Q . W . ,.. V i r " ' " ' " ' 4 " j " ' IM N-V v ;vv v) y J cU v - . . -f. gafrgang 21 . Auslalld-Dcpkjchcll. Hiotspssten auZ l5hina. Ir teutsche esandtt rmordkt. Zie kiftei Vkgaiionk nuDer! bräunt. Dtutschland. Berlin. 2. Juli. Dik deutschen Zeitungen behaupte.:, fcafj dm deutschen Truppen die JfjK für die sichere Ankunft der Streitmacht bti Admirals Seymours in TienTsin gebührt. Die Berluste der Teutschen wann sehr schwer. Beinah ein Sech' siel davon wurde getödiet oder ver undet. Die Blätter behaupten auch, das; Admiral Seymou: Inen taktischen Fehler beqinq. als er sich wieder nach ' Tien Tsin wandte. Der Bericht des Admirals zeigt ja auch daß er aus dem Rückmarsch gröfr Verluste r litt als auf dem Vormarsch. 5kn den deutsaxn R:aierunaskreisen ist. man nicht dafür, den Japanern die tZrmäcktiaunz um Unterdrücken der L?orrresolt m aflxn. GroKbritan nien würd natürlich einem solchen Abkommen sofort zustimmen, da der Ärieg in Südafrika das Absenden von initeren britischen Truppen nach Cyi na sehr schwierig macht. Rußland - wird ohne Zweifel dem Landen einer rogen lapanischen Truppenmacht op poniren, aber es ist trotzdem rtxchr scheinlich, vafz Japan in wenigen 50 chen 20,000 Mann aus chinesischem Boden hol. Etliche Beamte des Auswärtigen Amtes bestreiten immer nvch. dak es zwischen den Mächten wegen China'Z zu einer bitteren Stimmung gekommen ist. Si sagen, di Krisis sei zu ernst um in derartiges Gefühl aufkommen zu lassen. Die Londoner .Times", spricht in eimmLeitartikel in wohlwollenderWei 's vom Präsidenten McKinley und sei' ner Administration. DaS Blatt be iet an. das; die amer. Regierung sich Xtx Krisis in China gegenüber passiv verhalten we?de. wenigstens so weit es tu totchjthett der Amerikaner in Chl na und der Schutz der dortigen amer. Interessen zulasse. Die Berliner Vlät- ter sagen nun, die anscheinend passive Haltung der Washingtoner Regierung sei einfach eine Folge ,der nahenden Pralidentlchastswahl. Durch Dekret der deutschen Regie ?ung sind 3 Franzosen und Italiener us uiiafl o:hrlnqen ausgewiesen worden. Der Admiral Bendemann hat in ei ner Depesche an die Reaieruna iiiaeae ken. das? eine Meldung, die fremden Gesandten seien mit dem AdmiralSey' mou in Tien Tsin anqetommen. falsch i f --1 . . . ' cm i . ' - iwt, iuai wocr lein Wori oarumr, au welche Weis die Falschmeldung ent stand. Der Kaiser wird seine NorKand reife trotz der Krisis in China unter nehmen. Sie ist aus eine Dauer von vier Wochen berechnet. Der Kapitän Lans vom Kanonen boot Iltis", der vor Taku schwer veliwundet wurde, hat an seine in 2ße 1. nynnprovmz. wohnende Familie telkqraphirt. daß die Arzte hoffen. daS verlehte Bein erhalten zu. können. So bald sein Zustand es erlaubt, wird Ka yuan ans nacy Yokohama gehen. ' Berlin. 2. li Dr Kaiser hat die Besatzung des iW&n - Kreuzers Fürst Bismarck". welcher m den nächsten Tagen von Kiel .kv uma aogeyk. eine Ansprache . halten, in der er die Mannschaften r uunime, iyre icyweren Pflichten s reu wie iq Kameraden vom Iltis au erfüllen, speziell Forlvr w Kaiser die Maschinisten auf. ihre ganze Cl. -ti r . j l .. . ' P . y -niMn riirzuiegen. oamil Das Ziel ia,neu ais möglich erreicht und den deutschen Brüdern Beistand , gebracht Zverde. ' Der mit weißem Anstrich versehene ,rruzcr macyle heute auf feiner Pro kc,i . , . . 7. iuyn einen impoianien Eindruck. Für die beiden nach China abgehen oen seebataillone werden sobald als möglich Ersatzbataillon gebildet nxr en. Tvxe letzten Fnlwllliaen auS Süd deutschland sind in Kiel aegekommen und wurden am Sonntag mittelst onoerzuges von dort nach Wilhelms haoen befördert. Inzwischen haben sie in,rsre. , haben sich bis zum Hrbst 1901 für den Auslanddienst verpflichtet. Won der Kapelle des 1. Seebatail lons sind nur zwanzig Mann für den .ropenoientt tcmgllch befunden wor oen. Die angeblichen Mißverständnisse die sich nach dem Tode des Grofzher zogs Peter von Oldenburg dadurch gaben, dag der östrreich-ungarisch oticyasler in Berlin. Herr v. Szo ghtny-Marich. dem Leichenbegängnih nicht veiwohnte. sind nun dadurch auf geklärt worden, daß der Kaiser oem neuen Großherzog vonOldenburg aus drücklich erklärte, r übernehme per fönlichdie Mitvertretung feinesFreun des und Bundesgenossen, des Kaisers Franz Joseph, bei der Beisetzung des verstorbenen GrokherzoqS. weil Her v. SzögyenyMarich, der sich zurFahrt nach Oldenburg gerüstet hatte, plötzlich erkrankt sei und aus diesem Grunde den Wiener Hof in Oldenburg nicht , vertreten konnte. In Berlin zirkulirt das Gerücht. das Kriegsgericht habe den KürasM leutnant a. 5. Prinzen ProSper von Arenberg wegen seiner in Deutsch üdwestafrika verübten Brutalitäten u 3 Jahr Festung verurtheilt. ?in m Hafen von Beil, dervaupl stadt von Jütland. anlegender Dom pfer rannte mit solcher Wucht gegen die Tirbacker Brücke, daß er diesewe zertrümmert. Fünfzig Personn. die auf der Brücke standen, meistens Ma trosen von dem gerade im Hafen lie genden deutschen Küstenpanzerschiff Odin . stürzten in's Wasser. wurvn aber sämmtlich gerettet. Große Entrüstung gab sich kund m den Arbeiterknisen. nxil di Agrarier di Verdoppelung des EingangszolleS auf Schweineschmalz verlangen, das bekanntlich aus den Ver. Staaten, aus Oesterreich und Rußland in betrachtn chen Quantitäten importirt wird und ein beliebtes Volksnahrungsmittel ist. und weil es den Anschein hat, die Re gieri'ng werde sich der Forderung der Aararier nicht widersetzen. Der Hamburg Amnka Dampfer Deutschland" ist nach glänzend be? standen Probefahrt in Bremrhaven eingetroffen und im Kaiserdock gedockt worden, wo er daraufhin untersucht wird, ob bei seinen Aufsitzen in der Odermundung der Schiffsboden be schädigt worden ist oder nicht. Im Central , Hotel in Hannover sprang ein an religiösem Wahnsinn leidender Fremder aus demFenster und zog sich so schwer Verletzungen zu, daß er nach dem Hospital gebracht werden mußte. Der Mann soll in St. Loui- ser Arzt Namens Schmidt sein. Aus Dresden wird der dort plotz lich infolge Herzfchlags erfolgt Tod der Pianistin Mary Krebs-Brenning berichnt. (Mary Krebs war am 5. Dezember 1851 tn Dresden geboren. Sie war ine Schülerin ihres Vaters, des Dies denr Hofkapellmeisters Karl August Krebs, des Komponisten der Opern ,Silva , Agnes Bernauer". eines Tedeum, zahlreicher Lieder, Messen u. s. w.) Die Norddeutsche Allgemeine Zei tunq" dementirt die Meldung, daß der preußische Minister für öffentliche Ar Veiten, Thielen, zu demissioniren be absichtige. Bei Nierstein ist ein Rheindampfer gesunken.. Drei Personen sind dabei ertrunken. Eine Depesche aus St. Petersburg an die .Kölnische Zeitung" meldet, daß der Hülfs-Minister des auswärtigen Amtes. Graf Lamsdorf. den Zar er sucht hat, ohne Verzug einen neuen Minister deS Auswärtigen an Stelle des verstorbenen Grafen Muraiew an gesichts des Ernstes der Situation zu ernennen.- Es wird geglaubt, daß Herr Sinowjew, russischer Botschafter in Konstantinovel, oder Fürst Strus sow. Botschafter in Paris, ernannt werden werde. Die Panflavisten be fürworten di Ernennung Jswalsky'b, Verhältnisse privater Natur stehen der Ernennung des Fürsten Strusvw nt- gegen. Auch der russische Botschafter in Rom, Herr von Radlideff. hat Aus sichten auf die Ernennung. Berlin. 2. Juli. Ein hoher Beamter des Auswärti. gen Amtes sagte heute: Die bisherige Theorie, daß kein Kriegszustand be steht, wird noch aufrecht erhalten. Die Verständigung zwischen den Mächten bezüglich dieses Punktes ist noch intakt, Es findet kein Notenwechsel statt. Ja pan ersuchte vor einiger Zeit die Mäch- te um Auskunft über ihr Programm welche Anfrage beantwortet wurde. Die Presse hat den Antheil, den die Diplo matie bisher an der Sache hatte, über trieben. Von einer Ausweisung dcr chinesischen Gesandten in Europa ist noch keine Rede gewesen." Der britische Geschäftsträger dahier, Lord Gough, glaubt, die Machte wer den die Auffassung, daß kein Krieg b' steht, so lange wie möglich aufrecht e" halten, aus Besorgnis vor Schwierig kelten, die zwischen ihnen selbst auf tauchen möchten, sollte wirklich offiziell zugegeben werden, daß Krieg eristiert. Der Correspondent der Ass. Presse hatte auch mit dem chinesischen Ge sandten Lui Hai Houan eine Unterre dung. welcher sagte: Soweit ist ..i Europa die Frage, ob den chinesischen Gesandten die Passe verabfolgt werden sollen, noch nicht aufgeworfen worden. Niemand weiß, wo die fremden Ge sandten in China sind. Wenn sie nach Shanghai-Kwan gezogen sind, so war dies ein Maßregel der chinesischen Re gierung zum Schutze der Gesandten und keine Ausweisung. Das Senden von Truppen nach China ist daher nutzlos, da Alles wieder geordnet fein wird, bevor sie dort eintreffen. Es wird 6 Wochen in Anspruch nehmen, sie nach Ticntsin zu bringen, während Li Hung Tschang die Boxers in drei Wochen, uni.rdrücken wird." Der Gesandie gab jedoch zu. daß er noch keinerlei direkte Nachricht von der chinesischen Regierung erhalten hat. Es macht sich im Reiche eine wach sende Unzufriedenheit , über die Hal tung der Regierung zur chinesischen Frage bemerkbar, besonders weil sie so wenig offizielle Nachrichten veröffent licht, wovon zudem noch ein Theil falsch ist. Anfragen im Auswärtigen Amt über die Zahl der Truppen und Schiffe, die nach China gesandt wer den sollen, toerden ausweichend beant wartet. Der Correspondent der Ass. Presse hat erfahren, daß der Kaiser und der Reichsminisier des Aeußeren Graf von Bülow (der soeben von Kiel zurückge kehrt ist), betreffs . der Haltung Deutschlands in der gegenwärtigenKri- Lincoln, 'fc ii zu einer Verständigung gelangt sind, abhängig jedoch von unvorherge ehenen.Mlschenkallen. welch ine Ad- weichung von, dem vereinbarten Kurs nöthig machen. Es ist jedoch sicher.. daß der Kaiser alle Freiwilligen tut den Dienst in China aus den Reihen der Armee erhalten kann, wenn dort rößere Trupxenmenaen erforderlich ein sollten, denn die Stimmung gegen China ist sehr ausgeprägt. Eine Anzahl Zeitungen, darunter das Tageblatt" drücken ihr Erstau nen über die mageren und ungeschickt abgefaßten Berichte deS Vize-Admi-rals Bendemann aus und sagen, die anderen Nationen seien in dieser Be ziehung besser bedient. Die liberale Presse beklagt es. daß die Sommerferien des Reichstags der Nation die Gelegenheit nehmen, detaii lirte Informationen über den Umfang zu erlangen, in welchem sich Deutsch land an dem chinesischen Abenteur bethätigen will.welcl)es das Ausgeben großer Geldsummen bedinge. Mehre re hervoragende Blätter verlangen, daß der Reichstag zu einer Eztrasttzung zu- tammentrete. Die 7Z:ngo-Prene ver langt, daß Deutschland eine große Ar mee für den Gebrauch über See schaffe. Eines dieser Blatter, die Schlesische Zeitung", begründet diese Forderung mit dem Argument, daß es einmal zu einer Massakrirung der Deutschen in den Ver. Staaten kommen könnte, in welchem Falle Deutschland gezwungen wäre, eine große Truppenmasse auf amerikanischen Boden zu werfen. Das Blatt fügt hinzu: Wenn ecst einmal in den überseeischen Landern derGIau be überHand nimmt, daß Deutschland machtlos ist, große Truppnmassen über See zu senden, so ist Deutschland Ansehen in überseeischen Erdtheilen geschwunden. Ein hervorragender Diplomat da, hier, welcher in China weitgehende Er fahrunqen machte, sagte zu dem Corre spondenten der Ass. Presse, daß er den gegenwärtigen anti-chinesischen Kurs der Machte mißbillige und behauptete. die Flottendemonstration, mit der die Feindseligkeiten begannen, sei unge rechtfertigt gewesen, wie auch der Ab marsch von Truppen nach Peking zu einer Zeit, da thatsächlich Frieden herrschte. Er hält die Unterwerfung der chinesischen Nation für unmöglich. ebenso die Pacification des 'Reiches. Zudem, fügte er hinzu, erfordere ?S wenigstens 200.000 Mann Truppen. um irgend etwas wie einen dauernden militärischen Erfolg gegen die Ehme sen zu erringen. Er befürwortet daher eine Politik allgemeinen Vergebens und Vergess-ns und einen energischen Anlauf, dem Wirken der Missionare dort ein Ende zu machen. Erschloß mit den Worten: Wir mögen es ge tröst dem Handel und der ?.e,t uder lassen, unfe.. Civilisation nach Chi.a zu bringen. Oesterreich Ungarn., Wien. 2. Juli. In Schnbrunn. der Sommerresi denz des Kaisers Franz Joseph, fand in Vorfeier des 70. Geburtstages des Kaisers statt. Ein Massenchor von 5000 Gängern trug ine Anzahl Lieder vor und 30.000 Fackelträger d: filirten an dem greisen Kaiser vorüber, Der Geburtstag des Kaisers ist am 18. August. Reichsstadt. 2. Juli, ?ln der hiesigen Schloß , Kapelle wurden heute der Erzherzog Franz Ferdinand und die Prinzessin von Ha henberg. bisher Gräfin Chotek, im Bei, sein der nächsten Anverwandten ge traut. - ; China. " ' Shanghai. 2. Juli. Der deutsche Gesandte wurde ange griffen während er auf dem Wege nach dem Tsuna-li- Namen war. wo er starb. . Rom. 2. Juli. Der Befehlshaber des Kreuzers Elba" telegraphirt MtermDatum des 30. Juni vi Taku w folgt:. Berichte von der deutschen Legation in Peking 'igen, daß alle Legations Gebäude niedergebrannt wurden mit Ausnahme d'ren von Egland, Fran!- reich und Teutschland. Alle Mitqli der des diplomatischen Corps haben in rer britischen Legation Zuflucht g sucht." London. 2. Juli. Eine Sp'zial-Depesche von Shan Hai meldet, daß die Eisenbahn zwi schen Tien Tsin und Taku nun wieder betriebsfah.z ist. Eine vom Freitag datirte Dep sche aus Tschifu berichtet. daß ein japanischer Dampfer mit einer Anzahl Frauen und Kinder von Nu Tfchwang angekommen ist.welcheStadt nun von il.unen und Japanern ver- thcidigt wiro. Die Provinz Schantuna ist nun in offenem Au,'ruyr und dieAnführer zer stören die Missionen. Die Ausländer fliehen unt:r dem Schutze iner vom Gouverneur gestellten Escorte. In der eine Tagereise von Shang Hai entfernten Stadt Kaiding habe die Borers Plakate angeschlagen, in welchen der Sonntag als der Tag für die Massakrirung der Ausländer und das Niederbrennen der Missionen fest gesetzt wird. Der Consul hält daher einen Damprer Zur die Flucht derAus lander bereit. Laut Berichten aus chinesischenQuel: len sind die deutschen Kohlengruben bei Tschau Fu in Schantung in Brand gesetzt worden.. Den selben Berichten zufolge warten die Deutschen nun au eine Abtheilung Kavallerie, die sie in Sicherheit dringen soll. rieb., Donnerstag, Auslaai-Dkpkjchk. Amtlicher Brricht über die Er. mordung des deutscheu Ee ' sandten.' R,ch schlimmere Rochrichten wer k btfürchikt. Tie Teutsche retteten Tk?m,urt Zrpe. Deutschland. ZSerlin. 2. Juli. Mindestens 40,000 Menschen, da runter allein 3.000 Stahlroß-Ritter. versammelten sich heute in Friedrichs Hafen am Bodensee, um den ersten Aufstieg von Graf Zeppelin's lenkba rem Luftschiff anzusehen. Aber kurz, ehe der Aufstieg erfolgen sollte, platzte einer der Ballons, und dann wurde eine blaue fflaqqe ausgehängt, ais Zeichen, daß das Ereianiß abermals verschoben worden sei. Die Menge war sehr aufgeregt und entrüstet, da sie irgendwelche Tücke vermuthete. Noch heute dürfte es indeß zu dem sehnlich erwarteten Aufstieg kommen. AIs Fesselballon ließ man das Lust- schiff bereits Sonntags Abend einmal steigen, etwa 2.000 ascds weit, und unter solchen Umständen war es leicht lenkbar. s Aus wohlvnbürqten Quellen kommt der Bericht, daß heute, nach einem er- schöpfenden Bericht des Melchsministers des Auswärtigen. Graten von Büloiv, betreffs der Lage in' China. Kaiser Wilhelm denEntschluß faßte, volle Ge- mvthuung für den Tod des Freikerrn von Ketteln zu verlangen, zu welchem Zwecke er beschloß, eben so große Trup- penmassen abzusenden als wie die am hauptisächnchsten in China intevessirten Machte. Die genaue Zahl der abzu senden Truppen ist noch nicht bekannt, aber man erwartet, dafc sie alle zu sammen wohl 20.000 Mann betragen werden. Ferner wird eiu betrachtlicher Theil der deutschen Flotte nach China gesandt werden Dies geht schon aus dem heut Nacht erlassenen Befehl, 5 Schlachtschiffe zur Abfahrt in Bereit schast M setzen, hervor. Es heißt. Prinz Heinrich habe den Kaiser gebeten, ihm den Befehl über das Geschwader zu eben, aber es ist zweifelhaft, ob der Kaiser dem Gesuch entsprechen wird. Der Kaiser und Graf von Bülow sind sich wohl bewußt, daß constitutio nelle Schwierigkeiten die Absmduna ei neS so großen Contingentes schwierig machen, aber Beide siich darin einig, daß S geschehen m1, Meiern Ent schluß werden si in seltener Einmü- thuareit von derReichspresse unterstutzt, Heute Abend wurde vom Auswärti gen Amt die Lage für Deutschland al? sehr schwieriq bezeichnet, besonders da den neuesten Berichte?: zufolge auch in Schantung ernste Unruhen drohen. In der hiesigen chinesischen Lega tion trägt man immer noch eine zu versichtliche Haltung zur Schau. Der chinesische Gesandte erklärte dem Ver treter der Ass. Presse, das? die blutigen -Ereignissen in Peking ihm sehr leid thun, daß aber sicher sei, daß die Kaiserin - Wittwe keine Schuld treffe. Aus der Unterredung mit dem Gesand ten ging hervor, daß derselbe es für sicher hält, daß dieMächte denAufstand in China niederwerfen und dann eine neue Regierung einsetzen. Berlin. 3. Juli. Ein Telegramm des deutschen Con suls in Tscksifu meldet: UnserGesand ter in Peking wurde am 18. Juni er mordet.". Im auswärtigen Amte wurde dein Vertreter der Ässociirten Presse" mit getheilt, daß die amtliche Meldung von der Ermordung des deutschen Gesand ten heute früh eingetroffen sei. Sie war direkt von Peking in einer schrif: lichen Meldung des zweiten Legations Sekretärs von Bergen gekommen. Die Nachricht wurde außerdem von Sir Robert Hart, dem General-Jnspektor der Zölle, bestätigt. Die Meldung wa: adrssirt an den Befehlshaber der europäischen Truppen in Tientsin und wurde am 29. Juni von dem Consul Zimmermann an den deutschen Consul in Tschifu gesandt. Die Meldung enthielt eine Summe interessanter Einzelheiten. Frhr. von Ketteier wurde von einer großen An zahl Chinesen angegriffen, als er sich zu Pferde zum Tsungliyamen begeben wollte. Er wurde vom Pferde geris sen und todt geschlagen. Der ihn be gleitende Dolmetscher wurde ebenfalls schwer verwundet, doch gelang es ihm in das deutsche Gesandtschaft-Gebäude zu entkommen. Man vermuthet im auswärtigen Amte, daß in der Gesandtschaft noch weitere Blutthaten folgten. Die Zer störung derselben sn um so schlimmer, als, wie es in der Botschaft heißt, die Lage derWeißen in Peking höchst beun ruhigend und Hilfe sehr nöthig sei. Auch war zur Zeit der Absenkung der Meldung die Munition der Wacht Mannschaft beinahe erschöpft. Auf die Frage, ob die Ermordung des Gesandten Deutschlands Haltung in der chinesischen Frage verändern werde, konnte keine Antwort gegeben werden, da Graf Bülow gestern Abend (also vor der Ankunft der Meldung) zum Kaiser nach Wilhelmshaven gereist war. Man vermuthet aber, daß Graf Bülow auf seinen ublichenUrlaub dies mal werde verzichten müssen. Auch auf die Frage, ob die deutsche Regierung dem chinesischen Gesandten seine Pässe zustellen werde, konnte eine Antwort nicht gegeben werden. Ganz Deuischland ist mit Stolz r 5. Juli 1900 füllt, daß das deutsche Korps das in zige ist. dessn H-ldenlhaten hersorzu Heden Ki britisch Admiral symou: in seimmBerichte über den verunglück ten Versuch, Peking zu entsetzen. An laß Nimmt. Nach der Schilderung des AsmiralS scheint es. daß das deulsche Kontingent die ganze Erpedition ge reitet hat. indem es etwas wntl:r vorn eine chinesische Batterie zum Schweigen brachte, die Geschütze unter stärkender lusten robrte und dadurch die Besetz ung des Arsenals oberhzlb Tientsin rmöglichte. Ein Sechstel der deut schen Abtheilung ging dabei verloren, aber deutsch? Wagcmuth und deutsch Opfer retteten die Expedition. Unwillkürlich aber drängt sich hier bei die Frage auf. ob Admiral Sey mour richtig gehandelt hat und ob nicht bei einem weiteren Vormarsch der zu uöerwlnnnde Widerstand geringe? gewesen wäre, als s bei der Umkehr der Fall war. Auf dm Vormarsch hatt der Admiral seinem Bericht zü folge verhältnismäßig wenig Verluste, die Hauptvcrlufte kamen erst auf dem Rückmarsch. Wie der deutsche Geschwaderchef Vi zeadmiral Bendemann meldet, stellen sich die Verluste der Deutschen imSpe zielten, wie folgt: Es wurden' Kapiiän L. Buchholz, der LOffizier der Kaiserin Augusta", sowie die Matrosen- Lausten. Zimmer mann, Oppermann. Baatz. Goedecke, Rieck. Visser. Herbst. Bading undTed dermann getodtet. Di Liste der Verwundeten umfaßt folgende Namen: Kapitänleutnant Schlieper, 1. Offizier des Kreuzers Hansa", lSchutzfraktur am Unter schenke!), Oberleutnant zur See von Krohn vom Kreuzer Gefion" (Shrapnellschuß, amAuge verwundet), Oberleutnant zur See Lustig von dem slben Kreuzer (Lungenschiiß), Leut nant zur 'See Pfeiffer von der Han sa" (Ellendogenschuß). Obersanitäts mant Burmann, der Matrose Grase und der Heizer Otto sirfd ebenfalls schwer verwundet. Leicht verwundet sind: Kapitän zur E?e v. Usedom, Kommandant d Kreuzers Hertha", und Oberleutnant Berssen. Einen vorzüglichen Eindruck macht es in ganz Deuischland, daß Admiral Bendemann in seinem amtlichen Be richt rklärt. die Mannschaften des deutschen Detachements hätten unter den außerordentlichsten Anstrengungen Aorzugllcyes geieiM. Admiral Bendmann meldet außer dem, daß bei dem Entsatz von Tientsin außer dem Leutnant Friedrich 12 Deutsche getodtet und 13 verwundet wörden sind. Die Namen derselben sind noch nicht bekannt. Am 24.Juni, nach der Wegnahm der Taku-Forts, teiegrapmne Der aiier: Voller Freude über die Bravour des Iltis" spreche ich dem Komman- danten und der Besatzung meine Aner- kennung und meinen Dank aus. Ich ehe, die Tapseren vom alten 3ms sind neu erstanden, und daran wird es meinen Schiffen nie fehlen, dessen bin ich sicher. Kapitän Lans verleihe ich den Orden pour le merite". Für alle, Offiziere uiöd Mannschaften sind Or- densvorfchlage telegraphisch inzure, chen. Ehre den Gefallenen!" Am 30. Juni telegraphirte der Kai- ser: Es gereicht mir zu hoher Genug thuuna. daß das Erveditionskorvs in fernen Landen sich vorzüglich gehalten hat. Unerwartet an dasselbe herange- rreiene Aufgaben kellten es auf die er sie schwere Probe. Die Haltung der Offiziere und Mannschaften schließt sich würdig den Thaten an. mit denen der deutsche Name verknüpft war, wo immer es gewesen sein mag. Ehre den Gefallenen! Den Verwundeten spreche ich meine warme Theilnahme aus. Use dom verleihe ich den Kronenordcn 2. Klasse mit Schwertern. Für Offiziere und 'cannschasten sind m: Auszeich- liungsvorschlage zu unterbreiten. JmAllqemeinen herrscht hier dieAn sicht bor. daß noch viel Geduld, noch viel Wachsamkeit und noch viele Opfer nöthig sein werden, und in den maß gebenden Kreisen zieht man thatsäch lich die Bildung einer besonderenTrup pe für den Ueberseekriea in Erwägung, Viele erwarten, daß die Entwickelung der Berhaltnisse die Machte zur Ver nichtung der Selbstständigkeit China's zwingen werde. Der frühere deutsche Gesandte in Peking, von Brandt, beru higt in einem in der Deutschen Rund schau" beröffentlicktenArtikel jedoch die Besitzer chinesischer Anleihepapiere und meint, die Vorgänge würden lokalisirt bleiben, wenn die Mächte nicht zu große Thorheiten begehen. In den hiesigen maßgebenden Krei sen wird entschieden bestritten, daß sich im Konzert der Mächte Dissonanzen bemerkbar gemacht hätten. DieBefürch tung, daß die Anarchie in China sich ,u einem Weltbrand entwickeln könnte, wäre, so erklärt man, allzu pessimi- ftisch. Die gemeinsamen Kultunnter essen der Nationen wären mächtiger als alle Eifersüchteleien. Das Vertrauen auf eine weise Beschränkung auf die nothwendigsten Schritte halte die Ein- tracht unter den Machten aufrecht. Im Hinb.ick darauf, daß die Chine sen mit Krupp'schen Geschützen Deut sche beschossen und getodtet haben, regt die Kreuzzeltung" eine internationale Ueberwachui'.g der Waffenausfuhr nach ezotischen Landern an. Der beurlaubte deutsch General Konsul in Shanghai. Dr. Knappe, ist angewiesen worden, sofort auf seinen Posten zurückzukehren. Der schw'- verwundete Komman dant des Iltis". Kapitän Lans. V seinen Verwandten in Wesel auf eine Anfrage geantwonet, er babe einen Knochenschuß in den Unterschenkel bf kommen, doch werde der Fug voraus- sichtlich erhalten bleiben. Sei Befin den sei gut und er stehe im Begriffe, sich ?iach Yokohama zu begeben. !öt Besprechung der .ilua tion in Südafrika sagt die Kreuzzei tung": Hätte die britische Reeierung eine vornehmere Haltung bewahrt. dann wär die Beendigung deS Krieges unter annehmbaren Bedingungen leich ter. Jetzt ist England moralisch sas' gezwungen, den Kelch biS auf der Grund zu leeren." Br Allendorf im puß,schen Re- gierungsbezirk Kassel kentert auf der Werra ein Bagqerkahn. wobei Die Ar beiter Heckmann. Rcukrmann und Leimbach rtranken. O e st t r r e ich Ungarn. Wien. 3. Juli. Kaiser Franz Joseph hat, wie be- reitS angekündigt wurde, di Gräfin Sophie Chotck, die sich in morganaii- scher Ehe mit dem prasumtioen oster- ichischen Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand, vermählt hat. zur Fürstin von Hohenberg erhoben und ihr die Anrede Fürstliche Gnaden" verliehen. Die Fürstin wird nach den mediatisirten, aber vor den einheimi schen Fürstengefchlechtern rangiren. Zserner wird gemeldet. Eduard Strauß sei wegen seiner beabsichtigten Tournee durch' die Ver. Staaten von der Dienstleistung als Hosballmusik dircktor bis zum Karneval 1901 dis-. vensirt worden. Wien wird es jetzt er- leben, daß der Musikvereinssaal seit 31 Jahren und di Sophiensäle seit 51 Jahren zum ersten Male ohne einen Strauß sind. . - In Wien ist der Genre-Maler Siq mund Dur. und in Düsseldorf der Ma ler Professor Ernst Hartmann gestor den. Großbritannien. London. 3. Juli. Der Bericht des Finanzministers stellt fest, daß im vergangenen Quar tal die Zolleinnahmen, verglichen mit demselben Quartal des vorigen Iah res. inen Ausfall von P6.01o.720 er litten. China. London. 3. Juli. Nach den amtlichen Meldungen der Admiralität sind bis jetzt bei Taku 14,200 Offiziere und Soldaten gelan det. Diese Truppe verfügt über 89 Feld- und Maschinengeschütze. In hiesigen diplomatischen Kreisen hofft man noch immer auf einen fried lichen Ausgleich und eineVertagung der Theilung Chinas, bis England sich daran energischer betheiligen kann. England ist zur Zeit gar nicht im Stande, die von ihm beanspruchte In teressensphäre im Thale des Aangtze militärisch zu besetzen. Außerdem hat das britische Publikum nach den Er fahrungen in Afrika keine Lust sich schon jetzt in ein neues kriegerisches Abenteuer zu stürzen. Allerlei unbegründete Gerüchte wer den von Shanghai gemeldet. Eine Ab theilung Truppen der Verbündeten soll in Peking eingezogen sein, nachdem sie vorher chinesische Neuläre und Jr reguläre geschlagen hätten. Die chine sis'che Feldartillerie soll freilich icklecht gehandhabt sein, aber ihr Material sei besser (?) als das der fremden Artil lerie. Prinz Tuang, der Vater deS präsumptiven Thronerben, habe seinen Sohn zum Kaiser ausrufen und die Kaiserin-Regentin absetzen lassen. ' . Tschifu. 3. Juli. , Die Commandanten der Streitkräf te der verbündeten Mächte setzen jetzt alle ihre Kräfte an die Befreiung der Fremden in Peking, die seit dem 9. Juni von der Außenwelt abgeschlossen sind. Da aber angenommen wird, daß zur erfolgreichen Durchführung des Vormarsches nach Peking 50.000 Mann nöthig sind, so sind die Verbün beten zunächst auf das Eintreffen von Verstärkungen angewiesen. - Die Aufforderung des Tsungliqa men am 19. Juni an die auswärtigen Gesandten am folgenden Tage (den 20.) Peking zu verlassen, wurde von diesen abgelehnt und die Verantwor tung für ihre Sicherheit der chinesischen Regierung überlassen. Manche reden davon, daß die aus wältigen Mächte gedroht haben, die Gräber der kaiserlichen Familie zu zer stören, wenn den fremden Gesandten ein Leid geschehe. In Peking befanden sich 428 ausländisFi Soldaten zum Schutze der Gesandtschaften. Als der deutsche Gesandte Frhr. von Ketteler in den Straßen Pekings er mordet wurde, wurde auch sein Dol metscher verwundet, doch vermochte er sich in eine Gesandtschaft zu retten. Die Gefallenen der Abtheilung Sey mour's waren entsetzlich verstüm- melt. Das britischeDepeschenboot Alacri ty" kam hier mit 17 Verwundeten an, die nach Weihsiwei weiter gehen. D'e Marinebrigade ist, auf die Schiffe zurückgezogen. An ihre Stelle traten Soldaten. Aus den nördlichen Provinze? kom men hier zahlreiche Missionäre an. Am Samstag kam hier ein von hier abgesandter Dampfer mit 73 Missio nären an. waren dies 33 Ameri kaner, 29 Engländer. 10 Canadier und 1 Chinese. Alle kamen aus Shantung und Honan. Ter amerikanische Con sul in Tsct-'.fu und der Kommandant des im Hafen liegenden amerikanischen Kriegsschiffs Nashvlle" fordern all: amerikanisch' Bürge? auf, Tschifu zu verlassen. ' Die britischen Flüchtlinge werden auf dem Kreuzer 1. kl. Tcr rible" nach ZZeihaiwei gebracht. tto. 7. Auch i Mulden sind Unruh: au! gebrochen. Der Eisendahndau in der Mandschurei wurde zerstört, die Baku Hofsgebäude niedergebrannt und der Bahnkörper zerstört. Tie Russen ha den Truppen dortl,ia gesandt. Pzris. 3. Juli. Der frarzosische Consul in Tientsiil meldet unter dem 2H. Juni: Gestern Abend wurden mehrere Granaten in die Stadt gefeuert. Eine derselben fiel in daS französische Konsulat, wo sie großen Schaden that, aber Niemanden verletzte. Bei dem Rathhause wurden der Sekretär des Konsulats, welcher zugleich Straßenaufseher der Stadt ist. und 2 französische Matrosen aetödtet. Berlin. 3. Juli. Die Consuln in Tien Tsin haben instimmig ihren Regierungen als ein ziges Mittel, die Fremden' in Peking zu retten, vorgeschlagen, daß die ver einigten Mächte die chinesischen Be Horden in Kenntniß setzen, daß die Gräber der Vorfahren der kaiserlichen Familie in Peking zerstört werden, tvenn den Fremden in Peking, beson ders den Gesandten, ein Leid geschieht. Es verlautet, daß Großbritannien nicht geneigt ist. den Vorschlag zu be folgen. Tien Tschu. 3. Juli. Die deutsckzen Ingenieure an der Schantung-Eisenbahn sind infolge von Unruhen zwischen Kia-Ho und Wei Hsin gezwungen worden, die Arbeit aufzugeben. Es gelang ihnen jedoch, sich durch Flucht zu retten, nachdem sie von dllievoltirenden Soldaten aus geplündert worden waren. Chile. , Santiago, 3. Juli. Infolge des fortwährenden Regens ist die Aussaat unmöglich und infolge dessen wird die nächste Ernte sehr schwach ausfallen. Schon jetzt sind die Preise hoch und die Vorräthe erschöpft. Präsident Erraguriz hat sich von dem Schlaganfalle erholt, aber die Lei tung der Geschäfte noch nicht wieder übernommen. Nachrichten von China. Washington. D. C.. 3. Juli. Das Marineamt erhielt die folgende Depesche von Admiral Kempff von Chefoo, ohne Datum: Ein Läufer von Peking berichtet, daß die Gesandt-' schuften belagert werden: die Vorrathe sind beinahe tscböpft; die Lage ist eine verzweifelte. Der deutsche Gesandte wurde auf dem Wege zum Tsung Li Damen (Auswärtiges Amt) von chine fischen Soldaten ermordet. Die ame rikanische. italienische, holländisch Ge sandtschaft wurden verbrannt. 20. 000 chinesische Soldaten sind in der Stadt. 30,000 außerhalbPeking. 3000 ' sollen nach Tie Tsi unterwegs sein; in Tientsin wird noch gekämpft; die Ver bindung mit Tientsin zu Lande und'zu Wasser ist unsicher." - Ein weiiere Depesche Kempff's be stätigt di Strandung der Oregon". doch wird die Lag des Schiffes als nicht gefährlich bezeichnet. Es werden drei Schiffe zu Hülfe gesandt. Washington. D. C.. 3. Juli. ''J Nach einer Berathung von 43 Stun den und telegraphischer Befragung des Präsidenten in Canton. O., haben die Cabinetsmitglieder beschlossen, das vom Gesandten Wu unterbreitete Uebereinkommen betr. Neutralisirung von Shanghai und der Vertragshäftn im südlichen China nicht zu bestätigen. Mehrere Bestimmungen erscheinen un-' annehmbar, z. B, daß die chinesisch Regierung für Ausschreitungen in den Vertragshäfen nicht verantwortlich ze macht werden soll. Indessen ist man im Princip für ein Uebereinkommen uns wurde demg'mäs? dem General Con sul Goodnow gekabelt, er möge nicht feindlich vo-gehen. so lange der Vice König die Ordnung aufrecht erhalten kann. Die Administration ist der Ansicht, daß PrinzTuan, der Führer der frem denfeindlichen Elemente, die chinesische Regierung nicht repräsentirt. sondern sich selbst zum Führer der Aufständi schen auswarf und daß die bessereKlas se der Bevölkerung mit ihm nichts zu thun haben will. ' Deshalb besteht nach Ansicht der Administration kein Kriegszustand mit China, sondern nur ein Jnsurrection, unterstützt durch rebellische Soldaten. Aus der Bundeshauptstadt. Washington. D. C.. 3. Juli. Ein hoh'r Beamter des Staats amtes erklärt, die Regierung könne jetzt nur noch Einen Kurs verfolgen, nämlich: die Regierung in Peking voll- ständig zu ignonren und mit den Vice-Königen der Provinzen direkt zu verhandeln. Die Anzeichen, daß die meisten Vice-Könige den Ausländern freundlich gesinnt sind, bilden wahr scheinlich die Grundlage zu diesem Vorgehen, und die Regierung hofft, daß jene dazu gebracht werden können, sich neutral zu verhalten und die Ord nung in ihren eigenen Provinzen auf recht zu halten, und sogar, wenn S nöthig sein sollte, energisch gegen d Pekinger Rt.iierung vorgehen zu kör. nen. Im Ueberiqen wird es für noth wendig gehalten, unverzüglich eine größere Expedition nach Peking zu senden. Amtliche Nachrichten von Hayti wi derlegen die Gerüchte, daß die Lage auf der Insel beunruhigend sei. EZ scheint, das', die gegenwärtige Regie rung von ayti eifrig dabei ist, der finanziellen Krisis ein Ende zu ma chen: di Gerüchte von politischen Wir- ren entbehren jeoer Grundlage. I I -7