Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 28, 1900, Image 2

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Deutsche ..' Waumschuke!
ref er Vorrath dn bst Oortm ton Obst- ad Wald
bäumen, Weinreben, Leere, und VlomenPrSuiter. Edr
lich Qualität, ehrlich, vedteuvg und niedrige Preise. Z. B.
oeredelte Vflrsichbäume e,
Kirschen oder Pflaumen 15c p.r Stü
Ausfische Viauldeer, 12-1 Za. 2Se 10
ei Ordn v, veuigsten, $10 bezahle ich FrSchtkostea. S
talogt frei. Schreibet deutsch der englisch.
Carl Sonderegger,
(Cel Vcsttllungea ermähne man diese Blatt.)
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Lincoln Gegenseitige Feucr-Vtt'
slckerungs'Gesckslhaft
NichardS Block, S. Etage, Zimmer 30J bis 308.
Diese Gesellschaft stellt
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Ffeuer, 3ßüis, Gzzelones, Stürme
und Tornado es
versichern, endet Guti
wegen erfichernngogepuyren.
The Lincoln klouring Hills
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30 Vknnb beste Patent MeHk und 1 Psuni, Kleie werde g'ge ein Bu
el vom 60 Pfund gutem Weizen umzeiaulcht.
Futter, irgend einer Sorte, gemahlen oder umgetauscht.
Höchster Marklprei wird für alle Sorten Getreide de,ablt.
Achtung für die, welche Pftldegkschim
brauchen.
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LeiftunglfShigkit 500 Varre pro Tag.
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Weizenmehl.
Sutt wird in 2 Cent er Vushel, in Quantitäten von 20 Vushel. ge
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rifiuU-TUiM Mi rth Axp.
.rage ir.ci, änlich.' rief er mit
gkhkuSzelter tZntrüflung, rappelt
denn bei Tir? Pardon der ich sagte
die Cache für eine MftiZikaiiog voer
vergleichen auf. T trirst doch ichl im
krrift daran denkn. Tich mit ,it
einer Buchtzaltcri zu verlode!''
Ter Referendar zuckte mit den Achseln.
.Ich bin schon verlobt. Tara lüht
sich nichts mehr öndnn. UcbrigenS. den
Vater ineiner Braut kennst Tu ja.'
Ter Sprechende deutete durch da Jen
per auf die vor der Thür stehende Squi
page de LronS. ,Ta Koupe da hat
mein künfrie! Schwiegervater ezedaut."
.Tu meinst doch nicht etwa den van
tcrotten ehemalig Hofnmgeufabrikon
ten?-
.Tkiilclbk,
Ter Lammerlzerr Wrig femr beiden
Hände zusammen und starrte seinen
Schwaa mu fau öngmichem Ge ichts-
ausdruck on. als befürcht er, derselbe
befinde sich icht im chteu VesiKe seine
Verstand,.
Ja, ßage 'mol.' brach S US üym
heraus, .woö dngt Tich denn eigentlich
auf dieife anz an, unmögliche, an.
nd gar unbegreifliche Idee? Das
Mädchen ist mm und von niederer Her
kunft. Ja. narum willst Du -sie denn
eigentlich heirathen? Jeder vernünftige
Mensch hat doch einen Ärund zu seiner
Handlungsweise.
Graf Tictrich Zonnte sich eine
Lächeln nicht wehren.
Ja, mein lieber Zossilo." entgeg
nete er. ,Teu Habe ch ja auch, einen
sehr triftigen."'
.Na, da wäre ich doch wirklich be
gierig "
Einfach, ich liebe FrSulein BSrner."
Ter kkammerherr machte eine Bewe
gung der Geringschögung und gestattete
sich ein kurzes Auflachen.
.Tu liebst? Mein lieber Dietrich,
man heirathct doch nicht immer gleich,
wenn man liebt.''
Den jungen Grafen hatten die leb
hasten Proteste seines Schwagers bisher
lediglich belustigt, jegt ober runzelte er
seine Stirn, und seine Stimme klang
sehr ernst und scharf, während er erwi
bette: .Ich muß Tich doch bitten,
Zasfilo. die Angelegenheit etwae ernst
hafter zu behandeln. Ich liebe meine
Braut und achte und verehre sie. Und
wenn Tu mich nicht ernstlich erzürnen
willst, muß ich Dich doch bitten, diese
meine Empfindungen zu respektiren und
meine Verlobung als eine Thatsache
anzusehen, an der nicht zu rühren und
nicht zu deuteln ist."
Baron von GlüierRottenfeld machte
em etwas verdutztes Gesicht zu dieser
Erklärung. Tann zuckte er leicht mit
den Achseln, und schließlich legte er seine
beiden Hände auf Dietrichs Schultern,
drückte ihn sanft auf den neben ihm
stehenden Stuhl und sagte, sich selbst
auf inen der Stühle niederlassend:
Laß uns einmal in aller Ruhe sprechen,
Dietrich, und ohne alle Animosität!
Sieh' einmal, wenn Du nun wirklich
das Fräulein Börner heirathest, dann
ist doch Deine ganze Karriere vcr
pfuscht.' Verpfuscht? Erlaube 'mal'
Nun ja. Zur Regierung kannst Tu
dann doch ganz gewiß nicht mehr gehen,
und selbst, wenn Tu Tich begnügst,
was ich sehr bedauern würde denn cs
ist unter dem höheren Adel gegen allen
Brauch Dich dem Richterbernf zu wid
men. so müßtest Tu ja noch eine ganze
Anzahl von Jahren warten, ehe Tu im
Stande wärst, zu heirathen. Oder
glaubst Tu, mit den zweihundert Mark
monatlich, die Tir Papa gibt, eine
Familie zu begründen?"
Tictrich athmete tief.
Ich habe über diese Frage die ganze
Nacht nachgedacht erwiderte er ernst.
Und ich bin endlich zu dem Entschluß
gelangt, weder die Regierungs noch die
Richterlarriere einzuschlagen."
Ja, was bleibt Tir denn da noch
übrig?" warf der Kammerherr ein und
sah seinen Schwager neugierig an.
Ich werd', sobald ich das Assessor
eramen befanden habe, einfach eine
Zulassung als Rechtsanwalt beantra
gen."
Ter Kammerherr machte einen Rick
mit seinem Stuhl nach rückwärts und
betrachtete von da aus den ihm Gegen
übersißendcn mit starren Augen, in
denen sich daö höchste Erschrecken spie
gelte. Die Ueberraschung hatte ihm für's
Erste die Fähigkeit z sprechen geraubt.
So gab er zunächst seinen Empfindun
gen nur durch eine beredte Geste Aus
druck, indem er mit beiden Händen rück
sichtslos in seine wohlgeglüttete Frisur
griff. Endlich machte sich sein Entsexen
in dem Ausdruck Luft: Sage 'mal.
bist Tu denn nicht recht bei Sinne l
Rcchtsanmalt willst Tu werden? Herr
gott, habe ich ein Pech mit meinen
Schwägern !"
Ter Referendar lächelle sarkastisch.
Ja," gab er mit bitterer Ironie
zurück, da werde ich Tir wohl ich
helfen können, lieber Tassilo, so sehr
ich Tich auch bebau. Tu wirst auch
das noch ertragen müssen."
Ter Kammerhcrr schüttelte noch im
mer ganz fassungslos und außer sich
den Kopf.
Aber das ist ja gar nicht möglich,"
rief er. Das ist ja noch gar nicht dage
wcsen. Ein Graf als Rechtsanwalt. das
ist ja doch einfach gegen alle Tradition."
Der Referendar, den die Verzweiflung
seines Schwagers halb belustigte und
halb ärgerte, stimmte dem Jammernden
mit grimmem Spctt bei: .Allerdings,
in Berlin gibt es noch keinen gräflichen
Rechtsanwalt und wahrscheinlich auch in
zanz Preußen noch nicht. Einer muß
eben den Ansang machen."
Und der bist ausgerechnet Du, aus
gerechnet mein Schwager." klagte Baron
von Elümer.Rottenfeld, sprang auf
und rannte wie ein Besessener im Zim
mer hin und her. , Endlich schien er sich
etwas zu beruhigen. Er blieb am Jen
ster stehen, blickte gedankenvoll durch die
Scheiden und schien über irgend etwas
nachzusinnen. An dcm wiederholten
tiefen Aufseufzen und der Art, wie er
still seine Schultern bewegte und mit
der .neryös, zuckenden Hand über ,d!?
ktirn strich, ionnte man kninelimeJ,
doß etwas LichtieZ in ihm verging,
und dcß er mit einem Entschlub rang.
Jext schien er , einem solchen gelangt;
er tcbrte zu seinem Schwager zurück und
ihm liebenswürdig beide Hände uf die
Schultern legend, begann er im Ton
des wohlmeinenden Freuudek: Ich
will Tir eine Vorschlag machen, lieber
Tictrich. Sich' 'mal. die Idee mit de
Rcchtsanwalt muiit Tu aufgeben.
Tarau kannst Tu doch nicht im Ernst
denken. Bedenke doch ur l Die Grafen
Buchenan gehören zum Hochadcl; eine
Linie Eures HauscS irmrebemalsreichs
unmittelbar. Trine Vorfahren haben
Alle entweder auf ihrem Befikthum ie
kleine Herrscher grschaltet oder befände
sich ln den höchst, Stellungen de
Staates oder des Hofes. Und nun
willst Tu, ein Graf Buchen, ein
simpler Rcchtsauwatt werden wie ein
izbeliebiger Müller und Schulze oder
wie ein Lcvy undEohn. Tu willst Tich
jedem Spießbürger nd Bummler,
jedem Halunken und Spitzbuben, der
,u Dir kommt, zur Verfügung stellen
und ouS schmierigen Händen Geld in
Empfang nehmen für oft zweifelhafte
Dienste ! Nein. Dietrich, das wirst, da
kannst Tu uns nicht antbun. So kannst
Tu nicht gegen alles Herkommen han
dein ! Eo kannst Tu nicht all Anschau
ungen. die uns und allen unsere
EtandeS heilig und unverletzlich sind,
mit Füßen treten wollen. Damit wür
best Tu Tich ja außerhalb des Kreise
der Standesgenossen stellen. Wenn
wir, die wir berufen sind, die alten,
guten Institutionen des Staates und
der Gesellschaft z schützen und zu kvn
serviren. uns selbst so rücksichtslos, und
ich möchte sagen revolutionär, über alle
herkömmlichen Schranken hinwegsetzen,
dann ist es sreilich kein Wunder, wenn
die Grundfesten de Staate immer
mehr und mehr in'ö Wanken gerathen."
Ter Kammerherr hatte sich ganz heig
geredet. Er pustete und wischte sich den
Schweiß von der Stirn. Tann fuhr er
fort : .Also, ich will Tir einen Vorschlag
machen. Dietrich. Ich will Dir ermög
lichen, die allein für Dich passende Kar
riere einzuschlagen. Ich will mich ver
pflichten. Tir dreihundert Mark monat
lich zu zahlen, das heißt vorzuschießen,
wenn Tu zur Regierung übertrittst,
und ich will Dir diesen Zuschuß so
lange zahlen, bis Du in eine besoldete
Stellung aufrückst."
Er versetzte dem ihm Gegenüberstehen
den einen wohlwollenden Nlapps aus die
Schulter, während von seinem strahlen
den Gesicht deutlich das erbebende
Selbstbewußtsein leuchtete, sich von
einer höchst noblen, uneigennützigen,
opferwilligen Seite gezeigt zu haben.
Dietrich aber schüttelte ernst mit dem
Kopf und entgegnete: Ich dedaure.
Es ist sehr liebenswürdig von Tir. aber
ich kann Dein Anerbieten nicht anneh
men. Sechs Jahre würde es doch min
bestens dauern, bis ich eine Laudraths
oder Regierungsrathsstelle erhalte.
Dann hätte ich mir eine Schuldenlast
von über zwanzigtausend Mark aufge
laden. Wie sollte ich die von meinem
kargen Anfangsgehalt tilgen können?"
Der Kammerherr räusperte sich und
zögerte eiir'paar Sekunden, he er mit
einem diplomatischen Ausdruck fortfuhr :
Ja, lieber Dietrich, wenn ich Tir die
Mittel vorschieße, zur Regierung über
zugehen, so setze ich dabei selbstverständ
lich voraus, daß Du auch auf die die
andere Idee verzichtest. Als Landrath
und mit Deiner sozialen Stellung stehen
Dir ja doch einmal die besten Partien
in Aus",
Tictrich machte eine so heftige auf
fahrende Bewegung, daß dem Kammer
Herrn der Rest des Wortes in der Kehle
stecken blieb.
Aha !" brach der junge Mann ent
rüstet los, und die Räthe tiefster Em
pörung flammte auf seinen Wange.
Also darauf kommt Tein licbenswür
diger Borschlag wieder hinaus. Ich
habe Tich schon vorhin ernstlich ersucht,
an die Beziehungen zwischen mir und
meiner Braut nicht zu rühren. Also das
dünkt Tir nicht unchrenwerth, einem
armen, bürgerlichen Mädchen das gege
bene Wort zu brechen und aus schmuxi
gen Eeldinteressen eine ungeliebte reiche
Frau heimzuführen? Dagegen hältst
Tu es für unehrenhaft, daß ich in einem
bürgerlichen Beruf eine Erwerb suchen
und mich sür meine Arbeit bezahlen las
sen will? Ja. würde ich als Landrath
nicht auch Geld sür meine Dienste in
Empfang nehmen? Und kommt das
Gehalt des Staatsbeamten nicht auch
von den Schulzcs und Müllers, aus
den Abgaben der Bürger, Bauern und
Arbeiter? Deine Geringschätzung des
Rechtsanwaltstandes kaun ich nicht thci
lcn. Zweifelhafte Dienste werde ich nie
Jemandem leisten, schmutzige Dinge
werden in mir weder einen Vertheidiger
noch Beschönig sinden, sondern ich
werde nur eine Pflicht kennen, dem
Rechte zur Anerkennung zu verhelfen,
den Unschuldigen vor ungerechter Strafe
zu schützen und dem reumüthigen Schul
digen eine mildernde Beurtheilung z
verschaffen. Und ich glaube, daß eine
solche Thätigkeit Niemandem Schande
machen kann, auch dn Hochgeborensten
nicht. Im Gegentheil, ich meine, das ist
ei schöner, edler Beruf, dcr mir mehr
Befriedigung gewähren wird, als dcr
eines Verwaitungsdeamten, wenn ich
auch als solcher vielleicht mehr äußere
Anerkennung und Ehren einheimsen
würde. Und da wir einmal von diese
Dingen sprechen, so will ich Tir nur
sagen, Tkssilo. daß ich nicht nur als
Edelmann, andern auch als Mensch
eine Ehre haoe, und diese gebietet mir,
dem Mädchen meiner Liebe mein Wort
zu halten und ihr und mir selbst male
rieller Borurtheile willen nicht untreu
zu werden. Und wenn ich einer einge
bildeten Standesehre zu Liebe meine
Pflicht und Ehre als Mensch verletzen
würde, so würde ich mich selbst verachten
müssen. Im Uebrigen, mein lieber
Tassilo, meine ich, unsere Standesge
nossen, die da glauben, in pedantischem,
beschränktem Festhalten an alten Ueber
lieferungen ihrer Pflicht zu genügen,
verstehen die Zeichen der Zeit sehr wenig.
Im Gegentheil, ich glaube, wir nützen
dem Staate und der Aufrechterhaltung
der Ordnung weit mehr, wenn wir
überlebte, unzcitaemäße , Vorurtheile
fahren la,,en und endlich einmal du
Einbildung aufgeben, etwa ganz Be
sondere!. Bevrizugte zu sein, wenn
wir nicht rerschmahen, i,i allen atilCe
,ea Berufen Schulter an Schulter mit
den Besten de, BürgerthumS zu wctlei
frrn."
Er sprach die Icttcn Worte mit einem
leichten, ironischen Auslug.
Baron von GlumcrRL:tenfc!d ergriff
seinen Hut.
Ja jawohl.- erwiderte er. richtete
sich mit einer polzri, Bewegung in
die Höhe, und sein Gesicht ahm
einen kühlen, hochmüthigen Ausdruck
an, ja, daS habe mir. Ich bcdaure,
daß Tu mich in die Lage bringen willst,
künftig auch noch meines zweiten
Schwagers wegen vor meinen Kamera
den und Freunden erröthen zu müssen."
Er nickte kurz und verließ mit ostcnta
tiver Eile Zimmer und Wohnung.
Dietrich zuckte mit seinen Schultern,
lächelte und stieg nach ihm laugsam und
ruhig die Treppen hinab.
U. KopZkrl.
Dietrich nahm zwei Tage Urlaub nd
niste mit Franziska nach Schloß Buche
nau, um seine Braut seinco Eltern vor
zustellen, nachdem er die Letzteren in
, einem ausführlichen Briefe von dem
Vorgefallenen .in Kenntniß gesetzt und
ihre Einwilligung zudem Besuch einge
. holt hatte. Die Gräfin ahm ihre
Schwiegertochter mit jener Apathie auf,
die ihr körperliches und seelisches Leiden
, bei ihr zur Gewohnheit gemacht hatte.
I Ter Graf dagegen begegnete der jungen
, Dame mit der ganzen achtungsvollen
Artigkeit des Kavaliers der alten Schule.
Als er am Abend mit feinem Sohne
! noch ein Stündchen unter vier Augen
' verplauderte, faßte er feine Ansicht in
die Worte zusammen: lerne Braut
( macht einen lehr lympathischeu Eindruck,
nicht nur äußerlich. Sie ist bescheiden.
ohne schüchtern und befangen zu sein.
Sie besitzt Anmuth und Takt. Ich kann
also Teine Wahl nicht tadeln. Freilich,
Tu kennst meine Ansichten. Ich bin
nicht für die Mischehe von einem
Stande in den anderen hinüber. Ich
bin der Meinung, man soll möglichst
innerhalb seiner lasse bleiben. Aber
ich bin von der ölten Generation. Ihr
Jüngeren habt andere Anschauungen
und andere Ideale. Ich achte Deine
Ansichten und will Tir die einigen
nicht auszwingen. Du bist immer ein
ehrenhafter Mensch und ein guter Sohn
gewesen. Darum vertraue ich darauf,
daß Du in sittlicher Hinficht gut gewählt
haft. , Mehr habe ich nicht zu verlangen."
Graf Buchen bewies seiner Schwie
gertochter bis zur Minute des Abschieds
die aufmerksamste und herzlichste Höf
lichkeit, so daß Jranziska ganz entzückt
war. -
.Weißt Tu," schwärmte sie später
begeistert, als sie sich auf der Rückrcis:
befanden, zu ihrem Bräutigam, Dei
nen Papa verehre ich von ganzer Seele.
Nie im ganzen Leben hat mir ein Herr
so imponirt, wie er. So hatte ich mir
immer die alten Edelleute vorgestellt.
Würdevoll nd ehrfurchtgebietend.
Jeder Zoll ein Kavalier '."
Weder seinem Bater noch seiner Mut
ter verrieth Dietrich, daß Bcdo es ge
Wesen, der die Wendung zum Schlechten
in den äußeren Verhältnissen seiner
Schwiegereltern verschuldet hatte. Und
als seine Mutter ihn während eines
kurzen Zusammenseins unter vier Augcn
nach ihrem älteren Sohn befragte, ant
wartete er ausweichend. Er habe ihn in
letzte? Zeit nicht gesprochen. Jedenfalls
gehe es ihm gut.
Als Dietrich wieder in Berlin war,
fühlte er sich durch die Anregung seiner
Mutter veranlaßt, nach Bodo zu for
schen. Auch drängte ihn sein Gefühl,
den Bruder von seiner Verlobung mit
Franziska in Kenntniß z setzen. Eine
an Bodo schriftlich gerichtete Anzeige
kam mit dem Vermerk zurück: Adres
sat verzogen, unbekannt wohin." Auch
auf dem Einwohnermeldeamt, an das
fich Dietrich wandte, konnteer des Bru
ders Ausenthalt nicht erfahren. Ter
Bescheid lautete: Inder letzten Woh
nung abgemeldet nach außerhalb."
Mehr konnte er nicht thun, und es
blieb ihm nichts Übrig, als dem Zufall
das Weitere zu überlassen. Uebrigens
würde Bodo wohl kaum verfehlen, sich,
sobald es ihm schlecht gehen würde,
seines Bruders zu erinnern.
Seinem Schwager und seiner Schwe
ster schickte Dietrich eine formelle Anzeige
seiner Verlobung, worauf ihm ein for
meller Glückwunsch zuging. Ja. Dietrich
überwand sich sogar so weit, aus Rück
sicht auf seine Braut und etwaige spätere
Begtgiiiingen mit seinen Verwandten,
denselben eine formelle Visite mit Iran
zisla abzustatten. Zum Glück (oder war
dcr Diener vorher dahin instniirt?)
waren der Kammerherr und seine Gat
tin nicht zu Hanse, so daß das Braut
paar sich aufaihniend begnügen konnte,
seine Karten abzugeben.
Ter Prozeß, den Herr Legermann,
dcr geohrfeigte Ehcf der Firma Karl
Wilhelm Lcgermann, angestrengt hatte,
endete mit der Bernrthcilnng des Re
ferendars zu einer geringen Geldstrafe,
da die vorausgegangene Beleidigung
seiner Braut durch den Klüger dcm Bc
klagten als strafmildernd in Anrechnung
gebracht wurde.
Kurze Zeit darauf bestand Gras
Tictrich das Assessorexamen. Ein halbes
Jahr lang arbeitete der Assessor bei
einem sehr beschäftigte Rechtsanwalt.
dem Justizrath Haaeinann. Tan be
wirkte er seine Zulassung als Rechtsan
walt beim Landgericht II. Er liefe sich
in dem Vorort Halensee nieder, weil er
dort leichter Klienten zu finden hoffte.
Das Pvrzcllanschild an dem Hause, in
dem er Wohnung genommen, erregte
das Interesse vieler Passanten, und
mancher stand staunend still und las
kopfschüttelnd:
Graf von Buchenau, Rcchtsanwalt,
Sprechstunden vier bis ficbcn Uhr Nach
mittags." Eine Vororteitung nahm signr im
redaktionellen Theil Notiz von diesem
seltenen Vorgang und berichtete seinen
verwunderten Lesern, daß zum erste
Mal im Bezirk dcr Landgerichte l und
II ein wirklicher Gras" den Beruf
eines RcchanwaltS ausübe. Man bc
sprach den Fall mit Interesse i den
hamilicn und an den tammüichen t
sUcn Halenfeer Lokalen, und zcrbrack
sich die Kopfe darüber, durch welchen
Umstand der Graf Buchena wohl zu
dem für einen so hochgeborenen Aristo
traten ganz ungewöhnlichen Entschluß
veranlaßt worden war. die Rcchüan
altskarriere einzuschlagen, und allerlei
scharssinnige Vermiithungen wurden
dabei laut. Al dabei blieb das In
tercsse sür den Graf Rcchtsanwalt
stehen. Keinem dieser Lcüte siel eS ein.
sich des Grafen zu erinnern, sobald sie
in einen, Rechtsstreit juristischer Hilft
benöthigten..
Wenn ich einen RechtSanwalt
brauche, den ich bezahle." sagte der frei,
sinnige Geschäftsmann, .so will ich mit
ihm ngenirt von der Leder weg reden.
Ich will keine Lomplimenle machen
Herr Graf hier, Herr Graf da und
tvill mich womöglich icht über die Achsel
ansehen lasse und nachher noch oben
drein aristokratisch hohe Rechnungen be
zahlen. Ucberhaupt, was versteht denn
solch' Aristokrat von geschäftlichen
Dingen !"
Sehnlich argumentirtcn die Klein
Händler, die Bauern und Arbeiter,
tziuen Grafen in seiner Behausung auf
zusuchcn und ihm ihre kleinen Anliegen
vorzutragen, das war den Leuten schon
lo wie so zu peinlich; mit einem so
hohen Herrn konnte man doch nicht so
vertraulich sprechen, wie mit einem ein
fachen bürgerlichen Rechtsanwalt, abge
ehcn davon, daß ein Aristokrat doch gar
nicht im Stande war, sich in die An
fchauuvgcn und Gefühle eines kleinen
Mannes hineinzufinden. Wie konnte
sich den ein Graf sür die Streitsache
ine Bauern oder Arbeiters interessi
reu ! Ter nehm einfach das Geld und
betrieb nachher die Sache mit ariftokra
tischer Nonchalance.
Seine Standesgenossen aber nahmen
die Dienste des Grasen-Rechtsonwalt
och viel weniger in Anspruch. Sie alle
waren mit dem Kammerherr Baron
von GlümerRottenselb über die Nieder
lassung des Grasen als Rechtsanwalt
höchst indignirt und empfanden diesen
seltenen Fall, diese Konzession an die
alle Standesunterschicde ausgleichende
Tendenz der Zeit" als einen Skandal.
Hätte nicht hier und da einen braven
Bürger die Ncugierde in die Sprech
stunde des gräflichen Rechtsanwalts gc
trieben, und hätte vor Allem nicht
Justizrath Hagemann manchen Rath
suchenden seinem jungen Kollegen zuge
schickt. Graf Dietrich würde alle Ursache
gehabt huben, seinen Entschluß zu be
reuen. So aber kam er mit Unter
stützung dcö freundlichen Justizraths
glücklich über den schweren Ansang hin
weg. Und dann half die natürliche Ent
Wickelung der Dinge ihm weiter. Tieje
nigen, die an seinem Schilde ein Tugend
Mal zögernd vorübergegangen waren,
kamen schließlich dahin, doch einmal mit
dem gräflichen Rechtsanwalt einen Ver
such zu machen, schon der Bequemlichkeit
wegen, um nicht erst weiter nach Berlin
hineingehen zu müssen. Und als sie
sahen, daß Rechtsanwalt Gras Buchenau
aristokratische Allüren ganz und gar
nicht herauskehrte, und mit ihnen nicht
anders verkehrte als irgend ein bürg
licher Rechtsanwalt, und als die Ersah,
rung sie obendrein belehrte, daß der
junge Rechtsanwalt sich dcr Interessen
seiner Mandanten mit ebenso großem
Eifer wie Geschick annahm, da kamen
sie nicht nur wieder, sondern empfahlen
ihn auch angelegentlich ihre Freunden
und Kollegen.
Als ein halbes Jahr vorüber war,
glaubte er es wagen zu können, seine
geliebte Braut heiinznjühren und einen
eigene Herd zu begründen. Tie Hoch
zeit wurde natürlich in bescheidener
Weise und im engsten Familienkreis
gefeiert. Das Kammerherr Glümer
Rottenfcld'sche Ehepaar war formell
eingeladen worden und hatte, wie nicht
anders erwartet worden war, unter
höflichem Vorwand abgesagt. Tie Grä
fin-Muttcr wurde durch ihren leidenden
Zustand entschuldigt, der alte Graf aber
hatte es sich nicht nehmen lassen, an der
Trauung sowohl we a der darauf
folgenden kleinen Fcier theilzunehmen.
Er führte Frau Börner, die sich seit
lange nicht so zufrieden und gehoben
gefühlt hatte, zu Tisch und brachte auch
den Toast ans die Neuvermählten aus.
Seine Schwiegertochter schloß er mit
väterlicher Herzlichkeit in die Arme.
küßte sie und sagte bewegt: Ich wün
sche Dir von Herzen Glück, mein liebes
Kind! T bekommst eine tüchtigen,
braven Mann. Halte ihn immer lieb
und werth! Tann kannst Dn Deines
Glückes und meines Dankes sicher sein."
Die GräfinMuttcr hatte aus dem
Familienschmuck ein paar kostbare Stücke
gespendet, und auch der Kammerherr
und Gemahlin hatten es an dem üblichen
Hochzcitsgcschenk nicht fehlen lassen und
einen prunkvollen silbernen Tafclanfsatz
geschickt, eine Gabe, die in dem jungen
Ehepaare allerdings mehr pcinliche als
andere Empfindnngcn weckte.
Sogar eine kleine Hochzeitsreise konnte
sich das junge EKcpaar dank der Erspar
Nisse, die Gras Tictrich gemacht ha.te,
gönnen, um so mehr als eö seine Hochzeit
in die Zeit dcr Gcrichtsserieil gelegt
hatte.
Es waren ein paar Wochen nach ihrer
Heimkehr vergangen. Ein kalter Herbst
wind entblätterte bereits die Bäume des
nahen Grunewalos, als eines Nachmit
tags eine fragwürdige Gestalt in dem
Bureau des Rechtsanwalts Grasen
Buchenau erschien. Der Burcauvorstcher
maß die nicht gerade Vertraue ein
flößende Persönlichkeit mit mißtrauischen
Blicken. Der kurze, hellfarbige, mit
Flecken übcrsäete Sommerüberzicher
war bis zum Halse hinauf zugeknöpft,
wahrscheinlich um die nicht mehr saubere
Wäsche vor neugierigen Blicken schmn
haft zu verbergen. Ter kleine runde
schwarze Hut war verbeult und am
Rande start abgegriffen. Wangen und
Kinn deS sonst nicht unsvmpatliischen
Gesichts waren schon mindestens vierzehn
Tage nicht mehr rafirt und gaben darum
mit i'.,icn halblangen Haarstoppeln dem
Antlii', ei unsauberes' Aussehen.
,T Herr RechtZanwalt zu spre
chcn?" fragte dcr Ankömmling mit einer
heisere Stimme.
Der Burcauvorstcher sah nach dcr
Ubr. die auf dreiviertel vicr zeigte.
Um vicr liijt beginnt die epreeu
stunde." beschieß er barsch. .Wa wün
schcn Sie denn?"
Der in dem schmierigen Ueberzicher
schien nicht gewöhnt, sich einschüchtern
z lassen. Er zoz sich einen Stuhl
heran, setzt, sich, schlug behaglich ein
Bein über daS andere und erwiderte
zurechtweisend: DaS werd' ich dem
Herrn Rechtsanwalt selbst sagen."
Der Burcauvorstcher machte eine auf
fahrende Bewegung und schien nicht
übel Lust zu haben, den Fremden, des
, sei, AeußereS einen zahlenden Klienten
kaum vermuthen ließ, ohne Weiteres
hinauszuweiscu. aber es lag doch etwa
in der Art des Fremde, daS den
Blireauvorstcher einschüchterte und ihn
veranlaßte, sich brummend über seine
Arbeit zu beugen und seinen empörten
Gefühlen lediglich durch ei stummeS
Achsclzuckcn Luft zu machen.
Etwa zehn Minuten später steckte der
Rcchtsanwalt seinen Kopf slüchtig durch
die Thür seines nebenan liegenden
Sprechzimmers.
I Ich bitte !"
, Der Fremde sprang hastig auf seine
Füße. Jedoch an der Thür zögerte er
einen Augenblick. Er faßte och einmal
nach dem obersten Knopf seines Ueber
zieher und zog den Kragen von beiden
Seiten zusammen. Tann trat er ein.
. Tet Rechtsanwalt Graf Buchenau
blickte nur slüchtig auf und deutete dann
einladend aus de neben seinem Schreib
tisch stehenden Stuhl. Ter Fremde aber
leistete dieser Einladung keine Folge.
Er blieb mitten im Zimmer stehen. Ein
verlegenes Lächeln erschien in seinem
Gesicht, seine Finger grisfcn nervö an .
der Krempe deS abgetragenen Hute T
herum, während er die Frage hervor
stieß: Na. erkennst Du mich denn
! nicht. Dietrich?"
Der Rechtsanwalt drehte sich jäh
herum und schnellte mit einem Ruck in
die Höhe. Sich vor den ihm Gegenüber
stehenden hinstellend und ihn mit er
staunt forschenden Augen betrachtend,
brach er in den Ausruf au: .Bist Du
es denn wirklich. Bcdo?"
, Und als dieser ausathinend. daß der
erste, schwerste Moment vorüber, lächelnd
I nickte, sügte er hinzu: .Ich habe Dich
längst erwartet."
I So !" Bodo fand seine UngenirMtt
allmälig wieder und streckte dem Brder
die Hand entgegen : Na, das freut
mich. Dann komme ich Dir also nicht
ungelegen."
Der Rechtsanwalt machte doch eine
unwillkürlich zurückzuckende Bewegung,
denn Boboö letzte Worte hatten ihm
einen Hauch vo Bierdunst, der nicht
eben lieblich mit dem Geruch schlechten
Kognaks gemischt war, zugetragen.
Aber er bezwäng sich nd schlug ein.
Zugleich nahm er den Anderen von
Neuem in Augenschein.
.Sage 'mal, wie siehst Du denn
aus!" bemerkte er kopfschüttelnd mit
einer Mischung von Spott und mitlei
digern Schrecken.
Bodo aber hatte seine Verlegenheit
längst überwunden und lächelnd an sich
herabschauend, erwiderte er: ,'n bischen
strapazirt, wie? Das genirt 'n großen
Geist nicht. Dem Schaden ist leicht ab
zuhelfen, wenn Du niir ' bischen
unter die Arme greifst." Und sich mit
der Hand über das struppige Kinn
streichend, sügte er mit Galgenhumor
binzu: .Ich glaube, der Backenbart
steht mir nicht. Was meinst Du, ob ich.
ihn mir wieder absäbeln lasse?"
Graf Dietrich schüttelte och immer
mit dem Kopf und betrachtete seine
Bruder immer von Neuem. Endlich,
zogen sich feine Mienen zu einem stren
gen Ausdruck zusammen, und er sagte ,
ernst: Eigentlich sollte ich mit Dir
ordentlich in's Gericht gehen. Du hast
mir schöne Sachen gemacht. Wenn Herr
Börner Dich trifft, dann Gnade Dir
Gott! Aber ich glaube, ,n Deiner Lage
sind Vorwürfe wenig angebracht. Ueber
dies, sehe ich, hat die Strafe nicht lange
auf sich warten lassen. Es ist eben die
alte Geschichte: Wie gewonnen, so zcr
ronncn."
Bodo nickte trübselig dazu.
So ist es." stimmte er bei. Die
paat Mark, die ich mir bei Herrn Börner
erübrigt hatte, sind bald genug znin
Teufel gegangen. Tie verdammte',
Karten !"
i Dietrich stand ticfbekiimmcrt vor sei
nem Bruder, und seine Gedanken flogcn
nach Schloß Buchenau, zu feiner Mut
ter. Ein leises Ansathmcn hob sei
Brust. Nur gut, daß sie ihren Lieblina,
nicht in diesem Zustande sah.
Schämst Tu Tich denn gar nicht,
Bodo?" sagte er mehr traurig als schel
tend. Wüßtest Tu nur. wie Mama
sich um Tcinctwillcn härmt! Das, .
was Dn an ihr gcsündigt hast, kannst i
Tu nie nie wieder gut machen. Tu
hast ihr Leben zerstört. Die Sorgen
und der Kummer un, Tich bringen' sie ;
täglich dem Grabe näher."
Seine Stimme schwankte und auch
über des Leichtsinnigen Gesicht flog ein
Zucken der Rührung und Zerknirschung.
Beschämt senkte er sein Haupt. Plötzlich
aber erhob er sein Gcsicht mit jähem
Ruck.
Der Teufel soll mich holen !" rief er
und schlug sich betheuernd und ausgc
regt mit dcr Rcchtcn auf feine linke
Brnstseite, wcnn ich noch einmal die
verwünschtcn Karlen in die Hand
nehme. Das schwöre ich Tir, Tietrich
auf mein heiligstes"
Aber der Rechtsanwalt winkte ob.
Er mochte vo dem in dieser Situation
abgegebenen Eelöbniß nicht allzu viel
halten..
Auch wer für gewöhnlich
nicht mitzuzählen pflegt, hat endlich
Äclegenheit. einmal mitgezählt zu wer
den, nämlich bei der Volkszählung.
In der Brau. Indu
strie des Landes sind jetzt 5620.
)00.X)0 angelegt und 900,000 Perso
nen in derselben beschäftigt. Die In
dustrie wirft Revenücn in der Höhe
von 571,000.000 per Jahr ab.
G e w i h einzig in seiner
Art steht Wichita County in KansaZ
da. Dasselbe hat nämlich nur einen, f
einzigen Pauper, und dieser hat die
Stelle des Armenaufseher und be
riebt als solcher Gehalt. ... ,.
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