Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 28, 1900, Image 11

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    Uitsch schwer beimzesucht.
of John Ritsch, m..
Größer Neu York. '
Öitct!
Editer. thun Tie W
In en
. Ich
m bete -ie ox Tiiq
Zth'g.
Ich die Alti. Sie Hot scho wie-
kiere Kränk, e ganz neie Kränk.
wo alle annere Kranks. wo
sie schun gchatt Hot.
in de Grunds'Erds
bode enii bietet. Ich
hen bis jeß AllcZ
stände könne. Ich
hen die Muvkränk
(wo bei der Alti
tronik geworde is)
geständet. Ich hen
oftmals die litteräri
un die Injusikell un
die dramätick un
die WohlthätigkeitS
Kränk un noch Hirn
nert annere Arte vun
der höhere Kränk üw
wer mich ergehn lasse
un hen im Stille gesoffert ohne ze
kumplähne. höchstens, daß Ich Mich
als emol mit cme Battelche Mosel ge
tröst hen. awwer. Mister Editer: Tie
neieste Kränk is mehr, wie Ich stände
kann, des iS, wo Ich die Lein zieh.
Ich weeß gar net, waS Ich dere
neieste Kränk for en Name gewwe soll.
Un wo sie die gekätscht hawwe kann,
deS weetz Ich erst recht net. Ich denk,
der beste Name derfor wär: Tie tfchu
vcneil oder die neckische oder die zärt
liche Kränk. Ter allerbeste Name wär
of course: Tie kreuzweiS verrückte Kränk.
ES Hot dermit angefange, daß sie
(die Alti) Mich Hubby" gekallt hat.
Vun da an hawwe sich die Symptoms
räpidli verschlimmert, un eS Hot nit
lang gedauert, da war ihr CäS schun
so hoffnungslos, daß sie im bitterste
Ernst vun Mir verlangt Hot, Ich sollt
sie nimmer ..Alti". sonnern Mei little
Weisi" kalle. (Die Alti Hot e fpezift
sches Gewicht vun zweehunnert sinfe
siwwezich Pfund amerikanische Afordü
vois.) Ich den erst gedacht, des wär
die Krisis vun der Kränk gewese. aro
wer Ich hen Mich getäuscht. ES Hot
sich immer noch gesteigert.
DeS Schlimmste is, daß sie die neieste
Kränk immer nor kriegt, wann annere
Leit derbei sein. Mann wir alleinig
sein, da schimpft un kickt se noch grad
so leivli wie sunscht. Blos, wann mer
ergend wo higehn, wo mehr Leit fein,
da kriegt sie die jugendliche un zärtliche
Anfüll. Vun der Bösartigkeit vun
dene Anfäll könne Sie sich en Begriff
mache. Mister Editer, wann Ich Jhne
sag, daß sie Mich neulich im öffentliche
Sommergarte in Presenz vun der ganze
Vopuläschen ihr sweet little Maus!"
gekallt un Mich dabei mit so eme zärt
liche Blick angeguckt Hot, daß Ich Angst
gekriegt hen, mei JmportirteS thSt mer
sauer wem, trotzdem daß Ich aus eme
Stein getrunke hen.
Awwer des is als noch nit Alles
Die Alti sängt a ze tripple un ze tänzle
wie e junges Mädche vun verzehn Jahr
un sie talkt ungefähr so, wie e kleines
Bäby, wo des Talke grad lernt. Wann
sie sage will, Ich soll ihr die Butter
Pässe, da fegt se net: Päß mer emol
die Butter," sonnern sie fegt: Will
Hubby seim sweet little Weift e little
Piest Butter gewwe?" Un dreffe thut
sie sich wie e Backsisch. Es fehlt blos
noch, daß se anfängt, mit Puppe oder
mit em Gummlball ze spiele.
Un se läßt sich aach gar net err
mache. Ge lern sein mer aach wo ae
wese, wo's ziemlich voll war. Da Hot
mei Alti wieder angefange. Sie Hot
Mich so mit dem zärtliche Blick ange
guckt un wie Ich was for Mich hinge
mormelt hen vun Alti Fools'', da Hot
se ihr Händ uff mein Arm gelegt un
so neckisch wie so e Theaterspielerin
gefragt Was Weisi's little Schnucki
wollt." Ich hen gesagt Schnucki wollt,
daß em Weift en Rest gewwe sollt.
denn Schnucki wär sick un teierd vun
der kreuzweis verrückte, fällige, al
berne, saudumme Weifi und Schnucki'
Foolerei.
. Mer sollt denke, Mister Editer,- des
wär plain un deitlich gewese. Die Alti
hot's awwer net Verstanne. Sie Hot
wieder gefragt: Is Weift's little
Rußi.Butzi bös auf Weift? Was soll
Weift thun, daß ihr little Schnulli
Bulli wieder gut wird?"
Mister Editer, des war ze viel.
Schnucki un Mausi hen Ich mer. noch
gefalle loffe. Awwer Rutzi-Butzi un
Schnulli'Bulli. des iS mehr, wie
einiger Mann stände kann. Ich denk,
deS iS genug Caufe of action for en
Divors-Suit Wege cruel trietment un
Jndignities. Ich sein eifach auf un
davon gelaafe un hen Mich beim
Tschalli in die Hinnerftub gesetzt un
mich, nachdem Ich mich mit Wei ver
sehe gehatt hen, eigesperrt. ' Ich hen e
Angst im Leib gehatt, wo an Verfol
gungswahnfinn gegrenzt Hot. Ich hen
immer fo e Gefühl gehatt, als wann
hunnert Weibsleit lhinner Mir her
wärn, wo Mich Rutzi-Butzi un Schnulli
Bulli kalle.
Es Hot lange Zeit un drei Battelche
vum Befchte genomme, bis Ich wieder
e Bißle ruhiger geworn bin. Mit was
for Gefühle Ich awwer in die Zukunft
blick, deS könne Sie sich ja denke, Mister
Editer.
Mit diesem Wunsche sein Ich so lang
Mit Rigards
YourS
John Ritsch. Esq.
i
Gott sei Dank. Mister Editor! ES
is Hoffnung uff Bcfferung. Die Alti
Hot Mich hclnt MorchenS. trotzdem daß
zwei Lady'Jrents vun ihr da warn un
Ich jede Aagevllck en AuSbruch vun der
tfchuveneil Kränk erpect hcn, laut un
vernehmlich in Presenz vun die zwei
Lädies en alte E'el gelallt. Ich glaab.
sie iS gerettet. Un ich aach.
Der Ringkamxf im alten Grie
äenland.
In Anbetracht deS außerordentlichen
JnurefseI, welches die soeben beendeten
WeltmeisterschaftS Ringkämpfe im
Wintergarten zu Berlin in allen Ge
fellfchaftskreifen erregt haben, dürfte es
angebracht sein, sich einmal kurz mit
jener Art deS Ringens zii'beschäftigen.
welche im alten Griechenland Üblich war
und alS Vorläufer deS heute allgemein
gepflegten griechisch römischen Ring'
kampfes zu betrachten ist. Wir finden
hierüber in ;Sport im Bild" die nach
stehende intereffante Schilderung:
Die Griechen hatten den Rmgtampf,
der schon bei Homer unter den gelegent-
lich der Leichenfeier des Patroklus ab
gehaltenen Kampfspielen erwähnt wird,
bereits in den ältesten Zeiten gepflegt.
Als später eigene Gebäude für gymna
ftische Uebungen aufgeführt wurden,
erhielten dieselben den Namen Palaest
ren, von dem griechischen Worte Pale",
der Ringkampf. Letzterer war eine
Körperübung, die mehr als alle anderen
Kraft. Geschicklichkeit und Kunst zu ent.
falten gestattete. Mit Recht nennt sie
Plutarch das künstlichste und finten
reichste aller Kampfspiele. Deswegen
nahmen ältere, bereits wohlbeleibte
Ringer zur Wucht und Kraft ihres
Körpers ihre Zuflucht, wie zum Beispiel
der berühmte Ringer des Alterthums,
der Crotoniate Milon, der in vorqe
rückteren Jahren seinen Gegner durch
daS eigene Körpergewicht niederzudrücken
pflegte. Dieses kunstlose und nur auf
die natürliche Stärke sich stützende Rin
gen des großen Crotoniaten in seinen
späteren Jahren stand im Gegensatze zu
der Kunst, die er in seinevJugend,an den
Tag gelegt. Viel mehr als einen
solchen gewöhnlichen Aufwand von
körperlicher Kraft bewunderten die
Griechen jedoch die kunstvolle Schönheit.
mit welcher der Knabe Kratinos aus
Aegira den Kranz im Ringen sich er
warb und nian gestattete ihm um dieses
Vorzuges willen, nicht nur sein eigenes
Bildniß, fondern auch das feines Ring
lehrers in der Altis aufstellen zu lassen.
Bevor die Ringer sich zum Kampfe an
schickten, salbten sie ihren Leib mit Oel,
um ihn zu stärken und geschmeidig zu
machen. Damit aber infolge dessen der
Leib bei dem Anpacken nicht abgleite
und so dem Gegner das Fanen bellcl
ben unmöglich werde, bestreuten sie ihn
mit feinem Sande. Dies hatte auch
den hygienischen Grund, die starke
Transpiration des Körpers zu verhin
dein. Zur Reinigung des Körpers
von Oel, Schweiß und staub nach dem
Ringkampfe und den übrigen qymna
stifchen Spielen dienten die Striegel
(Stlengides), metallische Reibeisen, mit
Handhabe, die die. alten Griechen auch
in den Bädern gebrauchten.
Bei den Ringkämpfen war die ge
ähnliche Kampfart der Triagmos. das
heißt das dreimalige Zubodenmerfen des
Gegners. Es gehörte große Geschick
lichkeit und eine ungewöhnlicheAusdauer
dazu, bis einer der Kämpfer dies er-
reichte. Die Ringenden streckten ihre
Arme grade aus, spreizten ihre Beine,
bogen die Kniekehlen ein; drückten den
Kopf in die Schultern und packten etn
ander. Gewöhnlich dauerte diese regel
mäßige Stellung des Kämpfers aber
nur kurze Zeit. Sie waren dabei ge-
wissermaßen auf der Lauer, beobachte
ten jede Gegenbewegung, das geringste
Zeichen des Weichens oder Nachgebens
von Seiten des Gegners, bereit, dessen
erste ungeschickte Bewegung auszu
nutzen, erspähten mit geübtem und
scharfem Auge den geeigneten Moment
zu elnem.wirtsamen'Grlne oder nmullv
ten eine Bewegung die den Gegner in
eine falsche Defensivstellung bringen
und ihnen den günstigen Griff zu dessen
Nlederlegung gestatten sollte. Bei die
fern Ringen war es gestattet, den Geg
ner nicht nur an den Armen zu packen,
sondern auch an den Schultern, von
hinten auf ihn aufzuspringen, ihn mit
der Serie m die Kniekehle zu schlagen,
ihm ein Bein zu stellen, ihm die Gurgel
zusammenzuschnüren, und was ähnlicher
Griffe und Kniffe mehr find. Aber der
Kampf hörte sofort auf, wenn der Geg
ner zu Boden geworfen war, was, wie
gesagt, dreimal geschehen mußte. Die
Fortsetzung des Kampfes auch nach dem
Falle war in dem eigentlichen Ring
kämpfe nicht erlaubt und fand nur in
der Kombination von Ring- und Faust
kämpf, dem sogenannten Pankration,
statt, wo das Ringen überhaupt wildere
Formen annahm.
Wenn eS nach dem oben Gesagten
keineswegs leicht war, den Gegner drei
mal zu werfen, so genügte dieser eine
Sieg keineswegs zum Erringen deS defi
nitiven Sieges. Wie im Laufe die
Bewerber zu Vieren wettliefen, und
dann der Wettlauf zwischen den Sie
gern der verschiedenen Abtheilungen
wiederholt wurde, so wurden auch beim
Ringkampfe und bei den anderen Spie
len, wo immer zwei mit einander
kämpften, die Paare zuerst durchs LooS
bestimmt, und der Sieger des einen
Ganges mußte dann den Kampf mit
denen der anderen wiederholen. Dem
zufolge wurde der Olympische Kranz
auch im Ringen und in den anderen sich
paarweise abspielenden Kämpfen, eben
so wie im Laufe, nicht für einen einzi
gen Sieg, fondern für eine ganze Reihe
von Siezen gegeben. Für den gefeiert
ften Sieger galt der. welcher Anephe
dros". d. h. ohne die Ruhepause, welche
die Ephedrie gestattete, gesiegt hatte.
Ephedros hieß nämlich Derjenige, wel
cher. wenn die Zahl der Bewerber un
gerade war, bei einer Verloosung, sei
es bei der ersten unter allen Theilneh-
mern. sei eS bei der zweiten unter d?n
verschiedenen Siegern behufs Bildung
neuer Paare, durch daS LooS nicht mit
einem anderen Kämpfer zufammenge
kommen war. Solche Bewerber waren
von dem ersten Kampfe befreit; sie
konnten aber auch ein zweites und drit
tes Mal von demselben Glück begünstigt
werden: jedenfalls genoffen sie den
Aorzug, in frischer Kraft Ermüdeten
gegenüberzutreten. Deswegen fiel na
türlich der Sieg Desjenigen, welcher
sich vom Anfang bis zum Ende immer
mit einem Gegner gemessen und in allen
Kämpfen siegreich gewesen war, fchwe
rer ins Gewicht und verdiente größeren
Ruhm. Für nicht weniger ehrenvoll
galt auch der Sieg jener, welche Ako
niti", das heißt ohne sich zu bestauben.
negten. Das wurde von jenen Käm
pfern gesagt, welche überhaupt ohne
Gegner blieben. -
Ein schwieriger Fall.
Sene au! dem häuslichen Leben von !f. C.
Der Arzt (mit dem Hut in der Hand) :
Sie haben mich rufen lassen. Wo ist
denn der kleine Patient?"
Die Mutter des kleinen Patienten:
Bitte, Herr Doktor, treten Sie nur
ein. Es handelt sich um meinen kleinen
Jungen. Denken Sie sich, das arme
Herzchen ich weiß nicht, wie es kommt,
aber er fällt feit heute Morgen fort
während hin."
Der Arzt: Er fällt?"
Tie Mutter: Fortwährend, jawohl,
Herr Doktor!"
Ter Arzt: Das ist seltsam! Wie alt
ist er?"
Tie Mutter: Viereinhalb Jahr."
TerArzt: Nun. das wäre doch merk
würdig; in dem Alter kann man sich
doch schon auf den Beinen halten!..
Und wie hat es angefangen?"
Tie Mutter: Ich sage Ihnen ja, ich
begreife es nicht. Er war gestern ganz
gesund und hopte wie ein Kaninchen
durch die Wohnung. Heut' Morgen
will ich ihn anziehen, wie ich es gewöhn
lich thue. Ich ziehe ihm die Strümpfe
und die Hosen an und stelle ihn auf
seine kleinen Beine. Bums! fällt er
um.
Der Arzt: Vielleicht ein Fehltritt!"
Tie Mutter: Warten Sie nur!. .
Ich stürze auf ihn zu und hebe ihn auf
Bums! fällt er zum zweiten Male
. . . .Verwundert hebe ich ihn auf. .
Bums! fällt er zurErde und so sieben bis
acht Mal hintereinander. Kurz, Herr
Doktor, ich wiederhole Ihnen, wie es
geschieht, weiß ich nicht, aber seit heute
Morgen fällt er fortwährend.".
Der Arzt: Das streift ans Wunder
bare Kann ich den kleinen Patien
ten sehen?" -
Die Mutter: Gewiß!" (Sie geht
hinaus und kommt dann mit dem Jun
gen auf dem Arm zurück. Dieser zeigt
auf seinen Wangen die Farben bester
Gesundheit. Er trägt eine Hose und
eine mit Fettflecken beschmierte lockere
Blouse.)
Ter Arzt: Das Kind sieht ja groß
artig aus Stellen Sie es, bitte.
auf die Erde!"
(Tie Mutter gehorcht; das Kind
fällt.)
Ter Arzt: Bitte, noch einmal!"
(Dasselbe Spiel wie vorher. Das
Kind fällt.)
Der Arzt: Noch einmal!"
(Dasselbe Spiel zum dritten Mal.
darauf sofortiges Umfallen des kleinen
Patienten.)
Ter Arzt (nachdenklich): Das ist un-
erhört!" (Zu dem kleinen Patienten,
den seine Mutter unter dem Arm fest
hält): Sag mal, mein kleiner Freund,
thut es Dir irgendwo weh?"
Ter kleine Patient: Nein, gar
mchts.".
Der Arzt: Und Du haft Appetit?
Möchtest Du gern ein Stück Kuchen
essen ?"
Der kleine Patient: Ach ja, viel
Kuchen!"
Der Arzt: Sehr gut!" (Mit Nach-
druck): Es ist Paralyse."
Die Mutter:, Para....Oh Gott.
Das ist wohl etwas Schreckliches. (Er-
hebt die Arme gen Himmel, das Kind
fällt.)
Ter Arzt: Leider ja! Vollständige
Paralyse der unteren Extremitäten.
Uebrigens werden Sie selbst sehen, daß
das Fleisch des kleinen Patienten völlig
gefühllos ist. " (Während des Sprechens
hat er sich dem Jungen genähert und
schickt sich an, das angegebene Experi
ment zu machen, ruft aber plötzlich):
Ach, aber. . .ja, aber. . .(losbrechend):
Zum Donnerwetter, was haben Sie
denn aber gemacht?"
Die Mutter (bestürzt): Aber. Herr
Doktor!"
Der Arzt: Das glaube ich. daß er
sich nicht auf den Füßen halten kann!
Sie haben ihm ja beide Beine in
ein und dasselbe Hosenbein gesteckt!"
. Di WUtWJsel.
An der norwegischen Küste befindet
sich eine kleine Insel, Aarlud genannt,
die seit einiger Zeit erst eine gewisse
ihmtheit erlangt hat. und zwar dal
), daß sie einzig von Wittwen btf
lit ist. Das Echickial. hier allein iV
. et r. jl. v : . 5. c. 1
durch
wohnt
leben, haben sich die Frauen keineZwegZ
freiwillig erwählt, sondern die. Um
stände, die sie dazu gezwungen, sind
ebenso sonderbare wie unglückliche. Bor
wenigen Wochen noch hausten auf Aar
lud etwa 30 Fischer1 mit ihren Fami
lien. Da nahte sich das Fest des Eier
sammeln? wie eS alljährlich im Früh
jähr stattfindet, und unter den Theil
nehmern vom Festland? befand sich
auch ein Mann auS Haugefund mit
Frau und Kindern. Während dieser
nun zur Bordereltung der Eier uche
seine Seile an einem Riff befestigte,
trat er plötzlich fehl, stürzte in die Tiefe
hinab und wurde augenblicklich getöd
tet. Da auf der Insel feit elf Jahren
kein Todesfall sich zugetragen hatte, so
brachte der Vorfall große Trauer in
der kleinen Gemeinde hervor, und eS
wurde beschlossen, daß als Zeichen der
Achtung sämmtliche dreißig Familien
Väter von Aarlud dem Begräbniß in
Haugefund beiwohnen sollten. Der
sarg mit dem Todten wurde auf eine
Häringsbarte geladen, auf der dessen
Familie und die Trauergemeinde Platz
nahm. Man erreichte das Festland auch
zur festgesetzten Zeit, aber schon wäh
rend deS Begräbnisses erhob sich ein
furchtbarer Sturmwind, der, von Osten
her wehend, die See bald haushoch sich
thürmen ließ. Man redete deshalb den
Fischern zu, das Wetter in Haugesund
abzuwarten; diese aber beschlossen,
nachdem sie Rath gehalten, der Frauen
wegen, die sich ängstigen würden, und
für die sie zugleich Wirthschaftseinkäufe
gemacht hatten, nach Aarlud zurückzu
segeln. Das Fahrzeug war klein und
dazu überladen. Tie Fahrt der 3
Mann wurde ängstlich von den Be-
wohnern von Haugesund vom Ufer aus
überwacht, die. nachdem sich die Schis
fer vielleicht 1j Seemeilen entfernt hat
ten, fachen, daß das Schiff in großer
Gefahr war. Man warf sofort Boote
aus. um dem Aermften beizustehen,
aber die tobende See warf ein jedes zu
rück. Wenige Minuten später schon
sah man die unglückliche Barke in den
Wellen verschwinden. Ein jeder der 30
Insassen ertrank, und am andern
Morgen wurden ihre Leichname längs
der Küste aufgefunden. Tie Nachricht
von der Katastrophe kam alsbald nach
der Insel Aarlud, und die Szenen, die
sich hier abspielten, waren unbefchreib
liche. Jede Frau war über Nacht
Wittwe geworden, und 23 von den 30
Müttern standen ohne jede Mittel mit
ihren verwaisten Kindern da. Die nor
wegische Regierung thut zur Stunde
das Ihre zur Unterstützung der ihrer
Ernährer beraubten Familien, und die
meisten der Frauen versuchen nach und
nach das Fischergewerbe ihres Mannes
nachzuahmen, , bis der kürzlich erfolgte
Aufruf der Behörde, daß unverhei
rathete Männer sich auf Aarlud an
siedeln mögen, mehr Erfolg gehabt hat.
Ein Andenken an Livingstone.
Tie Londoner königliche Geographi
sche Gesellschaft hat ihren Sammlungen
jüngst eine werthvolle Reliquie einver
leiden können, ein beiliges Andenken
an Livingstone. Als dieser im Herzen
Afrikas verschied, balsamirten seine
Leute seinen Körper ein und brachten
ihn zur Küste. Die Gebeine des großen
Forschers ruhen jetzt dort, wo die
großen Männer Englands den ewigen
Schlaf schlafen, in der Westminster
Abtei, sein Herz aber wurde unter dem
Baume begraben, unter dessen Zweigen
er seinen letzten Seufzer ausgehaucht
hatte. Ein Mann von der Expedition
schnitt eine Inschrift in den Baum ein
und gab Kitambo, dem Häuptling der
Eingeborenen, den strengsten esehl,
n i-, .(. r - V - C. V o T a
neis oaiur m ivraen, oa oas sras
auf dem Platze und der Umgegend fo
fort abgemäht würde. Nur so war es
möglich, den Baum vor den verheeren
den Buschfeuern zu schützen, die alljähr
lich über das Land ziehen und so viele
Bäume zerstören. Der Häuptling
Kitambo starb kurze Zeit darauf und
wurde unter demselben Baume ,be
graben. Sein Nachfolger verließ mit
den Eingeborenen das Dorf und siedelte
sich in einer Entfernung von etwa 15
Kilometer wieder mit seinen Leuten an.
Aber wie durch ein Wunder entging der
Baum, unter dem der kostbare Schutz be
graben war. der Zerstörung. Zwanzig
Jahre lang betrat kein weißer Mann
die Stelle, obwohl Dr. Livingstone
Tochter eine Bronzeplatte aussandte,
um den Ort zu bezeichnen, an dem das
Herz ihres Vaters lag. und obwohl die
Geographische Gesellschaft ansehnliche
Geschenke an die Häuptlinge absandte,
um sie zum Schutze des Ortes zu ver
anlassen. Nach vielen Anstrengungen
gelang es schließlich dem Kapitän Bia.
die Bronzeplatte dem neuen Kitambo
aüsmhändigen. der dieselbe dann unter
dem Baume eingraben ließ. Aber un-
glücklicherweise wurde die Platte bald
darauf von einem arabischen Sklaven
Händler gestohlen, der gerade das Land
durchstreifte. 1899 brachte endlich Herr
Codrington das Stück Holz mit der In
schrift, das einen so großen historischen
Werth besitzt, zurück. Es liegt heute im
Kartenzimmer der Geographischen Ge
sellschaft. Es ist morsch und schlecht
geworden, aber die Worte Dr. Living
ftone. 4. Mai 1873" find noch deutlich
zu lesen, und man wird Alles thun,
um die kostbare Reliquie zu konser
Viren. Sie wird dann gewiß Jahr
Hunderte lang eine Sehenswürdigkeit
der Geographischen Gesellschaft bilden.
Basis)
HanS
Hans Grieszra,
Wie macht er d
.....
ttrtesgram.
gram will mal lustig sein.
das wohl bloß ?
Er trinkt 'nen tüchtigen Schoppen Wein
Und denkt, nun geht eS los.
Der Wein ist frisch, der Wein ist gut,
HanS Griesgram aber spricht:
TaS Trinken hitzt mir Stirn und
Blut.
Doch luftig werd' ich nicht."
HanS Griesgram will mal luftig sein.
Wie macht er daS wohl bloß ?
Er singt ein Lied vom Luftigsein
Und denkt, nun geht eS los.
TaS Lied hat Schwung, das Lied hat
Kraft.
HanS Griesgram aber spricht: ,
Tie Kehle kratzt mich schauderhaft.
Toch lustig werd' ich nicht."
HanS Griesgram will mal luftig sein.
Wie macht er das wohl bloß ? j
Er wandert in die Welt hinein
Und denkt, nun geht eS los.
Tie Sonne schaut gar freundlich drein,
Hans Grie-zram aber spricht:
Mir brummt der Kopf, mich schmerzt
j das Bein.
Toch lustig werd' ich nicht."
HanS Griesgram will mal lustig sein.
Wie macht er das wohl bloß ?
Er setzt sich sinnend auf 'nen Stein
Und stiert in's grüne Moos.
Ta schallt es aus dem nahen Tann:
Haha. Tralala. Juhu!"
Ein Wanderbursche lacht ihn an
Und schwenkt den Hut dazu.
Ta spricht Hans Griesgram: Ei, Ihr
lacht
So hell und wunderfein!
Ich bitt' Euch, sagt, wie Ihr daS macht,
Wenn Ihr wollt lustig sein!"
Ter Bursche schaut verwundert drein,
Dann bricht er herzhaft loS:
Ich will ja gar nicht lustig sein.
Ich bin'S von selber bloß."
EdwinBormann.
Kronprinz und Drechsler.
Seit der deutsche Kronprinz achtzehn
jährig geworden ist, darf er bereits auch
als Seeschlsssname dienen. Sem tat'
ferlicher Vater hat die Erlaubniß gege
ben. daß der im nächsten Jahre im
Vulkan" in Stettin fertig werdende
Lloyd-Dampfer den Namen Kronprinz
Wilhelm" erhält.
Indessen hat der Kronprinz neben
feinen militärischen, sprachlichen und
sonstigen Studien mit großem Fleiß
auch ein Handwerk getrieben.
Altem Herkommen gemäß muß be
kanntlich jeder Hohenzollernprinz in fei
ner Jugend ein Handwerk lernen.
Kronprinz Wilhelm's Wahl fiel auf
das D r e ch s l e r g e w e r b e. Dieses
erlerntere während seines jetzt beendeten
mehrzährigen Aufenthaltes in Plön in
Schleswig-Holstein, wo er mit seinem
Bruder Eitel-Fritz die preußische Kadet
tenanstalt besuchte. Sein Lehrmeister
war der dortige Drechslermeister Heuer.
in dessen Werkstatt sich der Prinz fast
Tag um Tag zum Unterricht einfand.
Nicht genug wußte der Meister die
Energie und leichte Auffassungsgabe
seines prmzlichen Lehrjungen zu rüh
men. Bald hatte es denn auch der ge
lehrige Schüler fo weit gebracht, daß er
aus Holz oder Elfenbein allerliebste
Sächelchen drehen konnte, die er dann
stets bei seiner Einkehr jm Elternhaus
als willkommene Geschenke austheilte
Die neugierigen Javaner.
In einer Villa nächst dem Ausstel
lungsterrain in Paris gab es jüngst
große Aufregung. Die Villa ist als
Wohnhaus für eine exotische Gesell'
schaft von Jndiern, Japanern. Java
nern und Chinesen beiderlei Geschlech
tes gemietbet. Hier wohnt auch der
indische Schlangenbeschwörer Rayoum,
der kürzlich aus seiner Heimath zwei
Körbe zugeschickt erhielt. Rayoum
stellte die Körbe in ein dunkle Ecke eines
Vorzimmers, ging in sein Ausstellungs
haus und war des Abends sehr er
ftaunt, als er bei seiner Heimkehr nur
mehr einen Korb vorfand. Während
er sich beim Unternehmer beschwerte,
wurde laute? Geschrei vernehmbar, und
die im Haufe wohnenden Javaner
flohen, wie von allen Teufeln gejagt,
auf die Straße. Die Neugierigen hat
ten nämlich den einen Korb RayoumL
auf ihr Zimmer genommen und ge
öffnet. Das war ihnen aber sehr
schlecht bekommen, denn in dem Korbe
lagen wohlverwahrt drei Giftschlangen,
die sich sofort frei machten und ihre Be
freier bedrohten. Rayoum beruhigte
feine niedlichen Schlangen, brachte sie
wieder in den Kord und verlangte nicht
einmal von den Javanern das Ver
sprechen, in Zukunft seine Körbe nicht
wieder zu öffnen.
Unbedachte Folgerung.
Professor: Was feiern Sie denn
heute für ein Fest, gnädige Frau?"
Ich sehe Alles bekränzt!"
t Frau Lieblich: Den Geburtstag
meines Gatten und gestern feierten
wir den meines Sohnes!"
Professor: Soso! Was doch die
Natur für Launen hat! Der Sohn um
einen Tag älter als der Vater! In der
That ein sehr seltener Fall!"
Schon ein Fortschritt.
Vater (zu seinem Sohne, der bei
einem Schuster in der Lehre ift): Na,
machst Tu denn auch immer Deine
Sache?"
Junge: Na, ich denke; darf ich jetzt
sogar schon lachen, wenn der andere
Lehrjunge eine Ohrfeige kriegt."
Im kikiralbureau.
Agent: Sie ist hübsch, bäuslib.
liebeiiZwüidig, jung
HeirathSkandidat: Ader bitte, kom
men Sie doch endlich zur Sache!"
Auch ein AunftrerstZndigkr.
Sie: Wie finden Sie di'eses Bild.
Herr Assessor?"
Er: Nicht berühmt!"
Sie: .Ader ich bitt' Sie. lesen Sie
doch unter Unbekannter Meister" Z"
Milderndn Umstand.
Richter: .Sie sollen bei der Rauferei
Ihrem Gegner einen Rosenstock an den
Kopf geworfen haben? WaS können
cie als MilderungSgrund anführen?"
Angeklagter: .ES war feine Lieb
lingsblume. Herr Gerichtshof!"
Ausnahme.
A (zu feiner Gattin): Na. eine
Frau kenne ich wenigstens, die ein Ge
heimniß zu bewahren versteht!"
B: Äv! welche denn?"
A: Du! ....Wir sind iekt säurn
zehn Jahre verheirathet. und Du hast
mir noch nie gesagt, wo daS Geld hin
kommt!" Richtig bezeichnet.
21: So. die vier Herren sink irden
Abend die letzten Göfte im Lokal?"
: ja, ein richtiges blerblättenges
Klee beblatt!"
Ein bescrgter Satte.
Saa' 'mal. mukt Tu eientlick
jeden Abend betrunken nnck lkanse
gehen?"
Ja: nüchtern würde ick meiner
Frau unheimlich vorkommen."
Die Verkörperung des Sieges.
A: Warum wird denn der Sieg"
immer in der Fiaur eines Weibes bild-
lich dargestellt?"
B: Das wirst Du begreifen, wenn
Du einmal verheirathet bist."
Gemüthlich.
Wenn Du aber Deinen Bräutigam
nicht öfter siehst, wie wollt' Ihr Euch
denn kennen lernen?"
O, dazu haben wir ja Zeit genug,
wenn wir einmal verheirathet sind!"
Stoßseufzer.
So, Dein Schneider radelt jetzt
auch?"
Ja, das Entrinnen wird immer
schwieriger!"
Einfach.
Lehrling: Denken Sie, der Chef
hat mich ein Schaf genannt; was soll
ich thun?"
Commis: Na.... blöcken!"
Beweis.
A: Ist es denn wahr, daß die
Tochter des Bäckers Mehling heirathen
wird?"
B: Gewiß! Er macht schon die
Semmeln kleiner!"
Löse Zungen.
Unsere Freundin Anna sagt mir,
wenn sie ihr Haar löst, erreicht es die
Erde."
Ganz richtig wenn sie es fallen
läßt!"
Schweres keiden.
Junger Arzt (in'S Wartezimmer tre
tend): Ist'S möglich, lieber Bummel,
Du mein erster Patient?
Ja, was fehlt Dir denn?"
Bummel: 50 Dollars."
Unter Freundinnen.
Ella: Wann heirathet Dich eigcnt
lich Dein Erwin?"
Jenny: Weißt Du, er hätte mich
schon längst gehcirathet. aber er ift sehr
tüchtig in seinem Geschäft und hat zu
viel zu thun."
Unglaublich und doch wahr.
A: Zweihundert Pfund tragen,
das ist gar nichts! Sehen Sie sich mal
meine Muskeln an. ich sage Ihnen,
mit dieser rechten Hand halte ich einen
ganzen Eisenbahnzug auf!"
B: Papperlapapp, das ist auf
geschnitten! Ich wette zehn gegen Eins,
daß Sie das nicht fertig bringen!"
A: Wetten Sie lieber nicht, mein
Herr. ich bin nämlich Zugführer!"
Frauen-kogik.
Er: ..Elise. wir müssen uns t'm,
schränken, und dürfen uns nur mehr
das Nothwendigste anschaffen."
Sie: Gut, Theodor! Ta werd' ich
mir aber morgen gleich einen neuen
Hut kaufen den brauch' ich am noth
wendigsten!" Kindermund.
Lehrerin: Wenn ick Dir 17 Aekkel
gebe, die Du mit Deinem Bruder thei
len sollst, was kriegst Du dann?"
Ä)er lieine tto: Bauchschmerzen!"
Thierschutzverein.
Wirthin (zum Zimmerherrn): Als
ich meinem Hunde einigemal? wohl
verdiente Prügel gab, 'wollten Sie, als
Mitglied des Thierschlitzvereins, mich
wegen Thierquälerei anzeigen. Jetzt,
wo ich mein Ihnen gegebenes Ver
sprechen, nie wieder Thiere zu quälen,
befolgt habe, und die Wanzen nicht mit
Insektenpulver zu Tode quälte, wollen
Sie ausziehen, Sie sind mir ein nettes
Mitglied des Thierfchutzvereins!"