Die lYizbt des Gewissens. Im Jhrk 1831 rrutbt in London kW jal-nnptcr tobfüchtic. Vajabunb fern bet ?rlizti eufzezriffe und bald danach in ein JrrcndiuZ gebracht, weil ti sich hcrauSstcHte. daß er an einer seit samrn Art von "'krfrlznnsZ?ahn litt, fleh i'cerch llict ihm etwas zuleide, odkr er leite deständiz in der Zranlhas ten fixen Idee, baß kr mit Steinen ge rcorftn wurde, und griff sich infolge dcsskn jeden Augenblick an den Rücken, indem er jammernd behauptete, befe er da den Schnurz eineS soeben trieber folgten Steinwmsz verspüre. Tiefer Wahnsinnige intcressirtk die Aerzte un pemein, welche ihn de-hald besonder! sorzsaltiz beobachteten. Man hatte keinerlei LezitimationZpapierk bei ihm gesunden und wußte seinen Namen nicht, da kr sich auf Befragen weigerte, ihn zu nennen. Auch wenn er schlief, trüumte und phantasirte er von den ihn so ünzstigenden imaginären Ttcinwür fcn. und eZ schien, dah auch eine Trom mel dabei noch im Spiele sei. Ein aufmerksamer Wärter bclauschtk ihn kinft, wie er im Tchlafe Folgendes laut vor sich hinphantafirte: Zhu's niit wirder. Tom: wirf nickt immer den Stein nach mir! Hörst du meine Bitte. 2cm HiisnslonT frommen! ou in deinem Grade? Siehst du wieder kinen Tt.'in. um ihn nach mir zu wer en? Ich hab's ja bitterlich bereut, was ich gethan! Und noch mehr dergleichen wunderliche Reden deZ Schlafenden wurden von dem Zarter vernommen. htv sie sliificfcrieb und die Noti am sol genden Morgen dem AdtheilnngS'Arzte uverrelchie. Trtr fstsllf fhiiter in dem Kranken. a!S er ihn besuchte: In der Nacht habt Ihr im Schlase phantasirt von einem gewissen Tom Huslisson. der früher Euer guter Freund gewesen, aber nun in hhum ßirflbe rubt und Euch doch etwas vertrommelt, auch Euch mit Steinen wersen will. Tann habt Ihr ferner von Bombay geschwatzt. Wa3 fcfhcuM das?" Der Kranke schien über diese Frage höchst betroffen zu sein und vermochte seine innerliche Erregung und Seelen angst nicht zu verbergen. Aber er wollte durchaus keine Antwort und Auskunft geben, sondern schwieg ve rrnrrlirf). IA fipfilrAte beinabe. dsifc c3 fifi fner am ein aekeimnikvolleS Verbrechen handelt," meinte der Arzt, bevor er fortging. Tann bekam der Wahnsinnige wieder tinm fiitAtcrlirfifn TobsucktSansall. so daß man ihn in eine Zwangsjacke stecken und m eine aiourzcue ormgen mutzte. Man sekte nunmehr die MilitSrBe hörde in Kenntniß, und eS wurde mit hnti ftillf prmittelt. dak nacb den Mannschaftslisten drei Jahre zuvor bei dem m Bombay vcnnoucyen iu. icicg ten JnfanterieRegiment allerdings ein ?amkanr ?bomas fiuSliffon aedient habe. Derselbe sei jedoch längst als Invalide entlassen worden, beziehe e:ne , Pension und wohne in Guilford. also nicht weit von London. Man ließ ihn nach der Hauptstadt kommen und führte ihn in da? betref fende Irrenhaus. Durch ein Guckloch in der Thüre wurde ihm der Wahn finnige gezeigt. Ta spra,y ergriffen dinnnlikp Tambour: ..5ka. den Mann kenne ich. TaS ist Bill Graham, mein ehemaliger guter Freund und Siegt mentS-Kamerad in Bombay, bis ihn der Satan verlockte. Er giauvle nam tirf mird ermordet iU haben, und des halb ist er zweifellos dem Wahnsinn versallen." 9ms Bksraaen erklärte Liuskisson sei pnhrmrf!(n': , ck batte vor ernteten rnfirri JllfftHisl das Glück, in der Nabe von Bombay die kleine Enkelin eines reichen Parsen zu retten, die in großer Gefahr war, zu ertrinken. Dafür snktp mir der alte Varse tausend Ruinen. Dieser Schatz verblendete meinen Freund Bill Graham und der iKn i einer ruchlosen That Als ich Tags darauf nahe beider Stadt mit ihm spazieren ging, nicb er mich meuchlings nieder, raubte mir das Geld es waren lauter Goldstücke und entfloh. Blutend auf dem Erd dodcn liegend, rief ich ihm einen Fluch nach und warf nach ihm einen aufgc rafften Stein, der seinen Rücken traf. Tonn wurde ich ohnmächtig. Einige mitleidige Eingeborene fanden mich und brachten mich in'S Militär Hospital, wo ich nach vielen Wochen zwar einiger maßen von der schrecklichen Verwundung geheilt wurde, aber doch als Invalide aus dem Militärdienst entlassen werden mußte. Graham war inzwischen deser tirt: man wußte nicht wohin, denn alle eifrigen Nachforschungen hatten keinen Erfolg. Nun sehe ich ihn hier endlich wieder als Wahnsinnigen. Es ist mein Fluch, der ihn verfolgt." So wird es wohl sein," sprach köpf nickend der Arzt. Der Zusammen hang ist sehr interessant. Doch nun kann dieser bisher vermeintlich unhcil bare Irrsinnige geheilt werden. Frei lich wird er dann wegen jenes in In dien verübten Verbrechens sich vor dem Criminalgericht zu verantworten haben. Er ging mit dem Invaliden zu Graham hinein in die Jsolirzelle. , Hier ist Tom Huölisson, den Ihr ermordet zu haben glaubt." sagte der Arzt. TomS Geist!" schrie entsetzt der Wahnsinnige. Nein, ich bin es leibhaftig," öer- sicherte der ficr:cl:ftf Tambour. .Tu haft mich damals rar n'.ederzcfloßen und schändlich beraubt, aber ich kam m:t dem Leren bncrn." Ta brach ':abam in heiße Thränen auS und bat den Jr.vditen zerknirscht um Verleihung. Ter unheimliche fn'iere Wahn trat L?n ihm gewichen. AIS geheilt konnte er auS dem Irren Hause kn:!afen werden, kam. aber so gleich in S 1'.ntcrchun2Z Ge'ängnth wegen jene Raudanfalls. TcShald schien er übrigens lernen ?onderuqen Kummer zu empfinden, sich vielmehr nun. nachdem feine Seele von einer solchen schweren Last 'befreit war, ganz glücklich zu sühlen. TaS Er'.minalzcricht verurteilte ihn zur Teportation nach Australien. Tort erhielt er nach einer Reihe von Jahren zwar seine Freiheit wieder, kehrte aber nicht nach England zurück, sondern blieb in der Eolonie. Er ging in den Go!dzrä!erTistri!t und wurde da. weil er viel Glück hatte, ein reicher Mann. N:tn sühnte, er seinen jzrevel auch mit Geld, indem er seinem ehe maligen Freunde und Regiments Ka meraden Thomas Huskiffon in Guil ford dreitausend Pfund Sterling als Entschädigung sandte. Seine Nach tominen leben ncch heute in Australien. 7! 1YVt7.nis.-k vii t. 1 1 n ii n 1 1 cer mann lichen Kunst". Residenz cf John Ritsch. EZq.. Großer Neu Z)orl. Mister Editcr! Jetz geht'S schun wieder k Bißle bes scr. Tie rechte Hand un Mci Aage kann Ich zwar noch immer nct recht suhle, kanicauentli dervo is der gcge wartige Brief mit der linke Hand anen Teip schreib diktäted. Nämlich eS kimmt Alles vum Corbett AIS egebüldeter Mann ncmm Ich natürlich großes Jntereft an alle Arte vum Sport un cspeschelli indiemünn liche Kunscht. Es gebt Dcitsche, wo da driw wer sehr geringschätzig denke un allerband dumme Cfpreschens mache. w,e for In ftknz Klopffechterei un Rohbeit un es wär üwwerhaupt kei Kunscht. Mister Editcr, nix for ungut, des lS der größte Nanfcnz, wo eS gebt, un wer dcS fegt, dcs iS k Esel. TeS sag Ich! Gehn Sie nor emol hin un pro diren Sie. so cn Jänkie oder en Eiri sche, wo in der männliche Kunscht recht bewandert iZ. ze verhaue un Sie wern glei sche. daß es k ziemlich große Kunscht is, des fertig ze kriege. Tie Prügel ze kriege dergege. des is, wo die Leichtigkeit derbci ereikimmt. DeZ iS werklich kei Kunscht. DeZ kann eini gcr Mann. TeS heißt of courfc: Ich krieg kei Prügel oder vielmehr, Yen keme ge kriegt. Anyhom war es net e eigen! lichcS, Merkliches Licking, was Ich ge kriegt hen. Ich hcn mei schwarze Aage. wo üwwrigens jetz schun bis zu eme geldlich grünlich bläulich rosaviolette Stadium impruvt sein. Mci ge schmauchte Hand un den schlag uff Mein mit Respekt ze sage vordere Solar Apoplcrus nor bei Weg dun feicntiffik Argument gekriegt. Nämlich Ich war of course kürzlich de Feit sehe gewesen. Ich hen aach un der richtige -cit gewettet gchatt. TaS Wette un dcs Talke iS nämlich die Hauptfach bei dem männliche Kun?cht Sport. Un grad so impor tänt iZ eS. daß mer weeß, wie Preis- feit getalkt werd. Ich kenn e Masse Leit. wo in ihr'm Lewen noch keen merkliche Feit gckehe bawwe. awwer tbeorctikclli jeden Preisfeiter kenne un sei Mefcher un fu Alter un wie viel Feiis er schun gehatt hat un üwwev Haupt de ganze Rccord un die ganze StätiftickS vun alle Preisseiter un die ganze Histori vun der Kunscht. Also of course war Ich bei dem letzte Feit uff'm Corbett feiner Seit, denn Ich will Zbne sage. Mister Editer. der Pompadour Jim ist so e feiner, wisse schaftlichcr Fcitcr, wie nor je einer in de Ringgcsteppt is. Ich hen im Ganze zweihunnert Toller? an en ge plüst gehatt un gewönne. Kansequentli hen Ich, wie der Feit vorbei war, gut gefühlt' un hcn die ganze Crowd, wo bei Mir war, inweitcd. Tes iZ näm lich aach e Ruhl beim männliche Sport, daß des Geld, wo mer gewinnt, gar net schnell genug wieder dorchgedracht wern kann. Tie Bar an dem Platz, wo Ich die Bube hingeführt hab. war of course gekrowdet voll un es is nix Anncres getalkt wern wie Sorbett un McEoy un üwwerhaupt Preisfcit. Grad newwe Mich Hot e Fänkie Amerikaner ge ftanne, wo mehr üwwer Preisfeit ge müßt Hot. wie einiger Mann, den Ich noch vorher in Meim Lewe gesehe hen. Ich hcn Mich sehr gcflüttert gefühlt, daß der Mann Mich dadorch auSge zeichnet Hot, dcS Wort an Mich ze richte. Er war aach weiter gar nct stolz, der Mann. Er Hot immer mit getrunke. wann Ich getriet hen un Hot im Vertilge vun Whi-ky un im Emptije vun die Battcls. wo Ich hcn uffmache loße. so BcdcitcndcS geleistet, wie in Thiorie un 5ki?nz vun der männliche Kunscht. tf?y "ehulli H?t der Mann gesagt, wann ch nrch e Paar Balte!! u mache l?ße thcl. da tyit er mcr ganz genau zeige, wie sclwizcS Mal der EordeZt de große Hn El Zullivan auZgenackt Hot. Ich hcn al'o die BattelS uffmache loße un die LizzarS gekaasl for de? Krowd. Un dann iS eS loZgeganze. Schwapp! Hkn Ich Eine im rechte Lag gehatt. un wie Ich die Boxstellung eigenomme hen. for ze pari, hen Ich Eine uff die rechte Faust gekriegt un Schwapp hen Ich wieder Eine in'S linke Aag ekriegt IdeS war nämlich JllcZ eräctll. wie es der Sorbett mit 'm große John El gemacht Hot) un dann iS eS so fort gegangk Schwapp. Schwapp un schwapp, als ein stoß nach m An nere. daß die Rippe nor so gclracy: hawwe. un seinelli sein Ich in Kanse guenz vun eme wunncrschöne wisse schaslliche SolarAp?pleruS-Schlag uff de Floor gefalle. Ich den noch gehört, daß Mei scientifsik SportZ.Frent ganz verwunnert gefragt Hot. ob Ich ge hörrt wär un dann sein Ich unkon schieß gewcse. Wie Ich wieder zu Mir gckimme bin. hcn Ich erst gedenkt. Ich wäre in Peking.- Tfchcinä. un hätt kn Feit mit fünf biS zehntausend tscheirncS BoxerS gehatt. Ich fein dann in erer Kärrädtsch heimgebracht worn. Mci Geld war fort, awwer die Watsch-Ehain un der Teimand war'n noch da. ' Gucke sie, Mister Editcr. e Annerer wär jetz bös üwwer die Sach. TeS is awwer bei Mir nct der Käs. Tenn for Seienz un Sport muß mcr schon aach e kleines SatrifeiS bringe. Any hom weiß Ich jetz exäctli bei pörfanell Expirienz, wie der große John El aus gcnackt worn iS. Ich weetz jetz aach exüctli. wie der nach dem große Feit gefühlt hawwe muß. Jhne deffelbe wünschend sein Ich so lang Mit RigardS YourS John Ritsch. Esq Sin Utberraschung. Tie Frau Regierungsräthin Baum bach besaß nebst vielem Schönen und Nützlichen auch eine BronLampk, die weder schön noch nützlich war und deS halb wäre sie die Frau RegierungSl räthin schon längst gern los geworden, Ta begab eS sich, daß bei ihrer Frcun bin. rau Amtsrüthln Sperber, eine Versteigerung abgehalten wurde, weil ihr Gatte das Zeitliche gesegnet hatte und sie sich der überflüsngcn Hausaus ftattungSstücke entledigen wollte. Ach. beste Freundin," hob Frau Baumbach an, Sie könnten mir einen großen Ge fallen erweisen " Sehr gern; und worin besteht dev selbe?" fragte die Amtsräthin. Wenn Sie mir erlauben wollten," fuhr jene fort, meine alte Bronce Lampe in Ihre Versteigerung zu geben; sie ist mir schon längst ein Dorn im Auge und dicö wäre eine gute Gelegen' heit, sie los zu werden!" Gut. das soll geschehen," sprach nrau Sperber. Und richtig! Am bestimmten Tage paradirte die bewußte Lampe unter den zu verauktionirenden Gegenständen des seligen Herrn AnitSraths. um unter den Hammer zu kommen. Ter Neffe der Frau Baumbach, wel cher Aneffor war. war am Versteige rungstagc, als er einen Besuch abstat- ten wollte, zufällig rn dasselbe Haus. in welchem der Auktionator seines AmteS zu walten hatte, getreten. Eine Auktion?" dachte er. Halt der mußt Du beiwohnen." Neugierig trat er in das betreffende Zimmer unter die Menge der Kauflustigen und sein erster Blick fiel auf die Bronce-Lampe Ach." denkt er, daS ist ja prächtig, ac curat die gleiche Lampe, wie die Tante eine solche schon besitzt ! Die muß ich ihr erstehen, zudem ist morgen gerade ihr Geburtstag wie wird sich die alte Dame freuen, wenn ich ihr ein Pendant zu dem alten Erbstück bringe." Gedacht, gethan. Ter aufmerksame Neffe wird zwar von einigen professionsmäßiaen Be- suchcrn von Versteigerungen und Händ lern, welche merkten, dad der zunge Mann auf den Besitz, der Lampe sehr erpicht sei, überboten, und der Preis dafür etwas sehr hoch hinauf getrieben aber was thut'S! daS alters schwache Objekt wird ihm dann schließ- lich auch für 40 Mark zugeschlagen. Tas ist die Ucberraschunq schon werth." denkt er. nimmt das Versteige rungsstück in Besitz und stürmt, freudig gestimmt ob seinem Kauf, von bannen und seiner Wohnung zu. Eine Ucberraschunq war es allerdings auch, als anderen Morgens der Neffe freudestrahlend, die Bronce-Lcnnpe in der Hand, der Tante seine Gratulation darbrachte und zwar eine gegen seitige, wenn auch nicht die gewünschte; denn das Objekt war zu derjenigen wieder zurückgekehrt, die dasselbe gern loS werden wollte. Wie berühmte Männer zu ihren Frauen komme. Auch im Leben der über das allgc- meine Niveau Erhabenen spielt die Ge schichte ihrer Werbung eine wesentliche Rolle. Aber die Art. wie sie zu stände kommt, ist sehr verschieden und oft sehr chcraneristisch. Eine englische Zeit schrift theilt aus dem Leben der be- rühmten Männer interessante Fälle darüber mit. Iladstone's Werbung war. seinem ganzen Wefen entsprechend, sehr cere- monich. Bei einem Diner kah die schöne Miß Glyne den jungen Mann. dem Nk ihr ganzes Leben weiden sollte, zum ersten Mal. .-khen sie jenen jungen Mann?" fragte sie ein neben ihr sitzender Staatsmann. Einst wird er Premicrministc'r von England wer den." Natürlich war da? Interesse dcS jungen Mädchen? erwacht, und als sie im folgenden Winter einander in Jta lien. dem traditionellen Lande der Liebenden, trafen, machte die Wkrbung Fortschritte, und dort wurde der Grund zu der bekanntlich sehr glücklichen Ehe gelegt. Ter englische Staatsmann Tisracll war bei seiner Werbung mehr der passive Theil. Er wurde von einer .altmodischen Wittwe", MrZ. Leigh. umworben, die ihn mit ihrer Bewunde rung und zarten Aufmerksamkeit der folgte. TaS rührte schließlich fein Herz, und er hcirathete sie. Tie Kaiserin Eugenik sah ihren Gat ten zum krftcn Mal unter sehr seltsamen Bedingungen. TaS vierzehnjährige Mädchen besuchte mit ihrcr Muttcr den Parier Pollzclpräsektcn. und sah am Fenster, wie Prinz LouiS Napoleon, schmutzig und mit ausgelöstem Haar von einem Gendarmerieossizicr in'S Ge wahrsum geführt wurde. TamalS ließ sie sich nicht träumen, daß der lächer liche Prinz" sie später auf den Thron Frankreichs erheben würde, Lord SallSdury kam nur dadurch zu seiner Frau, daß er seinem Vater, der gegen die Verbindung war, das Vcr sprechen gab die Erwählte seines Hcv zenS ein Jahr hindurch nicht zu sehen Erst nach dieser Treueprobe konnte die Hochzeit stattfinden Tie Königin von Italien lernte ihren Gemahl dadurch kennen, daß sie beim Herunterlaufen einer Treppe strauchelte und in seine Arme siel. Ter Ezar rrklörie sich der Prinzessin Al'.x m den Gärten deS Rosenderg Palastes, und im Schlosse von Lacken steht ein Postament mit den Büsten des Prinzen und der Prinzessin von Wales. um die Stelle zu bezeichnen, an der der Prinz vom belgischen König der schönsten Tochter Dänemarks" borge stellt wurde. Ein hübsche Jenny Vind-Anekdote erzählt ein französisches Blatt nach dem Buche, das der hessische Schauspieler Hermann Knispel der Geschichte des Tarmstädter Theater? gewidmet hat Es war zu der Zeit deS ersten Austre tcnS der Lind; sie hatte eben in Stock Holm gesungen. Sehr, intelligent und bescheiden, wußte sie sehr gut, was ihr noch fehlte. Sie beschloß, nach Paris zu gehen uno be: Garcia Unterricht zu nehmen. Bei einem AbfchiedSessen, das man ihr zu Ehren in Stockholm ver anftaltete. unterhielt sie sich mit einem alten Obersten und fragte ihn über PanS aus. Wollen Sie dort spielen V fragte der Ober t. Natürlich", er widerte Jenny Lind. Ich will diesen Südländern zeigen, daß die Nordlän der auch etwas werth sind." Ach knurrte der Oberst mit boshafter Miene. Warum sagen Sie ach?" rief die junge Künstlerin aus. Sie glauben wohl, daß ich in Paris keinen Beifall nnden werde?" Tagegen prote ftirte der Soldat; daS habe er nicht sagen wollen, er sei sogar überzeugt, daß Fräulein Lind ihrem Vaterlande Ehren machen werde. Das Fräulein erkannte trotzdem, daß ihr Nachbar nicht Alles sagte, was er dachte. Sie wollte aber Alles wissen. ..Ich soll Ihnen also durchaus meine Meinung sagen? sprach der Oberst. Nun schön! Ich will Sie Ihnen sagen: Sie singen wun derbar. aber Sie gehen wie eine Gans!" Diese Freimüthigkeit mißsiel der jungen Dame sehr. Sie drehte sich brüsk um und sprach kein Wort mehr mit ihrem Cavalier. Nach und nach aber verschwand ihr Zorn. Sie bachte nach, sie beobachtete. Sie erkannte, daß der Oberst nicht ganz Unrecht ge habt hatte. In Paris nahm sie Ge sangsuntcrricht bei Garcia und Körper Unterhaltung? Unterricht bei einem Balletmeifter. Sie trat nicht öffentlich auf, sondern studirte zu Hause mit Eifer. Als sie wieder nach Stockholm kam. erfüllte sie ihre Landsleute mit Bewunderung. Sie war wie umge wandelt. Ihre prächtige Stimme war fester und sicherer geworden; ihre Be wegungen waren graziös,! ihr Gang vornehm. Bei einem Empfang, den ein Minister ihr zu Ehren veranstal tcte, traf sie wieder mit dem Obersten zusammen, der ihr einst ein so böses Compliment gemacht hatte. Ter alte Herr senkte den Kopf und wollte sich drücken, aber die Sängerin hielt ihn fest und sagte: Herr Oberst. Sie suchte ich. Ich mutz , Ihnen für Ihre Frei müthiakeit vom vorigen Jahre danken. denn was ich in Paris gelernt habe, verdanke ich Ihnen." Ter Oberst war stolz auf den friedlichen, aber glor reichen Ticg.den er soeben davonge tragen hatte. Gin interessanter Zwcikampf. Ter Naturforscher Buckland erzählt folgende Thatsache: Ich erhielt vor Jahren mit der Post ein Körbchen. worin zwei lebende Skorpione sich be fanden, welche mir einer Inciner Freunde in Acqypten zuschickte. Ich hatte die Absicht, mich von dcr Wirksamkeit deS Skorpioncnftichcs zu überzeugen, und steckte zu diesem Zwecke eincS dieser bös- artigen Insekten unter eine geräumige Glasglocke. Kurz darauf fing mein Diener eine Maus in sciner öu? und wollte sie eben ertränken. elS ich auf den Gedanken kam. die MauS mit dem -korpion kämpfen lassen. Dcr Skorpion, ein starkes Excmplar stiner Art. fetzte sich sogleich in Berthe, digungZzuftand. Die MauS, die sicher l,ch vorher kein solches Zhier jemals zu Gesicht bekommen hatte, verhielt sich ab wartend, da sie offenbar nicht mit sich kinig war, od ne freund oser kZtino vor sich hatte. Nach einer Wkilk be gann fik in ihrem Gefängniß herumzu laufen und Männchen" zu machen. Den Skorpion vcrörok dies onenvar. und kr begann seinen Stachel zu schwin gen. Sobald ihm die MauS wiederum zu nahe kam. versetzte er ihr kinen tich. TieS erschreckte die MauS. und lie fing an. am Glase auf und nieder zu springen; nach einer Weile aber kauerte u sich ruhig hin. Der Skorpion lroq nun mit aufgesperrten Scheeren gegen sie und versuchte ihr einen neuen Stich zu versetzen, was aber mißglückte, da der Bierfüßler geschult auswiq. ffen bar wurde der MauS nun klar, daß eS hier einen Kampf gegen einen heim tückischen Feind gelte. AlS demnach der Skorpion lbr m offenbar temd cllger Absicht wiederum zu nahe kam. stieß sie einen Ouick aus und biß den Gegner in den Rücken, wobei der Skorpion sie Zwischen die Ohren in den Kopf stach. Nunmehr versuchte der Skorpion den Rückzug, was aber nicht gut gehen wollte, da die MauS ihm inzwischen em Bein abgebissen und eine seiner schee ren sich in daS Fell der MauS verfangen batte. MauS und Skorpion hielten daher einander fest, und rollten miteiN' ander am Boden herum wie zwei käm pfende Katzen, wobei der Skorpion mit feinem Stachel gleichwie mit der Nadel einer Nähmaschine seinen Gegner vear beitete. Nach und nach wurde der Skorpion aber matt und matter, und die Maus versetzte ihm nunmehr nicht nur einen derben Biß in seinen Schwanz, sondern kniff ihm auch noch zwei weitere Beine ab. Als sie den Feind nun vollständig betäubt am Bo den liegen sah, zog sie sich zurück und begann zierlich Toilette zu machen. Ich erwartete natürlich, daß der Sieger sich feines Triumphes nicht lange er freuen werde, sondern dem Gifte deS Gegners unterliegen müsse. TieS war aber nicht der Fall. Am anderen Mor gen befand sich vielmehr die Maus ganz wohl und munter, und hatte außerdem ihren grimmigen Feind fast ganz zum Frühstück aufgezehrt Franz Liözt im Schuldarreft. Franz LiSzt beabsichtigte im Herbst 1837 m Leipzig zu konzertiren und Pas sirte auf einer Reise dahin die preußische Provinz Posen. . In einer Stadt dieser Provinz lebte als 2icu illehrer em Mann, der früher an einem anderen Orte eine Musikkapelle dmglrt hatte und diesem hatte Liszt früher einmal zugesagt, unter Mitwirkung seiner Ka pelle ein Konzert zu veranstalten. Zu fällige Umstände oder die wandelbare Laune deS großen Pianisten hatten aber das Unternehmen vereitelt und damit auch zugleich die Hoffnungen des Kapcll dirigentcn auf eine außergewöhnliche glänzende Einnahme. Als nun Liszt dessen jetzigen Wohnsitz passirte, hielt der Musiker dies für den geeigneten Moment, feine Entschädigung? An-. spräche geltend zu machen, und fein Anwalt wußte in der That das Gericht deS Ortes für diese Ansicht zu gewin nen. Liszt sollte also, da er in Preußen kein Domizil hatte, auf Grund des Vagabunden Paragraphen bis nach ausgemachter Sache m dem Schuld arrest festgehalten werden. Liszt, eigen sinnig wie viele Künstler und wohl auch von der Unrechtmäßigkeit der Forderung überzeugt, sträubte sich gegen die Kau tionshintcrlegung. durch die er sich vom Pensonalarrest hätte befreien können, und bezog wirklich auf einen halben Tag das Gefängniß. Vielleicht war es auch eine romantische Grille, die ihn be stimmen mochte, einmal die Kerkerluft, die er bis dahin nur aus Dichtungen kannte, in Wirklichkeit zu kosten. Nach sechs Stunden hatte er aber genug da von und dcponirte zwanzig Friedrichs dor, worauf er freigelassen, und der Prozeß in den regelmüßigen Gang ge leitet wurde. Der Fall ist authentisch. Leider verlautet nichts darüber, wie der interessante Prozeß geendet und welche Partei aus ihm als Sieger hervorge gangen ist. Unter Jägern. Karl August von sachsen-Weimar-Eiscnach (17581828), der Freund und Gönner Goethe's, war ein leiden schaftlicher Jäger. In dcr grünen Jagdpekesche, die mächtigen Hunde an der Seite, die Pfeife im Munde, pflegte er die Forsten zu begehen und die An Pflanzungen und Rüstzeugs der Wild hegung zu besichtigen. Dcr Obcrforst meister v. Wedel, von Jugend auf sein Jagdgenosse, war auf solchen Fahrten stets sein Begleiter, aber auch Goethe und andere Freunde vom Musenhof nahmen Theil an dcr Lust. Besonders streng hielt der Herzog darauf, daß bei diesen Gelegenheiten nur in wcidmän Nischen Ausdrücken gesprochen werden durste, und als er einmal beim Aus weiden eines Hirsches mit Hand anlegte und sich das Ohr mit Blut befleckt hatte, sagte Wedel zn ihm: Durchlaucht, Er hat Schweiß am Löffel." Mancher räumt Steine auf dem Wege seines Lebens in dcr Weise fort, daß cr sie Anderen vor die Füße wirst. Was Krauen treiben. Die eine zieht im Gartenland DcS SommerS schönste Rose, Die and re nickt mit kund acr Oand DcS Gattcn mürbe Hose. Tie dritte hat bei Whist und Skat StctZ in der Hand die Trümpfe. Tie vierte stricket früh und spat. Mit Eifer woll'ne Strümpfe. Tie hier, die hört man schmettern nur Eadenze und Roulade, Und jene eilt durch Feld und Flur Auf leichtbeschwingtem Rade. Tie eine sich im TkNniZ übt. In luft'gen Maskeraden. Die and re kS höchlichst liebt. Wenn sie zum Thee geladen. o treibet jede voller Lust Just, was ihr grad' behaget; Und ich? Ich sing' aus voller Brust. Hab' nicht erst lang gcfragct. Ist'S euch nicht recht, rümpft mancher d rum Tie Bicdermcicrnafe, Ich nchm' eS wahrlich Niemand krumm, Zieh munter meine Straße. In ttt Saison. Kellner (zum Fremden, der übernach ten will): Bedaure, mein Herr. eS ist Alles besetzt. Wenn Sie sich aber mit einem Ledersopha begnügen wollen, daS in der Gaststube steht...." Fremder (resiginrt): Meinetwegen. in dcr Noth frißt der Teufel Fliegen!" Kellner: Ich muß Ihnen aber be merken.... Einer liegt schon d'rauf!" Entschuldigung. Fahrgast (auf dem Weg zum Bahn Hof): Aber Kutscher, daS geht doch nicht, Sie lassen mich ja den Zug ver säumen. Sehen Sie nur, alle anderen Droschken Überholen uns ja!" Droschkenkutscher: Die fahren aber doch schneller!" Gar zu freundlich. Der Richter ermähnte einen schon oftmals Bestraften: Nun, diesmal sind Sie freigesprochen. Ich will Hof fen, daß wir uns endlich in diesen Räu mm deS Gerichtes nicht wiedersehen." Angeklagter: Ja, bitte, Herr Rich ter, wo kann ich denn sonst das Ver gnügen haben?" Merkwürdig. Backfisch (dem neuen Landrichter be gegnend, der eine starke Trinkcrnase hat): Ist aber das abscheulich, so eine roth und blau geschwollene Nase!" Mutter: Schön ist's freilich nicht zu entschuldigen ist sie nur wegen der vielen Schicksalsschläge, die den Land richter getroffen!" Backfisch: Und merkwürdig alle auf die Nas'!" Kostbarer. ' Fabrikant: Sehen Sie hier den kostbarsten aller flüssigen Stoffe, das Rosenöl: davon kostet ein einziger Tropfen zehn Cents." Bankier: Das ist noch gar nichts gegen die Thränen meiner Frau, da kostet mir jeder einzelne Tropfen min bestens zwanzig Tollars." . verschnapxt. Mama: Sag', Karlchcn. hast Du heute von den eingemachten Pflaumen genascht?" Karlchcn: Nein, Mama." Mama: Lüge nicht; ich lese es Dir ja in den Augen, Karlchen." Karlchen (zaghaft): Nun, Mama, wenn es d'rin stände, würdest Du ge lesen haben, daß es gestern gewesen war." llnverftcren. Die Modistin hat mir die Rechnung gegeben und gesagt, sie müsse heute Geld haben, da sie ihre Stoffrechnung schon seit drei Monaten schuldig ist." Recht nett von den Leuten, sie machen Schulden, und ich soll ihnen das Geld zur Bezahlung geben." Ein Sachverständiger. Richter (zum Hubcrsepp. dcr in einem Raufprozeß mit vor die Schranken tritt): Natürlich, Sie Raufbold müs fen auch wieder dabei gewesen sein!" Hubcrsepp: Bitt' schön. Herr Rich- ter. diesmal war ich nit dabei ich komm' nur als Sachverständiger!"' Billiges Essen. Karl: ..Wceßte. Willy, wo man am billigsten speist?" Wilhelm: ..Nee. Wo denn?" Karl: Auf der Post." Wilhelm: Du hast woll eencn m ville jcdrunkcn. Mensch?" Kart: Nee doch. Da brauchste für das Eouvert 1 Cent, und die Leckerei hast Du unisonst." Daher. A: ..Was! Dieser ficrr da ist rin s beliebter Rhctor?" B: Ja." A: Mein Gott, dicke Munkkiliin'', diese herabhängenden Lippen." o- ein Wunder! Hängen doch bei seinen Vorträgen stets mehrere hundert Zuhörer an seinen Lippen." Eine Nachtsccne. Dieb: Wenn Ihnen br Leben lieb ist. so verhalten Sie sich ruhig. Ich sucye Mld." Student: Schnell.' machen Sie Licht, ich suche mit!"