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Ter Sprechende deutete durch da Jen per auf die vor der Thür stehende Squi page de LronS. ,Ta Koupe da hat mein künfrie! Schwiegervater ezedaut." .Tu meinst doch nicht etwa den van tcrotten ehemalig Hofnmgeufabrikon ten?- .Tkiilclbk, Ter Lammerlzerr Wrig femr beiden Hände zusammen und starrte seinen Schwaa mu fau öngmichem Ge ichts- ausdruck on. als befürcht er, derselbe befinde sich icht im chteu VesiKe seine Verstand,. Ja, ßage 'mol.' brach S US üym heraus, .woö dngt Tich denn eigentlich auf dieife anz an, unmögliche, an. nd gar unbegreifliche Idee? Das Mädchen ist mm und von niederer Her kunft. Ja. narum willst Du -sie denn eigentlich heirathen? Jeder vernünftige Mensch hat doch einen Ärund zu seiner Handlungsweise. Graf Tictrich Zonnte sich eine Lächeln nicht wehren. Ja, mein lieber Zossilo." entgeg nete er. ,Teu Habe ch ja auch, einen sehr triftigen."' .Na, da wäre ich doch wirklich be gierig " Einfach, ich liebe FrSulein BSrner." Ter kkammerherr machte eine Bewe gung der Geringschögung und gestattete sich ein kurzes Auflachen. .Tu liebst? Mein lieber Dietrich, man heirathct doch nicht immer gleich, wenn man liebt.'' Den jungen Grafen hatten die leb hasten Proteste seines Schwagers bisher lediglich belustigt, jegt ober runzelte er seine Stirn, und seine Stimme klang sehr ernst und scharf, während er erwi bette: .Ich muß Tich doch bitten, Zasfilo. die Angelegenheit etwae ernst hafter zu behandeln. Ich liebe meine Braut und achte und verehre sie. Und wenn Tu mich nicht ernstlich erzürnen willst, muß ich Dich doch bitten, diese meine Empfindungen zu respektiren und meine Verlobung als eine Thatsache anzusehen, an der nicht zu rühren und nicht zu deuteln ist." Baron von GlüierRottenfeld machte em etwas verdutztes Gesicht zu dieser Erklärung. Tann zuckte er leicht mit den Achseln, und schließlich legte er seine beiden Hände auf Dietrichs Schultern, drückte ihn sanft auf den neben ihm stehenden Stuhl und sagte, sich selbst auf inen der Stühle niederlassend: Laß uns einmal in aller Ruhe sprechen, Dietrich, und ohne alle Animosität! Sieh' einmal, wenn Du nun wirklich das Fräulein Börner heirathest, dann ist doch Deine ganze Karriere vcr pfuscht.' Verpfuscht? Erlaube 'mal' Nun ja. Zur Regierung kannst Tu dann doch ganz gewiß nicht mehr gehen, und selbst, wenn Tu Tich begnügst, was ich sehr bedauern würde denn cs ist unter dem höheren Adel gegen allen Brauch Dich dem Richterbernf zu wid men. so müßtest Tu ja noch eine ganze Anzahl von Jahren warten, ehe Tu im Stande wärst, zu heirathen. Oder glaubst Tu, mit den zweihundert Mark monatlich, die Tir Papa gibt, eine Familie zu begründen?" Tictrich athmete tief. Ich habe über diese Frage die ganze Nacht nachgedacht erwiderte er ernst. Und ich bin endlich zu dem Entschluß gelangt, weder die Regierungs noch die Richterlarriere einzuschlagen." Ja, was bleibt Tir denn da noch übrig?" warf der Kammerherr ein und sah seinen Schwager neugierig an. Ich werd', sobald ich das Assessor eramen befanden habe, einfach eine Zulassung als Rechtsanwalt beantra gen." Ter Kammerherr machte einen Rick mit seinem Stuhl nach rückwärts und betrachtete von da aus den ihm Gegen übersißendcn mit starren Augen, in denen sich daö höchste Erschrecken spie gelte. Die Ueberraschung hatte ihm für's Erste die Fähigkeit z sprechen geraubt. So gab er zunächst seinen Empfindun gen nur durch eine beredte Geste Aus druck, indem er mit beiden Händen rück sichtslos in seine wohlgeglüttete Frisur griff. Endlich machte sich sein Entsexen in dem Ausdruck Luft: Sage 'mal. bist Tu denn nicht recht bei Sinne l Rcchtsanmalt willst Tu werden? Herr gott, habe ich ein Pech mit meinen Schwägern !" Ter Referendar lächelle sarkastisch. Ja," gab er mit bitterer Ironie zurück, da werde ich Tir wohl ich helfen können, lieber Tassilo, so sehr ich Tich auch bebau. Tu wirst auch das noch ertragen müssen." Ter Kammerhcrr schüttelte noch im mer ganz fassungslos und außer sich den Kopf. Aber das ist ja gar nicht möglich," rief er. Das ist ja noch gar nicht dage wcsen. Ein Graf als Rechtsanwalt. das ist ja doch einfach gegen alle Tradition." Der Referendar, den die Verzweiflung seines Schwagers halb belustigte und halb ärgerte, stimmte dem Jammernden mit grimmem Spctt bei: .Allerdings, in Berlin gibt es noch keinen gräflichen Rechtsanwalt und wahrscheinlich auch in zanz Preußen noch nicht. Einer muß eben den Ansang machen." Und der bist ausgerechnet Du, aus gerechnet mein Schwager." klagte Baron von Elümer.Rottenfeld, sprang auf und rannte wie ein Besessener im Zim mer hin und her. , Endlich schien er sich etwas zu beruhigen. Er blieb am Jen ster stehen, blickte gedankenvoll durch die Scheiden und schien über irgend etwas nachzusinnen. An dcm wiederholten tiefen Aufseufzen und der Art, wie er still seine Schultern bewegte und mit der .neryös, zuckenden Hand über ,d!? ktirn strich, ionnte man kninelimeJ, doß etwas LichtieZ in ihm verging, und dcß er mit einem Entschlub rang. Jext schien er , einem solchen gelangt; er tcbrte zu seinem Schwager zurück und ihm liebenswürdig beide Hände uf die Schultern legend, begann er im Ton des wohlmeinenden Freuudek: Ich will Tir eine Vorschlag machen, lieber Tictrich. Sich' 'mal. die Idee mit de Rcchtsanwalt muiit Tu aufgeben. Tarau kannst Tu doch nicht im Ernst denken. Bedenke doch ur l Die Grafen Buchenan gehören zum Hochadcl; eine Linie Eures HauscS irmrebemalsreichs unmittelbar. Trine Vorfahren haben Alle entweder auf ihrem Befikthum ie kleine Herrscher grschaltet oder befände sich ln den höchst, Stellungen de Staates oder des Hofes. Und nun willst Tu, ein Graf Buchen, ein simpler Rcchtsauwatt werden wie ein izbeliebiger Müller und Schulze oder wie ein Lcvy undEohn. Tu willst Tich jedem Spießbürger nd Bummler, jedem Halunken und Spitzbuben, der ,u Dir kommt, zur Verfügung stellen und ouS schmierigen Händen Geld in Empfang nehmen für oft zweifelhafte Dienste ! Nein. Dietrich, das wirst, da kannst Tu uns nicht antbun. So kannst Tu nicht gegen alles Herkommen han dein ! Eo kannst Tu nicht all Anschau ungen. die uns und allen unsere EtandeS heilig und unverletzlich sind, mit Füßen treten wollen. Damit wür best Tu Tich ja außerhalb des Kreise der Standesgenossen stellen. Wenn wir, die wir berufen sind, die alten, guten Institutionen des Staates und der Gesellschaft z schützen und zu kvn serviren. uns selbst so rücksichtslos, und ich möchte sagen revolutionär, über alle herkömmlichen Schranken hinwegsetzen, dann ist es sreilich kein Wunder, wenn die Grundfesten de Staate immer mehr und mehr in'ö Wanken gerathen." Ter Kammerherr hatte sich ganz heig geredet. Er pustete und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Tann fuhr er fort : .Also, ich will Tir einen Vorschlag machen. Dietrich. Ich will Dir ermög lichen, die allein für Dich passende Kar riere einzuschlagen. Ich will mich ver pflichten. Tir dreihundert Mark monat lich zu zahlen, das heißt vorzuschießen, wenn Tu zur Regierung übertrittst, und ich will Dir diesen Zuschuß so lange zahlen, bis Du in eine besoldete Stellung aufrückst." Er versetzte dem ihm Gegenüberstehen den einen wohlwollenden Nlapps aus die Schulter, während von seinem strahlen den Gesicht deutlich das erbebende Selbstbewußtsein leuchtete, sich von einer höchst noblen, uneigennützigen, opferwilligen Seite gezeigt zu haben. Dietrich aber schüttelte ernst mit dem Kopf und entgegnete: Ich dedaure. Es ist sehr liebenswürdig von Tir. aber ich kann Dein Anerbieten nicht anneh men. Sechs Jahre würde es doch min bestens dauern, bis ich eine Laudraths oder Regierungsrathsstelle erhalte. Dann hätte ich mir eine Schuldenlast von über zwanzigtausend Mark aufge laden. Wie sollte ich die von meinem kargen Anfangsgehalt tilgen können?" Der Kammerherr räusperte sich und zögerte eiir'paar Sekunden, he er mit einem diplomatischen Ausdruck fortfuhr : Ja, lieber Dietrich, wenn ich Tir die Mittel vorschieße, zur Regierung über zugehen, so setze ich dabei selbstverständ lich voraus, daß Du auch auf die die andere Idee verzichtest. Als Landrath und mit Deiner sozialen Stellung stehen Dir ja doch einmal die besten Partien in Aus", Tictrich machte eine so heftige auf fahrende Bewegung, daß dem Kammer Herrn der Rest des Wortes in der Kehle stecken blieb. Aha !" brach der junge Mann ent rüstet los, und die Räthe tiefster Em pörung flammte auf seinen Wange. Also darauf kommt Tein licbenswür diger Borschlag wieder hinaus. Ich habe Tich schon vorhin ernstlich ersucht, an die Beziehungen zwischen mir und meiner Braut nicht zu rühren. Also das dünkt Tir nicht unchrenwerth, einem armen, bürgerlichen Mädchen das gege bene Wort zu brechen und aus schmuxi gen Eeldinteressen eine ungeliebte reiche Frau heimzuführen? Dagegen hältst Tu es für unehrenhaft, daß ich in einem bürgerlichen Beruf eine Erwerb suchen und mich sür meine Arbeit bezahlen las sen will? Ja. würde ich als Landrath nicht auch Geld sür meine Dienste in Empfang nehmen? Und kommt das Gehalt des Staatsbeamten nicht auch von den Schulzcs und Müllers, aus den Abgaben der Bürger, Bauern und Arbeiter? Deine Geringschätzung des Rechtsanwaltstandes kaun ich nicht thci lcn. Zweifelhafte Dienste werde ich nie Jemandem leisten, schmutzige Dinge werden in mir weder einen Vertheidiger noch Beschönig sinden, sondern ich werde nur eine Pflicht kennen, dem Rechte zur Anerkennung zu verhelfen, den Unschuldigen vor ungerechter Strafe zu schützen und dem reumüthigen Schul digen eine mildernde Beurtheilung z verschaffen. Und ich glaube, daß eine solche Thätigkeit Niemandem Schande machen kann, auch dn Hochgeborensten nicht. Im Gegentheil, ich meine, das ist ei schöner, edler Beruf, dcr mir mehr Befriedigung gewähren wird, als dcr eines Verwaitungsdeamten, wenn ich auch als solcher vielleicht mehr äußere Anerkennung und Ehren einheimsen würde. Und da wir einmal von diese Dingen sprechen, so will ich Tir nur sagen, Tkssilo. daß ich nicht nur als Edelmann, andern auch als Mensch eine Ehre haoe, und diese gebietet mir, dem Mädchen meiner Liebe mein Wort zu halten und ihr und mir selbst male rieller Borurtheile willen nicht untreu zu werden. Und wenn ich einer einge bildeten Standesehre zu Liebe meine Pflicht und Ehre als Mensch verletzen würde, so würde ich mich selbst verachten müssen. Im Uebrigen, mein lieber Tassilo, meine ich, unsere Standesge nossen, die da glauben, in pedantischem, beschränktem Festhalten an alten Ueber lieferungen ihrer Pflicht zu genügen, verstehen die Zeichen der Zeit sehr wenig. Im Gegentheil, ich glaube, wir nützen dem Staate und der Aufrechterhaltung der Ordnung weit mehr, wenn wir überlebte, unzcitaemäße , Vorurtheile fahren la,,en und endlich einmal du Einbildung aufgeben, etwa ganz Be sondere!. Bevrizugte zu sein, wenn wir nicht rerschmahen, i,i allen atilCe ,ea Berufen Schulter an Schulter mit den Besten de, BürgerthumS zu wctlei frrn." Er sprach die Icttcn Worte mit einem leichten, ironischen Auslug. Baron von GlumcrRL:tenfc!d ergriff seinen Hut. Ja jawohl.- erwiderte er. richtete sich mit einer polzri, Bewegung in die Höhe, und sein Gesicht ahm einen kühlen, hochmüthigen Ausdruck an, ja, daS habe mir. Ich bcdaure, daß Tu mich in die Lage bringen willst, künftig auch noch meines zweiten Schwagers wegen vor meinen Kamera den und Freunden erröthen zu müssen." Er nickte kurz und verließ mit ostcnta tiver Eile Zimmer und Wohnung. Dietrich zuckte mit seinen Schultern, lächelte und stieg nach ihm laugsam und ruhig die Treppen hinab. U. KopZkrl. Dietrich nahm zwei Tage Urlaub nd niste mit Franziska nach Schloß Buche nau, um seine Braut seinco Eltern vor zustellen, nachdem er die Letzteren in , einem ausführlichen Briefe von dem Vorgefallenen .in Kenntniß gesetzt und ihre Einwilligung zudem Besuch einge . holt hatte. Die Gräfin ahm ihre Schwiegertochter mit jener Apathie auf, die ihr körperliches und seelisches Leiden , bei ihr zur Gewohnheit gemacht hatte. I Ter Graf dagegen begegnete der jungen , Dame mit der ganzen achtungsvollen Artigkeit des Kavaliers der alten Schule. Als er am Abend mit feinem Sohne ! noch ein Stündchen unter vier Augen ' verplauderte, faßte er feine Ansicht in die Worte zusammen: lerne Braut ( macht einen lehr lympathischeu Eindruck, nicht nur äußerlich. Sie ist bescheiden. ohne schüchtern und befangen zu sein. Sie besitzt Anmuth und Takt. Ich kann also Teine Wahl nicht tadeln. Freilich, Tu kennst meine Ansichten. Ich bin nicht für die Mischehe von einem Stande in den anderen hinüber. Ich bin der Meinung, man soll möglichst innerhalb seiner lasse bleiben. Aber ich bin von der ölten Generation. Ihr Jüngeren habt andere Anschauungen und andere Ideale. Ich achte Deine Ansichten und will Tir die einigen nicht auszwingen. Du bist immer ein ehrenhafter Mensch und ein guter Sohn gewesen. Darum vertraue ich darauf, daß Du in sittlicher Hinficht gut gewählt haft. , Mehr habe ich nicht zu verlangen." Graf Buchen bewies seiner Schwie gertochter bis zur Minute des Abschieds die aufmerksamste und herzlichste Höf lichkeit, so daß Jranziska ganz entzückt war. - .Weißt Tu," schwärmte sie später begeistert, als sie sich auf der Rückrcis: befanden, zu ihrem Bräutigam, Dei nen Papa verehre ich von ganzer Seele. Nie im ganzen Leben hat mir ein Herr so imponirt, wie er. So hatte ich mir immer die alten Edelleute vorgestellt. Würdevoll nd ehrfurchtgebietend. Jeder Zoll ein Kavalier '." Weder seinem Bater noch seiner Mut ter verrieth Dietrich, daß Bcdo es ge Wesen, der die Wendung zum Schlechten in den äußeren Verhältnissen seiner Schwiegereltern verschuldet hatte. Und als seine Mutter ihn während eines kurzen Zusammenseins unter vier Augcn nach ihrem älteren Sohn befragte, ant wartete er ausweichend. Er habe ihn in letzte? Zeit nicht gesprochen. Jedenfalls gehe es ihm gut. Als Dietrich wieder in Berlin war, fühlte er sich durch die Anregung seiner Mutter veranlaßt, nach Bodo zu for schen. Auch drängte ihn sein Gefühl, den Bruder von seiner Verlobung mit Franziska in Kenntniß z setzen. Eine an Bodo schriftlich gerichtete Anzeige kam mit dem Vermerk zurück: Adres sat verzogen, unbekannt wohin." Auch auf dem Einwohnermeldeamt, an das fich Dietrich wandte, konnteer des Bru ders Ausenthalt nicht erfahren. Ter Bescheid lautete: Inder letzten Woh nung abgemeldet nach außerhalb." Mehr konnte er nicht thun, und es blieb ihm nichts Übrig, als dem Zufall das Weitere zu überlassen. Uebrigens würde Bodo wohl kaum verfehlen, sich, sobald es ihm schlecht gehen würde, seines Bruders zu erinnern. Seinem Schwager und seiner Schwe ster schickte Dietrich eine formelle Anzeige seiner Verlobung, worauf ihm ein for meller Glückwunsch zuging. Ja. Dietrich überwand sich sogar so weit, aus Rück sicht auf seine Braut und etwaige spätere Begtgiiiingen mit seinen Verwandten, denselben eine formelle Visite mit Iran zisla abzustatten. Zum Glück (oder war dcr Diener vorher dahin instniirt?) waren der Kammerherr und seine Gat tin nicht zu Hanse, so daß das Braut paar sich aufaihniend begnügen konnte, seine Karten abzugeben. Ter Prozeß, den Herr Legermann, dcr geohrfeigte Ehcf der Firma Karl Wilhelm Lcgermann, angestrengt hatte, endete mit der Bernrthcilnng des Re ferendars zu einer geringen Geldstrafe, da die vorausgegangene Beleidigung seiner Braut durch den Klüger dcm Bc klagten als strafmildernd in Anrechnung gebracht wurde. Kurze Zeit darauf bestand Gras Tictrich das Assessorexamen. Ein halbes Jahr lang arbeitete der Assessor bei einem sehr beschäftigte Rechtsanwalt. dem Justizrath Haaeinann. Tan be wirkte er seine Zulassung als Rechtsan walt beim Landgericht II. Er liefe sich in dem Vorort Halensee nieder, weil er dort leichter Klienten zu finden hoffte. Das Pvrzcllanschild an dem Hause, in dem er Wohnung genommen, erregte das Interesse vieler Passanten, und mancher stand staunend still und las kopfschüttelnd: Graf von Buchenau, Rcchtsanwalt, Sprechstunden vier bis ficbcn Uhr Nach mittags." Eine Vororteitung nahm signr im redaktionellen Theil Notiz von diesem seltenen Vorgang und berichtete seinen verwunderten Lesern, daß zum erste Mal im Bezirk dcr Landgerichte l und II ein wirklicher Gras" den Beruf eines RcchanwaltS ausübe. Man bc sprach den Fall mit Interesse i den hamilicn und an den tammüichen t sUcn Halenfeer Lokalen, und zcrbrack sich die Kopfe darüber, durch welchen Umstand der Graf Buchena wohl zu dem für einen so hochgeborenen Aristo traten ganz ungewöhnlichen Entschluß veranlaßt worden war. die Rcchüan altskarriere einzuschlagen, und allerlei scharssinnige Vermiithungen wurden dabei laut. Al dabei blieb das In tercsse sür den Graf Rcchtsanwalt stehen. Keinem dieser Lcüte siel eS ein. sich des Grafen zu erinnern, sobald sie in einen, Rechtsstreit juristischer Hilft benöthigten.. Wenn ich einen RechtSanwalt brauche, den ich bezahle." sagte der frei, sinnige Geschäftsmann, .so will ich mit ihm ngenirt von der Leder weg reden. Ich will keine Lomplimenle machen Herr Graf hier, Herr Graf da und tvill mich womöglich icht über die Achsel ansehen lasse und nachher noch oben drein aristokratisch hohe Rechnungen be zahlen. Ucberhaupt, was versteht denn solch' Aristokrat von geschäftlichen Dingen !" Sehnlich argumentirtcn die Klein Händler, die Bauern und Arbeiter, tziuen Grafen in seiner Behausung auf zusuchcn und ihm ihre kleinen Anliegen vorzutragen, das war den Leuten schon lo wie so zu peinlich; mit einem so hohen Herrn konnte man doch nicht so vertraulich sprechen, wie mit einem ein fachen bürgerlichen Rechtsanwalt, abge ehcn davon, daß ein Aristokrat doch gar nicht im Stande war, sich in die An fchauuvgcn und Gefühle eines kleinen Mannes hineinzufinden. Wie konnte sich den ein Graf sür die Streitsache ine Bauern oder Arbeiters interessi reu ! Ter nehm einfach das Geld und betrieb nachher die Sache mit ariftokra tischer Nonchalance. Seine Standesgenossen aber nahmen die Dienste des Grasen-Rechtsonwalt och viel weniger in Anspruch. Sie alle waren mit dem Kammerherr Baron von GlümerRottenselb über die Nieder lassung des Grasen als Rechtsanwalt höchst indignirt und empfanden diesen seltenen Fall, diese Konzession an die alle Standesunterschicde ausgleichende Tendenz der Zeit" als einen Skandal. Hätte nicht hier und da einen braven Bürger die Ncugierde in die Sprech stunde des gräflichen Rechtsanwalts gc trieben, und hätte vor Allem nicht Justizrath Hagemann manchen Rath suchenden seinem jungen Kollegen zuge schickt. Graf Dietrich würde alle Ursache gehabt huben, seinen Entschluß zu be reuen. So aber kam er mit Unter stützung dcö freundlichen Justizraths glücklich über den schweren Ansang hin weg. Und dann half die natürliche Ent Wickelung der Dinge ihm weiter. Tieje nigen, die an seinem Schilde ein Tugend Mal zögernd vorübergegangen waren, kamen schließlich dahin, doch einmal mit dem gräflichen Rechtsanwalt einen Ver such zu machen, schon der Bequemlichkeit wegen, um nicht erst weiter nach Berlin hineingehen zu müssen. Und als sie sahen, daß Rechtsanwalt Gras Buchenau aristokratische Allüren ganz und gar nicht herauskehrte, und mit ihnen nicht anders verkehrte als irgend ein bürg licher Rechtsanwalt, und als die Ersah, rung sie obendrein belehrte, daß der junge Rechtsanwalt sich dcr Interessen seiner Mandanten mit ebenso großem Eifer wie Geschick annahm, da kamen sie nicht nur wieder, sondern empfahlen ihn auch angelegentlich ihre Freunden und Kollegen. Als ein halbes Jahr vorüber war, glaubte er es wagen zu können, seine geliebte Braut heiinznjühren und einen eigene Herd zu begründen. Tie Hoch zeit wurde natürlich in bescheidener Weise und im engsten Familienkreis gefeiert. Das Kammerherr Glümer Rottenfcld'sche Ehepaar war formell eingeladen worden und hatte, wie nicht anders erwartet worden war, unter höflichem Vorwand abgesagt. Tie Grä fin-Muttcr wurde durch ihren leidenden Zustand entschuldigt, der alte Graf aber hatte es sich nicht nehmen lassen, an der Trauung sowohl we a der darauf folgenden kleinen Fcier theilzunehmen. Er führte Frau Börner, die sich seit lange nicht so zufrieden und gehoben gefühlt hatte, zu Tisch und brachte auch den Toast ans die Neuvermählten aus. Seine Schwiegertochter schloß er mit väterlicher Herzlichkeit in die Arme. küßte sie und sagte bewegt: Ich wün sche Dir von Herzen Glück, mein liebes Kind! T bekommst eine tüchtigen, braven Mann. Halte ihn immer lieb und werth! Tann kannst Dn Deines Glückes und meines Dankes sicher sein." Die GräfinMuttcr hatte aus dem Familienschmuck ein paar kostbare Stücke gespendet, und auch der Kammerherr und Gemahlin hatten es an dem üblichen Hochzcitsgcschenk nicht fehlen lassen und einen prunkvollen silbernen Tafclanfsatz geschickt, eine Gabe, die in dem jungen Ehepaare allerdings mehr pcinliche als andere Empfindnngcn weckte. Sogar eine kleine Hochzeitsreise konnte sich das junge EKcpaar dank der Erspar Nisse, die Gras Tictrich gemacht ha.te, gönnen, um so mehr als eö seine Hochzeit in die Zeit dcr Gcrichtsserieil gelegt hatte. Es waren ein paar Wochen nach ihrer Heimkehr vergangen. Ein kalter Herbst wind entblätterte bereits die Bäume des nahen Grunewalos, als eines Nachmit tags eine fragwürdige Gestalt in dem Bureau des Rechtsanwalts Grasen Buchenau erschien. Der Burcauvorstcher maß die nicht gerade Vertraue ein flößende Persönlichkeit mit mißtrauischen Blicken. Der kurze, hellfarbige, mit Flecken übcrsäete Sommerüberzicher war bis zum Halse hinauf zugeknöpft, wahrscheinlich um die nicht mehr saubere Wäsche vor neugierigen Blicken schmn haft zu verbergen. Ter kleine runde schwarze Hut war verbeult und am Rande start abgegriffen. Wangen und Kinn deS sonst nicht unsvmpatliischen Gesichts waren schon mindestens vierzehn Tage nicht mehr rafirt und gaben darum mit i'.,icn halblangen Haarstoppeln dem Antlii', ei unsauberes' Aussehen. ,T Herr RechtZanwalt zu spre chcn?" fragte dcr Ankömmling mit einer heisere Stimme. Der Burcauvorstcher sah nach dcr Ubr. die auf dreiviertel vicr zeigte. Um vicr liijt beginnt die epreeu stunde." beschieß er barsch. .Wa wün schcn Sie denn?" Der in dem schmierigen Ueberzicher schien nicht gewöhnt, sich einschüchtern z lassen. Er zoz sich einen Stuhl heran, setzt, sich, schlug behaglich ein Bein über daS andere und erwiderte zurechtweisend: DaS werd' ich dem Herrn Rechtsanwalt selbst sagen." Der Burcauvorstcher machte eine auf fahrende Bewegung und schien nicht übel Lust zu haben, den Fremden, des , sei, AeußereS einen zahlenden Klienten kaum vermuthen ließ, ohne Weiteres hinauszuweiscu. aber es lag doch etwa in der Art des Fremde, daS den Blireauvorstcher einschüchterte und ihn veranlaßte, sich brummend über seine Arbeit zu beugen und seinen empörten Gefühlen lediglich durch ei stummeS Achsclzuckcn Luft zu machen. Etwa zehn Minuten später steckte der Rcchtsanwalt seinen Kopf slüchtig durch die Thür seines nebenan liegenden Sprechzimmers. I Ich bitte !" , Der Fremde sprang hastig auf seine Füße. Jedoch an der Thür zögerte er einen Augenblick. Er faßte och einmal nach dem obersten Knopf seines Ueber zieher und zog den Kragen von beiden Seiten zusammen. Tann trat er ein. . Tet Rechtsanwalt Graf Buchenau blickte nur slüchtig auf und deutete dann einladend aus de neben seinem Schreib tisch stehenden Stuhl. Ter Fremde aber leistete dieser Einladung keine Folge. Er blieb mitten im Zimmer stehen. Ein verlegenes Lächeln erschien in seinem Gesicht, seine Finger grisfcn nervö an . der Krempe deS abgetragenen Hute T herum, während er die Frage hervor stieß: Na. erkennst Du mich denn ! nicht. Dietrich?" Der Rechtsanwalt drehte sich jäh herum und schnellte mit einem Ruck in die Höhe. Sich vor den ihm Gegenüber stehenden hinstellend und ihn mit er staunt forschenden Augen betrachtend, brach er in den Ausruf au: .Bist Du es denn wirklich. Bcdo?" , Und als dieser ausathinend. daß der erste, schwerste Moment vorüber, lächelnd I nickte, sügte er hinzu: .Ich habe Dich längst erwartet." I So !" Bodo fand seine UngenirMtt allmälig wieder und streckte dem Brder die Hand entgegen : Na, das freut mich. Dann komme ich Dir also nicht ungelegen." Der Rechtsanwalt machte doch eine unwillkürlich zurückzuckende Bewegung, denn Boboö letzte Worte hatten ihm einen Hauch vo Bierdunst, der nicht eben lieblich mit dem Geruch schlechten Kognaks gemischt war, zugetragen. Aber er bezwäng sich nd schlug ein. Zugleich nahm er den Anderen von Neuem in Augenschein. .Sage 'mal, wie siehst Du denn aus!" bemerkte er kopfschüttelnd mit einer Mischung von Spott und mitlei digern Schrecken. Bodo aber hatte seine Verlegenheit längst überwunden und lächelnd an sich herabschauend, erwiderte er: ,'n bischen strapazirt, wie? Das genirt 'n großen Geist nicht. Dem Schaden ist leicht ab zuhelfen, wenn Du niir ' bischen unter die Arme greifst." Und sich mit der Hand über das struppige Kinn streichend, sügte er mit Galgenhumor binzu: .Ich glaube, der Backenbart steht mir nicht. Was meinst Du, ob ich. ihn mir wieder absäbeln lasse?" Graf Dietrich schüttelte och immer mit dem Kopf und betrachtete seine Bruder immer von Neuem. Endlich, zogen sich feine Mienen zu einem stren gen Ausdruck zusammen, und er sagte , ernst: Eigentlich sollte ich mit Dir ordentlich in's Gericht gehen. Du hast mir schöne Sachen gemacht. Wenn Herr Börner Dich trifft, dann Gnade Dir Gott! Aber ich glaube, ,n Deiner Lage sind Vorwürfe wenig angebracht. Ueber dies, sehe ich, hat die Strafe nicht lange auf sich warten lassen. Es ist eben die alte Geschichte: Wie gewonnen, so zcr ronncn." Bodo nickte trübselig dazu. So ist es." stimmte er bei. Die paat Mark, die ich mir bei Herrn Börner erübrigt hatte, sind bald genug znin Teufel gegangen. Tie verdammte', Karten !" i Dietrich stand ticfbekiimmcrt vor sei nem Bruder, und seine Gedanken flogcn nach Schloß Buchenau, zu feiner Mut ter. Ein leises Ansathmcn hob sei Brust. Nur gut, daß sie ihren Lieblina, nicht in diesem Zustande sah. Schämst Tu Tich denn gar nicht, Bodo?" sagte er mehr traurig als schel tend. Wüßtest Tu nur. wie Mama sich um Tcinctwillcn härmt! Das, . was Dn an ihr gcsündigt hast, kannst i Tu nie nie wieder gut machen. Tu hast ihr Leben zerstört. Die Sorgen und der Kummer un, Tich bringen' sie ; täglich dem Grabe näher." Seine Stimme schwankte und auch über des Leichtsinnigen Gesicht flog ein Zucken der Rührung und Zerknirschung. Beschämt senkte er sein Haupt. Plötzlich aber erhob er sein Gcsicht mit jähem Ruck. Der Teufel soll mich holen !" rief er und schlug sich betheuernd und ausgc regt mit dcr Rcchtcn auf feine linke Brnstseite, wcnn ich noch einmal die verwünschtcn Karlen in die Hand nehme. Das schwöre ich Tir, Tietrich auf mein heiligstes" Aber der Rechtsanwalt winkte ob. Er mochte vo dem in dieser Situation abgegebenen Eelöbniß nicht allzu viel halten.. Auch wer für gewöhnlich nicht mitzuzählen pflegt, hat endlich Äclegenheit. einmal mitgezählt zu wer den, nämlich bei der Volkszählung. In der Brau. Indu strie des Landes sind jetzt 5620. )00.X)0 angelegt und 900,000 Perso nen in derselben beschäftigt. Die In dustrie wirft Revenücn in der Höhe von 571,000.000 per Jahr ab. G e w i h einzig in seiner Art steht Wichita County in KansaZ da. Dasselbe hat nämlich nur einen, f einzigen Pauper, und dieser hat die Stelle des Armenaufseher und be riebt als solcher Gehalt. ... ,. . 1