o
Fenchel. Jltiutmtl und Anis.
T iese drei Pflogen aui der Itamilie
der Toldengeircichse kommen rrild nur
im südlichen tfurcpa, auf fcnnijcn,
steinigkii Änhöhen vor, wrrden ab??
rorwikgknd sowohl dort wie au im
übrigen Europa clä Gewürzpflanzen
in Gärten gezogen, l?re heilkräftigen
Wirkungen sind im Allgemeinen die
gleichen, weshalb sie auch Käufig mit
einander vermischt gebraucht werden.
Allen vorcn sielst der Fenchel.
Wegen feines angenehm gewiirzhas
Jen Geschmackes wird d e Furcht des
Fenchels ebenso wie jene dez Kümmels
beim Einmachen des auirkrautes und
bei der Zubereitung des Topfenkäies
als Beigabe verwendet. Zu Heilzwecken
kommt der Fenchel erstens äußerlich
clä Augenwafser in Betracht. Man
nimmt zu diesem Zivecke auf einen
Lierlelliter Wasser einen Kasfelöss!
roll Fenchel, zerstört denselben und
siedet ihn etwa fünf Minuten lang,
läßt die Abkochung stehen, bis der Jen
chcl zu Boden gesunken ist, und das
Augenwasser ist fertig. Dieses Augen
Wasser, als Auflage gebraucht, reinigt
und kräftigt das Auge ungemein und
hat in Verbindung mit den Augenbä
dern schon Tausende von ihrem Au
gcnleiden befreit. Auch bei rotln und
trüben Augen sowie bei En!,;ündungen
der Hornhaut haben sich Waschung?
mit Fenchelwasscr seh? wirksam er
wiesen. Noch energischer wirken die An
aendämpfe von Fenchelpulverabsuo,
flmb da ein Augcndampf gewöhnlich
zugleich in Verbindung mit dem 5tohl
dampf genommen wird, so gelangt der
Fencheldampf durch die Athmung auch
in den Magen, um dort zu stärken und
aufzulösen. Sogar der innerliche Gk
nufz des Fenchels ist. abgesehen von
anderen günstigen Wirkungen, von seh?
wohlthätigem Einstufe auf die Augen.
Gegen das Brennen der Augen (in
Folge fern Studium usw.) hilft Wa
schen oder Baden mit Fenchelwasser.
Fenchel ist also eines der vorzüglich
stcn Mittel zur Erhaltung und Ttär
kung der ehkraft. Innerlich wirkt
Fenchel, wie schon erwähnt, vor Allem
auflösend, magenstarkcnd und bläh
ungswidrig. , Die Gase sind es de
kanntlich. die durch Austreibung des
Unterleibes grosze schmerzen verulsa
dien und eine Unzahl anderer Leiden !;n
Gefolge haben. Leute, die an Bläh
ungen und Gasen zu leiden haben",
sagt Bater Kneipp, haben große Un
ruhe in den Gedärmen, fühlen oft ein
gewaltiges Kollern, sind ziemlich stark
aufaetricben, und nach oben und un
ten ljhen viele Gase ab, worauf es ih
nen leichter wird. Sind die Anhäufun
gen von Gasen stark, so bewirken sie bei
dem Einen Angst, der Andere bekommt
gern Schwindel. Kopfweh oder auch
andere Uebel: Schlaflosigkeit, Seiten
siechen, Kreuzschmcrzen und selbst hoch
gradige Nervosität usw. Wie sich die
Gase stärker oder schwächer ansammeln
können, so können sie sich auch derart
steigern, dass eine gefährliche Krankheit
die Windkolik, entsteht, bei welcher eine
Ausdehnung des Darmes stattfindet,
"die heftigsten Schmerzen sich fühlbar
machen und eine Zerplatzung des Dar
mes zu befürchten ist. Die Schmerzen
sind grosz und die Entleerung de: Gase
unmöglich."
Hier ist es vor Allem der Fenchel,
allein oder mit Anis und Kümmel, wel
cher schnell die Schmerzen nimmt und
dem Kranken große Erleichterung
bringt, und zwar muh der Absud ganz
heiß getrunken werden. In Milch ge
sotten, ist Fenchel noch bedeutend wirk
samer; auch sechs bis acht Tropfen
Fenchelöl, in warmem Wasser ringe
nommen. bringen rascheste Hülfe. Ge
gen Magenkrämpfe. Leibgrimmcn und
innere Erkältungen gibt es kein besse
res Mittel als Fenchelmilch, so warm
wie möglich genossen. Fenchel, in der
Milch gesotten, dient auch dazu, diese
selbst verdaulicher zu machen. Wenn
manche magenschwache Personen die
' reine Milch gar nicht vertraqen. so ist
sie doch mit einem Zusatz von Fenchc
ziemlich leicht bekömmlich und eln Ge
rinnen im Magen ausgeschlossen. Fen.
chclmilch ist auch von besonderem Näl,r
geholt und sollte darum von lehr ülut
armen und herabgekommenen Personen
häufig, aber in kleinen Porticnen, zur
Stärkung und Blutbildung gmossen
werden. Weiter .vixll Fenchelmllch au
ßerordentlich wohlthätig bei Schleim
und Wechselfieber, welch' letzteres deß
halb s? gefürchtet ist, weil oft ein so
schneller Verfall der Kräfte eintritt,
daß das Ende meist plötzlich und un
Versehens hereinbricht. Bei astmathi
Jctjen Zuständen und Krampfhusten cig
"Jet sich zur Lösung des Krampfes von
innerlichen Mitteln hauptsächlich wie
der heiße Fenchelmilch. Auch wenn es
sich darum handelt, den Körper rasch
in Schweiß zu bringen, namentlich bei
beginnender Influenza, ist Fenchel
mttch vorzüglich. Dieses einfache Mit
tcl war in früherer Zeit be' derariizen
Zuständen stets in Gebrauch und ge
nügte in Folge des darauf eiinretenden
reichlichen Schweißes in den weitaus
meisten Fällen, um den unangenehmen
Gast in Kurzem los zu werden.
Noch auffälliger ist )ie MirZiina des
heißen Fenchelabsudes zdcr der Fen
chelmilch bei Eholerinc und Cholera,
wo durch reichliche Schwnßerzcugung
und Stillung des Erbrechen-, bald jeD
Gefahr beseitigt wird. Ai'ch heftiger
Durchfall muß bei Anwendung dcZ
Fenchels, als Absud In Milch oder
Rothwein gekocht, weichen. Zu gleichen
Theilen, mit Anserine und Kaule v-r-mischt,
gibt der Fenchel einen Vorzug
lichen Thee bei kramp.rtigen Zujiän
den und Schwindel aniiasen; mit An
gelika und Augen.rojt angesetzt, bildet
derselbe ein werthvoilcs Magen Mittel.
Ein Theil Fenchel mit zwei Theile
Foenum graecum vermischt, ist vzr
züglich gegen Blulft'eien, Verstoosuua,
1 innere Hitze und Blasenleiden. Mit
Honig und Milch gibt er ein Kittel ge
cen Husten, Mageversä'le.iung und
Auszehrung der Binder. Mit Äcrmulh
und Wsckholdrrbttrkn bin' Fenchel auf
. Reisen den Magei in Crrnnii..
Yy, h
alz huiieniiucnoes miv.i nr.ee
dir
.
' yJ f
,!lF$' ,cß 5
j i' 'i1' '
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X V J
George
der Candidat der Fusionspartei für
(Wir werden später eingehend
Fenchel Berwenduig; als Gurgel-.,
ser gebraucht, heil! er rauhen Hals rnd
Heiserkeit. Schließlich dar? nicht ner
wähnt bleiben, daß Fcnchelabsud und
Fenchelmilch, innerlich genossen, bei
Vergiftungen sehr gute i:ni!e lei
sten. Außer dem Absud werdei "is den?
Fenchel durch Ansetzen mit Spirilus
oder echtem Ärantwein auch tropfen
gewonnen. Diese Art der ?'!,v.'r,it'inq
ist deßhalb empfehlenswert um daZ
Mittel im Falle der Noth sogleich sei
der Hand zu haben. Ungleich schwieri
ger ist jedoch die .Herstellung deS ;fen
chelöls. welches deßhalb fertig in ier
Apotheke gekauft wird. Fenchel dient
auch als Gcschmacksoerbesserungsmittel
bei der Essigbereitung.
Der Kümmel steht hinsitlich seiner
Wirksamkeit hinter dem Fenchel nicht
weit zurück. Beide Krauter geben zu
fammen mit Anserine iin vortreffliches
magen stärkendes Mittel, das nament
lich bei Krämpfen von sehr qiinstiqer
Wirkung ist. Bei 5kolik. Influenza,
und Cholera ist Kümmel, in Wasser
oder Milch gekocht, gleich vorzüglich,
um schnell Wärme und Schveis; zu tx--zeugen;
Kümmel hilft auß?'dem gegen
schlechte Verdauung und hebt Schwin
bei, Kopfweh und Migcän?.
Der Anis wirk: erregend auf die
Verdauungscrgnne und Me Schleim
haut der Luftwege U Verschlc'wung,
chronischen 5iatarrhen und Asthma.
Anis wird pulverisiit kleinen K'dcrn
in der Milch gegeben, um Leibarimmen
zu verhüten oder zu lieben, gleichzeitig
treibt er die Würmc: ,h. Anispulver
gilt als Brlksmittel gegen den Schll ch-zer,-
Anthee ist ;n sehr geschätztes
Mittel gegen Brustkrampf und zur Lö
sung deS Auswurfes. An Stelle des
selben gebraucht man häufig das Anis
Wasser, welches auf folgende W'ise ge
Wonnen wird: 30 Gramm Anis und
ebenso viel Fenchel werden mit hinein
Liter guten Branntwein übergössen
und später mit zwei Liter Wasser der
dünnt. Der Geschmack der Mischung
wird noch echöht durch Beigabe von ei
nigen Citronenschalen und eine ent
sprechenden Quantums Zucker. Um
Anistinktur zu erhalten, verfahre man
genau nach obigem Rezept; nur 'Öl
Wasser ist fortzulasen. In der Thier
Heilkunde galt Anis schon seit den äl
testen Zeiten als Heilmittel bei Lun
genentzllndung ui:d allen schnupfarti
gen Krankheiten; ebenso wie bei Un
Verdaulichkeit. Blähungen, Winden
und Krampfkolik.
Fenchel-, Kümmel- und Anisöl die
nen äußerlich, einöln oder gemischt, zu
schmerzstillenden Einreibungen in
krampfhaften Magen- und Unterleibs
Beschwerden. Von der jungen Königin von
Holland
erzählt man sich gegenwärtig in Am
sterdam folgende Geschichte, die nicht
wenig dazu beitragen dürfte, ihre Po
pularität zu erhöhen. Alle Tage macht
Ons Wilhelmintje" mit einem der Of
fiziere ihres Stabes eine Spazierfahrt.
An einem der letzten Tage bemerkte sie
im Gehölz auf einer Bank zwei Kinde:
von acht und zehn Jahren, in Lumpen
gehüllt und laut jammernd. Sie nä
herte sich ihnen und fragte: Was '.st
Euch denn passirt?" Und der kleine
Knabe erzählt unter Thränen, daß sie
ihre Mutter verloren haben, und daß
ihr Murmelthier, das so hübsche
Kunststücke machte und ihnen ihr Brod
verdienen half, nun auch todt sei. Wir
wollen zu Eurem Vater gehen!" sagte
die Königin. Nach einigem Zögern ge
stehen die Kinder, daß sie gerade von
dem Vater auf die Straße geschickt
worden seien, um zu betteln. Die Kö
nigin denkt einen Augenblick nach;
dann setzt sie die Kinder in den Hofwa
gen. giebt dem Kutscher den Befehl, sie
in ein Asyl zu bringen und kehrt mit
ihrem Begleiter zu Fuß in den Palast
zurück.
Im Kreisgericht zu Owingsville,
Ky., wurde George Eox. weil er ein
Maulthier gestohlen hatte, zu fünf Iah
ren Zuchthaus veruriheilt.
Ob der Nationalkonrent der
Prohibitionisien wohl deshalb in Texas
abgehalten wurde, weil sich dort in die
sem Jahre schon zwei Wasseijlulhen
ereigneten?
Schon 34 Staats - Legiila
turen, gerade genrg zur Annahme ei
nes Bersasfungs - Amendements, ha
ben sich zu Gunsten der Erwählung der
Bundes - Senatoren durch' direkte
Volkswahl erklärt.
In D e l a w a r e ist i';S
nach huiidertundvierundzwanzig Joch
ren in einem Versteck das Testament e!
nes reichen Mannes aufgefunden wor
den. So weiden oft die ALvokaten um
ihre Gebühren für Tc-taments - An
fechtung belrrgen.
Cs
7. Eerge
Congreh im eisten Nebraskaer Distrikt.
auf den Kandidaten zurückkommen.)
Mit dem Dampfer Kai
ser Wilhelm der Große" hat dichr
Tage Hr. Carl Merckcns, ein Großin
dustrieller des Ruhr- und Wupperge
bietes, die Rückreise nach der alten
Heimath angetreten. Eine eigene Mis
sion war es, die Hrn. Merckcns über
den Ozean herüber brachte, fo eigen
artig, daß es angeblich die englische
Regierung für nothwendig befunden
hat, den deutschen Fabrikanten so ganz
im Geheimen beobachten zu lassen.
Schon längst ist es kein Geheimniß
mehr, daß sich die deutsche Industrie
vom englischen Kohlen- und Erzmarkt
freizumachen versucht, und beinah:
selbstverständlich ist es da, daß das
deutsche Auge nach unseren Küsten sich
richtete, wo die gütige Erde beinahe
unerschöpfliche Quantitäten der
schwarzen Diamanten, wie des besten
Erzes birgt. Nur die großen Entfer
nungen waren es seither, welche Koh
len und Erze in bedeutenderen Quan
titäten vom deutschen Markte fern hiel
ten. Herr Merckcns soll nun. fo er
zählt man sich, einen Schritt gethan
haben, der geradezu epochemachend
werden dürfte. Nicht weniger als
50,000 Tonnen bituminöser Kohle
pro Monat soll der Großindustrielle
für den Export nach Teutschland an
gekauft haben. Von der Größe dieser
Quantität macht man sich erst einen
Begriff, wenn man bedenkt, daß mo
natlich 25 Dampfer erforderlich sein
würden, um diese Massen zu befördern.
Auch Contrakte zur Lieferung von
Roheisen soll Herr Merckcns abge
schlössen haben. '
S3s" Ein Kind des Herrn Andrem
G'istlinfler. 912 B Struße. trink m
Miikmoch Abend eine Quantität Gasolin
und liegt jetzt schwer krank darnieder.
ÜZA Die Zvtoy Pole Dance. elcher
gestern in der Plattdeutschen Halle auf
getllh't ward, hatte sich eine recht ahl
reichen Besuche zu erfreuen. Den Stin.
dern gebühit alle 'Anerkennung für ihre
Leitungen und sind wir überzeugt, daß
sick clle Tbeilnchmer an da hübschen
Maifaier ausgezeichnet amüjnt haben.
t Zene mikvandklt.
Der Zeuge T, ö. Martin von Dir e,
Ky., hat furchtbare Schmerzen ausae
balteri.eye cr seiu Zeugniß ablegte: Ich
hustete jede Nacht bis mein Hals roh
war. dann gebracht ich Dr. Kings New
Dlscovery. welche soforte Erleichterung
verlchaffie. Ich hat diese Medizin hat
vier Jahren in meiner Familie gebraucht
und kann sie gegen Husten, Erkältung
und alle Hals, Brust' und Lungenleii'en
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iÄtburtslags. HocheitS undÜPpfnPrä
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