Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, October 04, 1900, Image 1

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Jahrgang 2l.
Lincoln, rb., Donnerstag, 4. Oktober 1900
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Au5lM-pkpkjchkll.
Wie man Zu Teutichland über
Prinz Lhing öcnkk.
tneral Badk wird ,r
P,litk,prdcnt YifriUJ.
Sie kugli SloljlfB.
An
T u t s ch l a n d.
Berlin. 2. Okt.
Die radikalen Pürlkikn machen die
grötzten Anstrengungen, in der bevor
lehnden Sitzung des vteichstageö sich
der (Zhina.Politik der deutschen Regie
rung zu widersetzen, und alle radikalen
Zeitungen blaen in beunruhigender
Weise Lärm. Die .Berliner Boltszei
tung" schreibt neuerdings: ,Deutch
land steht lsolirt da, und seine Stel
t.Iungnahrne in der chinesischen ffrage
' wird von Tag zu Tag beunruhigender.
Wir werden alle sehen, d'K die deut
schen Truppen allein nd&r Tsman-Fu
viarschiren müssen, um der igentii
chen Schuldigen habhaft zu werden."-
D liberale .Bossische Zei ung" geht
nicht so weit, sie tadelt jedoch, daß d
Regierung den Reichstag nicht zusam
menrief. und setzt launig hinzu, daß
die Kabinetsmitglieder die Kriegskosten
tragen sollten, salls der Reichstag das
Borgehen der Regierung post festum"
nicht gutheißen sollte
,Die deutschen halbamtlichen Zeitun
gen erklären den Pariser Bericht der
londoner .Mvrning Post" über ein
' Uebereinkommen zwischen Deutschland.
Frankreich und Rußland in der China
frage für unwahr.
Berlin. 2. Okt.
Ueber die Meldung, das; Prinz
Ching Beiträge für die. Boxer gezeich
ntt habe, bemerkte man im Auswar
:igen Amt folgendes:
Wir können dem Prinzen Ching
nicht, wie es bei Polizeiattesten üblich
ist, bereinigen: hat sich von feinerGe
burt bis jetzt gut geführt. Es hieß so
gar. daß die Chinesen, welche die Ge
sandtschaften angriffen, sein Banner
geführt hätten. Aber trotzdem erscheint
uns Prinz Ching weniger bedenklich,
als andere chinesische Staatsmänner,
weil von ihm weniqer Nachtheiliaes be
sannt ist. Dies fällt angesichts der
Thatsache, daß die Fremde,nfreunde in
China selten wie weiße Raben" sind,
sehr in's Gewicht. Die Vizekönige von
WuTschang und ?knking sind aller
dings aus Ueberzeugung und aus eige.
nem Interesse ffremdenfreunde. wollte
man sie aber von ihren Posten ivegneh
men. so könnte dadurch die Lage im
Aangtse-Zhal gefährdet werden. Die
Idee, die beiden Vizekönige als Unter
Händler mit berathender Stimme zu
zulassen, ist vorläufig eine fala mor
gana", ein von den Chinesen gezim
wertes Gerüst, und es ist sehr fraglich,
ob Nicht-Chinesen bereit sind, auf die
ser Bühne ihre Kräfte zu produziren."
Beim Sturm der alliirten Truppen
auf die Peitangs-Forts, der von Deut
schen. Oesterreichern- und Russen unter
nommen wurde, ist Hauptmann von
Normann. Kompagniechef (7. Kompag
nie) im 1. Ostasiatischeir Infanterie
Regiment, gefallen. Er 'tand frühe:
beim Grencidier-Regiment König Frie
drich Wilhelm 1. (2. ostpreußisches)
No.3.
In Peking ist der deutsche Seesoldat
Karl Stachowiat an der Ruhr gestor
... "
Die St. Petersburger .Novosti"
sagen, der Borschlag der 2kr. Staaten,
das Recht der Bestrafung Ux Schuldi
gen dem Kaiser von China vorzubehal
ien. sei geradezu eine Berspotluug des
gesunden Menschenverstandes.
Der Lokalanzciger" st der Ansicht,
daß China seine unermeßliche Größe
verlieren würde, wenn die Mächte auf
zahlreiche Operationsbasn gleichzeitig
vorgehen würden. Welche Entfernungen
bei gutem Willen bewältigt werden
könnten, hätten die Märsche der Gene
rale Sherman und Sheridan im an:e
rikanifchen Bürgerkriege bewiesen.
Die Agrarier verlangen jetzt als
Maximalzoll auf Getreide 10 Mark
für den Doppelzentner und einen Mi
nimalzoll von 7.50 M. (Jetzt beträgt
' oer Zoll für Weizen 3.50 M., Rog en
5.50 M.. Hofer 2.80 M.. Gerste 2 M.,
Mehl 7.50 M.. Mais 1.60 M. Die
Handelsverträge, welche die Zollsätze
für Getreid: binden, laufen am 31. De
zember 1903 ab.)
In einem in der Deutschen Revue"
erschienenen Arttkel bekämpft der be
, kannte Historiker und Parlamentarier
Professor Theodor Mommfen unter
Anknüpfung an tTt .lex" Heinz die
politisch Gleichgültigkeit im deutschen
Volke und führt insbesondere darüber
Klage, daß die Literaten und Künstler
ihre Männerpf'.icht vernachlässigten
ifsd politisch wie Weiber handelten.
Das Berliner Polizei Präsidium hat
eine Verordnung erlassen, welche de
Schluß der Geschäftsläden um 9 Uhr
Wends verfügt. Die Verordnung ent
hält auch ine Bestimmung, wonach
Zeitungen nach 9 Uhr Abends auf den
Straßen nicht mehr verkauft werden
dürfen. ' .
In München wurde vom Prinz Re
gemen das neue balierischeNationalmu
seum eröffnet. Anläßlich dieser Feier
wurden Professor Gabriel Seid! von
der politechnischen Hochschule in Mün
chen, der das Museum erbaute, und der
Freskomaler Rudolf Seitz vom Prinz
Regenten geadelt.
In Düsseldorf feierte der bekannte
See- und Landschaftsmaler Andreas
Achenbach seinen 85. Geburtstag und
gleichzeitig die 50. Wiederkehr des Ta
ges, an dem ihm die erste Goldrnedaille
für feine Schöpfungen verliehen würd.
Die ganze Künstlerwelt Düsseldorf'
statte:? dem greisen Geburlstazskind
ihre (Glückwünsche ab.
Die landwirthschaftliche Hochschule
in Berlin hat einen empfindlichen Ver
tust erlitten durch den Tod des ausge
zeichneten Botanikers undForfchers auf
dem Gebiet der Pflan,zenphyfiologi.
Professor Dr. phil. Bernhard Frank,
Verfassers zahlreicher Lehrbücher der
Botanik und Pflanzenphysiologi.
Der groß Speiclzerbrand in Ham
bürg hat einen Schaden von 2j Millio
nen Mark angerichtet. Bei den Lösch
arbeiten wurden mehrere Feuerwehr
Oesterreich. Unqarn.
Wien. 2. Okt.
Der Bürgermeister von Trautenau
in Böhmen. Rauch, hat sich gründlich
blamirt. Dort sollen heute die Partei
tage der deutsch-fortschrittlichen und
der deutsch-nationalen Partei stattfin
den und der Bürgermeister, töricht?
Unruhen befürchtet, bat dm Kaiser
FranzJoseph telrgraphisch. den deutsch,
nationalen Parteitag zu verbieten.
Der Juwelier Jacob Schulmann in
Wien ist nch Verübung zahlreicher
Betrügereien nach Amerik durchgegan
gen. .
Großbritannien.
London. 2. Okt.
Heute wählen 16 englische und iri
sche Wahlkreise zusammen 20 Abgeord
nete. Unter ihnen befindet sich der be
kannte militärische Berichterstatter
Winston Churchill.
Ohne Opposition sind bis jetzt er
wählt 110 Abgeordnete, unter denen
78 Konservative. 8 Liberale und 6 Na
tionallideralisten.
Heute werden die ersten wirklichen
Abstimmungen stattfinden, aus denen
man sich ein ungefähres Bild über die
Voltsstimmung machen kann. Große
Bedeutung legt man der Wahl in Old
ham bei. wo zwei liberale Jinperiali
sten bei den Nachwahlen 2 unionistifch
Sitze gewonnen hatten.
Erzbischck Jreland. welcher hier von
Rom eingetroffen ist, erklärt, daß er
vom Papste beauftragt sei. dem Präsi
der.ten McKinley dafür zu ranken, daß
die Ver. Staaten die Rechte der Kirche
in ihren neuen Erwerbnngen respektirt
hätten. Kardinal Rampolla erklärte,
daß der Vatikan dreimal Petitionen
der Filipinos mit ihnen in amtliche
Beziehungen zu treten, stets abgelehnt
habe.
London. 2. Okt.
Die Wahlberichte bis um Mitter
nacht zeigen, daß im Ganzen 132 Ab
geordnete gewählt sind, davon Conser
vative 93. Unionisten 18. Liberale 13,
Nationale 8.
Die Conservativen haben bisher zwei
Sitze einer anderen Partei erobert, die
Liberalen einen.
Italien.
Rom. 2. Okt.
Der holländische Konsul in Syra
cus. Sizilien, sagt, daß PräsidentKrü
ger bereits am Samstag auf ewem
holländischen Kriegsschiffe dort ein
treffen werde. Der Konsul sagt, seine
Information sei amtlichen Charakters.
Frankreich.
London. 2. Okt.
Eine Special - Depesche aus Paris
theilt mit. daß trotz aller Opposition
der Beschluß gefaßt wurde, den Dh
fus Fall wieder zur Verhandlung zu
bringen. Nach Schluß der Weltaus
stellung wird . der Kassationshof den
Fall aufnehmen. Wie vermuthet wirö,
dürfte der Kassationshof , die vom
Kriegsgerichte zu Rennes gegebeneEnt
scheidunq aufheben und Dreyfus' Wie-
deremsetzung tn die Armee anordnen.
Paris. 2. Okt.
Sobald die Kammern wieder in
Sitzung treten, wird die Regierung
ein Gelbbuch über die Lag in China
veröffentlichen und einen Extra-Credit
von 39.000.000 Franken verlangen.
Die Abgeordneten - Kammer hat
bereits 19.000.000 Franken für den
Feldzug in China bewilligt, und wäh
rend der Ferien hat die Regierung ei
nen weiteren Credit von 12,000.000
Franken eröffnet. Die Regierung ver
langt also im Ganzen 70,000,000
Franken.
Spanien.
' London. 2. Okt.
Die Königin - Rcqentin von Sp2
r.ien ist über das Benehmen des Gra
fen Caserta aufgebracht. Derselbe
hatte um die Hand der Jnfanta Maria
Mercedes angehalten und es scheint,
daß er einen Korb erhalten hat. Man
war der Ansicht, daß die Prinzessin den
Grafen zu heirathen wünschte. Dies
wird jedoch in Abrede gestellt und es
wird in Madrid halbamtlich erklärt,
daß die Prinzessin Herz und Hand dem
Herzog der Abrnzzen. dem Nordpol
sahrer, geschenkt hat.
Graf Cascrta soll nun die Unklug
heit beganqe- haben, sich keim Papste
darüber zu beschweren, daß ihn die
Königin - Regcntin zum Narren ze
halten haben.
China.
Hongkong. 2. Okt.
Das britische Kanonenboot Robin
hat das Dorf Luk-Lao beschossen.
Paris. 2. Okt.
Der französische Generalkonsul in
Shaüghai meldet, daß ihn der Gouver
neur Sent-Tsche-Li durch die Vcrmit
telung des chinesischen Eisenbahn- und
Telegraphen-Direklors Scheng benach
richtigt habe, daß die in Theng-Ting-Fu
weilenden Missionare und Inge
nieure sich am 23. September wohl be
fanden, ebenso die belgisch: Mission zu
Ninq-Tiang Lung und daß die Behör
den Maßregeln zu ihren Schutze ge
troffen hätten.
Die Beschießung geschah, weil die
Einwohner des am Westsiuss liegenden
Torfes cus inen britischen Dampfer
geschossen hatten. Die später gefangen
genommenen Rädelsführer wurden ge
peitscht. Pelersburg, 2. Okt.
Der .Amtsbote" theilt mit. daß die
russische Regierung den ander Regie
rungen mit getheilt habe, daß die Mel
düngen, daß Rußland die Mandschu
rei annektirt habe, jeder Begründung
entbehrten.
Tientsin. 2. Okt.
Der deutsche Gesandte Dr. Mumm
von Schwarzenstein ist hier angetom
men und residirt vorläufig in dem hie
sigen deutschen Consulate.
Die Freifrau von Kettele? wird in
nächster Zeit an Bord des deutschen
Dampfers .Halle" nach Japan segeln.
St. Petersburg. 2. Okt.
Das Kriegsamt kündigt an, daß
laut Depeschen aus Khabaroost und
K Harbin der General Tfchitschagoff den
Oberst Kopeiken mit einer Abtheilung
Kosaken, Eisenbahntruppen und Frei
willigen aussandte um eine Abtheilung
Chinesen anzugreifen, welche die Eisen
bahn bei Sanchakan besetzt hatte. Die
Russen siegten in zwei hartnäckigen Ge
fechten. Nach dem zweiten Kampfe
fand man 43 todte Chinesen in den
Schützengräben.
Afrika.
Laurenco Marques. 2. Okt.
Während die Englander in Komaii
Poort die vorgefundenen Munitions
tcrräthe zerstörten, kamen durch eine
Explosion 20 Gordoi Hochländer umö
Leben.
Nach späteren Meldungen wurden
nur zwei Hochländer getöolet und 18
verwundet.
Pretoria. 2. Okt.
General Baden-Powell ist hier ange
kommen, um den Oberbefehl über die
Polizeitruppe zu übernehmen, die in
der Stärke von 12.000 Mann in den
beiden Burenrepubliken gebildet wer
den soll.
London. 2. Okt.
Lord Roberts meldet, daß Rundles
Truppen in Bethlehem die von den Bu
ren f. Z. bei Nicholson Nek den Eng
ländern abgenommenen Berggeschütze
wieder gefunden haben. Sie fanden
dort außerdem 65.000 Patronen für
Henry-Martini-Gewehr.
Lourenzo Marques. 2. Okt.
Der österreichische Dampfer .Styria
Lloyd" ist mit 400 Flüchtlingen aus
dem Transvaal von hier abgefahren.
Ein Theil davon sind Jrisch-Amerika-ner.
Alle ihre Unkosten wurden von der
Transvaal - Regierung bezahlt. Ferner
erhielt Jeder 57.50 sofort und erhält
weitere 42.50 beim Lanoen in irgend
emem Hafen.
Von den Philippinen.
Washington. D. C.. 2. Okt.
Der General MacArthur har dem
Kriegsamt genieldet, daß der Trans
port - Dampfer Belqian King" am
Samstag in Manila angekommen ist,
und der Transport - Dampfer ,Lo
gan" heute. Der Transport Dampfcr
Universal" kam am Samstag mit
Fourage in Nagasaki an. und fäörk
von dort nach Taku weiter: der Trans
xort Dampfer Arqhle" ist von Na
gasaki nach Manila abgefahren.
Manila. 28. September, via
Hongkong, 2. Okt.
Seit mehreren Tagen geht in Mani
la das aus Eingebogenen - Quelle
stammende, allgemein geglaubte Gc
rücht um. daß der Capt. Deveraur
Shields und die Compagnie F" des
29. Infanterie - Regiments, aus 54
Mann bestehend und bei Boag, Insel
Marindique stationirt. sich am 13.
September auf dem Kanonenboot
Villalobos" einschifften und am 14.
September an der Küste von Marin
dique landeten, wo sie von 300 mit
Gewehren bewaffneten Feinden, die
anscheinend von Luzon stammten,
überrascht wurden. Die Amerikaner
setzten sich mehrere Stunden lang zur
Wehre, bis ihre Munition erschöpft
war. worauf sie sich ergaben, da an ein
Eintreffen von Hülfe nicht zu denken
war. Es wurden wenigstens vier
Amerikaner getödtet. darunter den Be
richten zufolge Capt. Shields. Auch
hatten die Amerikaner mehrere Ver
Mundete. Die Lieutenants Reeves und Bäte
vom Stäbe des Kanonenbootes Aork
town" verließen am Montag Manila
und sammelten ein Anzahl Truppen
in Batangas. mit denen sie nach Ma
nndique aufbrachen, um festzustellen,
ob die Bericht betreffs der Abtheilung
des Capt. Shields auf Wahrheit beru
hen. und im ffalle dies so ist, die Auf
ständischen zu züchtigen und die Ge
fangenen zu befreien zu versuchen.
Ueber den Ausganq dieser Expedition
wird hier mit Spannung gewartet.
Inzwischen verbietet der Censor d'e
Absenkung jedes Berichtes über diese
Affaire.
NeueGesellscheft.
Springfield. Jll.. 2. Okt.
Der Staats Sekretär stellte heute
Jnporporations - Papiere für die Mo
line and Peoria Railway Company
aus. Die Haupt - Office der Gesell
schuft befinden sich in Chicago. Das
Kapital ist auf $100,000 angegeben.
Die Bahn soll von East Moline oder
Port Byron Junction durch die Coun
tieS Rock Island. Henry. Mercer, War
ren, Knox, Fulton und Peoria nach der
Stadt Peoria mit einer Abzweigung
von Canton. Jll.. nach Havana führen.
Jncorporatoren und erste Direktoren
lind: Clyde A. Morrison. Donald H.
Mann. Herbert Wilton. B. Judd uno
Sordon I. Merray. alle von Chicago.
Mlalld'ökPkjchcu.
Eine deutsche und englische Qp
Pedition fl.ea.en Paoing Fu.
1
(sin ngktrxuer efandtcr,
k
ler rvgijchk Biariieetat.
Deutschland.
Berlin. 3. Okt.
Der plötzliche Tod des, 22-jährigen
Prinzen Bernhard Heinrich von Sach
sen-Wimar. der gestern in Potsdam
aus dem Lc'ben schied, ist in Geheim
niß gehüllt. Es ist bis jetzt unmöglich,
nähere Auskunft über diesen Todes
fall zu erhalten, und offenbar ist man
in den nächst betheiligte Kreisen dc
müht, so wenig wie möglich übr den
Vorfall bekannt werden zu lassen. Es
wird aber stark davon gemunkelt, daß
kr Selbstmord begangen habe, und die
junge Königin Wilhelmine von Hol
land, eine Base des Prilzen. wird in
die Geschichte hineingezogen. Mehr als
ein Jahr lang war der Prinz ein glll
bender Bewerber um die Hand der Kö
nigin Wilhelmine. und ein Zeit
lang schien es auch, als ob er der be
günstiate Bewerber sei. - ja. vor noch
nicht sehr langer Zeit wurde, die Ver
lobuna der Beiden in Aussicht gc
stellt. Die schließlich? Abweisung seiner
Bewerbung war daher ein schwerer
Schlag für ihn.
Prinz Bernhard Heinrich war der
zeit das Oberhaupt des' sächsisch-wci
manschen Hauses.
Der Werth der Ausfuhr aus Kett
nach den Ver. Staaten betrug in dein
soeben abgelaufenen Bierteljahr 5225.
K86, .gegen $687.868 in demselben
Zeitraum des Vorjahres! Die Abnah
me fand hauptsächlich in der Ausfuhr
ungegerbter Häute statt.
Berlin. 3. Okt.
Die hiesigen Blätter sind fast ein
stimmig der Ansicht, man sehe inWafh
inqton bereits ein. welcheThorheit man
mit der Ablehnung des Vorschlags in
der Bülow'schen Note begangen hdw,
und suche aus der Sackgasse, in die
man gerathen sei. so unauffällig wie
nwglich herauszukommen. .Wie mag
sich Bryan".' ruft in Blatt aus, .über
di Naivetät undTäppiqkeit desWeißen
H'uses freuen!"
Kaiser Wilhelm bat es mit der hol
den Weiblichkeit jetzt sicherlich verdor
ben. Er hat sich nämiii als entschie
dener Gegner des Radelns" des weib
lichen Geschlechts entpuppt. Als wäh
rend des Festzuges. der anläßlich der
Enthüllung des Königin Louise-Denk-mals
in Tilsit stattfand, ein Zug Rad
lerinnen in vollem Radfahrer-Kostüm
vorbeikam, äußerte der Kaiser zu den
ihn umgebenden Ehren - Jungfrauen:
Ich bitte Sie. mein Damen, steigen
Sie nicht aus ein Zweirad."
Der Reichstaasabqeordnete Heinrich
Hesse. Vertreter desWahlkreisesPader
bornBüren hat weaen körverlicken
Leidens sein Mandat niedergelegt. Hr.
tesse ist 73 Jahre alt. war früher
aufmann und lebt als Rentier in
Paderborn. Er war seit 1884 Mit
glied des Reichstages und gehörte der
L,enrrumsparte, an. on 18881896
war er auch Mitglied des preußischen
Abgeordnetenhauses.
In der hiesigen landwirthschaftlichen
H0ch,chu fand heute eine Gaserplo
sion statt, be, welcher der Arbeiter
Fritz Kulitz. der Maschinist Schur
bäum und ein Sohn der Pförtners
frau Schulz schwer verletzt wurden.
In Stuttgart hat der Bankier Karl
Schmoller. nachdem er sein Vermögen
durch Börsenspekulationen, verloren.
Selbstmord begangen, indem er sich
vor einen in voller Fahrt befindlichen
Schnellzug warf. Er wurde auf der
Stelle getödtet.
In Berlin ist di Wittwe des am 8.
Februar 1882 verstorbenen Roman
schriftstellers Berthold Auerbach ihrem
Gatten im Tode nachgefolgt.
München. 3. Okt.
Heute fand die Vermählung des bel
gisckxn Thronerben, Prinzen Albert
von Belgien, mit der Prinzessin Elisa
beth von Baiern statt. Die Civiltrau
ung fand im Thronsaale statt, die
kirchliche in der kgl. Kapelle. Hierauf
fand ein allgemeiner Empfang statt.
Oesterreich.
Wien. 3. Okt.
Ein erfrischendes Moment in dem
Parteikampf, der jetzt anläßlich der be
vorstehenden Reichsrathswahlen in
Oesterreich stattfindet, bildet ein Auf
ruf des Grafen Johann von Harrach,
erbliches Mitglied des Herrenhauses,
in welchem Männer aller Nationalitä
ten und Parteien fix beredten Worten
aufgefordert werden, sich zu einer öfter
reichifchen Patrioten-Partei zu verei
nigen. Dieser Aufruf ist um so be
merkensweriher. als Graf Harrach dem
tschechischen Feudaladel angehört. Als
er 1879 vom Landgemeindebezirk Kö
nigsgräh in das Abgeordnetenhaus deö
Reichsraths gewählt wurde, schloß er
sich daselbst icn Alttcheschen an und
wurde einer der eifrigsten Vertreter des
tschechischen Staatsrechtes. In Wien
war er ein Hauptförderer der Errich
tung tschechischer Schulen und die Er
bauung ires tschechischen National
theaters in Prag ist hauptsächlich sein
Werk. Dcgezen war er von Anfang
an ein entschiedener Gegner des Jung
tschechenthums und wegen der Fort
schritte, die letzteres machte, legte er
1893 sein böhmisches Landtagsman
tt nieder. Sein jetziger Aufruf be
wmst von Neuem, daß er die maßlosen
Forderungen der Jungtschechen, nelche
zu der vollständigen Stagnation im
parlamentarischen even Oesterreichs
geführt haben, auf das Entschiedenste
derurtheilt. Ob sein Appell an den
Patriotismus über den Parteigeist sie
aen wird, bleibt allerdings dahinge
stellt.
In Trautenau in Böhmen sind fech
zig Gendarmen eingetroffen, um Ruhe
störungen während der dort ftattfin
denden Parteitage der deutschfort
schrittlichen und deutschnationalenPar
tci zu verhindern.
Großbritannien.
London. 3. Okt.
Die Unionisten haben bis jetzt 3Sitze
gewonnen. Bis deute Nachmittag 2
Uhr waren gewählt 118 Konservative,
25 Unionisten. 16 Liberale. 14 Natio
nalisten. Rußland.
Petersburg. 3. Okt.
Nach halbamtliär Mittheilung be
laufen sich die Marineausgaben im
nächstjährigen Budget auf 97.097.666
Rubel, was mehr als zehn Millionen
Rubel mehr ist als im diesjährigen
Etat ausgeworfen war. Die ordent
lichen Ausgaben verschlingen 60 Mil
lionen Rubel, von welchen 16 Millio
nen zur Verstärkung der Flotte dienen
sollen, während 3 resp. 2 und 3 zu
sammen 8 Millionen zum Ausbau der
Häfen von Libau. Wladiwostock und
Port Arthur dienen sollen.
Moskau. 3. Okt.
Bei Baku am Schwarzen Meer zer
störte eine Feuersbrunst das Eigen
thum von acht Oel-Gesellschaften,
nämlich 97 Oelbrunnen. 10 Reservoirs
und 20 Millio.ien Pud Naphtha. fer
ner viele Gebäude und Maschinen!
Italien.
Rom. 3. Okt.
Infolge der jüngsten Regengüsse
herrscht schlimmes Hochwasser, beson
ders in der Provinz Genua, wo ein:
Anzahl Mensclxn umgekommen sein
soll. Die Bahnverbindung zwischen
Genua uttd Bentimiglia ist theilwelse
zerstört.
In einer Kabinetssitzung wurde be
schlössen, sofort den Opfern des Hoch
Wassers, die ihre ganze Habe verloren
haben, Hilfe zu senden.
Belgien.
Brüssel, 3. Oki.
Die Stadtbehörden haben 50.000
Dollars für den Empfang des Prin
zen Albert bewilligt, wenn er mit sei
ner Neuvermählten aus München hier
herkommt. Zu Ehren des Ereignisses
hat König Leopold alle Haftstrafen er
lassen, welche einen Monat nicht über
schreiten.
China.
(Copyright 1900 Ass. Pr.)
Tientsin, 29. Sept., via Shanghai,
3. Okt.
L'hungtschang hat seine Absicht auf
gegeben, nach Peking zu reisen. Er
will jetzt hier die Ankunft des rufst
schen Gesandten Giers erwarten und
mit ihm die Friedensverhandlungen be
ginnen. General Chaffee hat das 9. Jnfan-
terie-Regiment, die 3. Schwadron des
6. Cavallerie-Regements, und die Bat
terie F" zum Verbleiben in .Peking
auserfehen. Nach seiner Schätzung
wird es einen Monat dauern bis die
amerikanischen Truppen aus China
herausgezogen sind.
Taku. 3. Okt. -Die
Erpedition nach Paotingfu ist
bis zum 6. Oktober verschoben worden
Zu gleicher Zeit wird der Vormarsch
von Peking und Tientsin unter dem
Oberbefehl eines deutschen und' eines
englischen Generals beginnen.
Die Russen haben Tongschan ohne
Widerstand eingenommen.
Das Contingent der Kolonie Neu
Süd-Wales wird während des Win-
ters in Pcking bleiben.
Paris. 3. Okt.
Ein Beamter des auswärtigen Am
tes bestätigte die Richtigkeit des von
Wien gemeldeten Inhalts der französi
schen Note, mit der diese die Bülow'sche
Note beantwortete. Die französische
Regierung, so erklärte man im aus
wältigen Amte, wünsche einen baldigen
Friedensschluß und habe deswegen
zwischen dem russischen und deutschen
Vorschlage einen Vermittlungsvor
schlag unterbreitet. Die Meldung,
daß die festlänoischen Mächte ein Ein
vernehmen abgeschlosiM hätten, welches
sich gegen England oder die Ver. Staa
ten richte, sei falsch. Ueber die Ab
sichten der Ver. Staaten sei man völlig
im Unklaren. Die französische Regie
rung ist der Meinung, es sei mit dem
deutschen Vorschlage wohl vereinbar,
daß man zu gleicher Zeit mit
den chinesisckMUnterhändlern verhand
l während die Truppen den Prinzen
Tuan und seine Genossen züchtigten.
In diesem Vorschlage sei auch nichts
enthalten, mit welchem die Ver. Staa
ten sich nicht zufrieden geben könnten.
Der französisch Consul in Canton
kabelt unter dem 1. Oktober, daß daö
französische Kanonenboot Avalanche"
mit dem französischen Vicekonsul von
dem Westflusse zurückgekehrt sei, wo
die ausgebrochenen Unruhen mit Un
terstühung chinesischer Truppen unter
drückt wurden. Eine Anzahl schuld!
ger Personen wurde hingerichtet. Der
Sachschaden ist groß, aber Menschenle
ben gingen nicht verloren.
St. Petersburg. 3. Okt.
' Die ' Nvvo Vremga" schreibt, daß
die Deutschen, wenn s zuComplikatio
nen kommen sollte, beabsichtigen, eine
unabhanaige Erpedition von Tientsin
südlich dem Kaiser-Kanal entlang zu
senden. Sie hätten wahrscheinlich die
Absicht Tbionanone am Huanghg
sGelben Fluß) zu besetzen.
Mehrere deutscheKanoncnboote seien
nach jenem Platze gesandt worden, um
vas Dortuu xuiiux dschwader zu
verstärken.
Berlin. 3. Okt.
Kaiser Wilhelm hat auf den Brief
de Kiisers von China, in dem der
selbe sein Bedauern über die Ermor
dunq de Gesandten von Kctteler aus
spricht und verfügt, daß am Sarge
desselben Opfer dargebracht .roen
sollen, wie folgt geantwortet:
An den Kaiser von China! Ich.
der deutsche Kaiser, habe die Depesche
Ew. Majestät. Kaiser von China, er
halten. Ich habe mit Genugthuung
bemerkt, daß Ew. Majestät Willens ist.
den Gebräuchen Ihrer Religion gemäß
Sühne für die schmachvolleErmordun?
meines Gesandten zu leisten, welche
die ganze civilisirte Welt in Entrü
fiunq versetzt hat: aber als deutscher
Kaiser kann ich durch die Dardrin
ounq eines Opfers das scheußliche
Verbrechen nicht als gesühnt betrach
ten. Abgesehen von meinem ermordeten
Gesandten sind noch eine große Zahl
unserer Brüder christlichen Glaubens.
Bischöfe und Missionare. Frauen und
Kinder, vor den Thron Gottes gegan
gen. die ihres Glaubens willen, de?
ouch der meine ist. den gewaltsamen
Märtyrertod erlitten haben und oie
Ankläger gegen Ew. Majestät sind. Ge
nüqen die von Ew. Majestät angeord
neten Opfer für die Ermordung aller
dieser Unschulden? Ich mache Ew.
Majestät nicht persönlich verantwort
lich für die gegen die Leqationen be
gangenen Gewaltakte, die von allen
Nationen als unverletzlich gehalten
werden. noch für das so
mancher Nationen und Reliqionsglau
ben und den UnteFIzanen Ew. Majc
stät. die meines christlichen Glaubens
sind, zugefügte Unrecht. Aber di:
Rathgeber um Ew. MajestLts Thron
und die Beamten, auf deren Häuptern
die Blutschuld eines Verbrechens ruht,
das alle christlichen Nationen mit Ent
setzen erfüllt, müssen ihre scheußliche
That büßen. Wenn Ew. Majestät sie
so bestrafen, wie sie es verdienen, so
werde ick dies als eine Sühne betrach
ten. welche die Nationen der Christen
heit befriedigt.
.Wenn Ew. Majestät Eure kaiser
liche Gewalt für diesen Zweck in An
Wendung bringen wollen und zu die
sein Zweck die Unterstützung aller q?
schädigten Nationen annehmen wollen,
so bin ich. für meinen Theil, damit in
verstanden. Ich würde ferner gerne die
Rückkehr Ew. Majestät nach Petina
sehen. Mein General. Feldmarschal!
von Waldersee. wird instruirt werden.
Ew. Majestät nicht nur mit den' rijncu
gebührenden Ehren zu empfangen, fon
dern er wird Ew. Majestät auch den
militärischen Schutz anqedeihen lassen,
den Sie wünschen mögen und den Sie
gegen die Rebellen benöthiqen mögen.
' Auch ich wünsche den Frieden, der
die Schuld wieder gut macht und wel
cher allen Ausländern in China Si
cherheit des Lcchlns und Eigenthums,
und vor allem andern. Gewährung ih
res Reliqionsdienstes. verbürgt.
Gez. Wilhelm. I. R."
Berlin. 3. Okt.
Offizielle "Zachrichten von Peking,
datirt den 23. Sept.. melden, daß in
weiteres Berhör des chinesischen Fähn
richs. der nqrklagt ist, den deutschen
Gesandten ermordet zu haben, folgen
des Geständniß zur Folge hatte:
Am 21. Juni erhielten ich und
meine Leute von einem Prinzen den
Befehl. Ausländer zu erschießen,
wann immer wir solchen begegneten."
Es scheint, daß der Angeklagte be
stritt, daß der Befehl lautete, einen Ge
sandten oder gar den deutschen Ge
sandten zu erschießen, und er erklärte,
nicht angebe zu können, welcher Prinz
den obigen Befehl gab.
l!vp r,!,t irni" k? A. I're )
Peking, 26. Sept.,
via Shanghai, 3. Okt.
Die deutsche Colonne von 1,700
Mann unter dem Befehl des General
von Hoepfner stieß gestern südlich vom
kaiserlichen Wildpark auf eine kleine
Abtheilung Boxer und tödtete in dem
folgenden Kampf 40 derselben; der
Rest floh; Von den Deutschen wurden
4 Mann verwundet.
Die Japaner haben in der Kaiser
stadt Chi-Hsin. einMitglied desTfung-Li-Jamen,
der als Fremdenhasser und
als Patron oer Boxer bekannt ist. ge
fangen genommen. Was sein Schick
sal sein wird, ist noch nicht entschiede i.
Chile.
Valparaiso. 3. Okt.
Man veranschlagt die von dem ehe
maligen spanischen Gesandten Salva
dor Lopez y Guijarro angeblich unter
schlagene Summe Geldes, das spani
sehen Unterthanen gehörte, auf mehr
als $100,000. Lopez hatte das Geld
von der chilenisckien Regierung zur
Deckung der von spanischen Untertha
nen geltend gemachten Ansprüche er
halten, ivelcbe sich aus Verluste grün
deten, die von ihnen während der Re
bolution des Jahres 1891 erlitten sein
sollten. opez schied von hier, nachdem
er sein Abberufungsschreiben überreicht
hatte, ohne den geschädigten Spaniern
auch nur einen Cent zu bezahlen.
Gestern brach in dem Geschäftscen
trum der Stadt ein großes Feuer aus.
Peru.
Lima. 3. Okt.
Das Ministerium ist infolge des ein
stimmigen Mißtrauensvotums des
Kongresses zurückgetreten. Der Grund
des 'Tadelsvotums lag in dem Miß
brauche, welchen der frühere Finanz
minister mit öffentlichen Geldern ge-,
trieben hatte, indem er sie zu privater.
Zwecken ve.rwandte. Das Ministerium
war erst seit einem Monate im Amte.
Engliia,.. , . i i g e s u n
f'T
Philadelphia. Pa . 3. O!t.
Der englisch Dampfer .Eag!e
Point". Capt. Hcwiscn, von London
IW3) Wiia.jpi,.. Uii.nir:;. in.ii.-r
früh am Morgen Delair Bk:akwa
tr passir'e, ter'cht t. d.?ß er la$i vor
der mit dem uaiict en Dampfer Bie
la". von Nero ?)ork nock Manchester,
collidirte und di? .B!a" sank, nach
drm die Bemannung -ert et wurde.
Das gesuntene Schiff war ein
Stohldampf, 1870 in H'lburn ae
baut, von 21 Tornm Gehali. Es
gehörte der Lamport & Holt Linie von
Liverpool.
AuSderBundtshauptsiadt.
Washington. D. C.. 3. Okt.
Das Kriegs Departement veröf
fentlichte heute einen von Herrn George
M. Sternberg. dem obersten Arzte d:r
Bundes Armee, an den General
Adjutanten derselben gerichteten Brief,
in welchem jener sich seinen früheren
Ansichten zuwider aus das Entschie
denste zu Gunsten der Militär Can
tinen ausspricht. nd zwar ist diese
Sinnes Aenderung, wie er sagt,
durch persönliche Beobachtung herbei
geführt worden. Er sowie viele Ofsi
ziere und Militär - Aerzte, welch Ge
legenheit hatten, die Wirkungen der
Cantine auf das Benehmen der Sol
baten aus eigener Anschauung kennen
zu lernen, sind zu der Ueberzeugung
gelangt, daß sehr wünschensiverthe
Resultate erzielt wurden, indem näm
lich die Trunksucht in der Armee ab
nahm, und die Soldaten nichr mehr so
häufig wie früher ihren Posten verlic
ßen, um in den Besitz von berauschen
den Getränken zu gelangen.
Laut Bericht des Schatz Amtes be
trugen die Regierungs - Einnahmen int
Sepieiiiber $45,305,326, die Ausgaben
$39.169.971. scdiß ein Uederschuß von
$6.134.355 verbleib!. Die Einzelpostei:
sind:
Zölle. $19.800.516. Zunahme gegen
den September 18!!, etwa $580.000.
Binnenstern. $22.927.439. Abnah
me $1,437,000.
Verschiedene, 52,676.871, Zunahme
$827.000. ,.,,.",
Die Ausgaben desKriegsamtes wäh
rend des Monats betrugen $14,125.
284. ine Zunahme von $3,600,000 ;
die der Flotte $4.734.285.
Der, verfügbare Baarbestand des
Bundes-Schatzamtes beträgt dem heute
veröffentlichtenAusweise zufolge $138.
204.878. wovon $80.131,162 Gold ist.
Washington. D. C.. 3. Okt.
Nach demMonatsberich! desMiin,
drnctors wurden im September in den
Ver. Staaten g'präqt: $2.293.335
in Gold; $3,932,185 in Silber; $215
418 in Nickel und Kupfer.
Der verfügbare Baarbestand des
Bundes - Schatzamtes beträgt dem,
beute veröffentlichten Ausweise zufolge
$136.297.017. wovon $80.131.162
Gold ist. Dies schließt die Gold - Re
ferve von $83,301,486 nicht ein. ..';
Rettung möglich.
Seattle. Wash.. 3. Okt.
Der Dampfer Senator" von Rom
brachte 113 Passagiere und Gold im
Wertlx von $500.000. Capt Pait-r-son
erklär!?, es sei eine Möglichkeit
vorhanden, daß der gestrandete Kabel
Dampfer Orizaba" wieder flott w'r
de; er sitze fest auf dem Rocky Point
Riff. St. Michael Island, mit sechs
Fuß Wasser im Rumpfe. Mehrere
Pumpen seien an d:r Arbeit und viel
leicht gelingt es bald, das Schiff wie
der flott zu machen.
Nettes Früchtchen.
Wichita. Kas.. 3. Okt.
Der sechsjährig: Guy Riqqs schoß
seine sechzehnjährig: Schivester mit ei
ner Scheiben-Fliute nieder, weil sie sich
weigerte, ihm $2 zu geben. Das Mäd
chen liegt in kritischem Zustand int
Hospital.
Ehestands-Traqödie.
Pitisburg. Pa,. 3. Okt.
In einem Anfall von temporärem
Wahnsinn erschoß 'der Glasarbeiter
Ferdinand Probst in Carnegie seine .
Gattin mit einer Schrotflinte und be
ging dann Selbstmord. Ein kleines
Kind lag zur Zeit neben Frau Probst
im Bett, blieb abtr unversehrt. Probit
war vor einiger Zeit aus dem Irren
Haus als geheilt entlassen worden.
Schiffsnachrichten.
Angekommen.
New Aork. 2. Okt.
.Ethopia" von Glasgow; .Belgra
via" von Hamburg; Southwark" von
Antwerpen.
London. 2. Okt.
Minnehaha" von New Aork.
Gibraltar. 2. Okt.
Kaiser Wilhelm der Zweite" von.
New Aork nach Neapel und Genua.
New York. 2. Okt.
Großer Kurfürst" von Bremen. '
Hambura. 2. Okt.
Deutschland" von New Aork via
Vlymouth und Cherbourg.
Rotterdam. 2. Okt.
Statendam" von New Aork.
Moville. 2. Okt.
..Astoria" von New Aork nach Glas
gow.
Liverpool. 30. Sept.
Sazonia" von Boston.
Genua. 1. Okt.
Werra'' von New Dorr via Neapel.
Abgekahren.
Bouloqne. 2. Okt.
Cap Frio" von Hamburg nach New
Nork.
Liverpool. 2. Okt.
Corean" nach Philadelphia, via
St. Johns. N. F.. etc.
New Aork. 2. Okt.
Kaiser Wilhelm der Große" nas
Bremen via Cberbo-irg und ouil
ompton: Cevic" und Oceanic" nach
Liverpozl. ,