Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, May 17, 1900, Image 1

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Jahrgang 20.
Auölaud-Dcpcschkll.
Keneral Lullcr rückt in Natal
vor.
Sit treitkräst, tt Wuxtn sin
jetzt i drei Ihkil, getheilt.
Tu Btullpkit i kgqptk.
j Deutschland.
Die feierliche Einweihung bei Leip
ziger BuchgewerdehauseS fand heute
statt. Professor Rietschel und dc:
Vorsteher des Leipziger Buchgewerbes,
Herr Hase, hielten die Weihreven.Srai
Posadowsky Wehn, der Staats
Sekretär desJnnern, welcher vom Kai
ser mit der Stellvertretung bei der
Feier beauftragt w;.t, übergab dein
Vorstand für das Bchgewcrbehaus ei
ne prachtvolle Büste des Kaisers und
pries in seiner Ueberreichungörede die
welterobernde Macht der Buchdrucker
Kunst. Die Torpedo Division ist in Bin
gen vom Groszherzog von Hessen be
willkommt worden; dieselbe hat an den
ffestlichkeiten bei dem Nationaldenk
mal im Niederwald theilgenommen u.
sich dann nach Mainz begeben.
AuS Müncyen kommt die Nachricht,
daß der in Musikkreisen so hoch ge
schätzte Hof Kapellmeister Hermann
Levi schwer erkrankt sei..
Durch Nachtfröste hat inTeutschland
die Odstbaumblüthe stark gelitten.
In Heilbronn ist der Direktor Mo
rena vom Apollo Theater wegen
Wechselfälschung verhaftet worden.
Berlin. 13. Mai.
Der Baron Thungen-Roßbach hat
den Kaiser weg:n seiner Sympathie
Botschaft an den Bize-König von In
dien heftig angegriffen. Der bekannte
Agrarier erklärt, dah die Deutschen
für die Hindus kein Liebe, sondern
' nur Mitleid mit der armen, zu Boden
getretenen Rasse, die nicht im Stande
ist. ihre Bedrücker abzuschütteln, hegen.
Der Betriebsleiter des Norddeut
schen Lloyd. Wiegand. hat den ihm
vom Kaiser angebotenen Posten des
Chefs des KolonialamteS abgelehnt.
Im Berliner Hoftheater ist Carl
Weitbrechts Tragödie Schwarmgei
stet" durchgefallen. Das Stück behan
delt das traurige Ende des Berliner
Kaufmanns Michael Koblhaas. der sich
geigen die Tyrannei des Adels auflehnte
und im Jahre 1340 öffentlich in Ber
- lin zu Tode gefoltert wurde.
In der Budget-Kommission haben
die Centrumsleute beantragt, den
Kanzler zu ersuchen, im Interesse der
Landwirthschaft die Grenzen des Rei
cheS für fremdländische Arbeiter offen
, zu halten.
In den Räumen deS Börsengebäu
deS fand heute Vormittag eine Ver-
sammlung von 3000 Bankbeamten und
Börsianern statt, welche Protest-Reso-lutilmen
gegen die zurAufbringung der
Kosten für die Flottenverstärkung pro
settirte Erhöhung der Börsensteuer an
nahmen. Der sozialdemokratische Candidat
für daS durch Oertel'S Tod in Nürn
verg erledigte Landtagsmandat Dr.
meb. Sigmund Frhr. v. Haller-Haller
stein hat in einer dort gehaltenen Pro
fframm Rede erklärt, dah er erst stit
dem vorigen Herbst der Sozialdemo
iratie durch Eintritt in den Parteiver
band angehöre: sozialistisch gedacht
habe er schon lange. Dann erzählte
er, daß er Schiffsarzt aus einem Dam
pfer des Norddeutschen Lloyd" oewe
sen sei und später die Rechte und
Bolkswlrthschaft studirt haoe, um sich
für den Consulardienst und die diplo-
matische Karriere vorzubereiten. Jetzt
cber sei er entschlossen, seine Kräfte
dem Dienste des arbeitenden BolkeS zu
widmen.
General-Masor Liebert. Gouverneur
von Deutsch-Ostafrika, wird demnächst
In Berlin eintreffen, um einen letzten
Versuch zu machen. dieBewilligung der
oftafrikanischen Centralbahn durchzu
setzen. Der Gouverneur erklärt, das;
er sonst jede weitereBcrantworiunq für
eine gedeihliche Entwickelung Ostahl
ka'S ablehnen müsse.
Oesterreich.
Wien. 1Z. Mai.
Bei dem letzten Empfang in der
tmi. ... ivXri.. r. . r
iunnzi vvjauia ipracy ataijct ranz
Joseph dem bürsten Lobkowik. dem
Qderländesmarfchall für Böhmen, sein
Erstaunen darüber auö. dak er im bb.
mischen Landtage geschwiegen habe.
ai na, ein radikaler Tscheche heraus
nahm, ihn zu fragen, mit welchem
tt . j i . i L j. I m - Jt
rcqir eigenilicy ver xatt nach Ber
lin gegangen sei.
Da Abschiedsgesuch deS böhmischen
ranosmannmintiters Dr. Rezek. Mi.
nisier ohne Portefeuille, ist vom Kai,
ser abgelehnt worden. "
In Wien ist ffeldmarschall.Lieute
nant Freiherr Ludwig v. Pielsticker
gestorben. Pielsticker war für sein
ruymoolle eryatlen bet Custozza tn
n iiqeirniiano eryooen worden.
Der Kaiser von Oesterreich hat dem
bekannten Nordvolsahrer JulluS Pay
er einen EhnnjahreSgehalt von 6000
Kronen bewilligt.
Budapest. 15. Mai.
In der heutigen Sitzung der Dele
gakonen sagte Graf Goluchowski, daß
ch seine von Ansang angesagte Hofs
nung, daß der Krieg in Südafrika die
auswärtigen Beziehungen der Machte
nicht trüben werde, so weit als berech-
tigt erwiesen habe. Er hoffe, daß die
indseligZeiten bald zuEnde sein wür
den. An Vermittelung sei nicht zu
l -I'ti
denken, wen nicht beide Theile es
wünschten.
ferner erklärte der Gras, daß die
kesondere Kommission im Lauf des
Jahres an Bord des österreichisch--garischen
riegsschiffs Donau die ame
rikanische Küste besuchen würde, um die
besten Punkte für die Gründung öfter-reichisch-ungarischer
Politik- uud Han
delageaturen zu bestimmen.
Großbritannien.
London. 15. Mai.
1:12 Nrn. Von Pietcrmaritzburg
wird heute Mittag gemeldet, daß Gen.
Buller im Norden von Natal seinen
ersten Erfolg errungen habe. Der Ab
sender scheint anzunehmen, daß tnvor
don die Thatsache und die einzelnen
Umstände bereits bekannt seien, denn
er meldet nur: Die vor einer Stunde
hier eingetroffene Depesche Buller's
über seinen Erfolg bei Biggarsberg
hat hier große Befriedigung hervorge
rufen. Man erwartet bestimmt, daß
heute Dundee besetzt werden wird. Die
Bewohner des nördlichen Natal freuen
sich darüber, daß sie nun Aussickt
haben, bald wieder auf ihre im nör
lichen Natal liegenden Farmen zurück-
kehren zu können.
Eine andere Depesche von Stone Hlll
Farm, die dort heute Morgen 8:20
aufgegeben ward, lautet: Nach vier
tätigem arsMche nach Osten am Fuß
der Kette der Biggarsberge entlang
gegen Hclpmakar. das von den Buren
besetzt war, griff die zweite Brigade
an. Dundonald's Rejjerei durchbrach
das Centrum der Buren und Bethuen's
Retter ruckten auf dem äußersten rech-
ten Flügel vor. In der Richtung von
Pomeron hatte eine kleine Abtheilung
Buren eine Hügelkette besetzt., welche
Helpmakar dominirte. aber diese Ab-
theilung wartete nicht auf den Angrif,.
londern zog sich vorher zurück.
Die letzten Rekoqnoszirunqen gegen
Dundee haben gezeigt, daß die Burei
tn starker Anzahl die Biggarsberge bt-
setzt halten. Buller hielt es deshalb
anscheinend für nothwendig, sich den
Rücken frei zu machen, bevor er gegen
die Drakenberqe vorrucke.
Von Kroonstad wird gemeldet, daZ
General French's Reiterei in stetcrFüh-
lung mit den Buren steht, aber Gene
ral Roberts wird sich wahrscheinli
genöthigt sthen, ; in Kroonstad einen
längeren Haltzu machen, weil seine
Truppen erschöpft sind.
Die militärischen Correspondenten
sind der Ansicht, daß allem Anscheine
nach die Freistaatler sich vollständig
von den Transvaalern getrennt haben
und beide Theile nunmehr getrennt
operiren. , ,
Bon Kapstadt wird gemeldet, daß
dort in dieser Woche eine Proklamation
erwartet wird, welche die Annexion des
Freistaates verkündet. Cecil Rhodes
ist heute von Kapstadt nach Beira ab-
gereist. Reuter's Depeschenagentur
meldet, daß die Amerikaner in Kap-
stadt Anstalten treffen, die Erklarun
gen Webster Davis zu widerlegen.
Im Kriegsministerium soll man die
Erwartung ausgesprochen haben, am
Mittwoch von dem Entsatze Mafekings
zu hören.
Gegen die 200,000 Engländer, wel
che jetzt in Südafrika stehen, haben die
Buren höchstens M.000 Wann, wozu
vielleicht noch 5000 Mann kommen,
welche sich unter dem PräsidentenStejn
nach Osten zuruckaezoaen haben.
Am Freitag kam es auf dem Wege
nach Kroonstad noch zu einem scharfen
Gefecht, in ?em Gordon's Reiterei sich
tapfer hielt.
Die StadtKroonstad wurde von dem
Landdrosten übergeben, nachdem die
Transvaaler ihren Train entfernt, die
Brücke gesprengt und die Eisenbahnsta
tion zerstört hatten. Kroonstad wird
jetzt ebenso wie vorher Bloemfontein
die neue Operationsbasis werden.
Im Südosten des Freistaates opc
rirt gegen General Rundles 8. Division
General Olivier von Mequakings Nei.
von wo die Straße über Fiiksburg
nach Norden führt. Die Briten halten
die dort stehenden Burenabtheilungen
für so wenig beachtenswerth, daß Jt
glauben, daß Genial ONvier mit dr
anderen bor' stehenden Truppen leichi
mit ihnen fertig werden kann.
Hier ist man der Ansicht, daß sich
General Roberts durch die an der
Grenze von Natal und Basutoland
versammelten Burenabtheilungen nicht
in seinem Vormarsche gegen den Vaal
fluß aufhalln lassen wird.
Eine Spezialdepesche von Stonehill
Farm(Natal) meldet: General Bullers
Vormarsch bcgann amDonnerstag von
Ladysmith aus. Als er zwei Meilen
von Helpmakar entfernt war, eröffne
ten die Bu7en das Geschützfeuer, wel
ches die britischen Geschütze erwiderten.
Zu gleicher Zeit such Buller die bei
den Flügel bet Buren zu umgehen.Der
Angriff der Briten dauerte den ganzen
Tag. Bethven auf der Rechten über
flügelte die Buren, deren starke Ver
theidigungsstcllen auf dem Biggarsber
g: praktisch genommen wurden. Ge
neral Buller's auf den Angriff folgen
der Marsch erfuhr kein Hinderniß. Die
Briten rücken immer weiter vor -
3.12 Nm. Lord Roberts hat dem
Kriegsministerium folgende Depesche
gesandt:
Kroonstad. 13. Mai. Die Cavallc
riedivision hatte am 10. Mai größere
Verluste als anfänglich gemeldet. Ich
konnte bis jetzt einen genauen Bericht
über die Vorgänge nicht erhalten, da
der kommandircnde Offizier Haupt
mann Elsworthy fiel und zwei Ossi
ziere, welche zu derselben Zeit verwun
det wurden, zurückgesandt wurden. Es
scheint aber, als ob eine Abtheiluni
der Unseren sich cinem Kraale nähert?,
auf dem ein weiße Fahne webte, un
dann plötzlich von einer großen Abthci-
Lincoln.
rJl'v
lunz Feinde angegriffen wurde. Zwei
Offiziere wurden gefangen und über
21 Mann liegt keine Nachricht vor.
Dieser Bericht bezieht sich auf d:e
Schlappe bei Jnnizkillinas.
Der Lertrerer des jttiegsministe
riumS weigerte sich, über die Pläne
Roberts' zur Befreiung von Mafekinz
Auskunft zu geben.
Die vom Kriegsamt veröffentlichte
Erwiderung des Präsidenten Krueger
auf die Beschuldigung des Lord Ro
berts lautet dahin, daß Gefangene aus
den Kolonien nur in Fällen von Ue
Vertretung dcs Kriegsrechts anders
tehandclt wurden als die übrigen ;
diese würden ins Gefängniß oewor
fen. Das Fieber herrsche nicht blos
unter den Gefangenen. Roberts ant
wortete dem Amt zufolge, daß gefan
gene Buren auf keinen Fall eingesperrt
würden, um MifKräuchen vorzubeu
gen.
Cambridge. 15. Mai.
Der König von Schweden und Nor
wegen hat wegen seiner Verdienste um
Kunst und Literatur sowie die Sache
Großbritanniens in Südafrika von
der hiesigen Universität den Titel
Doctor öf Laws" erhalten.
Frankreich.
Paris. 15. Mai. '
Hauptmann Alfred Dreyfus ist hier
heute Morgen von Genf, das er gestern
Abend verließ, angekommen. Die Ne
gierung ist über die Reise Dreyfus' seh:
ungehalten und sucht den ungebetenen
und unerwarteten Gast sobald als
möglich wieder loszuwerden, weil sie
gerade nach dem letzten Siege der Na
tionalisten Demonstrationen befürchtet.
A e g y p t e n.
Port Said. 15. Mai.
Bis jetzt sind hier 20 Fälle von Beu.
lenpest angemeldet. Von diesen nah
men 13 einen tödtlichen Ausgang. 4
Erkrankte id genesen und der Rest ist
noch in ärztlicher Behandlung. Wei
tere Fälle wurden nicht gemeldet.
Korea.
- Yokohama. Japan. 15. Mai.
. Der amerikanische Gesandte in K?
rea. Horace N. Allen, versucht. Con
Zessionen für den Betrieb von Gold
minen zu erlangen. 1
Indien.
Bombay 15. MFai.
Louis Klopsch aus New Jork. der
Herausgeber des Christian Herald."
besucht die von der Hungersnoth be
troffenen Gegenden. Er bat dem in
ternationaleMissionsausfchuß Z145.
500 zur Bertheilung unter die Hun
gernden üb'. .geben.
Südafrika.
Thaba N'chu. 13. Mai.
Gestern .ückte die 8: Division mit
einer Froniausdehnung von 30 Mei
len vorwärts. Die Generäle Greenfell
und Brabant folgten den Buren und
erreichten die Newberrh - Mühlen, wo
sie groß Mengen Mehl und Getreide
fanden. T'k Abtheilung Brabants,
General B:-s Brigade undCampbclls
Gardebrige haben das Land von dn
Buren gesäubert. Die Buren theilen sich
jetzt in kleinere Abtheilungen und zie
hen sich in der Richtung von Clocoland
zurück.
Kroonstad, 12. Mai.
Präsident Steijn hat sich nicht nach
Lindley, sondern nach dem 43 Ml,i.
nordöstlich von Kroonstad liegenden
Heilbronn zurückgezogen und dies
Stadt als die neue Hauptstadt erklärt.
Hier und in der nächsten Umgebung
haben 400 Burqhers ihre Waffen ab-
geliefert. Obwohl die Brücke über den
Valschfluß zerstört ist, so ist doch eint
gute früher benutzte, etwas weitere ud
für die Eisenbahn noch benutzbare Li
nie vorhanden.
Es wird gemeldet, daß sich die
Transvaaler am Vaalflusse sammeln.
Aus den Berichten der Standard
und Diggers News aus Johannesburg
geht hervor, daß unter den Mitgliedern
des Volksraad Meinungsoerschieden
heilen bestanden.
Die Eisenbahnlinie wird rasch wie
der betriebsfähig gemacht. Die Stadt
hat die Thatsache der Besetzung von
Kroonstad mit Ruhe aufgenommen.
Freiübungen für einen
schwächlichen Galgen -Kandidaten.
Philadelphia, Pa., 15. Mai.
Als der Gattin- und Kindermörder
Wilson Hummel, der am 5. Juni in
Williamspoit hingerichtet werden soll,
durch einen vorzeitigen Tod dem Gal
gen zu entrinnen drohte, ließ der Sh.
riff ihn körperliche Uebungen machen.
Der Todeskandidat mußte über Besen
springen uno auf den Händen laufen,
bis er wiederhergestellt war.
Die Trust Planke.
New Aork. 15. Mai.
Der Comptroller Coler wird im
Laufe der Woche dem Vorsitzenden des
demokratischen National - Ausschusses
eine Vorlag! der Truftplanke senden,
die er in dt? National-Platform zu
sehen wünscht, und ist deren Annahme
sicher. Er will den Versuch machen,
sie sämmtlichen Staats-Platformen
einzuverleiben.
Das gotklose Groß. New
York.
New York. 15. Mai.
Der hiesigen baptiftischen Mission
zufolge gievt es hier weniger Kirchen
u?id Sonntagsschul-Besucher als in
irgend einer anderen amerikanischen
Stadt.
Neb., Donnerstag,
Au5lllndDcpkjchkll.
Heftige Kämpfe lior Mafekinz.
Ti Sure ,,kde'n sich us dem
nördlichen Ralal zurück.
faatx in der Pariftr Weltausstellung.
Deutschland.
Berlin. 1. Mai.
' In einer Besprechung des Singer,
Ballestrem Zwischensalls im Reichs
tag nennt das .Berliner Tageblatt"
den Grasen Ballestrem einen .Vollz'e
her der unbilligen Wünsche einer real
tionären Majorität."
Graf v. Ballestrem hat sich stets bei
Rufes der Unparteilichkeit erfreut, be
vor die Geschäftssperre - Taktiken der
Freisinnigen gegen die Ie;" Heinze be
gannen: abtx da letztere ihn bezüglich
der Zukunft des Parlamentarismus i::
Teutschland besorgt machten, hat er ei
nen Schritt von weittragender Bedeu
tung gethan.
Gesetzlich hat der Präsident abso
lrte Macht, die Geschäftsordnung fest
zustellen, und hat im Großen und
Ganzen viele der Befugnisse, deren sich
das Comite für Regeln im Repra
sentantenhause in Washington m
freut. !
Bisher hatte der Präsident stets den
Senioren Convent der Vertreter aller
Parteien konsultirt, und wenngleich
dieses Einvernehmen verfassungsge
mäß nicht ausdrücklich, gutgeheißen
war, gehört es doch zu den ehrwürdi
gen Ueberlieferungen des deutschen
Parlamentarismus. Diese Körper
schaft ist nun feit Beginn der Obstruk
tion nicht mehr zusammenberufen wor
den. Vor Kurzem berieth sich Gras
Ballestrem mit seinen Freunden aus
den Parteien, die nicht zur Geschäfts
sperre ihre Zuflucht nehmen, und hat
nun bekannt gegeben, daß die lex"
Heinze und die Fleischbeschauungvor
läge angenommen werden würden, und
offen erklärt, es werde kein Senior
Convent mehr berufen werden, bis die
Obstruktionstaktiken aufgegeben wür
den. . :
Uebrigens hatte auch einmalForcken
deck als Präsident des Reichstages (im
Jahre 1874) den Senioren - Convent
zeitweilig aufaehoben, an demselben
Tag, an welchem Graf Ballestrem bei
einer der Bismarck'schenReden Pfui!"
rief.
Die Deutsche Tages - Zeitung" be
hauptet. daß' 27 konservative Abgeord
nete bie Fleifchvorlage' der Commission
unterstützen werden und Einwendun
gen nur gegen den vorgeschlagenenVer
gleich haben, der die Einfuhr von ge
pökelten Fleischwaaren unter gewissen
Bedingungen gestattet. Die Bevoll
mächtigten zum Bundesrath von allen
Staaten ausgenommen von Hamburg,
Bremen und Lübeck, sind insiruirt wor
den. den Vergleich zu unterstützen. Die
Seehäfen opponiren jederBeschränkung
der Einfuhr.
Berlin. 16. Mai.
Die Feier am Niederwald-Denkmal
hat auf die Tausende von Besuchern
einen tiefen Eindruck gemacht. Die
Bemannung der vor Bingen liegenden
Torpedo-Division legte am Fuße der
Germania" einen Lorbeerkranz nie
der. Zu der Feier hatten sich die Krie
gervereine der verschiedenen umliegen
den Ortschaften 'eingefunden. Der
Commandeur der Torpedo - Flottille
hielt eine Ansprache.
Die Mitglieder der Buchhändler
Börse in Leipzig haben beschlossen,
nächstes Jahr in Leipzig einen inhrna
tionalen Verleger-Congreß abzuhalten
und hierzu die Mitglieder der großen
Verlagsfirmen Europas und Amerikas
einzuladen.
Die Verhandlungen über die lex
Heinze" werden am nächsten Donner
stag ihren Anfang nehmen. Das Schi?
fal dieser Gesetzvorlage ist noch sehr
ziveiselhaft.
Das deutsche Kanonenboot Luchs"
ist nach Süd-Afrika abgefahren, doch
wird in Abrede gestellt, daß Deutsch
land die Errichtung einer regulären
Marine - Station plant.
Das Fort Gorgimat ist zu Ehren
des deutschen Kronprinzen FortKron
Prinz" umgetauft worden.
Die Kaiserin Augusta Victoria lei
det an einer leichten Erkältung.
In Schwientohlovitz. Ober-Schle-sien,
tritt der Typhus epidemisch auf.
Bis jetzt sind 113 Erkrankungen gemel
det worden.
Der Kaiser wird die Mitglieder des
New Aorker Kriegerbundes,' welche sich
am Montag in New Aork einschifften,
empfangen.
Barnum & Bailey's Circus ist in
Berlin eingetroffen.
Der kleine Zusammenfloß zwischen
dem Reichstagspräsidentkn Graf Balle
strem und dem Sozialbemokraten Sin
ger in ber Senioren - Konvent-Angele-genheit,
scheint boch mehr böses Blut
zu machen, als man es bei der Gering
fügigkeit des Anlasses für möglich hat
te halten sollen. Die Centrums-Presse
und die Organe der konservativen Par
tei sind allerdings über das schneidi
ge" Vorgehen des Graf Ballestrem's
entzückt.
Die .Volkszeitung" (dem.) führt
die Sache objektiver auf, als man ihr
zugemuthet btte. Sie nennt den Kon
flikt des Präsidenten mit der entschie
benen Linken nur eine Phase in dem
Kampfe um die lez" Heinze.
Gereizter spricht sich schon der Bör-sen-Courier"
aus; er sagt: Derarti
ge Ueberfälle verursachen nur Wider
stand. Die Dunkelmänner-Mehrheit
ist zwar hinsichtlich der Fleischbeschau-
7. Mai 11)00
Vorlage und der .lex' Heinze zu einem
Einverständniß gekommen, aber beide
Gesetzvorlagen werden wegen Mangels
eines Quorum turchfallen. falls die
Flotten-Vorlage vorher erledigt wir?.''
Der .Vorwärts" sagt: Die Dikta
tur des Präsidenten entspringt nur ei
ner Mogelei im Winkel des Senioren
Konvents. Da der Präsident ein Ver
trauensmann des ganzen Hauses ist,
so widerspricht seine Theilnahme an
der Vereinbarung der Mehrheit gegen
die Minderheit den Gesetzen der Unpar
teilichteit. In dem Herrn Reichstags
Präsidenten Graf Ballestrem gewinnt
eben wieoer einmal der Rittmeister die
Oberband. Im Uebrigen kann dieOb
struktion. wenn zu sehr herausgefor
dert. den Diktaturgelüsten des Präsi
denten des Hauses gewiß eine Nieder
läge bereiten."
Hinsichtlich des Schicksals dieser drei
Vorlagen wird die Stimmung immer
unklarer.
Um die lez" Heinze tobt der Mei
nungszwicfpalt am schlimmsten. Das
Centrum hat die Parole ausgegeben:
Ohne .lex" Heinze keine Flotte!" wäh
rcnd die Sozialisten ganz offen erklä
ren, daß sie gegen die lex" Heinz wie
der zu Obstruktionsmaßregeln greifen
werden, wie schon im April bei der
zweiten Lesung.
Der bekannte bayerische Agrarier
führer Freiherr v. Thüngen-Rohhäal
hat ein .Pronunciamento" losgelassen,
worin er den Kaiser wegen seinerSym
pathie - Depesche an den Vicekönig von
Indien ouf's Schärfste angreift. Herr
v. Thllngen sagt: Wenn der Kaiser
unter dem Ausdruck sein Volt" die
Preußen verstanden hat, so habe ich kei
nen Beruf, zu reden, obwohl ich über
zeugt bin. daß nicht der hundertsteTheil
der Preußen Sympathie mit Indien
empfunden und die Geldspende gutge
heißen hat. Wenn der Kaiser aber da
mit das deutsche Volk gemeint hat.
dann fei es die Pflicht jedes wahrheits
liebenden Deutschen, energischen Pro
test dagegen zu erheben; denn man
könnte weder Sympathie noch Liebe,
sondern höchstens Mitleid mit dem ar
men Indien empfinden, welches seit
Jahrhunderten unter der brutalen
Mißwirthschaft eines Räubervolkes
seufzt, ohne die Kraft, den Unterdrü
ckcr wegzujagen."
Aus München kommt die Nachricht,
daß Generalmusikdirektor Hermann
Levi seinem Leiden erlegen ist.
Leipzig, 16. Mai.
Seit heute Morgen haben wir hier
ununterbrochenen Schneefall. Das
Thermometer zeigt 36 Grad Fahren
heit. Auch in Chemnitz ist viel Schnee
gefallen.
O e st e r r e i ch .
Wien. 16. Mai.
In Mäder. Vorarlberg, wurden der
Bäcker Xaver Aberer. dessen Frau und
ein Kostgänger ermordet ausgefunden.
Ein Dachdecker Namens Zäch ist unter
dem Verdachte, den Mord begangen zu
haben, in Haft genommen worden.
Die Studentenunruhen in Wien ha
ben den Rektor der Universität Prof.
Neumann dazu veranlaßt, feine Resig
Nation einzureichen u. an seiner Stelle
hat jetzt Prorektor Prof. Wisner die
Rektoriatsgeschäfte übernommen.
Wien, 16. Mai.
Aus Prag wird gemeldet, daß in
der Altstadt eine Typhus - Epidemie
ausqebrochen ist, desgleichen im Jo
sefs'stadt - Viertel. 30 Erkrankungen
sind bereits gemeldet, und zwei dersc.
ben sind schon tödtlich verlaufen. Als
Ursache der Seuche wird die Verun
reinigung desWassers infolge der kürz
lichen Hochfluthen bezeichnet.
Dänemark.
Kopenhagen. 16. Mai.
Vorland weiß zu berichten, daß die
dänische Regierung jetzt ihre westindi
schen Inseln einer Chartered Co. über
geben wolle, damit der Wettstreit um
den Ankauf der Inseln endlich ein En
de nehme. Die Finanzleute des Unter
nehmens erklären, sie würden bie In
sein so verwalten, daß sie einen Ertrag
abwürfen, anstatt, wie bisher eines Zu
schusses zu ben'öthigen.
Großbritannien.
Lonbon. 16. Mai.
1:56 Nm. General Buller hat bem
Kriegsministerium folgende Depesche
gesandt:
Dundee. 15. Mai. 1 Nm. Wir ha
den Dundee besetzt. Ungefähr 2500
Buren marschirten gestern nach Glen
coe ab. wo sie mit der Eisenbahn wei
terbefördert wurden. Ihre Wagen
gingen gestern ebenfalls über De Ja
gersdrift und die Dammhäuser Stra
ße ab. Ihre Kaffern sagten, sie gingen
nach Laings Nck. Beinahe jedes Haus
in Dundee ist geplündert. Die Navi
gationsgrube ist in guter Verfassung.
Die Maschinen aller Gruben sind zer
stört. Die Häuser der Stadt sind be
chädigt, aber in ihrem Bau intakt.
Außerdem macht das Kriegsministe
rmm jetzt den Depeschenwechsel Bul
ler's mit Lord Roberts bekannt, aus
dem hervorgeht, daß Buller am II.Mai
den Auftrag erhielt, den Feind bei ben
Biggarsbergen zu beschäftigen. In
folge dessen konzentrirte Buller seine
Truppen, die 2. Division und die 3.
Cavalleriebrigade mit einigen Batte
rien auf der nachHelpmakaar führenden
Straße. Oberst Bethune ging mit sei
ner berittenen Infanterie gegen Grey
town vor. Am 12. Mai marschirte
das britische Gros gegen Waschban!
und Bethune gegen Pomeroy, während
General Hildvard von Elandslaagte
aus den Jndadaberg besetzte. Am 13.
Mai kam es auf der Strafte nach Pg'
meroy zu einem kleinen Scharmützel
mit dem Feinde, der aber seineStellun-
gen rasch räumte, ooijoljl dieselben
stark verschanzt waren und sich nach
dem Paß vor Hepmakaar zurückzog,
.von wo wir ihn morgen zu vertreiben
hoffen, da viele Bu:,n abgezogen sind.
Wir haben jetzt den Kamm des Berges
mit dem Verluste von nur wenigenVer
mundeten." Buller wollte morgen
auf Beith und Hildyard gegen WesselZ
Nek marfchiren.
Den geringen Verlust schreibt Buller
der guten Führung der Generäle Ha
miltön. Lord Tundonald und des
Obersten Bethuen zu.
In der Nacht zum 14. Mai räumten
die Buren Helpmakaars Nek. ließen
aber eine Nachbut von 1000 Mann zu
rück. welck?e nach Ueberwindung großer
Schwierigkeiten von den Enaländern
endlich vertrieben wurden. Kurz vor
dem Rückzüge steckten nämlich die Bu
ren das G in Brand und der Wind
trieb die Flammen und den Rauch den
Engländern entgegen, so daß diese
kaum sehen konnten. Die Infanterie
mußte deshalb auf ihrem Marsckze nach
Beith Halt machen. (Beith liegt an
der Straßenkreuzung von Helpmakaar
nach Dundee im Norde und von La
dysmith gegen den Buffalofluß nach
Osten.)
In der Nacht zum 15. trieb dann
Dundonald die Nachhut der Buren
aus einer starken Stellung bei Bura
linden. Die englische Reiterei machte an die
sem Tage 40 Meilen durch ein Wasser
loses Land. Die Gefangenen geben die
Stärke der Buren auf 2000 Mann an.
zu denen noch 1000 Mann nach der
Aufgabe von Van Jonders Paß ge
kommen sind. General Hilyard hat
Wessels Neck (in der Mitte zwischen
Ladysmith und Dundee an der Eisen
bahn) besetzt, und sucht die Eisenbahn
wieder betri?bsähig zu machen."
Nach diesem Berichte scheinen auch
die Buren im nördlichen Natal nir
gendswo einen nennenswertsten Wider
stand geleistet zu haben. Sie ziehen
sich allem Anscheine nach nach Norden
gegen Laings Neck und nach Westen
gegen Van Reenens Paß zurück, wer
den aber voraussichtlich diese Pässe
energisch vertheidigen.
Die Besetzung von Dundee hat für
die Briten den großen Vortheil, daß
sie jetzt wieder in Natal Kohlen erhal
ten können.
Von Maf:king lief eine Depesche
ein. daß dort bis zum 9. Mai alles
wohl war.
Der Jockeyclub hat nach einer ange
stellten Untersuchung den amerikani
schen Jockey Skeets" Martin wegen
-unehrlichen Reitens bis zum 9. Jiini
suspendirt. ,., . : ,., : ...
London. 16. Mai.
Eine Depesche aus dem Burenlager
bei Riedsspruit. datirt den 10. Mai.
die denKampf am Sandflus beschreibt,
sagt u. A.: General Botha hielt fol
gcnde Anrede an die Buren: An die
sem selben Sandfluß unterzeichneie
Großbritannien in 1852 einen Ver
trag, welcher die volle Souveränität
des Transvaal anerkannte. Jetzt, ein
halbes'Jahrhundert später, versuch:
Großbritannien zum zweiten Mal, die
jcnesmal anerkannten Rechte durch Ge
walt dem Transvaal zu entreißen, ein
zig um seinen Hunger nach Land und
Gold zu befriedigen."
Lady SarahWilfon hat ihrerSchwe
ster unter'm 3. Mai aus Mafeking be
richtet, daß ihr Frühstück aus Pferde
Würsten und der Lunch aus gehacktem
Mauleselfleisch mit Heuschrecken be
stand. Frankreich.
Paris. 16. Mai.
4:30 Nm. Heute Nachmittag brach
in der Ausstellung Feuer aus. Es
wurde zuerst in dem Untergeschoß des
Wasserschloes entdeckt, welches zu den
bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der
Ausstellung gehört.
Portugal.
Lissabon. 16. Mai.
Es verlautet hier, daß Präsident
Krüger den portugiesischen Consul an
gewiesen habe , die Transvaal-Repu-blik
zu verlassen.
Südafrika.
B r a n d s d r i f t . 15. Mai.
General Rundle hat den Versuch
der Buren, wieder nach Süden durch
zubrechen. vollständig vereitelt. Die
Buren ziehen sich vor den stetig vor
rückenden Engländern immer weiter
zurück. Vicie Buren haben sich erge
ben, andere sind gefangen, gestern und
heute waren es deren 150. unter ihnen
Präsident Sieijns Bruder.
Der Distrikt Ladybrand ist jetzt frei
von Buren. Sie haben auch Mequat
lings Nek (einen 15 Meilen nördlich
von Ladybrand liegenden Paß) ge
räumt und stehen jetzt in der Nähe von
Lindley.
Lager Plumers. nördlich von
Mafeking. 4. Mai.
In Ootsi sind 1280 Flüchtlinge aus
Mafeking angekommen. Am 1. Mai
wurde Mafeking bombardirt. aber nicht
mit großer Energie.
Im nördlichen Transvaal stießen
ausgesandte Patrouillen nirgendwo
auf Buren. Die Buren bewachen dic
Umgegend von Mafeking, scheinen aber
einen Angriff nicht zu beabsichtigen,
Kroonstad. 14. Mai.
Es wird gemeldet, daß die gesamm
ten Streithafte der Buren jetzt av.
Vaal konzentrirt sind, und daß sie von
den Biggarsbergen im nördlichen N.i
tal und der südwestlich? Gren-e
überall zurückgezogen sind. Man R
der Meinung, daß nicht mehr als 2CCQ
Freis.aatler am Vaal kämvfeii werdei.
Man bof't, daß die Eiicnb.ibn wi.
der bis Donnerstag betricbsfähi.', k?i:-.
wird. DaZ Transpo:!we,'cn funttio-
ifld. 52.
nirt gut. Itme uns wtiot erha':.'!l
volle Rationen. ass?r ist reiflich vor
Handen und der es'.!ndh.':!sustai,d
der Truppen ist zus;'.:ze'.ch!-.:t.
Lour'nco MarqucS. 1". Mai.
Am Sa nist g besen.en die Buren das
Kasseriiquarlier dei Mafeking. Si,'
wurden in tiefer Stellung von den
Engländern in der Nat zum Sonn
tag von allen Seiten angegriffen. Du
Buren verloren 7 Todte und 17 V?r
wundete. Die Enalandcr sollen schwe
re Verluste erlitten bauen.
Accra. Goldküste. 15. Mai.
Die Lage ist unverändert. Es wird
in offiziellen Kreisen gesagt, daß der
Gouverneur und Ooerde'eklc-Haber d.'r
Goldküste.Sir FrederickMiichell Hodg
son, feine Absicht angedeutet hat, den
Kordon zu durchbrechen, wenn er nicht
sofort Hülfe erhält.
Es befinden sich nur 450 Mann
Truppen in Kumassi. 450 zwischen der
Capküste und 500 auf dem Marsche
von Jebba.
Die Unzufriedenheit breitet sich un
ter den nördlichen Stämmen aus.
Lourenzo Marques, 15. Mai.
Hier eingetroffen? Depeschen mel
den heftige Kämpfe bei Mafeking. P:e
toria berichtet, daß Mafeking gefallen
ist. und die Niederländische Eisenbahn
Gesellschaft hat bekannt gemacht, daß
Col. Baden - Powell eine große Ab
theilung Buren gefangen hat.
Maseru. Basutoland. 15. Mai.
Ein Theil von Brabant's Reiterei
hat heute Ladybrand besetzt; eine an
dere Abtheilung rückt gegen Clocolap.
vor.
Indien.
Simla. 16. Mai.
Entsetzlich lautcn die Berichte, welche
hier aus den Hungerbezirten einlausen.
Schon hat die Regierung 58 Lak Ru
pien (1 Lak gleich 100.000 Rupien. 1
Rupie gleich M. 1.3 oder 33 Cents,
sodaß eine Lak gleich $33,000 wäre)
ausgegeben für den Ankauf von Vieh
und Saatkorn und beabsichtigt weitere
75 Lak auszugeben als unverzinsliche
Vorschüsse.
Der Ziönig von Siam hat an den
Vicekönig Lord Curzon ein eigenhän
diges Schreiben gesandt, dem er 5000
Rupien beilegte, denen der Vicekönig
ebenfalls 5000 Rupien hinzufügte.
Australien.
Melbourne. 16. Mzi.
In Brisbane hat sich der erste 2o
desfall infolge der Beulenpest ereignet;
es sind dort drei neue Erkrankungs
fälle angemeldet worden.
VonRockhampton.Oucensland wer
den zwei neue Fälle berichtet. '
Von den Philipp inen.
Washington. D. C.. 16. Mai.
General MacArtbur in Manila hat
dem Kriegsamt folgende Sterbefälle in
seiner Armee gemeldet. Ertrunken
7. Mai. T rupp ZL. 3.'Cavallerie. John
E. Adams. 6. Mai. Co. C. 24. Jnfan
terie, Eli'ha Forche.
Gelbsucht 9. Mai. Co. F. 17.
Ins., Sergeant Fredeiick, G. Lade.
Lungenentzündung 9. Mai, Co.
M. 46. Ins.. Jay W. Cohen.
Typhus 14. April. Co. I. 18.
Ins.. Israel Cork; 6. Mai. Co. H. 26.
Ins.. Frank L. Bigos. 5. Mai Co. E.
42. Ins. Frank Bauer; 27. April Co.
G.. 45. Ins.. Mathew Mikkula; 7.
April. Co. C. 47. Ins.. James K.
Helder.
Malaria 8. Mai. Co. I.. 17. Ins.
Roy Sayers; 9. Mai. Co. L. 17. Ins.,
Thomas Sullioan; Co. H. 46. Ins..
Napoleon L. Baudctte; 10. Mai. Co.
D, 21. Ins.. Alfred Tolck.
Chronische Diarrhöe 10. Mai.
Co. A. 21. Ins.. Wm. Londrigan. 6.
Mai. Co. F. 21. Ins.. Michael J.Far
rell. ' Tuberculosis 4. Mai. Co. K. 49.
Ins.. Willie Bowman.
Nephritis" 9. Mai. Co. C. 48.
Ins.. ohn Farman.
Blattern 7. April, Co. C. 16.
Ins.. Robect N. Hoofer; 24. April.
Co. K, 16. Ins.. Unteroffizier Abra
ham Croß; 28. Apri. Co. C. 43. Ins..
John C. Hand; 30. April; Co. G. 44.
Ins.. Fcrd. Nicholas. 3. Mai. Co. G.
48. Ins.. Edward Greenleaf. Co. H.
48. Ins.. Elijah Sears; 4. Mai. Peter
Hairstod.
Ruhr 6. Mai. Co. B, Bataillon
Ingenieure. U. S. A.. Frank W. Leh
man; 7. Mai, Co. E. 22. Ins.. Ser
geant Patrick Malone. 5. Mai. Co. L.
35. Ins.. :nni Hamburg.
Lebergeschwür 26. April. Batterie
G. 6. Ärti,!erie. Fred. Wilhelm; 30.
April. Co. E. 26. Ins., Robert Ed.
Laird. ,
Pyamia." 4. Mai. Coh. F.. 23.
Ins.. Sergeant Wm. H. Clayton.
Gastrische Darmentzündung 16.
April. Co. D. 13. Ins.. Alonzo HenleY.
Infolge von Wunden gestorben
2. Mai. 'Co. I, 23. Ins.. 1. Sergeant
Guy A. Wvctb; 21. April. Co. I, 43.
Ins.. Oliver H. Pondergraß; 3. Mai.
Co.. 43. Ins,. Thomas O. Bates.
Zufällig von einem Kameraden er
schössen 23. April. Robert Stickles.
Co. C. 49. Ins.
A u f d e r H e i m r e i s e.
Knorville, Tenn.. 16. Mai.
Der Admiral Deioey und seine Ge
mahlin reisten heute Abend wieder nach
Washingtrn ab. 4
bankerott.
Boston. Mass.. 1. Mai.
Billinas & Clavv & Co.. Fabrikan
ten nnn Chemikalien. Haben den Ban-
! kerott angemeldet. Die Verbindlich-:.-ten
werden aus $104,000 angegeben.
hif stände aus S25').000. Eine An-
zahl Banken sind die Hauptgläubiger.