Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, May 24, 1900, Image 3

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    ü
- I
Aus der allen eimatl)
Brandenburg.
Berlin. Beim öinreitkn eine!
jungen Pferdej tödtlich verunglückt ist
der 48 Jahre alte Bereiter August
Aoigt oui der Karlstrafze 8. der im
Zatterfall am Brandenburger Thor
beschäftigt war. Dai feurige 2 hier
bäumte, überschlug sich und fiel auf
seinen Reiter,' ihm den Brustkorb ein
drückend.
Srstickt wurde der Friseur Otto
Martin in dem hinter seinem Laden
gelegenenWohnzimmerim Hause 3orit'
dorferstrasze 55 aufgefunden. Martin
hat am Abend vorher einen Gasarm
verlängert und in Ermangelung eines
Verschlufzkopfes einen Zkorkpsropfen
zum Berschlusz der Gasleitung benutzt,
so das; das Las ausströmte und den
Schlafenden tödtcte.
Provinz l?ksscn.Nassau.
H e r b o r n. Ein gewisser Bast aus
Greifenstein, welcher der Ermordung
seines Schwiegervaters verdächtig ist,
war zur Beobachtung seines Keisteszu
standes in der Irrenanstalt zu Ander
nach untergebracht. Bon dort ist er ent
wichen und wie die Hcrborner Zei
tung" meldet, dieser Tage nach 40stün
digem barsch in seinem Heimathsort
angelangt. Seine ZZrau sah ihn kom
wen und flüchtete sofort in ein Nachbar
Haus. B. soll sich alsdann mit seinen
Bindern zu Tisch gesetzt haben. Her
beigerufene Leute bemächtigten sich sei'
ner und brachten ihn ins 'Nachtlokal.
- Sehnsucht nach seinen Kindern, gab er
7 an. habe ihn zur Flucht veranlagt. Er
hatte seine eigenen Kleider an. welche
er in der Anstalt unter seinem Bett ver
steckt gehabt haben will. Nicht weniger
als vier verschlossene Thüren habe B.
zu (Jassiren gehabt, um in Freiheit zu
kommen. Auf die Ueberwachunq der
Anstalt wirft die Möglichkeit dieser
Flucht ein eigenthümliches Licht. Gei
stig normal scheint der Mann kaum zu
sein.
Provinz pomniern.
Labes. Bürgermeister Babenzin
ist zum Gemeinde - Vorsteher von Kö
nigs Wusterhausen gewählt worden.
AuS Eifersucht erstach der Bauern
söhn Albert Klabunde in Teschendorf
die Tochter des Gastwirths Braatz. Der
Mörder hat sich den hiesigen Behörden
selbst gestellt.
L a u e n b u r g. Arbeiter Maschke
und Frau wurden in dem mit Kohlen
dunst angefüllten Schlafzimmer be
täubt aufgefunden. Maschke starb un
ter der Hand des Arztes; seine Frau
konnte n'i Bewufztsein zurückgerufen
werden. Das Unglück war infolge ei
es defekten Ofens entstanden.
Provinz Posen.
' Posen. Durch Eingemeindung
dreier Vororte hat die Stadt Posen eine
Seelenzahl von rund 120,000 Einwoh
nern erreicht.
Jnowrazlaw. An Kohlen
dunst ist Nachts die 14jährige Tochter
der Wittwe Dietrich erstickt. Sie sollte
am nächsten Tage konfirmirt twerden.
Die Mutter des Kindes fand man be-
y wusjtlos vor, ebenso eine dort weilende
Verwandte. Sie liegen beide im biesi
gen Kreislazareth hoffnungslos dar
nieder. Das Unglück wurde entdeckt,
als Miether des Hauses auf ihr Klo
pfen an der Wohnung der Familie keine
Antwort erhielten.
B u d s i n. Invalide Adolf Klatt
wurde auf dem Wege nach Jankendorf,
wo er seinen Sohn besucht hatte, erfro-
' ten aufgefunden.
Provinz Ostpreußen.
' G r. R o m i n t e n. Wohl in
einem Anfall von Geistesstörung machte
der pensionirte Gendarm Zimmerling
kat seinem Leben durch Erhängen ein
Ende.
G u t t st a d t. Der Bahnarbeiter
Kaeber wollte beim Rangiren eines
Güterzuges auf dem hiesigen Bahnhöfe,
als der Zug bereits in Bewegung war,
noch über das Geleise gehen, fiel aber
nieder, und es wurde ihin der linke Fuß
abgefahren.
Jnsterburg. Durch Oeffnen
der Gashähne in seinem Zimmer bat
sich der Geschäftsreisende Bückn aus
Königsberg in einem hiesigen Hotel ver
piftet. Zerrüttete Vermögensverhält
nisse sollen ihn in den Tod getrieben
haben.
Provinz N?estxrenßen.
Kulm. Erhäng! hat sich der seit
einiger Zeit kränkelnde 63jährige Alt
sitzer Braun.
Oberlehrer Altendorff ist nach fast
40jähriger Amtsdauer (2lj Jahre am
1 Iiefigen Gymnasium) in den Ruhestand
J getreten.
L a d e k o p p. In der Borfluth bei
Neunhuben ertrank der verheirathete
Schneider Friesen von hier.
Marienburg. Arbeiter Wi!
Helm Wieder aus Sch'l. Kalthof verun
glückte dadurch, daß er von einem Fuder
Stroh herabfiel und einen Bruch des
Schädelgrundes und der Wirbelsäule
erlitt. Der Tod trat sofort ein.
Rheinxrovinz.
' B e u e l. Dieser Tage ist hier ein I
Mädchen von einem Schlosser durch
. einen 5-chuk in ven Hals lebensgefähr
lich verletzt worden. Der Schlosser war
mit dem Putzen eines Revolvers beschäf
tigt. als das Mädchen,- die Tochter des
Nostwirthes des jungen Mannes, Ins
Zimmer trat. Bald darauf kracht ein
Cchuh und das Unglück war geschehen.
Das Mädchen wurde zur Klinik ge
Fracht, der Schlosser kam in Haft-.
Duisburg. Auf dem Rhein
canal wurden beim Löschen der aus
Balken bestehenden Ladung eines für
die hiesige Holzhandlung Maaßen be
stimmten Schiffes durch Herabrollen
der Balken 2 Arbeiier getödtet, 1 Ar
beiter und 1 Beamter schwer verletzt;
Letzterer wurde ins Krankenhaus ge
bracht.
Köln. Ein schwerer Unfall hat sich
oberhalb Kölns, in der Nähe des zro
fzen Kirchdorfes Rodenkirchen zugetrz-
gen. 'aieidst geriet!) e.n ScaeInackk'n
in die Wellen des zu Berg fahrenden
Dampfers .Kaiser Friedrich", kippte,
da die vier Insassen des Ruderns und
Segelns nicht kundig waren, um, so
das; die jungen Leute in den Rhein sie
len. Zwei derselben hielten sich an dem
Kiel des Nachens fest, bis ihnen Hilfe
vom Dampfer .Rheinland" gebracht
wurde, ein Dritter wurde auf die Krid
den getrieben.- während der Vierte ?r
trank. Es hat allgemeinen Unwillen
erregt, daß der Kaiser Friedrich" we
der stoppte, noch sonst Anstalten zur
Retiung der ins Wasser Hiefallenen
machte, sondern seine Fahrt trotz der
Hilferufe derselben forlfetzte. Wäre die
Mannschaft des Dampfers .Rhein
land" nicht gewesen, so würden drei ver
jungen Leute ganz gewiß umgekommen
sein.
Köln. Wie der .Kölnische Lokal
anzeiger" meldet, stieß auf dem Rhein
zwischen Bingen und Rüdesheim ein
mit 18 Personen besetzter .Fährnachen
gegen eine Ankerkeite. Sämmtliche Per
sonen stürzten ins Wasser, 5 derselben
(1 Geistlicher. 1 Lehrer. 2 Damen und
einer der Jährleute) wurden gerettet, die
Uebrigen ertranken.
Düsseldorf. Wie die .Rh. W.
Ztg." aus zuverlässiger Quelle erfähr:,
sind Berhandlungen eingeleitet worden,
Gerresheim nach Düsseldorf einzuze
meinden. Düsseldorf würde durch die
Eingemeindung einen Seelenzuwach
von etwa 1?,000 erhalten.
Duisburg. Vor einigen Tagen
trank in einer hiesigen Wirthschaft in
ffolge einer Wette ein Fabrikarbeiter 4
Liter Branntwein (32 halbe Schoppen)
(!!), worauf er mit dem Kopf auf den
Tisch sank und anscheinend schlief. Als
man ihn wecken wollte, zeigte es sich,
daß der Mann in Folge des übermäszi
gen Alkoholgenusses todt war.
Essen. Die Unvorsichtigkeit, aus
dem noch in der Fahrt begriffenen Zuge
zu steigen, hat einem Reisenden, kurz
vor der Einfahrt in den hiesigen Haupt
bahnhof, das Leben gekostet. Der R:i
sende befand sich in dem von Bochum
kommenden Zuge und hat wahrscheinlich
bei dem überfüllten Zuge auf der Plat
form gestanden; demselben wurde der
Kopf und ein Arm vom Körper ge
trennt. Provinz Sachsen
P e i tz. Dieser Tage brach in der
Tuchfabrik der Gebrüder Gründer ein
Feuer aus. das beim Eintreffen der
Jeuerwehren bereits den ganzen Dach
stuhl, wie auch die obere Etage ergrif
fen hatte. Sechs Spritzen waren cnf
der Brandstätte erschienen und doch
stand man dem entfesselten Element
machtlos gegenüber. Während das
Feuer immer'weiter nach unten um sich
griff, mußten die Wehren sich darauf
beschränken, den linken Flügel des
Etablissements, welcher das Tuchlager,
Komtorräume und Privatwohnungen
enthielt, vor dem Feuer zu schützen.
Nach und nach rasselten im Hauptge
baude die Maschinen hernieder, bis zum
Kellergeschoß, wo sich zwischen oLt
nackten Wänden ein Chaos von Trüm
mern bildete. Auch der Raum, in der
sich die Dampfmaschine befand, wurde
vernichtet, und von hier griff nun das
Feuer nach der rechts angebauten Fär
berei und Walkerei über, auch dse
gänzlich zerstörend. Ueber Nacht ist
eine Stätte reger Arbeit zur Ruine, und
viele Arbeiter sind brodlos geworden.
Ein Theil von den hundert in der Ja
brik beschäftigten Arbeitern hat bei an
deren hiesigen Firmen Beschäftigung
gefunden. Der entstandene Schaden
ist bedeutend, wird aber durch Versich:
rung gedeckt.
Provinz Schlesien.
M i li t sch. Inspektor Galasch hat
sich aus Aerger darüber, daß er eine
ihm bereits zugesicherte Stellung nicht
erhielt, im Kreise seiner Familie ge
tödtet. Im sogenannten Glieschwitzer Wäld
chen erschoß sich der Arbeiter Hahn aus
Gram über den Tod seiner Frau.
Landeshut. Von einem Ochsen
aufgespießt und an das Scheunenthor
gedrückt, wurde im nahen Schwarz
waldau der 14 Jahre alte Sohn des
Wirthschaftsbesitzers Rabe. Der be
dauernsweithe Knabe gab nach einer
qualvollen halben Stunde seinen Geist
auf.
H i r s ch b e r g. Der Schwester
mörder Alfred Hirsch aus Warmbrunn
versuchte, sich im Gefängniß aufzuhän
gen, er wurde aber noch rechtzeitig von
den Wärtern abgeschnitten.
G l a tz. Der zwölfjährige Sohn deZ
Kaufmanns Weltmann. Frankenstei--nerstraße
wohnhaft, stürzte vom Trep
pengeländer aus dem dritten Stocke
herunter und war sofort todt.
L i e g n i tz. Die fünfzehnjährige
Tochter Anna des Hotelbesitzers Glatt
haar in Buchwald, die für ihren er
krankten Vater Arzneien von de:
Zweigstelle in Alngenwaldau abholen,
sollte, wurde von dem dreißigjährigen
Stellenbesitzerssohn Heinrich Schreiber
in Alngenwaldau in dessen Stube ge
lockt und dort nach Vcrübung eines
Sittlichkeitsverbreche'ns erdrosselt. Nach
Verübung der That vergrub der Möi
der die Leiche des Mädchens im Hofe
des Hauses. Schreiber, der die That
eingestanden hat. ist verhaftet.
Provinz N?estfalen.
Dortmund. Ein Brand in der
Dampfmühle von Schäffer und Metz- 1
mach verbreitete sich so schnell übe:
das große Gebäude, daß die Feuerweh
ren ihre Thätigkeit darauf beschränken
mußten, die Nachbargebäude zu
schützen. Die bis auf die Umfassungs
mauern niedergebrannte Mühle liegt
innerhalb der alten Stadt, umgeben
von Wohngebäuden. Sie war in letz
ter Zeit in ihren Einrichtungen völlig
umgebaut und mit den neuesten Ma
schinen versehen worden; der Werth der
neuen Maschinen beträgt allein 150,
000 Mark. Die Maschinen waren zum
Theil erst probeweise in Betrieb genom
msn. andere wurden montirt. Der g
sammle Schaden ist durch Versilerun?
gedeckt, und zwar Sei der Versicherung
des Teutschen Müllerverbandes. Den
Besitzer der Mühle trifft insofern noch
größerer Schaden, als er an der alten
Stätte nicht mehr aufbauen darf, da
dieser Stadttheil als fabrikfreies iöe
biet erklärt ist.
P a d e r b o r n. In einem Eilgu
terzuge, der kurz vor Ostern unsern
Bahnhof passirte. befanden sich 24
Waggons mit galizischen Hühnereiern,
welche für eine Düsseldorfer Import'
firma bestimmt waren, und die als
Ostereier in den Handel kommen soll
ten. Jeder Waggon enthielt 116 Ki
sten. und in jeder Kiste befanden sich
24 Schock-1440 Eier. In den Wag
gons waren also wohl verpackt 4.008.
960 Eier enthalten; der Werth dieser
Eiersendung betrug auf dem inländi
schen Markie über 200.000 Mark.
B e ck u m. Die hiesige elektrische
Beleuchtungsanlage ist nunmehr fertig
gestellt und in Betrieb gesetzt. Die
Straßenbeleuchtung functionirt recht
gut.
Siegen. Ein Fall, der sicher noch
nicht dagewesen, hat sich in Hilchenbach
ereignet. Ein Arbeiter H. ist seiner ihm
zustehenden Altersrente verlustig ge
gangen, weil er nicht wußte, wie alt er
war. Der Mann hat trotz seiner Hin
sälligkeit bis zu seinem Tode noch re
gelmäßig gearbeitet. Bei Lebzeiten
meinte er, daß er Ende der sechziger
Jahre stehe. Nach seinem Tode stellte
es sich nun heraus, daß er Iairt Ge
burtssch?! 75 Jahre alt, also bereits 5
Jahre lang zum Bezüge der Altersrente
berechtigt war. Die Hinterbliebenen
wollen versuchen, die Rente und die
Beiträge der fünf Jahre nachträglich zu
erhalten.
Hagen. Noch eine kurze Spanne
Zeit und das, was man vor wenigen
Jahren als .Zukunftsmusik" erklärte,
wird Wirklichkeit sein; man wird elek
irisch" von Hagen bis Köln fahren.
Nachdem nunmehr die Strecke Gevels
berg Haspe dem Betriebe übergeben
ist, fehlt nur noch die kleine Verbind
ung Gevelsberg Milspe Schwelm
und diese ist sicher und nur noch eine
Frage der Zeit. Wie Hagen bekanntlich
die elektrische Stadt von jeher gewesen
(die Wiege der Akkumulatoren), so ist
man hier der Ueberzeugung, daß über
kurz oder lang auch die Verbindung der
elektrischen Bahn mit dem nördlichen
Hinterlande hergestellt sein wird. In
der Iserlohner Gegend ist man mit der
Einführung elektrischer Bahnen be
schäftigt; die Bahn von hier nach Ho
hcnlimburg dürfte auch demnächst er
stehen.
Sachsen
Leipzig. Zur Errichtung eine
Centralbahnhofes kaufte der preußische
Eisenbahnfiskus ein in der Gemeinde
Mockau belegenes Gelände für insge
sammt fünf Millionen Mark. Hierfür
fließen der Gemeinde Mockau 40.000
Mark an Besitzveränderungsabgaben
zu.
Leipzig. Eine 26jährige Kauf
mannsgattin ertränkte erst ihre Tochter
in der Pleisse und dann sich selbst. Die
Leichen sind geborgen. Das Motiv des
Mordes und Selbstmordes ist unbe
kannt.
Tirpersdorf. Der 31jährige
Dienstknecht Weller gerieth Abends in
den von Schneeschmelzwafs bis zum
Rande gefüllten Mühlgraben des Dorf
baches und kam darin um.
W i l d e n a u b. Schwarzenberg.
Im Schwarzwasser ertrank der Bäcker
geselle Burkmann, der bei dem Müh
lenbesitzer Schnepp in Arbeit stand.
H a r t h a b. Wechselburg. Aus
Furcht vor einer ihm bevorstehenden
Strafe erhängte sich der Zimmermann
Schlimper.
Lreie Städte.
Hamburg. Ein entsetzliches
Bootsunglllck hat sich dieser Tage ku'.z
vor Mittag auf der Unterelbe bei Blan
kenese zugetragen. Drei junge Leute im
Alter von 17 bis 20 Jahren, und zwar
der Sohn des Blankeneser Elblootftn
Oestmann, der Sohn des in Blankencse
wohnhaften Schiffskapitäns Ostmann
und ein junger Mann Namens Schäfer,
dessen Eltern in nächster Nähe Blan
kcneses wohnhaft sind, bestiegen Vor-,
mittags gegen 10 Uhr an der Blan
kenefer Landungsbrücke ein Segelboot,
um eine Segelpartie auf der Elbe zu
unternehmen. Einer von ihnen ha'te
zu dieser Partie Oelzeug angezogen.
Der stürmisch wehende Wind hatte die
Untermhmungslust der jungen Leute
angefacht. Leute, die die Drei absah
ren sahen, äußerten aber ihre Bedenk'
va der Wind nicht nur stürmisch, son
zern auch unbeständig wehte, und häuji
ze Böen einsetzten. Als das Segelboot
mit den Dreien sich in der Mitte des
Elbstromes befand, trat das befürch
tete Unglück ein; das mit einem gereff
ten Segel versehene Boot wurde durch
einen heftigen Windstoß zum Kentern
gebracht. Mehrere junge Leute, die vom
Blankeneser Strande den Vorfall be
merkt hatten, eilten sofort in ein Ru
derboot und fuhren zur Rettung d
Verunglücken nach der Unfallstätte; sie
konnten bei ihrer Ankunft dasehbst aber
nur noch das gekentert? Sboot auf
finden; von den drei Insassen fehlte
ibe Spur, sie waren ertrunken.
Großhcr0)tkum Hessen.
Gießen. Hier wurde ein junger
Mann beerdigt, der auf tragische Weise
ums Leben kam. Derselbe fuhr vor
einigen Tagen auf dem Fah:rad nach
feinem. Heimathsort Heuchelheim; er
ivurde aber auf halbem Wege bewußtlos
aufgefunden und starb am Tage nach
seiner Einlieferung in die Klinik. Wie
sich jetzt herausstellt, ist der junge
Mensch vom Rade herunter geschossen
worden und zwar von einem 16 Jabre
alten Kausmannslehrling aus Heuchel
heim. Derselbe gibt an. der Schuß sei
ihm unvorsichtiger Weise losgegangen.
Der Thäter wurde verhaftet. Der Ge
tödtete heißt Hermann Böhmer.
Bayern.
Erlangen. Im nahen Brück iit
der Schleußenwärter Bades in seiner
Wohnung von einem be:telndem Stro
mer durch einen Stich in die Brust ge
tödtet worden.
Eine halbe Stunde vorder hatte der
Thäter um ein Mittagessen gebettelt,
aber nur ein Stück Brot und zwei Pfen
nige als Geschenk erhalten. Tann er
schien er plötzlich wieder, fragte nach
Bades und stieß, als man ihn zum Be
suchten in die Kammer gewiesen hatte,
diesem das Messer in die Brust. Der
Getroffene konnte dem flüchtenden
Thäter noch vor das Haus nacheilen
und brach dann todt zusammen. Der
Thäter verschwand im nahen Wald gc
gen Nürnberg zu. eine Streife der Gen
darmerie der umliegenden Städte blieb
erfolglos. Er wird als ein noch junivr
Mensch geschildert, und man vermuih.'t
in ihm einen Kutscher aus Bayreuth.
H a ß f u r t. Im benachbarten
Happertshausen sind 25 Häuser nieder
gebrannt; die Kirche ist gerettet.
Bayreuth. Der vom Untersuch
ungsrichter in Fürth wegen Ermordung
und Beraubung des Schleusenwärt.'rs
Bates bei Erlangen steckbrieflich ver
folgte Kutscher Arneth von hier wurde
in der Vorstadt St. Georgen oon
Schutzleuten verhaftet und in's Land
gerichtsgefängniß eingeliefert. Er hatte
nach der .Abdztg." bei seiner hier wohn
haften Mutter Unterschlupf gefunden.
Er leugnet entschieden die ihm zur Last
gelegte That und will bis zum 11. d.
in Bug bei Nürnberg in einer Preßhefe
fabrik gearbeitet und bereits am 12.
in Berlin eingetroffen sein.
IVürtteinberg.
Tübingen. Einen verwegenen
Fluchtversuch haben hier zwei im Ämtö
gerichtsgefängniß intcrnirte Gefangene
unternommen. Das Gefängniß befin
det sich in schwindelnder Höhe über der
Neckarhalde.' im südöstlichen Thurme
des Schlosses Tübingen. Den beiden
Ausreißern, von denen der eine zu einer
2jährigen Zuchthausstrafe abgeurtheilt
war und kurz vor seiner Uebersührung
ins Zuchthaus stand, während der an
de,' ein Postbote, eine geringfügige
Strafe zu gewärtigen hatte, war. es in
der Nacht gelungen, die an den Flur
grenzende Fachwerkwand ihrer Zelle zu
durchbrechen. Durch das unvergitteile
Flurfenster ließen sie sich alsdann in
zusamiengeknüpften Bastseilen, die
den Gefangenen zur Verarbeitung über
geben waren, etwa zwanzig Meter tief
in den Schloßgarten herab, von wo aus
sie das Weite suchten. Ihre Wagtil
sigkeit frommte ihnen aber nicht viel;
denn schon am nächsten Tage wurden
die beiden Ausbrecher auf Grund des
ihnen nachgesandten Steckbriefes fest
genommen. ,
Baden.
Aus Baden. In Wiesloch ver
giftete sich ein Dienstmädchen durch Vi
triol. Der Grund des Selbstmordes ist
bis jetzt unbekannt; doch will die Fa
milie bei dem Mädchen in letzter Zeit
Anzeichen von Geistesstörung beobach
tet haben. Der verheirathete Land
wirt!) Joh. Roth von Neuershausen
wurde am 9. d. M. an einem Erlen
bäum erhängt aufgefunden. Der Be
dauernswerthe, der erst vor einem
Vierteljahr aus der Irrenanstalt ent
lassen wurde, scheint in einem Anfalle
von Geistesstörung Hand an sich gelegt
zu haben. In Reichenbach bei Ett
lingen wurde ein kleiner Knabe von
einem Pferd, das er geneckt hatte, so
unglücklich geschlagen, daß er in der
Nacht darauf gestorben ist.
Mannheim. Das Ministerium
des Innern hat ' das Ersuchen des
Stadtraths um einen Beitrag zu den
Kosten der zweiten Neckarbrück: abge
lehnt. Dieser Tage starb der Ka
pellmeister Carl Petermann im Alter
von 38 Jahren, eine der populärsten
Persönlichkeiten der Stadt. Die von
ihm gegründete Kapelle war seit Iah
ren die gesuchteste Privatkapelle der
Stadt wie der Umgegend.
E t t l i n g e n. Der lcdig: Kutscher
Villinger, der seit einigen Tagen erst
bei Gebrüder Buhl bedienstet war, zog
sich vor Kurzem eine leichte Verletzung
in einem Finger zu; die Sache nahm
durch hinzugetretene Blutvergiftung
eine so schlimme Wendung, daß dem
Unglücklichen im Spital in Karlsruhe
zunächst der Finger und nachträglich
ver Arm abgenommen werden mußte.
Auf eine Genesung des Bedauernswer
then. welcher im Begriffe stand, sich zu
oerheirathen, ist leider kaum mehr zu
hoffen.
F u r t w a n g e n. Die Großh.
Uhrmacherschule wurde im verflossenen
Jahre von 60 Schülern und 4 Gästen,
die Großh. Schnitzerschule von 33
Schülern und 2 Hospitanten, und die
Äewerbefchule von 99 Schülern be
sucht. Die beiden erstgenannten An
stalten können nunmehr auf eine 23
jährige Thätigkeit zurückblicken.
Heidelberg. Dieser Tage ver
suchte der Stud. med. Karl aus Saar
zemünd in einem hiesigen Hotel sich
durch Erschießen das Leben zu nehmen.
Er wurde schwer verletzt in das akade
mische Krankenhaus verbracht.
Duchtlingen. Vor einigen Ta-,
gen brannte die unterhalb des Ortes
stehende Mühle des Gebhard Gom bis
auf den Grund nieder. Das Feuer foll
im Kamin entstanden sein.
El'a Lothringen.
D o r n b a ch. Hier sind kürzlich
beim Einsturz eines Gerüstes der Bau
Unternehmer und sechs Arbeiter verletzt
Korden, drei schwer. Ein Mann Na
mens Jos. Waßmer aus Dambach im
Elsaß, der 1868 seine Eltern im Streit
erschlagen hat. nach Cayenne verbannt
wurde, 1871 für Deutschland optirte.
und drei Jahrzehnte in der Ensishei
mer Strafanstalt zugebracht hat, würd:
jetzt vom Kaiser begnadigt.
Straßburg. In St. Avold
verübte der Lieutenant von Pannewitz
vom Jnfanterie-Regiment 173 Selbst
niord. indem sich in der Kaserne rine
WMWTkQ
St!! fövrtithä"
wvMv . VW,.. Vienna Export.
Wirthe vom Jnnru des Staates, welche zomaha einen Besuch abstatten,
sind erebenst eingeladk, uns.r Brauerei in Angenschein zn nehmen.
Hlördk. . Straße. St'J1"' M. 171.
Kugel durch den Kopf schoß, 'ie ur
sache der That ist unbekannt.
Oesterreich.
Wien. Vor dem Währinger Ge
meindehausc schoß der Todtengräber
Kaduscha auf den Bezirksvorsteher,
Landtagsabgeordneten Baumann. Die
Kugel, streifte Baumann und traf den
vorübergehenden Ingenieur Novak,
welcher getödtet wurde, dann schoß Ka
duscha auf sich selbst, verletzte sich aber
nur leicht. Kaduscha glaubte sich durch
den Einfluß Baumanns bei der Besetz
ung der Todtengräberstelle überganzen.
Wien. Nach langem Leiden ist der
Ober-Jngenieur und Kupferstecher
Karl Ritter von Siegl hier im Alter
von 58 Jahren gestorben. Er wurde In
Lancut in Galizien im Jahre 1842 ge
boren und war bis zum Jahre 1881 als
Ingenieur beim Baue der Brennerbahn,
der St. Peter - Fiume - Bahn und spä
ter der Gotthardbahn thätig. Vor etwa
zwanzig Jahren wendete er sich ganz
der Kunst zu, wurde ein Schüler Pro
fessor William Unaer's und arbeitete
dann als selbstständiger Künstler an
verschiedenen künstlerischen Publicati
onen mit. Seine Arbeiten sind in
Lützow's .Kunstschätze Italiens", in
der .Zeitschrift für bildende Kunst"
und im .Jahrbuch der kaiserlichen
Sammlungen" veröffentlicht. Endlich
ist er fast in jedem Band des Kronprin
zenwerkes Die österreichifch-ungarische
Monarchie in Wort und Bild" durch
Arbeiten von seiner Hand vertreten, in
dem er für den österreichischen Theil
Architekturen und Alterthümer aus al
len Kronländern zeichnete. Siegl hin
terläßt eine Wittwe, aber keine Kinder;
ein Bruder ist der Professor Julius v.
Siegl, ein zweiter der Ober-Jngenieur
der Staatsbahnen Mar v. Siegl.
P e st. In Keeskemei wurde der
Hauptmann Graf Otto Biszeugen-Nip-penburg
vom Oberleutnant Ernst Be
kassy im Duell erschossen. Ueber oie
Ursache des Zweikampfes ist nichts
Näheres bekannt.
M e r a n'. Kürzlich sind der Bau
ernhof und die Restauration neben dem
Stammschloß Tirol abgebrannt. Das
Schloß war durch Flug'feuer gefährdet.
Ein Sohn des Bauern ist verbrannt,
ein Feuerwehrmann verletzt worden.
Es herrschte großer Wassermangel.
Budapest. Das Schloß des Gra
fen Lonyay. Bodrog Olassi, wo er dem
nächst mit seiner Gemahlin Aufenthalt
nehmen wollte, ist bei einem in der Ge
meinde ausgebrochenen Brand mit ein
geäschert worden.
Schweiz.
Zürich. Auf überaus tragisch:
Weise büßte in Criswyl der noch nicht
19jahrige hoffnungsvolle ohn oes
dortigen Gemeindeschreibers, Herrn
Zehnder, das Leben ein. Als Theil
nehmer eines Baumwärterkurses war
er auf einem Baum mit Beschneiden
eines Astes beschäftigt. Plönlich glitsch
te ihm das Messer aus und fuhr ihm fo
unglücklich direct in s Herz, daß der
Unglückliche mit einem lauten Aufschrei
zur Erde stürzte und nach wenigen Mi
nuten eine Leiche war.
In A n d e l f i n g e n hat sich ein
junger Mann, namens Jakob Keller,
der Sohn angesehener Eltern, durch
einen Schuß ins Herz das Leben g:-
nommen. Motiv: Unglückliche Liebe.
A e s ch. Dieser Tage gerieth ein 26
jähriger Bursche mit seinem Vater Zn
Streit. Nachher begab sich der ju.ize
Mann in sein Schlafzimmer und -
schoß sich mit seinem Militargewehr.
L u z e r n. Hotelier Disler vom
Rütli" ist den inneren Verletzungen.
die er infolge Sturzes vom Pferde er
litt, erlegen.
Fritz Lange
119 südl.9.Str.
Wein- und Bier
Wirthschaft. Dick BroS. vorzügliche Br immer
frisch am Zapfen. Eure Weine und Li
qureen Cigarren ein lw.
BSNBWXHÄg Ass'W.
S r L toMjC .v
LiJ&JYh,J'
sgV ij!' Ijii
srtifttifir
Californien.
Brei' B'stibul.d
Erste Klasse Eck lafwagen
Taglich zwischen
Chicago Tan Francisco
ohne 'BVaVel via
Veiläßt Omaha auf Big 5 um 1:30
Nachm
Alle die schönsten Scenerien der Rocky
MountainS und der Sieira Ncvada zur
Taaeseit auf beiden Wegen
Diese'Waqen sind an dem LimitedZug
der großen Rock Island Bahn, Denver
und Rio Grande (Scenic Route). Ri
Grande Wistern und Southern Pacific
Durchgehende Sveisewcgen,
Büffet Bibliothervagen'
E W Thcmpson. AGP
t - T?pe!a, Kan
John Sebastian,
G. P. A. Chicago.
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Jo. E, Callnder. Präs.
L V ffunkbouser. See.
iÄWöLÄlue
Bade - Anstalt und
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