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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Sept. 27, 1900)
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M.Ialiek dieser Ersellschift gezmunzen Eertifikat bezeichneten Betrag ah.end Seit der Srllndung der esellichaft vor U : r:.. n.Sniin.u n.rirl ininrn'hr - 7,-. - ...va Blitz Eyctoae wird ,edgcd k,n ,n .Xi. - iDI.w ..-K xKirf F nh! Inrftrfl 10 Pfund Kleie werden g'gen ein fflu- Neb. WEM Omaha, Nev. ilnl wdkm lUywtteM ptWM WM IRstO. V C Straße. Holz Kohle. bSS1. ZZissigeLFcu.stons.z ,'knver und zrruck 18.25 Colo. Spring, unl zurück $18 25 . Pueblo und zurück tzl9.W lenn'ood Sp,. und jOrflcfn .25 f Satt Lake u. Ogden u zurück Mi H HolSprings S D und zurück 17.50 Ijusi.r. S und zu.u, öl 95 Spea, fisch. S D,u. zurück 24 Sberidan. Wva. und ru.ück 5 o o e - V. ROT Hti. -iL'iriif WEISS Mmsssm -iVll:v?rgfilat!lii 9 -- ''-- ' w i nr: ! t ili Vk '4 ! f Noma ans bk südasrikanischr Goldlknde TraSvaal. ?i Von Srno Magener. O? .'''''l,M't'l'M''tM' - liarnie Mi.en ,.e 0 veiiammen in ernsten Gesprächen. Und endlich scifzte sich Albrecht ein Sy.ti und erzählte ihr. wie es ihm in Johannesblirg er gangen wor, und verschwieg ihr nichts. Sie hörte mit ruhigem Ernste zu. und ols er geendet hatte, reichte sie ihm mit freundlichem Lächeln die Hand. .Ich danke Ihnen, lieber Freund, für Ihr Vertrauen, durch das Sie mr einen größeren Dienst erweisen, als Cie ahnen können. Und nun: gute Nacht!" Damit erhob sie sich und lief; Albrecht allein zurück mit seinen Ge danken. Am folgenden Morgen führte Dok tor Meyer den Gast in den Bolksraad. der in vereinter Sitzung heute noch einmal zusammenkommen sollte, um dann vertagt zu werden. Von der Regierungsloge aus sah Albrecht hinab in den weiten Saal, in dem sich die Mitglieder des ersten, wie des zweiten Raads schon versammelt hatten. Nur flüsternd unterhielten sich die Abgeord rieten ; dumpfer, drückender Ernst lastete über der Versammlung. Auch Lukas Meyer stand unten im Saale; mit schwermüthigem Lächeln grüßte er zu dem jungen Deutschen hinauf. Man sah es der faltenvollen, sorgenschweren Stirn an, was auf ibm lag. a?l " IV! JUUWUU.U. ilTOlUU., lind der Präsident des ersten Volks- raad, eröffnete die Sitzung. Nur wenige, rein sachliche Angelegenheiten wurden schnell erledigt. Der Haß gegen den Erbfeind, der noch in den letzten Sitzungen so glühend aufqe lodert war in wilden Reden, schien heute verstummt. Man wußte, was kommen würde und schwieg. Das Wort hat )er Staatsprä sident," klang es jetzt durch den Saal. Alle Abgeordneten drängten sich nach vorn, wo Paul Krügers hohe Greisengestalt sich erhoben hatte. Schwelgend blickte er einen Augenblick auf die Versammelten und dann gen Himmel, als wolle er sich in stillem Gebete sammeln, wie heute Morgen schon, als er drei Stunden lang auf ben Knien im stillen Kämmerlein be tend mit seinem Gotte gerungen hatte. Und nun begann er und verkündete in kurzen Worten, daß er im Einver ständnisse mit beiden Volksraads deren Versammlungen auf unbestimmte Zeit vertage. Dann aber erhob er die Stimme, und Alle? lauschte, als er fortfuhr: Tausende von Feinden umlagern, nnS, bereit, sich auf uns zu stürzen. Wir brauchen sie aber nicht zu fürch ien und fürchten sie auch nicht; denn der Herr der Heerschnaren haßt die Lüge und sieht auf der Seite von Wahrheit und Recht. Er war mit uns, er wird wieder mit uns sein. Der Herr ist der wahre Schlachtenlenker. Wurden nicht bei Doornkap von Ja mesons Schaaren viele Tausende von Kugeln verschossen, und doch siel der unsern nur einer! Wer anders lenkt der Geschosse Flug, als der Herr? Er ist der Herrscher über die Weit und Niemand Anders. Im 118. Psalm im 7. Vers steht geschrieben: .Der Herr ist mit mir, mir zu helfen; und ich will meine Lust sehen an meinen Feinden.' " Wie ein Prophet des alten Bundes stand" er da: Albrecht glaubte, sein eigenes Herz klopfen zu hören in einem Schlagen mit den Herzen der Männer da unten und auf den dichtbesetztcn Tribünen. Krüger aber hob auf's Neue an, und seine Stimme steigerte sich zum Donnergrollen, als er sprach: .Der Herr wird entscheiden zwischen der Wahrheit und der Lüge, die sich mit dem Ruf: Stimmrecht, Stimm recht! heiser schrie. Wir waren bereit, es ihnen nach der Konvention von 1881 zu geben, sie zu Bürgern zu machen. Wir boten es ihnen an; sie haben es aber nicht angenommen; als es galt, das Land gegen die Schwarzen zu vertheidigen, da weigerten sie sich, mit uns zu ziehen; sie wollten keine Bürgerpflichten erfüllen, verlangten aber volle Bürgerrechte. Wir wollten sie zu den Unsern machen, sie unZ gleichstellen, sie blieben ober Fremde in unserer Mitte und hetzten durch Lügen und gewissenlose Agitation den Feind wider uns, so daß wir gezwun gen sind, um unsere theuer erkaufte Freiheit und Selbstständigkcit und um unser Land abermals zu kämpfen und unser Leben einzusetzen. Verzagen wir aber nicht! Der Herr ist mit uns! Er hat geholfen,. er wird wieder hei fen!" Tiefe Stille folgte den Worten. Aber nur einen Augenblick. Dann brach es los von allen Seiten: Der Herr wird helfen! Krieg den Eng ländern! Hoch Paul Krüger!" Von dem Strome der begeisterten Menschen geschoben, selbst begeistert in innerster Seele, gelangte Dokior Al brecht in's Freie. Da aber wollte dcis Hochrufen und Tücherschwenken erst recht lein Ende nehmen, denn unter dem Gesänge der Transvaal-Hymne zogen Schaaren berittener Buren vor bei, die sich zur Bahn begaben, um zur Grenze befördert zu werden. Und nun Hurrah-Schreien aus kräftigen Kehlen und neues Hütefchwenken und Volksjubel. Es waren die Deutschen Pretorias, die heranrückten, nur zu kleinem Theile beritten, die meisten noch zu Fuße, in Rotten eingetheilt und in festem Schritt und Tritt. Und nun erschien Schiel an Paul Krügers Seite unter dem hohen Por tale des Regierungspalastes, und im Nu reckten sich die Männergestalten noch, und der 3üi der Marsebirenden o e , - .' Jliilcr stein. vicrfarbigcn Sailncr. u O ii M . eidrohnle wie im Parademärsche. Und yurrak" rulcnd zogen se vorbei, dem Lahzhofe Halb bäubt von den Eindrücken des TsgeS lenzte Albrecht in Doktor Meyers Hzuse cn. Mit verweinten Augen, der in gefaßter Haltung kam ihm Elisa schon an der Hausthür ent cegkn. Folgen Sie mir, lieber Freund sagte sie. Mein Bruder liegt im Ster ben.' Auf den ersten Blick erkannte der Arzt, daß es sich nur noch um Minuten handeln tonnte. Ein neuer, heftiger Blutsturz hatte den Kranken vor einer halben Stunde befallen, und nun lag er auf seinem Lager wachsbleich, schon kalt in allen Gliedern und mit geschlossenen Augen. Die Besinnung war schon entschwunden; nur noch im Traume bewegten sich des Sterbenden Lippen: Die Goldader ich werde sie sinden sagte er leise. Dann trat auf's Neue Blut auf seine Lippen, ein kjztes Sichstrecken und Bieter Meyer hctte ausgeliitcn. 16. Kapitel, i In', Feld. DaS waren große Tage, in denen die Begeisterung hoch ging! j - . , ,iM;s,Vl. mnrt VtVUf IVUV vUS VII UV IVVIl VI. 1 l nicht gesprochen, und doch wußte ein Jeder in ganz Südafrika, daß es sich nur um Tage noch handeln konnte, bis der Krieg ausbrach. Schon war Ge neral Joubert an die Ostzrenze, Eronje an die Westgrenze der beiden Burenrepubliken geeilt, um die Ver theidigung zu organisiren. Und Zug für Zug trug auf den eisernen Schie nen die Söhne des Landes an die zu nächst bedrohten Punkte. Walther Albrecht hatte auf den Schutz des rothen Kreuzes, das den Arzt unverletzlich macht, verzichtet und war als Offizier in das deutsche Frei korps eingetreten hatte er doch auch daheim im deutschen Vaterlande sei nen Dienst mit der Waffe geleistet und eine Uebung als Reserveoffizier bei einem Husaren-Negimente hinter sich, ehe er nach Transvaal gegangen war. Und so war er denn mit den Haupt leuten Grafen Zeppelin, von Albedyl und, Weiß zum persönlichen Adjutan ten des Obersten Schiel ernannt wor den. Ihm war nicht bange darum, daß seine ärztliche Kunst bald genug auch zur Geltung kommen werde. Der Tag der Abfahrt zum Kriegs schauplatze war gekommen. Eine un geheure Volksmenge drängte sich um den östlich der Stadt gelegenen Bahn Hof von Braamfontaine. Albrecht hatte soeben nach seinen beiden Pferden gesehen, die in des ebenfalls beritten gemachten Zulus Obhut in einem Viehwagen unterge bracht waren. Lächelnd schritt Albrecht am Zuge entlang. Ihm schwebte noch die Szene vor Äugen, die er miterlebt hotte wie Sain freudestrahlend im ganzen Gesichte ihm die kleine Bessie als verschämte Braut vorgestellt hatte, die ihren schwarzen, aber seelensguten Herzensschatz zur Bahn geleitet hatte. So hatte also das blonde Mädchen sich über Pieier bald getröstet und dem braven Zulu die Hand gereicht. Albrechts heitere Stimmung machte aber bald genug ernsteren Regungen Platz. Was war das für ein Bild, das sich seinen Augen bot! Ueberall vor den Waggons standen die deut schen Männer, die für Transvaals Freiheit in den Kampf ziehen wollten neben dem Kaufmanne, dem Fabri kanten, der Arbeiter, der Karrenschie ber, und ebenso durcheinanoer verein zelte Frauen, Kinder und viele zurück bleibende Freunde. Ueberall Abschied nehmen überall ernste Gesichter bei den Zurückbleibenden und begeisterter Siegesmuth bei den Fortziehenden! In einem der Waggons hatte ein Ar-beiter-Gesangverein fast vollzählig Unterkunft gefunden, und muntere deutsche Weisen klangen von dorther dem jungen Offizier entgegen, als er vorüberschritt. Ein zweiter Zug stand hinter dem ersten, ebenfalls zur Abfahrt bereit. Es waren Buren aus dem Witwaters rand, die dort der Abreise harrten. Als Albrecht an ihnen vorüberschritt, da überkam ihn ein ganz anderes Ge fühl noch, als bei den Deutschen. Die waren doch zumeist unverheiratet in's Land gekommen, um etwas vor sich zu bringen, ehe sie Heim und Herd grün deten. Hier aber trat ihm die furcht bare und doch so erhabene Größe des Augenblicks so recht vor die Augen. Da standen Hand in Hand, ohne Worte zumeist, aber doch sich ganz verstehend. Mann und Weib nebeneinander, und die unmündigen Knaben und die Töchter drängten sich um Vater und Brüder. Nur selten ein Schluchzen tapfer bissen sie die Zähne aufeinander und doch war's ein Abschied viel leicht auf Nimmerwiedersehen. Aber es galt ja, das Vaterland zu vertheidigen da hatten sie schon Tag und Nacht gewartet draußen auf den einsamen Farmen auf des Feldkor nets Ruf zu den Waffen. Und nun waren sie da Alt und Jung, Reich und Arm ohne Unterschied, waren sie angerückt mit dem Patronengürtel um die Brust und dem sicheren Gewehr; der ausdauernde Renner stampfte im Eisenbahnwagen den hölzernen Boden. Da standen sie nun, und mancher wohl bewährte Held in, ihren Reihen, der schon nit den Engländern die Waffen r a?me!ien r.u. mvjn nn vr. '-i e - o . r.::i: ,..T:rJ!, y.v.'v Xicfen d?n "it den r.;-r:,:r:n läcr! rnd den seSS S'.'hncn r.n fchri Cei-t dc4 wer der c'.tf F?"ii. dcr mit den Se!n:n den Amaji' -HüVcl gestürmt halte. elZ vor eckt J'ren die Engländer über die Grenze gejagt wurden. Und Älbrecht drückie ihm die Hand. Da lachte der Alte grimmig: .Wollen'S den Engländern besorgen! Aber eS wird diel Blut kosten diesmal!" Ein Hornruf ertönte. Einsteigen! Albrecht eilte zu seinem Wagen zurück. Tiefe Stille war eingetreten wie ein Aufathmen vor dem letzten Abschied. Da klang es aus dem einen Wagen ernst und wehmüthig heraus: Mer,vnrold. Morgenroth, ch.l-st mir zum srüln Tod. Der Arbeiterverein sang's; und die Menge stand lauschend. Die Lokomo tive pfiff, ur.d unter den Klängen des Reiterliedes ging es hinaus der Grenze zu. Eine heiße Fahrt. Die Oktober sonne brannte in schier unerträglicher Gluth. und der rothe Staub legte sich dick auf den graugelben Rock und ließ die Zähne beim Zusammenbeißen wie auf Sand knirschen. Aber am Hori zonte stiegen Wolken auf. schwarz und dicht; und was sie verhießen, das er sehnten sie sich Alle, die hinaus zogen fruchtspendenden Regen, der nach der Dürre der letzten Monate die weiten Ebenen unter Wasser setzte und daS grüne Gras hervorlockte in kurzer Zeit willkommene Weiden bietend für die Pferde. Und richtig, als der Zug Heidelberg erreicht hatte, die erste Sta tion nach mehrstündiger Fahrt da goß es vom Himmel herab in rauschen den Strömen, und schwefelgelb zuck ten die Blitze, und wild hallte des Donners Echo von den südlichen Ber gen wider. Und weiter ging's, bis am Nach mittage Standerton erreicht war, ein kleiner Flecken am Vaal-Strome. Hier hieß es: aussteigen! Mann und Roß sammelten sich am Flußufer, wo im Freien kampirt werden sollte. Oberst Schiel rief seine Offiziere zusammen. Ueber zwei Feldstühle ausgebreitet lag die große Karte von Südost-Trans-vaal und der britischen Natal-Kolonie. Um ihren Führer drängten sich W jungen Männer, deren Sorgfalt Wohl und Wehe der Freischaar anvertraut war. Und Schiel setzte ihnen den Feldzugsplan auseinander. Meine Herren so schloß er, Sie haben mich verstanden? Es wird sich darum handeln, die zur Zeit uns noch nicht gewachsenen britischen Truppen, die sich um Ladysmith, Glencoe und Dundce konzentriren und die Bahn linie zum Indischen Ozean, also nach Durban, vertheidigen werden, von drei Seiten, wenn möglich auch im Rücken zu umklammern und zu vernichten, um dann weiter südwärts in Feindes Land einzurücken. Vom Westen werden die Truppen des Oranje-Freistaats, vom Osten die TranZvaaltruppcn unter Schalk Burgher die Umklammerung vollziehen. Wir selbst werde unter Kommandant Köcks Oberbefehl den rechten Flügel der von Norden aus hereinbrechenden Hauptarniee bilden, deren Centrum unter General Jou bert von Langsnek und über Newcastle vorrücken wird, während Komman dant Lukas Meyer mit dem linken Flügel auf Dundee vordringt, um die dort stehenden Engländer anzugreifen. Verstanden, meine - Herren? Gut also! Wir rücken morgen auf der rechten Seite des Klippflusses ström aufwärts, lassen Newcastle links lie gen uno nehmen die Richtung auf die Biggarsbcrge zwischen Glencoe und Ladysmith hier etwa, wo der Ort Elandslaagte auf der Karte verzeich net ist. Und nun gute Ruhe, meine Herren! Auf morgen früh!" Die Nacht war gekommen. Am Ufer des Laal hatten die deutschen Freischärler hell lodernde Lagerfeuer entzündet: Zelte waren aufgeschlagen, und. während die Rosse in langen Linien angehalftcrt waren, ruhten die Mannschaften am harten Boden. Graf Zeppelin und Albrecht saßen auf einem Felsvorsprunge am Ufer unter dich tem Gebüsch und sprachen von der fernen Heimath. Albrecht war Han seat und der Graf ein Württember i ger aber die deutsche Stammesgenos- senfchaft schlagt rm Auslande enge Bande um Nord- und Süddeutsche und so saßen sie und plauderten halb laut, während von Weitem die melan cholischen Töne einer Ziehharmonika herüberklangen und oben am Himmel das herrliche Kreuz des ' Südens in voller Pracht strahlte. .Hören Sie die Harmonika, Käme rad?" fragte Graf Zeppelin plötzlich nach einer kleinen Pause im Gespräche. Es ist sonderbar, mich stimmen diese Töne jedesmal wehmüthig und weich. Und auch heute " Albrecht lachte. .Sentimental im ersten Feldlager? Warten Sie damit, bis wir näher am Feinde sind oder noch besser, verscheuchen Sie die Gril len ganz, Herr Graf! Wenn wir den Feind vor uns haben, werden sie Ihnen sowieso vergehen, mein' ich." Der junge Offizier mit dem blon den Vollbart, der ein feines, blasses Gesicht umrahmte, lächelte still vor sich hin. Sie haben gut reden, Herr Dok tor! Wenn ich eine Natur hätte, wie mein Onkel, der alte Zeppelin Sie wiesen, der 1870 den berühmten Pa trouillenritt nach Frankreich hinein machte, ebe noch die deutschen Trup Yen den Rhein überschritten hatten ja, dann wär's anders. Der war ein forscherer Kerl als ich eine derbe Rei ternatur. Aber ich " ' Mich beucht', Sie sind bescheidener, als nöthig, wenn Sie Ihr Licht so unter den Scheffel stellen wollen," warf Albrecht ein. Aber der Graf zuckte die Achseln. In der Schlacht wird man über mich nicht zu klagen haben dazu bin ich zu sehr Soldat, und die Ulanennatur stet mir aus meiner Militärzeit noch zu sehr in den Knochen. Aber ich glaube an Abn''.na,. nk (z rn. ..:. r. . . ,i i.i!.-::, "ie r l -,iaN.i, ic:r:e ich sir. lizttv. Q.e v-.'int Muüer a:i:;r., lernn 2U si.si.nd aus dem Fcldzuae icr.i liien?" Er streckte dem Manfreden die Hand hin, die dieser mit herzlichem Drucke ergriff. .Sie versprechen mir's?" fragte Zeppelin. .Ich danke Ihnen! Und nun gute Naclit!" Er war schnell aufgestanden und im Dunkeln verschwunden. Albrecht aber saß noch eine Weile am Flusse und sah. wie des Mondes SickI schnell und blaß am Himmel aufstieg und einen feinen, zitternden Streifen über das Wasser zog. Dort in der Rich tung. wo jetzt der Mond stand, mochte die weilen, der Albrechts Gedanken galten. War sie in Pretoria geblie den. wo man den armen Pieter zur frühen Ruhestatt gebettet hatte? War sie zur fernen Farm zurückgekehrt? All sein Denken beschäftigte sich mit ihr. Ob sie ibn liebte? Onkel Hans hatte eS ihn glauben lassen, und die eigenen Wünsche gaukelten ?hm süße Hoffnungen vor. Noch freilich hatte sie ihm mit keinem Worte mehr ver rathen als warme Freundschaft. Oder hatte jener Händedruck Größeres be deutet, mit dem sie ihn lohnte, als er ihr die volle Wahrheit über Alice ge beichtet hatte? Und wenn sie ihn liebte! Ja, er wollte dieser Liebe würdig wer den. Zog er nicht jetzt hinaus, um für ihr Baterland, ibres Volkes Frei hcit zu streiten? Und wenn er wie derkam mit dem Hcldenlorbeer um die junge Stirn? ja dann! Die Augen wurden ihm schwer nach des langen Tages Anstrengungen und immer verworrener die Bilder, die seine Phantasie um Elisa wob. Der Mond schien lächelnd auf ihn herabzublicken, wie er so dasaß. Das Haupt war seitwärts gesunken und lehnte sich an den Akazienstamm neben ihm, und in ruhigen Zügen ging des Schläfers Athem. Der Traumgott gaukelte ihm ein freundliches Bild vor ein blond zöpsiges Mädchenangesicht, und leise bewegten sich des Schlummernden Lippen und flüsterten: .Elisa!" " 17. Kapitel. Im Kaffernkraiil. Am Abhänge der Hügelkette entlang, die den Sandspruit-Fluß südlich be gleiten und weiter gen Süden zum Klipflusse al)kallen. ritt Albrecht in Begleitung Sams, der sich durch seine dem Instinkte des Halbwildm ent sprechen oe vorzügliche OrientirungS gäbe auch in fremdem Terrain llbers brauchbar erwies. Dcr junge Ofsi zier ließ die Rosse weit ausgreifen. Im Schatten der Bergwand ging eS hin, um das Hauptlager von Volksrust zu erreichen, wohin Oberst Schiel, dessen Freischaar am Zusammenflusse von Sandspruit und Klipfluß lagerte, sei ncn Ordonnanz-Offizier zum General Joubert geschickt hatte. Nicht allein der Diensteifer war es jedoch, was Albrecht anspornte, die sechs deutschen Meilen so schnell wie möglich zurückzulegen. Ihn trieb noch etwas anderes vorwärts. Hatte doch Schiel dem jungen Offizier noch zum Rosse hinauf die Hand gereicht und ihm gesagt: Sie werden Ihren Herrn Onkel in Volksrust treffen und unseres Freundes Meyers Tochter. Beiden meinen Gruß!" Das war genug, um Albrecht zur Eile anzuspornen. Die Hufe der Pferde klapperten auf dem steinigen Boden, und die Sonne schien heißer und heißer. Man mußte den Pferden Ruhe gönnen, da der Weg schlecht passirbar und anstrengend für die Thiere war. Albrecht suchte noch einem geeigneten Platze für eine ein stündige Rast. Da wies Sam mit dem ?lrme geradeaus, wo am Rande eines Akaziengehölzes niedrige, kuppel artig gewölbte, mit Stroh und Blät tern belegte Dächer sich über den kreis runden Lehmhütten eines Kaffern kraals erhoben. Da mußte also auch Wasser für die Pferde zu finden sein. Die beiden Männer ritten auf den Kraal los, der aus etwa fünfzig Hüt ten bestand, die an einem tief etnge schnittenen, vom letzten Regen halb ge füllten Rinnsal lagen, das seinen Ab fluß zum Klip River hatte. Mit der Ergebenheit, die der Kaf fer in der Nähe civilisirterer Gegenden dem Buren, als dem Herrn des Lan des. gegenüber zur Schau trägt, wur den die Reiter empfangen und zur Häuptlingshlltte geleitet. Aber schon auf dem Wege dorthin brachte Sam fein Pferd dicht neben das des Deut schen und flüsterte Vorsicht. Massa! Schwarze Teufel gefährlich AssagaiS alle scharf gemacht für den Krieg!" Vor der Häuptlingshütte trat den Ankömmlingen ein hoher, muskulöser Kaffer zum Stamme der Basuto ge hörig entgegen, der sich ein rothes Tuch um's Haupt gewunden und als Lendcnfchurz ein Pantherfell angelegt hatte. Mit finsterer Miene musterte er den Deutschen und seinen Beglei ter. Dabei hatte sich der Ring der Kaffern dicht um die Ankömmlinge ge schlössen, während die Frauen und Kinder, die bisher neugierig sie um schwärmt hatten, wie auf Kommando verschwunden waren. In gebrochenem Buren-Holländisch fragte dcr Häuptling nach dem Be gehr der Fremden. Albrecht, der die Hand auf den Schaft des Revolvers gelegt hatte, den er in der Satteltafche vor sich trug, antwortete, ohne Furcht zu zeigen und mit freundlichem Lä cheln: Wir freuen uns, unsere schwarzen Freunde begrüßen zu können, und bitten, uns einen Trog mit Wasser für die Pferde zu füllen, damit wir erfrischt weiter reiten können, um dem General Joubert zu melden, daß unter den Basutos am Klipflusse keine Feinde der Buren zu finden sind." ' Dabei zog er einige kleine Münzen aus der Tasche, um sie durch Sam an die Leute aushändigen zu lassen, die Wasser hcranschleppen würden. Ueber dcö Häuptlings dunkles Gesicht aber glit! ein grimmiges Lächeln. S ie B.ir,'N nennen uns Freunde. !U7::'. ftWf. '01 st sind wir ihre Kneck,:e tiku'e aber iZn die Baiiiios ihr: iidcr sein." sg!e er. ,'ir wissen, daß Jr.r Krieg sübrt mit den Engländern vni jenseits der Berge. Die Engländer haben uns Feuerwasser gegeben und uns mehr davon verspro chen. wenn wir ihnen die Wege Iveisen und als Boten ihre Nachrichten lra gen wollen. Was werden uns die Bu ren geben, wenn wir uns nicht mit den Engländern verbünden?" Eine gellende Lache unterbrach den Häuptling. .Nichts werden sie Euch geben! Mit der Ochfenpeitsche werden sie Euch schlagen!" klang eö laut aus dem reife der Kaffern. Und als Albrecht sich erstaunt umwendete, sah er, wie ein Mann in zerlumpter Kleidung sich durch die Schwarzen Bahn brach und mit schwankenden Schritten sich bis zum Häuptlinge drängte. Ein Mu latte war cs mit struppigem Bart und mit wilden, steckenden Blicken. Ein Moment hatte für den jungen Deutschen und für den anscheinend be. trunkenen Mulatten zum gegenseitigen Erkennen genügt; und im selben Augenblicke hatte der Ofsizier den Re volver herausgerissen. Da fühlte er sein Handgelenk ge packt. Es war Sam, der ihm den Revolver niederdrückte. .Nicht schie ßen, Massa !" raunte er. .Sonst Beide verloren, und General wartet berge bens af Ordonnanz." Diese Erwägung gab den Ausschlag. Denn schon hoben sich ringsum die. blinkenden Assagais mit den breiten zweischneidigen Eisenspitzen. Aber Albrecht KrJAt herrisch mit der Hand, und indem er auf den Mulatten zeigte, rief er: .Duldet Ihr einen Hund in Eurem Kraal, der schlechter ist. als daß ein ehrlicher Basuto mit ihm spre chen sollte? Wisset denn, er hat ein junges Weib zu ermorden versucht und' den Bruder des Mädchens heim tückisch niedergestochen. Die Polizei von Johannesburg fahndet auf ihn, und wenn Ihr ihm länger Gastfreund schaft gewährt, so macht Ihr Euch selbst schuldig. Wollt Ihr zeigen, daß Ihr treue Freunde des großen Vaters Paul 5irüger in Pretoria seid, so fes seit den Schurken und liefert ihn in Volksrust aus." Der Mulatte, den das unerwartete Zusammentreffen ernüchtert zu haben schien, ballte wüthend die Faust gegen Albrecht. Ihr wißt, was Euch die Königin von England durch mich ver spricht, wenn Ihr Euch von den Buren lossagt Feuerivasscr. Waffen ,und Ochsen. Nun wählt selber, ob Euck das besser gefällt oder die Peitsche der Buren!" Mit eine, haßerfüllten Biick aus den Deutschen wandte der Mulatte sich ab und verschwand hinter den Hütten des Kraals. Albrecht aber steckte den Revolver ein und sagte ernst und ein dringlich: Ich kann Euch keine Ver sprechungen machen. Aber ich warne Euch. Bei Sandspruit. bei Walter ström und ringsum an den Grenzen Natals stehen mehr als sünfzehntau send Buren, und es wird den Englän dern nie gelingen, über jene Berge in's Land zu dringen., Seht dorthin! Kennt Ihr den Berg, der weit da hin ten seinen runden Nacken erhebt? Ihr wißt, es ist der Amajuba-Hiigel, auf dem der englische General Eolley sich selbst erschoß, weil die Buren den Gipfel, auf dem die Engländer stan den, erstürmt und ihre Feinde zur Er gebung gezwungen hatten." Ein Flüstern ging durch dcr Kaf fern Reihen; sie wußten, was Albrecht meinte; hatten sie doch selbst damals geholfen, die Leichen der gefallenen Engländer zu begraben, und scheuten sie doch mit abergläubischer Furcht den von niedriger Lehmmauer umgebenen Platz, auf dem die weißen Kreuze mit ihren Inschriften die Namen der Tod-, ten kündeten. Albrecht bemerkte die Wirkung sei ner Worte. Darum reichte er dem Häuptlinge die Hand vom Pferde herab. .Ich sehe, die Engländer haben Euch durchVerfprechungen ködern wol len. Aber wenn der Krieg entschieden ist und die Engländer geschlagen sind, werdet Ihr Euch freuen, meinem Rath gefolgt zu sein." Zaudernd legte dcr Häuptling seine Rechte in die des Deutschen, der sie fest hielt, indem er fragte: Soll ich dem General Joubert melden, daß die schwarzen Söhne des Ohm Paul treu bleiben und sich ruhig in ihrem Kraal verhalten werden? Gut also! Ver- geßt nicht, waS Ihr versprochen habt!" Er winkte mit der Hand, daß man Raum gebe. Aber in diesem Augen blicke näherten sich zwei schmutzige Ba suto-Weiber, die an langer Stange einen Trog heranschlepptcn. Mit miß muthigem Lächeln wies der Häuptling darauf hin: Wasser für Eure Pferde. Mynheer!" ' Albrecht athmete auf, als er den Kraal hinter sich wußte. In schar fem Trabe ritten die beiden Männer in östlicher Richtung weiter, wo ein Bergpfad nach Volksrust führte. Da plötzlich nach einigen Minuten Rittes bäumte sich Albrechts Pferd hoch auf; ein scharfer Knall war an das Okr der Reiter gedrungen, und als sie sich nach dcr Richtung des Schusses um drehten, sahen sie den Mulatten mit der noch rauchenden 7i!inte in der Hand hinter einem Fclsvorsprunge verschwinden. An Verfolgung war nicht zu den len, und so setzten die Reiter den Weg fort, um endlich überanstrengt und bestaubt auf einer Anhöhe zu 'kalten, von der aus sich ein weiter Blick in die Ebene z ihren Füßen eröffnete. Da lagen die wenigen Däuser von Volksrust. dicht vor dem Eingange zu den Hochpässcn von Eoldstraam und Langsnck. l.o die Mauern der Berge fast n.iibcrstcigbar und fcstui'gsartig die Transvaal Nepublick von der bri 'ischn Netal'K?'?-!' s.j'-. (Fvltjcl.!ng folgt.) SVeVV,t SV 7 ? ) X