Tie einzige Person, die ich be neide, ist mein Mann." Tie Prinzessin Karl von Dänemark (Prinzessin Maud von Waldes) schreibt: Wenn ich hinaus kann auf meinem Rade, oder wenn ich mich meinem Heim oder meinen häuslichen Pflichten wid men kann, so beneide ich Niemanden; wenn ich aber Königliche Hoheit" sein muß, dann beneide ich jeden Menschen in der Welt!" Kaiser Wilhelm beantwortet die Frage der Herzogin in verneinender Form. Er schreibt: Der Mensch, den ich nicht beneide, ist der, welcher fein Vaterlandiicht liebt!" Der Kaiser von Oesterreich aber sagt: Ich beneide Jeden, der nicht Kaiser ist." Zum Schluß sei die ernste, fast for gcnvoll berührende Antwort des jungen Kaisers von Rußland angeführt, der bekennt: Ich beneide mit großem Neide jede Person, die nicht die Sorgen eines mächtigen Reiches zu tragen hat, welche nicht den Kummer eines leiden den Volkes zu fühlen hat." ?as Glück von Edenyall". Die zukünftige Königin von Eng land, die Herzogin von Jork, befand sich kürzlich als Gast auf dem altbe rühmten Landsitze Sir Richard Mus- aravcs, Eden Hall, und bei dieser Ge legenheit wurde das ebenso berühmte Erbstück der Familie Musgrave, der durch Uhlands Ballade TaZ Glück von Edenhall" bekannte Glaspokal zu Ehren der königlichen Besuchcrin in der großen Halle des Schlosses ausge stellt. Der Krystallbechcr befindet sich seit Jahrhunderten im Besitze der Familie, deren Angehörige überzeugt sind, daß das Gluck des Hauses mit dem Zauberpokale steht und fällt. Aus die sem Grunde wird derselbe seit einigen Jahrzehnten in einem besonderen Schrank in den Gewölben der Bank von England aufbewahrt und nur bei ganz wichtigen Gelegenheiten mit größ tcr Vorficht nach dem Landsitze der Familie gebracht, wo er sodann in der großen Halle in einem starken Glas- kästen hinter festen Traytglttern aus gestellt und Tag und Nacht von zwei Dienern bewacht wird. Im Garten des Schlosses von Edcnhall springt noch heute jene romantische Quelle krystallklaren Wassers, die ein kleines Bassin bildet, in welchem vor vielen Hundert Jahren nach der Sage die Wassernixen in mondhellen Nächten spielten und ihren Reigen tanzten. Eine dieser Feen soll sich dann eines Nachts in den jungen Lord Edenhall verliebt und ihm den Krystallbecher als Talisman zum Geschenk gemacht haben. Die Uhlandsche Version, wonach ein späterer leichtsinniger junger Lord den Pokal in trotzigem Uebermuth zer- schmettert haben soll, ist eine poetische Lizens. von der in Cumberland selbst in der Volkssage nichts bekannt ist. Das Schloß ist einer der herrlichsten und werthvollstcn Landsitze in Groß- britannien; in dem riesigen Parke fal len besonders die prachtvollen uralten Zedern vom Libanon auf, die einer der Edlen von Musqrave eigenhändig vor vielen Jahrhunderten von Jahren ein pflanzte, und die besonders die er wähnte Zauberquelle umgeben und mit ihren riesenhaften Zweigen derselben ewigen Schatten verleihen. Theuere Cigarren. Auf eine unglaublich naive Weise ist jüngst ein ' bonhömme de pro vince" in Paris einigen Bauernfän gern ins Garn gegangen. Herr Leme- tayer aus dem Loire-Departement der- ließ in den Chamvs-Elyses die Aus stellung und sprach zwei feingekleidete Herren mit der Frage an, wie er da am besten auf den Trinitö-Platz gehe Eben dahin gehen wir auch. Wenn le wollen, können Sie mit uns gehen," war die Antwort. Herr Leine tayer nahm dieses Anerbieten mit vielem Danke an, und man bummelte der Oper zu. Vor einem Cafe in der Nähe der Oper machte einer der Gentle men Halt und schlug vor. ein Glas Bier zu trinken. Herr Lemetayer ist höchst einverstanden und bittet nur um Erlaubniß, das Bier bezahlen zu dür- fen. Bald darauf sitzen alle drei im take und spielen Ecart'. Herr Leme taner gewinnt die ersten Partien, und einer der deioen N!en:lemen flät vor, die drei lepten Partien um den Einiatz von 1000 Francs zu spicken. Leme taver. der schon gemerkt hat. daß die Beiden sehr schlechte Spieler sind, nimmt an. bemerkt aber, daß er nur 700 Francs dei sich habe. .Auch gut. dann spielen wir um 700 Francs." Inzwischen ist ein vierter Ehrenmann, der obendrein das rothe Bündchen der Ehrenlegion im Knopfloch trägt, hin zugetreten, und ihm wird der gcsammte Einsatz von 1-100 Francs anvertraut, damit er ihn dem Gewinner übergebe. Nach gewöhnlicher Gaunerpraktit hätte nun Herr Lcnictayer seine 700 Franc verloren. Aber die Herren machten es noch viel einfacher. Hat Jemand etwas zu rauchen bei sich?" fragte vor Beginn des Spieles einer der Führer. Lemetayer bietet seine Cigarren an. Tanke bestens, ich rauche nur echte Eigarctten. feie haben das Bier be zahlt, ich bezahle die Cigarren. Hier sind 20 Francs, bitte holen -ie uns aus dem nächsten Laden ein halbes Tutzend Londres." Ter gute Leme tayer geht, kauft die Cigarren, und da er wiederkommt, sind die drei Freunde spurlos verichwunden. Herrn Leme tayer blieb nur noch übrig, der Polizei Anzeige zu machen und mit sehr getheil ten Empfindungen die sechs Londres selbst zu rauchen, die ihn 080 Francs gekostet hatten. aiser Iran, Joseph und der Schmied. Die Londoner Wochenschrift The King" erzählt die folgende nette &t schichte: Während einer der allgemeinen Audienzen im Ofcner Königspalaste zog ein ungarischer Torsschmied die Photographien des Kaisers und der Kaiserin aus der Tasche und bat den Monarchen, sie mit dem Namenszug der Majestäten zu versehen. Gut müthig erwiderte der leutselige Monarch: Die Königin ist nicht hier, und meine Unterschrift kann ich Dir nicht geben, weil ich weder Feder noch Tinte zur Hand hahe." Ein Blei stift thut's auch," meinte der Schmied und zog einen großen Zimmermanns stift aus der Hosentasche, den er dem Kaiser überreichte. Dieser erfüllte des Schmiedes Wunsch und gab ihm die Photographie mit einer verabschieden den Geberde zurück. Doch der Schmied blieb ruhig stehen und der Kaiser frug: Was kann ich sonst noch für Dich thun?" Halten zu Gnaden, Maw stät," erwiderte der brave Arbeitsmann, ich brauch ihn wirklich!" Der Kaiser hatte den Bleistift in Gedanken in den Waffenrock geschoben. Laut lachend zog er ihn hervor und gab ihm dem Schmied zurück, der ihn mit vielen Bücklingen empfing und sich dann zum Gehen wandte. Teutsche Abfertigung. Ein bezeichnendes Geschichtchcn von dem ungekrönten König von Afrika" erzählt die in Johannesburg er scheinende Südafrikanische Zeitung" Rhodes hatte auf dem Postamt in Johannesburg zu thun, und der ab fertigende Beamte, ein Deutscher, er ledigte seine Pflichten der Reihenfolge nach, wie die abzufertigenden Leute eben in seiner Geschäftsltube erschie nen. Plötzlich rief Rhodes. der wohl nicht gewöhnt ist. wie andere Sterb liche behandelt zu werden, dem Bcam ten zu: Bitte, bedienen Sie niich so fort, ich kann nicht warten." Wenn Sie an der Reihe sind, ge- miß," murmelte der junge Mann als Antwort. Zum Donnerwetter, wissen Sie nicht, wer ich bin? Ich bin Rhodes," polterte der Macher Afrika s, worauf unser Landsmann ruhig erwiderte: Oh ja. das weiß ich. aber das stört mich nicht, " Wenn sie in Kapstadt wären, würden Sie in der nächsten Minute Ihre Entlassung bekommen!" rief Rhodes. Unser kaltblütige Beamte antwortete aber darauf ganz ruhig: "Ja. ich habe gehört, daß in Kapstadt Leute entlassen wurden, weil sie ihre Pflicht thaten, aber so etwas passirt hier in Johannesburg nicht: wir leben hier i,k einer Republik." Treffend Antwort. ' Als König Karl XV. von Schwe- den im Jahre 1870 sich auf Schloß Bekaskog befand, wurde der Groß bauer Sven Nilsson aus Oesterlöff. der beredteste Reichstagsabgeordnete seines Standes, vom Könige zur Tafel geladen, weil er ihn fo für die beab sichtigte Vermehrung der Artillerie und der Befestigungen Karlkranas nach- giebig machen wollte. Em hochge dorencr Artillcrie-Ossizier. der in der besonderen Gunst des Königs stand, war auch zugegen und wollte sich über den Bauer lustig machen. Er fragte hn daher, ob es wahr wäre, daß er Dorsschuhmacher gewesen sei. Gewiß ist das wahr!" antwortete ven Nilsson; aber Sie, Herr Graf. sind es wohl nicht gewesen?" Nein! Doch, wie meinen Sie das, Nilsson?" fragte der Offizier. Dann wären Sie es heute noch. Herr Graf," lautete die Antwort. Der Graf biß sich in die Lippen. Das hast Du ehrlich verdient!" sagte der König und lachte, daß es im aale widerhallte. Auch sin Grund. R,!r'.lt (bet den Urlaub ubrilchrü. ten) : Herr Feldwebel, zu'-ch rin Grund " Feldwebel: Das ist mir Wurst!" Rekrut: Ja. ich bade auch eine. . ." Feldwedel: Heraus mit dem Grund!" Amderlikbt. Gnädige Frau: .Vier Dollars wöchentlich ist allerdings etwas viel Lohn, aber schlietzlich gebe ich auch das aber sagen -ie: haben Sie Kinder gern?" Fräulein: Wenn gnädige Frau noch einen Dollar drauslegen. ja!" Gemüthlich. Madame (zu dem neuen Dicnst- milhitipn'l! XSnff iti tl iifi knhe ttti mii , - i( - y Ihnen endlich Glück, denken Sie, in zcyn voaien yane icy man weniger wie vier Dienstmädchen." TifMiftiiiiih.-firif n Wnhiirnr hnS ist noch gar nichts, ich hatte in vier Wochen zcyn Herrlchasten!" Keine Angst, Steuerbeainter: Löenn Sie die Steuer nicht pünktlich entrichten, kön nen Sie sich die Folgen selbst zuschrei ben!" Bauer: TöZ giebts net. i kann net schreiben." Die gute Partie. Bewerber: Ihre Klara. Herr Veite les. ist wirklich ein holdseliges Wesen!" Veiteles: Nur holdselig? Sagen Se getrost, goldsclig"!" Ganz etwas anderes. Tourist (zum Ortspolizisten): Es ist doch eine Bekanntmachung erschienen, daß keine Düngerhaufen mehr vor den Häusern liegen dürfen, und da liegt doch noch einer?" Polizist: Da wohnt auch der Schulze!" Komische Steigerung. Lehrer: Steigere mir das Wort gelehrig", aber in Sätzen!" Schüler: Der Hund ist gelehrig, der Affe ist gelehriger, der Herr Lehrer ist am gelehrigsten." Tusch. Dame: Diesen Stoff kann ich nicht nehmen, er ist ja ganz verschossen." Kommis: O, mein gnädiges Fräu lein, wer sollte das nickt sein, wem das Glück zu Theil wird, in Ihrer Nähe zu weilen." Bitter. Eine ältere junge Dame wurde ge fragt, weshalb sie nicht heirathete. Sie antwortete: Ich habe einen Papagei, der flucht; einen Kater, der sich Na'chts umhertreibt, und einen Affen, der Tabak kaut. Ich kann deshalb einen Mann recht gut entbehren." Betrachtung eines j?rozeßr,ans'ls. Ich bin nun zweimal ruinirt wor den; einmal, als ich einen Prozeß der lor und einmal, als ich einen gewann." Ein kalter Strahl. Mann: ..Ist das nickt ein kavitaler Hase, den ich heute geschossen habe?" Frau: Gewiß, den habe ich auch gestern Abend beim Wildprcthändlcr extra für Tich ausgesucht!" Berechtigt. A: Ich werde nächstens eine Erho lungsreiie antreten!" B: Haben Sie denn so viel ae- arbeitet?" A: Na, erlauben Sie. ich bin doch vor vierzehn Tagen im Examen .... durchgefallen!" Abgewinkt. Sie: Eduard, heut' Nacht habe ich geträumt. Tu hast mir den schönen VUk gciautt, von dem ich Dir ncnl ck erzählt habe. Er: Na. da hast Tu den Beweis!" Sie: Wofür?" Er: Daß Träume immer das Ge- gentheil bedeuten!" fürchterliche Vrobnng. Direktor leiner Sckmiere. wttbrpnd auf der Bühne eine Sterbeicenc aeivielt wird, in größter Aufregung): Was hat denn Hülpke? Warum stirbt er denn nicht? Er soll dock sckon lanoe todt sein!" Regisseur: ..Ja. er läkt line,, sagen, daß er nicht eher stirbt, als bis Sie ihm seine Gage von der vorigen Woche auszahlen!" knftschlösser. Bettler (der einen leeren Geldbeutel fand): Jetzt, wenn der voll wär' und i' wär' ehrlich und krieget an' ordentlich' Findcrlohn und kaufet mir a' Lotterieloos und krieget 'n Haupt gewinn, nach brauchet i' mi' auch nim mer so schief auschau'n z'lassen. wenn - vetlein thät!" Mißverstanden. Der Professor Müller bat eine 'Seit, lang bei einer befreundeten Familie zum Besuch geweilt. Als er abreisen will, drückt er in seiner 5Zcrstreutbeit der Hausfrau eine Mark Trinkgeld in oie yano. Hausfrau: ..Herr Professor. Sie haben sich versehen!" Nein, nein mehr gebe ich nie!" Wahrsager sprechen die meisten Lügen.