s Vi Go!dr?l!en. Zign i; f o " e r d l a d. Xie Erregung in dem eleganten Smelllub hatte ibm böchücn ruft erteilt. Walmsim,:o.' 2. rnnun wäre;: Verdi verloren und gesonnen wor den. Eine schwüle Luft lag über dem Spieltisch. Selbst die Mlldlichmam inkn kckienen nervöZ zu littern. Nur der Bankhalter, Rittmeister a. D. BerlowZki. eine vornehme Er scheinung mit leicht ergrautem Haar und Backenbart, bewahrte feine voll kommene Ruhe und häufte Geld und - Spielmarken vor sich auf. als handle es sich nur um eine harmlose Unter baltuna. Trotzdem Jeder genug mit seinen e aenen Dianen und onnunaeo oe schäftigt war. lenkte sich schließlich die allacme ne . Autmerk amieil am reui nant von Hollendach. Obgleich er nicht reich war. wie man allgemein wußte. hatte er doch bereits eine Verhältniß müßig große Summe verloren, und nun fpielte er auf Ehrenwort". Er verlor Schlag auf Schlag. Biel leicht Hütte er wie im Taumel weiter gespielt, wenn ein eleganter Herr mit schwanem Schnurr und Knebelbart sich nicht zu ihm niedergebeugt und ge flüstert hätte: - Es ist genug. Hen von Hollen dach. Dieser erhob sich sofort gehorsam, wie etwa ein Hypnotisirter dem Hyp notiseur folgt. Beide zogen sich in das Lesezimmer deZ KlubS zurück Ich bin verloren, Marquis," stöhnte der Leutnant. Sagen Sie daS nicht, so lange Sie einen Freund hqben, Herr von Hollen - dach." Dieser drückte ihm warm die Hand, ließ dann aber den Kopf wieder sinken. Sie waren mir oft ein Rathcr und Helfer. Herr v. Rovedo. ich danke Ihnen. Aber jetzt kann mir nichts und Niemand mehr helfen. Ich bin ruinirt. Mein kleines Vermögen, dessen Zinsen mir daS Leutnantsdasein ermöglichten, , habe ich auf Ehrenwort verspielt." Sie haben noch Ihre Gage." Neunzig Mark monatlich. DaS reicht nicht hin und her. selbst wenn ich ein Einsiedlerleben in einer ganz kleinen Garnison führe." Er starrte wie geistesabwesend vor sich hin. Wenn eS aber fein müßte " begann er wieder stockend. Sie sollen nicht sagen, mein lieber Freund, daß ich Sie in solcher Lage im Stich gelassen hätte," fiel der War quis rasch ein. Versuchen Sie noch einmal Ihr Glück. Hier find drei Goldrollen, jede enthält tausend Mark." Herr Marquis, Sie wollten, Sie könnten " stammelte Hollenbach wie geblendet auf 1 die schweren Rollen blickend, welche verpackt und gesiegelt vor ihm auf dem Tische lagen. Keinen Dank, mein Freund, ich weiß, mit wem ich eS zu thun habe stecken Sie ein , doch halt, ich will noch auf jeder Rolle den Betrag ver merken." Er ergriff die Feder von einem vor , ihm stehenden Schreibzeuge und schrieb in kräftigen Zügen auf jede Rolle: Tausend Mark. Ich werde Ihnen sogleich eine Quittung ausstellen " Unter Freunden unnöthig aber wenn eS Sie beruhigt " Eiligst schrieb der Leutnant den Schein und überreichte ihn dem Mar quis, der ihn nachlässig in dieBrust tasche schob. Sollte man die Goldrollen nicht vorher öffnen?" fragte Hollenbach zö gernd. Meinetwegen aber wollen Sie denn die Goldstücke einzeln einsetzen?" versetzte der Marquis lächelnd. , Nein, ich wage Alle? auf einmal - sonst verrinnt die Zeit und der Bank Halter schließt daS heutige Spiel. Sei netwegen wollte ich nur die Rollen öffnen" Unnöthig! Ich bürge dem Ritt meister mit meinem Wort für die Rich tigkeit der Summen, wenn er sie be zweifeln sollte,, was aber ebenfalls aus geschloffen ist." Eine allgemeine Erregung ergriff . die Spieler, als Hollenbach sich wieder näherte und dreitausend Mark auf die nächste Karte setzte. Nur der Bank Halter hob mit gleichgültiger Miene ab. König!" Die Umstehenden athmeten auf und Hallendach wagte Hoffnung zu schöpfen. Der Rittmeister schlug seine Karte um. Aß!" - Dem Leutnant schwanden die Sinne. Er wäre hingesunken, wenn der Mar quis ihn nicht gehalten und wiederum in daS Lesezimmer geführt hätte. Fassen Sie Muth, mein lieber Freund! Ihre Lage ist nicht so ver zweifelt, wie Sie glauben." Dreitausend Mark! Ich weiß nicht, wie ich Ihnen diese Summe erstatten soll, MarquiZ. ES ist ' eine Ehren schuld, die ich in 24 Stunden tilgen muß. Ich kann in dieser Zeit nicht einmal 100 Mark auftreiben." Halten Sie mich für einen dieser vornehmen Halsabschneider, bester Freund die einen armen Kerl einer lumpigen kleinen Forderung wegen ruiniren? Daran ist mir wahrhaftig nichts gelegen. Ich bin zufrieden. wenn Sie mir die kleine Summe in monatlichen Raten, etwa zu je 150 Mark be,ablen. öieö haben Sie den ersten Schuldschein. Wenn Sie mit! rx'ir.m ?srsHZaz eir.ve:s!ZJden finb, so schreiben Bit diese Verpflichtung hinzu." Eine bal!e Stunde später stand Leutnant v. Hollendaä, in seinem Zini mtx v?? dem Pistolentzften. nahm ein: der kleme:i Wzfien heraus und lud sie sorgfältig. Tann legte er sie auf dcn Tisch, während er selbst aus das Soa sank und grübelte. Nein, eS blieb ihm nichts anderes übrig. Sein Vermögen war dahin; und nun war er noch die Verpflichtung eingegangen, monatlich 150 Mark zu zahlen. 60 Mark mehr als seine Leut nantsgage betrug. Er hätte den Abschied nehmen müssen und Nein. eZ bleibt nichts übrig, als die Vistole." Tann ließ er fein bisheriges Leben an sich vorüberziehen. Er dachte an feine alte Mutter, die von einer kargen Majorspension lebte, und er dachte an feine ältere Schwester, die einen ein fachen bürgerlichen Buchhändler in Ber lin geheirathet und mit der er sich öes halb völlig entzweit hatte. Die Hollen, bachs waren alten Adels, darauf war er von jeher stolz gewesen. Jetzt, da er vom Leben scheiden wollte, schlich sich eine leise Reue in sein Herz. Wie gern hätte er sich mit der Schwester versöhnt. deren treue Liebe er im Grunde d.'S Herzens erwiderte. Aber da trat sie ja in fein Zimmer, Sie brachte ihm einen Geburtstags tuchen. mit Lichtern besteckt, wie in der Kinderzeit, und dann kam auch sein alter Vater herein, der schon längst im Grabe ruhte .... Nein. daS träume er alles! Er war in einen tiefen Schlaf gesunken. Als er erwachte, schien die Sonne hell in'S Zimmer. Auf dem Tische stand der Kaffee, und nebenan in der Kammer hörte er den Burschen hann ren. Die Pistole lag friedlich neben der Zeitung. Der braune Trank that ihm wohl, Dann griff er nach der Zeitung. Wie die Welt nach seinem Tode aussieht, das wollte er jetzt erfahren, denn eigentlich betrachtete er sich bereits als todt. Plötzlich sprang er auf. Täuschten ihn seine Augen nicht? Nein, da stand es ganz deutlich: Die Polizei in der Spiel Hölle." und dann war geschildert, wie die Polizei in den Klub eindrang, in denselben Klub, in dem er gestern sein Vermögen verloren hatte. Leider," hieß eS am Schlüsse des Artikels, kam die heilige Hermandad zu spät und konnte nur einige Spieler aus den vornehmen Kreisen feststellen, die über den Verdacht, gewerbliche pieler zu sein, erhaben sind. Die Hauptschuldigen, auf welche die Poli zei hauptsächlich fahndete, hatten sich, vielleicht infolge einer düsteren Ahnung, aus dem Stube, gemacht." Leutnant von Hollenbach athmete schwer. Es gab also doch noch etwas Schlimmeres, als Verlust des Vermö gens und Schulden: der Verlust der bürgerlichen Ehre. Hätte er nicht so schnell alles verloren, hätte er am ver gangenen Abend sogar gewonnen, er wäre vielleicht wegen gewerbsmäßigen Glückspiels verhaftet, er wäre vom Mili tür mit schlichtem Abschied entlassen worden. Draußen grünte und blühte alles. überfluthct vom goldenen Sonnenschein. Cy nein, noch war eS nicht nöthig. von diesem schönen Leben zu scheiden. Man muß sich nur selbst überwinden, sich selbst und die kleinlichen Grillen und Vortheile, die eine in engen Schrauben gehaltene Konvenienz dem freien Menschengeist gezogen hat. Er setzte sich nieder und schrieb drei Briefe, keine Abschiedsbriefe, wie er anfangs wollte: einen an den Regi mentskommandeur, den er um den Abschied hat, einen zweiten an die Schwester, der er wahrheitsgetreu feine Lage auseinandersetzte. Den Abschied erhielt er. Die Schwe ster antwortete ihm liebevoll, er möge nun, sobald er den bunten Rock aus gezogen habe, nach Berlin kommen. Ihr Gatte beabsichtige eine militärische Zeitschrift herauszugeben, deren Redak tion er gern dem Schwager übertragen wolle. Zwar könne er freilich nur ein Monatsgehalt von 250 Mark zahlen, aber sobald die Zeitschrift Eingang sinde, würde die Zulage nicht ausblei den. Wer war glücklicher als unser Leut- nant. Er trat die angebotene Stellung an. fand sich bald in seinem bürgerlichen Berufskreise zurecht, sandte von seinem Gehalt monatlich 150 Mark an den Marquis Rovedo, der übrigens oft den Aufenthalt wechselte und außer einer Mittheilung seiner neuen Adresse, nichts von sich hören ließ, und lebte von den übrigen hundert Mark einfach, aber bei feinen jetzt sehr bescheidenen Ansprüchen angenehm genng. Ein Jahr war vergangen, als Leut nant a. D. von Hollenbach das neuein gerichtete Kriminalmuseum im Berliner Polizeigebäude besuchte, um in seiner Zeitschrift darüber einen Bericht bnn gen zu können. Mit großer Zuvor kommenheit erklärte ihm der Beamte die einzelnen Instrumente und erzählte ihm Fälle, in denen sie zur Anwendung gekommen waren. An einen Tl a tretend, nahm vollen bach eine kurze Bleiftange in die Hand. sie mechanisch betrachtend. Auch ein interefsanteS Andenken," sagte der Beamte hinzutretend, diese Blcistangen wurden Falschspielern ad genommkm. Sie waren einzeln in Papiere gewickelt und trugen die Auf schritt: 1000 Mark in Gold. Es waren zwei Komplizen. Der eine, der sich MarquiS Rovedo nannte, borgte die Rollen jungen unerfahrenen Leuten, denen er sie als Golörollen aufschwatzte, und sein Genosse, der Rittmeister, nahm sie als Bankhalter in Zahlung und ließ mit Hülfe feiner Kartenkunststücke die armen Gimpel verlieren, aber Sie sind ta ganz blak geworden Herr " ' Schmer fielen die Bleiftücke auf den Tisch nieder. Befand sich der Marquis Rovedo nicht zuletzt in Monte Carlo?" Zuletzt, ja. d. h. bevor er hierher nach Berlin reiste. Vor einigen Tagen fielen die beiden Gauner nns in die Hände. Jetzt sitzen sie in der VLniex fuchungshaft." Mit sehr gemischten Gefühlen ging der frühere Leutnant nach Hause, voller Bitterkeit darüber, daß ein paar Schur ken ihn um Vermögen und Karriere brachten, voller Aerger darüber, daß er nun bereits seit einem Jahre den größ ten Theil seines EehalteS einem toter nationalen Falschspieler sandte, und endlich voller Genugthuung, daß er wenigsten? den Rest der Summe nicht zu zahlen brauchte. in Unglückstag. Humoreske von E. M. 0 bedeutungsvoller Tag! Heute mußte sich es entscheiden, ob eS mir vergönnt war. das schönste Mädchen der Welt heimzuführen, oder ob ich der Unglücklichste aller Sterblichen werden sollte. Immer wieder stiegen mir Zwei sei auf am Erfolge meiner Werbung. denn darum handelte eS sich. Wie würde mich wohl der gestrenge Herr Papa aufnehmen? Mochte ihm meine äußere Erscheinung auch ja, für meine Erscheinung hatte ich allerdings ge sorgt; noch nie hatte ich mir soviel Mühe für meine Toilette gegeben, wie heute. Wohlgefällig ließ ich meine Augen über den tadellos sitzenden, neuen, grünen Anzug gleiten, und man verzeihe mir meine Eitelkeit besonders stolz war ich auf den elegan ten, modernen Cylinder, sodaß ich mich in einem fort auf dem Stuhle herumdrehte, um nach der Angströhre dort am Nagel einen verliebten Blick hluüberzuwcrfen. Himmel! Noch eine volle Stunde blS zum Abgange des Zuges! So lange sollte ich noch m dem rauchigen, von Menschen gefüllten Wartesaal des Bahnhofs N. zubringen? Na, ich trö stete mich damit, daß ich ja heute meine geliebte Agathe mir erringen sollte auf ewig wenn das Schicksal mit gnädig sein würde! Das war s ja, mein verwünschtes Pech, was mir Kopf schmerzen verursachte, wenn ich nun Herrn Zippel, ihrem Vater, der mich auf heute nach A. in den blauen Affen" bestellt hatte, nicht gefallen sollte. Sie verzeihen, mein Herr, hier ist wohl noch Platz?" redete mich eben ein älterer Herr in höflichem Tone an und setzte sich zu mir an den Tisch. Mittlerweile hatte ich. froh, einen Unterhalter gefunden zu haben, mit ihm ein Gespräch angeknüpft, worauf er auch gern eingegangen war. Wir sprachen von allerlei unwesentlichen, dafür aber recht nebensächlichen Dingen, über die Bestrebungen der Heilsarmee, den Bau einer Lokomotive, die Vorzüg lichkeit der schwedischen Streichhölzer, und von ihnen kamen wir, wie es ja ganz natürlich war, auf das Rauchen zu sprechen. Mein Gegenüber spann den angeknüpften Faden fort und sagte: Sjas i t ja das Uebel an der heun gen Cigarrenfabrikation, daß man keine Cigarre herstellt, die von Nikotin befreit ist. Wenn man eine Cigarre mit wirklichem Behagen rauchen will, so darf man sie nur bis zur Mitte rau chen, denn dann kommt das Nikotin zur Geltung, .das Einem den weiteren Genuß vergällt.". Dabei führte er einen Cigarrenstum- mel an den Mund, that einen kräfti gen Zug, . und die kostbare Grimasse. welche er dabei schnitt, gab einen be redten Beweis für die Wahrheit seiner letzten Worte. Ich glaube, Sie irren, wendete ich ein, wenn Sie behaupten, es gäbe keine Cigarre ohne Nikotin. Hier habe ich z. B. eine vortreffliche Cigarre, in wel cher keine Spur von Nikotin zu merken i t. Dürste ich Ihnen vielleicht eine an bieten?" Nun gut! Nehme sie dankend an. aber nur deßhalb, um Ihnen zu zeigen, daß auch diese sogenannte nikotinlose Cigarre nicht frei von diesem Gifte ist." Er zündete sie sich an, zog ganz be dächtig den Rauch ein und stieß ih langsam und prüfend in einigen Wolken wieder heraus. Nun? Wie finden Sie die Ci garre?" BlS letzt ganz ausgezeichnet, noch keine Spur von Nikotin! Aber passen ie auf. es wird nicht lange dauern. so kommt der Nikotingeschmack." Er setzte feine Versuche fort, ohne et- was von dem bitteren Geschmacke zu merken; als er mein spöttisches Lächeln bemerkte, entgegnete er in überlegendem Tone: Wir wollen sehen, wer recht behält, ie oder ich, oft kommt'S ganz plöd lich Himmel! Die Cigarre ging loS! Ich Pechvogel hatte ihm in meiner Duselei ! i rta .jh A ,sT ? (Zt tliit JlUllWl US'UIUUl Yil V1 VV" fc hatte recht: eS kam ganz plötzlich, aber nicht der Nikotingcschmack. sondern das Feuerwerk. Und was that der unselige Mann' Bor Schreck war er vom Stuhle aufge gefahren und hatte dabei mit dem Ellenbogen den großen Spiegel, vor dem unser Tisch stand, eingedrückt, so da er in tausend Splitter zerbrach! Das war wieder ein Streich, den m,r mein gewohnheitsmäßiges Pech ge spielt hatte! Wüthend schrie mich mein Gegen über an: Sie unverschämter Mensch! Wie können Sie eZ wagen, mir. den Sie gar nicht kennen, einen solchen Possen zu spielen: Sie " Was nützten alle meine Entschul digungen und Einreden! Ich konnte sagen waS ich wollte, er hielt mich für einen ungebildeten, unverschämten Menschen. Als ich eine Viertelstunde später im Coupee saß. fühlte ich mich um 30 Mark leichter meinem neuen Bekann ten war eine gleiche Summe abhanden gekommen die der freundliche Wirth leinen werthen" Gästen als geringe Entschädigung abgenommen hatte, und wir hatten sie. um einen Skandal zu vermeiden, bezahlt guter Anfang für diesen Tag! Doch ich dachte an meine Agathe, und die Seligkeit, die mich überkam bei dem Gedanken, heute sie zu gewinnen, ließ mich diesen Verlust bald verschmerzen Schon ertönte das Abfahrtszeichen. als noch im letzten Augenblick Jemand ins Coupee stürzte, jener alte Herr. mit dem ich auf so fatale Weise Be kanntschaft gemacht hatte. Aber wie sah er aus? Die Spiegelscheiben waren mit seinem Rockärmel in so nahe Verbindung getreten, daß sie ein großes Loch am Ellenbogen zurück gelassen hatten, und feine rechte Hand war mit Schnittwunden ganz und gar bedeckt. Als er mich sah, warf er mir so feindselige Blicke herüber, daß ich eS vorzog, wie ein Kmd, das einen dummen Streich begangen hat, ihnen auszuweichen, und suchte das Peinliche meiner Lage durch ein Glas edlen Gerstensaftes zu vergessen, das mir ein Picolo im letzten Äugenblick vor Ab gang des ZugeS in den Wagen reichte Ich stellte das GlaS auf das Brette chen, das vor dem Coupee-Fenster an gebracht war. legte meinen Hut auf die Sitzbank, mit der Krempe nach oben und lehnte mich zum Fenster hinaus, um den wüthenden Blicken des alten Herrn zu entgehen. Ein gräßlicher Qualm aus der Loko moiive wälzte sich dicht an dem dahin sausenden Zuge vorbei, und der Wind peitschte ihn mir gerade ins Gesicht, so daß ich mich in einer nichts weniger als angenehmen Lage befand doch lieber den Rauch, als die Skorpionenblicke des Alten. Da vernahm ich plötzlich ein schallen des Gelächter im Coupee und drehte mich herum; doch ich konnte durchaus nichts bemerken, was auf die Lachmuskeln reizbar hätte wirken können, fondern sah nur, wie der Alte mit der zerschundenen und zerschnittenen Hand ein volles Glas Bier leerte. Ich beugte mich also wieder zum Fenster hinaus, aber als das fauchende Unacthüm an der Spitze des Zuges immer größere Wolken von Qualm und Ruß von sich gab,' zog ich es vor. meine reine Wüsche in Sicherheit zu bringen und zog mich zurück, auch um mich an meinem ?Zier zu laben Wa war denn das? Mein Bier war verschwunden, doch das geleerte GlaS stand auf derselben Stelle, wohin ich es gesetzt hatte. Ich hatte es nicht getrunken, sollte es etwa der Alte Mein Herr, fuhr ich ihn an, indem ich ihm das leere Glas entgegenhielt. Er lächelte spöttisch. Mein Herr! Sie haben vorhin Bier getrunken!" Das ist doch meine Sache; und ich glaube. Sie hätten alle Ursache, mir in anderer Wese entgegenzukommen. " Wie? Ihre Sache? Das Bier ge hörte mir!" Sind Sie verrückt? Lassen Sie mich in Ruhe, sonst werde ich noch anders mit Ihnen reden. Das war mir nun doch zu viel. Mein Herr! Sie sind ein unver schämter Mensch!" Was! Das wagen Sie mir zu sagen! Sie Sie grüner Laffe! Sie werden mir sofort in den Bahnhofspolizeiraum folgen, wir fahren ja gerade in 31. ein, dort wird man Ihnen schon den Stand Punkt klar machen." Aufs höchste erregt, erklärte ich mich sofort dazu bereit, griff nach meinem Hut. der sich, wie mir schien, schwerer anfühlte als vorher, und setzte ihn auf. Da war mir's gerade, als stürzte ein Wasserstrahl von oben herab: eine hell gefärbte Flüssigkeit lief mir über Gesicht, Shlips und den neuen Anzug, so daß die übrigen Herren in ein lautes Ge lächter ausbrachen. Da wurde mir's auf einmal klar. Während ich zum Fenster hinaus sah, hatte ich aus Versehen das Bierglas vom Brettchen herabgcstoßen. dessen In halt sich in den schönen Zylinder ergossen hatte, und einer der Herren hatte wohl das GlaS wieder aufgestellt. Mein Pech hatte mich wieder gräßlich blamirt. Ich hatte den blauen Affen" in A. nun glücklich und ohne weiteren Unfall, abgesehen davon, daß mein neuer Anzug durch einen plötz lichen Regen ganz durchweicht war, er; reicht und saß in meinem Zimmer. Herr Zippel wur noch nicht da. und mit größter Ungeduld wartete ich auf ihn. der mir nun wenigstens einen Lohn für das Unglück an diesem Tage bringen sollte. Es klopfte; der Kellner trat ein und meldete Herrn Andreas Zippel an. Mit dem Bescheide, Herr Zippel sel mir höchst willkommen, verließ dieser wieder daS Zimmer, und ich eilte nach der Thür, um meinen lieben Schwiegervater in spe entgegenzugehen. Ich riß die Thür auf und prallte o chreck mit Herrn Zippel. den ich wegen der Finsterniß auf dem Borsaal nicht genau erkennen konnte, so stark zusammen, daß er einige chritte zurück taumelte. Jetzt machte der Kellner Licht, und ich erkannte in Herrn Zippel jenen alten Herrn, den zu treffen ich heute schon zweimal die Ehre gehabt hatte Ich ging auf ihn zu, breitete die Arme aus und rief: Lieber Schwiegervater, es sei alleS vergessen, womit das launische Geschick uns heute mitgespielt hat " Sind Sie toll!" rief er hohnlachend Um meine Tochter wollen Sie freien? Äle unerfahrener, leichtsinniger Hitz köpf? Sie werden sie nie und nimmer bekommen." ' Damit drehte er sich um und ver schwand. Wie vernichtet sank ich in einen Stuhl nieder so hatte ich mir also durch mein verd Pech sogar die Braut verscherzt! Lieber Leser, ich danke dir für das Mitleid, das ich im Geiste deutlich auS deinem Gesicht sprechen sehe; doch freue dich lieber mit mir: Es war mir vev gönnt, meine liebe Agathe kaum nach Verlauf eineS Jahres heimzuführen. und wie daS geschah, werde ich dir ein anderes Mal berichten. Wo der Deubel wohnt. Jan Knuppen han von Krischon Knust Dree Last Bokweeten koft Un Knust har bi den Handel op Komptante Tahlung hofft. Doch Knuppen fat das anners op. He har dat Geld to leef. Knust ward natürlich ärgerlich, So gung de Sak denn scheef. Knust hat den Knuppen dree Mal all En frische Reknung schickt. Doch Knuppen har noch immer nich Dat Geld herunner rückt. Den Knust rcet endlich de Geduld. He geiht man selber hen Na Knuppen un stellt em ta Red Un fragt: Wie ls dat denn, Wullt Du berappen oder nich. Ick heff dat Ding nu satt." Da ward Jan Knuppen denn infam Un feggt: Ick fleit Di wat! Scher di to'n Deubel. Neejahrstag Denn kriegst Du Geld, verfteihst? Ick smit Di glik to'n Tempel rut. Wenn nich von selber geihst." Na so'n Behandlung wor uns Knust Natürlich splittern dull, Reup sinen Schuldner grimmig to: Pak up, Din Mat is vull." Glik rennt hi na de Stadt herin, Hen na de Keunigstrat. Da Nummer dotiern harn s' em fegt, Da mahn der Herr Afkat. Ganz fünsch ftigt he de Treppe rop Bertellt hier kort kleen Den Herrn de Sak wie't togahn wär. Seit em dat ut'n een. Dree Reknung hebt Se also schickt?" j Fragt nu de Herr Afkat. Ja." fegt uns Knust, so is det recht. Dat stimmt ok ganz akrat; Da veerte heff ick selbst henbrocht, Dass hüt West" Hm. so. so!" Brummt der Afkat in sinen Bart. Wat sä henn dato? " Scher Di t'on Deubel, hett he fegt!" Un wat hebt Se do dhan?" , Fragt de Afkat. und Jochen fegt:: Do bün ta hierher gahn." Der artoffelord. Nur Wenigen dürfte die Thatsache bekannt fein, daß die Kartoffel, welche heute als Nahrungsmittel unentbehr lich ist, einst Veranlassung zur Stif tung eines Ordens gegeben hat. Dies geschah im Jahre 1842 durch den Kai ser Nikolaus I. von Rußland. Derselbe wußte kein wirksameres Förderungs mitte! für die Verbreitung der Kartof sein, als daß er jedem seiner Unter thanen, welcher den Kartosselbau mit Auszeichnung betrieb, eine besonders hierzu geprägte goldene oder silberne Medaille gab, welche man Kartoffel orden nannte. Gewohnheitsmäßig. Theaterdiener (einen Operngucker anbietend): Vielleicht ein Glas ge fällig." Herr istudent): Jawohl, geben Sie mir Kulmbacher!" Grob. Bürgerwehr Hauptmann: Halt! Laßt die Hammel vorbei. Müller, ge rathen Sie mir bei Leibe nicht unter die Hammel, sonst findet man Sie nicht wieder 'raus." Alles Mögliche. .Ihre Frau scheint außerordentlich wirthschaftlich zu sein." Na. ich sage Ihnen, letzt hat he ich ogar ihr Klavier in die Küche stellen lassen." Aufrichtig. Steuererekutor: Ist Dein Papa wirklich nicht zu Hause?" Der kleine HauS: Nein, sie können in allen Schränken nachsehen!" leine, M'ßpttftändnitz. T Arzt (am Krankenbette): .Kein Auge baden Sie diese Nacht zu gethan?.... Na. morgen werden Sie besser schlafen!" Der Patient: Ach. Herr Toktor. wollten Sie wirklich.... die Miethe für mich bezahlen? !" Ohrenschmaus A: .Besuch mich doch morgen Mit tag zum Essen. eS giebt zweifachen Ohrenschmaus." B: Was heißt zweifachen Ohren schmaus?" A: ES giebt Schweinsohren mit Sauerkraut und dazu lasse ich meine neue Spieldose spielen." ln Linanz'Genie. Mutter (bei ihrer verheiratbeten Tochter): Aber für achtzig TollarS ein Kleid zu kaufen, das geht doch weit über Eure Verhältnisse da Hütte eins um die Hälfte genügt!" Tochter: Allerdings aber die vierzig Dollars hätten wir ja ebenso wenig gehabt!" Der ahnungsvolle Mime. Ach. entschuldigen Sie. haben Sie vielleicht ein paar verdorbene Eier auf Lager?" Bebau sehr, alle faulen Eier sind heute früh von dem Hofschauspicler Schwimmgürtel, der heute sein Benefiz hat, aufgekauft worden." Gegenseitige LnttZuschung. Schwiegervater: Als ich Dir die Hand meiner Tochter gegeben, da dacht' ich nicht, daß Du ganz und gar von mir abhängen würdest." Schwiegersohn: Ja, ich hoffte auch. Du würdest unS so viel geben, daß wir selbstständig leben könnten!" Zu wörtlich genommen, Arzt: So. da haben Sie daS Re zept! Lassen Sie das Medikament in der Apotheke machen und nehmen Sie Abends vor dem Schlafengehen einen Eßlöffel Medizin mit vier Eßlöffeln Wasser!" Michel :Dö3 geht aba schwer, Herr Doktor mir hob'n z' Haus nur drei Eßlöffel!" Zurückgeworfener llellnerwitz. Journalist: Hören Sie mal, Kell ner, die Ente, die Sie mir da vorgesetzt haben, ist aber aufgewärmt!" Kellner: Nun, daS kommt in Ihrem Blatt doch auch mal vor, Herr Doktor!" Journalist: Mag sem. Ich habe aber von Ihnen keinen Kohl dazu ver langt!!" Bildung. Wirklich, mein Verehrte, am Nord Pol ist vierzig Tage lang ununter brachen Nacht!" Ach, die armen Nachtwächter!" Trostreich. Leutnant: Johann, Sie putzen wohl gar das Weinglas mit meinem Taschentuch?" Bursche: Nee, Herr Leutnant, eS is ja meins!" Schrecklich. Im voriaen abre war die ihe in Afrika so groß, daß die Strauße keine Jungen ausbrüten konnten, weil die Eier im beißen Wüstensande sofort bart kochten. Naheliegend. Erster Herr: Was denken Sie. in Paris haben sogar die Bettler ihren Club." Zweiter Herr: So? Das heißt, das ist jedenfalls ein Fechtklub!" . Ach so! Wie stellten Sie eS nur an. daß Sie von den Wilden nicht als Weißer erkannt wurden?" Afrikareisender: Ich bm als Schont stein feger gegangen." Erklärt. Was Sie sagen! Der Buchhalter Schnaufert heirathet eine im Fern sprecheramt angestellte Dame? wie ist er denn zu der gekommen?" Sie haben sich halt am Telephon zusammengeschwatzt." Auch eine lyochzeitsreise. Sie haben wohl gar keine Hochzeits reise gemacht, Frau Doktorin?" Jungvermählte Aerztin: Gewisser maßen doch. Wenn ich meine Kranken besuche machte, hat mich mein Mann in meinem Motorwagen stets begleitet." Vlassisiirung. Der Adjutant auf dem Exerzierplatz (die bevorstehende Ankunft des Kom mandirenden meldend): Ich bitte mir aus, Kerls, daß Ihr beim Hurrah tüchtig das Maul aufreißt. Die Herren Offiziere den Mund, wenn ich bitten darf!" Faule Ausrede, Lehrer: So, Müller, Du hast Dich also fchon wieder mit einem Jungen geprügelt, und doch habe ich Euck, erst kürzlich jegliche Rache verboten, ja. Euch gesagt, wenn Euch Jemand auf die rechte Wange schlägt, anstatt ihn wie der zu schlagen, ihm auch die linke hin zuhalten." Schüler (schluchzend): a. 5err Kantor. Schulz hat mich ja aber aus die Nase geschlagen; ich habe aber doch liiqi zwei viam.