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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (July 12, 1900)
0 I I f JaßrgangLl. Lincoln. ftch, Donnerstag, 2. Juli 1900 ZÜN. . KKM nz VNAlpM wlGAyoy warn o b i n ,2 l w p c & Jl i. 4 t 0 6 d r r tu 3e . ;B -in J! t .ft ' V- s Anslalld-Dkpkjchkll. 5iue dcutjche Panzerdivision nach Ostasieu. Jp skndtt 2:1,000 VI ach in. f rini Ilchin, schützt gedlich die snmdk ejaudtjchaftk, in Shina. Deutschland. Berlin. 10. Juli. ' Xai deutsche Volk will noch immer nicht die fchreckliäxn Nachrichten aus tZhinz glauben. Man hofft, dafz die selben übertrieben worden sind. Der Baron von der Gold, der am: Jickj Dolmetscher der deutschen Ge sattdtschaft in Peking, welcher sich zur $t'ti in Berlin aufhält, fält es ganz für unglaublich, das; die Comman deute der bereinigten Truppen der Mächte, etwa 13.00 Mann stark, nicht im Stande sind, bis Peking vorzudrin fle. Nach seiner Ansicht sollten nach dem Einrücken ver Truppen in Peking die Verschwörer hingerichtet werden. Prinz Tuan sollte enthauptet, und sein Kopf vor dem Hauptthor der Stadt ausgestellt werden. Angesichts der bevorstehettdkn Ab fahrt des Geschwaders nach China wurde das Sonntagsgesetz nicht inne gehalten. Die nach China bestimmte Flotte wird .das oft . asiatische Ge schwader genannt und wird aus znyi Divisionen bestehen. Die erste Divi sion fuhr heute ab, die zweite, welche aus den Panzern Ba den" und Bayern" und dem Flaggen schiff Kais Wilhelm der Zweite" besteht, wird bald folgen. Das deutsche Hospital in Jokohama wird die Equipirung- des Hospital Schiffes Savoia" besorgen. Die deui sche Abtheilung der .Gesellschaft vom Rothn Kreuz" wird die Aerzte und Wärter stellen? außerdem ist ein Auf ruf für Freiwillige erlassen worden. Die Norddeutsche Allgemein Zei tung" widerlegt die von Londoner ' Zeitungen gebrachte Nachricht., daß der Kaiser demnächst England zu be suchen beabsichtige, in scharfer Weis?. Die Zeitung fügt noch hinzu, daß der Kaiser den Bootwettfahrten in Co was nicht beiwohnen werde. Die .öamburaer Nackrickten" ant. Worten auf die Versuche der englischen Presse. Deutschland für die Mordtha ten in Peking verantwortlich zu hal ten, indem sie darauf hinweisen, daß slbst Japan nicht im Stande war. die GreuIthaten zu verhüten und fügt dann noch hinzu: ' In Wirklichkeit trägt England die Schuld, weil dessen Regierung die Warnungen des Baron Ketteler nicht beachtete und zwar aus dem Grund, da die Goldfelder in Süd - Afrika er obert werden mufzten". In Münster wurde in der Cathedra le eine Todtenmesse für "den ermord ten Gesandten Baron Ketteler cele brirt. Die 78-jährige Mutter, seine beiden Schwestern, die Diaconissin Anna von Ketteler und die Franziska nerin Maria, die höheren Militär-' und Civil , Behörden waren ersckie- nen. Nachrichten, aus Rom zufolae be fürchtt der Papst, daß die Priester, welche Rom besuchten, um das Jubi läum zu feiern und trotz aller War nungen wieder nach dem Innern Chi na's zurückkehrten, ermordet sind. Gestern nahm, vom prächtigsten -Wetter begünstigt, in Dresden 'das 13. nationale Schützenfest seinen An fang. Um 7 Uhr fand in den Stra fzen der Staot ein von mehrren Ca pellen der Stadt ausgeführte Reveille -statt. Um 10 Uhr formirte sich auf der Ringstraße dr Festzuq. welcher sich durch die König . Johann - Stri fze nach dem Altmarkt bewegte wo der Oberbürgermeister Büttler die Schütz en begrüßte. Bon hier aus ging es dann nach dem Festplatze. Das' Fest wurde dann im Beisein des Prinzen Georg von Sachsen, der feinn Bru der. dn erkrankten König Albert, ver trat, eröffnet. Der Rath Alfred Leh mann hielt die Eröffnungsansprache. Nach Beendigung deS Festmah!s in der Festhalle begann um 5 Uhr das Schießen. Zahlreiche Schützen , Ge sellschaftcn Oesterreichs, der Schweiz und der Ber. Staaten sind vertreten. Der Bundesrath hat den bekannten Vorkampfer für die Doppelwährung, den Reichstags . Abgeordneten Dr Arendt zum Mitglied dr Reichsschul-den-Commission rnannt. Die Com Mission besteht aus 7 Mitglidern und hat dre Aufgabe, die Berichte der Be amten, welche mit der Verwaltung der Reichsschuld in Verbindung stehen. . zu prüfen. Zwölfhundert Mitglieder dertzam burger Wahler . Vereinigung" hielten gestern am Grabe des Fürsten Bis marck ine Gedächtnißfeier ab und legten mehrere B.'umenstück nieder. . Der Botschafter ' der Ver. Staaten in Petersburg. Charlemaqne Tower. ist gestern mit dem Dampfer Fr'e brich dr Große" von Bremerhaven ad gefahren. Berlin. 10. Juli. Die Thatsache, daß die russisa;e Regierung sich bereit erklärt hat. Japan bezüglich der Verwendung fei ner Streikräfte in China freie Hans zu lassen, ist nicht so zu interpretire. als ob Japan von den Mächten mit der Unterdrückuk.'i des Boxer - Aufstandeö beauftragt wäre. Ein Mandat, wo durch die Aktionsfreiheit der andere.", Mächte einc.eschränkt werden würd: wird Japan vielmehr niemals erhal ten. Die Sache liegt einfach so. dceh. wie längst constatirt. Japans Mitmir knng mit einer starken Armee, die volle Aktionsfreiheit haben soll. Willtom-' meu I. . Ueber Modalitäten. Bedingungen und Compensationen hat Japan bis her geschwiegen, außer vielleicht Eng land gegenüber. Was die anderen Mächte aufJapans Anfragt geantwortet haben, ist hier unbekannt. Ein deutscher Diplomat meinte: Englands Ohnmacht in Ostasien in Folge des südafrikanischen Krieges wird vielfach bemerkt. Weil Deutsch land aus sachlichen Erwägungen es ablehnt, sich von England gegen Ruß. land benutzen zu lassen, führt die eng lische Presse das frivole Spektakelstück .Hetzkampagne geqenDeutschland" auf. Die Engländer sollten endlich wissen, daß die deutsche Politik in Berlin und nicht iuLondon gemacht wird. Deutsch land unterstützt ein solidarisches Vor gehen der Kulturwelt gegen das Min der-Regime in Peking, aber Sonder, interessen auch dann nicht. wennReden des Kaisers jenseits des Kabels auf daS Lebhafteste applaudirt werden. Unter den vielleicht inPeking ermor deten Deutschen befinden sich wahr scheinlich auch die Professoren Stuhl mann. Coltmann. Bismarck u. Bronn, vier Zollbeamte und die Missionarin Marie Leitbauser. Der aus Karlsbad hier eingetroffe n erste Dolmetscher bei der deutschen Gesandtschaft in Peking. Frhr. v. d. Goltz, prophezeite in einem Interview das baldige Ende des Boxer Auf standes, da die chinesischen Horden auseinander laufen würden, sobald ihre Munition verknallt sei. Der Dol metscher widerspricht auch der Ansicht, daß die Besitzergreifung von Klaut schau seitens Deutschand's den Stein in's Rollen gebracht habe. da. wie er behauptet, die aufständische Bewegung ursprllngich weiter nichts as eine Zu sammenrottung hungernder Banden gewesen sei. Herr von der Golfe glaubt nicht recht an die aus Shanghai kommenden Nachrichten, weil die Stadt von jeher das Centrum aller an der Küste auf kommenden Gerüchte gewesen ist. Er ist der Ansicht, daß die Dinge sich nicht so furchtbar entwickeln werden, wie man hier glaubt, da die Chinesen kei ne politische Rasse wären und der chinesische Charakter eine große na tionale Bewegung unmöglich mache. Auch die Frankfurter Zeitung" ist der Ansicht, daß die Okkupation Ki autschaus mit dem Aufstand nichts zu thun habe. - und sagt. Deutschland müßte sich als Kulturmacht an dem Zuge gegen Pking betheiligen, auch wenn es von Kiautschau nicht Besitz ergriffen hätte. Die Blätter fahren fort, die schnei diqe" Rede, welch der Kaiser bei der Abfahrt des Kreuzers .Fürst Yis marck" von Wilhelmshaven gehalten, zu kommentiren. Die Vossische Zei tung" sagt, die Red sei. obwohl der Reichsanzeiger" sie veröffentlicht ha b. gewiß unrichtig berichtet. In len Welthändeln dreinzufahren, sei ein Bruch der Politik des ersten Kai- ers und Kanzlers. Im sudafrikarn chen und spanisch - amerikanischen Kriege und in Kreta wären die Ent- cheidungen ohn den deutschen Kaiser gefallen, aber nichtsdestoweniger sei DeutschlaNv eine Weltmacht. Das Kanonenboot Luchs", Kom mandcnt Korvetten Kapitän Dähn hardt, ist unter begeisterten Hurrahru fen von Kiel nach Taku in See gegan gen. De: Kaiser hat die Panzer-Divi-sion, di von Kiel nach China abging und dauernd in Oftasien sta tionirt werden soll, bis zur Nordfee b gleitet. In Wilhclinshaven wird die Division am Dienstag einen dreistün digen Aufenthalt haben, um Maschi-nen-Reservetheile sowie die Offiziere und Chargicten, die, um Abschied von ihren Familien zu nehmen, Landur laub erhalten hatten, aufzunehmen. Heute ist auch die Torpedoboot-Di-Vision zur Abreise nach China selegfer tig. Der Norddeutsche Lloyd, dessen Dampfer Wittekind' und Frank furt" die beiden See-Bataillone nach China befördern, hat auch die Beförde rung der gemischten Freiwilligen-Bri-gade übernommen.. ,Di Direktion in Bremen erklärte auf eine diesbezllg liche Anfrage des Marineamts, daß sie trotz des Hobokener Brand-Unglücks zehn Salondampfcr zum Truppen transport zur Verfügung habe. Die gemischte Freiwilligen-Brigade schließt auch Kavallerie ein. Auch aus den Reichslanden haben sich viele Frei willige gemeldet. Der Chef der Marinestation der Nordsee in Wilhelmshaven, Admiral Thomsen, hat durch Tagesbefehl ange ordnet, daß alle Marinetheile ihrPerso nal auf's Strengste anzuweisen haben, übertriebene Gerüchte, welche geeignet sind, die Lage in Ostasien schlimmer darzustellen, als wie sie ist. nicht wei ter zu verbreiten, weil dadurch den An gehörigen von Kameraden nur unnütz Besorgniß verursacht werde. Der aus Kiautschou nach München heimgekehrte Marine-Auditeur Eich heim hat in einem Interview die amrl kanifchen Missionäre als 'politische Agenten bezeichnet, welche dieMissions fache vom Standpunkte des Vergnü qens und des billigen Reifens aus be trachten. Wenn eS in der Provinz Schantung zu irgend einer Differenz mit den deutschen Ingenieuren und Bergwerksunternehmern komme, könne man sicher sein, daß die Amerikaner in Berichten an das cknnesische Aus wartize Amt die Deutschen anschwär zen. , In seiner Tepesch: an di.' Direktion der .Hamburg Amerika" Linie in Hamburg spricht der Kaiser derGesell schaft für das Anerbieten, ihren Dam pfei .Savoia" als Hospitalschiff fiii die Operationen der deutschen Trup pen in China zur Verfügung zu fiel len. seinen wärmsten Dank ausl Das Anerbieten sei ein hochherziger Ent schluß und ein erneuter Beweis der patriotischen Gesinnung der Hamburg. Amerika . Gesellschaft, durch welche diese sich immer ausgezeichnet habe. Schließlich sagt der Kaiser in dem Telegramm, daß er das Anerbieten mit warmem Danke annehme. Die Hamburger Firma Carlowitz & Co. hat von ihrer Filiale in Shang Hai folgende Depesche erhalten: .Verü. higt Jedermann; für Shanghai nichts zu befürchten." Im 9. hannover'schen Wahlkreis (Einbeck-Northeim) hat die Ersatzwahl für den Reichstag stattgefunden. Das Resultat war, daß zwischen dem do? den National Liberalen aufgestellten Landtagsabqeordneten Fabrikanten F, Jörns, der früher diesen Wahlkreis im Reichstag vertrat, und dem Sozial Demokraten Fischer eine Stichlvah! nothwendig ist. Die Strafkammer des Landgericht in Leipzig hat dem städtischen Äauin spektor Richard Blum. zweiter Soh 'des im November 1848 in der Brigit tenau zu Wien standrechtlich erschösse nen Volkstribunen Robert Blum, wc gen Wcchselfalschung zu einem Iah: acht Monaten Gefängniß verurtheiit. Die Fälschungen beliefen sich auf ca, 75.000 Mark. Blum hatte nach seinei Verhaftung imGefängniß einenSelbst Mordversuch gemacht. Den in der Kieler Föhrde ankernde,' Küsten - Panzerschiffen Aegir" und Odin" ist auf Befehl des Kaisers durch Flaggensignal der Dank desKai fers für die glücklich bewerkstelligte Abschleppunq des neuen Hamburg Amerika Dampfers Deutschland", der bei der Ausfahrt aus der Oder aui einer Schlammbank festgefahren war. übermittelt worden. Dem Meisters maat Schmidt, welcher die Abschlep pungsarbeiten geleitet, ist aus diesem Anlaß das Verdienstzeichen verliehciii worden. Aus Oberammergau wird gemeldet, daß die Passionsspicle von Amerika nern und Engländern zahlreich besucht sind, der Besuch der süddeutschenLand- bevolkerung dagegen m auffallende: Weise abnimmt. Joseph Kainz gastirt zur Zeit mii großem Erfolge am Gärtnerplatzthea ter in München. In Riga ist -die Altistin Mathilde Lohse gestorben. In Linden. inerVorstadt von Han nover. hat der Arbeiter Schreiber zwe'. seiner Kinder und sich selbst ertränkt. Sein drittes Kind, das er ebenfalls in's Wasser geworfen hatte, wurde mii knapper Noth gerettet. , In Breslau ist der , hervorragende Anatom und Professor an der dorti-, gen Universität Gustav Born im Alter von 49 J ren gestorben. Kiel. 10. Juli. Die Panzerdivision der Branden burgklasse segelte heute Morgen im Beisein des Kaisers und des Punzen Heinrich nach Ostasien ab. Kiel. 10. Juli. Vor der Abfahrt der ersten Geschwa-der-Division nach China hielt der Kai ser folgende Anrede an die Abfahren den: Eure ist die erste Division von Pan zerschiffen, die ich über See sende. Ver- geht nicht, daß ihr einen verschlagenen ' Feind, mit modernen Waffen ausge-' rüstet, zu belämpfen habt, um das ver gössen deutsche Blut zu rächen. Aber schont die Frauen und Kinder. Ich werde nicht ruhen, bis China unter morsen ist und alle Blutthaten gerächt ' sind. Ihr werdet mit Truppen ver schieden Nationalitäten vereint kämpfen. Sorgt dafür, daß Ihr mit denselben gute Kameradschaft haltet. Osterrich-Ungarn. Wien. 1. Juli. In der Wiener Zeitung" wird jetzt amtlich zugestanden, daß der k. u. k. Fregattenkapitän Thomann. Edler v. Montalmar. 'den z. Z. in den ostasia tischen Gewässern stationirten Kreuzer Zenta", dessen Kommandant r war, verließ und nach Peking ging, um die ses kennen zu lernen. Er ist auch da hingelangt, aber nicht wieder heraus gekommen, und hat ohne Zweifel das Loos der dort ingeschlossen gewesenen ; Europaer getheilt. , Gstern fand in Wien die feierliche Eidesleistung des Bürgermeisters Dr. Lueger als Ehrenbürger Wiens statt. Die klerikalen Studenten nahmen in vollem Wichs und mit gezogenenSchlä gern an der Feir theil. Dr. Lueger hielt eine Rede, in der er unterAnderm sagte, er hoffe es noch zu erleben, daß seine Feinde alle geschlagen würdn. Dann werd r das groß Sigesfest seines Lebens feiern, ein Fest, das den gestrigen Tag trotz sinr Ehre und seines Glanzes verdunkeln werde. Großbritannien. Liverpool. 10. Juli. Auf den Liverpooler Docks brach heute ein Feuer aus, das durch die gro ßen Mengen Palmöl rascheVerbreitung fand. Die Dampfer Benguela," Bcm ny" und Oron", welch bereit Feuer gefangen hatten, wurden, noch rechtzei tig abgeschleppt und gerettet. Frankreich., Paris. 10. Juli. DieRegierung hat 'angekündigt, da sie inen weiteren Credit von 14.500. Franken anläßlich der Wirren in China verlangt. Ein Credit von 4, 500.000 Franken für diesen Zweck wuroe bercils bewilligt. Auslllnd-gkpkjchkll. Teutschlands Machtentsaltung zur Skk. 2i iskriN'Rtgknt. n Shi I o0 wieder xegieren. grthrtnde Kämpfe um Tientstn. ' , Deutschland. " " chrlin. 11. Juli. Die Berliner Neuesten Nachrich ten" machen auf di Art und Weise aufmerksam, wie i'it Ver. Staaten ihre Truppen in Cnba. Porto Rico, den Philippinen und China vertheilen und meinen: Die Ber. Staaten sen den die Truppen dorthin, wo sie am nothwendisLen gebraucht werden, was ein gutes L?5,piel für Deutschland ist." Graf Posadowskti . Wehner. der Staatssekretär des Innern, hat nun doch seine Ferien angetreten. Er geht zuerst nach Paris, um die Weltausstel lung zu besuchen. : Das Auswärtige Amt theilt heute dem Corusponrenten der Ass. Presse mit, daß alle Mächte ihre Einwilli gung dazu gegeben haben, daß Japan in große Truppenmacht in China landet, aber es wurde vorher ausge macht, daß keine Macht mehr Territo rialververgünstigungen als ine andere haben soll, weil sie mehr Truppen als die andere gelandet bat. Die japani sche Regierung hat sich völlig bereit erklärt, unter dieser Bedingung Trup pen zu senden. Das Auswärtige Amt bestritt auch die Richtigkeit der'im St. Petersburger Herolo" gemachten Be-hauptung.'es- sei letzten Herbst zwischen Deutschland und Rußland ein gehei mes Abkommen betreffs gemeinsamen Vorgehens in China getroffen worden, und fügte hinzu: Die Beziehungen zwischen den beiden Regierungen wa ren bisher so freundschaftliche und die Verständigung betreffs China's so complett, daß ein Vertrag gänzlich un nöthig war." Das Marineministerium hat den Dampfer Gera" des Norddeutschen Lloy'ds zwecks Verwendung als Ho fpitalschiff in chinesischen Gewässern gechartert und den Dampfer Straß bürg" von derselben Gesellschaft für Transportzwecke. Berlin. 11. Juli. Unter den Klängen des National Liedes und dem Gedröhn der Geschütze trat gestern das fü Ost-Afrika. be stimmte Panzergefchwader von.Kicl aus seine Reise nach China an. Zuerst dampfte der kleine Kreuzer .Hela" ao, hann folgten in halbstündlichen Zoi schenraumen - die Panzerschiffe Wörth". Weißenburg". Branden bürg" und Kurfürst Friedrich Wll Helm". Der Kaiser stand auf der Commandobrück seiner Jacht Hohen zollern" und degriißte die Schiffe. Das Flaggensignal Gute Reise" und Aus Wiedersehen" wurden, gegeben. Pha tographische Aufnahmen mittelst tine matographischen Apparates wuroen genommen. Große Menschenmenge, hatten sich an den Ufern des Kaiser Wilhelm-Kinals aufgestellt. Der Admiral Bendemann wird nach eintreffen der Schiffe 25 Schiffe ur Verfügung haben, einschließlich der Kreuzer Niobe. Nymphe. Bussard, schwalbe, Sperber und sechs Torpe-do-Booten. Bor der Abreise hielt der Kaiser an die Osfiziere des Geschwaders eineÄn spräche. Er bemerkte.. daß nicht in wüthender Angriff, sondern die Ent Wickelung einer großen Macht die Chi nesen einschüchtern werde. Der Kaiser hat dem Prinz-Rezen-ten Luitpold von Bayern ein Schrei den gesandt, in dem' er ihm dafür dankt, daß er den Prinzen Rupprecht zur Stapellassung des Kriegssch'.ffts Wittelsbach" gesandt habe. Ter, Kai ser bemerkte in seinem Briefe, daß er im Interesse des deutschen Bolkes zu handeln glaube, roenn er die deutsch Fahne in China schütze. Der Kaiser wird seine Reise nach dem Nord-Cap nicht aufgeben, doch wird dieselbe, anstatt wie beabsichtigt dri oder vier Wochen, nur zehn Tage dauern. , ; ,;. t'iV Einer aus Yokohama in München eingetroffenen Privatdepesch zufolge, hat der deutsche Gesandte :n Pekiug, Freiherr v.Ketteler, ehe er seinen letzten Athemzug that, schreckliche Qualen er leiden müssen. Di Chinesen gruben ihn bis an den Hals ein, rissen ihm di Zunge mit glühenden Zangen aus jftid blendeten ihn dann. Der Ausschuß für auswärtige An Gelegenheiten des Bundesrathes wird am Mit'woch eine Sitzung abhalten, .in der di chinesische Frage behanvelt werden soll. Der Kaiser hat den Befehl rtheilt. daß' die sich auf den deutschen Werften befindlichen chinesischen Schiff vollen det, aber bis auf Weiteres in Deutsch land zurückgehalten werden sollen. Einer kaiserlichen Anordnung ge mäß werden in dem offiziellen Ku chngbt die Europäer in China ein geschlossen werden. Oberstleutnam von Arnstädt, Com rnandeur des braunschweigischen Hu-saren-Rcgiments No. 1, wird die nach China gehend Cavallerie befehligen. Dr. Langehld von den Garoe-Gre-nadieren No. 5 wird bei der Freiwil-ligen-Brigade als Stabsarzt fungl ren. Wegen der Abfahrt der Panzerdivi sion nach China waren in Kiel alle Po lizervorfchriften über "die Sonntags ruhe aufgehoben. Di Division, welche zunächst nach Wilhelmshaven geht, hat d Be-zeichnung Ostasiatisches Pan zerzeschwader" rhaltn. Die 2. Divi sion des 1. Geschmakxrs wird zetzt die erste und aus den Linienschiffen Ba den" und .Bayern", zwei Küstenpan zerfchiffen und dem Flaggenschifj .Kaiser Wilhelm 2." wird eine neue zweite Division gebildet werden. Das deutsche Hospital in Yokohama wird di Einrichtung für dai Hospi talschiff .Savoia" beschaffen, sobaid dieses dort seine Ladung gelöscht hat Die deutsche ZweiggeseUschaft vom Rothen Kreuz wird für die Ablösunx dr provisorischen Aerzte und Pflege rinnen sorgen und zu diesem Zivecki einen Hülferuf erlassen. Wie aus Rom gemeldet wird, furch tet der Papst, daß sich unter bei' Opfern der .chinesischen Vesper" auch die Vikare befinden, di zur Feier tti Jubeliahres Rom besuchten und trox aller Warnungen in das Innere vor China zurückkehrten. München. 11. Juli. Der präsumtive Thronfolger voi Baiern, Prinz Ruprecht, wurde heute mit der Herzogin Marie Gabrielle von Baiern vermählt. Kaiser Wilhelm war bei der Ceremonie durch den Prin, zen Joachim Albrecht von Preußen ver treten. Rußland. St. Petersburg. 11. Juli. Der Zar kehrte h:utc nach Si. Pe tersburfl zurück. Er empfing sofort den Prinzen Kotohito von Japan. Frankreich. Paris. 11. Juli. Es ist nicht Alles Gold, wa glänzt", läßt sich auch von der Welt ausstellung sagen. Verschiedene Un ternehmungen sind bereits in die Brü che gegangen, so Bolossq Kiralfy's rie siges Columbia - Theater, das aus' schließlich mit amerikanischem Geld! gegründet war. Auch der große Himmels - GlobuS fiel ganz irdischen Bedenken zum Opfer. Das Publikum hatte kein Ver trauen zur Festigkeit des Baues. Der künstliche Vulkan konnte durch keinerlei Mittel zu einem Ausbruch! gereizt werden, so ist er jetzt in Spion kop" umgetauft worden, und muß als Boden einer schrecklichen Darstellung der noch , schrecklicheren Kämpfe zwi schen Buren und Engländern dienen. aris. 11. Juli. Die Buren Delegaten WesselZ, Fischer und Wolmaran statieten h'u te in Begleitung der Dr. Leydö dem Minister deS Aeußern Delcasse. einen Besuch ab. ' Der Senat und die Abgeordneten Kammer beendeten heute die Debatte über das Budget, worauf Vertagung bis zum Herbst stattfand. Die Sitzum der Kammer war stets stürmisch gewc sen und sie blieb es bis zum Schluß. Zuerst gab die Supplementär - List; der in Verbindung mit der WeltauL stellunq zu verleihenden Orden Anlaß zu heftigen Worten. ab?r das Meiste im Schimpfen leistete der Conservativi de Baudry d'Assorn. weil er von dem Präsidenten wegen ein unparlamen tarischen Aeußerung zur Ordnung ge rufen worden war. Er schimpfte fr lange, bis der Präsident Dcschanel ihm zurief, er könne einem leid thun. Dies brachte den mundfertigen Äbqeordne ten so in Wuth, daß er. ein Schimpf wort ausstoßend. auf Deschanel zu sprang. Bevor er aber feine Absicht, seinen Gegner durchzuprügeln, ausfüh ren konnte, wurde er von seinen Freun den und den Saaldienern aus den, Saale gezerrt. So unfläthig schimpft: er. daß einer seiner Freunde ihm den Mund zuhielt. Die kindische Wuth d'Asson's reizte Deschanel so zur Wuth, daß er be schloß, von dem Vorfalle gar sein; offizielle Notiz zu nehmen. Toulon. 11. Juli. Das Schiff L'Aquitai.ie" fuhr beu te mit 850 Mann Infanterie und Ar tillerie nach China ab. Belgien. Brüssel. 11. Juli. Da Belgien in China finanziell starl rngagirt ist. und zahlreiche Belgier in China wohnen, hat die Regierung den Plan in Erwägung gezogen, ein klei nes Contingent nach dem fernen Osten zu schicken, um in Verbindung mit den Truppen der übrigen' Mächte Vorzüge hen. China. Shanghai. 11. Juli. Gestern Abend 10 Uhr wurde auZ amtlicher Quelle gemeldet, daß dieKai-serin-Regentin am 30. Juni die Zügel der Regierung wieder ergüffen und Aunglu zum Premierminister ernann: habe. Ein kaiserlicher Courier soll nach Nanking gesandt und den Bicekö nigen der Aiantsekiang-Provinzen für ihre lioyalität den Dank der Kaiserin überbracht und sie aufgefordert haben, die Fremden unter allen Umständen zu vertheidig?. Mit dieser Depesche stimmt die De pesche des chinejischenDirektols der U: senbahnn und Telegraphen an oen chinesischen Gesandten rn Washington zusammen, in der gemeldet wurde, daß die chinesische Regierung die Gesandt schaften in Washington schütze. An dererseits ist es unveistanblich, wes halb den europäischen Gesandten dann nicht erlaubt sein sollte, eigne Meldun gen zu machen. Uebrigens haben sich die Meldungen Schengs ebenso wie die der Biceköniqe wiederholt als frech? Lügen erwirkn, die offenbar nur den Zweck hatten, die Aktion der Mächte zu hindern öder wenigstens zu vcrzö gern. London. 11. Juli. Die hiesize japanische Gesandtschaft ist nicht der Meinung, daß der Bor mcrsch auf Peling auf unbestimmte Zeit verschcbcn nxrdcn soll'. Die ge landeten japanischen Truppen würöen rch in der laufenden Woche ihrn Ocrmitsch auf Peking beginnen. D japanischen Offiziere nieinen, daß d:e gelandeten japanischen Truppen zu samwen mit den verfügbaren Truppen der Verbündeten vollständig auiremen würden, den Einmarsch in di Haupt stadt China's zu erzwingen. Tr deutsche Kaiser sandte heute den kleinn deutschen Kreuzer Bussard von Kiel nach China. Die Kreuzer Geier und Seeadler sollen sobald als mög lich von ihren amrikanischn resp, australischen Stationen ebendorthin folgen. In London mißt man den Shang hai'er Depeschen einigen Glauben bei vl.d meint, daß den europäischen Ge sandtschaften jetzt keine Gefahr mehr drohe. Auch aus anderer Quelle (wo her?)'will man in Erfahrung gebracht haben, das? die Meinungen ln den leitenden chinesischen Kreisen getheilt sind. Die Mitglieder der hiesigen chinesi schen Gesandtschaft erklären, daß die Revolution allein das Werk des Prin zen Tuan sei und daß die Kaiserin Regentin und die große Masse derChi nesen gegen die Boxer sei. Sie glau den auch, daß sich die Lage in Peking gebessert habe. An die Geschichten von der Vergiftung des Kaisers und der Kaiserin-Regentin glauben sie nicht. Am ehesten würde die Ruhe wieder her gestellt .wenn die Verbündeten versprä chen, eine starke Regierung zu unter stützen. ' Tschifu. 11. Juli. Flüchtlinge aus Tienlsin melden, daß die Chinesen am Dienstag die Be schießung der Ansiedelung der Frem den von Neuem aufnahmen. AlleNicht kombattanten mußten deshalb die An siedelung verlassen. Trotzdem die Be schießung heftiger war als je zuvor, wurde doch von den Civilist: niemand verletzt. Ein Abtheilung Russen und Engländer versuchte die chinesischen Geschütze zum Schweigen zu bringen (zu nehizien?). mußte aber unoerricht! ter Dinge zurückkehren. Zwei Geschütz: des britischen Kreuzers Terible brach ten die chinesischen Geschütze vorüber gehend zum -Schweigen. Am Freitag wurde aber die Beschießung mit dersel ben Heftigkeit wieoer fortgesetzt. Am Donnerstag und Freilag verlie ßen 200 Flüchtlinge, meistens Frauen und Kinder, in leichten Fahrzeugen Tientsin und kamen glücklich in Taku an. Ueberall am Flusse waren kleine Abtheilunzen Russen und Japanesen ausgestellt, deren Anwesenheit wl zumeist das friedliche Verhalten der Chinesen zuzuschreiben war. Die .Flüchtlinge kamen an vielen brenne,, den Dörfern vorbei, die vielleicht von den Russen angezündet waren, welche zwischen Taku und Tientsin ein Fort errichtet und in Torpedoboot statio-. nirt hatten. 700 Russen haben dieEi senbahn bei Tongku besetzt. Die japa Nischen Truppen landen bei Taku. Der amerikanische Kreuzer ?)ork town nahm 25 amerikanische Flücht linge an Bord. Die Deutschen gingen auf ein deutsches, die Briten auf ein japanisches Kriegsschiff. Der britische Kreuzer Alacrity Im hier heute Morgen aus Wcihaiwei an und nahm mehrere Geschütze an Boro, an denen es in Tientsin seylt. Die Verbündeten in Tientsin beabsichtigen die Stadt der Eingeborenen zu neh men, um dm Feuer der Chinesen von dort ein Ende zu machen. Tientsin. 11. Juli. Aus chinesischer Quelle verlautet, daß die Fremden in Peking von einem der Prinzen-Paläste Besitz ergriffen, welcher gegenüber der britischen Ge sandtschast liegt und dort die eingebo renen Christen untergebracht haben. Tien Tsin.4. Juli. Die Chinesen bombardirten die Nie derlassungen der Ausländer drn gan zen gestrigen Taa. Es fielen :ncb: en 150 Geschosse in die ausländischen Quartiere und wurden viele Häuirr theilweise zerstört. Die Äe.'!ite :ra ren jedoch gering. Die Civilisten, Frauen uns Minder wurden angewiesen in den Keller., des Rathhauses und des HotelAstr Schutz zu suchen. Drei Compagnieen j?pancsische In fanterie. eine Gebirz - Batterie iind eine Abtheilung Russen kämpften gegen di chinesiichen Artilleristen, aber ohne großen Erfolg. Es wurde dann ein 12-Pfünder von dem bcitisch.'n Zlrcr. zr Terrible" in Aktion gebracht, a':r der Feind warf zwei Granaten gnade unter das Geschütz, sodaß die .ajs.'te beschädigt und die Ledienungsmann- chaft verwundet wurden. as ve chütz wurde zurückgezogen und c:n nzösisches an seine Sielle gebracht. Das Resultat war aber ziemlich das selbe, denn es platzte eine s'indl'cue Granate inmitten der BeZ'enunzZ Mannschaft. Die Verluste der Japaner beirügcn während des Tages ein Oijizic: und zwei Soldaten getödtet und 2) Warn verwundet. Die Verluste ver an?ern Streitkräfte sind noch nicht d:!arn. Di Chinesen in der Umacv.i!.z rcn Tien Tsin sind in den letzten 4? .u den durch mehrere lauscnsM,:r.?v,p pen der Generäle Mas nnO uni !n Peking verstärkt worden, ie '::i:i::c sen haben ferner eine A.tplil fditrcit Geschütze aufgestellt und auf :, Quar tiere der Aunänder gerichtet. Gestern sah man 3000 i'crn in lie Stadt der Eingeborene,! ;::i;:ü';t'.i. Der Litt - Admiral Al'.ejr iji hi:. angekomiiün; man erwar?:!, : den Odcrbehl übcriichm'n Die v?rindeten Trup-.n iCNtt zählen nun etwa 10,000 Mann. Es werden Vorkehrungen gctrosfcn. al Frau und Kinder via Taku u,: Tschifu nach Japc.n zu senden. ?,aris. 10. Juli. Der französisch Eonsul in ifchif i telegraphirt unter m 10. Juli, daß di: Stadt ruhig ist und daß der Vice Kö nig und der Tartaren Marschall ein: sür die Ausländer günstige Protlama tion erlassen haben, und daß sie darum ersucht haben, keine Kriegsschiffe mo Tschifu zu senden, wofür sie Schritte ergreifen wollen, daß in der Provinz Kiem keine Unruhen stattfinden. ' Afrika. Senckal. 11. Juli. Eine ausgedehnte Rekognoöcirunz jtellte fest, daß die Buren ihre sammt liche Stellungen um Senekal ausge, geben hatten. ' Ein Theil derselben scheint sich gegen Bethlehem, ein cm, derer gegen Ficksburg zurückgezogen zu ' haben. Die Briten sind der Ansicht, daß dies bedeutet, daß der Krieg in je nem Theile des Freistaates bald zu En de sein werde. London. 11. Juli. Das Kriegs - Amt hat eine weitere Verlustliste auö Afrika veröffc.ulicht. welche zeigt, daß während der mit dem 7., Juli endenden Woche 15 Offizieren und 180 Mann getöZtet, verwundet oder gefangen wurden; daß 2 Mann zufällig um's Leben kamen, daß an Krankheiten vier Offiziere und 194 Mann starben und als invalid 72 Of fiziere und 1.30 Mann heim gesanot wurden. Die Verluste seit dem Be ainn des Krieges betragen 48,183 Mann. Ferner hat der Lord Roberts dem Kriegs Amt gemeldet, daß die Truv pen der Generäle Clemenls und Ta get am 7. Juli im Bethlehem einzogen, das von Dewet vertheioigt wurde. Die Verluste der Briten sind 1 Todter. 1 ' Vermißter und 45 Mann verwundet. Baden - Powell ist in Rusterburg angelangt, wo er alles, ruhig fand. In einer späteren Depesche mtlsi Lord Roberts Einzehnheiten über die Einnahme von Bethlehem und berich' tet, daß die Verlustliste noch nicht zu sammengestellt sei lwas der ersten De pesche widerspricht. D. N.) Peru. Lima. 11. Juli. Einen großen Eindruck hat hier die Flugschrift eines gewissen Garland hervorgerufen, der den Nachweis ver sucht, daß Chile von 1879 bis 1935 aus dem Verkauf von Salpeter und Jodine in der peruanischen Provinz Tarapaca 2.350.000,000 chilenische Dollars und von Bolivia 50,000.000 Dollars gewönne,? habiur wird. Eine solche Kriegsentschädigung überträfe selbst die französische nach 1871. AusHawaii. Honolulu, 1. Juli, via San Francisco. 11. Juli. Die Plantagen - Besitzer auf Hawaii möchten gerne Neger der Süd-Staaten als Arbeitskräfte auf ihren Besitzungen haben. Es mangelt ihnen an Arbei tern; sie haben bereits John Hind und I. B. Collins von der Koholo-Pantage nach dcn Südstaaten geschickt, um Ne r für Hawaii zu engagiren. Die Pflanzer werden die Reisekosten der Neger bestreiten und ihnen 530 mon: lichen Lohn zahlen. Falls eine genü gende Anzahl von Negern gesichert tverden kann, beabsichtigen denPflanzer die Beschäftigung von Japanesen voll ständig einzustellen. S t r e i k i n A u s f i ch t. New Bork. 11. Juli. Die Brüderschaft der Schneider, welche 12.000 Mitglieder haben soll, ist für einen neuen allgemeinen Streik fertig. Die Führer sagen, daß alle Vortheile, die vor einigen Jahren gewonnen wurden, nach und nach wie der in die Brüche gingen und daß di? Unternehmer das System wieder ein sührten, nach welchem ein Mann einen Tag und einen halben zu arbeiten hat sür einen Taqelohn. Von verschiedenen Seiten werden große Anstrengungen gemacht, einen Streik zu verhindern, aber es ist frag lich, ob die Leute sich werden zurück halten lassen. Feuer. Walnut. Jll.. 11. Juli. , - Feuer zerstörte das Opernhaus. Dennis. ' West & Co.'s Getreidespei cher, das Bankgebäude. den Bahnhof der Burlins'on Bahn, viele Ladenge bäude und mehrere kleine Wobnhäu sr. Verlust ca. 575.000. Das Feuer brach im Opernhause aus. Die Unglücks - Chronik. Waterloo. Jll.. 11. Juli. Auf der Heimkehr von einem Ball spiele, das heute stattfanv, geriethen Geo. Schöning, Will Grob und Ferdi nand Tinge, sämmtlich von Columbia, Monroe County. unter einen in nörd licher Richtung fahrenden Zug de: Mobile & Ohio - Bahn. Die beiden ersten wurden getödtet, der letztere le benSgefährlich verletzt. Schöning ist der Sohn emes bekannten Müllers im südlichen Illinois. Schiffs - Nachrichten. Angekommen: New ?)ork. 10. Ju!. Frieelai-.d" von Antwerpen. London. 10. Juli. Minneapoli-" von New ?)rk. Bremen. 10. Juli. Roland" von Baltimore. Hamburg. 10. Juli. Baiavia" von New Jork. Antwerpc. 10. Juli. WesterlZlid" von New ?)ork. Abgefahren: Bolouanc. 10. Juli. .Palalia" nach Nelo Jork. , ' 'j . . ." '