Dk sch5ns Französin. Kriminalgkichichik von ?r. F. Müller. Mr. Bkrton galt in zwei Wkltkhkilen olz Itv beste Detektiv Londons. WZZ er nicht ermitikln konnte, war Des i?r. Mitteln; überhaupt nicht werth. Tie Verbrecher hakten und fürchteten ihn wie keinen seiner BerusSqenoffen und Kalten schon unlahliae VMt sein Leben mit Gift und Tolch bedroht. Aber immer war er in wunderbarer Weise allen Anschlägen entgangen und bracht, den Machinationen seiner nach taufen fco, SKlenden auten freunde" unter den schwersten Verbrechern deS Landes in saralüse Berachtuna entgegen, die ikn. soweit seine eigene Person in Be tracht kam. nicht immer die nöthige WorMt beobachten ließ. EineS TaaeS schlenderte er im schmar un Gesellschaftsanzuge, auf der Fährte hinter einem, selbst in den vornehmsten EalonS Londons verkehrenden eaiscyer die Qrkord ÄtraKe entlang. IS eine iunae T'ame von außerordentlicher Sckönbcit und großer Eleganz der Er. schcinuna ihm entgegenkam und ihm einen lann. forschenden Blick zuwarf, Der Beamte trat in Mr. Berton. bei noch in den besten Jahren stand, für einen Augenblick in den Hintergrund und der gewandte Weltmann, der sich nicht erinnern konnte. dieS Gesicht schon gesehen zu haben, zog von dem glUyen den Blick gefesselt, den Hut und wandte sich, der Dame nachzuschauen, sie aber war im Gewühl schon verschwunden Galanterie war die einzige Schwäche des Voli,eimanneS. die er leider nur selten auszuüben Gelegenheit hatte, und jetzt beschäftigte ihn die Erscheinung der Dame mebr. als er selber wollte. Es aelana ibm nicht, ihr Bild loSzuwer, den. und ohne daß er selbst, wußte wie. , befand er sich am folgenden Tag wieder zur gleichen Stunde m der xtord Straße. WaS er leise gehofft, traf zu. nach kaum bn Minuten trat ihm die Dame entgegen. Rasch faßte er sich ein feen und blieb vor ihr stehen. Eine zartmelodisch klingende Stimme mit etwas französischem Accent flüsterte ihm zu: Reden Sie nicht, wir sind veovach tct." Nur ein Wort, sagen Sie, wenn ich das Glück habe, sie zu sehen und Die Fremde unterbrach ihn lächelnd: ,.Ei, e:, Sie sind neugierig, Herr Ber ton. und dabei ließ sie eine Karte in seine Hand gleiten, kommen Sie heute Abend in die Oder, ich gehe hin, die Melba zu hören." Sie blinzelte ihm zu und ging wei- tcr; er betrachtete Tie Karte und las Camille de Vermont." Sollte das ein französisches Abw teuer in London werden?" sprach er zu fi.ch selber, wie es seine Gewohnheit war. Nun sehen wir. was aus der Geschichte wird. Das ist wirklich ein Prachtexemplar einer Französin. Wie sie lächelte! Aber daß sie schon wußte, wer er war. Ist am Ende nicht zu der wundern, denn mich kennt die halbe Stadt. Jedenfalls wollen wir aber sehen, ob man in Scotland Jard viel leicht mehr von Camille de Vermont weiß." sofort machte er sich auf zum Cen tralbureau und durchforschte die Re aister auf Genaueste, aber vergeblich. Sein Chef ließ sich die Begegnung er- zählen und nickte nachdenklich bei den Worten: Ich weiß nicht, was ich sagen soll, aber nehmen Sie sich m Acht: eS wäre mir leid um Sie, wenn " Berton wies die Besorgnisse des Vor gesetzten lächelnd zurück und ging der gnügt ein Liedchen pfeifend seiner Wege, mit Ungeduld den Beginn der Oper er wartend. Schon längere Zeit vor dem Anfang begab er sich auf seinen Platz, und bald hatte er in einer Loge die Französin entdeckt. Sie saß allein; er eilte zu ihr und war bald in der animirteften Un terhaltung. Nach und nach erfuhr er. daß sie noch jung, aber doch schon Wittwe sei. reich selbstverständlich, ohne Verwandte, daß sie schon wiederholt in London gewesen und auch ihn, Mr. Berton, öfter gesehen habe. Das letz- lere erzählte sie mit einem Erröthen, das ihm wohlthat und ihm den Muth gab, der schönen Dame glühend die Hand zu küssen. Sie duldete es lächelnd und lud ihn nach der Oper ein, sie in ihre Wohnung zu begleiten und das Abendessen mit ihr gemeinschaftlich ein zunehmen. Vor dem Theater hielt der elegante Wagen der Dame, der Beide nach ziemlich langer Fahrt an'S Ziel brachte. Der Diener riß mit tiefer Verbeugung den Schlag auf und gelei tcte sie nach einem kleinen, reich ausge statteten Salon, wo schleunigst die Lich. tcr mehrerer silberner Kronleuchter .an gezündet wurden. Frau de Vermont befahl, daß fervirt werde, und nöthigte ihren Gast in einen Fauteuil, der so stand, daß Berton den Rücken der Thür zukehren mußte. wäh rend sie selber in einem Sessel Platz nahm, von dem aus sie das ganze Zim mer übersehen konnte. Etwa eine Mi nute war verstrichen, als der Detektiv sich plötzlich rücklings gepackt und nie. dergeworfen sah. Im nächsten Mo ment war er schon an Händen und Füßen gefesselt. . Das Zimmer hatte sich inzwischen mit mehr als zwanzig Männern gefüllt, die ihn höhnisch lächelnd betrachteten. Am höhnischsten die angebliche Fran zösin. Ei, mein lieber Herr Berton," sagte sie," ich bedaure sehr, daß Sie jetzt der. hindert sind, ius Esse:: r.ii t- eir.zu nehmen. Sie werden indessen begreifen, daß Sie. der Sie so,st so klug und pfiffig waren, doch aus etrcü einfache Weise sich fangen ließen TaS Weitere wird Ihnen dieser Herr Üeit." Ein großer sier'chrZter Mann trat vor den Gebundenen und fragte mit schlecht verhehltem Hae: Nun. Herr Detektive, kluger Herr Berton. bin ich Ihnen noch in der Erinite rung?' Berton hatte seine ganze Kaltblütig keit zurückgewonnen. Ruhig entgeg nete er: Gewiß, mein lieber Tixon. ich kenne Euch schon noch. Ihr seid einer der ge fährlichften Internationalisten, ich habe Euch oft genug gesehen, wo Ihr rtich hättet fein sollen." ka. ba." lachte der Verbrecher, da geht eS Euch heute mit Euch selbst so, zur besonderen Freude dieser meiner Freunde, die jeder einzeln Euch den Tod geschworen haben. Das Blatt hat sich nun einmal gewendet und wenn moraen Abend die Versammlung statt findet., werdet Ihr Euer gerechtes Urtheil hören. Ihr hättet auch auf den Rath Eurer würdigen Kollegen hören sollen, die Euch immer zur Vorsicht mahnten." Wer hat mich hierher gelockt? fraate Berton fast gleichailtig. Sie wissen ja. ich war so frei, mein werther Herr Spion," versetzte die Dame des Hauses, und ich will Ihnen auch sagen warum. Vor sechs Jahren wurde meine Mutter nach der Südsee geschasst, wegen verschiedener Dinge, die in den Augen der Polizei ergeyen ge gen die sogenannte Geftlllchast sein soi len. aber nichts waren, als ein Aus aleick der unzerecht vertheilten Güter Sie waren der Veranlasse? des Unglücks meiner Mutter, weil Sie dieselbe m einer vornehmen Gesellschaft verhafte ten. Entsinnen Sie sich deS Namens Fanny Ashton? Ich bin nicht Camille de Vermont, sondern Cecllie Ashton. und als meine, Mutter eingeschifft wurde, schwur ch Ihnen den Tod; letzt. nach sechs Jahren, werde ich Zeugin der Vollstreckung eines Urtheils fein und werde nie einen glücklicheren Tag erlebt haben, lind nun vorwärts. Freunde, schafft den Spion fort, daß unser Essen nicht verdorben wird." Berton schwieg: die Banditen hoben ihn auf und trugen ihn in ein dunkles Gewölbe unter dem Keller de? weit, läufigen Hauses. Hier könnt Ihr nun bis morgen über Eure Erfolge nachdenken, mein werther Freund und Gönner." rief ihm der Führer Diron zu; ich will Euch auch sagen, wo Ihr seid, denn heraus kommt Ihr doch nicht wieder, als bis Ihr in die Themse geworfen werdet, eht, hier seid Ihr in der nächsten Nähe des Justizpalastes, auf der RÜ5 seite. kaum 200 Schritte beträgt die Entfernung: Ihr könnt morgen beinahe Eure Kameraden um Euch schluchzen hören., daß sie solch einen tüchtigen Mann verlieren sollen; aber es ist tm mal nicht anders, es ist uns auch öfters so gegangen. Eigentlich seid Ihr hier auf amtlichem Grund und Boden, denn das Hau? betvohnte früher Seme Herr. lchkelt. der oberste Polizeichef selbst, und nun schlaft wohl." Klirrend flog die Tdür ins Schloß und der Gefangene lag in tiefster Duw kelheit auf feuchten Fliesen. Lage grübelte er nach über feme Lange; er konnte nicht annehmen, daß bei der schnellen Fahrt vom Theater hierher ein Agent der Polizei hätte folgen kön nen und jetzt Rettung im letzten Augen blicke brächte, und nach und nach faßte eine dumpfe Ergebung den tonn o muthlgen Beamten, der sich dem sicheren Tode von der Hand wutherfüllter Ver brecher preisgegeben sah. Mehr als zwei Stunden lag er schor, am Boden; da war ihm plötzlich, als wenn die Steine sich in seiner Nähe bewegten; er lauschte, deutlich hörte er seinen Namen rufen. Wer ist da?" flüsterte er ge. dämpft, mit Spannung den Besuch er wartend, der aus der Erde zu steigen schien. Wo konnte der elde herkom men? Wohl wußte er, daß sehr viele Häuser Londons Eingänge zu den unterirdischen Kloaken hatten und daß man durch dieselben eindringen und verschwinden konnte; der Polizei waren diese Zugänge bekannt, der Verbrechern aber auch. Wer konnte nun dieser An kömmling sein? Letzterer riß ihn sofort aus dem Nachsinnen, indem er in das Gewölbe trat, seine Blendlaterne her vorzog und die Parole der geheimen Polizei flüsterte. Bertim erkannte den Kollegen sofort und rief verwundert: Aber wie seid Jyr denn hierher ge. ommen? Wie wußtet Ihr?" Nun." versetzte der Andere, während er schnell die Stricke deS Gefangenen durchschnitt und demselben aufhalf. das Hereinkommen war nicht so schmierig; seht nur, hier führt die Treppe unter der verschiebbaren Stein platte hinab; das kennt Ihr ja so ge nau, wie ich luvn, aqer yori: Euer Glück war es. daß der Cyef von Eurem Abenteuer wußte und feit Eurem Weg gehen in Sorge blieb; mich schickte er hinter Euch drein, und als Ihr mit dem Wagen hierher fuhrst, saß ich hin tenauf in der Kleidung eines Feuer zeughändlerS. In der Nähe sprang ich ab. als der Wagen langsamer suyr. und versteckte mich. Dann stellte ich einen Kameraden her und eilte zum Chef, der sich entsann, daß er dieS HauS vor acht Jahren selbst bewohnt und deshalb gemiethet hatte, weil er vermittelst des Gange? leicht Zugang zua Justizpalaft hatte. Als Ihr nun nicht wieder herauskämet, unternahm ich. Böses ahnend. Sie Rekognoszirung. Senn hier hindurch hätten die Schurken ohne Zweifel Euren Körper in die Themse geschafft, und deshalb ist auch er ganze Gang bewacht." Berton sann nach, dann lyeuke er seinem Kollegen einen Plan mit. den sieser mit Verwunderung anhörte. Nun bindet mich wieder, wie ich gewesen, daS heist, nur anscheinend. sagte er. und laßt mir Euer Feuerzeug und die Laterne hier und dann führt daS Uebrige aus." Der Retter verschwand, wie er ge kommen, die Platte schloß sich wieder und Berton legte sich ruhig zum Schla fen auf dieselbe nieder. Der folgende Abend kam endlich heran; es war gegen 11 Uhr. als die Thüre deS Gewölbes sich öffnete und Dixon eintrat; augenblicklich erlosch sein mitgebrachtes Licht wieder, doch rief er lachend: Na, kommt nur. greunde, ich yaoe Feuerzeug oci mir; helfen könnt Ihr nicht, macht nur die Thür fest zu und tretet mir unseren Freund Berton nicht zu Tode. Nun, wo seid Ihr. Berton, habt doch Euren zarten Geist noch nicht aufgegeben? Wartet, ich will Euch leuchten." -Er bemühte 'sich. daS Licht wieder an zuzünden, aber ein heftiger Knüppel hieb auf den Arm verhinderte es und ließ ihn laut aufheulen. Im näm lichen Augenblick ertönte ein Pfiff und viele Laternen erhellten daS Gewölbe, Die Bande sah sich einer vierfach über legenen Anzahl von Soldaten und Polizisten gegenüber, die mit ange schlagenen Gewehren dastanden, in ihrer Mitte Berton mit flammendem Blick, gekreuzten Armen und einem höhnischen Lächeln auf den Lippen. Nun, lieber Freund Dixon, Ma dame de Vermont. Ihr lieben alten Bekannten, was meint Ihr? Soll ich Euch zusammenschießen lassen, oder wollt Ihr ohne Widerstand mit mir in die Hölle spazieren, wohin ich spe dirt werden sollte?" Die Banditen starrten ihn mit weit hervortretenden Augen und gesträubten Haaren wie ein Gespenst an. Ihr müßt mit der Hölle im Bunde stehen," murmelte der Anführer Dixon. erdfahle Blässe auf feinem geldlichen Geficht. Nun, dann kommt und folgt mei nen teutti chen Genonen nach oben. Ein Abendessen will ich Euch schon ver schaffen, wenn auch nicht so gut wie mein gestriges bei Euch. Madame de Vermont-Ashton. ich bedaure un endlich, heute wieder nicht mit Ihnen speisen zu können." sagte er mit lächew dem Höhne, und dann setzte sich die Gesellschaft in Marsch, um von einer zweiten Abtheilung Wachen in die schon bereitstellenden Wagen geschafft und zum Gefängniß transportirt zu werden. Die ganze Bande wurde zu lebens länglicher Verbannung verurtheilt; Berton aber lft seither auch dem schön ften Frauenlächeln gegenüber kalt ge blieben. Kaiser Franz und der Ungar, Eine Eeschichie aus dem allen Wien. Es war vor 70 Jahren in der Woche nach Ostern, als ein ungarischer Edel mann nach Wien kam. In der luftigen Kaiserstadt regierte damals Kaiser Franz. Der alte Herr bemühte sich vor allem, möglichst populär zu fein. Er ttug einen alten Hut, sprach den ge meinften Wiener Volksdialekt und chlug nie Jemand direkt oder barsch etwa ab, sondern stets vertröstend. damits der Katz nit so weh thut, als wann man ihr auf einmal den Schwanz abhackt; darum lieber immer nur a dissel, bis er ganz weg ist." Gar mcht wehleidig war der Kaiser dem Volkssarkasmus gegenüber, und sagte stets, absichtlich gutmüthig lächelnd: Schimpfts! Wanns nur zahlt!" In den zwanziger Jahren war be sonders des ungarischen Adels Absteige quartier in Wien der Gasthof Zum weißen Wolf" im Wolfsgassel, vom alten Fleischmarkt hinein, und der da malige Wirth war ein besonderer Biedermann, nämlich zutraulich, grob gegen alle seine Gäste, wenn er auch auf einen Fürsten stieß. Und vor allem. der Mann war ein eingeborener Wiener Bürger, also vorneweg ein verflixter Kerl", der besonders auf die talketen Ungarn" mit der Ueberleqenheit groß städtischer Bildung und Geriebenheit herabsah, und sich jedenfalls berufen fühlte, solch unberufenem Landvolk" mit gutem Rath warnend beizuftehen. EmeS AdendS fa nun der eben an gekommene alte ungarische Edelmann im Speisesaal und harrte deS Services, als der Wirth eintrat. Er ging gerade auf den Gast zu und ohne die Linke aus der Hosentasche zu ziehen, sagte er vertraulich herablassend: ,No; sans auch wieder mal bei uns Wean? Freut mi! Hoabens gute Reis ghoabt? Jhna ghören ja die vier leanen Rappen und das hübsche Kotzen woagerl?" Joa, die ghören mein!" erwiderte der Alte weiter essend. Woan ich bitten darf: Mit wem hob denn die Ehr?" Bin ich Rimasri Edler von Tar nocz und Jezgfalu!" Gschoamfter Duner, Euer Gnaden! No, und woan i noch fragen darf: WaS wollen Er Gnaden denn bei uns in Wean?" .Ei, hab ich solch vertrakten schweren Prozeß, geht der schon Joahre lang. toann nit zum End kommen. Toa will ich denn mit unserm guten König sprechen, ihm den Fall klar ausein anderfeien. und da er ist so überaus gerecht, wird er mir kurz helfen!" Wer? Unser Kaiser Franzl? No. i bitt Sie. gehn? mer! Da hätten? Ihnen a die Reis ersparen können. wannS sonst mehr koa Hoffnung hoabe." Nein, hab ich kei andre; aber gloaub ich nicht, daß unser gerechter König" ansän! Oanhören wird er tit freili, sogar sehr geduldig und gnädi, und wird Sie um alles ausfragen, und dann wird er zletzt fein altes Jaa, Joa. werdn mer schon machn" sagen aoer da wird erst recht nix gschehn!" DaS merkte sich der alte Edelmann, obgleich er dem Wirthe gegenüber that, als glaubte er daS nicht von seinem so gerechten König", und als er dann andern Tag wirklich im bekannten Kontrolburggang" in der Burg vor dem Kaiser Franz stand, erzählte er die scm ruhig und klar, theils latein. theils deutsch, seinen Fall. Der Kaiser hörte sehr herablassend gnädig und unter allerbei: Hm, hm!" geduldig zu und schloß richtig die Audienz mit der Ver tröstung: Joa, joa, werdn wir schon machn!" Kaum war dies gesprochen, und schon that der Kaiser die Handbewegung gnädiger Entladung, alS der alte Un gar mit ruhiger, doch starker Stimme sagte: Nein, allergnädigster Herr König, ls mir das nit genug; denn woann Euer Majestät sagen: Werdn mer schon machn," da geschieht nie was hat der Wirthe im Weißen Wolf giagt!" Wer hat das gefoagt?" fuhr der Kaiser verblüfft, zugleich aber auch sehr ärgerlich auf. Der Wirth im Weigen Wolf hier. wo wir Ungarn stets absteigen!" Schauts den schlechten Sml an und sein erzdös Maul!" monogolistrte ge missermaßen der irritirte Monarch. So spricht der von feinm Kaiser? No, woart Du Hallunk! Wissens was, Aobüissime Domine, gchns letzt glei zrück in Ihr Gasthaus und sagens den Schloankl von Wirth, jetzt wird aber just soglei was in Ihrem Prozesse g'schehen. weil der Mensch so frech ist. zu soagen, es geschieht nie, woann i was soag! Und soagns ihm nur, den Gro bian, daß i das gsoagt hob. i, sein Kaiser! verstehns mi?" Und richtig war andern Tags schon der Prozeß entschieden, und der alte Ungar zahlte ein paar Flaschen Tokayer. die er mit seinem Freunde, dem auf richtigen Wirth vom Weißen Wolf leerte, der lachend .seinen Kaiser Franzl" leben ließ. Die Memoiren eine Verz steigere Aus den Erinnerungen eines der kühnsten Bergsteiger, des Führers Zuv briggen, veröffentlicht die Revue Suiffe" einige interessante Auszüge Es waren zwei Jahre seit der berühm ten Besteigung des Himalaya verflos sen, die Zurdriggen mit Sir Martin Conway unternahm, als die Aufforde rung an Zuroriggen herantrat, eine Besteigung der Alpen von Neuseeland zu versuchen. Das Proiekt ging wie oerum von einem englischen Alpinisten aus. dem bekannten Fitz-Gerald, der die kühnsten Bergparthieen unternahm. Die Alpen von Neuseeland waren weniger durch ihre Höhe gefährlich: aber in ihrer zerklüfteten FelSblldung schienen sie fast unbefteigbar. Sie waren daher in der Alpiniftenwelt bis- her so gut wie unbekannt. Zurdriggen folgte der Aufforderung Fitz-Gerald's, nachdem er sich überzeugt hatte, daß dieser Herr wirklich ein Kletterer ersten Ranges" war. Am 30. Dezember 1894 verlieb er die Hauptstadt Neusee. lands. Chriftchurch, in Begleitung von Fitz-Gerald und einiger anderer Tou riften, um die Besteigung des Sefton Berges zu versuchen. Fitz-Gerald hatte vorher in den Zeitungen von Neusee. land eine Notiz veröffentlicht, daß er mit einem Schweizer Führer einträfe, um Besteigungen zu versuchen, die vor her mißlungen waren. In Christ, church gab es einen Alpiniften-Club, der nach dem Muster der europäischen Clubs Schutzhütten auf den Bergen erbaut hatte; aber die wichtigsten Höhen der Insel hatte der Club noch nicht überwinden können. Daher schlössen sich einige Alpinisten vom Club der Expedition Zurbriggen's an. Man stieg zunächst bis zu dem Punkte deS Sefton, wo bereits eine, allerdings wenig komfortadle Schutzhütte existirte. Von hier aus suchte der Führer zuerst allein den Berg zu erforschen. Die Höhe des Sefton ist die des Dent du Midi, aber der Aufstieg fast unmög lich. Dreimal wurde er versucht, die beiden ersten Male scheiterte er durch das schlechte Wetter; überdies geschah gleich das erste Mal ein Unglück. Zwei der Neuseeländer Alpinisten fielen in eine Gletscherspalte, und man hatte nicht wenig Mühe, sie herauszuziehen. Beim dritten Versuch war Zurbrig gen allein mit ffitz-lserald, denn die Mitglieder deS Neuseeländer Alpen klubs hatten sich bescheiden zurück, gezogen. Um Mitternacht bei klarem Mondschein begann der Aufstieg von der Hktte aus. Zwei Gletscher wurden ohne Unfall trotz der zahlreichen Elet scherspalten pasnrt. So ging es müh tam weiter bis zum Col Takett. Hier spannten die beiden kühnen Bergsteiger das eil. das ungefähr 22 Ellen lang war. ganz aus und banden sich fest zu sammen. ES ging an einem seh schmalen und gefährlichen Felsenkamm entlang, dessen Steine unter den Füßen der Bergsteiger zerbröckelten. Ich ging zuerst." erzählt Zurdriggen meine Füße hatten keinen sicheren Stand, und ich konnte das Seil nicht mehr verlängern. Ich bat Fitz-Gerald schnell einen Schritt vorwärts in thun damit ich eine sichere Stelle finden könnte, um mich zu halten. Er war bald zu demPinkt geklettert, den ich ihm bezeichnete. Da befand sich aber ein großer Block, der nicht fest schien und ich bat ihn. sich in Acht zu neh men. Als er ihn berührte, fiel der Block und riß ihn auf eine Strecke von 8 Fuß mit sich. Da ich mich an da Seil angeklammert hatte, wurde durch die Spannung das Seil mir fast aus der Hand flennen, und es war mir bei nahe unmöglich, mich zu halten. Da ich am äußersten Ende des Seiles war konnte ich nicht sehen, wo sich Fitz Gerald befand, und ich rief ihm zu Haben Sie sich Schaden gethan? . Er antwortete Nein" und fragte ob ich fest stände. Ich bat ihn, sich so bald wie möglich umzudrehen, damit ich daS S7il ein wenig schlaffer machen könnte. Er that es und kletterte mit großer Mühe zu mir. Das Seil hatte mir die ganze Handfläche zerschunden und ich hatte große Schmerzen. Noch zehn Schritte, und wir waren außer Gefahr; aber wie groß war meine Ueberraschung, als ich bemerkte, daß der Strick zum Theil von den Steinen durchschnitten war! 'Es hätte nur wenig gefehlt, und mein Gefährte wäre un fehlbar in einen Abgrund von !00l) Fuß in die Tiefe gestürzt, und ich wäre allein übrig geblieben Nach einer kleinen Ruhepause setzten wir unseren Marsch zum Gipfel fort, Dort tranken wir eine Flasche Wem die merkwürdigerweise den Sturz Fitz Gerald? überlebt hatte . ..." Der Rü5 weg ging ohne Unfall vorüber. Wäh rend einer anderen Bergve Neigung in Neuseeland mußten die Beiden eine ganze Nacht auf einem Vorsprung von 50 Centimeter (20 Zoll) Breite, zu bringen bei einer Kalte von 5 Grad unter Null: keine Minute konnten sie ein Auge schließen, und dabei hatten sie gar nichts zu essen. Ab und zu fielen teinlawlnen über ihre Köpfe hinweg Tie geringste falsche Bewegung hätte sie in den Abgrund gestürzt. Und zu alledem froren ihre Kleider ein, die von dem schmelzenden Schnee am Tage durchnäßt waren. Da Lktzte. In einer großen Stadt gab eS zwei berühmte Aerzte, Dr. Hollborn und Dr. Gilbert, die sich Beide wohl dem Namen nach kannten, einander aber nie von Person zu Person gesehen hat ten. Wohl hegten alle Beide den Wunsch, einander kennen zu lernen. aber bei der großen Ausdehnung ihrer Praxis verschoben Beide immer den so oft beschlossenen Besuch. Einst kam zu Hollborn ein ältlicher Herr, der über ein Leiden klagte, das alle Aerzte bis. her für unheilbar erklärt hätten. Man habe ihm aber gerathen, zu ihm, dem berühniten Hollborn, zu gehen, da nür vielleicht er noch im Stande fei. ihn zu heilen. Nach eingehender Unter suchung meinte Hollborn: Ich würde Ihnen zunächst eine geregelte Lebens wem mit entsprechender Diät ver ordnen." Ich lebe schon seit Jahren streng nach ärztlicher Vorschrift. Dann würde ich Sie nach San Remo schicken." Ich bin schon dort gewesen." Dann bleibt nur noch eins: gehen Sie zu meinem berühmten Kollegen Gilbert." Der bin ich selbst. Ueberzeugend. Vor der Schlacht bei Friedland ritt Kaiser Napoleon der Erste, gefolgt von semem Generalftab, aus, um die Ge gend kennen zu lernen. Als Führer diente ihm ein junger polnischer Edel mann aus einer der ersten Familien in Posen. Graf Chlapowskl. Napoleon gelangte, wie er glaubte, an den Rand einer schönen Wiese und wollte darüber hinwegrelten, aber sein Führer machte ihn darauf aufmerksam, daß er einen unergründlichen Morast und keine Wiese vor sich habe. Der Kaiser jedoch, hartnäckig und ungeduldig wie er war, glaubte ihm nicht, und schon hatte er sein Pferd gewendet, um in die vermeintliche Wiese zu reiten, da sprengte der Pole mit mächtigem Satze in dieselbe hinein. Nach kaum drei Pferdesprüngen versanken Roß und Reiter im Morast und nur mit größter Mühe und Anstrengung konnte man den Polen retten, das Pferd versank. Der Kaiser war nun überzeugt und ritt einen anderen Weg. U?oi!lthZtig?e:tsCsncnt. A: Das war ein Wohlthätigkeits. Concert im wahren Sinne deS Wortes." B: Wieso?" , A: ES hat mir wohlgethan, ich hab' mich ordentlich auSgeschlafen!" indlich. Hänschen (vor der Schillerbüfte): Nicht wahr. Papa, Schiller war nicht immer aus EipS?" !NnsIcg. Soldat (in der Küche für sich): Spargel! Gerade heute, wo ich sie verlassen wollte!" Lin Woit jur Seit. Studiosus singt brüllend: .Lied' Baterland magst rubig sein " Nachtwächter: Sie aber ooch. mein Lieder !" Blinklicht Zitnchtrunz. Braut: Nicht wahr. Geliebter, unser Verlübniß soll der kalten Poesie losen Welt noch ein Geheimniß blei den!" Aus dn i?!zilcsoxl?ie ein vagbunn. Reichthum allein macht nicht glück lich. Besser ist es. Schnaps aus einem Blechgeschirr zu trinken, als Wasser aus einem goldenen Pokale." Stltsam und doch wabt. Kind: Papa, was versteht man unter Mittelftand?" Papa: Mittelstand ist der Stand, der leider meist keine Mittel bat!" In der Schul. Lehrer: Wer weiß, wer Beethoven und Wagner find?" Schüler: TaS sind zwei Gypsftgu. ren, welche auf unserem Klavier stehen." Au; der Znstruktionssmnde. Korporal: Wenn ein Infanterist im Finstern seinen Vorgesetzten' Über den Haufen rennt. waS thut da der Infanterist?" ' Soldat: AWatsch'nkrieg'n ihitterV' Sicherlich. Lehrer: Was glaubt Ihr, Kinder. waS geschehen wäre, wenn Cäsar nicht durch BrutuS und seine Genossen er mordet worden wäre? Nun, Max, Du weißt eS." Max: Er wäre spater doch noch au storben." . ?flsig. .Wie machst Du es denn eiaentlick. daß Du von Deinen Angestellten nie bestohlen wirst?" ..Sehr einfach. Ich seke in die An- nonce immer mit hinein: Ehrlichkeit nicht nöthig." Da denken die Spitz buben halt, da ist nichts ,u stehlen, und melden sich garnicht!" 5in süßes lvort. Zwei Liebende lustwandelien mit- einander. Als der Fluß der Rede des Liebhabers erschöpft war, sagte er zu einem Mädchen: Ach. sage auch Du mir ein einziges süßes Wörtchen?" Diese richtete den Blick gen Himmel und lispelte: Syrup!" in Vorschlag zur Güte. Gefänanin-Direktor (m einem Svi. buben, der seine Strafe verbüßt hat): Na. Krause, werden Sie iekt das Stehlen lassen?" Svikbube: ..Ick wee noch nickt. Herr Direktor, aber Sie können mich ja probehalber mal eene Nacht an brer Kasse alleine lassen!" Feines tzonorar. Bewerber (junger Arzt): Fünfzia Tausend Tollars wollen Sie ihrer Tochter mitgeben? Das ist nicht sehr viel!" Vater der Braut (entrüstet): ..Er- lauben Sie, fünf Mal haben Sie meine Tochter konsultirt. ehe Sie sich mit ihr verlobten. DaS macht also für lede Konsultation zehntausend Dollars!" Rensmmage. Kollekteur: Wollen der Herr Leut- nant mir nicht ein Loos abkaufen?" , eutnant: Nee. danke. hab' zu. viel Glück in der Liebe." - Doppelsinnig. Sänger Brüllmeier: Haben Sie mich das letzte Mal singen hören, Herr Doktor: Leider nei; aber ich wollte, ich hätte es!" in wink. . Er: Sind Sie schon 'mal in einem Automobil gefahren?" Sie: Nein, aber ich glaube, ick hätte große Furcht und würde an, nahe an Sie 'ranrücken." in weiberkenner. A: Wie. die alte Landstreicherin gestand so bald den Diebftahl ein?" B: Ja, sie fühlte sich geschmeichelt. als ich von jugendlichem Leichtfinn prach!" Auch ein Trost. Richter: Schämen Sie sich nickt Jbrer fleckenvollen Vergangenheit!" Angeklagter: Herr Präsident, mein Trost ist. daß meine Zukunft noch aam fleckenlos ist!" mdlick. Mutter: Aber. Lieschen, was säüt Dir denn ein. durch's Schlüsselloch darf doch ein Kind nicht schauen!" Lieschen: W,e alt muß man denn ein, Mama, bis man das darf?" Abgeblitzt. Keck: . Min Kräl,in wz " w tvuiucil Sie thun, wenn ich Ihnen mein Herz zu üßen legte?" Dame: Ich würde Ihnen rathen. Ihr Herz in den Korb zu thun, den ich A.m t 0ilcu ycucu ivulve.