Die Sanurttcrin. sumorcikt von 'i. itlwkgtr. .Uit freue ich mich. Fräulein Suff, da sie endlich wieder vier Nil: vuv s,n Sie sliidj." daß Sie unvcrantwort lich lange ausgeblieben sind? ES muß Ihnen sehr gut in der Großstadt er gangen sein und entsetzlich cci ijaorn Sie natürlich lernt, nicht wahr. .Wir Böolicr werden davon profttiren können." Sie Spötter! Allerdings.- Herr Toktor. entsevlich viel bade ich gelernt. tai können Sie mir glauben. Und Sie werden in Zukunft gar nicht mehr nötbia sein im Grundbof. oder nur )tl ten. denn hören Sie ich habe einen SamariterkursuS mitgemacht! Ja lachen Sie nur. Sie. Sie ich verstehe jetzt eine Menge davon, und wenn ich auch gerade noch keinem Men schen einen Arm abschneiden möchte, so bin ich doch im Stande, jedweden Schaden kunstgerecht zu verbinden, Er trunkene. Erstickte u. s. w. in's Leben zurückzurufen. ES ist gar nicht so schwer, und wozu Sie ich meine die Herren Aerzte sich so jahrelang auf den Universitäten herumtreiben. daS ist mir unverständlich." .So, hm. na schön. Fräulein Suschen! Also ich bin abgesetzt, in optima forma"! Wir machen das in Zukunft alles selbst im Grundhof! Ich armer, unnützer Kerl! Na. ja. ich sag'S ja immer, heutzutage kann man sein Bündel schnüren. Wer nicht Natur hcilmethodler ist, der geht in den SamariterkursuS und macht nachher alleS selbst! Aber, hören Sie mal. Fräulein Suöchen. wenn ich auch als Leibmedikus sozusagen abgesetzt bin, als guter Freund darf ich mich am Ende noch manchmal hier blicken laffen? Denn das könnt ich ja gar nicht aus halten. Jetzt, wo Sie wieder hier sind. Sie liebes Mädel! Ich hab ja die Tage gezählt! Fragen Sie nur den Papa, kleine Suse, wie oft ich mich erkundigt hab', ob die hohe Schule noch nicht glücklich absolvirt sei. Denn, unter uns gesagt, SuSchen, eS fehlte mir im mer 'was, wenn ich kam und hörte Ihr liebes Geplaudcr nicht, Ihr fröhliches Lachen, welches mich immer an Vogel gezwitscher erinnerte. Also, nicht wahr, alß guter Freund darf ich kommen, so oft ich will? Aber natürlich. Herr Doktor, es ist mir sogar sehr lieb. denn, aber daS nur im Vertrauen, ich habe große Pläne für die Zukunft. Sehen Sie. was ich da vorhin sagte, ich könne schon alles Medizinische, das war natürlich Unsinn. Ich kann ja eine ganze Menge, aber zur Aerztin langt's bei weitem nicht. Und Aerztin will ich werden, unbedingt! Es ist meine Pflicht, nach dem ich erkannt habe, daß meine Be gabung ganz entschieden auf diesem Feld liegt." .Das glaub ich auch!" Ach. wie schön! Nun hab' ich schon einen Bundesgenossen und was für einen! Hören Sie, lieber Herr Doktor, im bin Ihnen sehr dankbar. Wie nett, daß Sie so vorurtheilöfrei sind und mir beiftehen wollen! Also, eS gilt ver einte Kräfte führen zum Ziel! Sie wer den so nach und nach den Papa von seiner schlechten Meinung über die ge lehrten Frauen zurückbringen. Er hält daS alles für Unsinn. Eile hat's ja auch nicht. Ein paar Jährchen warte ich noch; inzwischen übe ich mich etwas ein eS wird ja doch ab und zu 'mal etwas passiren irgend ein Unglücks fall .Sehr menschenfreundlich, Saschen!" Ach Gott, so mein' ich's ja nicht. Ich wünsche gewiß keinem Menschen etwas Böses, aber man muß doch Ge legenheit haben zum Gott, so verstehen Sie mich doch nur" .Gewiß! Und ich verspreche Ihnen feierlich, liebes Suschen, daß ich alleS thun werde. Sie zu einer Doktorin zu machen. Hier mein Hand darauf! Und nun muß ich mich auf den Weg machen. Vielleicht begegne ich Ihrem Herrn Papa noch ich habe eine Kaf fenangelegenheit mit ihm zu besprechen. Adieu für heute, nieine liebe Kollegin .in fpe". Darf ich sagen, auf Wieder sehen? Wo ich eigentlich gar nicht mehr nöthig bin! Ja. so. als Freund und Bundesgenosse darf ich ja noch. Also auf Wiedersehen!" .Auf Wiedersehen!" DaS Gespräch zwischen Suse Herwig, der einzigen Tochter des Amtsraths Herwig in Grundhof, und dem noch jungen Hausarzt der Familie, dem Doktor Klaufer, hat am Morgen statt gefunden. Beim Mittagessen erst sieht Suse den Papa, der die Erntearbeiten beaufsichtigt hat. wieder. Sie plau dert ihm allerlei von den Ereignissen deS Vormittags, und des VaterS Auge ruht voll Freude auf dem bildhübschen Töchierchen. dem Liebling des ver wittweten ManneS. Nur, daß sie eine wichtige Unterredung mit dem Doktor gehabt, berichtete die Heute Beriqwore rin nicht. AIS abgegessen ist und der Amtsrath sich wieder verabschieden will, hält ihn Sule noch mit einer Bitte zurück. .Acy. liebste? Papa, könntest Du mir nicht heute Nachmittag den flinken Polen jungen, den Äanusch, überlassen? Die ' . " ... n rr . . -l.ciiiil v Ananasapskl Uinen gcpuui! iioen, nd der Janusch kletterte wie'n Eich Hörnchen. Auf dem Feld wird er schon u entbehren fein er ist ja doch mehr eine Spielkatze." Meinetwegen. ÜUnne. Freut mich. interessirft und der Mamsell die Arbeit abnimmst! Und Tu haft recht, drauß.'n nützt der Bub' nicht viel ich hab' ihn la auch nur dem älteren Bruder zu Liebe angenommen bei der diesjährigen Rüdenkampagne. Na. der Januich wird nicht böe sem über den Wechsel.' .Tanke schön, Väterchen, sollst ein mal sehen, wie fleißig wir sein wer den. Gilt e doch Deinem Lieblings apfel!" .Schon gut kleine Hexe. tu. sag mal, der Toktor war ja heute Morgen da. Er traf mich noch auf dem Weg. Freute sich der. daß Tu wieder hier bist! Ganz gefährlich schien mir die Ge schichte. Na. ist ein Prachtkerl, unser Toktor. und ich hab nichts dagegen ein zuwenden, wenn Tu gute Freundschaft mit ihm hältst. Adieu. Kleine, gieb mir 'n Kuß." Der AmtSrath geht, und Fräulein SuSchen ist ordentlich zerknirscht. Der gute Papa, der meint der Toktor wäre . bm. zu komi ch! uevrigens. oitor Klauser hätte zum Papa ein bischen anders von ihr reden sollen, wirklich an eine LiebeSgeschichte zu denken. Komisch altmodisch! Er ahnt nicht, daß ihr Bündniß mit dem Tottor ganz andere Zwecke verfolgt. Und der Toktor hm eigentlich hat sie geglaubt, es würde ihm ein biSchen leid thun, daß sie gar nicht daran denkt, zu heirathen Dennoch eS ist gut so. Denn den Ge danken, dem armen, lieben Doktor einen chmerz zuzufügen, könnte ne gar nicht ertragen! und früher hat su selbst manchmal geglaubt, er sei lbre Be stimmuna. emst bah weg damit Sie hat hohe Ziele! Zunächst allerdings nur einen Apfelbaum. Also schnell an die Arbeit! Suse bindet eine riesige Schürze vor. setzt den Helgoländer auf den Lockenkopf und begiebt sich auf den Hof. wo der Polenjunge, der hübsche, schlanke Janusch, schon der jungen Herrin harrend an der Mauer lehnt. Er zeigt ihr lachend die weißen Zähne. DaS soll heißen: Ich freue mich, daß ich Dir helfen darf!" Denn er versteht kein Wort Deutsch, und Suse kann sich nur durch Geberden mit ihm ver ständigen. Die heiße Sommersonne liegt über dem Obstgarten, den Suse betritt, ge folgt von ihrem Liebling, dem Janusch. Sie haben sich beide mit Körben be laden, und nun schleppt Janusch die lange Leiter herbei und ersteigt den Baum und pflückt eifrig, und die Suse hält die Schürze auf. um die herrlichen Früchte einzeln aufzufangen. Es ist eine Strapaze bei der Hitze, aber Suse macht sich nichts daraus. TaS energische Dämchen ist bestrebt, alleS, .ras sie sich vorgenommen, mit Eifer auszuführen. Und der sonst so faule Janusch schafft heute ganz tüchtig, der jungen Herrin zu Liebe. Jetzt entdeckt er ein paar prachtvolle, große Früchte an einem Außenaft und sucht mit der Geschwin digkeit einer Katze sich zu ihnen hinzu winden. Suse bemerkt sein Borhaven und wehrt ihm angstvoll ab. Das ist zu gefährlich! Aber der Janusch zeigt ihr wieder sein ganzes Gebiß und leuch tet sie mit seinen schwarzen, feurigen Augen an: Schadet mir nichts. Her rin!" So ungefähr-lassen sich die Ge berden deuten. Suse hebt nochmals beschwörend, ab wehrend die Hand und ruft: Nie nie Janusch! Nein, nein. Janusch! Doch er ist keck und wagehalsig, legt sich lang auf den schwachen Ast ein Krach, ein Schrei ein Rauschen, und da liegt der .arme Junge am Boden und schneidet die zämmertichsten Grl Massen. Suse, tödlich erschrocken, faßt sich als tüchtige Samariterin rasch und will ihm beim Aufstehen behilflich sein. Doch es geht nicht; aus deS Janusch Geberden geht hervor, daß er einen Fuß gebrochen hat. Suse holt die Mamsell und eine Magd, und die Beiden tragen den Patienten auf einer auSgehobenen Lat tenthür so hat es Suse gelernt, sich in Unfällen zu helfen in das Knechts, zimmer auf'S Bett. Ein NachbarSjunge wird sofort in die Stadt nach dem Ärzt geschickt, aber Suse beschließt, inzwischen einen Noth verband anzulegen. Der Janusch jam mert laut und. schreit, sobald sie an sei nen rechten Fuß kommt: Ni. ni, panienka, ni. ni " und windet sich wie ein Verzweifelter. Suse macht eine strenge Miene nnd läßt sich nicht be irren. Im Gelenk scheint's nicht zu sein, jedenfalls nur ein leichter Unter schenkelröhrenbruch. Wenn der Junge sich nur nicht so aufführen wollte! Jetzt wird er gar grün und gelb im Geficht und schließt die Augen. DaS ist gär nicht so übel, eine kleine Ohnmacht! Nun kann die Samariterin ungestört ihren Verband anlegen. Schienen hat sie nicht zur Verfügung, aber starke Vavve thut'S auch, und Binden und Watte sind vorräthig. So ein Herr licher Verband, und nun soll der janusch noch ein GlaS Wein bekom men. Er trinkt es heulend aus und heult fort, bis er schließlich einschläft. Nach zwei Stunden langt endlich Doktor Klauser an. Sie geleitet ihn ganz stolz zu ihrem" Patienten und der Doktor macht natürlich zunächst den Verband los unter lobendem, betsäl liaem Schmunzeln. Schön, sehr gut. ganz kunstgerecht mein Kompliment, grauttln oue am. Entschieden Begabung! Dann be wegt er den Fuß hin und her. rückt und zieht am Unterschenkel und ein kurioses Lächeln fliegt über sein Antlitz. Bei der Untersuchung stößt er zufällig an den anderen Fuß und der Janu,cy zu zu sammen. wie im Schmerz. Ter Arzt versucht uun. den Jungen auk die Beine zu stellen, vergebens! Mit einem Webruf knickt er zusammen. Jetzt tagt'S dem Toktor. Noch einmal beugt er sich über den Patienten, dann flüstert er Suse zu: .Meine liebe Kollegin der Verband war prachtvoll, ganz kunstgerecht, nur ein kleiner Fehler ist Ihnen passirt Sie haben den fallchcn Fuß verdun den! Ter linke ist gebrochen, nicht der rechte. So, nun wickeln Sie mir die Binden hübsch auf und reichen Sie mir die Sichea zu." Btutudergoiien peht die arme Samariterin, die künftige Aerztin vor ihrem .Vundesgenonen". .O. wie ich mich schäme, und die Mamsell, die Hat'S gesehen!" Toch Klauser klopft ihr tröstend aus die Schulter: Ich verrath'S keinem Men schen. Ter Junge merkt's gar nicht, der ist ja vor Angst halb von Sinnen. Und die Mamsell, die soll nur kommen und behaupten. Sie hätten den rechten Fuß verbunden. Ta werd' ich einfach grob und versichere ihr. sie leide an Sinnestäuschungen, das fei ein höchst bedenklicher Zustand." Nach einer Weile ist der richtige Fuß wohlverbunden und der Janusch liegt ganz zufrieden im Leite und macht Miene, wieder zu schlafen." Suse, tief niedergedrückt, gibt dem Toktor daS Geleite. Tcr wendet sich im halbdunklen Gang zu ihr mit den Worten: Heute früh gab ich Ihnen das Versprechen. Ihnen getreulich zu helfen, daß Sie eine Doktorin werden könnten. Nun. mein Vorsatz ist heute Nachmittag noch fester geworden. Wenn's auch nicht der rechte Fuß'' war. der Verband war vorzüglich! id Sie können in kurzer Zeit schon die ersehnte Würde erlangen. Suse, ein Wort. und Sie sind Doktorin, sobald Sie wollen. Ohne erst noch zu ftudiren. Sie brauchen nur meine Frau zu wer den meine liebe, kleine Doktorin! Daran dacht ich ja nur bei meinem Versprechen heute! Gott, ich freue mich schon, wie trefflich Sie mir deistehen werden. Und die Diagnose die über lassen Sie mir. nicht wahr? Und nun, ein Wort soll's so sein? Suschen, ich hab' Sie ja so unendlich lieb sagen Sie ja " Ich muß wohl. Sie Schlimmer" unter Thränen lächelnd spricht's das junge Mädchen sonst erzählen Sie's am Ende allen Leuten, wie ich mich blamirt hab'." Also mein. Suse?" - . Tem!" Sühne. Skizze von Wilhelm Müller-Weil- bürg (Hamburz). Es ist zwei Uhr Nachts. Aus dem noch hell erleuchteten Vor tale eines vornehmen Hotels in Koblenz treten zwei Offiziere hinaus in das Dunkel der Straße. Warst Du toll. Rantlow. so mahn sinnig zu Pointiren? Dieser Bankhal ter und belgische Sportsmann Marquis yautetort ist sicher ein Abenteurer. wenn nicht etwas schlimmeres," redet. owie beide außer Hörweite der Hotel dienerschaft sind, der ältere der Offiziere lernen jüngeren Gefährten an. Du mußt eine Unsumme verloren haben. Gerhard." ES ist alles aus. Laß mich allein. Klitzing. .Ich gehe noch eine Stunde die Rheinanlagen entlang." Gute Nacht." Der gewitterschwüle Maitaa neigte sich dem Ende zu. Seltsam bleich, mit einem eigen thümllchen weißlichen Metallschimmer liegt der Himmel über den hohen, stei len Waldbergen am Ufer der Lahn, blickt der Horizont durch die 'Luken zwischen den dunkelgrünen, dichtbelaub, ten Wipfeln der Bäume des Emser Kurparks. Tief im . Westen hängen schwane. massige Wolkengebilde, finster, drohend. eine Wetternacht kündend. Von dem Munkpavillon herüber ertönen gedämpft, eine Klage grollen der Schwermuth, eine Weise voll todt banger Trauer, die Prachtakkorde von Franz Schuberts seelenerschütterndem Liede Am Meer." In einem größeren, salon artigen Parterreraume der Villa Belle vue. eines der im schloßähnlichen Stil erbauten, mit Plattformen versehenen, thurmgekrönten Gebäude am linken Ufer des Flusses, sitzt am offenen Fen ster, dessen Vorhänge und Seidenpor tieren weit zurückgezogen sind, eine Dame, sie schaut in Gedanken versun ken hinaus in den schweigenden Garten, in die stille Feier des Frühlingsabends. Ein schweres Duftgemisch von mit der, Rosen und Jasmin erfüllt die Luft, be: der nagenden Dämmerung und Gewitterstimmung viel stärker sich geltend machend als am Tage. Die feinen, edlen, durchaentiaten Züge des Profils der alten Dame heben sich scharf ab von dem satten Gelbbraun der Portierenseide. DaS vornehme, von schneeweißem Haar umrahmte Antlitz erscheint in der seltsamen Be leuchtunq des von außen hereinfallen- den, matten letzten Lichtes ungewöhnlich blaß. In den blaugrauen Augen liegt ein Ausdruck tiefen Ernstes, von Sorge und innerlicher schmerzlicher Erregung, von HerzenSqual und kum mervoller, zweifelnder Erwartung. Langsam steigen die Schatten der hereinbrechenden Nicht aus dem Thale der Bergadhänge hinan. Trüben in der Wandeidahn und der Römerftraße flammen -die Lampen auf. Ta knirscht drunten im Garten der KieS der Wege unter den raschen Schritten eines sich Nähernden. Tie Erzscheibe eineS SchleppiadelS klirrt gegen die Stufen der Marmortreppe In das Gemach tritt eilend ein heran gewachsener, jüngerer Mann in der Uniform eines Offiziers eines preußi schen GardeJnfanterieRegimentS. Tie alte Tame hat sich jählings von ihrem Sitze am Fenster erHoden. Gert! Eine angstvolle Frage zittert durch den kurzen NamenSruf. Mutter! Ter Offizier faßte die rechte ftanh tttr si5riitn unk lent k,inn litt flttt Arm wie beruhigend um die Schul ter der Erregten. Gert, so sprich doch! Tu bist gerettet? Du hast Hlltt gesunden? Liebe, theure Mama. eS war alles vergeblich. Tie Tame scheint zusammenbrechen zu wollen. Ein Stöhnen dringt au ihrer Brust. Doch mit einer gcwalti gen Willensanstrengung hält sie sich aufrecht und steht, indem sie dem Manne, wie vor etwas Furchtbarem erbebend, forschend m die Augen blickt $tn, mein Kino,- nur das eine nicht. Nicht die Waffe. Nicht den Tod." Mutter, was bleibt mir sonst? Ich muß den Weg gehen, den schon so man cher meiner Kameraden gegangen ist. O, das Spiel! DaS elende Spiel! Und konnte Dir keiner helfen? Keiner. Toch, einer kann es. In den quäl vollen Stunden deS heutigen Tages kam mir wie eine Offenbarung von oben dieser Gedanke der Rettung:- Du weißt General Arimondi war ein. in timer , Freund Deines verstorbenen Vaters. Du selbst haft ihn in Rom ken nen gelernt. Er ist zum Befehlshaber der Italiener in Abessinien ernannt worden. Arimondi verschafft Dir einen Posten in der italienischen Armee. Du fährst noch diese Nacht nach Kob lenz zurück und von dort unverzüglich nach Süden. Gerhard, mein Einziger. gieb mir Dein Ehrenwort, daß Du meinem Wunsche, meinem Befehle Folge leistest. , DaS Andere würde ich nicht überleben. Mutter, wer auf der weiten Welt wird dann nachher auf mein Wort und meine Ehre noch etwas geben außer Dir. Dann, bin ich ein von meiner eimath ausgestobener, für meine ameraden ein Verfehmter. Doch es sei. Vielleicht kann dort gesühnt werden, was ich hier im Leichtsinn gefehlt habe. Gott segne und beschütze Dich. Auf der Straße, einer durch viele Menschenalter zurückreichende Durch Märsche wandernder Völkerstämme dem Boden eingeprägten Spur, die über AddiCherascolli in Aethiopien zwischen den Bergen Semajetä und Roja in den Thaltessel von Adur hinabführt., mar chirt im Morgengrauen des 1. März 1396 ein italienisches Operationskorps unter Führung des Generals Albertone. Die Brigade besteht aus weißen Trup pen. Bergfaglieri's, sizilianischer und erythräischer Artillerie, einer Bergbat terie, Askani s und den irregulären Banden der Eingeborenen. Zu dersel ben sind vor kurzem die Ueberrefte der Truppen des Generals Arimondi. des Kommandanten von Tigre, sowie ein Theil der Besatzung der Festung Maialle, der Ueberlebenden aus der unglücklichen Schlacht bei Amba-Alagi, gestoßen. In der Ferne vor der Kolonne er hebt sich ein Labyrinth von Felsen mit grotesken, phantastischen, himmelan starrenden Kuppen und Zinnen, iäh lings einfallenden, schmalen, steinwün digen Pässen und zerklüfteten Schluch ten, ein Terram wie geschaffen für Hinterhalte und Ueberfällc. Links seitwärts erstreckt sich die Land schaft von Abba-Garima. Auf diese marschirt die Truppe zu. chweigende Ruhe liegt über der Weite, Krieg und Aufruhr scheinen beendet, die fanatisirte Bevölkerung fortgewandert zu fein. Plötzlich speien die Bergthaler eine ungeheure Masse von Feinden auS. Wie entfesselte Lavaströme wälzen sich die Schaaren des Negus aus den Engel die Höhen herab. Mit wildem Unge ftüm werfen sich jetzt die Schoaner und Galla auf die Avantgarde auf die Flanken der Italiener. Eine rasende Wogenorandunq von Bewaffneten umtoft ringsum die Bri gade. Das Feuergefecht geht bald mein furchtbares Händgemenge über, in wel chem die riesige Ueberzahl der Abessinier die Bataillone Generals Albertone zer splittern und aufreiben. . Voran die Paschas, daS flatternde Löwenfell über die Schulter, keilen sich die schwarzen Teufel in die Kolonnen des Operationskorps, das dem mör derifchen Anprall heldenmüthigenWlder stand leistet. Doch alle Tapferkeit ist vergeblich. Die gewaltige Uebermacht erdrückt jede Gegenwehr. Vor den sizllianlichen Batterien, deren Bedienungsmannschaft gefallen ist, kämpft zuletzt noch ein großer, blonder, blauäugiger Offizier, umgeben von einer kleinen Schaar Bersaglieri. Es ist Gerhard. Graf Rantlow, der bereits bei Amba.Alagi sich auögezeich net hat. Da fährt ihm der Speer emeZ Amhara in die Brust und wirft ihn nieder. Vor feinen Ohren rauscht es wie oie Wellen deS fernen RdrinS. Noch einmal schweifen seine Blicke hinüber nach den zackigen Felsen .der Ehrendreilftein" murmelt er. Tann wird es Nacht vor seinen Augen. Ueber ihn und seine niedergemetzelten Kriegs gesahrten ergießen sich die siegestrun tenen Horden der Abessinier auf daS kId von AdbaGarima. daS Leichen feld der Brigade Albertone. ? deutsch WaS unS auS nieoer'm Erdenftaube Zu Sonnenhöb'n begeisternd bebt. Was Liede. Ehre. Muth und Glaube Mit neuem Lebensmark belebt. Was. wie auf jungen Adlcrfchmingen, xurcy uns re eele mächtig zieht, WaS alle Herzen miedcrklingen: Es ist daS alte, deutsche Lied. Wenn kaum der Mensch, zum Licht ent sprungen. Tes ersten Lautes wurde kund. Wird ihm ein Schlummerlied gesungen. Andächtig von der Mutter Mund. Und wenn verhallt deS Herzen Schlüge, Begleitet ihn als Sterbesang Auf seinem letzten Erdenwege Ter Glocken ernster Trauerklang. Wo auf dem weiten Erdenrunde Tie deutsche Zunge traulich klingt. Wo in des AdendS Feierstunde Der kühle Wein im Römer blink.: Ta tönt des deutschen LiedeS Weise, Da rauscht der deutschen Männer Chor. Ta ringt zum ew gen Sternenkreise Sich Menschenglück und Leid empor. Ob gold'ner Friede durch die Lande Gesegnet seine Blüthen streut. Ob von dem Rhein zum Donaustrande Der Krieg die düstern Schrecken beut ES wird daS Vaterland bestehen. So lang noch klingt durch Berg und Thal Des deutschen Sanges Friedensmehen. Tes deutschen Liedes Sturmchoral. e.o r g Fischer, Di rthe. Noch im achtzehnten Jahrhundert war die Myrthe. welche wir heut au gemein mit dem Gedanken an eine Hochzeit zu verbinden Pflegen, ein sei tener Brautschmuck, denn die Chronik berichtet, daß die Tochter eines Stadt syndikus aus Halberstadt 1760 auf dem Wege zum Altar des seltenen Kranzes wegen. ein Kranz auS künstlichen, aus Paris bezogenen Myrthen,. besonders angestaunt wurde. Noch heute soll sich dieser Brautfchmuck als Art Reliquie in den Händen der Nachkommen befinden. Allerdings hat schon zwei Jahr Hunderte vorher eine Tochter Jacob Fugger'S sich als eine der Ersten, die, anstatt des Rosmarin-Kranzes. Myrthen trug, statt des für Bräute üblichen, mit dem immergrünen ReiS geschmückt, das allmSlig zum Sinnbild der Veremi gung zweier Herzen in Lust und Leid geworden ist; aber es hatte wenig Nckch ahmung gefunden. Ziemlich sicher geht aus diesen Reminiscenzen hervor, daß die Myrthe zuerst in solche Städte gelangte die mit Griechenland und Italien in Handelsverbindung standen, wie Nürnberg und Augsburg, und daß Deutschland zuerst den'Myrthenzweigen das hohe Vorrecht eingeftand, Symbol der Bräute zu werden. Einen genauen Anhaltspunkt, feit wann die Myrthe einheitlich zu solchem Schmuck erwählt ward, finden wir in den Büchern, frühe rer Jahrhunderte nicht. Altdeutsche Bräute pflegten mit lang herabwallendem Haar an den Altar zu treten, ein Brauch, der sich für fürst liche Bräute noch ziemlich lange erhielt, denn unter den preußischen Prinzessin! trugen die meisten im neunzehnten Jahrhundert noch Locken 'zur Braut Toilette. Daß sich Fürstinnen mit Kränzen aus Myrthenzweigen schmück ten, ist erst in neuerer Zeit Sitte ge worden; früher wurden nur einzelne Myrthenreiser an die Krone befestigt. In Frankreich, Italien. Belgien, den Niederlanden und der Schweiz ver tritt Orangenblüthe (in Deutschland der Schmuck der Wittwen) die Stelle der Myrthe. In England ist der Myrthenbaum erst seit 260 Jahren heimisch, und dort wnd ebenso wie in unserem Adoptiv Vaterlande -die Orangenblüthe als Schmuck der Braut bevorzugt. Dienftbotenmali. Der Herr Baron ist leider aus geritten; aber wenn der gnädige Herr sich einige Augenblicke gedulden wollen. er wird sogleich zurückkommen fein Pferd ist schon da!" in Idealist. Richter: Erzählen Sie, was Sie von der Sache wissen!" Zeuge (schwärmerisch): .Herr Rlch ter, ich hab' noch nie in meinem Leben eine so schöne Rauferei gesehen!" Immer zerstreut. .Professor: ..Herr Wirth, bringen Sie mir die Speisekarte!" Der Wirth: nebt aus der Thür!" Prosessor: .Also bringen feie Mir die Thüre!" , Die unfehlbare Schneidigkeit. ..Nun. F,err Leutnant, wie viel Zeit haben Sie gebraucht, bis Sie radeln konnten?" .Keine. Gnädigste. Rad gesellen. drauf gesetzt und weg war ich." Xt Z5rödj,kr. ?? Xtltai r f(t Süd. füh! Ti sünd de Ogen itatt, Na. drei den Kopp nich weg! Wenn Ti man satt. Kind, ween Ti satt! So nu. wat fehlt Ti? Segg!" Ja. wat mi fehlt! Weet ick et denn? Mi kloppt dat Hart so lut. Bald mut ick lachen un bald ween. Och Gott, ick hol't nich ut! Un Nachts, denn wühl ick hin un her. AS har'ck wat BöfeS dahn. Tat beste Äeten smeckt nich mehr. Kann up de Been kum ftahn." De Oolsche kiekt ehr an un lacht: Tat Fröhjohr kömmt, min Kind; Hev mi doch halfmeg'S so wat dacht. Man iS ja ock nich blind! Ti geiht dat grad aS NaberS Jan, De fchrivt unS hier en Breef. Tat he ahn Ti ni leben kann. He hett Ti gar to leev. Den fteeg dat Fröhjohr ock to Kopp; Na, lat em mi man kam! " Du lachst? Da hört doch AllenS up! Wollt Tu em denn to'n Mann?" Ob ick em will? Wie geern. wie geern! Nu weet ick. wat mi fehlt. Wat wär' ick doch för'n dumme Teern, Hev mi um gornix quält! Ja. Moder. Moder. Du haft Recht! Nu iS dat Fröhjohr kam Un hett unS Glück un Seaen bröcht. Uns Beide mi un Jan!" probiern. Junge Frau (zu einer Freundin): Ich weiß nicht, da hat der Pfarrer bei der Trauung gesagt: Mann und Frau sind EinZ." Mein Mann und ick find aber immer uncins!" Ada. Frau Meisterin (zum Lehrjungen, der eben vom Meister eine derbe Ohr feige bekommen hat und sich nun die dicke Backe hält): Junge. waS ist Dir denn?" Lebriunae: ..?ick sviele den esckml lenen!' Salomoniscke Weisheit. Vater (zu seinem sich selbsjftändia machenden Sohne): Und merke Dir mein Sohn, wenn's Dir nicht gleich gelingt. Geld zu machen. probir'S noch malZ." Sohn: Und wenn's mer aber ae lingt?" Vater: Dann probir's auch noch mals." Sicher ist sicher. Braut: Du willst unser Verlöbnis, aufheben. Paul, weil ich mit Anderen kokettirt habe? Thue das doch nicht, ich will mich ja auch bessern!" Bräutigam: Bessern? Nein, weißt Du, diese Procedur würde mir zu lange dauern und wer weiß, ob eS hilft. Da nehme ich mir lieber eine neue Braut!" Fein gegeben. Herr Beitels schenkt seinem Kommis zum Jubiläum einen verschlossenen Karton. Freudestrahlend eilt Leviu an seinen Platz zurück, um mit vor Erwartung zitternden Händen daS Päckchen zu öffnenund gleich darauf im höchsten Grade enttäuscht zurückzufah ren: das wohlgelungene Bildniß des Prinzipals lächelt ihm entgegen. Bei tets ist leise von hinten an seinen Kam mis herangetreten: Nu. waS sage Se zu mei' Geschenk?" Sieht Ihnen sehr ähnlich!" Fein gegeben, Dame (zu ihrem Tischherrn, welcher mährend der Tafel nicht ein Wort ge prochen bat): .Wi sen Sie. Sie sollten doch Professor Lehmann konsultiren. der ist -peziallft für Sprachleldende." Gute Ausrede. Richter: Sie haben also ein falsches Alter angegeben?" Angeklagter: Falsch nicht, denn ich war ja vor vier Jahren so alt!" Gediegen ausgedrückt. August. Dein Haar ist ja so r zaust?" Lehrling: Ter Meefter hat sich mir nur wieder mal in Erinnerung jebracht." Stolz, Richter: .Welch' ein Geschäft treiben ?ie?" - Strolch (sich in die Brust werfend): Ich bin Geldentleiher.' In der Bp Man merkt, daß die Stimme unse rer Primadonna futsch ist." .Ja, leider merkt sie eS nicht." SeldftverstZndlich. Bekannter: Glauben Sie auch. Lerr Unteroffizier, daß wir Menschen alle vom Affen abstammen?" Untero nzier: Ja. aber selbstoer ständlich nur die Civilisten!" kiönscbe Lmgegnung, öobeit: ..Ich babe mUr hn ttg,,. men auch nicht eine schlechte gefunden." yosiing: Lurchi,aucht. es bat eben eine Pflaume madig zu sein gewagt." Schusterjungen'Swlz. Dein Meister bat Dich also au dr Lehre weggejagt." Hafte ooch schon von meinem Sturie jehört?" daß Tu Dich so für den Obstgarten .