I Die papicrfitacl. i'ON uns Nm urenliikge Zi. o tu an 6 k ei 9. t?:n rn Zwischen Bloem'ontain und laben chu, m den Üftrn btS llobbcT-lKiwr, lccxte eine englische Kompagnie als Jkldwache unter dem Befehl deS Haupt inann Mac O'Shall. Vor dem Zelte tc festeren befand sich eine seltsame Gruppe: in der Mitte ein junges, kraft' ftrcxendeS Burenmädchen mit gebunde nen Hönden und blitzenden Augen, Unter ihr die englische Patrouille, welche sie gefangen genommen hatte, vor ihr der Hauplmann und sein Leutnant Edward Burton. Ter andere Leutnant wer am Tage vorher von einem Gra natensplittcr getödtet worden. Burton. t-ereits seit sechs Monaten im Felde, hatte sich die Zeit zu Nutze gemacht und die -prache der Buren derartig studirt; daß er jetzt als Tolmetscher dienen kennte. Um die Gruppe herum lun gerten die Untcrofifziere. .Fragen Sie das Zeufelsding. ob sie Heiß, welch eine Strafe auf Tpioniren steht." rief der Hauptmann, ungedul big seinen Tegen in die Erde ftoßend. Waren es die in der heißen Luft zitternden Sonnenstrahlen, welche die Täuschung hervorbrachten, oder zuckte es um die gebräunten Züge d3 jungen Leutnants wirtlich, als ob er ein lauteS Aufheulen verbeißen wolle? Seit sechs Monaten hatte er keinen Weiberrock gesehen. Oder doch einmal, als eine alte Megäre auf dem Spions Ikp erschien. Wie hatten die Soldaten da gespottet: So sehen die hübschen Burenmädel a'.!Z," riefen sie. Als die alte Hexe aber das Gewehr anlegte und mit größter Kaltblütigkeit einem aus ihrer Mitte das Lebensticht ausblieS, verging ihnen der Spott Und später, als ihnen vor Turft die Zunge am Gaumen klebte, verzogen sie auch bet viel lächerlicheren Gelegenyel ten keine Miene mehr. Nun freilich, am Modder hatten sie Wasser vollauf, aber es war auch da nach, und wie schlecht es war, es wurde getrunken. So lange hatte die Begier, den Turfl zu löschen, alle anderen Wun che aam lich verdrängt. Nun kamen aber auch die anderen. Dazu gehörte die me, mals mehr in dieser Art gekannte Sehn sucht, ein weibliches Antlitz vor sich zu sehen, eine weibliche Stimme zu hören Keiner empfand diese Sehnsucht so vev zehrend, wie Edward Burton. Setzt war sie erfüllt. Nie hätte er geglaubt, daß eS so schöne Bumtmäd chen aeben könne. Eine klassische Bild sünle! Ja, die selbst, wenn er sie in London abtroffen hätte Hören Sie nicht, Burton Jnstrui ren Sie sie über die Kriegsartikel, aber in aller Schärfe. Tas wäre doch kurios wenn wir ihr nicht den Mund öffnen ktnnten. Stumm ist sie jedenfalls nicht, dafür lege ich. die Hand m s Feuer." Tas Mädchen hatte in der That au die bisherigen Fragen nicht geantwor tkt. sondern nur unmerkliche Bewegun ven mit der Mundpartie gemacht, als wolle sie über ihre Umgebung spotten Wer sind Sie? Wie heißen Sie Haben Sie einen militärischen Auf trag? Gewiß. Sie haben einen. die Art, in der Sie der Patrouille zu eni kommen suchten, verrieth ein böses Ge wissen. Wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist. wie lautet der Auftrag?" Welche BurenAbtheilung hat Sie gesandt? Wo stehen Ihre Leute?" Auf alle diese Fragen erfolgte keine Antwort, als die sonderbaren Mund dewegunqen. Jetzt wird mir die Geschichte doch lanaweilia." brauste der Hauptmann auf. Burton. führen Sie sie hinter jenen Welsen! Sechs Mann auf zwan zig Schritt mit angelegtem Gewehr ihr ,7V . L t , ' V. ...atlll gegenüber! uno oann 01s ore, gczayn Äenn sie nicht den Mund aufmacht. Feuer!" Damit wandte sich Hauptmann Ma O'Sball um und schritt in fein Zelt. in dem er sich gähnend auf sein Lager warf. T5ie Kolonne marschirte hinter den Felsen. Edward Burton verwandte kein Auge von dem Mädchen, deren durchbohrender Blick ihn kaum von der Seite streifte. Sie mußte sich mit dem Rücken an den Felsen lehnen. Er kommandirte die sechs Soldaten ihr gegenüber, hieß aber nicht die Gewehre anlegen. Mein Fräulein!" sagte er mit fanf tcr Stimme und einem galanten Tone, als ob er sich in einem Londoner Salon befinde, ich habe in meinem Leben keinen unangenehmeren Auftrag erhal ten. Wenn Sie nur mit einigen Wor ten Ihren guten Willen bekunden. wnn Sie nur ungefähr die Gegend angeben würden, aus der Sie gesandt sind " Tas Mädchen, das kaum auf ihn ge chtet hatte, öffnete jetzt plötzlich die reihen Lippen und fpie eine weiße Masse auf den Sand. Bei der heiligen Jungfrau!" rief , Patrick, der Korporal, indem er das Ting mit zwei Fingern aufhob, es ist eine'Papierkugel." Allerdings." sagte der Leutnant, ihm hastig die Kugel auS der Hand nehmend und sie ohne Spur von Ekel , in den Fingern drehend, das ist ein schriftlicher Auftrag einer Buren-Ab-theilung an eine andere, wahrscheinlich an die. welche hinter Thabanchu steht." Mit der größten Sorgfalt suchte er bis Papier zu entfalten, aber bald gab er die unnütze Mühe au?. ES war eine unentwirrbare weiße lhavt. .Willen Sie nicht gestehen. waZ ,n diesem Papier gestanden hat k" fragte der Leutnant mit bebender Stimme. .Ich weiß eS nicht." kam jetzt zum ersten Male die klare Antwort von den Lippen des BurenmüdchenZ. .Wollen i-.lk nicht angeben, wo die Buren stehen?" .Nein." .Tann muß ich Sie erschießen las en." TaZ Mädchen neigte schweigend das Haupt. .Bedeuten cit doch! Bedenken tt, daß Sie in wenigen Minuten dort auf dem Grunde des FluffeS liegen önnen!" Sie erblaßte. Beeilen Sie sich," "sagte sie hastig. .Sie quälen mich nur." sie lind deren, Ihr reden zu opfern r Statt aller Antwort kniete daS Mäd chen nieder, faltete die Hände und rich tete den Blick zum Himmel. Edward Burton ballte die häufte und biß sich die Lippen blutig. Nun stand ne wieder aufrecht, das Auge auf die Soldaten ihr gegenüber gerichtet. sagen sie nur wenige Worte!" &tan einer Erwiderung nur ein finsterer, ungeduldiger Blick. Legt an! Feuer!" Ter Leutnant lehnte halb ohnmüch tig, mit geschlossenen Augen an der Felswand. Besorgen Sie Alles. Patrick!" muv melte er. Ter Korporal ließ den Leichnam mit Steinen beschweren. Ein dumpfer Laut der Körper versank in den Fluthen Als Burton die Augen östnete. fay er nur noch einige träge Ringe auf dem Wafer. Am folgenden Zage kämpfte der Leutnant mit einer kleinen Truppe wie ein Wahnsinniger gegen eine große Buren Abtheilung. Kein Engländer kam lebend davon. John Nilsch in heller zweiflung. ver Residenz es John Ritsch. Größer Neu York. Mister Editcr! Esq, WaS sein deS alleweil for Zeite! Te iS ja was Schreckliches. Ich for Mein Theil zieh es vor elnstweile in die Eountry ze muve un an ergend eme un dekznme Platz ganz im tiefste Kognito ze lebe. Nämlich eS iS jctz ganz klier, daß es u die Prominente ab gesehe is. Jetz courfe. der King vun Jtally is ja net so forchtbar prominent gewese, anyhow net im Vergleich zu Mir un zu Annere. Ich hör nämlich, daß der Mann gar net so viel Prapperty in seim eigene Name qehatt Hot, sonnern Haupt sächlich uff sei Position angewiese war, Of course: zeichte thu Ich Mich net Awwer Ich meen blos. Wann die paar gekrönte Häupter, wo noch übrig sein erst gefalle iein, dann geht s an un annere Prominente. Sie wern sehe, mir kriege hier aach noch die Rewolu schen, dann, wie es die Extris hawwe, Hot ja sogar der TägoPlot hier geftav tet. Tesweac möcht Ich weiter rn de Jnterior. Wisse Sie net e ruhiges, stilles Städtche, wo noch kei EitälianS un kei TSgoS un kei Tscheinies un kei BorerS un kei Anörkists sein un wo dergege die Lierverhältniffe bcfriedi gend sein un e gutes Tröppche Mose ze hawwe is? Wo der Haupttrowwel in so erer Re woluschenzeit unner anärkiftische, Ruhl erei kimmt, des is. daß mer gar net weiß, wie mer die Leit pliese soll, damit se net Trommel mache un g'ege Eim gehn. Lebt mer ganz eifach un spent net txel un mixt up mit gewöhnlich, Leit, da heißt's, mer wär e Geizhals un e Meyer un ehenten daß mer dra denkt. Hot mer sei lebensgefährliches Attentat mitaus Warnung eweg. Thut mer de Noble un de Liberale spiele un gebt Geld her for Tscharity un sonstige wohlthätige ZYeck, da heißt's, mer wär e Geldprotz un e herz loser Geldsack. (Bei dem Wege thun Sie vier de Gefalle un lasse Sie uff Mein Bild die Teimnnds un de Watsch Chain weg, dann des könnt Offen gewwe.) Wann mer for Ordnung un Gesetz un Goverment talkt, da werd mer der schrie als e Kapitalsbeftie, wo blos des unglückliche Volk knechte will. Thut mer sympatteife mit die Leit, wo nix hawwe un nennt se Brüder, dann werd mer e Demagog gekallt un mer kimmt erst recht uff die List. Uff jede Fall is mer seines Lebens nimmer sicher. Hauptsächlich fein es, wie gesagt, die TügoZ, wo de Trowwel mache. DeS.is des Schlimmste der vor. Nämlich Ich hen mer immer vun eme Tägo Mci Stimme! wichse loffe. Des heißt, Ich hen immer en Zehn Cents Polisch genomme. Wann Ich jctz Mei Stimmet nimmer wichse loß. da tracht mer am End der Kerl nach dem Lebe, weil Ich en boykott. Wann Ich aber hier bleibe un dem Kerl sei igTa Kcstümmer bleibe that, da fallt eS ihm am End ei. eS als Erniedrigung umf asse, daß Ich en als Schuhputzer estl mirt hab un er nemmt e fürchterliche Siilventsch an Mir. Un grad so i5 es mit alle annere Sache aach. Wer weeß nimmer, waS mer thun soll. Ich beneid merklich die arme Seit, eil se kei Angst for ihr Geld ze hawwe brauche, un derbel Z doch die Angst. daß Ich selwer wieder arm wern könnt. noch größer wie der Neid uff die Angst oftgkekt vun die arme Leit. Mer weeß gar nimmer, was mer nch wunicye tou. Uff ,ede Fall den! Ich. daß Ich ,u er Leibwach vum Goverment inteitclt bin. Awwer dadorch könnt mer die Anürlischte erst recht böS mache. Einftweile geh Ich nor noch als Mit telftand verkleidet aus un trink blos hiesiges Bier, for net unliebsam ausje falle. Awwer deS lS doch kee Lebe. Tann for was Hot mer die TeimondS, wann mer fe net zeige kann. TeS iS werklich e Hundelebe! Jhne deS Nämliche wünichend so lang WilrtrhS f .. l V IUIVH YourS John Ritsch. EZq. Wann es derzu kimme thüt, daß Ich als Opfer vun Meiner Prominenz sterbe müßt, da wern Sie sehe, daß Ich als e Hiro in de Tod gehn thüt. Am mer wann mer emol todt iS. da nützt es Eim aach nix mehr, daß mer e Hiro iS. Tenn dann kann mer ja doch mm mer uff sein Hiro-Record als Kandi dät laufe. lvie man einen Mann bekommt, Vorigen Winter war ganz N in Aufregung. Am Himmel der guten Gesellschaft war ein neuer fetera auf getaucht, Adele Heinemann, die Tochter deS verstorbenen GenchtsrathcS Heine mann. Nicht, daß Adele besonders hübsch oder geistreich war, ihr einziger seelischer Vorzug war ein stets gleich liebenswürdiges Wesen. Aber sie galt für die reichste Partie. Sie bewohnte mit ihrer Mutter eine fürstlich einge richtete Beletage. Mutter und Tochter machten überall Visite, veranstalteten Hausbülle und Tanzkränzchcn und nah, men Besuche aufs Gastfreundlichste auf Es hieß, Adele sei mit einem Vetter einem Afrikareisenden, halb und bald verlobt. Aber da Eugen, der die Zeit bis zum Antritt einer neuen Reise in N. zubringen wollte, selbst diesem Ge rücht widersprach, so konnte Adele bald auf eine Schaar von Anbetern herab blicken, die alle bereit waren, ihr Herz und Hand zu Füßen zu legen und da für Herz und Geldbeutel in Empfang zu nehmen. Adele scheint praktischen Sinnes ge. wesen zu sein, denn sie bevorzugte unter ihren Verehrern den reichsten, den Sohn des Bankiers Zahler. Arthur. Plötzlich hieß es in der ganzen Stadt die Heinemann's hätten ihr Vermögen verloren und feien so verarmt, daß sie nichts melnv als die Pension der Mut ter besäßen. Die Angelegenheit wurde natürlich auch im Renn-Club" be fprochen. dem die Jeunesse cloree' der Stadt angehörte, und da der Afrika, reifende hier ein gerngesehener Gast war, so ist es natürlich, daß man ihn zunächst befragte. Meine Herren," sagte Eugen lä chelnd, ich muß Ihnen vollständig an heimstellen, ob Sie mir glauben wollen oder nicht, aber ich versichere Ihnen daß ich in dem fraglichen Punkte selbst nicht orientirt bin. ' Richtig ist. daß die Gerichtsräthin auch mir gegenüber den gänzlichen Verlust ihres Vermögens be, nanal yat." Ein schmerzliches Ah!" entrang sich den Lippen Arthur s, welcher Adelen , Vetter zunächst stand. Aber." fuhr Eugen fort, ich be zweifle für meine Person, ob ich der Tante Glauben schenken darf." ;,D, 0, 0," riefen Einige entrüstet. !.Adele, meine Cousine, ist ein für die heutige Zeit etwas zu ideal denken des Mädchen. Sie will ihrer selbst, nicht ihres Geldes wegen geliebt und zcheirathet werden. Verschiedene An fpielungen machen es mir nun fast zur Gewißheit, daß Adele ihren Verehrer prüfen will aber meine Herren, ich habe genug gesagt sapienti sat! Ich bitte um Ihre völlige Verschwiegen heit meine Vermuthung bleibt un ter uns." Eugen trieb feine Freundlichkeit so weit, sich von Arthur unter vier Augen besonders interviewen zu lassen, und aus den Aeußerungen des Ersteren war zu schließen, daß Adele erst nach der Hochzeit ihre List offenbaren wolle. Und in diesem Punkt scheint sie mir Recht zu haben." schloß Eugen, denn nur Derjenige kann sie wahrhaft lieben, der ohne Rücksicht aus Armuth oder Reichthum sie zum Traualtar führt. Sind Sie,nicht auch der Meinung?" Entschieden!" erklärte Arthur mit einem schlauen Augenzwinkern. Er eilte noch an demselben Tage zu Adele und bat um ihre Hand. Sprechen Sie mit Mama." sagte Adele so liebenswürdig, wie möglich. Die Gerichtsräthin war im Gegen satz zu ihrer Tochter eine' unliebens würdige Dame und zeigte sich höchst erstaunt" darüber, daß ein so reicher Bankicrssohn ein so armes Mädchen heirathen wolle. Ter Schein trügt, gnädige Frau." erwiderte Arthur, mitunter findet man Armuth, wo man Reichthum vermuthet hat und umgekehrt!" .Ah!" machte die Tamc. ein wenig heiterer werdend, .wenn sich das so ver hält, läßt sich nichts dagegen einwenden. Armuth pat zu Armuth. Reichthum zu Reichthum Sie sollen meine loch ter haben." Tie Hochzeit wurde mit allem Prunk begangen, ja sie siel so ptächtig auS. daß Arthur am Morgen nach der Hoch zeit feiner Schwiegermutter leise Vor würfe wegen solcher Verschwendung machte. Thut nichts." sagte die Gerichts- räthin, es war unser Letztes." Wie, liebe Mutter? Ich verstehe Sie nicht. Ich bitte Sie nun dringend, mir zu fagen, wie yoaz pcy Adelen s Mitgift belauft." Keinen Pfennig haben wir mehr." brauste die Tame auf. Tie paar Tausend Mark, die wir besaßen, sind in der letzten Zc,t völlig drausgegan gen." Ader eS hieß doch, sie waren sehr reich" Tas haben wir noch niemals be hauptct." und Ihr Better Eugen aat mir. &it wollten mit dfrn vorgeben Ihrer Armuth nur Adelen'S Freier auf die Probe stellen." Was geht uns das an, waS der Windbeutel geiagt hat Wo ist der schürte, damit ich ihn züchtigen kann?" Er fuhr mit dem Nachtzuae nach Hamburg: er will wieder nach Afrika Und Sie als ich sagte: Der Schein trügt, mitunter findet man Av muth, wo man Reichthum vermuthet hat und umgekehrt " Ta vermuthete ich, daß sie eben falls arm geworden wären, und dann wäre die Partie meiner Meinung nach ganz paffend gewesen." Allmälig beruhigte sich Arthur, und heute lebt er mit Adele in glücklichster Ehe. Der Gamsdart" ES war ein schöner Herbstabend Tie Stammgäste saßen beim Lamm" im Garten und lauschten andächtig au die Worte des Apothekers Pülverlein der vier Wochen verreift war und die unglaublichsten Abenteuer in den Alpen erlebt hatte. Allerdings ließ das sichere Behagen, mit dem er es bisher erzählte. etwas nach, seitdem Oberförster Treff mayer erschienen war; denn dieser ließ. waS Abenteuer galt, neben seinen eige nen Erlebnissen nichts aufkommen und drückte Jeden, der auch einmal etwa? ..Aufschnitt" serviren wollte, l erbar mungslos an die Wand. . Treffmayer hatte nch schon einige Male unternehmend den langen Bart gestrichen und die Pfeife aus dem Munde genommen, als ob er reden wollte. Aber immer wieder war er von diesem Vorsaß abgekommen und hatte nur leicht den Kopf geschüttelt. Tas erhöhte aber gerade Pülverlein's Un sicherheit, so daß er endlich seinen Be richt abbrach und schwieg. Jetzt war der rechte Augenblick ge kommen. Na," wgte der oersörner mi emem boshanen wachem, und einen schönen Gamsdart haben Sie da au Ihrem Hut ! Wohl auch erbeutet V Der Apotheker war etwas erblaß ..Aber natürlich!" murmelte er der legen. Mein Herr!" rief da Treffmayer mit einer Bärenstimme und schlug au den Tisch. Der Gamsbart ist falsch Er sah triumphircnd im Kreise her, um, wo seine Worte Sensation hervor, riefen. Man machte unwillige, höh nische Bemerkungen und blickte Pülver, lein herausfordernd an. Dieser sah. weun er sich jetzt nicht sofort glänzend rechtfertigte, war er ein für allemal verloren. Nun hatte Pülverlein die glückliche Gabe der Geistesgegenwart im kritisch ften Augenblick; er pflegte da wie seine Freunde sagten kalt zu werden wie eine Hundsschnauze. So nahm er auch jetzt mit einem Lächeln der Erin nerung den Hut vom Kopf und fuhr liebkosend über den geschmähten Gams bort. Selbstverständlich ist er falsch !" sagte er dabei. Belaure da eines Ta ge's im Hochgebirg Gemsenrudel: Pür sche ganz dicht 'ran ! Plötzlich Gemsen wache gepfiffen Rudel über mich weg erwische aber feisten Bock am Bart Da, denken Sie sich, läßt mir der Kerl den Bart in der Hand und entfleht: Trug nicht das eitle Vieh einen falschen Gamsbart ! Das da ist er ! Infam was ?" Ein donnerndes Hoch durchbrauste den Garten. Nur der Oberförster spuckte ärgerlich zur Seite. Ein rafsinirter Gaunerstreich. Ten Hofjuwelier Koblassa in Pots dam ist einem rafsinirten Gaunerstreiche zum Opfer gefallen. Neulich Abends erschien in seinem Geschäftslokal ein ele gant gekleideter, mittelgroßer, etwa 30 Jahre alter Herr mit starkem, blonden Schnurrbart, welcher sich unter Ueber reichung einer Visitenkarte als Leutnant v. Wedell von der siebenten Kompagnie des ersten Garderegiments zu Fuß vor stellte und eine goldene Remontoiruhr nebst Kette zu kaufen wünschte. Er suchte sich die beiden Gegenstände im Werthe von 450 Mark aus und bat, dieselben in seine Wohnung zu schicken. In Potsdam wohnt, wie dem Juwelier bekannt war, feit Kurzem ein Leutnant v. Wedell von de? siebenten Kompag nie; er nahm deshalb keinen Anstand, dem neuen Kunden, dessen persönliche Bekanntschaft er soeben gemacht halte. :e sachen zu senden. Ein iunger Mann brachte die Gegenstände nach der auf der Karte angegebenen Wohnung Breiteftraßk 36 und traf den Herrn Leutnant auch persönlich an. AIS die- er dlk quittirie Rechnung 'ah, erklärte er, daß er erst in einigen Tagen, nach dem Geld von seinen Eltern eingcrros en sei. zahlen könne. Ter Bote nahm hierauf die Sachen wieder mit zurück und erstattete Herrn Koblassa Bericht. In Anbetracht deS Umftandes. daß häufig von Offizieren Waaren auf Kredit entnommen werden, sandte der Juwelier nunmehr die Sechen ohne quittirte Rechnung ab. Tem Boten erklärte der angebliche Leutnant jetzt. daß er noch einen Ring brauchte. Er am gleich darauf nochmals in einem Wagen vor dem Geschäft vorgcfahrcn, und suchte sich einen Ring im Werthe von 500 Mark aus. Er bat um Kredit ür einen Monat, und der Juwelier erklärte sich damit einverstanden. Nach dem der Herr Leutnant wieder per Troichke fortgefahren war, stiegen Herrn K. doch Bedenken auf. Er er, kündigte sich bei dem Zahlmeister des Regiments und erfuhr zu seinem chreck. daß er einem abgescimtcn Ber lincr Hochstapler in die Hände gefallen war. Leutnant v. Wedell war auf einige Tage mach Berlin beurlaubt, Hier wurden 'ihm in einem vornehmen Restaurant die Schlüssel zur Wohnung und die Vintenkartenta che gestohlen Ter Gauner, der die That vollführte, reifte sofort nach Potsdam, wo er die Abwesenheit des Burschen deS Offiziers benutzte, um seinen Trick auszuführen. Es bandelt nch anicheinend um einen längst von der Polizei gesuchten Hoch ftapler. der sich an Ofnzicre herandrängt und so gewonnene Bekanntschaften für seine Zwecke ausbeutet. Von der Pots damer Polizei ist schon festgestellt, daß der Verbrecher wieder nach Berlin zu rückgekehrt ist. Ter verkannt Hüter des Gesetzes Ein Abenteuer recht absonderlicher Art erlebte dieser Tage der Pariser Ge heimpolizift Fleury. Beim Turchschrei ten der Rue de Rivoli erkannte der Be amte eine gewisse Melanie Gourdon die von der Polizei wegen zahlreicher Tiebstähle schon einige Zeit gesucht wurde. ' Froh, die Person, die schon zweimal den Schutzleuten entwischt war, in einer so belebten Straße finden, ergriff Fleury die Diebin am Arm. Die Gourdon ließ sich aber nich so leicht verblüffen. Nachdem sie ver geblich versucht hatte, sich los zu machen gebrauchte sie eine List. Ihrerseits den Arm des Mannes packend, begann fie laut zu schreien: Haltet den Dieb! Z Hilfe!" Eine sich schnell ansammelnde Menge umringte das Paar. Ter Be amte konnte Protestiren so viel er wollte man hörte nicht auf ihn; man glaubte, daß eS sich um einen Ueberfall auf die Frau handle, und schlug von allen Seiten auf ihn los. Als er nun fühlte daß er der Uebermacht unterliegen müsse, feuerte er drei Schüsse in die Luft ab, um die Aufmerksamkeit ande rer Polizisten zu erregen. Es eilten in der That fünf oder sechs uniformirte Sicherheitsbeamte herbei. " Ohne au die Erklärungen des Detektivs zu achten packten sie ihn am Kragen, um ihn zum Kommissariat zu führen. Fast wäre es der Diebin letzt gelungen, sich aus dem Staube zu machen. Ta erklärte Fleury. daß man die Frau unbedingt mitfüh, ren müye. Ihre Elle, zu entkommen erregte auch Verdacht. Man be mächtigte sich nun ihrer und zwang sie mit zum Polizeirevier zn gehen. Vor dem Polizeikommiffar klärte sich dann auch die Sache bald auf. Melanie Gourdon konnte endlich hinter Schlo und Riegel gebracht werden und der ge prügelte Detektiv erhielt eine besondere Belobigung. Das Alter der Buchstabenschrift. Mit dem Alter der Buchstabenschrift beschäftigte sich ein Vortrag von Pro fessor Flinders Petrie auf der letzten Britischen Naturforschergesellschaft. Bis zum Jahre 500 v. Chr. läßt sich in Aegypten der Gebrauch einer Zeichen oder Buchstabenschrift zurückverfolgcn. die mit der Hieroglyphenschrift nichts zu thun hat. Aehnliche auf Kreta ge fundene Zeichen deuten darauf hin. daß sich diese Schrift gegen das Jahr 2000 im Mittclmeergcbiet verbreitet hatte. In Karien und Spanien treten dann 60 ähnliche Zeichen auf. die man bis her als Erweiterungen des griechischen Alphabets betrachtet hatte, welche 43 bestimmte Laute bezeichneten, die aber, wie es jetzt scheint, von dem altägypti schen Zeichenschatz ausgewählt sinddessen Bestand sich um 2500 auf l0 Zeichen vermehrt hatte. Hiervon blieb in Karien und Spanien etwa die Hälfte in Gebrauch. Lange vor Ausbreitung des phönicischen Handels waren diese ägypto-griechischen Buchstabenzeichen im Gebrauche der Küstenvölker des Mittel meers. Die Phönicier scheinen dann 27 derselben ausgewählt und zunächst als Zahlzeichen gebraucht zu haben. Die diesjährigen Ausbrabungen der englischen archäologischen Schule bei Knossos auf Kreta haben Tafeln und Ziegelsteine mit dieser vorhomerischen Schrift, wie sie auch Evans auf den so genannten Milchsternen der Inseln des ägüischen Meeres gefunden hatte, an das Licht gebracht, von deren Ent ziffcrung wichtige Aufschlüsse über die älteste Zeit Kretas zu hoffen sein würden. Ret , recht' 2,rt'. Auf 'ma Tadakspäckle do sind zwol Baura nag macht g wca, Jockala vom Schmarzmald ra. Des hat ma von weitem g seahZ Tcscht a guoter!" fait der oi'. sag m rHans. wia hoißt ma dea ?" Wenn er guot ist." fait drauf dear. Braucht ma' 'm au' koin Nama zgea!" Tescht a guoter!" dean Tubak Hant drum ülle Baura g'raucht, Bis ma' endlich für dia Sort' A nuis Etikett Hot braucht. S sind de gleiche Baura drauf G'wca und hent au 's ncmlich g'fchwützt. Aber Tescht a guoter" ist Halt viel schlechter ganga jetzt. Wo der Roisend' au' na'kommt Und sei' War' verkauf möcht'. Saget e: I dank' recht schö'! Ter Tubak descht net der recht'!" Und wenn er au' zeahmol fait. S e, ganz g wiß de nemlich Sort , Aelle lachet 'm enS G'ficht, Aelle glaubet 'm koi Wort. Und warum denn aber soll Net mei' War' de nemlich' sei'!?' Frogat er en Krämer drum. Sind doch g'schcit! Was fällt Euch ei'?" Und i' sag', 's ist net der gleich'! Seit dear drauf, descht bombafeft! Tenn die Baura dia beut acht, Statt sechs Knöpf' an ihrer West !" Niemand. Seit ich einen Hausstand führe. Geht eS mir gar sonderbar: Stets, wenn irgend was paffirte, Heißt es, daß es Niemand war. Niemand hat den Topf zerbrochen; Niemand warf das Fenster ein; Niemand hat daS Bier verschüttet; Niemand schlug die Teller klein; Niemand schwätzte aus der Schule; Niemand warf die Lampe um; Niemand kittete die Vase; Niemand bog den Leuchter krumm; Niemand warf den Silberlöffel Mit dem Kehricht auf den Mist Niemand kann mir Auskunft geben. Wer denn dieser Niemand" ist! Nicht überstürzen. Sie: Es sind jetzt zehn Jahre der gangen, seit Dich Dein Kollege um hundert Mark, angepumpt hat. Denkt er denn noch immer nicht an's Be zahlen?" Er: Nein, aber er fängt jetzt nach und nach an, sich ein wenig vor mir zu geniren!" Bost,aft. ,,Wenn ich älter werde, werde mich doch bedeutend verändern." ich DaS kann ja nur zu Deinem Vor, theil sein." Rindermund. Papa, sind die Schwalben die Frauen von den Spatzen?" Nein, mein Kind!" Aber sie verreisen doch alle Jahre!" Bei Gelegenheit. Gatte (laut lesend): Morgen bleibt, des Feiertag? wegen, die Börse ge schlössen." Gattin: Für mich auch, lieber Mann?" Die Doktorin. Meine Tochter ftudirt. in Jahre hat sie ihren Doktor"!" A: einem B: Meine Tochter ftudirt nicht, aber ihren Doktor hat sie schon lange!" verplappert. Gast: Heute bin ich mit dem Gänse braten nicht so zufrieden, wie die vorige Woche." Kellner: Aber gnä' Herr, das ist ja die andere Hälfte!" Ein neuer Begriff. Frau: Komm, wir wollen dort in die Konditorei gehen." Mann: Kriegst Du vielleicht schon wieder Deine Schlagsahne-Anfälle?" Lgal. Ihr Piano hat aber keinen guten Ton, Herr Gold- Besuch: besonders mann." Protz: Schad't nischt. aber doch zum guten Ton, zu besitzen!" Es ein gehört Piano Einfach. Graf: Ach, Gott, meine Liebe, gäbe es nur keinen Standesuntcrschicd!" Fräulein: Aber. Herr Graf, der Traualtar hebt ja allen Standesunter schied zwischen uns auf." Gut ausgedrückt. Sängerin: Ich sehe es aber nicht ein. warum gerade ich heute Abend singen soll!" Gastgeber: Aber ich bitte Sie. glau ben Sie mir. Alles verlangt darnach! Ihr Gesang ist geradezu ein 'schreiendes Bedürfniß." Zmmer derselbe. Professor der Mathematik im Wirtbs haus: Was giebt's zu essen. Kellner?" Kellner: Hammelfleisch und Boh nen. ganze oder halbe Portion?" , Professor: ..Gut. dann geben Sie mir also ein Mal Hammelfleisch plus Bohnen, dividirt durch Zwei!"