Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, May 17, 1900, Image 4

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    2?J"ol33rrxsliix Staats-ünzeig;er.
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1! Scilen jcd Woche.
fTcf & 4)al, Herausgeber.
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heb., m tecond claat rnsttor.
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. Zaurgang. ach Teukjchwnd tonet die
i tat U.00 und wnb Dafür pottrftet
.,chnttich ezpedtN.
Ca bonnemcnt rnufe im otaubcat)!t
e
klatt, 10 ttentl et ijnle
o.inerftag, den 17. Mai 1900.
Öf" Der .NedraSka Staat Anjei
ttt ' ,fi die größte deutsche Zeitung m
-5uaU und liefert jede Woche
rr 12 tte
, diegenea Lesestoff. Unser. Sonntag
gast vai' den besten deutschen SvnnragS
oUern ttt anbei .enbürtig an die
Rute qeiirt werdet.
In unserm kante herrscht eine wahr'
Cirtikepioemie. D .Prosperilä.' mach
sich'
Das SaalS Hauptquertier der Re
pabuf auf c ist nach Omaha ocilegi wor
den.
Atr Eincinnatier Volksfreund pro
xhk.eit eine SeschäflSpanik. Man meist,
daß die Wahlcampagne begonnen hat,
Aguinaldo hat sich wiedei an der
Front gezeigt . Ja. h ,t er denn n chk in
der Heilung gele,en.daß er todt ist?
ZZie Friedeni'Tommisstvn der Buren
ist in iht zJokk angekommen und vom
Bolk mit offenen Armen empfangen mor
den.
&i National" Hauptquartier der
Populisten wird in Lincoln sein mit
dem tüchtigen Letter I. H. Edmisten an
der Spitze.
In Europa haben mir den besten
Markt für unftre Produkte und dennoch
nörgrlt unsere Administration stet an
Teutschland herum.
General Ot wird nicht zeitig ge
nug eintreffen, um sich von irgend einer
Pzriei al Präsidentschaft Candidat
nominiren zu lassen.
Tagav daBlech wird nachgerade
tbeuer. Bon 3 ist e auf tio di
Kiste xestiegen , Da literarische Blech
ist. nach den gelbm Blättern ui urthei
len, leider noch immer spottbillig.
I Philadelphia hat sich die 50 jZK
rig? Frau Htrmina Mey r auf den Rath
eine dortigen Dr. Eisenbarth. zu Tode
gehungert, um ihren chronischen Rheu
matiSmu lo zu werden. Sie ist ihn
lo.
Nklv F?rk sollte in ,Priz sizhter
ill? umg'taust werden Corbett und
Jeffrie haben sich daielbst am Freitag
.Abend vor einer großen Zuschanenabl '
gründlich vermöbelt. Hoch lebe di: Kul
lurl
Die Schulkinder in Moffachu'
se!ts. Vennsulvanien und Jndianä ScKu
le gingen vor Kurzem an den ,Llrer.
Wie wäre e, wenn die Eliein dieser
Kinder auch einmal .streikten, aber
ganz gehörig.
Wer weder sür V'YZ. nuch für
Mcttinleo stimmen will, braucht deSbalb
bvcb nickt zu nermeiseln. Es befinden
sich bereiis S Präsidentschaft Candida
ten im Felde, nämlich Deb, Whton
Barker und Dr. Swallom.
Die Miidle of the road Populisten,
baden auf ihrer National Convention,
welche am Mittwoch in Cincinnali tagte,
folgendes Ticket aufgestellt:
Für Präsident Wharton Barker,
Für Vize ,, Jgnatiu Donnelln.
Die Damen unserer feinen Gesell'
kchast lernen jetzt, weil' gerade in M,de
komm', auch da Fechten. Manche die,
ser Damen sorgen durch ihren übertrie
benen Aufwand dsilr, doß auch die
Männer über kurz oder lang .fechten
gehen' müssen.
Die Residenz des Mctzgermeister
Lul'gert, welcher , Chicago eine Frau
in WurftfteiZch umwandelte und später
im Zuchthaus Selbstmord beging, ist
verkauft worden und soll der Käufer auch
keine Bange haben, daß Frau Liitgert
jmalS wieder auftauchen wird, um ihren
Antheil zu beanspruchen.
Die Populisten haben am Donner
ftag in ihrer National Convention zu
Giour Fall S. 25., folgende Ticket
nominirt:
Für Präsident: W. I. B'Uw. von
SiebraSk.
Für Pi.Prästdent: C. A. Tomne,
von Minnesota,
Die Farmer klagen darübel, daß die
Kartoffelkäfer dem Pariser Grün ge
genüber immer miederftandSfähiger wär
den. Da wird wehl daher kommen,
daß die Fabrikanten jene ste der
Fälschung gegenüber immer widerstand,
loser wergen, seitdem sie zum iDrust ver
einigt sind.
Da PoxuluS im Lateinischen genau
da,,elbe bedeutet wie Dk'no im Gri:chi
schin. nämlich Volk, so ist dem Namen
roch kein Unterschied zwischen der popu
listischen und der demokratischen Partei.
Dem Wsen nach waren sie einmal gründ
verschieden, ja sogar einander entgegen
gesetzt, an seit dem Jahre 18SS hat sich
da Feuer mit dem Wasser vermengt,
und der Individualismus einen Ehebund
mir dem SozialiimuS geschlossen.
Nosewaterist aus dem Kriegs
pkabl Ter alte Häuptling der republika
nischm Partei hat seine Streitaxt ausge,
graben, die FriedenSpseike in die Ecke ge
stellt und wenn er von d'n Leite, n der
Pkei nicht als National Comitterman
risse Staates ernannt wird, wird er
den Versuch machen, die Candiditen nie
derjumstzeln. Schon mancher ..Scalp"
eines Candidaten hängt an dem lZürtel
diese? alten KriegerS. kin erstes Opfer
wird D. E. Thompson sein, wrnn ihn
litser nicht zu der Stelle verhilst.
. . . . r . . . . . : t,.. V, Q
Auyuu, luvuum u. g,
3. eeplemder, Vermont 4. September.
Main 10. September, Georg! Z. Ok
toter.
I Belleville. Jll., wird nch dem
Beiiicherunqlplan geheiralhet. E r,
stirt daselbst eine Gesellscha,r. rrelche sich
verpflichtet, bei Blihiralhung eine sei'
ner Mitglieder demselben 500 beiad
lkn. wenn besagte Mitzlied der Eeiell
schast zwei Jahre angehirt bat. Tot
i v.... .i.i. cu
iKelv wiro vurco didhiui ivruiuz. a'
k.
IIUIIII14ft
K& iit flUaemein die niicvt. da Se
nator Buller al Dorsitzender bei Pop
listilchen National Comite restgnire
und da fotxx Edmisten disselbe leiten
-erde und lwar von Lincoln au. Tie
iAeschäsiileute hiesiger Stadt sir.d übe
vie lagt ner cingc 'tue cnicui, jiuiuui
die Republikaner ihr Skaatshauptqaar
ti wtnt4 Omrtfij -frtt hnhßrt
tlUf VXIUM V.VV
c Braucht keinen Kommcrtar. Herr
John X. HuppelSbura. Ne Röchelte
n N.. schr.ibt: .Ich kränkelte s-st zwei
Iah,? lang an einem Herzleiden, da
Blut ttitZ mir in de opk, ,0 daß ott
Lchwindelansälle eintraten. Kein Arzt
konnte mir helien, denn ein j 'der erklär
te mich al hoffnungslos v.'iloren. Die
erste glasche lpenkräuter Blutbeltber.
die ich einnähn, verschaffte mir schon
Eeleicdterung, und die zweite machte
mich vollkommen gesund."
Nack. einer d'in Congresi voNieaen
den Bll soll ein kleinerer Natlonalvark
von ungesäbr ,ehn Meile im Geviert
in der Nordmestecke des Aizche Cunty
in Arirona erricktet werben. Dicses
Landstück umschließt den aunderbnren
Wald au vfl. werten aumen. Pro
den davon, die durch Kilin eine uiae
meine Schö-cheit zeminnen.ftnd längst im
Biarkle. Amenkniicye Dro,a uno ,ao
gier haben schon große Prheeruugen im
Iteinernen Wa0 anaericokek. ver nun
den einem Stück Nationalpark zukommen
drn Bndesschuy erhalten soll.
Zer nächste Congreb mild aller
Wahricheinllchkeit nach eine ansehnliche
demokratilcheMebrbeit ausweisen. Wenn
man bedenkt, daß ie Republikaner im
Bundes Repräsentantenhaule nur uver
eine knappe Meh heit verfüge und daß
über 50 ibrer baeorneten mit weniger
als 2000 Stimmen Pluralitat erwählt
wurden, so muß man bei dem gegenmzr
ligen Umschwünge in der öffentlichen
Meinung unbedingt zu diesem Scbivffe
gelangen. LZer enat wird allervings
noch mindesten 5 bi 6 Jahre republi
nifch bleiben, so daß von einer reforma
tischen Gesetzgebung leider nicht die Rede
sein kann. Ein Gute wird ein demo
krotische Abgeordnetenhaus aber doch
haben, es wird die schmutzigen Anschläge
Mark Hanna' aus da Geld der St u
erzahler zu Nichte machen, indem ti den
Subfioien Grabscherir und den nacb wei
terer Tarif. Gesetzgebung lüsternenTrust
einen, Riegel vorschieben wird.
Naö dem leichten Sieg über das
rasch Vegenerirene Spanien, folgt jetzt
der hinkende Bote in Gestalt unserer
Unfähigkeit, den vom fpauischen Joch
befieiten Jnleln die verheißende Glückse
ligkeit ,u verleihen. In Porto Rico lag
da Geschäft seit Beendigung de Krie
ges brach, aus den Philippinen wird der
Krieg mit mittelalterlicher Grailsamkeii
g'siihrt, au Haaii ist nicht Ecf:ruli
che zu melden und auf Cuba ist ein Nest
von Korruption entdeckt worden, welches
jedem Bürger die Schimrblhe in' G '
sicht treiben sollte Sämmtliche Bun
desbeamte stehen unter der Anklage die
Regierung in Höhe von $400,0()i) bekro
gen zu haben, ,nd?m sie Psimarken ver
kauften, mlktt von unserer Regierung
cafsirt worden waren. Wer will es den
Cubanern verargen, wenn sie mit uns
nichts zu thun haben wollen. '
Zeitgemäkt Umdichtung.
Im preußischen Bbgeordnetenhause
hatte Graf 2 mlurg- Stirurn dieser Ta
ge die monumentale Aeußerung gethin:
.Durch eine Perbilligung der Eisenbahn,
tarise wird im Publikum die wirthlchikt
lich und foziachädliche Wanderlust ge
weckt."
Diesen Lus.pruch nimmt der ,Klad
deradatsch' zum Anlaß, um ein besann,
te Lied au dem .Eichendorff'schen in's
Agrarische' umzudichken:
Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
Den schickt er niemals in die Welk.
Was nützi denn auch das öde R'isen?
ES kostet uns nur Zeit uns Ge.d.
Wer zeitig au dem Bett gestiegen,
iehr ouch im Dorf da Morgenroth.
Wenn Städte noch im Schlummer liegen
Verdient er schon sein täglich Brod.
Die lieben Kölblein blökend springen,
Die Hahne krähen laut vor Lust.
WaS lolll' ich nicht mit ihnen singen
LuS voller Kehl' uns frischer Brust?
Den qnäd'gen Herrn t äff ich nur walken,
Der Stloß und Park und Wal? und
Feld , ...
So stramm in Ordnung w?isz zu hglten.
Hat auch mein' Sach' aus' Best' bestellt.'
E 'st mehr Katarrh in dieser Gegend
de Land? als von alle anderen Krank
heilen zusammm, und bi in den lktzten
Jahren galt er als unheilbar. Vele
Jahre lang erklärten Doktoren ihn für
eine lakale Kronkdeit und schrieben lo
kale Heilmittel or, und da sie ihn mit
ärztlicher B'handlung beständig nicht
kurirten. erklärten sie ihn für unh ilbar.
Die Wissenschaft hat bewiesen, daß Ka,
tarrh eine Constitutionskrznkheit ist und
deßhalb konstitutionelle Behandlung er
fordert. Hall, Kataah Kur. fabri,irt
von I. Cbeney & Co , Toledo. Oh ,
i'i die einzige constitutionel7e Kur im
Markte. Sie wird innerlich in Dosen
oder Gaben von 10 Tropfen bis z er
nem Lhcelöffel voll genoi'men. Sie
wirkt direkt auf das Blut und die sch'ei
niige Obe, flache des v'iem. Sie
bieten einhundert Dollar kür jeden ffall,
den sie zu kurirten verfehl'. Last Euch
Zirkuläre und Zeugnisse kommen. Adres
sirt:
il. I Eheneq & ?o Toledo. O.
Zglm Berkaus von allen pothekern. 7öc. '
Hall's gamilien Pillen sind die besten. '
7iD0j in Uflini siaitn quur t'uj1
Ua vor ver Praiisentenmab!: in Or,gon
am 4. zuni, in Nord Ijarolini am
M a alt.l.. ! .....s 41 n t . 4
Brya iinö Towae.
Im Hauptquartier de demokratischen
NationalausschllsjeS, m Therman
House" zu Chicago, fand eine wichtige
Konferenz zwischen den Fuhrern der Te
mokiaten. Populisten und Si'.berrcpub
lilaner statt, bei welcher Gelegenheil di
Zusammenstellllnz eines gemeinschaflli
chen Präsidentschaft WahlMtels ein
gehend besprochen wurde. Daß Wm
I. Brvan von Neuem zum eigenilichen
Bannerträger aller ChicaaoPlatsorm
Anhänger erkoren werden würde, schien
für die Theilnehmer an der Konferenz
bereits eine ausgemachte Thatsache zu
sein, sodak e sich vornehmlich um die
Auswahl eine VizePräsidentschaftS
kandidaten handelte, der allen Silber
leuten gleich genehm ist. Der frühere
Nationalabgeordneie öhas. A- Torone
von Minnesota, ein eifriger Silber
publikaner, wird höchstwahrscheinlich
von der National-Konvention hierfür
erkoren werden, denn wenn sich auch die
Parteiführer nicht direkt für ihn erklär
ten, so ging doch allgemein die Stim
mung dahin, daß Tomne die geeignetste
Persönlichkeit für den zweiten Plotz au
dem nationalen Wahlzettel ser.
An der Konferenz betheiligten sich
W. I. Brvan. Daniel I. Campau, von
Detroit, sowie Bize-Ponitzer, I. S
Johnson und Schatzmeister Dunlap
vom demokratischen Nationalausschuß
dann Senator R. F Pettigrem, und der
ehemalige Bundessenator Fred Dudois
von Jdaho, -als Vertreter der Silber
Republikaner, während General I. B
Weaver von Iowa. Senator Marion
Buller, von South Carolina, und der
Nalionalabaeordnete George Shibl
von Birginien, die Populisten repräscn
t,r:en.
Daß das demokratische Nationalkicket
ohne Zweifel Bryan und Tomne heißen
wird, ist, feit die Convention der Popu
listen in Siour Falls. S. D., stange
funden hat, ganz außer Frage. Die
Conferenz in Chicago hat unzweifelhaft
den Populisten einen Wink gegeben, daß
auch die Demokraten am 4. Juli in
KansaSCity diese beidenMänner auf den
Schild heben. Das Ticket ist ein star-
kes und wird im kommenden November
unzweifelhaft erwählt.
i scyakses klares GeNrn.
Ihre besten Gefühle, ihre ivciale Po
si'lon oder Gescha lsertolae. berüden in
elfter Linie auf die vollkommene Thätig
keil de Magen und des Leber Dr
Kina'S New Life Pills verursachen er
höhte Kraft ein scharfes klares Geh.cn
größere Arbeitslust. Eine 25c Schach
tel erneut' Da ganze Stiftern zu ha
den in I. H Harlev's Apotheke.
Washington über Monopo
listen.
Zur Zeit Washingtons waren Riesen-
Monopole und Trusts von dem Umfang
und der Bedeutung, wie sie gegenwärtig
bestehen, völlig unbekannt, aber nichts
destomeniger fand auch er fchon Gelegen
heit. öffentlich ohne Rückhalt seine Mei
nung darüber, was er von Monopoli
sten hielt kundzugeben. Wie aus der
Geschichte des Revolutions Feldzuges
hervorgeht, befand sich Washingtons
Armee im Jahre 177 nicht in sehr gu
tem Zustande. Es fehlte an Nahrungs
Mitteln und auch an gceigneterK leidung.
Was die Soldaten am Leibe trugen, war
zerlumpt und sie, sowie auch die Osnzie
re lebten von den allereinsachitenLebens
Mitteln. Der Kongreß gab sich redlich
Mühe, ihn und seine Armee mit den
nothwendigsten Lebensbedürfnissen zu
versehen. Aber die Sachs wurde den
Volksvertretern schwer geinacht, und
zwar dadurch weil Diejenigen, welche
über Proviant verfugten, den Markt
kontrollirten und. nicht zum Verkaufen
geneigt waren, solange ihnen nicht ihr
eigener Pr is bezahlt wurde Dies er
bitterte Washington. Voller Entrü
stung schrieb er an Joseph Need, den
Präsidenten vom Kongreß, wie folgt :
Es freut mich sehr, zu sehen, daß die
Legislatur von Pennsylvanien Sie in
Ihrem Bestreben unterstützt, welches da-
ruf gerichtet ist, diese Morder unfern
Sache, die Monopolisten, Schacherer und
Wucherer zur gerechten Straf: zu brin
gen. Sie sind für die Gesellschaft eine
wahre Pest und die größten Feinde, mel
che der Wohlfahrt Amerikas im Wege
flehen. Es ist sehr zu bedauern, daß sie
nicht schon längst in fedem Staat als
das, was sie sind, schonungslos verfolgt
morden sind."
Im weiteren Verlauf seines Schrei-
bens schlägt Washington sür Monopo
listen als Strafe mit folgenden leiden
schaftlichen Worten den Galgen vor.
Er schreibt:
Wollte Gott, es würde in jedem
Staat einer der verruchtesten dieser Ver
brecher an einem Galgen aufgeknüpft.
fünfmal so hoch, wie der, der von Ha
man tn Vorschlag gebracht wurde. Nach
meiner Ansicht ist für den, der es wagt,
seine Größe auf dem Rum seines Vater
landes aufzubauen, keine Strafe zu
groß."
Die Loge nud die Lebens
verstchtru-gsgestUschaf'
te.
Es ist bekannt, daß die ausschließlich
zu Geschäftszwecken organisirten söge
nannten ,.Old Line" Lebensversicher
ungs-Gcsellschaften fchon seit Jahren
auf die Discrcditirung und finanzielle
Schädigung der bestehenden und von der
Arbeiierbevolkerung vorzugsweise patro
nisirten brüderlichen und mit Lcbensver
sicherung verbundenen Orden hinarbeiten
und daß sie kein Mittel zurückweisen
welches ihnen zur Erreichung ihres Zwe
ckes annehmbar erscheint, selbst wenn es
gegen die Gesetze der Moral verstoßen
sollte. Warum dies geschehen ist?Weil
die Ausdehnung und die Macht der Or
den in dem Maße gestiegen ist, daß jene
,.Old Line" Versicherungsgescllscha'ten
die Concunenz der Orden für die Ren
tabililät lhrer Institute zu fürchten an
gefangen haben und deshalb alle Hebel
in Bewegung setzen, diese Concurrcnz zu
beseitigen.
Und die Besorgniß der Geschäftsgescll
schaften vor dem Mitbewerb der Orden
war wohl gerechlsenizt, denn, wie auS
einer in dem Januarhefte der Review
ok Reoiems" veröffentlichten stzkistischen
Zusammenstellung hervorgeht, konnten
die brüderlichen Orden am Ende des
Jahres 18', noch an 2,iö0,000 gut
stehende Mitalieder Nachwelten, mährend
zu derselben Zeit im Venichernnzs-De
partement des Staate New Jork nur
2,160,274 Policen als in Kraft stehend
angemeldet waren. Zu gleicher Zeit
waren im ganzen Bereiche der Ver
Staaten von Nord-Amerika etwa 5700
Millionen Dollars aus da Leben aller
bei den Old Line" Gesellschaften ver
ticherten Personen versichert, während
der Betrag der ganzen B?nefilLertisikate
aller den Orden beigetretenen Mitglieder
am Ende des Jahre 18'' bereits aus
3400 Millionen Tollars angewachsen
war. Die osien der Verwaltung die
seS enormen Geschäftszweiges der brü
derlichen Orden betrugen für ein ganzes
Jahr nicht mehr al $3,580,380; für
da Management der Lebensversicher
ungsgefeu cyasten wurden dagegen in
demselben Zeitraum S71.8'.8.501 auf-
gewendet.
Aus dieser Zusammenstellung ergiebt
ttch, dafz von dem ganzen Lebensvcmche
rungsgeschätt in den Ver. Staaten bei
nahe 2jZ sich in den Händen von etwa
46 LebensverncherungS Gesellschaften
befinden und von denselben controllirt
werden und ein Trittheil aus der coope
rativen Grundlage von nicht ganz ölO
brüderlichen Orden beiorgt wird. Dies
ist seit den letzten '25 Jahren im Allge
meinen mit einem fotche Erfolge ge
schehen, daß ein stetiger Fortschritt in
der Entwickelung des mit den Orden ver
bundenen Zweiges der Lebensversicher
ung nicht unbemerkt bleiben konnte und
diese Fortentwicklung wird auch für die
Zukunft vorwärts schreiten, nachdem die
Mängel der bei der Organisation der
Orden begangenen Zehler in der iri
rung und Abstufung der Asseßmenlraten
berichtigt morden, und mährend das Be
dürfniß für eine dem Ein!ommen der
arbeitenden Klassen aniepaßte Lebens
Versicherung besteht und voraussichtlich
niemals hinfort verringert werden
dürfte.
Diese Kreise derBenölkerung heranzu
ziehen wird den Geschäftsgesellschaften
für Lebensversicherung nie gelingen und
werden dieselben daher genöthigt sein.
ihre Wirksamkeit auf die wohlhabenden
Klassen zu beschränken, deren Cinkom
men sie in den Stand setzt, die von die
fen Gefellschssten berechneten höheren
Beiträge, welche durch die enormen Ver
maltungökosten und die stetige Anschmel
lung der Surplus Fonds noch vergrö
ßert werden, regelmäßig aufzubringen
und zur Bereicherung der die Lebensver
flcherung als ein lucratives Geschäft be
treibenden Corporationcn mit beizutra
gen.
t?,n Zeste mtbdand.lt.
Ter Zeuge T. L Man,,, von D'r e,
u., hat furchibare schmerzen ausge
hall,'', ehe er seiu Zeugniß ablegte: Ich
huste'e jede Nacht bi mein Hal; roh
war. dann gebracht ich Dr. Kings Nem
Disceverv, welche soforte Erleichterung
oenchasfie. Ich hat diese Medizin hat
vier Jahren in meiner Fimilie gebraucht
und kann sie gegen Husten. Erkältung
und alle Hals, Brust und Lungenleihen
empkehlen. Es stillt den schlimmsten
Husten uid hielt Schwindsucht. Preis
S0c und $100 Jede Flasche garantirt.
Pcobeflafchen tn J,H HarleysApoth?ke.
SpionenfurHt.
Daß von gersisser Seile das große
Feuer in Ottawa mit dem Krieg in Süd
Afrika in Verbindung gebracht und be
hauptet wird, die Buren, oder Buren
freunde hätten es angelegt, braucht Nie
mand zu überraschen. Ein gleicherVer
dacht tauchte ja berei's neulich auf. als
ein Versuch gemacht morden war, die
Schleusen des Wlland-Canals zu zersto'
ren, er wird auch noch öfter auftauchen.
Wenn irgendwo em etwas mysteriöser
Brand, eine Crplonon oder Aehnliches
aus engllsHem Gebiete stattfindet, wird
man geneigt sein, es den Buren zuzu
schreiben. Es sind das Symptome ei
ner eigenthümlichen moralischen
Krankheit, welche fast überall während
Kriegszeiten auftritt und die man am
Treffendsten mit dem Worte Spionen-
urcht" zusammenkaß:.
Diese Krankheit zeigt sich während
eines Krieges oder vor demselben üdcr-
all ; wir erinnern nur an die zahlreichen
Fälle, die wahrend unseres Krieges mit.
Spanien hier bei uns vorkamen. Merk
würdiger Weise erplodicten damals ver
schieden Pulvermagazine, sofort wurden
die Explosionen aus die Sprnier zurück
geführt. Alle möglichen Unglücksfälle
sollten die Spanier verschuldet haben
uud eine Menge Personen wurde direkt
als Spione verhaftet, doch hat man sie,
wenn mir mch irren, alle wieder laufen
lassen müssen, da sich bei ruhiger Unter
suchung auch nicht die Spur eines Be
weises gegen sie finden ließ
Tas ist eben die eigenthümliche Er-
scheinung bei dieser Spionenfurcht, daß
sie sich meistens gegen die falschen Per
sönlichkeiten richtet. Bei jedem Kriege
wird spionirt, in jedem Lande finden
ich Verräther, aber nur selten fangt man
die schuldigen, meistens muffen lln
schuldige für sie büßen. Was sind
da nicht schon für Ungehuerllchkel-
ten vorgekommen. Von feierlichen Ge-
richtshöfcn sind Urtheile ausgesprochen
morden, über Leute, dre so unschuldig
waren, wie die Richter selbst. Einen
Bazaine verurtheilte das Kriegsgericht
zum Tode und einen Leboeuk, der durch
seine sträfliche Nachlässigkeit unendlich
viel Schlimmeres verschuldet hatte, als
der unglückliche Gefangene von Metz,
ließ die Untersuchungs-Commission frei
ausgehen, trotzdem er offen seine Schuld
eingestand. Wir wollen damit aller
din'gS nicht sagen, daß Lebocuf Strafe
verdient hätte, wohl aber, daß Bazaine
nicht hätte verurtheilt werden sollen.
In Deutschland muß sich während des
deutsch französische Krieges die Svio
ncuturcht nur :n sehr geringem Maße
gezeigt haben, mir erinnern uns keiner
eklatanteren Fälle, furchtbar herrsch le !"e
aber in Frankreich und mehr wie einer
ist ihr zum Opfer gefallen. TaS seil
samste Beispiel von Spionensurcht die
ten aber doch jedenfalls die Franzosen
denn dort ist sie mit dem Kriege ich
schwächer, sondern immer stärker gemor
den. Nicht nur daß man wahrend der
ersten zehn Jahre nach dem Kriege in je
dem keuschen einen pion sah, man
führte auch alle möglichen Ereignisse in
der eigenthümlichsten Welse aus deutsch
Eingüsse zurück. AIS ThierS starb
munkelte man bereits von deutschen
Mördern, obgleich Deutschland zu da
maliger Zert auch nicht die Spur eines
Interesses an seinein Tode hatte, als
aber fünf Jahre später der jüngere Sko
deleff und -Äamdetta binnen weniger
Monate hinter einander starben, da gab
e in Pari, Zeitungen, welche offen be
hzupteten. Blsmarck habe Beide aas
dem Wege geräumt.
Zu welchen Ungeheuerlichkeiten d
sinnlose Spionenfurcht führen kann, daö
haben mir an dein Dreyfus Prozeß ge
sehen. Und wie mancher mag nicht e
ähnliches Schicksal erdulv-t haben, wie
DreyfuS. ohne daß die Welt von ihm
gehört hat. Hat man doch in Frank
reich gar manchen Verräther ins Gefäng
niß gesteckt, über den Niemand etwas
erfahren hat. Es ist eine furchtbare
Krankheit, die Splonenkurcht.
Slner Dam schreckliche Lage
Es giebt nur einen Mittel ihr Leben
u retten und baS ist eine Operation
waren d,e erschütternden Woite, welch
Frau I. B. Hunt van Limc ,?ge. Wi
von iyren Arzk horte, vacherri er ver
gebe,' prodirte ste in eiaem h irtnäcki
oen Magenübil und die Gelbfuch: zu be
freien sucht. Gallenst.ire hakten sich
sorwirl und sie wurde täglich . schlimmer
dann gebraucht lie tieft ic Bittet, rv.l
che sie wieder vollständig bestellte. E
t eine wunderbare Maari-, ilcber und
Rier-n Medizin kuriit Unv.',da,lichkeit
Appetitlosizkeit. Pcobitts, NurS'c
sarank,n. ju haben in I. H gar
lky polheke.
Weatriee.
Beatme, den 15 .371, 11)00
Geehrte Redaktion!
Vom Wetter soll man zwar nicht viel
sprechen; das ist ein abgeklatschtes The
ma: aber wenn es stets regnet und im
mer regnet und so unverschämt regnet
daß man ohne seidenen Sonnenschirm
pudelnaß wird, dann darf man doch ein
Wort über s Wetter reden. Nun reg
ncn darf's und wird's ja und wir fön
nen's weder gebieten noch verhindern
aber menn's so fortgeht, ist Gefahr vor
Handen, daß die niedrigeren Uier de
Blue überfluthet werden und mit den
Leuten, die auf denselben wohnen, ein
pfinde ich herzlichstes Bedauern. Der
Fluß hier ist rapide gestiegen. Das
Wasser, das durch die Röhren der Was
sermerke abgelagert wild, ,uht fast wie
schwarze verdünnte Patent-Farbe aus,
und Gott Gnade denen, die nichts an
ders zu trinken haben.
Meine Wenigkeit möchte fast glauben,
daß diese dichte Wassermasse auf dem
Gleichungspunkt mit unserem Ziadtraths
steht. In den letzten sieben Tagen habe
ich erst die Entdeckung gemacht, da die
Majorität aus Homöopathen bestehen
Die Doctoren dieser Schule wie Ihnen
und Ihren vielen Lesern bekannt, verge
die Medizin nur minimumweise. 'S ist
auch gut mitunter: dann giebts keine
verdorbene Magen und dem Schnitter
wird keine Gelegenheit gegeben, den Le
benssaden eines Menschen kurzweg ab'
zuschneiden. Die Welt muß zu Grund,
gehen, aber langsam, hübsch langsam,
Um aber wieder aus den besagten 'Ltadt
rath zu kommen, ei es hier für ewige
Zeiten constatirt, - und Schriftsteller
der künftigenJahrhunderte mögen es sich
gewissenhaft in'sMemoranden Buch no
tiren daß es fünf Sitzungen die er
mohllöblichen Körperschast nahm, um
Nichts zu thun. Sie hatten den
irthschaften eine HinterthürOrdlnanz
aufzubürden, die dann bestand, daß kein
Kunde weder in die ttinterthur eintre
ten, noch aus derselben hinaus gehen
dürfe, allein, da fiel einigen un,ercr sa
lons ein, daß Ire durch Gläubiger vtf
folgt, sich einmal in eine Sackgasse ver
laufen möchten und daß dann kein Cnt
rinnen als durcy die yinterlyur einer
Wirthschaft möglich sei: so waid sie ver
morsen. Dann kam's an die Erlaub
niß von Wirthschafts L;ensen. Am
Freitag erlaubten sie zwei Betournay
und Dodze, am Montag eine Em
manuel schembeck und so wird es
in homöopatische Dosen successive
weiter gehen, bis die Pille oder Pulle
geleert ist.
Sehen sie.so geht die Sache. Ueber
eins habe ich mich verwundert. Das
Mitglied des istadtraths der zweiten
Ward, dessen Bürger auch E. Schembeck
st gegen, die Erthcilung einer Lizens an
denselben stimmte, obgleich es ihm be
kannt, daß der Applikant eine der ge
setzentsprechendsten Wirthschaften geführt
und zu jeder Zeit bereit ist. Bedurstigen,
seien tte Juden, Heiden oder khrlsten,
kräftigst unter die Arme zu greisen.
Das hat er nicht ein-, sondern hundert
mal bewiesen. Aber was kümmert das
einen Magnaten von der zweiten Ward;
so: Schwamm drüber!"
Aber wenn das Haupt homöopatisch
ist was soll man von den Gliedern
ermartcrn? Der Bürgermelster war so
karg in Verabreichung von Pillen, daß er
überhaupt gar nicht hinging zur Stadt
ralhssitzung, um seinen Pillenkasten zu
öffnen. Am letzten Mittwoch Abend
mußte erals Stadtobcrhaupt die frem
den Mitglieder der G.A R. willkommen
heißen. Ta konnte er erst zu später
Stunde abkommen. An den nächsten
Tagen und Abenden, wo er keine össent
liche Funktionen zu erfüllen hatte, glänz
te er durch seine Abwesenheit. Vor der
Frühjahrswahl verpflichtete er sich offen
und ehrlich, so weit es in seiner Krast
lieg:, den Wirthfchanen die Gerechtsame
zu verfchaffen; aber jetzt, Bauer, jetzt,
ivcnil die Noih an den Mann kommt,
dann ist; ganz was anders.
Heute war ich bei G,,edlner und Ro
thenberger und habe auffinde,,, wa
rum die Messer van .armmaschincn so
kdea fein und scharf geschliffen werden.
Eine Probe hat genügt, mir das klar zu
machen und jeder Farmer kann sich da
raus verlassen, daß seine Sachen, die er
dieser Firma anvertraut, ihm in den ee
ivünschien Zustandadzeliesert werden.
In einigen Tagen wird diese Firma
den von Rothenberzen selbst patentiiten
Trip Hammer aufstellen, der besonders
gute Arbeit im Schweißen von Eisen
liefert und der den Landleuten zwar un
begreifliche, aber zufriedenstellende Ar
beit liefern wurde, denn in dem von die
sem Instrument gehämmerten Eisen
gibt' keine Blasen und Höhlen. Schmie
de können sich denselben auch erwerben,
damit viel Muhe und Arbeit ersparen
und können ihren Kunden stets zusrie
denstellende Arbeit liefern.
Ein Mann Namens D. Worden und
seine Frau sind von hier durchgebranitt
und die wirklichen Eigenthümer von
Pferd, Buggy haben da
Nachsehen. Da saubern Paar wohnte
mitten in der Stadt, siedelte dann aber
nach einem Hause an der Stadtgrenze
über und verschwand dann aas Nimmer
wiedersehn.
In Ton? Lang's Restaurant herrscht
eitel Freud und Wonne. Namentlich
beim Victor. Der hat nämlich drei
Gründe zufrieden zu sein: 1.) ist' ihm
wieder erlaubt sein Lieblingsgetränk zu
schlürfen ; 2 ) hat sich a is dem auf sei
ner Baustelle gegrabenen Vertiefung ein
artesischer Bruiinen entwickelt; und 3.)
hat seine junge Frau ihn mit einem jun
gen Mädchen beschenkt. Mutter und
Tochter befinden sich wohl, aber der
Gesundheitszustand des überglücklichen
Vaters war während 24. Stunden ein
derartiger, das selbst bet gelehrteste Me
dizinalrath keine Tiagnosis davon hätte
abgeben können.
Mcrgen reisen Herr F. D. KceZ nebst
Gemahlin begleitet von Frau Sonder
egger nach Baltimore ab; am nächsten
Tage mud ihnen Herr I Klein mit sei
ner Tochter Jda folgen. Dort w rden
alle gemeinsam einen Ozean Dampfer
besteigen, nach Bremen reisen und von
dort die Gauei, des deutschen Vaterlan
des besuchen. Sie werden auch die Pa
riserWeltausstellung besuchen. Bis zum
I.September hoffen alle wieder zuHause
zu sein. Ich wünsche ihnen in's ge
summt eine glückliche Reise, viel Ver
gnügen und fröhliche Heimkehr.
Am nächsten Freitag werden die Pri
mär-Wahlen der Demokraten stattfinden.
Starken Andrung zu den Stimmplätzen
befürchte ich nicht, desto mehr die Nör'ge
leien, welche diejenig'n anstimmen wer
den, die das Zuhausebleiben ihren Bur
gerpfllchten vorziehen.
Wieder ist einer deralten Einwände
rer zur letzten Ruhe eingegangen. Er
war Schottländer von Geburt, Schnei
der von Profession und machte als briti-
scher Freiwilliger den Kampf gegen
die aufständischen Sepovs in Indien
mit. Von jenem Wunderlande, dessen
Einwohner, derenSitten undGebräuchen
hat er mir ift stundenlang enäh't. Und 1
wie wußte er zu erzählen, etzt ist die
se beredteZuge für immer still. Möge
e in Frieden ruhn!
vim sam tag yaven nch hier zwei
zungeLeute gegenseitig geschimpft, gegen
seitig verklagt. Das ist doch ein Ueber
maß von Gegenseitigkeit !
Bald werden die Rosen blühen und
auf diese Zeit freut nch
Ihr ergebener Correspoitdent,
Ernst Kühl
Süd - Cömcliia.
Loui Mer Correivondent.
chreckticher Tod.
Die Explosion von Gaso
line die Ursache.
Letzten Freitag Abend wollte Frau
Lena Andersen, welche nahe der Stadt
grenze wohnt, das Abendbrod zurichten.
Die 8 jährige Mary Olson, Tochter von
Ehrist Olson, welcher an der 36 und
Groverstraße wohnt, fand sich besuchmei
se bei Frau Anderson, und versuchte ein
Feuer im Ofen anzuzünden. Statt der
Patroleumkanne, erwischte das Madchen
die Gasolinekanne und goß den Inhalt
auf einen im Ofen befindlichen Haufen
Corncob". Beim Entzünden des Ga
soline's erfolgte eine Explosion und stan
den die Kleider des Mädchen'S bald in
hellen Flammen, die Kleider der Frau
Anderson wurden ebenfalls von den
Flammen .ergriffen. Der Mann der
Frau Anderson und einer seiner Arbei
ter, versuchten die in Flammen einge
hüllten Personen zu retten. ' ?ie er
stickien die Flammen, aber Frau Ander
on und die kleine Mary hatten solche
Brandwunden erlitten, daß sie bald da
rauf starben. Der Bruder von Mary,
welcher ebenfalls im Hause anwesend
war, erhielt schwer Brandmunden, doch
t Hoffnung für seine Rettung vorhan
den.
Tie Beerdigung der Unglücklichen
fand Sonntag Nachmittag unter unge
heurerBetheiligung von der Ersten Pres
byterian-Kirche, 25. und I. Straße aus
aus dem Laurett .yiu rieoyos un.
Die Idee, eine Rübenzucker
fa b r ik zu erb a u en, wi cd sich
wahrscheinlich vermirkli
ch e n.
In der leihen Sitzung d.'s Commer-
cial C'ubs erklärte der Farmer Ehapman
on Bellevue sich bereit, SO Acker oder
noch mehr Land zum Anbau von Zucker
rüben herzugeben. Ehapman erklärt,
da der Boden zur Aufnahme des Sa-
men's bereit sei und in kurzer Ze,l wa
ren 5450 für das Unternehmen gezeich
net. Ein Comite wurde ernannt, um
w .r jii hrmrten ,,rri,k?
aur 3
er Boden, welcher benagt werden
soll, ist ein Tl,e,l der Iiriel südlich von
Bellcvue. Tie Arbeiter sollen durch
eule von Süd-Omaha besorgt und die
Malchineriei, durch einen hiesigen Ma
schincnhänvler geliefert werden.
Die Errichtung einer Rüben;uckerfa
brik ist für Süd-Omaha von großer Be-
dcutunz und können die Burqer dem
Eo'iinercial Elub nur dankbar fein. Seit
de kurzen Bestehen de Elub hat der
selben schon Ersprießliche für Süd
Omaha geleistet und märe e wünschen
werth, wenn die Unternehmungen de
Elub die volle Unterstützung der Bür
ger sänken.
An der Spitze de Elub stehen Herr
John Flynn al Präsident und Herr
Watkin al, Sekretär. Seit der Er
stenz unserer Stadt in derselben ansäs ig,
haben d,cse Herren rastlos an dem Em
porbluhen der Stadt gearbeitet, und c
Ichein.,als ob dieÄrbeiten dieser u. vieler
anderer Bürger Süd-Omaha mit Er
folg gekrönt werden sollten. Da Vor
gehen des Eommercial - Club sollte
unterstützt werden und kein Barger kann
eine gerechtfertigte Entschuldigung vor
bringen, welche ihn abhalten sollte, sei
ne Unterstützung zu versagen. Besucht
die Versammlungen de Commercial
Elubs, laßt Euch al Mitglieder auf
nehmen und ihr habt eine Schritt in der
rechten Richtung gethan.
Versuch te seine Geliebte
zu ermorden.
Der Neger George Brooks befindet
sich im Gefängniß, weil er versucht hat
te, seine schwarze Geliebte Madge Eam
pell mit einem Rairmesser in kleine
Stücke zu zerlegen. Durch lautes
Schreien jedoch vereitelt Madge da
Vorhaben ihres blutdürstigen Liebhabers
und eine Menschenmenge sammelte sich
sich bald um das Paar. Polizist New
man verhaftete Brooks.aberMadge, mel
che au verschiedenen Wunden blutete,
halte während die Aufregung noch
herrschte, ihre Sachen gepackt und das
Weile gesucht.
ExPo!izeirichter Babcck hat das
Barbiergeschäst von S. Shrigly, jetzi
gem Stadlclerk, käuflich erworben.
Senator Noyes von Wuterloo be
findet sich bei seinem Schwiegersohn,
Anmalt A. L. Sutton auf Besuch.
Auf Veranlassung der Culver E.
wurde John Bidle in Missouri verhaf
tct. Bidle hatte von obiger Firma ei
nen Wagen auf Abbezahlung gekauft,
dann aber ohne weitere Abzahlungen zu
machen, das Weite gesucht.
Fritz Walters, No. 420nördl. 24.
Str. hat den Hi - Hi. Wer als, den
Hi - Hi sehen will, muß nicht versäu
men bei Fritz einzukehren. Hi Hi
macht die Kranken gesund.
Der Barbier Frank De,r, welcher
zum zweiten Male wegen Mor
de vor den Geschworenen stand, wurde
freigesprochen, da er den Beweis lieferte.
daß er in Selbstvertheidigung handelte.
Terr halte am Abend vor Weihnachten
den Jrländer Tom Flaherty in seiner,
ZZerr s Wohnung, in welcher Flaherty
eingedrungen war und Läcm machte, er
schössen. In der ersten Verhandlung
konnten die Geschworenen sich nichteini
gen und waren II Geschworene für
Bestrafuug und einer dagegen.
Die Absicht einiger Bürger, die
Wiedererwählung des Herrn Dr- Wolff
als Superintendenten der hiesigen Schu
len zu hintertreiben, entstammt persön
licher Gehässigkeit. Herr Wolff hat im
Interesse der hiesigen Schulen sehr Er
sprießliches geleistet und sollte die Un
Zufriedenheit einiger reiiitcnten Lehrer
und deren Freunde den Schulralh nicht
veranlassen, Herrn Wolff zu entlassen.
Ein guter tüchtiger Lchrer ist bezahl
bar und sollte nicht so mir nichts, dir
nichts über Bord geworfen werden. Herr
Wolff hat fich als einen tüchtigen, ge
bildeten Lehrer gezeigt und bemiesen,
daß ihm das Interesse für die hiesigen
öffentlichen Schulen am Herzen liegt.
Persönlicher Haß hat schon viel Scha
den angerichtet und sollte durchaus nicht
unsere Schulverhällnisse beeinflussen.
Burlington & Missouri
N R in Nevraska.
Passagier Depaitemenl.
Smaha. Ne.. 10. Mai IgOO.
13 Baarpieise.
11Ä für Briefe über Nrbraska.
General-Passagier Agent Francis von
Burlinaion BW off-rirt $115 als
Preise für SÖrnf; über Nebraska, seine
Hülssqaell.'N, Möglichkeiten und Gele
genhkiien. Die Briefe werben benutzt,
um die Emigration na diesem Staate
zu lenken, Dieser Wettbewerb ist offen sür
Jedermann. Die Briefe sollen zwischen
200 und I000 Sorte enthalten und bis
um 1. Jali 1!V,Q bei Herrn FrancU in
Omaha eintreffen. En ircular über
d e Bedingungen des Wettbewerbs auf
Verlangen zugesankt.
Countyrichter Bnlonhater von
Douglas County hat am Sonntag eine
Trauung vorgeno.nmer', welch: mit fvn
derbaren inzelnheiten verbunden ist.
Der Biäutigam ist 3)Zahre alt wZhrend
die Braut 23 Jahre l ihrBlter angab.
Man glaubt daß das Paar on KansaS,
City, welche Stadt e als ihre Heimath
beizeichnet'. rchaebrannt ist. Als da
Paar die D fuf des Richter betrat, war
die Braut in ein graues Rei'ekleid ge
hüllt. Als aber die Ceremonie vcll
oa n werden sollte, trat dieselbe on den
Richter heran und bat ihn, um ein Aim
mee.mo sie sich umkleikei könne. Der
Richter zeigte ihre das goße Ofsice-Ge
wö'be. wo ste hineinging und in kurzer
Zeit in einem weihen Brautkleia mit
Schleier und weißen Schuhen wieder ex,
schien Der Richter vollzog bie'auf die
Trauung, die jang? Frau kl-idete sich
wieder um und das Paar verließ die Of
sice, um die Heimreise wieder anzutreten.
Frau Lena Anderson von Omaha,
füllte am Z'mstag ihren Küchengten mit
Maiskolben un) goß dann Äaiolii' da
!'"'. liS U NUN (III SUNMlO'ä voran
bie't. elz.e eine fürchterliche' Errlo
non. t.e- ifen wurve in SOicie ge
fprergr. und fast angciblicklich st rn die
aonz? Küche in Flammen. Fra . Ander
sn fand dirin ihren Tod, ebenlo ein
klcincs Manchen. Namens Mary Olsen,
während deren Bruder Ar,'Z so schreck
licke Brandmunv'n e'litt. doß er ihnen
wahrscheinlich erlogen wird.
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