Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, May 17, 1900, Image 11
per Zvad durch 2lfrika. iimorelff poit M. Jebet. Im vorigen Iah stand in einigen Zeitungen die Nachricht, da einige kühne Forscher lkentralafrtka per Rad durchqueren wollten, um auch die aller dunkclftm Gegenden dieses Erdtheils aufzuhellen. Man glaubt nicht, daß eine verhält' nibmükig so harmlose Zeitungsnachricht einen solchen Aufruhr hervordringen könnte, wie eS in der Familie Häschen in Leipzig thatsächlich geschah. Tiefe bestand freilich nur aus dem Herrn Rentier Karl Hä-Zchen und seiner Frau Ottilie. Von Langeweile geplagt, beschloß Häschen, die Zlkenschheit durch eine kühne That zu beglücken. Lange grübelte er vergeblich über daS Wie, bis er im Zageblatt- die oben erwähnte Notiz laS. Einschrieb an die Redaktion sei ner Leibzeitung und erbat im Brief kästen" die ausführlichen Adressen der Theilnehmer an der Expedition, der er sich anschließen wolle. Der Brief kastenonkcl" erwiderte in kurz ange bundenem Tone, daß jene Theilnehme? an der Expedition bei ihm noch nicht Visite gemacht hätten, daß er aber wenn dieS der Fall sein würde, u. f. w. Trotz aller Anstrengungen konnte Karl HäZchen über die Expedition nichts erfahren. Tie ganze Geschichte schien , einzuschlafen. HaY Sinai. rief Häschen eines TageS beim Kaffeetisch aug. da fällt mer äm ein, ich lonnde die Sache ja ganz alleene undernähmen. 2Ba8 denne? Na, die Durchgwährung von Afrika! Ich gann ja zu Waffer hinsägeln. und wenn ich bei den Schwarzen landen dhu. fetze ich mich uff'S Rädche un radle währe durch! Lied wär mer Ich ja, wenn ich daderbei ün Thcilnähmer bädde." Tu känndest ja äne AnongSe im Dagebladd usigä m, schlug seme Frau 5rt,,Jf4 hnv tll.llV VVfc i Häschen faßte diesen Vorschlag aber aanii ernsthaft aus. Potz Knebbchen." rief er auS. Du driffst aber noch egal den Nagel uff'n Gobb." . Er eilte in die Zcitungsexpedition und gab folgendes Inserat auf: Gesucht wird ein Afrikareisender, der auch ein tüchtiger Radler ist, als Theilnehmer auf einer Radtour durch Afrika. Offerten unter Stanley junior find an die Expedition dieses Blattes zu richten. TieseS Inserat erschien in der Zci tung und schon am nächsten Tage konnte Karl Häschen eine ganze Menge Offerten abholen. Leider entsprachen diese nicht im geringsten den Wünschen des kühnen Forschers in fpe. Das aller höflichste Angebot lautete: Sie ahldeJ Schaf! Mälden Sie sich doch ämal am nüchfden Sonndag, wo das Ahnatree im Zoolog: chen Garten ermäßigt ist, bei mir. und wenn Sie mir gefallen, könnde lch mit Ihnen ja ün bisaen nach meiner velinatd rnder radeln. Sollde der Wärder Sie nicht aus der Gummizelle herauslaffen, so dheilen Sie merö fchrlfdllch mit, in diesem Falle mltzde ich mit der Reite begleidung Ihres Vedders. der fiel hier im Rhinozeroshause des zoologr schen Gardens befinden dhut. Vorlieb nähmen. Mit brüderlichem Gruß und Pfoten schlag , Ihr Orang-Utang. Häschen war harmlos genug, diese Briefe seiner Frau vorzulesen, welche , sich eines Lächelns nicht erwehren konnte Aber es war ein trübes Lächeln. Sie sagte sich, daß ihr Gatte bei seiner Hart näckigkeit vielleicht doch noch zum Ziele kommen werde und es stand bei ihr fest, daß sie ihn dann nicht mehr lebend me versehen werde. Was werschd Tu nun dhun, mein Garl? fragte Ne ängstlich. Nu gäbe ich die Ahnongse erschd recht im, sogar lechsmat hinderelw ander. erwiderte er und schritt sofort zur Thüre hinaus, um selbst nach der Ervedition zu gehen. Frau Ottilie sann und sann, bis sie auf ein Mittel verfiel, um ihren Gatten von seiner Afrikamanie zu heilen. Sie schrieb mit verstellter Handschrift einen Brief, den sie mit Schulze, Afrika reisender unterzeichnete. Ich habe. schrieb dieser Schulze. erschd neilich so eine Radtuhr gwähr durch Afrika gemacht und daderbei beede Arme und Beene verloren. So schlebbe ich mich nu elendS durch Läben hin und muß von so änem Unternehmen drin gend abrathen. Ae rechder Hase. rief Häschen, als er am nächsten Tage dieses Schreiben las, ä rechder Hase wär ich. wenn ich mich von solchen Gefahren abschrecken lasien dhäte..' Sobald sich ün Theil nehmer meldet, segeln mer los. Frau Ottilie hatte einen Onkel, der sich als Linksanwalt einer großen Praxis erfreute. An diesen wandte sie sich in ihrer Rathlosigkeit und der alte Herr versprach ihr. sein Möglichstes zu thun, um Häschen von seiner sixen Afrikaidee zu heilen. Am nächsten Tage empfing Häschen ein amtliches Schreiben, das reichlich mit Stempeln versehen und mit einem großen Siegel verschloffen war. Der Inhalt deS Schreibens lautete: Da hier ortsbekannt geworden ist, daß Sie eine Radtour durch Afrika planen, so wird Ihnen hiermit amt ick mitzetüeilt. da der Radweg durch Afrika wegen nothwendig gewordener Reparatur, n auf drei Jahre gesperrt und seine Turchquerung per Rad bei einer Ordnungsstrafe von tausend Mark pro Kilometer potizeiliq ver boten ist. TaZ Rcichs'Kolonialamt. Nck Lkitiire dieser Zuschrift aad Karl Häschen vorläufig seinen Plan aus und bdAäftht fick) iefet ,ur Freude seiner Gattin mit der Erfindung des Perpetuum mobile. Die Entfettungskur. Residenz of John Ritsch. Esq.. Größer Neu York. Mister Editer! ie-wern aach Ihr ganzes Lewe lang nimmer gescheidt. Mister Ediler. sunscht könnte Sie doch kein so Mischt bavvle. wie Sie gethan hawwe. Wo Ich druff enauS will. deS is deS Eitem vun dem Entfcttungsofe, wo der Riport drüm wer. daß die Erfin dung vun dem Ofe lnvented worn war, drein geftanne Hot. TeS is nämlich e Nonfenz un Ich will hawwe, daß Sie es Alles zerücknemme. Tann Ich glaad,net, daß ergend e se condhändiger Kerl vun Seientist her gehn kann un eme Mann fein Bauch, wo er zwanzig Jahr druff verwendet Hot. ihn in e praml nente Schüp ze bringe, wegerfinde. Uewwerhaupt is die ganze Entfet tung Humbugg un Schwindel un Kon fidcnz-Gäm un sollt bei Law geftappt wer. Mich Hot aach emol so e Tak ter dermit gesuhlt. Der Hot gesagt. Ich thät ze dick wern un waS weeß Ich. was noch. Also. Hot er gesagt, müßt Ich Exerzeis hawwe un deS könnt Ich nor, bei Mir Bewegung ze mache, in dem daß Ich nämlich spazieren gehn tbät un zwar glei e Paar Stund uff emol. TeS Schlimmste derbei war. er Hot gesagt. Ich derft net eikehrn unne Wegs. Ich fein also jede Morche so um i Ubrer Achte vun derheim fort. Wie Ich so e kalb Stündche gegange war. hen Ich schun en wunnerschöne Dorscht gekriegt. Ich war aber standhaft. Ich sein nergends eigekehrt. Höchstcns.wann Ich emol arad wo vordclgegange bin. wo der Prapreieter vom Platz vor der Tbür geftanne Hot. da hab Ich gesagt. er soll mer schnell e halb's, Schöpple erausbringe. weil Ich nämlich net ei- kebrn derft. Wann Ich dann o zwei Stund weit gclaafe war, dann sein Ich of course wo enei,. dann deS war ja nimmer unnerwegS, sondern war der Endpunkt oder wie mer fegt der Törminers vun mcim Walk. Da hätte Sie awwer emol sehe solle, Mister Editer. wie Mir'S dann ge chmeckt Hot. Ich hen gewöhnlich erst emol e Portion importirte Zerwelat . Worfcht gegeste (nim Avvetit-Reize). dann hen Ich PorterhausSteakche gemänädscht, dann als Dissert e Portion Chickcn oder Labster.Sälläd un zelctzt e halbes Hünkclche (des is nämlich e Chicken) un e Portion Käs zum Mageschlleße. Daß Ich derbei des Trinke net ni lected hen, da, könne Sie e Wett druff mache. Dann hen Ich de Heimweg agetrete. Wieder ohne eizekehrn. Wie Ich heim gckimme bin, da war Ich grad im Trim for mei Dmner un da derzu hen mer i Paar Battelche Wei försträt geschmeckt. Ich hen damals fo viel gegeffen, daß die Alti verlangt Hot. Ich müßt des Werthschaftsgeld räse. Well. Mister Editer. wie Ich die Entfettungskur so zwei Woche dorch gesetzt hen. da hen Ich Mich wieder wiege loffe. for ze fehe, wie viel daß Ich abacnomme hätt. Ietz rathe Sie emol, wie viel es war. Mister Editer! Siwwenezwanzig Pfund un e halb hen Ich zuqenomme, Mister Editer! Was sage Sie da derzu? Of course hen Ich den Talter, wo mer die Entfettungskur ricommendet Hot, de große Baunz gegewwe un hen en annere Takter genomme. Ter Hot noch weniger gekönnt, Mister Editer, Der Hot mer nämlich deS Trinke ganz verbiete wolle. Of course den Ich em aach de Baunz gegewwe'. Den Trick mit dem Trinkeverdietewolle hen mer dann noch e Paar Dakters spiele wolle. Die hawwe net viel an mir verdient, Mister Editer. des kann Ich Jhne sage. Sowie daß Einer dervo angcfange Hot, hen Ich em diklärt. sei SörwiffeZ thäte net länger riqueiert wern. Dann hen Ich en neie Taktcr ge- kriegt, dem hen Ich glei gesagt, daß Ich die annere Takters gebaunzt hätt, weil fe mir des Trinke hätte verbiete wolle. Ter Mann Hot mer dann glei gesagt, des wärn dumme Kerl gewese. die nix verftanne hätte, dann Trinke wär im Gegetheil sehr gut for Mich. Un effe derft Ich aach. was Ich wollt un so viel vie Ich wollt. Gucke Sie, Mister Editer, der Mann is heint noch mei Haus un Leibarzt, un er verdient Maffe Geld bei mir un vorch Mich. Nämlich er loßt sich ziemlich gut be zahle derfor, daß er mer Alles erlaubt. Well, dasor dlamir Ich en net. Des iö sei BüLneg un jeder Mann Hot t Recht, auS feim Büßnetz ze mache, was er kann. TeS ,Z. warum eS Bubnetz heißt. Mit diesem 0un!che sein Ich o lang . Vit Rigards DouiS John Ritsch. Esq. Also vergesse Sie mt: Ich will hawwe. daß 3ie nix mehr vun Ent fettungskur un fo Sache fchreibe, dann deS macht Mich sick. Uewwerhaupt was soll dann die ganze Entfettung for en Zweck hawwe. An was soll mer dann en praminente Mann kenne, wann er emol die TcimondS net an Hot. exfept am Bauch? Jhne deffelbe wünschend, noch emol YourS Ter Obige. Esq. Studenten und Nachtwächter. Ueber das Fest, das die Bonner KorpS Studenten kürzlich den Nacht Wächtern der Stadt, deren Tienft fortan von Schutzleuten versehen werden wird, gegeben haben, wird berichtet: Tie Zahl der geladenen Nachtwächter belicf sich auf 30. Sie hatten an seinsäuberlich gedeckter besonderer Tafel Platz genom men, fniche l'caigtöachen icymucnen ihre Brust; ihnen gegenüber faßen die Musensöhne. Als das Präsidium, ein alter Herr der Saxonia, den Fest abend mit einigen Worten eröffnet hatte wurde das erste Trauerlied O alte Burschenherrlichkeit" gesungen. und dann wurde ein alter Herr der Straßburger Alsatia zum Fuchs major ernannt und an die Tafel der Nachtwächter abkommandirt. Jetzt wurde Speise und Trank den Helden deS Tage? aufgetragen. Weihevolle Stille trat ein. als sich das Präsidium zur Festrede erhob. Der Redner beklagte es. daß auS dem mit Herinelinpelz besetzten Purpurmantel der alten Burschenberrlichkeit ein Schwänzchen nach dem anderen heraus gerissen werde. Die Nachtwächter fielen als ein Opfer des Fortschrittes und des 20. Jahrhunderts, unseren Nachkam men werde eS wie ein Märchen auS Taufend und eine Nacht einmal tun gen, wenn sie von den Nachtwächtern hörten, die in dem gemüthlichen, ewig jugendfrifchen Bonn zu alten Zeiten ihr sogenanntes Schwert als Szepter ge schwangen hatten. Redner führte dann einige Belege für die Güte und Fürsorge der Nachtwächter vor. Saß man auf der Kneipe, fo erschien Punkt 11 Uhr der Nachtwächter.in Begleitung zweier oder auch dreur Amtsgenoffen, um nach dem Zustande seiner Schutzbe fohlenen zu forschen. Fand er den Zu stand schon Bedenken erregend, so hal er in der liebenswürdigsten, zuvorkom mendsten und aufopferndsten Weise das Faß leeren. Verspürte man einmal Lust zu nächtlicher Ruhestörung, so wandte man sich an den Nachtwächter, und dann hieß es: Herr Doktor, gohn Se in de Bachstraß, dä Nachswächter von do is grad op der Wach, da könnt er et jöcke. Auch funktionirte ihr Nacht wächterdienst besser, als jedes Geheim Polizistenbureau. Nur ein Fall sei erwähnt: Ein jetzt schon in Amt und Würden stehender alter Herr der Palatia wurde wegen seiner Ver dienst? um das Beleuchtungswesen in der Nachtmächtersprache Et Biest ge nannt. Einmal war dieser zwei Jahre lang abwesend; als er eines Tages um 3 Uhr Abends wieder hier eintraf, ver nahm man schon eine halbe Stunde später auch im entferntesten Stadtviev tel. wie ein Nachtwächter dem a.tderen zurief: Du. Jup. häste es alt gehört. et Biest is wedder do!" Ja, gibt es eine Polizeibehörde, die findiger wäre, als unser Nachtivächterkorps? Und heute scheiden fie von uns. Je zwei von ihnen werden durch einen Schutzmann ersetzt. weil ein Schutzmann so viel leisten soll, wie zwei Nachtwächter. Schon an anderer Stelle ist dem Magistrat gesagt worden, daß dies unmöglich sei. Denn kein Schutzmann kann soviel Kaffee umsonst im Kaiser-Kaffee trinken, wie zwei Nachtwächter, kein Schutzmann kann soviel schlafen, wie zwei Nacht Wächter. Aber wie dem auch sein mag, wir Korpsstudenten wollen ihnen im mer ein treues Andenken bewahren und uns stets der heiteren Momente er innern, die sie uns bereitet haben." Kaum war die Festrede und der stürmische Beifall, den sie gefunden, verklungen, als auch schon der Vertreter der Nachtwächter, Kraus mit Namen, sich zur Gegenrede erhob und sich für die Anerkennung bedankte, die ste wenig stens bei den Studenten gefunden, und die ihnen ein Trost sei für das ihnen zugefügte Leid. Auch er erklärte, daß ihnen die mit den Studenten verlebten schönen Stunden unvergeßlich bleiben würden. Als dann das den lieben Gästen" gespendete Mahl fein Ende er reicht, begann die Fidelitas". Jehann." De Herr Forstmeefter gung in sin Stuw up und dal und red' denn mal eins , mit seck fülwsten; dat' kennt sin Fru un harr sek dünn makt, denn wenn hei't so mit de Gedanken harr, kunn hei hellschen falsch waren. Mit eenmal schreg hei Jehann!" und naa fi Minuten noch mal. un hei harr't noch nich veermal schregen, do kem Jehann all an un seggt: Wat chalt' r Jehann wur dat, wat een up Hoch- dütsch een Faktotum naumt: hei müßt ör de Fru Forstmeestern Bändsel und Bänker halen und Eier un Kes' weg' drägen, müßt' de Teben wat gewen, de Farten sniden un für dat Jungvolk de LeiwZbreis besorgen. Hei wür rein utpulstert mit Tugenden, un Lnaps brunk bei ok. Te gorftmeester seggt also to em: To heww 'k in bat Blatt lesen in Hamborg is'n Penepr, de will de Hunn'n spreken lieren. Hier fund Nw TahlerS für den Perfeffor und nm ,Sr Ti;nümm us' ollen Karo un bring' na Hamborg to den Kierl. Un Je honn ded't. bat heit. hei kem nich bei na Hamborg; hei harr bat ganz Geld unnerwegS versopen un den olen Karo" harr hei to n Stuß ok versuppt tn de Beken. Hei säd man to'n Forftmee ster: Jn'tfWekener veer fäll ten wed der halen. Na. in veer Weken treg Jehann wed der tein Tahlers un schickt se achter de ierften tein her. dun un dun kem hei torügg. Te Forstmeefter sröggt nah den Teben un Jehann mutt ja woll set gen. wenn hei beftahn wull. So seggt hei denn: Ja. dat'S en ganz urige Geschicht. Herr Forstmeefter. Eck klopp bl den Perfeffor an de Tör US an un denn noch mal. do fchnggt en instd: .Mal' doch up. dummer Bur. un aS eck rinkem. do waS't uS .Karo. bei wür Puttjeh (Portier) bei den Perfeffor, Na. eck heww'n mi (mit) nahmen, un ln Harborq feggt Karo to meck: Je hann. will'n ein nümen. Hei rep den Weert un bestellt feck'n Bifstück un den Kierl da (un damit meent hei meck) glwen S man en SnapS. Eck drunk den SnapS. hei tret dat Bifstück. un aS de Weert Geld hewwen wull. meint bei ganz arotfpurig: Te da betalt. un eck heww betalen mbßt für dat Beist. UnnerwegS fröggt hei nach düt un dat. und eck wür' ja all hellsehen falsch up em wegen dat Beta len, as hei mit enmal seggt: Hür' mal, Jehann, küßt denn de Herr Forstmee ster jümmer noch de lütte Susann, de in de Kök de Tellers wascht? Herr Forstmeefter. do lip meck de Gall öwer: eck dacht', so wat derf nich uner de Lüd kamen und dat Beist vertellt ja woll jedwierein. Eck hepwe'n Steen an 'n Hals bunnen un 'n in de Beck verfüppt, un da liggt hei nu. De Herr Forstmeefter gung tmeemal in de Stuw uv un dal. tek Jehann an un toletzt flog hei ein up de Schuller un seggt: Dahast Tu recht daran gethan. Johann." Aus der Mappe einer Berliner Lehrerin veröffentlicht das S. V." u. a. sol gende Schülerinnen-Aufsätze: Nero. Nero war ein alter König, und sehr grausaHm. Und er lebte in Rom und war, sehr grausahm. Und alle seine Feime lies er von wilde Löwen, Panier und andere Biester zerreißen und war sehr grausahm. Und weil er sehr grau sahm war da' hatte man ihn einen Tirannen genannt, denn Tirannen das ist ein graufahmer Mann der sehr grausahm ist und auf einen Tron fitzt wo alle vor ihn zittern müffen weil er sie zerreisen läßt wenn ste mucksen. Und wie Nero starb da wurde er wahnsinnig und war grausahm bis er tot war im Wahnsinn." Eine höhere Tochter über die Dichter"! .Was ist ein Dichter?" Ein Dichter ist ein edler Mann, der unsere Seele bis in den Himmel erheben oder bis in die Tiefe erschüttern kann und unsere Herzen in raschen Athemzügen schlagen läßt, wenn er m die eyer greift. Diese Leyer ist sinnbildlich zu verstehen. denn nur zu alten Zeiten griff ein Dichter tn eine solche, jetzt giebt es Die selben nicht mehr, denn die Dichter schreiben nieder, was ste singen und lassen es drucken. Und wenn eS gute Dichter sind, verdienen sie auch Geld, soviel sie brauchen, entgegen früher, wo die Dichter, besonders die deutschen, oft großen Hunger litten und starben. Ein Dichter ist etwas unendlich Edles, das man, ob alt oder jung, verehren und lieben soll, gleichviel ob er von außen schön oder häßlich ist. denn es läßt sich nicht lernen. Das Talent ist eine hohe Gabe Gottes, und wer es hat, der ist von Adel. Um solche Dichter zu nen- nen, so nenne ich Goethe, Wolfgang von und Schiller, ffriedrich von und viele andere, die alle schon todt sind, aber noch immer leben, weil sie sich unsterb- lich gedichtet haben; aber auch noch lebende und so un sterblich wie die todten, ich nenne blos Paul Heyse und andere die zu nennen zu weit fuhren würde. Es giebt aber auch Tlchter, die eine sind." Werth derzeit. Jean Paul hat seinerzeit in das tammbuch des jungen Walther von Goethe, des Enkels des großen Dich ters, in sentimental-geistreicher Weise folgende Worte eingetragen: Ter Mensch hat drittehalb Minuten: eine zu lächeln, eine zu seufzen und eine halbe zu lieben; denn mitten in dieser stirbt er." Als der kernhafte und kerngesunde Großvater diese Eintragung las. mag er wohl den Kopf geschüttelt haben, denn er beeilte sich, die Wirkung dieser Zeilen abzuschwächen, indem er aus dem Stegreif mit seinen großen, schwungvollen Schriftzügen darunter chneb: Ihrer sechzig hat die Stunde, Ueber tausend hat der Tag. Söhnchen, merke dir die Kunde, WaS man alles leisten mag!" ttas ist ein Bereikrftaud? Ein Sitzungen leitendes. Mit Gegner sich streitendes, Tie Klingel bewegendes. In Zeug sich sehr legendes. Ansprachen gern haltendes. Statuten gestaltendes. Trint'prüche ausbringendes, Tie Eintracht besingendes. Den Feftfrack nnziehendeZ. Tie Einsamkeit fliehendes. Zur Treue ermahnendes, VereinZweze bahnende?. Mittheilungen gebendes, Tem Stiftungsfest lebendes, Programme verschickende?. Voll Selbstgefühl blickende?, Aufnahme verkündendes. Gern Hilfskassen gründendes. Ten Ball arrangirendeS. Tie Tichter zitirendeS, Ein Feldherr sich wähnendes. , Auszeichnung ersehnendes, Tie Festmusik wählendes, , Erschienene zählendes. Am Ehrenplatz sitzendes. Beim Schlußgalopp schwitzendes. Tie Gäste begrüßendes. Ten Willkomm versüßendes. Viel Last sich aufladendes. Im Beifall sich badendes, Für Tanz bäre sorgendes, Theaterstück borgendes. Viel Kräfte gewinnendes. Auf Neue? nur sinnendes Menschenkind. Andenke an aiser Max. tNeleaentlick des beaeifterten Empfaiv ad. welcker 5errn Vaderewski kürzlich in der Stadt Mexiko von den dortigen Musikfreunden bereitet wurde, zeigte ein Clavierspieler Namens Saucedo zwei in seinem Besitz befindliche Gegen stände, die ein t dem unaluaucoen ai ser Maximilian gehört hatten. Ter sin ist eine Sckarve. die em meilkant scher Guerilla nach der Einnahme der Stadt Queretaro erbeutete und die nachweislich zu der Galauniform des Kaisers aebört hatte. Tie andere die aoldene Ubr. die Maximilian dem Offizier übergab, der die Soldaten, die ibn erschicken mukten. commandirte Auf dem einen Teckel der Uhr ist eine Ansicbt des Kaiservalastes in Wien gravirt, auf dem anderen ein Bildniß der Erzherzogin Sophie, wie sie au einem Tbrone ftkend einen auf den Stufen desselben knieenden' Knaben segnet. Der erwähnte Offizier versetzt. die Uhr in einem Pfandladen m Guadalaara. wo sie Ton Urbano Gomez. ein Advokat, der später Mit glied deS mexikanischen Parlaments wurde, iiifällm entdeckte und erwarb Nack seinem Tode verkaufte die Wittwe die Uhr an Saucedo. der auch schon die Sckärve besaß. Die Echtheit beider Stücke ist documentarisch festgestellt Von der Ubr aber heißt eS. daß der Kaiser sie in der letzten Minute vor seiner Hinrichtung dem Offizier des Pelotons nicht als Geschenk, sondern . i w... cn:ii. r: . r . : smi ran oer -ouu, ie genier, :muumuuii, Gattin zu senden, übergeben hatte. Der Tanz in Meilen. Ein bekannter englischer Arzt, der die Statistik liebt, hat die Entfernung abgeschätzt, die ein weibliches Wesen bei einem gewöhnlichen Ballprogramm zu rücklegt. ' Bei einem Durchschnittswal zcr, berechnet der Arzt, macht man drei Viertel englische Meilen. Zu einem Figurentanz braucht man eine halbe Meile, ebenso bei der Polka, während em schneller Galopp eine Meile erfov dert. Wenn man nun durchschnittlich zwölf Walzer bei einem Balle annimmt, so macht das allein neun Meilen, dazu kommen drei Galopps, also ergiebt sich daraus schon die Entfernung von zwölf Meilen. Drei oder fünf andere Tänze, zu einer halben Meile berechnet, brro gen die ganze Entfernung auf 13 bis IS englische Meilen. Bezeichnende Namen. Bekanntlich wurden beim Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges die m heimschreiber Martinitz und Slavata von den eindringenden böhmischen Ab geordneten aus den Fenstern des Prager Schlosses gestürzt, ohne daß die Ge- nannten Schaden genommen hätten Während nun Kaiser Ferdinand den Letzteren unter Ernennung zum kaiser lichen Rath in den Adelstand erhob und ihm den Namen eines Herrn v. Hohen fall" gab. wurde der Rath Martinitz noch bezeichnender als Jaroslav Schmeißansky v. Martinitz" für die ihm zugefügte Beleidigung mit der Grafenkrone belohnt. AuS dem Lebe. Willst du einen Menschen kenneit ler nen, , Frage ihm um Einen, den er kennt. Und merk' auf, ob er zuerst der Vor Züg' Ober ob er dir die Fehler nennt. Kindliches venrauen. Fridl: ..Mama, der Wind bat mir meinen Hut genommen." - Mutter: Bist Tu bn denn nickt nachgelaufen? nfel: ..Nein! ich hab's einem Voli zisten angezeigt!" Ein guter Magen. Doktor: ..Habt Ihr die Scbacktel Pillen genommen?" Bauer: Io. Herr Doktor, aber i' spür halt no' keine Wirkung; villeicht ist der Teckel von der Schachtel nit auf'gangen!" Aus dn Skrzxdirsiund Lehrer: Müller, was suchen Sie denn so kifri;jauf der Landkarte?' Müller: .TaS Land Sicht!" Lehrer: Ein solches Land existirt gar nicht! Müller: C ja. jrr rc .,pr heute Mittag hat mein Onkel aus der Zeitung vorgelesen: Neuer Krieg in Sicht. Lin l?cNIkil. Prokeffor: Tu. rau. aicd mir einmal meinen alten Regenschirm! Frau: Warum denn den alten? Nrokessgr: .Ja. icd will iekt dem Buckbändler Gruber meine neue latei nische Grammatik zum Verlag anbie ten. Da kann S nichts schaden, wenn ich beim Fortaehen den Schirm ftch'n lasse! Boshaft.. Mein Jagdhund ist brillant drcs firt. Ta holt er wohl den Hasen ganz allein vom Wildprethündler? Gut vanirt. Student (anderen die Photographie eine? Eollegen zeigend): Unser Freund Müller ist doch famos getroffen .... wie er leiht und lebt! Entgegenkommend. Herr Huber, wie kommt es denn. daß mein HanS von Ihnen schlechter behandelt wird, als der andere Lehr ling. Den nehmen Sie immer in Schutz, während mein HanS täglich von Ihnen geprügelt wird! Ja, liebe Frau, ein kleiner Unter schied muß doch gemacht werden von dem anderen bekomm' ich nämlich 100 Mark Lehrgeld!" . Ja, wie viel muß ich Ihnen dann zahlen, damit Sie beide Lehrlinge ganz gleich behandeln?" Na. wissen Sie was. Frau Müller, geben Sie mir 50 Mark dann wird der andere Lehrling ebenfalls geprü gelt! , Zeitbild. Wird fleißig an Deiner Aus steuer gearbeitet. Malchen?" Riesig! Papa hat schon einen Tan dem gekauft!" Line poetische Gattin. ....Und welches war der Punkt Ihrer ägyptischen Reise, Frau Schulze? Der 14. Juli. An diesem Tage hab' ich meinem Mann auf der Pyra mide deS Cheops einen abgerissenen Knopf angenäht!" parirt. Arthur, welcher Hut gefällt Dir am besten?" Er: Der, den Du trägst!" Kafcrnenhofbliitbe. Feldwebel: Lehmann, wenn die deutsche Südpolexpedition abgeht, gehen Sie getrost mit einen Empfehlungs brief will ich Ihnen mitgeben , so 'rr Dummer ist noch nicht am Südpol ge wesen." Einigkeit macht stark. Schusterjunge (zum Meister, der eben den Zorn der Frau Meisterin aus baden mußte, sich seinerseits aber wie der an dem Lehrjungen schadlos hält): Meester, wenn wir Beede eenig wären!" Diskret. Student A: ..Kann man dem Kom- militonen Spund etwas anvertrauen?" Student B: .O a Ick babe ibm 'mal zwanzig Mark geliehen, aber er hat niemals mehr darüber gesprochen!" Enfant tcrrible. Onkel: Mo. das ist die ftaräMmle für Blechindustrie. Karlchen: Papa, hast Du auch hier gelernt?" Papa (abnunasvoll): Aber mein Junge, was denkst Du denn? Karlchen: Mama spricht doch immer, wenn sie Deine Reden in her Zcitung liest: Da hast Du wieder mal schönes Blech gesprochen!" Zerstreut. Der Herr Professor Sumielback (Mit unter dem Pantoffel und kehrt in Folge dessen regelmäßig um 10 Uhr aus dem Stamm-Lokal beim. Einmal ai,?n' dortselbst hoch her. und Sumselbach f. ' olieo vls iü uyr iitzen. Bet der Haus tbür fiel es ibm ein. dafc er seine Kattin ob der Stunde seiner Heimkehr täuschen könne und zog die Stiefeletten aus. um geräuschlos über die Treppe zu ge langen. Am näcbsten Morgen sückt? er vergebens seine Stiefletten er hatte sie vor der Hausthür stehen lassen! Der schnellste weg. Herr s,,u einem Berliner): ,.Ack m schuldigen Sie, wie komme ich wohl am schnellsten nach der CbaritS larokes Krankenhaus in Berlin)?" Berliner: Ach. das ist aan, einfack. stellen Sie sich nur hin und schreien Sie: Es lebe Chamberlain!" dann ollen Sie mal sehen, wie schnell Sie nach der Charitö kommen." werthschZtzung. Freundin: Na. bör' mal. Emmi Dein Bräutigam mag ja ein ganz tüch tiger Arzt sein, aber als Liebhaber ift er der reine Kurpfuscher."