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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (July 19, 1900)
V tr4 M. Der letzte Dcicharere. San Soti4 Ztt i n b u f c n. Hiirich Radenom stand am Fenster feine Bauern '?a. ff vr.S blitfre ouf fiitfn Brief. t;n er ht der Ha.-.d hielt und nach allen Seiten wendete. Hin und wieder schiittelle er Das eisgraue Haupt, und dann betrachtete er zur Ad. , wechslung da? AmtSsiegel. welches da Schreiben schloß. Oft Inite die Hand sckon nach der auf der Fenfterbank lie genden Brille greifen wollen, dann aber zuckte sie wieder zurück, und zuletzt legte ? .. . k.. ..(.:. der Bauer oas qrrioen ,ogur mm auf den Tisch, auf dem da! Morgen brot oerüftet war. Und sie bekommen ihn nicht !" Mit diesen Worten setzte er sich an den Kafieetisch. den mit ihm nur noch feine alte HuSollersch" theilte. Nackber.' wandte er sich an die Alte, .sagst Du Jochen Elbrak Be scheid, er kann den Brief wieder mit. nehmen . . . . " .Ja. Bauer.' sagte die Krögersch und tunkte ihr Kaffeebrot in die braune Brühe, welche in einer blau und weiß gemusterten .Kumme' dampfte. ES war ein trüber Morgen; dunkle Wolken jagten über den Horizont und draußen vor dem Deich donnerten die Wogen, von den Nacht und Taggleich Stürmen gepeitscht. Der Bauer war wieder anS Fenster getreten und schaute mit den wafferblauen Augen hinaus. Ingrimmig ballte er die Faust. Den Deich wollen sie einreißen und mein altes HauS dazu; nee. da wird nichts drauS. daS ist Teufelswerk !" Er stülpte den Südwester auf und schritt zum Hause hinaus; die weißen Locken, die unter dem Hut hervorlug. ten. flatterten im Winde. Er ging ums HauS herum und betrachtete es von allen Seiten; zweihundert Jahre war es ' sicher schon alt. aber noch war eS so stark und kräftig, als wenn es erst zwanzig Jahre stünde. Kein Balken war morsch, kein Stein zerbröckelt und das Strohdach, das längst bei einer völligen Erneuerung Pfannen hätte weichen müssen, war immer so sorg sam ausgebessert, daß nirgends eine Lücke erschien. Oben auf dem First, , oberhalb der beiden holzgeschnitzten Pferdeköpfe, baute in Sommerzeit Ade bar sein Nest, und unter dem schützen den Dach nisteten vom Frühjahr bis zum Herbst glückbringende Schwalben. Und ebenso fest stand der Deich davor, den eine Steinmauer krönte; auf ihr bewegten sich jetzt vom Wind hin und hergebogene Halme, die in dem spär' lichen Erdreich wurzelten. daS der Sturm da hinaufgetragen hatte. - Der alte Friese schritt auf der Deich kröne hin und her: der .blanke Hans' streckte wieder einmal gierig seine mäch, tigen Fangarme nach dem Lande aus. das die Menschen bewohnen, aber hier an dieser Stelle war sein Toben und Wüthen vergeblich. Jahrhunderte hin durch hatte daS Meer es schon versucht, hier einzudringen, aber zähe Menschen kraft, unermüdliche Aufmerksamkeit hatte hier einen Wall aufgethürmt, hinter dem eS sich behaglich und sicher wohnen ließ; fast drei Menschenalter hindurch hatte Hinrich Radenow selbst an diesem Kampfe theilgenommen, bauend. Steine und Erbmassen wäl zend, den Deich bestrickend mit dicht ge flochtenen Strohmatten, in denen der Mausellee und das kurze Strandgras so fest wurzelten. Und damals, vor dreißig Jahren, als überall im Lande die salzige Fluth die Deiche zerriß und die Wohnungen der Menschen zersplit terte. hatte er als .Deichgreve" den zagenden Dorfgenoffen durch daS Stur meSbrausen tröstend zugerufen: .Fief hundert Johr hebbt wi dran but; de Diek bliwwt!' Und der 2eich war geblieben! Unend lichen Schaden hatte er den friedlichen Landbewohnern ferngehalten, und .RadenowS Deich' galt fortan im Lande als eine Sache, mit der man fei nen Schwur bekräftige krnrnt. Und diesen Deich, an dMLes vauiesoaster seinem Schutzwal "SkÄfew aearbeitet hatten, der tau .Mdsältigen Segen einer ganzen Ge markung gebracht, der gebaut schien, um noch abermals viele Jahrhunderte den nagenden Wellen Widerstand zu leisten, dieses Bollwerk, an dem des alten Friesen Herz mit der ganzen An hänglichkeit, deren der auf der Scholle grobgewordene Mensch fähig ist, hing, wollten die .Neuerer' einreihen, um einen Hafen zu bauen. ... Die Wahn witzigen er schüttelte ingrimmig die Faust gerade hier, wo die Wogen am tollsten aeaen den Deich rasten; mit ihren Maschinen wollten sie das Meer in andere Bahnen lenken, den Fluthen noch mächtigere Bollwerke errichten, als die Geschlechter vor ihnen vermocht! Der blanke HanS würde ihrer lachen.... und gellend lachte schon jetzt der alte Radenow, während er den Deich wieder verließ. Als der Bauer in seine Stube trat, war Jochen Elbrak bereits angelangt; am Fenster faß der würdige Polizei Soldat in seiner ganzen Größe. Jochen Elbrak war so ziemlich der schnurrigste Vertreter der heiligen Hermandad,dm eS zehn Meilen in der Runde gab. Eigentlich nicht mehr im Dienste der Polizei stehend, hatte er es doch durch zusetzen gewußt, daß man ihm nach seiner Versetzung als Gemeindediener nach dem Stranddorf seinen Säbel de ließ, den er dreißig Jahre ehrlich für den Staat geschleppt hatte. Nur ein mal hatte er ,S unterlassen, rechtzeitig von diesem Adzeichen Gebrauch zu machen und daS halte ihm die Vir setzung in den Rudfonen einactraae.i, den er jetzt bekleidete. Er hatte nämlich einen kfanacne:: v' tran?vor:ir?n. der tie utmüttfatut 'eine Wccht-rS bald herausgefunden hatte; atS er d , her bemerkte, daß Eldrak'S Ausmerk sam'eit einen Augenblick nachließ, riß er sich loS und eilte über die Felder. Der wackere Polizist Nnreiirrn Moment so erstaunt, dak er daS nächste. waS nötbia war. dem Ausreißer, völlig ver gaß; als er sich dann soweit wieder be sonnen batte. dak er hätte tauten ion nen. war sein Arrestant schon über alle Berge, und nur folgender klassischer Fluch dröhnte ihm von ElbrakS Lippen nach: .mep man uk, oe Arm oer e recktizteit krieat Ti doch M fassen.' Dieser hervorragend tüchtige Polizist a. D.. nunmevr Gememoeoienrr. lauerte also in Radenow'S Wohnung auf den Bauern: als der Erwartete em trat, blieb er ruhig sitzen und sagte, in dem er seine Amtsmiene anlegte: .Sie wünschen. Bauer Radenow?' .WaS Du sollst? Den Wisch, den Du mir heute Morgen gebracht haft, sollst Du wieder mitnehmen. WaS soll ich damit?' .Lesen!' .Und dann?' .DaS brauch ich nicht erst! Ich weiß ja doch fcho. waS dadrin steht; sie wollen mich von HauS und Hof jagen!' Nee. daS nennt man expoperieren!' .Bleib mir mit Deinem lateinischen Kram vom Leibe und nimm den Brief wieder mit!' .DaS kann ich nicht!' Damit erhob sich Jochen Elbrak und ging strammen Schrittes zur Thür hin aus. ohne den Bauern auch nur noch eines Blickes zu würdigen, denn eS lautete gegen feine Instruktion. . ein einmal .infinuirteS" obrigkeitliches Schreiben wieder mitzunehmen. Wer ihn dazu verführen wollte, war in fei nen Augen schon halbwegS straffällig, und so ging er denn indignirt von bannen, um im Dorfkrug sich die Adressen der weiter zu besorgenden Briefe vorlesen denn lesen konnte Jochen wegen seines schwachen Augen lichteS nicht mehr recht und dann den Wegen noch ordnen zu lassen. Radenow nahm darauf den Brief und legte ihn ins Schapp", lesen wollte er ihn nun einmal nicht; zu die sen Schreiben gesellte sich im Laufe der Zeit eme Reihe anderer: zu der An zeige, da? das Exproprianons.'ersay ren über RadenowS Hof und Deich be schlössen sei, kam die Aufforderung, seine Ansprüche geltend zu machen, und da auch diese ohne Antwort blieb, schließlich Mahnungen und Androhun gen, daß man. ohne auf seine Förde rungen Rücksicht zu nehmen, daS Ver fahren einleiten würde, alles blieb ohne Antwort und wanderte in den stillen Winkel, in dem der erste unheil volle Brief ruhte. Auch die Bitten fei ner Verwandten, der Kinder, die ihm ein gemüthliches Altentheil bei sich bauen wollten, fruchteten bei dem starr köpfigen Greise nichts. Er wollte da sterben, wo seinen Eltern und Groß eltern die Augen zugedrückt worden, im Schutze des Deiches, den sie erbaut, horchend auf daS Donnern des Meeres, dem sie erbleichend gelauscht. .Ihr bringt mich -nur als Leiche aus meinem Bentzr war lerne ständige Antwort, und dabei blickte er tückisch lächelnd nach dem Deich hinüber. So mußten die verwandten denn die Dinge an sich herantreten lassen, stets hoffend, daß eine Wendung zum Besseren eintreten und den Starrsinn des Alten beugen würde. Aber dem war nicht so: mit dem beginnenden Frühjahr zogen die Feldmesser in die stille Dorfmark und fingen mit ihren Geräthen die Vorarbeiten zum Hafen bau an. Mit einer Gemüthsruhe, die allen, die ihn kannten, unbegreiflich war, say der Bauer diesem Treiben zu; er stand nn teren Buaes an finsteren Blickes an seinem AAnfter oder auf der Deichkrone, und LU I O K Stlrt i t ma nur7MM.'"" 4 2 Z7 an sein Hi!1 " ttte . hffhnt- itnh tnioS LHXWMlter barsch ab. So kam der Sommer, Aushebungsarbeiten für die Hafen dasfins begannen, große Troggenbagger wurden an den Deich hcrangefchoben und fingen mit dem Ausschachten des Grundes hinter dem Deich an. Rade now schaute die rasselnden Ungeheuer erstaunten Blicke? an, dann aber lachte er, als die Maschinen ihre Nagearbeit begannen, höhnisch: Ihr durchbrecht den Deich nicht." Aber er täuschte sich, die Arbeiten schritten weiter und weiter fort, und eines schönen Tages begann man mit dem Abbruch seines HauseS; natürlich war dem Alten dies angezeigt, aber er war so fest überzeugt von seinem Recht, daß er einfach antwortete: .Das dürfen sie nicht!' Da kümmerte sich aber Niemand um, und als er nach einer stürmischen Nfccht, in der der Regen unaufhaltsam vom Himmel geflossen und der Alte trotzdem im Freien gewesen war, heimkehrte, sah er, wie ein paar Arbeiter nach dem Scheunendach hinaufstiegen und mit den Abbruchsarreiten begannen. DieS mal wehrte er ihnen nicht, er lächelte nur, aber sein Lächeln war böser Art. Fortan konnte man den Bauer Nacht um Nacht mit Hacken und Spaten am Deich arbeiten sehen, aber wenn man am Tage etwa danach geforscht hätte, waS feine? Mühens Preis g.'wesen! wäre, so httte man nichts entdecken könne. Es war September, die Tcheune dt Ädeuom'schen HauleS war herunter. und alsbald sollte eS an daS eigentliche Wohnhaus gehen. 3taöenoro lächelte müoe. alS er das sah; die ftrane Figur deS Alten war in diesem einen Sommer gebeugt, in wirren Strähnen hing das Haar um die eingefallene Stirn, müde und wanke:id war fein Gang gemor den Tie Stürme hatten frühzeitig in dir fern Jahre eingesetzt. Am 5. Septem der peitschte der Sturm die Brandung besonders stark und besorgt sahen die Strandbemobner auf die wilddewegte Tee. Selbst der Ingenieur, der die Hafenarbeiten leitete, war ängstlich ge morden und hatte Radenow. den Deich greven, der wie immer auf der Kuppe stand, um seine Ansicht gefragt. Es waren die ersten Worte, welche der Maun an den Bauer richtete. ' Der blickte den Beamten zuerst wie geiftes abwesend an, dann sagte er mit tiefer Summe: Der Deich hält!' Sprach'S und ließ den Ingenieur stehen Seit dieser Unterredung war Rade now verschwunden: alles Suchen nach ihm war vergeblich, die Verwandten betrauerten ihn als einen Todten und waren der Anficht, daß er in einer stür mischen Nacht von der Deichkuppe ge stürzt und ertrunken fei. Merkwürdig nur nur eines: als der Abbruch des Radenom'schen BaiiernhauseS weiter fortschritt, fand man in einem der schweren eichenen Tragedalken TacheS eine Inschrift, die lautete: 10. Oktober 1753 Gestorben Jochen Radenow. . 5. September 1889 Gestorben Heinrich Radenow. Der 5. September war der Tag. des an dem man den alten Bauer zuletzt ge sehen hatte; dieser Fund machte das Verschwinden noch räthselhafter. Offen bar lag hier also ein Selbstmord vor. denn der letzte Theil der Inschrift stammte zweifellos von deS Bauers eigener Hand, während die ersten beiden Zeilen bereits aus dem vorigen Jahr hundert stammten und schon mehrfach übermalt waren. In diesem Herbst wurde man noch nicht ganz mit dem Abbruch deS alten Bauernhauses fertig; insbesondere bis man die hart an den Deich grenzenden Fundamente besehen, da man befürch tete, daß sie mit den Uferbefestigungen dicht zusammenhingen und so besser erst entfernt würden, wenn eine günstigere Witterung eingetreten war. Man hatte sich darin nicht getäuscht, denn als man im Frühjahr die Arbeiten wieder auf nahm und gleichzeitig den Deich nieder zulegen begann, entdeckte man einen unterirdischen Gang, der direkt von dem Keller des HauseS,in das Innere des Deiches myrte. Und als man vorncktia diesem Gange folgte, löste sich auch daS Räthsel deS verschwundenen Bauers Radenow. Unter mächtigen Granitguadern fand man des alten Bauers Leiche; feine Faust hatte eine Hacke umklammert, mit der er offenbar in dem Gange ge arbeitet hatte. Man fand auch Spuren dieser Thätigkeit, denn an jener vor springenden Ecke, welche schon so oft als Bollwerk gegen Sturmfluthen gedient hatte, waren die Steine gelöst, und es hätte zweifellos nur noch weniger Stun den Arbeit bedurft, um diesen Punkt deS Deiches fo schwach zu machen, daß die nächste Sturmfluth ein riefiges Loch reißen mußte. Da in jener September Nacht ein ziemlicher Sturm tobte, fo hatte Radenow zweifellos gehofft, seine unheimliche Minierarbeit vollenden zu können, und wohl wissend, daß er das erste Opfer dieses Deichbruches sein werde, hatte er fein Todesdatum in den Balken feines Daches unter die Inschrift seines Ahnen gesetzt. Beim Beginn seiner verderbenbringenden Arbeit hatte ihm aber ein Höherer die Hacke aus der Hand genommen und den verblendeten, starrsinnigen Mann dahinscheiden las sen, ehe er sein fluchwürdige Werk vollenden konnte. So war er auf die kleine Lampe hingesunken, die ihm Licht 8: Seit dieser Zeit wurde kein . greve" in dieser Gegend mehr erkoren Die Reise nach j?aris. Skizze von Ludwig Fels. Nelly. Nelly, komm doch! Ent zückend! Die feinsten Pariser Toiletten können nicht prachtvoller, chiker sein!' Erregt rief eS die Geheime Kommer zienräthin ihrer Tochter zu. Sie konnte sich noch freuen, weniger Nelly. die ver wöhnte Einzige. Fräulein Nelly blickte kühl prüfend auf dies und das, befühlte die Stoffe und tadelte die große Anzahl der echten Edelsteine an Mama's Toilette. .Ein Bischen protzig!" Ueberlegen, fpöttisch klang es aus dem jungen Munde. Die großen, dunklen Augen weiteten sich mit dem kühlen VerstandS-Ausdruck. Illusionen machte sich Nelly. deS reichen Kommer zienraths Töchterlein, nicht mehr, darüber war sie hinaus mit ihren ein undzmanzig Jahren Lebenserfahrung. Mit spöttischem Blick sah sie dem Tanz um das goldene Kalb zu, ihre großen Augen sahen durch all' das Blendwerk, bis tief auf die Herzen all' ihrer Verehrer. Papa's Millionen, daS waren die Lockvögel. ....... t möchte arm tein:" itutite tie. die leine Ahnung hatte, was arm s.in bedeutet. Sie krankte am Reichthum ihres Vaters und fann auf irgend eine Art. u probiren, wie weit die Hul digungen. die ihr gezollt wurden, ihrer Person oder ihrem Gelde galten. Nun saßen sie im T'Zuge, Adthei lung erster Klasse. Die Geheimrüthin rauchte fein duf, tende Zigaretten, Nelly laS. Ihre großen, beobachtenden Augen blickten öfter hinüber zu ihrem vis-a-vis und begegneten dann einem Blick, der sich diskret schnell abwandte. ES wurde ihr merklich unbehaglich unter dem Blick deS eleganten, vorneh wen Mitreisenden. In der anderen Ecke faß ebenfalls ein Reisender, über dessen Gesicht eS zumei len belustigt zuckte. Sie glaubte etwas Verwandtes in ihm zu entdecken, etwas GesinnungS gleiches. - Er gefiel ihr mehr, viel mehr als der elegante Herr mit den vornehmen Br wegungen. Jetzt begann er ein Gespräch mit Mama, der Vornehme, er stellte sich vor. übergab Mama feine Karte. .Fürst Obeloff.' Ein russischer Fürst! Tie Geheimrüthin war entzückt Er sprach so wundervoll gebrochenes Teutsch, mit elegantestem Französisch geml cht. Nelly blieb still, beobachtend wie der in der anderen Ecke. Die Mama hatte ihr die Karte deS Fürsten hinüber gereicht. Ein Fürst, ein russischer, natürlich immens reicher Fürst, der. wie sie eben hörte, die ganze Welt kannte, ein "Globe trotter", der ihr still huldigte und Mama den Hof machte, natürlich nur um ihretwillen, daS war ihr neu. Das galt nicht Papa'S Millionen. davon wußte er ja nichts, das galt ihrer Person, ihrer Erscheinung. Nun wußte er doch ihre Aufmerksam keit zu fesseln. Er sprach von seinen Bärenjagden mit dem Zaren. Haben bereits in Paris Quartier bestellt, meine Gnädige ?" fragte der Fülft. Die Geheimräthin nannte eines der größten HotelS. .Mein Mann hat zwei Zimmer be legen lassen." .Ah! Ich steige stets bei meinem Pariser Aufenthalt dort ab. Feines Haus, kann ich empfehlen sehr empfeh len. Die Damen werden aestatten. daß ich Sie in'S Hotel einführe, wo man mich schon kennt.' Sehr liebenswürdig ." dankte die Geheimräthin. Sie war entzückt von dem Fürsten. Nelly hatte Glück, das war ein Mann, der keine Geldheirath suchte. , Nelly dachte es auch. - Endlich ein Mensch, dem sie gefiel ohne alle Nebengedanken! Beinah' dank bar blickte sie ihn an. Sie wurde wär mer unter seinen heißen, huldigenden Blicken. Sie begann ihren aamen Geist und Witz zu entfalten. Beinah mitleidig blickte der Schweia same zu ihr herüber aus seiner Ecke. Aber trotzig warf sie den Kopf auf und plauderte mit liebenswürdiger Grane mit dem Fürsten. Sie konnte klug und fein plaudern und er. der Fürst, ging wunderbar auf alles ein. Endlich war die lange Fahrt beendet. In gemeinsamem Wagen fuhr man nach dem Hotel. Eine Nacht Erholung. Ruhe, dann nach der Ausstellung unter Begleitung des Fürsten. Em sonnenklarer Maitaa lachte über Paris, über dem Rendezvousort ller Nationen. Am Arm des Fürsten stieg die Geheimrüthin die Treppe des vor nehmen Hotels hinab. Die Kellner verbeugten sich tief, der Fürst verstand es, zu imponiren, dachte lächelnd die Geheimrüthin, und nun würde es immer fo sein. Ihre Tochter ist bezaubernd. einerW Tag ohne ihren Anblick zu sein..Mre mir von jetzt eine Qual." j Er gestand es ihr. der ML u bebenden Lippen. . Er zeigte. üSTm,,. ex cuuiiun, uic yici liQ) JU'ilitimfnrtpf Unheil Qfr twi-ftmS I - 'M . .-.n. ....w... i, . Sechs?" O, tote interessant!' lächelte die Geheimräthin. Kind, Kind, Du wirft einen Himmel auf Erden haben!' flüsterte sie Nelly zu, die in dem schnee weißen Tuchkleid mit diskreter echter Gold und Edelfteinftickerei wahrhaft vornehm aussah und wirklich auffiel unter all den internationalen Schön heiten. " .Ah, da ist der fatale Mensch, der schweigsame Mitreisende,' sprach Nelly und wandte dem malitiös Lächelnden den Rücken. In seinem Eifer, den Damen seine Aufmerksamkeit zu erweisen, hatte der Fürst ihn kaum beachtet, weder gestern noch heute. Nun zog der Fürst eine kostbare Uhr heraus. In einer Stunde wird mein Onkel, Fürst Alexander Obeloff. eintreffen, werde ihn vom Bahnhof abholen und den Damen hier vorstellen. Mein zwei ter Vater, er wird entzückt fein, mit Ihnen bekannt zu werden." Er verbeugte sich mit einer tiefen, sehr sichern, ehrfurchtsvollen Verbeu gung, hauchte einen Kuß aus die Hände der Damen und verschwand. Nun waren sie allem und tauschten ihre Meinungen über den Fürsten aus. Nelly lächelte zu den mütterlichen Phantasien, oder sie fühlte sich doch im Innersten geschmeichelt von der so schnell gemachten Eroberung eines jedenfalls ungewöhnlich geistvollen ManneS. der bei feiner Heirath durchaus nicht auf Geld zu sehen brauchte. .Noch ist eS lange nicht so weit. Mama, wer weiß, ob er nicht morgen einer schönen Französin zu Füßen liegt.' .Tu bist mindestens ebenso schön.' sprach ftol, überzeugt tie Mutter. .Tu hörst, er liebt die Teutschen außer ordentlich.' Stunde auf Stunde verging, der Fürst kehrte nicht zurück. Länger auf ihn zu warten, wäre geradezu taktlos.' sagte Nelly etwas nervös. .Ich fühle auch meine Kopfschmer zen. meine Migräne. . K'nd, wir inüs sen in'S Hotel zurück. Tie Reise, die lebhafte Unterhaltung, der Trubel der Ausstellung hat mich ermattet !' .Für heute haben wir genug, stimmte Nelly bei. Sie fchrit en die Treppe hinauf nach ihren Zimmern. Da trat der Kellner ihnen mit tadelloser Haltung entgegen. .Die Zimmer find bereits ander weitig besetzt, meine Damen.' Betroffenes Staunen, Verwun derung. .Fürst Obeloff hat die Koffer bereits abholen lassen, da die Herrschaften doch umsiedeln wollen!' Unsere Koffer ' schrie entsetzt die Geheimräthm, einer Ohnmacht nahe. Auch Nelly erbleichte. Tann faßte sie sich rasch. - Ein ein Betrüger ein Aden teurer!' O Gott, dem wir zum Opfer ge fallen!' stöhnte die Geheimräthin. .Un sere Reisekasse, unsere Juwelen, unsere Toiletten alles alles ' Gerettet, meine Gnädige!' sprach eine Stimme. Vor ihnen stand lächelnd der schweigsame Passagier von gestern. Ich bin Detektiv der Petersburger Geheimpolizei, und meine Aufgabe war. den angeblichen Fürsten Obeloff, einen gewiegten Hochstapler, bei der That ab zufassen und unschädlich zu machen. Haben Sie die Güte, nachzusehen, ob Ihr Gepäck in Ordnung ist.' Sine Riefenbohnt. In Australien wächst eine Bohne, die von der Größe eineS Dollarstückes ist. Sie ist von kastanienbrauuer Farbe und über zwanzig Centimeter oder 8 oll dick. In sämmtlichen australischen olonien bildet sie einen beliebten Han delsartikel. Die Schale ist nämlich so stark und hart, daß man dieselbe, ohne sie aufzuschneiden, mit Leichtigkeit aus höhlen und sie so in einen kleinen Be hälter umwandeln kann. Gewöhnlich giebt man einer auf solche Weife behan delten Bohne eine Gold oder Silber fassung und gebraucht sie als Zündholz büchschen. Die Hülfe dieser Bohne ist natürlicherweise auch von riesiger Größe. Es giebt Schoten, die über einen Meter messen und in Form der Klinge einer Senfe nicht unähnlich sehen, nur sind sie dicker. Lcherzftage. Welche Aehnlichkeit besteht zwischen emem schmierigen Rechenexempel und einem aufdringlichen Menschen? Antwort: Sie sind beide nicht 'raus zukriegen. Naiv, Haben Sie denn eine sichere stellet Na, und ob, ich bin . 4. . 1.S ' DDß Bäcker. geselle!' . StraWcht. Er: Kohl m? OnMi CTCVftst flN ior ivivvvv Willst nicht endlich mal wag "derSkez k?! ft;.4t fi nia k! s . " vltl, UlS U19 MJU 11111 dekn, ( fteHiifltrtt firtft VMV k V VVtVtHlJ ljU Aus Hilfsarbeiterkreiseu. Unser Kollege P. wollte doch heuk zum Herrn Präsidenten gehen und um seine Beförderung nachsuchen. Ist er denn befördert worden?" Gewiß, sofort. Und zwar an die frische Luft!" Ihr Mißfallen. Hauslehrer (zum Backfisch): Früu lein Hilda, in Ihrem Aufsatze über die schlechten Eigenschaften des Menschen haben Sie. den Stolz zuerst genannt. Nennen Sie mir nun die Art deS Stol zes, welche Ihnen am meisten mißfällt!" Der Pantoffelheld. A: Hat Ihre Frau Skandal ge macht, als sie neulich fo spät nach Haufe gekommen sind?" B: Ach. Sie wissen nicht. waS eS heißt, eine Frau zu haben, die früher Lehrerin war. Sie hat mich einmal hundert Mal den Satz abschreiben las sen: .Ich muß um 10 Uhr zu Hause sein.' Aus der Kaserne. Feldwebel: Was sind Sie in Civil, Sie Einjähriger?" Rekrut: Doktor der Philosophie." Feldwebel: Hab' mir's gedacht, daS sind immer die Dümmsten." Böse Menschen gleichen den Lawinen, im Fallen suchen sie andere mitzu reißen. Nichts macht so große und schnelle Fortschritte als der Rückschritt. c Brot Attillttistisch SpkZch. Tame: .Sie find wohl früher Artil. lerift gewesen. Herr Toitor. daß Sie mich immer so mit Ihren Blicken bom bardiren?' Toktor: .Gerathen. Gnädige. Und passen Tie nur mal auf. sobald erst die Granate meines Herzen S platzt, müssen Sie sich ergeben!' Ein Auffchnrid. Tenke Sie sich, meine Damen da jehe ich neulich auf eener Brücke spazic. ren. die über eenen tiefen Fluß führt. Wie ick nu so an jar nischt denke, springt plötzlich een Mann vor mir direktcmang von der Brücke in'S Was. ser. Jutmüthig, wie ick bin. kriege ick bei gleich mit'S menschliche Rühren und ehe ick mir noch recht besinne, bin ick ooch schonst nachjesprungen. Wie ick aber mitten in'S feuchte Element drin bin. fällt mir uf emal in. det ick jar nich schwimmen kann. Na. da habe ick aber jcmacht, det ick wieder rauskam. Unere Vienstboten. Frau (zur aufzunehmenden Köchin): .Welchen Lohn beanspruchen Sie per Monat?' .Madame verstehen unter Lohn wahrscheinlich Gehalt....' Vewki,. A: Ist diese Wohnung nicht feucht?' Wirth: .Oh nein; von dem Stu denken, der sie zuletzt bewohnte, be haupteten seine Kommolitonen. er sitze immer auf dem Trockenen!' Die kleine Große. Knabe: Der Toni kommt heute gar nicht spielen, die Verhältnisse erlauben eS nicht.' Mädchen: Sehr gut! So ein klei ner dummer Bub hat auch schon Ver hältnisse!" Geistreich. Junger Herr lin einer Tanzpause zu einer Dame): Finden gnädiges Früu lein nicht auch, daß es mit solchem Ballsaal immer dieselbe Geschichte ist Fußboden, Wände und 'ne Decke dar über? Unerwartete Antwort. . Hausfrau: Warum haben Sie mir hier treu eigentlich keinen Schatz, Lina?' Dienstmädchen: Ich getraue keinen anzuschaffen, bei der Kost im Hause würde mir doch keiner bleiben.' Aerztlicher Rath. Stubenniädchen: Was soll ick denn für meine entzündeten Augen thun, Herr Doktor?" Arzt: Die brauchen nur Sckonuna. Vor Allem dürfen Sie 14 Tage lang durch kein Schlüsselloch sehen!" Achse! A: Sie verdienen ja wobl einen yuvscyen Posten Geld!" B: Ach, lieber Herr, nur von der Hand in den A: WaS Sie sagen! denn?" B: Nun. ich bin Knappt. Baron le sagen. Sie wären ein mal fü. ahre in einem Platz gewesen da sehr Neikla aearbeitet? aum glaublich: Und warum sind Sie von dort weg?" Diener: Ich bin begnadigt wor den!" ver kurzsichtige ellner. Wirth: Sie sind ein Schafskopf, Jean; da haben Sie über den Bordeaux statt Spinngewebe einen alten Schleier von meiner Frau gehängt!" Doppelt. Geht Ihnen das auch so. daß Sie im Rausch Alles doppelt sehen?" Na. und wie. erst kürzlich hab' ich mir im Rausch eine Zehndollarbill für eine Zwanzigdollardill abschnacken lassen." Fatal. Prinzipal: Warum besuchen Sie denn niemals die Firma Müller Co. ?" Stadtreisender: Weil ich von der doch keinen Auftrag bekomme, meine frühere Braut ist nämlich dort Bureau Chef.' Im Gerichtssaal. GerichtS.Präsident: Sie sind also zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe ver urtheilt. Haben Sie noch etwas zu sagen?" Ich möcht' mal fraaen. ob denn nicht etwas für die Untersuchungshaft aogeyi," widerspmch. Sangesbruder (um halb drei Uhr bekannte Ich bin NachtS in der Kneipe das Pfeil'sche Lied anstimmend): so gern, so gern daheim!" Ein anderer Gast: Hören Sie. das kann ich kaum glauben fönst wären Sie längst zu Hause!' Bemängelung. Präsident: Sie sind schon dreimal wegen Einbruchs vorbestraft, wie ich aus den Akten ersehe." . Angeklagter: Das ist richtig ; aber warum steht denn nicht auch in den Akten, daß ich schon zweimal wegen Mangel an Beweisen freigesprochen worden bin?" ich lehefcfa mxtur Waö6etreiben 17abnat. J & 5 uMütten ff ,- I 'I