vertauschtes (Quartier. U G) 0 1 1 S f t von ?i. o i i i J. In betn .Grünen Adler", der ßnci? itt Textonen. fiina'l heute ttüd'elig genug zu. TaZ war aber die Ziezel seit nun schon einer vollen Woche, mit anderen Werten, seit der Studiosus Blau aus den Beseht seineZ einsichtS losen OheimS die Nachdaruniversttät hatte beziehen müssen. Er war sozu, iaatn die Berte der Verbindung gewr sen, unschätzbar durch seine unverirüst. liche frohe Laune und seine philosophisch behagliche Lebensauffassung. Man mochte durch die Perspektive deZ doch einmal nii machenden EramenS ge ünattiat sein, keinen Traht" mehr sein eigen nennen oder eben eine von gerelz ten Worten bealeitete Rechnung erhalt ten haben, sobald man in des biederen Blau röthlicheS BollmondSge,,air ,ay. welches saaen 11 wollen schien: Kinder. aS hilft das Trauern, alles ist eitel außer dem Trink'N. trinkt und vergeßt Euren Schmerz." so fühlte man sich schon aetröstet. Tie Corpsbrüder hat ten ja dies, sein Universalrezept, gegen alle Kümmernisse ' deS Lebens auch gelegentlich der Trennung von ihm angewendet, und die Folgen zeigten sich deutlich genug m ihren Zu gen und ihrer Sprache, aber von jener olympischen Heiterkeit verrieth ihre Stimmung nichts, absolut nichts. Tie Einen brüteten weltschmerzlich vor sich hin. und die Anderen suchten Händel, jedoch nicht mit,,ener herz erfrischenden Kampfesluftigkeit. die den echten Mann ziert, sondern in einer nörgelnden Weise, welche etwas un streitig Verdroffenesn sich hatte. Einer aus dem trauten Kreise, der Studiosus phil. Grün, schlief sogar tief und fest. Wohl ihm. daß er schlafen konnte! ES war ihm zu gönnen, denn er hatte am meisten verloren, er, deS abwesen den Blau Intimus, den man abwech felnd seinen Pylades. Jonathan oder Tamon zu nennen liebte. Einschalten will ich an dieser Stelle noch, daß Blau und Erün nicht die wirklichen, songern die Kneipnamen der beiden Freunde waren: der Erstere hatte den seinen er halten, weil er. an jedem Tage ohne Unterschied blau" zu machen pflegte, und Grün nun, der war eben noch sehr grün, was sich schon darin zeigte, daß er zuweilen vom .Ochsen" sprach und meist schon nach dem zehntel Seidel in die Todtenkammer gebracht werden mußte. Ob der Blau wohl in dieser Stunde auch so daliegen mag?" fragte der Se nidr der Verbindung, ein bemoostes Haupt von zwanzig Semestern, mit einem Blick auf den friedlich Schnar chenden. .TckS versteht sich." entgegnete ein junger Textone, dessen stark verglaste Augen davon redeten, daß er bald . Grüns Beispiel folgen würde. Zwi fchen den Beiden ist die Sympathie so stark, daß sie immer im nämlichen Au genblick dasselbe thun. Ich sehe ihn ordentlich vor mir, wie , er in, der Sophaecke lehnt, die Augen geschlossen und die Lippen, denen die bekannten melodischen Sägetöne entströmen, leicht , geöffnet ein Bild erfüllter Pflicht und eines guten Gewissens. .So. so!" Des Seniors Augen starr ten mit einem nachdenklich grübelnden Ausdruck in sein Bierseidel. .Dann hob er es an den bärtigen Mund und trank es funditus. So. so!" machte er noch einmal. Tie anderen Ttttonen stießen sich an .Was nur der Blaubart haben mag?" flüsterten sie sich zu, den Genannten scheu von der Seite betrachtend, ohne zu wagen, fein Nachsinnen zu stören. Schließlich wurde die Sache ihnen aber doch zu langweilig. Du, Blau bart" fragte der Eine, ihn an stoßend , warum interessirt es Dich eigentlich so. ob der Blau feinen Jam mer schon ausschläft?" Warum?" Der Senior fuhr auf und sah sich mit glänzenden Augen im Kreise um. Das will ich Euch sagen Tieft Verstimmung muß nämlich ein Ende haben, und dafür taugt am besten ein kleiner Ulk. Das bringt Leben in die Bude. Mir ist eben ein genialer Einfall gekommen wir lassen den Blau und den Grün sich gegenseitig besuchen heute noch aber so, daß sie sich nicht sehen." Wie? Was? Daß sie sich " Ja, ja, hört nur." Und nun ent wickelte der Blaubart den aufmerksam Zuhorchenden seinen feinen Plan. Sie zeigten sich allseitig damit einverstanden, ja mehr noch, sie waren geradezu enthufiasmirt von der Idee. . Vorsichtig wurde der schlafende Grün aufgehoben und in einen Wagen getra iien, den man durch den Kellner recht zeitig hatte besorgen lassen. Blaubart und ein zweiter Textone, Rebhuhn genannt, setzten sich zu ihm. Dann ging's im schärfsten Trabe nach dem Bahnhof, wo man noch rechtzeitig ankam, um mit dem nächsten Zuge nach der Nachbaruniversität abzufah ren. Glücklicherweise fanden die beiden Textonen ein leeres Coupö, wo sie es sich mit ihrer Bierleiche bequem machen könnten. Eine Stunde später langten sie an ihrem Ziel an, ohne daß Grün 'auch nur die leiseste Absicht, erwachen zu wollen, kundgegeben hatte. Etwas schwierig gestaltete sich die Weiterbeförderung in der kleinen Stadt, in der es keine Droschken gab: - schließ lich auf gutes Zureden, unterstützt durch einen gefühlvollen Händedruck, erklärte sich der Kutscher eines Hotel omnibuS bereit, die freunde nach der Kneipe zu fahren, in der sie Blau sanft in Morpheus' Armen ruhend, er warteten. Zu ihrer Enttäuschung er fuhren sie aber, daß der Gesuchte sich nicht mehr dort befand. Ter Hau tnecht hatte ihn vor nun mehr zwei Stunden bereits nach seinem Logis traaen und dort zu Bett bringe mü sen. .Ter Herr StudiosuZ pflegt leicht n buchen über den Xurtt zu trinken. meinte daS ehrliche Gasthausfaktotum daS wahrend BlauS Anwesenheit in sei ner neuen Residenz schon ein paar Ma die Ehre genossen, ihm den erwähnten Liebesdienst zu leisten. Tie beiden Textonen warfen sich veo ständnißinnige Blicke zu. Daran er, kannten sie ihren Blau. ES war nicht schwer, den Hausknecht zu bestimmen daß er den schlummernden Grun aus den Rücken nahm, ihn nach seines In timus Quartier trug und Letzteren dann wieder in der nämlichen Weise zu Bahn brachte. Er war eben zu lang Bediensteter in der studentenkneipe ge wesen, um Spielverderber bei so ge legentlichen kleinen scherzen der wis sensdurftigen Söhne der Alma matcr zu sein. Es erledigte sich denn auch alles nach Wunsch. Weder Oreft noch sein PyladeS erwachten bei den vev schiedenen Manipulationen des Aus resp. Anziehens. Nachdem man Grün schnarchend und steif wie ein Besen- stiel" in Blaus Bett liegend, verlaffen trat man mit Blau die Heimfahrt an Ta man den Wagen vorsorglich an die Bahn bestellt hatte, so war es weiter kein Kunststück, den lieben langentbehr ten Blau nach seines Busenfreundes Wohnung zu bringen, wo er entkleide und folglich gebettet wurde. Am nächsten Morgen zu vorgerückter Stunde, als die Zimmerwirthin bereits zum sechsten Mal an die Thür gepocht hatte, um zu fragen, ob ,hr Miether noch immer nicht den Kaffee wünschte. erwachte Blau aus tiefen Träumen Es war ihm gewesen, als ob er unter Assistenz seines theuren Grün einen Nachtwächter Menuett tanzen gelehrt und dann schließlich noch bei einigen ehrsamen Bürgern der Stadt an der Nachtklingel geriffen Hütte. Ganz ge ruyrt durch vies GeNcht, das lyn an mannigfache Abenteuer aus seiner und GrünS Vergangenheit erinnerte, fuh Blau auf und sah die Zimmenwirthin an. Kaffee! Ganz recht, ich will Kaffee." Krümmte er und drehte sich wieder nach der Wand zu. indeß die Frau ,hn ver ließ, um daS Verlangte zu. holen. Tonnerwetter!" dachte er. Tie Frau sah mir heute ganz anders auS als sonst. Ich meine, sie war früher lang und hager, und nun ist's eine leine rundliche Person. Na, der schlaf mag mir wohl noch auf den Augen liegen." Wenige Minuten später kam die Wirthin mit dem Frühstück. Auch sie and, daß ihr Miether heute ganz anders aussah, als sonst, aber daS späte in der Kneipe Sitzen und Trinken ver ändert die Gesichter auch sehr." reflek- tirte sie und zerbrach sich nicht weiter den Kopf wegen ihrer Wahrnehmung Toch der gute Blau kam heute nicht aus seinem Staunen heraus. Wie fremdartig ihm sein Zimmer nur an diesem Morgen erschien! Er war ja m der Woche, die er nun schon an dem Ort weilte, in wachem Zustande nicht viel in seinen vier Wänden gewesen, aber immerhin, morgens und in der Nacht doch jedesmal ein Viertelftündchen, und das sollte am Ende genügen, ihn in seiner Umgebung zu orientiren. Nun, wissenschaftliche Bücher und Kollegien nette, diejenigen Tinge, welche ihn in seiner Bude am meisten in Erstaunen gesetzt haben würden, waren zum min besten nicht da, und das däuchte ihn im merhin beruhigend. Nachdenklich gestimmt trank er seinen Kaffee, badete seinen Brummschädel m der Waschschüssel und zog sich dann an um zum Frühschoppen zu wandern Na, Gott sei Tank" sagte er sich als er auf die Straße trat das alte Nest wenigstens, ist unverändert ge blieben, ich fürchtete schon, daß es sich ebenfalls verwandelt haben möchte. Da rechts steht das Rathbaus, links die Kirche und zum Kuckuck noch 'mal!" unterbrach er sich. Das stimmt freilich alles, aber ich selbst ich wohne ja nicht mehr hier. . Ich bin doch schon seit acht Tagen von hier fort wn haben meinen Abgang ja noch mit einem großartigen AbschledskommerS gefeiert, und dann brachten mich die Kommilitonen, indem sie das Uebliche nun ade, ade, ade" fangen und ich zwischen Grün und dem Blaubart voran schritt, indeß die leere Droschke mit meinem Gepäck hinten nach fuhr, zur -Bahn. Sollte ich das alles am Ende auch geträumt haben?" Unter diesen Erwägungen langte er in seiner Kneipe an, wo er die Kommi litonen bereits vollzählig versammelt fand. Sie gaben bei seinem Erscheinen keinerlj Erstaunen zu kennen, was ihn noch mehr in der Annahme bestärkte, daß ein Traum ihn genarrt hätte. Wie man auch so lebhaft träumen kann!" dachte er. Wo ist denn der Grün?" fragte er, da er den Genannten nicht unter den Anwesenden zu entdecken vermochte. Der Grün?" fragte daS Rebhuhn verwundert. Na, der Grün, der ist doch in" und nun nannte er den Na men der Nachbaruniversität. Weißt Tu das denn nicht mehr?" Aber liatürlich ja natürlich weiß ich's," entgegnete Blau. Wie tollte ichs vergenen Hasen f Ich wer nur momentan ein wenig zerstreut. .Kein Wunder! War auch 'ne ho lisch schwere Sitzung gestern," lachte der Blaubart. Hütte nicht gedacht, daß Tu Tich so früh schon aus den Federn machen würdest. Wir mußten Dich ia gestern nach Hause tragen, da Redhuhn und ich.". Blau nickte mit einem grüblerischen Ausdruck. ES war ihm nicht? weniger als behaglich zu Muth. Tie Sache lag ja klar auf der Hand er hatte sich mit seinem Freunde Grün verwechselt. Ter hatte die Nachdaruniversität bezogen, nicht er. so stand eS. Ader daß Einem dergleichen Irrthümer paifiren lonn ten, schien immerhin bedenklich. Gott im Himmel, eS war doch am Ende seinem Kopf nicht aber nein, da wollte er nicht denken. eS wäre ichreailch gewesen. Jnoenen. man kannte Fülle, zumal bei etwas lockerem Lebenswandel hm. ja! .TaS wird doch nicht daS Delirium tremens fein?" fragte er sich entsetzt. Turch Biergenuß sollte es allerdings nicht her- vorgerufen weroen, aver wenn man zwischen die einzelnen Seidel mehrere kleine chnäpie legt, so Furcht bar. unaussprechlich furchtbar! Was fein Onkel wohl dazu sagen würde wenn er die Ächreckenstunde hörte? Er würde ihn natürlich enterben; hatte er ihm doch schon kürzlich damit gedroht, als der hoffnungsvolle Neffe sich nicht dazu verliehen wollte. leine alte Univer sitüt zu verlaffen, in der nach des alten Herrn Ansicht die Freunde ihn zum Bummeln verführten! Aber Tonner weiter daS war er ja nicht gewesen dem man die Alternative enterbt wer- den oder von hier fort gehen," gestellt hatte, das war ja Grün. Tann war jener Cnkel am Ende auch gar nicht fein, sondern GrünS Onkel. Aber er hatte er denn Überhaupt keinen Onkel? Wie mochte das nur sein? Ter Grün erhielt seinen Wechftl von feinen Eltern, und da er der Grün war, so nun. so waren dessen Eltern seine El tern. Merkwürdig nur. daß er sich gar nicht darauf zu besinnen vermochte wie sie aussahen! Man kennt doch seinen leiblichen Vater und feine leiblich Mutter. Nun, jedenfalls durfte er sich freuen, daß er keine Waise war, wie er immer angenommen. ilüenn nur- diese heillose Verwirrung nicht in seinem Kopf gewesen wäre, die Unklarheit über die allereinfachsten. ihn betreffenden Thatsachen! Nur nichts sich merken las- sen!" ermähnte er sich. Vielleicht war diese Verwechselung feines eigenen Ich mit dem des theuren Intimus nur eine ffolae des momentanen Hammers und hörte demnach mit diesem auf. Also vorsichtig, vorsichtig, damit er sich keine Blöße gab. Unterdessen nahm der Frühschoppen fröhlich seinen Fortgang. Man trank viel recht viel sogar, und Blau am meisten. Wer durfte es ihm verdenken, daß er sich mit Gambnnus Gabe über den traurigen Zustand seines Geistes zu trösten suchte! Bald befand er sich denn auch wieder in der nämlichen Ver- assunq wie gestern. Nachdem die Textonen sich überzeugt hatten, daß er fest schlief, wiederholte sich der Vorgang vom Abend zuvor, Blau wurde aufgepackt, auf die Bahn und von dort per Tampf nach der Nach baruniverfität spedirt, wo man ihn mit Grün vertauschte. Ter Letztere, welcher ganz Aehnliches erlebt wie sein Jntl- mus, mit dem Unterschiede nur, daß man ihn in der Kneipe überhaupt nicht gekannt und zuerst für einen Hochstap ler und dann für einen Irrsinnigen gehalten hatte, befand sich noch im Kreise der beim Frühschoppen sitzenden Studenten schlafend und schnarchend natürlich. Man verständigte diese von dem Vorgefallenen und entführte ihnen den Besuch, der nunmehr nach seinem Wohnort, in sein Zimmer transportirt wurde. Als die beiden Freunde am nächsten Morgen erwachten, der Eine hüben, der Andere drüben und sich in der Um gebung fanden, in die sie diesmal nun wirklich gehörten, glaubten sie selbst verständlich, daß ihre jüngsten Erleb nisse ein Traum waren. DaS hatten sie freilich am gestrigen Tage ebenfalls geglaubt, aber diesmal schien eine TSu chung denn doch Nicht möglich. Alle Erinnerungen aus ihrer Vergangen heit stimmten mit den gegenwärtigen Verhältnissen, nirgends gab's eine Lücke. Gott Lob, so hatten sie an ihrer Vernunft doch nicht Schaden genom men! Als Blau und Grün sich jedoch ein mal besuchten und beim Glase Bier sich hre Herzen öffneten, da ia, da er staunten sie doch über die Gleichartig keit ihrer Träume. Ein Licht sing an, ihnen aufzudämmern, ein Licht ! Nur nicht zu den Kommilitonen von jener Geschichte reden!" mahnten sie sich gegenseitig. Wozu sollen wir einge- ehen, daß wir uns von ihnen haben zum Narren halten lassen? TaS Ver gnügen machen wir ihnen nicht nun und nimmer." Und so geschah'S denn auch.- Nie erfuhren die Textonen, daß die beiden Freunde die Wahrheit über iene famose Angelegenheit durchschaut. Der Blau und der Grün sind doch ein paar rechte Schafsköpfe," meinte der Blaubart. Wie geschaffen, um sich einen Ulk mit ihnen zu machen. Was sagt Ihr dazu, Kinder, wenn wir bald wieder so was AehnlicheS mit ihnen unternähmen? Passendere Objekte für dergleichen giebts nicht. Was?" Tie Textonen nickten beiftiminnd. und dann tranken sie ihre Seidel sän dituZ. um sich für die Aufgabe ja stür ken, die ihr verehrter Senior ihnen ge stellt hatte. WeU :sen. Aovtllll! von l Elfte r. Ta waren die Berge seiner Heimath wieder! Tie rauschenden Wälder, in denen er als Jüngling geschwärmt, der murmelnde Bach, an dessen User er die ersten Verse gesungen, die windumsaufte Ruine dort oben auf deS BergeS Gipfel, von deren halbzerbröckeltem Thurm sein träumender Blick sehnsüchtig in die weite nebelblaue Ferne schweifte! Und da lag zu seinen Füßen, eingebettet in das Grün der Gürten und Wiesen, hin aufkletternd mit einigen Güßchen an den Bergen, sein Heimathstädtchen, die Welt seiner Kindheit, die Welt seiner Jugend. Wie weit, wie weit lag das alles hin ter ihm! Zwanzig Jahre des LeidS, des Kampfe?, der Honnung. der Arbeit, der Resignation. , Ter einsame Man nahm auf der Bank unter der breitüftigen Buche am Waldessaum Platz und ließ sein Auge träumerisch nachdenklich über das stille friedliche Landfchaftsbild schweifen. Ta entriß ihn daS Knirschen eineS leisen Schrittes auf dem Waldweg feinem innen. Er wandte den Bi zur ictue und sah eine schlanke, zierliche Mädchengeftalt vor sich stehen. TaS blonde Haar hing in anmuthigen, na türlichen Locken über die Schultern nie der, ein breitrandiger Strohhut schützte das liebliche Klndergencht vor dem trahl der Sonne: ein Helles Kleid schmiegte sich in leichten Falten um die schlanke schwellende Gestalt; in ihren Hünden trug sie eine Menge buntfar- biqer Feld und Waldblumen und Epheuranken. Mit scheuem, zögernden Blick sah daS junge Mädchen nach dem Fremden auf der.Bank. Es in noch Platz hier, agte er freundlich,, ich werde Sie in Ihrer Be fchüstigung nicht stören, bitte nur darum, einem ermüdeten Wanderer noch eine Weile der Erholung zu gön nen." Sie sah ihn mit offenem Blick an. Wenn Sie gestatten, dann ordne ich rasch hier meine Blumen sie sind für meine Mutter bestimmt, die morgen ihren Geburtstag hat." Ter Fremde rückte zur eme und das junge Müdchen setzte sich neben hn, mit flinker Hand die Blumen ord nend. Sie haben eine weite Wanderung durch das Gebirge gemacht?" fragte sie nach einer Weile. Allerdings, mein Fräulein. Ich wollte in dem Städtchen dort unten übernachten." ie kommen aus Berlin?" Richtig, mein Fräulein! AuS der großen Menschen und Steinwüfte, Ber lin genannt." Es muß doch prächtig fein, inmitten der großen Welt zu leben." Für jemand, dessen Herz nicht nach anderer Nahrung verlangt als Pracht, Glanz. Reichthum. Ruhm und Ehre, allerdings." Sie sprechen sehr bitter. Haben ie so böse Erfahrungen im Leben ge ammelt? Ich sollte denken, man könnte auch in der großen Welt glücklich ein." r - Man sagt, daß es auch glückliche Menschen dort giebt." &te nnd nicht v,rhelrathet V fragte sie rasch. Tann erröthete sie jäh und fuhr fort: Verzeihen Sie meine Frage...." Ihre Frage war sehr berechtigt. mein zsrüuleln. entgegnete er ern t. Ich bin allerdings nicht verheiratet ch stehe ganz allein in der Welt da und mein Beruf bringt mich nur allzu oft in Berührung mit der Noth, dem Elend dieses Lebens.. Ich bin Arzt." Tas Bouquet war fertig. Nur noch einige wilde Roen und Mrgißmein nicht lagen auf dem Schooße de? jungen Mädchens. Es raffte die nicht verwen- beten Blumen zusammen und wollte sie in das Gebüsch werfen. Wenn eS nicht unbescheiden ist, mein Fräulein," sagte der Fremde, dann möchte ich Sie bitten, mir die Blumen schenken, die Sie nicht zu Ihrem Strauße verwendet haben." Ich gebe Ihnen die Blumen gern " Ich danke Ihnen und nun will ich Ihnen dafür eine Geschichte erzählen. Zwanzig Jahre find 'es her da faß ch hier auf diesem selben Platze. Alles war wie heute, die Berge, die Wälder, unten daS Städtchen, die weite, weite Welt. Nur ich war ein anderer, j ein junger yossnungssroyer fetuoern. Aber neben mir saß auch ein junges Mädchen, just so alt wie Sie, mein Fräulein, auch mit blauen lachenden und doch so sinnigen Augen, auch mit blonden, im Sonnenwind flatternden Locken. Und wie Sie. wand jenes junge Mädchen, Wald und Felddlu men zum Strauß. Und der Strauß war für mich bestimmt, mein Fräulein. Ich kehrte zur Universität zurück, im Herzen die Liebe, die Hoffnung, die Treue, deren Sinnbild die Blumen waren, die ich mit mir nahm. Toch Rosen und Vergißmeinnicht ver welkten, und als ich nach einem Jahre wieder hierherkam, da warf ich den ver trockneten Strauß in den vorüberschäu wenden Mühlenbach, das Mädchen, das hn mir gegeben, war die grau eines anderen ManneS. Ich aber wanderte wieder in die Well hinaus und ward der einsame Mann, als den Sie mich kennen gelernt haben. Leben Sie wohl, mein Fräulein Er bot ihr die Hand, und ohne Zö gern legte sie' vie ihrige hinein, und wunderlich bewegt sah sie ihn mit großem, offenem und ernstem Blick ihrer tiesen. blauen Augen an. Ter Fremde drückte ihre Hand sanft zum Abschied und schritt dann rasch den schmalen Wiesenpfad hinunter, der zu dem Städtchen führte. Ob jene Frau wohl glücklich gewor den war. die ihm einst Treue und Liede versprochen und dann einen anderen heirathete s Ter Mann war vor einigen Jahren gestorben, die Wittwe lebte in ihrem Heimathstüdtchkn fort. Sein Weg fühlte ihn an dem Haufe vorüber. Auf der Veranda stand eine schlanke Frauengestalt und blickte aufmerksam die Straße entlang. Sie war es die Geliebte feiner Ju fiend! Aelter geworden und doch noch schön. .TaS Antlitz nicht mehr von dem Schmelz der Jugend übergössen, aber von dem Hauche einer ruhigen Schön heit beseelt, die nur jahrelange Kämpfe und stille Resignation verleihen kön nen. Erstaunt blickte die Frau auf, als der fremde Herr in den Garten trat, Verzeihung, gnädige grau, ich wollte nicht vorübergehen, ohne den Gruß eines alten Freundes von Ihnen ausgerichtet zu haben. Ter alte Freund heißt Robert Käftner und fein Gruß gilt grau Mathilde Gehrhard Eine dunkle Röthe überflammte das feine Antlitz der Tame. TaS ist mein Name," sagte sie rasch, -und der alte Freund find Sie selbst. Jetzt erkenne ich Sie wieder seien Sie mir herzlich willkommen. Sie reichte ihm beide Hände, die er bewegt an die Lippe führte. Ja. (W1 irf 'i 1 i - r J. r. m s 'taiyiloe, ich vin es selbst," suyr er fort. Nach zwanzig Jahren kehre ich m.die Heimath zurück da konnte ich an Ihrem Haute nicht vorübergehen ich wußte, oaß Ihr Gatte gestorben. Schon fast seit zehn Jahren. Haben Sie Tank, daß Sie sich meiner noch erinnerten und daß Sie ver gessen haben, wag uns einst trennte.. Ich habe es nicht veraessen. Ma- tyllde, aber ich habe verziehen " ie senkte erröthend den Blick. Ich konnte nicht anders bandeln. stotterte sie. Ich weiß eS lassen Sie uns nicht mehr über diesen längst verschollenen Traum unserer Jugend sprechen doch was spreche ich? Sie Mathilde, haben sich diese Jugend zu bewahren ge wuszt. ie lächelte trübe. Ich danke Ihnen für Ihr freundliche? Wort. Aber ich glaube nicht daran. Toch verzeihen ie, Sie sind ermüdet von der Wände rung. dars ich Ihnen eine Erfrischung anbieten r Wenn ich Sie um ein Glas Wein oder dergleichen bitten darf. . Mit welch jugendlicher Leichtigkeit und Anmuth eilte Frau Mathilde da von. um bald darauf mit einer Flasche Wein und mehreren Gläsern zurückzu- kehren. Wenn meine Tochter daheim wäre sagte sie mit sinnigem Lächeln, sollte sie Ihnen den Wein credenzen. sie, das Bild der Jugend. So müssen Sie mit einer alternden Frau fürlieb neh men." Ihm ward warm um's Herz, als er der ichonen grau gegenüber saß, in ihr still lächelndes Antlitz blickte und an vergangene Zeiten dachte. Ein Schleier lag über der fernen, leidenschaftlich be- wegten Zeit, und wie die Abendsonne durch die leichten Schleier der sinkenden Nacht, blickte das Glück noch einmal sanft lächelnd auf sein Leben nieder ouie es noch eii sein, giuallch zu weroen k Welch' schöne Waldblumen haben ie vai" sag rau Mathilde, wie in leichter Befangenheit ein gleichgültiges v. v. ö v -(j --v.i,vv, IVil 111 I Thema beginnend. Ich würde Sie Ihnen zum Will. kommengruß anbieten. Mathilde, wenn' ich sie nicht auch zum Geschenk erhalten hätte dort oben auf der Bank, wo auch wir früher oft gesessen, von einem lieb lichen jungen Müdchen." ie sah bittend zu ihm empor. Er verstand die stumme Bitte und er schwieg von jener Zeit, er versuchte von seinem eigenen Leben zu erzählen, er fragte nach ibrem Leben. Vlaudernd ni, zwei gute Freunde saßen sie zusammen. unv je vertrauter ne zu ammen d au derten. desto stärker ward das Gefühl in seinem verzen, vag iöiuck, wenn auch in anderer Gestalt, wie damals in seiner Jugend, gefunden zu haben. Das Thurm . Aufzuge blutbefleckt und ftr Mück, die Ruhe, der Frieden an der bend. War er das Opfer ein, m Seite der gereiften, schönen Frau wür. den sie ihm erblühen, und die Leere die Einsamkeit verscheuchen, die gleich einem düsteren Traume auf feinem Leben lasteten Darf ich Sie öfter wiedersehen. Ma thilde?" fragte er. ihre Hand ergrei send und sanft drückend. Ich denke einige Wochen hier zu bleiben." Sie werden mir stets willkommen sein. Robert," entgegnete sie leise, er röthend wie ein junges Mädchen. . Kr sah dies Erröthen. er süblte d?n anften Gegendruck ihrer weichen Hand . . r...ii. r:x -..c r . . . 7s . ' und es senkte sick ans hin w. ni. xl nui"' äe. " xvj aiuuwu.iHtiiuc .uiuitt er caia. traiimkns, k's.iia?n 1 ' ,: i.v. ..-.. . . uuiiu uic -piuim: uc3 Mariens unö eine zierliche Mäd-ienopftnlt ein dm Garten. Jti kommt meine Tochter!" rief Frau Mathilde ausathmend. glücklich lächelnd, wie aus einem Traume e? wachend. . Sie ging der Heimkehrenden entge gen. schlang den Arm um sie und führte sie ktchelnd dem Gaste zu. Mein Töchterchen Mathilde." sprach sie. .Werden Sie nun noch dehaup ten. Robert, daß ich jung geblieben bin?" Ein schmerzhaftes Gefühl krampHe fein Herz zusammen. Vor ihm stand da? junge Mädchen, das er am Walde? säume getrgften. Mit großen, erschreck ten Kinderaugen sah eS ihn an. und er las in diesen Augen, daß sie AlleS er rieth. Ich habe Fräulein Mathilde scheu kennen gelernt sie war so freundlich, mir jene Blumen zu schenken . . . . " Ueber daS Antlitz Frau Mathilden's flog ein Schatten. Ach, wie alt sah das Antlitz jetzt neben dem jugendlich frischen Gesichtchen der Tochter auS! ES gab ihm einen Stich durch'S Herz die Zeit der Rosen war unwiberbringlich dabin! TaS Gespräch schleppte sich mühsam dahin. Mathilde saß schweigend neben ihrer Mutter, die sich nach dem Leben und der Thätigkeit Robert's erkundigte. Ter Traum war verflogen kein Ton auS ferner Jugendzeit klang in dem Gespräche wieder, und als sie schieden, da küßte er ihr ehrerbietig die Hand, die müde und regungslos in der seinen lag. Ter Abend war hereingebrochen. Rasch schritt er die Straße entlang dem Bahnhöfe zu. "Äufathmend kehrte Frau Mathilde auf die Veranda zurück. Neben dem Tische, auf dem seine Blumen verwelkt und vergessen lagen, blieb sie in tiefem innen stehen. Ta schlangen sich zwei weiche weiße Arme um ihren Nacken und Zwei jugendfrische Lippen küßten ihre Wangen. Mama, meine liebe Mama " flüsterte ihr Töchterchen, leise auf schluchzend. Zärtlich strich die alternde Frau den blonden Scheitel ibrer Tochter. Nimm die Blumen fort." sprach sie mit leicht bebender Stimme. Tie Zeit der Rosen ist für mich vorüber. . " Hundert Jahr Gasbtleuchtung. Unter diesem Titel schreibt die ..Wie- ner Abendpoft": In der letzten Juli woche deS Jahres 1800 wurden die Pariser durch Plakate eingeladen, in das vvirt ne eigneiay, mue ominiaue Samt-Germain. zu kommen, in dessen Gärten eine neue Beleuchtungsart, die Thermolampe, allabendlich zu sehen sei. Man fünd wirtlich Alleen. BoSquete und Wasserkünste von Tausenden vm, Lichtern erstrahlen in Form von Gar ben. Blumen, Sternen unddergl., gespeist von einem Gase, das sich bei Verbrennung deS Holzes entwickelte. Ter Ersinder war der Ingenieur Nki. lipp Lebon (geboren am 29. Mai 1769) der mit Benützung der früheren Ver suche des Telsemius (1686), Elayton (1739) und Triller (1787) in seiner Vaterstadt Bruchay die ersten Experi mente gemacht hatte, aus Gasen Wrtr-m- Licht und motorische Kraft zu gewin nen. Im Jahre 1798 theilte er seine Erfindung der französischen Akademie mit, am 21. September 1799 trtAAUr das Patent und opferte sein kleines Vermögen, um die neue Lichtquelle be kannt zu machen. ' Tie Pariser ström ten massenhaft in die von ibm nc;,, theten Gärten: bald entwickelte sich da. selbst eine eleaante Vrom?nd ks Marine.Ministerium belobte die Lam pen. Tas war aber auch Lebn in. ziger Lohn. Geldmangel zwana ibn die Gürten zu schließen. Mit Mühe gewann er eine englische Geldkraft zur Erbauung einer Fabrik bei ffxthn. die Erfindung zu verbessern, denn sein Gas. aus Kohlenoxyd bestehend, war nicht gereinigt, leuchtete sckwack m t. 11 . " ' V"" , unangenehmen Geruch. Tie runichcn Prinzen Gallitzin und Tol- Blu" JWtn edon zu bestimmen. ma) Ödland auszuwandern, und garantirten ihm die Unterstützung der eglerung. doch er erwiderte: Meine gehört meinem Paterlandc. s soll allein davon den Vortheil ha- ocn- Tas Vaterland aber hatte ihn ver- gessen, erst 1804 erhielt er einen Auf- trag zur Dekorirung der Straßen und öffentlichen raT.J...-i J... Kaiserkrönung Napoleons. Am Abend oes 4. Tezember trat er h,n wbam. um die Kathedrale NotreDame im neuen Richte erstrahlen zu lassen di fand man ibn wrni, e,i , anschlaas. eines Nnasnl,.. i.... ihn jäher Tod dakin.? ':! Geheimniß geblieben. Seine Witt.r erhielt erst, nachdem fi, i eiPleht ii .t... inii . JlW gelebt, EK?.!ÄVÄ .uuic inii n ni.r;... ".""Mnzier war. fiel bald ffis! p"r. bons Ersinduna ahtr hrU ein Gebi fe üb,r o" I r V T" . r; ion" iiui uno ver te sie 180., nn rn;vt w... ... ftMa"iS lolö kam die urftir innTi k .-rr. Erfindung als ÄI'E reich, und in SW; c1 Wizr:r ver tme 5 uvrvt eine Gaangl flDlöiiof hpÄ f;r o.... J U-U"UUI l"i ,.". -tuurcia ' für,. . nuna ! K" ' e einerHon " - ii in c anorrc ein V