Die 6c."hi"btc rrn den: l!::nott ' täuschen. , ?on 5t?d??: C i t r rot g. T brühen om WS, ron br !lei,e Back) uotbr-ifl-ett. nno f:.ilr t in tlet re3 Kauschen. ES war wirklich klein, aber 3 fjjjuic gar ja freundlich uiit dkin rotten Ziegeldachs hervor, und die kleinen grünen Läden standen ihm gar ,i ant. m fisltie lanae aedauert. biS daS kleine Häuschen so fertig dastand. Lange Jahre hatte der alte Winter arbeiten und sparen müssen. biS er eS sein eigen nennen konnte. Aber schließ' lich hatte er eS durch seinen emsigen Fleiß doch so weit gebracht. -An einem schönen ftrühlinasmoraen zog er mit seinem Weib in daS kleine Häuschen am Wald ein. anz auein kamen sie heran, ohne Freunde und Be kannte. Ader auS ihren Augen leuch tete ein unendliches Glück, als sie über die große Wiese kamen und ,yr eigenes, milbkam verdientes Heim erblickten. Auch der Wald freute sich über feine neuen Nachbarn und rauschte ihnen fröhlich zum Empfang entgegen. Und hie Böael sanoen ,um rufe so schön sie konnten, und die Blumen dufteten und dufteten. ' So lebten die Beiden denn nun zu kämmen in dem kleinen Häuschen, und eS gab nichts, was ihnen an ihrem Glück gefehlt hätte. Der alte Winter ' arbeitete fleißig auf dem kleinen Feld, das neben dem Häuschen lag und fein Weib versorgte daS Gärtchen. Von Zeit zu Zeit kam der Jost. der auf einem nahen Gut in Dienst war. zu Besuch herüber. Das war ein junger Bursche von zwanzig Jahren, der wie ein Kind im Winter'schen Hause war. Gleich im dritten Lebensjahre, als seine Eltern storben waren, war er dorthin gekommen und hatte dann dort gelebt. biS er bei einem Bauern stei lung fand. Die Beiden freuten sich immer, wenn er kam. und wußten dann kaum, was sie ihm alles aus Liebe anthun sollten. So ging die Zeit dahin. Der Wald schüttelte sein gelbes Laub und grünte wieder. Auf der Wiese glitzerte der weiße Schnee, und dann stand sie wie der voller Blumen. Alles schwand da hin und kam wieder. Nur die Beiden in dem Ueinen Häuschen wurden nicht wieder jung. Die wurden immer älter und älter. Und jetzt sehnten sie sich oft nach einer Stütze, die ihnen die Arbeit auf dem Felde und in dem Gärtchen abnehmen sollte. Sie dachten dabei an den Jost. Aber der war noch so jung, und die Arbeit, die er bei ihnen fand, war für seine jungen Arme zu gering, als daß sie ihn deshalb aus seiner Stellung herausnehmen wollten. Aber er sollte doch zu ihnen kommen. Denn eines Nachts brannte daS Gut, auf dem er arbeitete, nieder, und er war ohne Stellung. Da zog er am anderen Tage für im mer in das kleine Häuschen am Wald ein. r Wie früher die Zwei, so lebten jetzt die Drei dort glücklich und friedlich zu fammen. Jost übernahm die Arbeit auf dem Felde und in dem Gärtchen, und die Beiden konnten auf ihre alten Tage die Hände ruhig in den Schooß legen. Ein Sommer kam nach dem andern. Aher als einstmals der Sommer und der Herbst wieder geschwunden waren, und der kalte eisige Winter in's Land zog, da brachte er die Krankheit in das kleine Häuschen am Walde. Jetzt wurde es ganz ftill und traurig dort. Frau Winter lag auf dem Kran kenbett, und der alte Arzt, der zuweilen aus der nahen Stadt herüberkam, schüttelte immer bedenklicher den grauen .Kopf. Die Kranke wußte, daß sie nicht wie der aufstehen würde, und da sagte sie eines Tages zu ihrem Manne: Wir wollen dem Jost das Häuschen der schreiben, denn wenn auch Du nicht mehr bist, steht er ganz allein in der Welt und weiß nicht, wovon er leben soll." , . Und sie thaten es auch und das kleine Häuschen am Walde hatte einen neuen Herrn. Bald darauf schlief die Kranke draußen auf dem stillen Dorffriedhof unter dem'weißen Schnee. - Der alte Winter trauerte ihr lange nach und fühlte sich oft vereinsamt. Aber er dankte dem Himmel doch, daß er den Jost hatte. Die Beiden vertru gen sich aber auch, wie sie eS besser nicht thun konnten. Wie zwei Brüder gin gen sie neben einander her. Nur zu weilen klang ein Mißton in der Seele des Alten. Dann fuhr der Jost nach der nahen Stadt und blieb oft bis über Nacht aus. Was er da trieb, davon sprach er kein Wort. Da trat er eines Tages, als er wie der in der Stadt gewesen war, zu dem Alten heran und faßte feine Hand: Ich muß Dir etwas sagen, was mich schon lange drückte, aber Du darfst mir nicht böse sein." Der Alte sah ihn erstaunt an. Jener aber fuhr unbeirrt fort, Ja. Du darfst mir nicht böse sein, denn ich selbst kann ja nichts dafür. Mein Herz schreibt eS mir vor, und dagegen kann ich nicht kämpfen. Ich liebe ein Mädchen und möchte es als Frau hier herführen." Der Andere sah ihn eine Weile trau rig an. und dann sagte er: Später, wenn ich todt bin, später, jetzt nicht. tivs.tt ich Ici-x Weid al? Htti hier um mich jeden, wo immer mei eignes Weid geschaltet und gewaltet hat. Die Erinnerung daran ist mir viel ,11 lieb und heilig. Wir Beide wollen al? aute Frernde zusammen bleibe:?: aber die aWt dring nicht mit." Die S'.irn des AnaeuSdei: fältele sich. Er wollte etwas entgegnen. etwas Hartes. Kränkendes. Ader er gewann keine Rahe wieder, ,2'xt ist gut und lieb und wird Dir eine treue Stütze kein." kaate er. .Sie wird Deiner Einsamkeit hier ein Ziel setzen, was doch Dir liedsem muk. Der Alte schüttelte den Kopf. .Nein. ich kann sie nicht hier haben. So lang ich lebe, soll der Geist der Todten hier nicht verdrängt werden. Und was die Einsamkeit angebt, die hab' ich jetzt sehr gern. Für mich gibt eS überhaupt lliur noch zwei inge. an oie iaj zu denken habe, und daS ist daS Grad draußen auf dem Friedhof und mein Tod." Aber wenn ich sie nun so lieb habe. daß ich nicht von ihr lanen kann? War best Du auch dann noch keine Rücksicht nehmen?" In dem Gesicht des Andern zuckte es schmerzlich auf. Rücksicht nehmen? Jost. sprich doch nicht so. Wir haben doch so viel für Dich gethan, und ich will auch letzt ja AüeS für Dich thun, was ich kann. Ader hier in dem Häus chen, ivaS mein Weib und ich unS erbaut haben, an dem wir jeden stein mit yar tem Schweiß verdienen mußten, wo wir Beide immer nur mit Dir lebten, kann kein anderes Weib sein. Sieh mal. ich bin doch nun schon so alt. und wenn auch ich gestorben bin. dann Nein, so lang warte ich nicht," gab Zost schroff zurück. Ich hab's ihr ver sprachen und werde mein Wort halten, 3ch werde sie hierhin bringen als mein Weib." Die Hände des Alten zitterten wie welkes Laub. Seine Lippen bewegten sich, aber er konnte kein Wort hervor bringen. Ich werde sie hierherbringen und damit ist es fertig. Du wirst Dich bald an sie gewöhnt haben Da richtete sich der Andere in die Höhe, und seine Stimme zitterte. Du wirst sie nicht hierhinbringen, verstehst Du? Ich will's nicht." Ein spöttisches Lachen antwortete ihm. Du willst nicht, haha. Du willst nicht? Wer ist denn eigentlich Herr hier. Du oder ich? Oder soll ich Dir erst das Papier zeigen, auf wem es steht?" Der Alte mußte sich am Stuhl fest halten, daß er nicht fiel. Seine Hände krampften sich zusammen und das Blut schien sein Herz zersprengen zu wollen. Dann beugte er sich unwillkürlich vor und sagte mit kaum vernehmbarer Stimme: Ich will nichts gesagt haben, Jost. verstehst Du? Ich will nichts ge sagt haben. Aber thu' was ich gesagt hab' und, laß sie fort." Ich laß sie nicht fort. Und wenn Du's nicht willst, dann steht Dir der Weg ja offen. Aber hier im Haus bin ich Herr, und wer das.nicht glaubt, dem will ich's schon Zeigen." Da legten sich plötzlich zwei Fäuste um seinen Arm und wollten ihn zu Bo den werfen. Aber mit einem jähen Ruck machte er sich los und seine Finger umspannten krampfhaft den Hals des Alten. Und dann umschlang er diesen mit beiden Armen und trug ihn mit seiner ganzen Kraft hinaus vor die Thür. Hier kannst Du überlegen, wer Herr ist. Aber in dies Haus kommst Du mir nicht mehr." Doch da wurden seine Augen plötzlich ganz starr, sie schie nen aus den Höhlen heraustreten zu wollen, und aus seinem Munde kam ein lauter unartikulirter Schrei. Er hatte nicht gewußt, daß er einen Todten hin ausgetragen hatte. Drei Tage später wurde dieser begra ben. Aus dem ganzen Umkreis waren sie gekommen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Denn Jeder hatte ihn gern und hatte ihn hochgeschätzt. Jost schritt mit seinem künftigen Weib dicht hinter dem Sarg. Er trug einen großen Kranz von Strohblumen und weinte auf dem ganzen Wege. Es muß ihm nahegegangen sein," sagten die Leute. Aber der Todte war ja auch wie sein Vater." Ein Jahr war verflossen. Aus dem kleinen Häuschen am Walde war der Sonnenschein gewichen, und es sah sehr trüb und schwarz dort aus. Der Jost irrte oft tage und nächtelang draußen umher, und wenn er dann völlig er schöpft und halb verhungert zu Hause zusammenbrach, dann phantafirte er von dem Todten. WaS willst Du hier?" Laß mich doch leben und bleib in Dei nem Sarge liegen." Sein Weib stand dann immer dabei und weinte bittere Thränen. Verqe bens suchte sie ihn zu halten, wenn ihnThränen schwimmend, sie flüsterte mir das Gewissen binaustrieb. und verae bens verbarg sie vor ihm die Rumflasche, zu der er immer begieriger und immer häusiger griff. Sie wußte,- daß ein munder Punkt in seinem Leben war, aber sie konnte den wunden Punkt nicht aufdecken. Wie ein Schleier kam ihr alles vor. Sie ahnte nicht, daß es das Gewissen war, was ihn draußen umher trieb, und was an feinem Herzen nagte und zehrte. Der einzige Lichtpunkt in ihrem Leben waren die Briefe, die er ihr früher ge schrieben. DaS waren lauter liebe, rührende Worte die da standen und die ihr sagten, wie gern er sie einst gehabt In dem letzten Brief schrieb er: B-jld bist Tu dei mir. Tann gehen wir draußen durch den Wald und pflücken schöne, bunte Blumen und hören auf den Gesang der Vögel: Immer werden wir eS so machen, immer. Ader wie so ganz anders war jetzt alles gekommen. Und doch, wenn sie die alten Briefe las. dann verklärten sich ihre Züge, der Schleier der Sorge und deS GramS schwand von ihrem Gesicht. und seine Schuld kam ihr dann weniger schwer vor als sonst. Tann glaubte sie. eZ müjie etwas Ungewöhnliches sein, maZ ihn so völlig umgewandelt habe. etwa, woran er selbst keine. Schuld hatte, aber was er ihr doch nicht anveo trauen mochte. Und sie drang auch nicht in ihn. Sie gab ihm in allem nach und suchte ihn zu trösten, wenn der Todte ihm Nachts seine Ruche raubte und ihn um hertried. Der Tod hatte Mitleid mit ihm Schon nach einem Jahre kam er und führte ihn an der knochigen Hand mit sich fort. Jetzt war sie ganz allein. Und die alten Briefe waren ihr jetzt noch theurer als sonst. Immer wieder mußte sie dieselben zur Hand nehmen, und dann vergaß sie den Kummer, den sie erlebt. und dachte nur an seine Liebe und an die Jett, in der die Briefe entstanden. Da drüben am Wald, wo der Bach dorbeifließt, stand früher ein kleines Häuschen. ES war wirtlich klein, aber eS schaute gar zu freundlich unter dem rothen Ziegeldach hervor, und die kler nen, grünen Läden standen ihm gar zu gut. Jetzt ist das Häuschen zerfallen, und an der Stelle, wo es gestanden, roact sen jetzt hohe Halme und bunte Blumen, Das Lild der Mutter. Erzählung von Anni HilgerS (Rom). Mit glühendem Gesicht und blitzen den Augen stand ein junges Mädchen vor einem geöffneten Koffer, in dem, sie allerlei zarte Wäschegegenstände. sowie eine duftige Ball-Toilette hineingepackt hatte. Fertig. Und nichts vergessen." Sie drückte den Deckel zu und wollte den Schlüssel umdrehen. Ta legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Nichts vergessen. Wirklich mchtsr fragte eine weiche Stimme, und zwei ernste Augen blickten sie an. nicht ohne Vorwurf, wie es ihr schien. So sag' es doch, Mama!" rief das junge Mädchen ungeduldig. Ich bm mit meinen Gedanken schon auf dem Ball bei SaldernS. Wie kann ich da an jede Kleinigkeit denken!" Also ich muß Dich wirklich daran erinnern, daß Du beinahe vergessen hättest, das Bild Deiner Mutter mit auf die Reise zu nehmen?" Sie trat zum Fensterpfeiler. an dem ein rundes, auf Porzellan gemaltes Bildchen hing. das Porträt einer schönen jungen Frau mit ernsten tiefen Augen, mit einer leichten Schmerzenslinie um den Mund. yanna glich ihr. wie die Tochter der Mutter gleicht, aber ein Zug von Härte und Ueberhebung entstellte beinahe ihr reizendes Gesicht, und ihre blauen Augen blickten kühl und leer. Ein Ausdruck von Leichtsinn und unge festigt Lebensauffassung prägte sich um ihren Mund. Sie hätte bezaubernd sein können und wirkte nur hübsch und kalt. Eine flüchtige Röthe huschte über Hanna's Züge bei der Frage. Sie zog die Schultern hoch. Liebste Mama, das Bild, das hab' ich gar nicht die Absicht mitzunehmen. Ich gehe ja auf höchstens fünf Wochen fort." Die junge Stiefmutter preßte die Lippen über einander. ..O Hanna." sagte sie und ihre Augen füllten sich mit yrailen. Wenn Deine gute Mutter diesen herzlosen Ausspruch gehört hätte! Erinnerst Du Dich wirklich nicht mehr all ihrer Liebe und Treue? Hast Du es ganz vergessen, wie sie noch in der Todesstunde für Dich sorgte, indem sie Deinen Vater bat. Dir in mir, ihrer Cousine und Pflegerin, eine zweite Mutter zu geben, eine Mutter, die Dich aufrichtig liebt, die es versuchen würde, alles Gute in Dir zu wecken? Du hast mir meine Aufgabe bisher schwer ge- macht, sehr schwer. Hanna! Ich bin oft machtlos gegenüber Deiner Sorglosig keit. Deinem Mangel an Nachdenken und Gefühl. Die gute Mutter starb mit einer so festen Zuversicht auf den Sieg des Edlen in Dir! Denkst Du noch an den schönen Frühlingsabend, als wir sie an ihr Lieblingsplätzchen brachten? Die Jelüngerjelieber-Laube unter den Weiden? Weißt Du nicht mehr, wie sie Dich segnete? Wie sie die Blumen küßte, die Du ihr gebracht? Sie blickte mich an, die Augen in zu: Hanna wird doch noch so, wie ich mir mein Kind gewünscht habe, ich kann ruhig sterben!" Die junge Frau schwieg einen Augenblick, ehe sie fort fuhr: Und als dann das Letzte kam" Das Mädchen schluchzte auf, wild, ungebändigt. Ja, ja, ich weiß noch Alles! Aber warum rufst Du es mir in die Erinnerung zurück, jetzt, wo ich zum ersten Mal in die Welt foll, wo ich ganz voller Jubel war! Du hast mir meine Freude zerstört, Mama, ja, das hast Du gethan!" Und Hanna lief aus dem Zimmer, aufgeregt, heftig, um ihren Vater zu suchen, der in ihr das Ebenbild der Verstorbenen liebte, der ihr jeden Willen ließ und nichlS that, ihren Eigenwillen va brechen. T,e junge Stiefmutter blieb zurück. in schweren Gedanken. Was sollte aus diesem Kind werden, das ihr Gott an'S Herz gelegt. daS sie liebte als daS Ver mächtnig einer theuren Berwandten. und über daS sie doch keine Gemalt be saß? Hanna zeichnete sich durch eine ge wisse äußerliche Liebenswürdigkeit auS, die ihr die Zuneigung der Freunde deS HauseS gewann, aber wer näher trat. der empfand die Herzenskälte, welche daS junge Geschöpf ausstrahlte. Frau Edith seufzte. Sie wußte kei nen Rath mebr. All ihre Bemühungen sscheiterten an der glatten Freundlichkeit Hanna S oder an,deren Heftigkeit. WaS wurde kommen k Mit plöölichem Entschluß trat die. junge Stiefmntter zu dem Fensterpfei ler. Sie nahm das Bild der Todten herab und legte es heimlich in den Koffer, zwischen die rosige Pracht des Seidenkleides, gerade an die stelle, unter der Hanna's Herz schlagen würde n Stolz und geschmeichelter Eitelkeit, Das junge Mädchen saß im Coupee. Noch im letzten Augenblick vor der Ad fahrt des Zuges war eine Tame mit zwei Kindern eingestiegen. Alle in tiefer Trauer. Hanna fühlte sich unangenehm be rührt. Wiederum schob sich ihr die Erinnerung an TrübeS in den fonnbe strahlten Weg. Statt in den Büchern zu blättern, welche ihr die Stiefmutter zur Unterhaltung mitgegeben, mußte sie nun fort und fort, wie gezwungen. die schwarzen, unheimlichen Gestalten betrachten. Sie mußte auf ihre Worte lauschen. Mutter." sagte der kleine Knabe mi trotzigen aufgeworfenen Lippen, Mut ter. warum müssen gerade wir so Schweres durchmachen? Wir haben doch dem lieben Gott nichts gethan. Warum hat er uns unseren Vater ge nommen!?" Und das' kleine Mädchen, das blaß und verweint in seiner Ecke sß, fügte hinzu: Nun können wir uns nie wie der treuen, über gar nichts! Weil wir immer an den armen lieben Papa den ken müssen." Ter Knabe stützte sich auf die Knie der Mutter. Im Winter darf ich doch meine grüne Steppdecke auf Vater's Grab tragen, damit er nicht friert? Ja. Mama?" Die Mutter nickt? und küßte den Sohn. In der Liebe und Anhänglich keit seiner Kinder lebte ihr der theure Verstorbene fort, so schmerzlich sie seine Sorgfalt entbehrte.' Der Knabe zog jetzt die Stirn finster zusammen. Es ist doch zu unrecht vom lieben Gott, gerade uns den Vater zu nehmen. Gerade uns!" Die Mutter schüttelte den Kopf Weißt Du nicht, mein Kind, daß e! Gottes Lieblinge sind, die er prüft? Er innere Dich an die edle Königin Luise. Sie wollte fast zusammenbrechen unter der isast des Elends, das nicht sie allein, das auch ihre liebsten Menschen und das Vaterland betroffen. In. einer der leidenvollsten stunden ihres Lebens ritzte sie mit einem Diamantring in die Fensterscheibe eines Bauernhauses die schönen Worte: Wer nie sem Brot mit Thränen aß. wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß. der kennt Euch nicht, ihr himmlischen Mächte!' Wir sollen uns beugen lernen unter Gottes Hand, gestählt sollen wir werden durch Leid, fester, treuer da stehen. Ununterbrochenes Glück würde nicht gut sein für uns." Hanna vernahm diese Worte, und ihr Herz begann zu klopfen. Die himmlischen Mächte! Auch zu ihr hatten sie gesprochen. Aber sie hatte den Ruf mißachtet. Der Tod der Mutter war von ihr nur als vorübergehender Kum mer empfunden worden. Wie oft hatte sie die liebevolle Frau heimlich weinen sehen, seufzen hören. ES fiel ihr plöd lich schwer auf die Seele, daß sie das Bild der guten Mutter nicht mttge nommen! Nachdenklich blickte sie auf die Landschaft hinaus, die Gedanken an den Ball und feine Freuden erloschen in ihr. Am Ziel der Fahrt angekommen, er fuhr Hanna, daß die Mutter ihrer Freundin krank sei. Schon wollten Ungeduld und Ent täufchung den bösen Geist in des jun gen Mädchens Innern -wecken, als ein Gefühl der Scham die zornige Aufwal lung erstickte. Im Hause des Präsidenten Saldern erfuhr Hanna, daß kein schwerer, nur ein schmerzhafter Krankheitsfall vor läge. Ihre Freundin Eva war nicht zu bewegen, sich für länger als eine halbe Stunde vom Bett der Leidenden zu trennen. Die Mutter, bedenke doch nur; es ist ja die Mutter, antwortete Eva auf das Drängen Hannas, ihr doch in dem traulichen Fremdenstüdchen Gesellschaft zu leisten. Aber auf den Ball wirst Tu doch bestimmt mitkommen?" Ich auf den Ball ? Um Gottes wil len. ich soll tanzen, während meine Mutter schlaflos liegt, in Fieberhitze vielleicht. Hanna, hättest Du so etwas thun können, während der Krankheit Deiner Mama?" Hanna antwortete nicht, Sie war damit beschäftigt, ihren Koffer auszu packen, um das duftige Kleid nicht län ger zusammengepreßt liegen zu lassen. 1 Als sie eS empsihrd. glitt ein schwerer öxgenstand daraus hervor. Eoa griff nach. Siehst Tu Hanna. Tu laßt Tich von dem Bild der Todten begleiten.. wohin Tu auch gehst. Und ich soll der Lebenden eine Stunde rau ben. in der ich ihr nützen könnte!" Hanna stand beschämt. So hatte ihr also grau Edith daS Bild der VorgSn gerin mitgegeben, der Vorgängerin, deren Andenken sie liebevoll pflegte für die undankbare Tochter. Wodurch hatte sie bisher die Liede zweier so edler grauen verdient? Zweier Mütter ? AlS sich Hanna wenige Stunden später zum Ball ankleidete, that sie es langsam, gleichsam gehemmt, ohne die eitle Freude, welche sie sich davon ver sprochen hatte. v Ter Festsaal umsing sie mit Lichter glänz, mit rauschenden Musikklängen. man huldigte ihrer Jugend, ihrer An muth, sie war eine der begehrtesten Tänzerinnen, und flog auS einem Arm in den anderen. Alles, was sie in stil len Stunden von ihrem ersten Ball ge träumt hatte, ging in Erfüllung. Und doch und doch! Ein leises, quälendes Weh begann an ihrem Herzen zu nagen, sie spürte ein tiefes Sehnen nach kühler Luft, nach Blättergesäufel, nach der kleinenLaube im Heimathsgarten nach dem Bild der Mutter! Sie beneidete Eva. die in der stillen Krankenstube neben dem Theuersten, das sie auf Erden besaß, weilen durfte, während sie hier umherraste, eitler Freude hingegeben. Mitten im Tanzen hielt sie plötzl'ch inne, sich schwer auf den Arm ihres Cavaliers lehnend. Mir ist nicht wohl." stammelte sie. Wollen Sie mich, bitte, zu meinem Platz führen?" Die Schwester des Prä sidenten, er selber beugten sich besorgt über ihre Schutzbefohlene. Sie riethen zu baldigem Anfbruch. Und Hanna willigte nur zu gern ein, das rauschende Fest zu verlassen. Eine halbe Stunde später saß sie umgekleidet neben Eva am Bett der kranken Hausherrin. Verzeih mir, daß ich so lieblos sein konnte. Dich allein zu lassen." bat sie flüsternd. Eine Wandlung ist mit mir borge gangen. Unter den Walzerklängen kamen mir gute Gedanken, kamen mir Reue und Scham." Sie stand der Freundin Tag und Nacht bei m der Krankenpflege. Erst als die Sicherheit der Genesung gegeben war, eilte sie zurück in die Heimath, zu der sie eine brennende Sehnsucht zog Sie konnte es njcht erwarten, gut zu machen, was sie, gefehlt. Unangemeldet betrat sie das Vater Haus, das sie für Wochen hatte ver lassen wollen. Leise klopfte sie an die Thür von der Stiefmutter Wohnzim mer, in der Hand das kleine runde Bildniß. Mama." bat sie zaghaft, beschämt Willst Du mich noch einmal an Dein Herz nehmen? Kannst Du mir all mel nen Leichtsinn, meine Lieblosigkeit ver zeihen? Willst Du mir beistehen, so zu werden, wie die geliebte Mutter mich gewollt V Staunend blickte Frau Edith auf Dann streckte sie die Hand aus. Und die Thränen zweier Versöhnter tropften aus das Bild der Todten. Finanzgeni. Der alte Schrankfeld: Ich habe mich entschlossen, den jungen Findig in mein Geschäft als Theilhaber auf zunehmen, sobald er mit meiner Toch- ter von der Hochzeitsreise zurückge kehrt ist." Der alte Goldhaas: Nun. früher waren sie auf den jungen Mann doch nicht gerade so gut zu sprechen." Schrankfeld: Ganz recht, anfäna lich nicht, ich bin aber anderer Ansicht geworden. Ich hatte ihm erklärt, er könne meine Tochter nicht bekommen. ehe er nicht zwanzigtausend Dollars in der Bank liegen habe. Das ließ er sich von mir schriftlich geben und dann ging er hin und borgte sich auf die be stimmte Aussicht, mein Schwiegersohn zu werden, die nöthigen zwanzigtaw send Dollarchen. Na. ein solches Ge schäftsgenie muß man doch an sich fesseln!" chmeichelhaft. Lord Dufferin kehrte von längerem Reisen durch die Welt zur Heimath zu rück, um sich hier zu verheirathen. Da er feinem Haushofmeister keine Weisung gegeben, so erwartete ihn an der Eisen bahnftation feines kleinen Heimaths dorfeö kein Wagen und er war ge nöthigt, mit einem Omnibus vorlieb zu nehmen. Unterwegs fragte er den Kutscher, was es denn im Orte für Neuigkeiten gebe. Ich wüßte nichts," versetzte der Ros enlenker, außer daß die hübsche Kate Hamilton den häßlichen, einäugigen Dufferin heirathet." lviderfxmch. Man sagt, daß durch das Rauchen das Gedächtniß geschwächt wird." DaS möcyte ich nicht behaupten: Ich werde mein Lebtag an meine erste Cigarre denken." Abgelehnt. Bittsteller (zu einem Millionär): Wenn Sie meiner Bitte Gehör fchen ken. dann werden sie viele Thränen trocknen " Millionär: Ja. ja. aber die Taschen tücher sind mir zu theuer!" . IH gütvn F e:m Ein Schiussicler will ! Seine sämmtlichen College r ad. er solle doch seine Freih? leichtsinnig ous's Spiel setz der alte Souffleur sacht ih: abwendig zu machen und tv.ot Bitte mit den Worten: 'i Sie haben ja immer auf mi thun te eS auch diesmal! Macht der Gewobicheit. Zwei Frauen machen zusam Reise und übernachten in eine Hof gemeinschaftlich in einem Als sie sich schon mehrere tun Ruhe begeben hatten, wachte d der beiden Frauen auf und hört' von der anderen, daß dieselbe überly och nicht eingeschlafen sei. Als fi Erstaunen hierüber äußert, meint zweite: Wissen S'. ich kann halt n einschlafen, weil ich meinen Alten schnarchen hör'!" Gedankenlos. Hundert Dollars soll ich Ihnen borgen? Für so dumm müssen Sie mich nicht halten!" O bitte, im Gegentheil!" Gewarnt. A: Was ist denn Tein Geliebter. Emilie?" B: Richter!" A: Tann gieb nur acht, daß er Tich nicht lebenslänglich sitzen läßt!" l?erzweiflungsliumor. Gerichtsvollzieher: Und dann möchte ich hier noch das Piano pfänden!" Gepfändeter: Sie sind wohl sehr musikalisch?!" X Glaubwürdig. Beamter (zu einer älteren Dame): .Wann find'Sie geboren?" Fräulein: Das kann ich wahrlich nicht sagen, ich war damals noch sehr klein." Ein neuer Titel. Beamter: Was sind Sie?" ' Herr: Ich bin Mitglied des Ver bandeS zur Verschönerung unbrauchbar oder fleckig gewordener Kleider. Kra vatten und Handschuhe."' lNißverstanden, Besucher: Ein schönes Tigerfell haben Sie da, gnädige Frau." Wittwe: Ja. das stammt noch von meinem seligen Mann!" Besucher: So? war der so bös artig?!" Blick in die Zukunft. Lude: Wenn der allgemeine Welt frieden einmal eristirt. dann giebt es ja fast gar keine Krüppel mehr!" Ede: Sei ruhig; daß dies nicht der Fall sein wird, dafür sorgt der Rad fahrsport." von der pariser Ausstellung. Fremder: Fahren Sie auch nach Paris?" Bliemchen: Ja. heer'n Se mal, nach Kleen-Paris, nach Leibz'g. werd ich Sie fahren. Des bild't Sie seine Leite ooch un is viel billiger!!" Gewaltige Bebauptung. Gutsbesitzer: Wo ich wohne, sagt Ihnen jedes Kind; ich bin in unserem Dorfe stadtbekannt!" Vermuthung. Kannibale: Ist der Weiße, den wir heute verspeisten, aber hübsch mürbe gewesen! den muß feine Frau oft ge klopft haben!" , Zeitgemäßer. Eingesperrter: Herr Aufseher, könnte ich die Zeit, da wir im Gefängnißhofe spazieren gehen dürfen, nicht lieber radeln?" Selbstbewußtsein. Richter: Zeuge, können Sie den Eid leisten?" Zeuge: Euer Gnaden, den Eid möcht' ich kennen, den ich nicht leisten kann." erklärt. Der Arzt hat mir gesagt, daß ich erblich belastet bin. Was heißt daS, Herr Professor?" Daß Sie eme GanS von HauS ans sind, meine Liebe." Selbstgespräch. Dame lim Kurort): .Das soll nun hier ein Kurort sein, aber in den ,wei Wochen, die ich hier bin, hat mir noch kein Herr die Kur gemacht." Kein platz mehr. Juwelier: und beabsichtigen Herr Kommissionsrath nicht auch wie der ein Paar Brillantringe zu kaufen?" Komml'nonSrath: Wie heißt denken Se, mir find inzwischen noch e Paar Finger gewachsen?" Schneidig. General: Ich höre. Ihre Braut ist Malerin, paßt denn das für einen Leutnant?" Leutnant: O, janz jut, sie ist eben chlchtcnmalenn." vor Gericht. ,Wie konnten Sie denn den Uly.; ,,.ie mniuen le oenn oen Stoppelbauer einen Troddel heißen?" 1 on:- 1 4. ... ei n öuuei; iur is IMI Nil jazneu ge nug ei:i ander's Fremdwort eingefallen. Herr Richter." l V l nclV