brennt. O'.rtt cüi:ft (cJ(t von L Sie m m. t t GartkNiriKe ließt in mit'ernöch. tigrr Ruhe. Tie fiüfien Häuier sind dun'ei und die 4ttt.r tot 3j:gJi!ni verschlossen. Nur in der .Thurmvilla" stimmert och eine rolhversqleiert 1'amM. Siltt jemand im Thurmftüd, chcn vertieft in ernsieS Studium? Cd ift's ein Kkankcnz:mmer? Nein, tu wärt daZ Licht wohi grün verhängt. Was hier aber der rothe Schein be strahlt. daZ ist Jugend und Gesundheit, und aaii, gewiß kein Studium! Oder c4? Am Kamin im Schaukelftuhl träumt ein junges Mädchen. Oder vielmehr sie denkt sehr scharf, sie ftudirt ein uraltes, bekanntes und doch ewig räth sklhafteS Buch: TaS Herz! Ihr eigenes? Ach, sie hat ja kein? Wenigstens glaubt er daS. dieser schreck liche Forstasseffor von Tornbach. Sie, kennen sich vom Sommer, von e nem Landaufenthalt her: nun 1 1 er plötzlich in der Stadt und sie treffen sich überall. Ach ja. er ist immer da ! Auch wenn sie mit andern spricht, fühlt sie beständig seine Gegenwart. Und das ist ärgerlich, sehr ärgerlich! Denn er ist eigentlich ja was denn? Sie haben so verschiedene Annchten! Er meint wahrscheinlich, der Mund ist zum Schweigen und die Augen zum Niederschlagen da. die Hände wahr scheinlich zum Stricken und die Füße ach die Fütze! Nicht einmal ordentlich tanien kann man m,t ihm. denn er -lahmt mit dem linken Lauf", wie er in seiner drolligen Waidmannssprache saat. Trobdem bat er gestern die Kühnheit gehabt, sie zum Cotillon zu engagiren. und eS ist doch eigentlich wunderhübsch gewesen. Er spricht mit ihr von ganz anderen Dingen, wie die übrigen Herren, und sie bekommt ganz neue Interessen. Seine Stimme hat auch einen so eigenen Klang und die Augen find von einem besonderen, schwärmerischen Blau. Aber die Augen, die sind es, was sie fürchtet. Denn sie können auch streng und durchdringend blicken. Und das das läßt sie sich nicht ge fallen! Dann guckt sie schnell weg, nimmt ihren übermüthigen Ton an. macht Witze, moquixt sich, neckt sich mit Leutnant Rex, der immer ihres Winks gewärtig ist und und das kann Dorn dach wieder nicht leiden! Aber das ist anmatzend von ihm. sie ist ja doch keine Kokette! Nur so ein bischen Königin spielt sie gern. Himmel, sie ist es doch einmal. Un bcstritten die Königin der Saison. Sie ist das allbekannte: Evchen, Ev chen, Evchen schön Evchen von der. Hevden!" Daß der kleine Rex diese Bezeichnung . für sie aufgebracht und einmal in aus gelassener Stunde sie damit nach Me lodie des Haideröslein" angesungen, das braucht Dornbach nicht so finster aufzunehmen. Rex macht immer Witze und ist ein famoser Kamerad". Ev chen würde sich schändlich ärgern", wenn er so thöricht sein sollte, ihr einen Antrag zu machen und damit dem lufti gen Verkehr ein Ende zu fetzen. Denn Rex heirathen Evchen lacht laut in die Nachtstille. Dorndach's liebes, ernstes Gesicht taucht wieder vor ihr auf und sie seufzt: Aber ein alter Pedant ist er doch!" Dann springt sie auf und zieht die schimmernde Nadel aus der Frisur, daß der dunkle Haarknoten sich in eine weiche Locke auflöst. Plötzlich horcht sie. , , Ein sonderbarer Ton durchdringt die Stille: Die Knarre des Wächters! Dann ein Rufen und Rütteln Evchen eilt an's Fenster und prallt zurück, ein gluthrother Schein fällt über den Vor garten Feuer! Im Nachbarhause, das durch einen Gartcnstreifen von der Villa getrennt ist, wird es unheimlich lebendig, und bald tönt das Raffeln und Läuten der Feuerwehr. Evchen läuft die Treppe hinunter und trifft den Vater, schon bereit, das Haus zu verlaffen, die Mutter im Schlafrock, mit Schlüsseln in den Handen und sehr ängstlich. Evchen eilt in das Balkon zimmer, wo sie am besten m die Nach darschaft sehen kann. Ist es bei Ulrichs?" fragt Frau von der Heyden, während sie Silberzeug packt., ..Nein, bei Weiffens. Aber die beiden Häuser haben ja nur eine ge einsame Zwischenwand. Könnte ich doch der kleinen Frau Ulrich zu Hilfe kommen denke nur, die Angst mit den Kindern." Nein, Evchen. Du bleibst, Tu mußt mir helfen." ' Eoa steht in höchster Ungeduld. O wie das flammt und raucht! Bei Ulrichs läuft alles durcheinander. Da kommt Papa!" Bereitet Euch auf Einquartirung vor, nes Herr von der Heyden beim Eintritt. Ulrichs kommen." Ist ihr Haus in Gefahr?" Nein, das Feuer wird sich wohl auf's NebenhauS beschränken, Feuer wehr und Polizei find sehr thätig. Aber die Unruhe ist natürlich groß, die Kinder find gar nicht zu halten. Da kommen sie." Eine junge Frau tritt ein, etwas er " regt, aber nicht fassungslos, ganz zier lich angezogen, wobei nur die große blaue Küchenschürze sehr komisch wirkt. Aber wie man drüber lacht, meint sie geheimnißvoll, die Schürze habe wohl ihren Zweck! Sie läßt die Damen ihre geretteten Schätze sehen, ebenso die Kin- IVenn's der. die sich öngö'.ich um n drinfn und mit Puppen. Kaninchen. Kochte schirr und Soldaten beladen sind. Tann kommt auch der Prosei'or Ulrich, ein großer, einstmals ichC.ui Mann mit der etmes schlagen freki:- tendall.:na und dem ?:rsdruck h. rm!?- fer Undekümmertbeit. Haben Sie auch was gereUct ?" frav te Evchen. Der Prosen oeuie aui einen Zolioband und sagte munter: .I nöe. nichts ahnend, an meinem 23re;ä tisck. vertieft in diese kostbare Hand schrift, da erbebt sich ein Höllenspektakel! Eine mächtiger Wasserstrahl klatscht an mein Fenster eine Scheide springt ick flüchte, obne m begreifen. waS eigentlich loZ ist und da ist eS mir oeaanaen wie jenem alten Invaliden .Da ariff ich erst nach meiner Pfeife. und dann nach meinem Bein." soll heißen: .Ich dachte erst an mein Buch und dann an meinen Rock!" Und so verleiben Sie. meine Gnädige, die Frackschöße sind etwa lang gerathen!" Dabei deutet er lachend auf seinen Schlafrock, aus dem es an HalS und Händen zwar schneeweiß aber doch der dächtig wenig salonmäßig schimmert. Die Damen lachen. Und nun kommen neue Gäste. Dies Mal eine alte Dame im wunderlichsten Eostüm und laut jammernd: Meine Haube, ich habe ja keine Haube auf! Ach. sie hat mit der Haube auch wohl ihre Haare vergessen und fühlt sich daher doppelt hilflos. TaS schöne Evchen aber lacht diesmal nicht, sondern eilt der Alten freundlich entgegen, da sieht sie zu ihrem Staunen: Die sie führen, das sind nicht zwei Feuerwehr leute. sondern der lange Leutnant Boh, len und der kleine Rex! Und dahinter ein junges Mädchen, blaß und simpel und verängstigt, aber geführt von Dorw dach! Der blickt mit so herzlicher Theil, nähme auf seinen Schützling, daß Eva ganz betroffen und fast eifersüchtig wird. Tann ist sie aber gleich wieder ganz Leben und Bewegung. Sie ordnet an. daß die gelähmte, alte Nachbarin in einem Fremdenzimmer zur Ruhe ge- bracht wird und wendet sich dann an die junge Gesellschafterin derselben. Nicht weinen!" redet sie ihr lieblich zu. Ihnen ist ,a nichts geschehen! Wie Ihre Sachen verbrennen? Sie haben nichts versichert? Kommen Sie, erzäh len Sie mir, was es ist. Liebe Anden- ken? Oh nur Toilette !" Evchen lacht ein bischen, aber dabei faßte sie das kleine Fräulein um und zieht sie mit sich fort, etwas von ihrem Kleider- chrank" flüsternd. Frau von der Heyden hat indessen kochendes Wasser besorgt und winkt ihrem Mann. Soll ich Kaffee ?" Laß. mich nur, Frau, ich denke, wir trinken ein Gläschen Punsch." Das Erforder liche ist schnell zur Hand, die Offiziere erweisen sich hilfreich und erzählen dabei eifrig, wie und wo sie die Kunde von dem Feuer erhalten, und daß sie sich doch hätten überzeugen müssen, ob das verehrte Heyden'sche Haus auch nicht gefährdet sei. Und Tornbach sagt nachdrücklich: Ich weiß garnicht, wie ich eigentlich hergekommen bin! Von meiner Woh nung sah es genau so aus, als brenne der Thurm dieses Hauses." Nun, das Thurmfräulein brauchten Die qiuatlcherwelie man zu reuen, bemerkte Rex, dafür aber ein anderes Mägdelein. Was für ein armes Wurm ist das eigentlich? Und wo bleibt unser Thurmfräulein?" Der Forstassenor steht wieder auf. Ich muß noch einmal nach dem Feuer sehen." sagte er. ,Aber Sie kommen wieder?" Das verspricht er und geht. Im Kinderstimmen von Eva's goldtöniges Hausflur hört er fern, dazwischen Organ. Einen Augenblick lauscht er, dann tritt er zögernd in einen halbdunk len Raum, am Ende des Corridors, eine Art Schrankftube. hinter der wie- derum eine Rumpelkammer liegt. Dort sieht er zwischen Kisten und stürben und allerlei Hausrath das schöne Evchen am Boden knieend, in dem einen Arm eine Puppe, in dem anderen das Kaninchen des Hauses, für das Kurt nach ihrer Anweisung eine Kiste mit Heu zurecht macht, während die kleinen Mädchen mit Evch?n's alter Puppenwiege hanti ren und Karl ihr seine Dampfmaschine erklärt, die er in einem Kasten hütet und die darum so furchtbar interessant ist, weil sie explodiren kann!" Evchen zeigt das von ihm erwartete Entsetzen yolyfi eneilvou. moem sie beinah um fällt. Dann schickt sie Kurt in die Küche nach etwas Futter, weil das Kaninchen schon hungrig vom langen Wachen die Schnauze sodoll bewegt." Er will nicht allein gehen, Evchen soll mit. aber die kleinen Mädchen hängen sich an sie: icyi meggeyen. vcyen, wir md o bange vor dem Feuer!" Ihr Närrchen. das kommt nicht hierher!" Aber es war dicht ymier unserm Bett wir haben es knistern hören! Da können mir nicht Mieder schlafen!" Das sollt Ihr auch nicht! Ihr schlaft bei mir diese Nacht. Kommt, ich zeig' Euch meine Stube! Ei. da ist ein langer Stuhl mit einem weichen Fell, der schaukelt so schön, darin kann Annchen schlafen und Gretchen bekommt mein Bett" So plaudernd geht sie mit den Kin- betn durch das Schrankzimmer, ohne den Lauscher in der dunklen Ecke zu de merken. Der blickt ihr mit entzücktem Ausdruck nach' Ist diese holde Gestalt mit dem kindlichen Ton dieselbe, wie die stolze Bällkönigin mit dem üdermüthi- gen Zünglein. daS schon so manches Mal fein :ß aufwallende? Herz r ittzt bat? Tikr tteii sltinodi'chk Herz, das sich in der Waldheimath fern Ideal ganz anders ausgemalt und nun doch rettungslss dcm ganz modernen Zau der die'"! schönen MädchenS verfallen ist. -Während er sinnend durch den Cor ridor geht. kommt Evchen zurück. .Ganz allein?" fragte sie. Hier. Sie müssen auch etwas thun. Hüten Sie doch mein Schmuckkästchen! Ich sollte eS durchaus herunterholen, habe aber keine Zeit muß zu den Kindern. Sie fürchten sich wohl?" lacht sie bei seinem Zögern. .Es ist kein Nldelungengold Damit drück sie aus eine Feder, daß der Deckel aufspringt, und lauft fort, Erläßt ein paar Schmuckstücke durch die Finger gleiten, da trifft er auf ein kleines, goldenes Herz, ganz schlicht und unverzert. mit der Inschrift: Dein Ä!aqreno ornoaq es lraumerifch m der Hand hält, wird er gerufen, und unwillkürlich steckt er die Hand mit dem goldenen Herzen in die Tafch. Im Eßzimmer dampft jetzt der Punsch: Evchen kommt zurück und reicht die Gläser herum, wobei ihr Karl zur Hand geht, der auf dem besten Wege ist, sich einen kleinen Spitz zu trinken und sich in da? schöne Evchen zu ver lieben. Dafür droht der kleine Rex ihm ernstlich mit einer Forderung, und Evchen versichert, Karl selbst neige viel gefährlicher zum Explodiren, wie seine berühmte Dampfmaschine. Dabei fällt ihr das Licht ein. das sie vorhin in der Rump'elkammer hat brennen lassen und bei der heute begreiflichen Furcht vor Feuersgefahr schlüpft sie hinaus, um nachzusehen. Tornbach nimmt schnell daS Schmuckkästchen und folgt ihr un bemerkt. Im Schrankzimmer kommt sie ihm schon entgegen, mit dem Licht in der Hand, das hell ihr Gesicht bescheint, die kindlich hängende dunkle Flechte und das weiche blaue Hauskleid keine Spur von einer Königin! Suchen Sie etwas?" fragte sie, und zwar so schüch tern, wie er sie nie gehört. M wollte ahnen nur 5br Sckak küstchen zurückgeben: denn ich muß fort Ueverzeugen Sie sich, bitte, ob nichts Wirr Wie ärgerlich!" saat Evchen. aus'. Neue geärgert durch seine Pedanterie Wie er aver darauf bestebt. bliest sie nuaziig in den asten und ruft gleich Mein Herz ist weg!" Ach-!?" Es war nur ein kleines, wertbloies Ding, altmodisch und schlicht, aber es war mir lieb. Das muß ich wieder haben!" Wie. wenn es schon gesunden wäre? und der Finder wäre unehrlich aenua. es nicht herausgeben zu wollen?" Sie sieht ihn befremdet an. und er fährt schnell fort: Wenn er Ihnen nun einen rausch vorschlägt wenn er Ihnen ein anderes Herz anbietet. Es ist auch schlicht und altmodisch sollte es aam weriyios ,ein k jder glauben Sie. daß es ynen iieo werden könnte r Evchen steht in reizender Verwir rung. Plötzlich blitzt aber der alte -chelm auf und fte fragt: Wenn nur die Inschrift stimmt, auf die kommt es an." feie stimmt, sie stimmt!" ruft der Forstassessor glücklich, Inhalt und Schrift dieses Herzens sie lauten: Dein!" Wie die erste Aufregung Über diese Verlobung sich etwas legt, sagt Frau von der Heyden vertraulich zu der klei- nen irau mnch: Ja, die Ueber, raschungen, die Zuns unsere Töchter be, reiten! Ich rathe Ihnen, feien Sie auf Aues gefaßt und glauben Sie nicht, vag sie Jyre einstmals Huten werden Da ist man nun Ball-, Eis- und Ten nwmuner, mag)! aus Toiletten eine Lebensfrage, um es endlich zu erleben, daß das einzige Kind sich mir nichts, oir nicyls verlovk im Morgenrock Nachts um 2 Uhr! In der Rumpel kammer!" Verfehltsr 2llarm. Humoristische Erzählung aus dem Soldaien leben von Freiherrn o. Schlicht. aot Herr Mazor von Enberg. der ckls Beherrscher aller ihm unterstellten Reußen es waren ungefähr fünfhun- den als elbttnändiaer Rataiklm? kommandeur in der kleinen Garnison ein Leben führte, um das selbst die seligen lSötter ihn beneiden konnten, befand sich heute in der denkbar schlech testen Laune. Wenn ein Vorgesetzter sich ärgert, so sucht er dadurch wieder gesund zu werden, daß er seinen Untergebenen grob wird an dieses Wort hatte der Major nicht nur gedacht, sondern er hatte auch demgemäß gehandelt. Er war seinen Unterthanen nicht nur grob, sondern sogar s ehr grob geworden, aber es nützte alles nichts, die schlechte Laune blieb bestehen, und nicht ohne Grund. Der Herr Major hatte einen Brief von dem Herrn Oberst erhalten. .Der Herr Oberst vermißte Ausbil dung der Truppe in der Alarmbereit schaft. Das Schreiben schloß: Euer Hochwohlgeboren ersuche ich demgemäß, an einem der allernächsten Tage Ihr Bataillon zu alarmiren und im An schluß daran eine Uebung abzuhalten. Einem Bericht Euer Hochwohlgeboren. eine wie lange Zeit das Antreten des Bataillons nach dem Alarmsignal in Anspruch nahm, sehe ich entgegen." Itx Major zündete sich jV;.u C:-:::. die ihm ausgegangen war, von neuern an und dachte über sein Geschick nach: der Oberst halte Recht mit dem. was er schrieb, ach zu diel Dienst hakte er in der letzten Zeit nicht angesetzt, seine Kerls und feine Herrn Kerls, die Offiziere, liebten die Bequemlichkeit. da? mußte er. und er selbst liebte auch die Ruhe. Aver jetzt yais es aues ich:, er mußte in sich gehen, sich bessern und vor allen Dingen fein Bataillon alar miren. Der Herr Oberst wünschte, daß dies an einem der allernächsten Tage geschehe wer Soldat ist. weiß, daß die? so viel wie heute bedeutet. Der Major stöhnte. Er nahm die Generalstabskarte, die stets auf dem Rauchtisch neben der Chaiselongue liegen mußte, zur Hand und dachte sich eine Uebung aus. Der Bursche machte ein sehr erstaun ics inesichl. als er am Nachmittag um fünf Uhr Befehl erhielt, beide Pferde zu satteln. Daß sein Herr um diese Zeit spazieren reiten wollte, war noch nicht dagewesen, so lange er denken konnte, und er zerbrach sich den Kopf darüber, was wohl seinem Gebieter passirt sein möchte. Aber sein Erstaunen wuchs, als der Herr Major nicht , in Ueberrock und Mütze, fondern in Waffenrock und Helm auf der Bildfläche erschien und sich in den Sattel schwang. Um Gottes willen, es wird doch nicht Krieg erklärt worden sein. dachte der Bursche, dann setzte er sich schnell ebenfalls seinen Helm auf und ritt drei Schritt hinter seinem Herrn her. Wenig später hielt der Major vor der Kaserne, und kaum hatte der Posten vor Gewehr, die wie ein Löwe tn seinem Käfig vor feinem Schilder haus auf nnd ablief, den Vorgesetzten gesehen, als er mit der ganzen Kraft seiner jugendlichen Lungen HerrrrauS" brüllte. ein schrei weckte die Leute, die drinnen in der Wachtstube auf der Pritsche lagen und dösten", und gleich darauf trat die Wache in's Gewehr. ..stillgestanden Richt Euch Augen geradeaus Das Gewehr über Achtung präsentirt das Ge wehr" kommandirte der Unteroffizier, und erwartungsvoll sahen alle den Vor gesetzten an. Hornist, blasen Sie Alarm." befahl der Major. Der Untergebene sah feinen Vor gesetzten an, als habe er ihn nicht richtig verstanden. Haben Sie krumm gebogene Mond sichel nicht gehört, was ich gesagt habe?" donnerte der Herr Major. Sie sollen Alarm blasen. Begriffen?" Zu Besehl, Herr Major." Blasen Sie gefälligst Alarm." Aber der Mann blies nicht. Drei Tage Arrest, wenn Sie nicht sofort blasen." Aber der Mann blies immer noch nicht. Der Kerl ist verrückt," tobte der Major, total verrückt oder obstinat und widerspenstig. Warum blasen Sie nicht? Ich will Antwort haben oder ich lasse Sie vor ein Kriegsgericht stellen, warum blasen Sie nicht?" Ich kann nicht, Herr Major." Der Major hielt sich, um nicht vom Pferd zu fallen, mit beiden Händen an dem Sattelknopf fest. Mit starren Augen sah er den Untergebenen an: Was können Sie nicht? Sie können nicht blasen?" Zu Besehl, Herr Maior. ich kann blasen, aber nicht alles. 5ch , bin Reservespielmann, da kann ich man bloß die Kompagniesignale, Zapfen streich und Reveille, das Alarmsignal yaoe icy nocy nicht gelernt." Der Mazor war sprachlos, einfach sprachlos, so etwas war ihm denn doch nicyi vorgeiommen. Er winkte schließlich den Unteroffizier zu sich heran: Schicken Sie einen Mann in die Kaserne, es soll sofort ein gelernter pielmann zu mir kommen." Zu Befehl. Herr Major." gab der unlerofstzler zur Antwort, er selbst lief davon, aber schon nach wenigen Minuten kam er mit der Meldung zurück, daß die Spielleute noch auf dem Uedungs- platz waren. Der Uebungsplaö war weit entfernt. ehe ein Spielmann zur Stelle war. konnten immerhin zwanzig Minuten, wenn nicht noch mehr vergehen, in der Zwischenzeit aber würden die Feldwebel ihre Leute bereits antreten lassen, und der Zweck des Alarms wäre vollständig verfehlt. Daß er vor der Kaserne hielt, um i alarmiren. hatte sich mit Blitzesschnelle verbreitet er sah, wie in den Stuben die Mannschaften hin und herliefen, um ihre Sachen zu sammen zu suchen. Ein Alarm aber soll und muß völlig Überraschend kommen, und das war ihm vorbei gelungen Langsam wandte er sein Pferd um und ritt von bannen, nicht in der rosigsten Laune. Für die nächste Zeit onnte er an einen neuen Alarm nicht denken, daß die Leute, in Sonderheit die Feldwebel, auf dem "Qui vive" ein würden, war sicher, eine Ueber- raschung war ganz ausgeschlossen, und doch gerade darauf kam es an. Der Herr Maior raste, er hatte nch unnöthigerweise seine Nachmittagsruhe rauben lassen. Auf eine gewisse Dosis Grobheit hatten sich die Schuldigen für den nächsten Tag präparirt, auf einen so starken Tabak, wie er ihnen verab; folgt wurde, aber nicht. Zürichs: sich D:, tonnst mcttkl auf den Häuptling. Nach dem Ha!ptm::n lr.n der Batailloii'-tambour an die Reihe. Zum zweitenmal soll mir das nicht wieder pasnrkn." schloß der Herr Major, .daß ich einen Hornisten finde, der da? Alarmsignal nicht blasen kann, und deßhalb befehle ich hiermit, daß Sie von heute ad jeden Nachmittag von fünf di- sechs Uhr eine geschlagene tunde mit Ihren Leuten da? Alarm blasen üben." Und daZ Alarmblafen begann. Jeden Nachmittag standen die piel, leute auf dem Kasernenhof und übten und bliesen und trommelten nur das eine Signal Alarm. Nach vierzehn Tagen glaubte der Herr Major, daß nun deZ grausamen Spiels genug fei. und erließ den Befehl: Bon heute Mittag abfindet ke,n Alarmblasen mehr statt." .Darüber freuten sich alle, die diesen Befehl lasen, aber der Herr Major dachte: .Kinder, freut euch nur nicht zu früh, denn heute Mittag alarmire ich euch wirklich. Nachmittags um fünf Uhr machte sich der Herr Major auf den Weg zur Kaserne, er ging zu Fuß, denn er wollte sich nicht bemerkbar machen seinen Burschen mit den Pferden be stellte er für eine Viertelstunde später. Der Alarm sollte ganz überraschend kommen, deßhalb ging er durch ein Nebenthor auf den Kasernenhof und rief den ersten besten Soldaten heran Mein Sohn," sagt er zu diesem mit möglichst gelassener Stimme, gehen ie doch einmal in Ihre Kompagnie reoier uno iiaen ie mir einen Hornisten, der Mann soll sein Jnstru ment mitbringen." Einige Minuten später stand der Spielmann dem Vorgesetzten gegen über. So, mein Sohn." befahl der Herr Major, nun blasen Sie einmal Alarm warten Sie noch einen Augen duck, ich will mich hier hinter diese Tyure stellen, um unbemerkt die Wir ivng Jyres lgnalZ beobachten zu tonnen, so. nun blasen Sie." . Der Mann blies, sind von seinem Versteck aus beobachtete der Herr Maior oie Wirkung. Aber die Wirkung blieb auS. nichts rührte und regte sich, die Leute, die über den Kasernenhof gingen, ließen sich in ihrer Ruhe absolut nicht stören. in der Kaserne blieb alles still. ..Blaien Sie noch einmal." befahl der Major, blasen Sie lauter." Der Mann stieß in sein Horn, dak ihm die Augen aus dem Kopf traten und das Messing seines Instrumentes sich verbog. Nichts rührte sich, nichts, gar nichts. Blasen Sie noch einmal." befahl der Herr Major. und der Hornist blies noch einmal die Erde zitterte, aber in der Kaserne blieb alles still, kein Mensch kümmerte z um das Signal. Noch einmal stieß der Mann in sein Horn, und dieses Mal wurde er gehört ein ssen ter wurde geöffnet, und die Stimine eines Feldwebels schrie den pielmann an: Meier. Sie krummer Teufel, sind Sie denn aan, verrückt ac- worden? Was tuten Sie denn da immer? Laut Bataillonsbefebl ist beute gar kein Alarmblasen." Das Fenster wurde zuae cklaoen. und heimlich schlich der Major nach Häus er gab den Versuch, sein Bataillon zu alarmiren. definitiv auf. Drohung, Kommissionsräthin (zum kranken Sprößling): Moritzchen, wenn Du nicht folgsam bist gegenüber den Ver ordnungen des Herrn Geheimen Medi- zinalraths. lass' ich Dich von einem Armenarzt behandeln!" Doxpelsinnig. Schwiegermama: Nun wäre ich da. meine lieben Kinder, ich glaube, der Aufenthalt bei Euch wird mir wohl thun und mich zerstreuen." Schwiegersohn: O. liebste Mama, wir wollen Ihnen die Zeit schon ver kürzen." , Aasernenhofblüthen. Feldwebel: Kerl, zittern sollt Ihr noch vor mir, als wenn ich das Haupt des Methusalem wäre!" Sie, Einjähriger Schmierer, 's kommt mir gerade fo vor, als ob Sie absichtlich Ihre Sache schlecht mächen. damit ich dann wieder einige Blüthen streue, die Sie natürlich in Honorar umsetzen. Doppelt. . Ich sag' Ihnen, wenn Einer ver heirathet ist, dann hat er keinen Willen mehr. " Glauben Sie das nicht, dann hat er sogar zwei! Zustimmung. Ob Sie's glauben ode: nicht. die Rothe meiner Nase kommt von Erkäl- tung." O, das glaube ich gern: Sie haben wahrscheinlich den Wein zu kalt getrunken." Im Wirthshaus. Gast (zum Kellner): Wie kommt es denn, daß Sie heute, trotzdem Schweine schlachten ist. keine Blutwurst mehr haben?" Vielleicht war das Schwein blut- arm!" IVtnn t beiß tft. Reisender: Habe die Ehre, mich Ihnen vorzustellen, ich reite nämlich in Gummischuhen." Kaufmann: .Bei diesem k herrlich; Wetter?" Uns d Kaserne. Feldwebel: Sie. Einjährig.Frei williger, was sind Sie in Ihrem Eivil Verhältniß?" Einjährig.Freiwilliger: Optiker." Feldwebel: Reden'S deutsch! Ap, theker heißt es!" mmer derselbe. Und wie sind Sie zufrieden. Herr Professor, mit Ihrer jungen Frau Ge mahlin?" .Ich danke, gnädige Frau, recht zut. sie konjugirt schon ganz aeläung die griechischen Zeitwörter." verfänglich Frage. Sie: Sage mir., Kurt, warum liebst Tu mich eigentlich so sehr?" Er: Weil Tu so ganz anders bist, als andere Mädchen!" Sie: Was für andere Mädchen meinst Tu eigentlich?" Naiv. Aufseher (zum Kindermädchen, deren Schützlinge auf dem Rasen spielen): Lesen Sie denn nicht, was da auf der Tafel steht: Tie Anlagen sind dem Schutze des Publikum empfohlen!" Kindermädchen: Na. mein Gott, die kleinen Kinder find doch noch kein Publikum." Deplazirter Wunsch. 'Ter kleine Hugo soll die Serien bei Verwandten in der Hauptstadt zubrin gen. Vor seiner Abreise schärfen ihm die Eltern, denen die Freigebigkeit dcs OnkelZ bekannt ist. noch ein: Wenn Dir der Onkel etwas schenken will, und Dich fragt, was Du haben willst, dann sagst Tu: Einen Sommerpaletot." Hugo kommt glücklich in die Hauptstadt an. und wird bald in eine Konditorei geführt. Was willst Tu. Hugo. fragt ihn der Onkel, einen Winddeu tel oder ein Stück Nußtorte?" Einen Sommerpaletot!" lautet die rasche Antwort. Boshaft. A: Den Regenschirm hab' ich schart zwei Jahre!" B: Da ist'S aber wirklich 3nl. dS Du ihn zurückgicbft!" wahrscheinlich. Radler A: Was hast Du denn an Deinem Gummi für eioentkümli, Flecke?" " 7 " Radler B: Ich habe neulich mein Rad auf längere Zeit in der Sonne stehen lassen, und nun scheint das Vor derrad Sommersprossen bekommen zu haben!" Diagnose. Meier: Deine Frau scheint nnrtfc, lich zu sein, weil sie den Hals so ein gebunden hat! ... . Was sagt der Ant?" Müller: Rachenkatarrh!" Meier: Und was meinst Du?", Müller: Mehr Drachen-Katarrh!" Kasemenhofblüthe. Unteroffizier ("bei der Artillerie!! Kerl, Sie stehen hinsichtlich brsr Intelligenz noch unter einer vernagelten Kanon?." Schönes wiedersehen. Na, wie war denn das Wiedersehen mit Deiner Köchin nach der Manöver trennung?" Soldat: Großartig! Esgab warnie Worte und Würstchen!" Zu gefährlich. Junge Frau (zur Nachbarin): Ach, Frau Müller, meine frühere Madame kommt mich heute besuchen; leihen Sie mir doch 'mal Ihr Tischtuch!" Sie haben doch selber eins!" Gewiß, aber das möchte sie wieder erkennen!" Am Ziel. Vater: Nun. Franz. mit Deine:: Wissenschaften sieht es aber ganz be denklich aus: Du kommst ja je'dcn Tag um einen oder zwei hinunter." - Franz: Das kommt von jct an aber nicht mehr vor. Papa!" Vater: Nun, das soll mich freuen: so sicher ist das aber wohl nicht?" Franz: Doch. Pava: ick bin der Letzte geworden!" 5trandidvll. Badegast: Was kostet das Uebr fahren nach dem anderen Ufer?" ' Schiffer: Twee Mark, min Herr " Badegast (ängstlich): Wenn ich nun nUar tn'.i 5Mk v , . Z1 ,ici uueuno ertrinke? iscyisser: bewblen!" Dann bruken Sei nix tau Uebeisiüssig Vater (wüthend, zu seinen Junzens. die sich beim Spiel die Kleider ruini't haben): Wartet nur, Bengels, Euch werde ich das Hosenzerreißen bei bringen." ver ung ie !-prök na: tü nicht nöthig. Papa, das können gar mir schon!" Auch ein Bpn. Was treibt denn de? no, r. Rentier hauptsächlich? tx macht alle Taae cm anderes iejiarneni.