Die GtrgebZnze der Grasin. Pnchlung au bir cchaxlkrt!l em .Idol! Höllkll. Sct-oUcn III. ruhte nachlaüig in inen purpurnen mit zahlreichen gol denen Spinn Übkrsäetkn Lehnsessel und tlickle gelangweilt und apathisch auf eine silberne Statue, die in einer lau ichigen Ccke keines ArbeitZkabinetS auf einer schwarzen Marmorsäule thronte und seinen groben Onkel Napoleon I. darstellte. Ihm gegenüber stand in respektvoller Entfernung der Geheim seiretär und las mit monotoner Stimme eine lange Lifte der hohen" und höch. ften" Herrschaften vor. die zu dem nächsten Hofdali eingeladen werden sollten. AlZ der GeheimsetretSr ge endet hatte, schien etkraS Leben in den Kam zu kommen, di schlug seine haldgesenkten Augenlider auf und warf dem Sekretär einen stechenden, un freundlichen Blick zu. .Ich vermisse." sprach er. den Namen der Comtesse GSallifet. Wie kommt das?" Majestät," erwiderte der Geheim sekretür devot, eS muß ein Irrthum vorliegen: ich will das Brouillon so oleich nochmals durchsehen." Gut." sprach der Kaiser aber so oder 10! Ich wünsche und befehle. das? der Comtesse und ihrer Mutter eine Einladung zugestellt werde. Mel den cie daS auch der Kaiserin." Ter Geheimsekretär verneigte sich lies und verließ daS Gemach. In dem Hotel der Gräfin Gallifet geht es heule leyr vun: und ausgeregl zu. Soeben traf die Einladung Sr. Majestät des Kaisers ein. und es ist daS erste Mal. daß die schöne, jugend hat vomtene aus einem nofdall er scheinen darf. Comtesse Melanie Gal liset sah schon im Geiste die in taufen den von Lichtern strahlenden Räume der Tuilerien. die goldgestickten Uni formen der Generäle und Minister, sie hörte bereits die rauschenden Klänge der Mufik, athmete die betäubenden Parfüms der vornehmsten Welt von Paris ein und oh! Entzücken über Entzücken sie wurde dem Kaiser und der Kaiserin Eugen vorgestellt, und tmis vielleicht welch' unermeßliches Glück! ein Biertelftündchen, ein ganz lleines Vlkrielnunoazen in vieler on nennübe verweilen. Comtesse Gallifet war trotz ihrer Jugend kein Kind mehr; sie war auch keine sentimentale Bergißineinnicht Cckönbcit. sondern eine unter der Glutb des südlichen Himmels aufge blühte Mädchendlume. Sie kannte bereits die Intriguen und Kämpfe der vornehmen Welt, jene Ränke und Kniffe, in welchen so viele Frauen ihre Eneraie vergeuden und ihre Nerven überreizen. Endlich nabte der aroße verbeißunas volle Abend und es ging auch Alles nach Wunsch. Ja. fast gerade so, wie eS sich Comtesse Melanie in ihren Träu men ausmalte bis auf einen Um nnd. an den sie am allerweniaften ae dacht und welchen sie am allerwenigsten für möglich gehalten hätte. Befand sie sich nicht auf dem Hofballe des Kai rrs der Franzosen? Comtesse Melanie machte nämlich dlkklick die äusserst unanaenebme Ent dcckung, daß ihre beiden einen geradezu un'chäßvaren Werio rcpraiennrenoen K?nxknn versckwunden waren. Die Nachricht von diesem Ereignisse schwirrte ftyr voio in auen Ä.onarren in den Sälen herum und drang auch schließlich zu den Ohren des Kaisers, der sofort den Polizeipräsidenten Claude zu sich beschick. Was ist zu thun?" fragte er ihn mit seiner kalten, tonlosen Stimme. Wenn Ew. Majestät befehlen. meinte der Polizeipräsident, dann lasse ich sofort sämmtliche Thüren schließen." lind dann?" Ja dann, dann müßte wohl oder fidel wohl oder Übel eine. eine wie soll ich doch sagen eine Taschenredision der Anwesenden statt finden." Sie find wohl von Sinnen, Herr?" herrschte ihn der Kaiser an. Die höchsten und ersten Kreise der Resi denz soll ich wie Spitzbuben behan dein lassen? Nimmermehr! Ich lege Ihnen diese Angelegenheit an's Herz, sehen Sie zu, daß Sie den Thäter eruiren." . w TaS Fest neigte sich seinem Ende zu. Equipagen fuhren vor, ein Heer von galonirten Dienern sammelte sich im Hofe der Tuilerien und stand müßig und plaudernd herum. Tie Gräfin Gallifet schickte sich eben falls an, mit ihrer Tochter die Tuile rien zu verlassen. Diener kamen eiligst berdei. um den beiden hohen Damen beim Umhängen ihrer Mäntel behilf lich zu sein, da man denke sich das Erstaunen fand man das eine Ohr gehänge in einer Falte von Melanie'S seidener Schleppe! Selbstverständlich - wurde eS sofort dem Polizeipräsidenten Claude alS corpus delicti eingehändigt, denn mit Tagesgrauen sollten bereits die Nachforschungen ihren Anfang nehmen. Polizeipräsident Claude saß des an deren TageS nachdenklich und unwirsch In seinem Bureau. Er besah sich die vor ihm liegenden schimmernden und glitzernden Brillanten deS einen Ohr Gehänges und zerbrach sich den flopf; darüber, wie er wohl dem Thäter aus die Spur kommen könnte. Dabei flüsterte er die Worte deS Kaisers vor sich hin: Ich lege Ihnen dies Ange egenheit an S Herz." und dic'e Worte standen ihm vor Augen, wie jlm menschrift auf einem schrcrzen Hinter gründe. In diesen 'einen Betrachtungen wurde er durch den Eintritt eines Dieners unterbrochen, der ihm auf einem silbernen Teller eine Visitenkarte überreichte. Gleichgültig und zerstreut nahm Claude die Karte in die Hand. uhr aber 'gleich von seinem Sitze auf. als er sie gelesen. Auf derlelben standen die wenigen Worte: Comte Gallifet, Offizier der Ehrenlegion. Sofort vorlassen, befahl der Präsi dent dem Diener. Gleich darauf er schien unter der Thür ein hochgewach sener, schöner Mann in den mittleren Jahren, der sich vor dem Präsidenten mit den Allüren eines Aristokraten in nobler und nonchalanter Wwe der beugte. Claude bot dem Grafen sogleich einen luyi an und ragte yoslicyfl. was ihm die Ehre seines Besuches vcr schasse. Herr Prüstbent," begann der Graf mit lener näselnden -tiinme, die so viel Hochmuth und Eigendünkel ver räth. Herr Präsident, ich bin der Bruder der Comtesse Gallifet, und komme, Ihnen mitzutheilen, daß meine Schwester heute früh em kleines Packet nebst einem Briefe erhalten hat. In dem ersteren befand sich daS eine Ohr gehänge. Hier ist es. In dem Briefe.' fuhr e,r fort, entschuldigte sich der Be treffende über daS unglückliche Per sehen, wie er eS zu nennen beliebt, und bedauert den Porfall." Auch den Brief händigte er dem Präsidenten ein, Wenn Äle mlr nun, begann er wieder, das andere Ohrgehänge. wel ches in Ihrem Besitz ist, übergeben wollten, so hätte diese unangenehme Sache ihren Abschluß gefunden." Natürlich beeilte sich Claude sofort, dem Wunsche deS Grafen zu entsprechen und folgte ihm daher unverzüglich das zweite Ohrgehänge aus. Ich freue micki und bm alücklick." meinte er. daß diese odiöse Geschichte einen so guten Verlauf nahm." und geleitete den Grafen bis zur Thüre, wo er sich von ihm in der verbindlichsten Weise verabschiedete. Noch an demselben Tage stellte sich heraus, büß die, Comtesse' Melanie Gallifet gar keinen Bruder hatte, daß der angebliche Comte der eigentliche Dieb war und sich auf liefe deispiel loS schlaue und freche Art in den Besitz deS zweiten Ohrgehänges zu setzen ge wußt hatte. Napoleon soll wüthend gewesen sein alS er den Geniestreich ersuhr. und dem armen Claude hätte diese Affaire bei nahe seine Stelle gekostet. Er erholte sich sehr langsam. Schwere Heimsuchung. Residenz of John Ritsch. Ssq. Heißer Neu Aork. Editer! Exkjus de gedrappte Mister. Es iS ze heiß, for poleit ze fein. Ueberhaupt möcht Ich blos wisse, ob Sie werklich ze denke. Ich wär so dumm. Mich bei der Hi hizeießc un Jhne ze schreibe. Des thüt Mir nämlich leid Uemwerhaupt wüßt Ich aach gar net, was Ich Ihnen schreibe sollt, dann bei der Hitz bot mer aach gar kei Gedanke for üwwer was nach zedenke. Un biseits des. iven wann Ich wollt. könnt Ich Jhne net schreibe in anst quenz vun Sickneß Ich fein nämlich in der letzte Nacht pünktlich um halder Zwei Morchens nach Mitternacht vum Sonneftich ge tröffe worn. Es war der moft rimarkübel Cüs. wo ümwerhaupt je in die RecordS vor gekimme iS. Nämlich Ich schreib die gegewärtige Zeile beim Tschalli. wo Ich Mich in Preferenz vun eme Haspittkl. un weil Ich noch ze jung bin. Mich dort vun eme AmbulänzPhisischen bei Weg vun medikell Trietment kille zu losse, hin geschleppt hen, nachdem Ich de Attäck geatt hen. Also Ich sein, weil Ich der Alti ver spräche hen. nie net lang uffzebleibe, pünktlich um vertel nach Eins heimge kimme. Ich hen als gewissehafter Hausvater noch bevor Ich in's Bett bin die Eisbax inspekted. ob nix vor gefalle wär, un hen Mir for vorkam mende Fälle in Cäs daß Ich bei der Nacht trocke wern thüt, e Limonüd mit EiS mit e Bißle Brändy drein gefixt un fein da dermit in Mei ftrohvermitt wertes Bettroom. Da Mister Editer, es i net ge loge, da hen Ich mitau Waming fo' deitlich wie Werklichkeit Mei Alti im Bett liege sehe! Im erste Moment war Ich dumm faundet, awwer dann hen Ich gemüßt, es müßt entweder de sonneftich oder die JimJams oder sonkcht e Art vun die FitS un Terrors fei. Ich lern umgekehrt un eruwwer zum Tschalli, vun wo aus Ich heint Mer so dumm sein, $9 &S. chenS die gegcwärtige Zeile an Jhne richt. Ich kann Jhne nor sage, daß Ich so en Schrecke Meim Tod'eind net wünsch. Hkint MorchenS um Acht Jch hen beim Tschalli uff der Launisch ge schloss) iS e Reliefcorp. tonfifting auS die drei stärkste Lcit vum Tschalli seim Help'Personell un fünf BolontierS. wo for zwei TrinkS un fünfewanzig Cents Käsch sich hawwe anwerbe losse, enüwwer in Unser HauS. for ze in westlgäte. iie fein bis jetz noch net zeruckze imme. sie ungcwikyeil is sor i'ttm Zustand noch gefährlicher, wie die schrecklichste Gewißheit. In Konsequenz wern ie net ver lange könne, daß Ich in so eme Zu stand noch mehr schreib. Einstweile so lang mit dem Wunsche bester Besserung for Mich un deS Wetter Mit RigardS AourS John Ritsch. Esq. Lälcr. Den Aagedlick, wo Ich de Brief geschlosse hen, is deS RcliefcorpS zerückgekimme. ES war noch geichmasch ter wie der Hitzrecord. ES iS nämlich merklich die Alti gewese. Ich geh jetz vermuthlich heim. Awwer Ich denk, es lS merklich härter an en Mann, wie bei der Hitz erlaubt fei sollt. Sticke Sie nor zu Mir, liebster Mister Edi ter. in Allem mo Ich sag, und schreibe ie der Alti. eS wär Alles so. Es iS nämlich aach so. Ebe geh Ich heim. Kei Einziger vun dene Feigling traut sich mnzegehe. Ich lo Jhne nextes Mal en Riport umwer des erste Zesammetreste zu kimme. Oder könne Sie verleicht im midiatli en erfahrene KriegSBericht erstattn: schicke? Tann wart Ich 10 lang. Ter Obige, Esq. Ferdinand ton Schill. Aus der Schmach, auS dem fast un üderwindlichen Truae, unter dem im Anfange des 19. Jahrhunderts die Völker Europas ächzten, hebt sich der ruhmvolle Name eines soldatischen Mürtgrers, dessen Blut dem deutschen Paterlande geflossen ist. Dieser Mann war Ferdinand von Schill. Am t Januar 1773 zu Willmsdorf unweit Dresden geboren, eröffnete Schill seine kriegerische Laufbahn bei dem Trago ner-Regiment AnsbachBayreuth. dem nachherigen Regiment der Königin und jetzigen Kürassier Regiment Königin (Pommerlchen) Nr. 2, ,n welchem er bei Auerstüdt am 14. Oktober 180.' focht. Verwundet, entkam er nach Col berq. Im Januar 1807 erhielt er die königliche Erlaubniß zur Bildung eines Freikorps fünf Kompagnien In fanterie. zwei d&l. Jäger, vier Schwa dronen Husaren und einige Artillerie und mit diesem stand er bei der Be lagerung dieser Festung der kühlen Ruhe und schöpferischen Kraft des Kommandanten Major Gneisenau zur Seite und zeichnete sich als verwegener RciterofstZler aus; rastlos unterneh munqssüchtig war er ein Held der Streifzüge, ein tollkühner Parteigän ger. immer der Erste am Feinde und überall seine Person einsetzend, ver mochte er über seine Untergebenen alles. Wegen seines Ueberfallcs bei Gülzom erhielt er den Orden Pour le merite. Als die Franzosen nach dem Tilsiter Frieden Berlin geräumt hatten, war er inzwischen zum Kommandeur des da maligen 2..Brandenburgischen Hufaren Regiments ernannt, der Erste, der mit seinem Regiment in die befreite Haupt ftadt am 10. März, dem Geburtstage der unvergeßlichen Königin Luise, 1808 einzog. Mit Jubel und Bewunderung wurde er empfangen. Die Augen selbst bedeutender Männer wie Steins und Gncisenaus wandten sich auf ihn, und die Königin beschenkte ihn mit einer Brieftasche, in die sie mit eigener Hand d,e Worte: Für den braven Herrn von Schill. Luise" gezeichnet hatte. Hin gerissen von dem glühendsten Haß ge gen den Feind, der Preußen in Ün glück und Jammer tief gestürzt hatte, war Schill entschlossen, gewaltsam da? Beispiel zu einem norddeutschen Volkskampfe zu geben, um womöglich Preußen und seinen König mit fortzu reißen. Am 28. April 1809 verließ er vom Exerzierplatz auS mit seinem Regiment Berlin. Ter König mißbilligte dies scharf, aber er verzieh ihm, und unser jetzt regierender Kaiser hat den Helden namen Schills im 1. Schlesischen HusarenRegiment Nr. 4 verewigt. Er zog über Potsdam auf die Elbe zu, er zwang sich dm Durchmarsch durch Wittcnberg von dem sächsischen Kom Mandanten, pasfirte den Fluß und rich tete sich aus Halle. Die Kunde von den österreichischen Niederlagen und das Mißlingen der Unternehmungen in Hessen veranlaßten ihn zu dem Ent schluß. die Richtung nach Stralfund einzuschlagen. Am o. Mal bestand er ein glückliches Gefecht gegen die Magdeburger Garni son bei Todendorf. In der' Nacht vom 14. zum 15. Mm bemächtigte er sich der mecklenburgifchen-Feste Tömitz und hielt dielclbe bis zum 24. Mai. Durch das Gefecht von Dammgarten öffnete er sich an diesem Tage den Weg nach Straliund, von dem er am 25. Mai durch Handstreich und, von neuen Hoff nungen belebt, durch eine Proklamation für den entthronten König Gustav IV. von Schweden Besitz ergriff. Sein erstes war die Wiederherstellung der von den Franzosen ein Jahr zuvor ge sprengten Festungswerke, er hoffte. auS stralfund em zweites aragolsa" zu machen. Ader seine Hoffnungen sollten bald Zu Schanden werden; denn schon am 31. Mai jriih erschienen der hol landische General Eratien und der vänikche General Ewald mit bedeuten den HkereSkrüften vor Stralsund. denen Schill mit seinen 900 Mann Jnlante rie. ouu Reitern, ou ANllleiiflen uno 300 Mann Landsturm von Rügen nicht gewachsen war. Der Kamps währte nicht lange. Sein Ende war der Heldentod SchillS, dessen Leichnam zerschossen, durch Säbel hiebe und Bajonettstiche entsetzlich ent stellt, in der Mitte der unteren Hälfte der Fahrstraße an deren nördlicher Seite lag. In einem flach gehauenen, in das Pflaster eingefügten Granitftück lieft man heute noch F. von Schill, f 31. Mai 1809." Sein Körper ruht auf dem t. Jurgen Kirchhof vor dem Knieper Thore in Stralsund, sein vom Rumpfe getrenntes Haupt feit dem 24. September 137 unter dem Tenkmal des Schill'fchen Freikorps in Braun schweig. Tie Deckplatte trägt die Worte: Das Haupt Ferdinands von fcchw, in Stralsund am 1. Jum 1809 durch Feindeshand von dem entseelten Körper getrennt und bis dahin zu Lcydcn aus, bewahrt, ward am 24. September 1837 allhier feierlich beigesetzt Sin Thieridnll. Beim Besuch der Kerguelen hat die deutsche Tiefsee Erpedition auf der Paldiva" eine Thlerwclt angetroffen, die den Menschen noch nicht kannte und daruin fast noch wie im Urzustände lebte. Die Vögel hatten dort nicht die geringste scheu dor dem Menschen, Pinguine bevölkern zu Tausenden die Gerollhänqe der Häfen: brachte man sie auf's Uchiff. dann hüpften sie neu gierig durch die Kajütcngänge in den Salon auf Tuchen und Stühlen um her. An Land saßen die Weibchen gerade auf den Eiern. Wir setzten uns zwischen die Thiere," so schreibt Dr. Schottim Globus", ohne daß sie sich im Geringsten stören ließen, ja wir nahmen die Pinguin Weibchen vom Neste in die Höhe, und sie setzten sich höchstens etwas unwillig mucksend mie der auf. Tie Männchen machten keine Miene, dem Menschen aus dem Weg! zu gehen; erst auf direkte Berührung sprangen sie, den Kopf nach vorn und unten geneigt, auf den nächsten Stein Wiederholter Besuch auf derselben Stelle schien die Thiere immerhin etwa scheu zu machen. Einem Dachshunde, dem selbst unter den fremdartigen Ker len nicht wohl zu fein schien, setzten sie mit Schnabelhieden und Flügelschlägen so zu, daß er schleunigst das Feld räumt'. Ebenso wenig scheu waren Raubmbven und Enten; letztere flogen aufgescheucht immer nur wenige Schritte weit. .Auch die Weibchen vom ee elefanten, Thiere von drei Meter Länge, würdigten, träge im sande liegend den Menschen kaum eine? Blickes. Um nicht auf einem Bilde lauter schlafende Riefen dieser Art zu haben, mußten einigen erst kräftige Prügel verabreicht werden, ehe sie sich dazu bequemten, das Maul aufzusperren und den Kopf in die Höhe zu heben. Tie Thiere waren so wenig scheu, daß sie sich reiten ließen; Sportsüchtige könnten," sagt Dr. Schott, aus den Kerguelen also noch einen ganz neuen Rekord" machen. Ein Beweis, daß sich diese Thicrwclt nochZim Urzustände befindet, wird durch die interessante Thatsache geliefert, daß das einzig wirklich scheue Thier auf den Kerguelen das Kaninchen ist es ist von einem unbekannten Schiff dort ausge setzt worden. Es geht außerordentlich flüchtig vor dem Menschen davon: es hat also seine im Verkehr mit Men schen anerzogene Zahmheit nicht be halten, denn nennenswerthe Feinde haben die Kaninchen auf den Kerguelen nicht. Die Hauptsache. Professor Säuerle, der berühmte Chemiker, hat bei einem Abendessen im akademischen Club feiner hübschen jun gen Schwägerin eine Sauce über ihr neues Seidenkleid gegossen. Die Schwä gerin ist selbstverständlich ganz Unglück lich; aber der Gelehrte beruhigt sie lächelnd: Schick' mir das Kleid mor gen in mein Ladoratorium in zwei Tagen haft Du es in tadelloser Reinheit wieder! Spaß für einen Chemiker! Das Kleid wird gebracht. Süuerle macht sich sofort mit Eifer darüber. Aber was er auch probirt nichts schlägt an; der Flecken bleibt. Sehr betreten zieht er seine Assistenten in's Geheim nitz. Auch diese verschwenden alle ihre Gelehrsamkeit an der Probe; aber der Flecken bleibt. Der Professor verzwei felt. Wie steht er nun vor seinen Ver wandten da? Einer der jüngeren Herren macht plötzlich den halblauten Bor schlag, man solle doch das Kleid zu dem bekannten Fleckenreiniger Putzmeier schicken. Säuerle fährt erst beleidigt auf; dann überlegt er und nicht lange steht's an, da wandert die Robe zu Putzmeier. Kurz darauf kommt sie zurück tadellos gereinigt der Flecken war verschwunden. Natürlich erfährt die Schwägerin von diesem Zwischen Vorgang nichts. Sie ist entzückt. Ter Ruhm säuerle s ist in der ganzen Ber wandtschaft n'U gefestigt. Als der Professor aber einmal den Fleckenreini ger. den er 'chon lang kennt. re?l. frag! ibn so nebenbei, womit er denn den Flecken herausgemacht habe. , Höchft einfach!" lächelte Putzmeier. Mit Seife und Wasser!" Mit Seife und Wasser?" stammelte der Gelehrte verblüfft. Aber." ruft er dann entrüstet, wo bleibt denn da die wissenschaftliche Behandlung?" Itt weife I,rsrtchter. Der Bürgermeister von Schlauheim ist keiner von den Dummen, und treu besorgt für das Wohl der Gemeinde ist er auch. Den Frieden zu erhalten zwl chen den Bürgern, und wo er fehlt, ihn zu stiften, ist fein höchstes Streben, und dazu bietet ihm sein Amt als Torfrich ter die beste Gelegenheit. Lebt da im Dorfe auch ein Bürger mit Namen Ha bermutz. Der braucht sein HauS nicht ganz für sich: deshalb vermiethct er eine Wohnung an nickt so vortheilhaft Gestellte. Eben hat er einen Miether, der im Zahlen nicht pünktlich ist, und dem hat er deshalb die Wohnung ge kündigt. Doch der rührt sich nicht, son dern bleibt ruhig weiter wohnen. Da muß der Habermutz klagen, und zwar beim Gemeindegencht. chnell ging s wohl da nicht; doch nach monatelangem unablässigem Trän gen deS Klägers erläßt der Bürgerin! ster die Entscheidung, die den Undank baren Habermuß zu dem unüberlegten Schwüre hinreißt: Den wühl' ich nim mer!" Sie lautet: Der Habermutz wird mit seiner Klage abgewiesen. Erstens: der Habermutz ist ein ver mögender Mann, der eS gar nicht nöthig hat, an Andere zu verniicthen. Hätte er es nicht gethan, so wäre der Verklagte nicht hineingekommen. Zweitens: der Verklagte ist ein armer Mann, aber ehrlich und würde schon die Miethe bezahlen, wenn er nur Geld Hütte. Drittens: dem Habermutz wäre nicht gedient, wenn man den Miether aus wiese. Jener würde nur sofort wieder an einen andern vermiethen, mit diesem dann auch wieder Streit bekommen und gegen ihn Klage führen eS soll aber Friede herrschen in unserer Gemeinde und nicht prozefstrt werden. Da indianische Gift Maschi. Tie Serekongs, ein brasilianischer Jndiancrftamm,' der die nordöstlichen Abhänge des Pacaraimagcbirges in einer Anzahl von etwa 500 Seelen be wohnt, sind die Erzeuger des furcht baren indianischen Giftes, genannt Maschi. Dieses Gift, das ein eigen artiges Aussehen hat. wird aus der Wurzelknolle einer Pflanze bereitet Tie Knolle der Pflanze wird an der Sonne getrocknet, sodann zu ganz feinem weißen Pulver gestampft und das nunmehr fertige Gift in einem Federkiele aufbewahrt. Die Knalle selbst ist so giftig, daß man sie zu be rühren sich scheuen muß. da schon ihre Berührung ein heftiges Brennen und schlimmen Hautausscklag zur Folge hat, Das Gift wirkt je nach den Dosen, in denen es gegeben wird. Ter damit Vergiftete kann ktoch monatelang, all mählich abzehrend, fortleben, bis er eines qualvollen Todes stirbt, oder er kann auch schon innerhalb einer Stunde, unter furchtbarem Brennen in den Ein geweiden und heftigen Krämpfen, sei- nen Geist aufgeben. Der Indianer streut dieses Gift U nein Opfer, das er während des Schla fes beschleicht, auf die Lippen oder un ter die Nase, damit es von diesem ver schluckt oder eingeathmet werde. Oder er kredenzt es dem arglosen Opfer bei einem Trinkfeste, indem er daS Gefäß dergestalt hält, daß der Daumen in dasselbe taucht, wodurch das unter dem Daumennagel verborgene Gift im &t tränk sich auflöst. Regertreu. Vor Kurzem wurde in Flensburg ein junger Neger begraben, dessen Leben mit seiner großen Aufopferung und treuer Liebe manchen Europäer zum Vorbild drenen könnte. Der Neger, welcher den Namen Schanisch führte und in Deutsch-Oftafrika geboren war. wurde dort von dem jetzt in Flensburg ansässigen Polizeisergeanten Herdecke in Dienst genommen. Schanisch hing mit großer Liebe an seinem Herrn. Ein mal, während eines Kampfes, drangen drei Mann auf den Sngeanten ein. Er schien verloren, als Schanisch sich blitzschnell zwischen die Kämpfenden warf, den Einen hinderte zuzuschlagen und den Anderen durch einen Pistolen schütz kampfunfähig machte. Später wurde der Sergeant sehr krank; er wurde ins Lazareth gebracht, wo er 14 Tage ohne Besinnung lag. Als er wie der zu sich kam, sah er den Neger auf dem Boden vor seinem Bette fitzen. Der Neger hatte die ganze Zeit für seinen Herrn gewacht oder vor seinem Bette gelegen. Schanisch reiste dann mit sei nem Herrn nach Flensburg, wurde hier aber von einer Lungenkrankheit ergrif fen, an welcher er trotz sorgfältigster Pflege bald gestorben ist. in Glück. In Eurer Garnison sind ja wohl alle Waffengattungen vertreten?" Köchin: Ja, ein wahres Glück, daß das Herz mehrere Kammern hat." Rücksichtsvoll. Soll ich diesen Lehrling: Herrn rasiren?" Barbier: Nein, den andern., dieser Herr ist Familienvater!" lCt macht si da. Mit dem Baron bin ich böse, ob wohl er mich den ganzen Abend fixirt. sehe ich ihn gar nicht an!" So. wie kannst Du denn sehen, daß er Dich fortwährend fixirt?" Im Vureau. , Chef: Stören Sie mich nicht und fragen Sie nicht immer!" Buchhalter: Bevor ich eine Dumm heit mache, frage ich lieber Sie. Herr Prinzipal!" Trkannt. Süffel (in den Alpen, zu seiner Gattin): Tu. Alte, ich werde da ganz schwindelig, komm' lieber in'S Hotel, ich hab' auch Hunger!" Gattin: ,O, bist Tu ein alter Schwindler!" Vefiirchwng. Ist die Bettstelle auch fest?" Gasthausbcfitzer: Sie wird Sie wohl tragen können, Sie wiegen doch nicht so schwer." DaS nicht, ich habe aber einen blcicrnen Schlaf." Erklärt. Ihr Bruder hat doch so viel Geld, und Sie haben kaufmännische Kennt nisse, warum fangen Sie denn nicht mit Ihrem Bruder zusammen ein Ge schüft an?" Weil mein Bruder ein Men ch ifl, mit dem nichts anzufangen ist." Erklärung Sohn: Papa, was sind denn der einigte Streitkräfte"?" Vater: TaS ist Deine Mutter und Deine Großmutter, wenn ich mal etwas spät nach Hause komme. So nun geh' spielen!" Begreiflich. Was doch das Fräulein Wilhelmine für prachtvolle Zähne hat!" Ja, die hat sie von ihrem ater." So, hat der auch solche schöne Zähne?" Das nicht, aberer'ift Zahnarzt!" Aus der Schule. Lehrer: So, nun hätten wir die Thiere in verschiedenen Klassen ein getheilt jetzt sage mir schnell, kleiner Kurzmeier, wozu gehört der Häring?" Kleiner Kurzmeier (rasch): Zu Pell kartoffeln!" Sicheres Zeichen. Sie: Ich habe wieder etwas zu kau fen vergessen." Er: Das habe ich mir gleich ge dacht!" Sie: Warum haft Du Dir denn das gedacht?" Er: Weil Du noch etwas Geld mit nach Hause gebracht haft." Fidel. Richter: Na, Angeklagter, da sehen wir uns ja mal wieder." Angeklagter: Ja, da könnten wir zur Feier des Wiedersehens ein paar Schoppen schmettern." Auskunft unter Vorbehalt. Karlchen: Papa, was ist denn ein Junggeselle?" Papa: Ein Junggeselle ist ein be neidenSwerther Mensch, aber sage eS nicht der Mama!" OogelkunSe schwach. Vogelhändler: Also Ihre Nachtigall müssen Sie mit Ameiseneiern füttern, das ist ihr sehr gesund." Kundin: Schön. Weich oder hart gekocht?!" Ein Gemüth. Sie: Ich glaube. Tu haft mich nur geheirathet, weil ich von meiner Tante ein großes Vermögen geerbt habe." Er: Nein, mein Kind! ich hätte Dich auch genommen, wenn Tu eS von irgend einem Andern geerbt hättest!" Widerlegt. Madame (von der Reise zurückkeh rend): Tie Blumen auf dem Balkon scheinen' Sie aber selten begossen zu haben, Anna?" Dienstmädchen: Oho. es sind allein vier polizeiliche Strafmandate gekoin men, weil ich den Leuten unten Wasser auf den Kopf geschüttet habe." Bei den Kannibalen. Erster Häuptling: Da lese ich eben aus Indien: in einer Stadt leben 50.000 Menschen und haben nichts zu essen." Zwnter Häuptling: ..Solch' Unsinn! 50,000 Menschen und nichts zu essen!" Schlimmer. Wirth (aufgereat): ..Sie müssen so fort mitkommen, Meister, mein Musik automat ist laput!" Mechaniker: Ist's denn so schlimm, wenn er einmal eine halbe Stunde nicht spielt?" Wirth: I bewahr. . . . aber erspielt immerzu!" Na dann. Mann (ängstlich): Tu komm aus der Küche!? Tu wirst doch nicht etwa kochen!?" Frau: Doch. Männchen. Bare wasser!" Wer alles Glück in der Juaciid genießen will, dem bleibt für's W.ia nur das Unglück übrig.