Sein Drama. $Kifl:frönit JJoBfUrtM von U. Randolsh Lichneid. automutt uevkrieung von t. Bilmar. .Blanche. Blanchk. es ist angenom men!" Mit diesem Ru'e stürmte erregt. freudestrahlend ein junger Mann das kleine, ärmliche Gemach. Und nicht nur angenommen." fuhr er froh lockend fort, .sondern morgen rnor o(n schon soll die erne Prooe pairnn den. Kind. Liebling, denk' doch nur Clairdon meint. eS wird Sensation er regen, gerade an solchen Stücken man aklte e idm. Ist das nicht herrlich Blanche? O, mein HerzenSmeib, nun lebe, kämpfe nur noch ein wenig ian an. ?in einem Monat werden wir reich sein, und dann bringe ich Dich nach dem underthätigen Süden, dessen we die. m Ide Lütte Dir neue eoens kraft verleiben und frische Farben au Deine Wanaen Zaubern werden. BiS dahin, meine Blanche. sei tapfer und andbakt. damit Dein theures Leben uns erkalten bleibt." Eine jähe BlutweUe hatte daS ab zehrte, bleiche Antlitz des Ironien ym aen WeibeS Uderftoaen. .Jft'S wahr, wirklich wahr?" flü Berte sie mit aufleuchtenden Blicken, während sie eine rebellische Locke auS der Stirn strich. .Komm, setze Dich zu mir und erzähle mir Alles. O. ich . wukte ia. dak Du reüsftren würdest babe ich' Dir nicht immer gesagt. Und wann soll die Aufführung stattfinden? , l nrr t tT1 ? .n zwei vls drei Wvcyen. vnair don saat. das Stück käm ihm jetzt ge rade gelegen. Die Rollen find bereits besetzt und morgen findet, wie gesagt. d e erste Brode natt." .ES ist fast ,u schön, um wahr zu lein." flüsterte Blanche matt. .Aber eS ist und bleibt dennoch wahr, entaegnete er zärtlich. .Denk doch nur. Schatz, was wir uns dann alles leisten können, und wenn eS sich auch nur einen Monat auf dem Repev toire halten sollte. Und vor allen Din gen können wir dann den Doktor be zahlen und die Zimmermiethe und Dir neueS Leben und Gesundheit kaufen, mein Weib. Ach, wie froh, wie glück, lich bin ich!" Wie lange hatte sie ihn nicht mehr so fröhlich lachen gehört! ..Edgar." bemerkte sie. wollen wir Mrs. Lupin von Deinem Erfolge in Kenntniß fetzen? Dann weiß sie, datz wir bald im Stande sein werden, sie zu bezahlen." .Natürlich. Mrs. Lupin, Mrs. 2u Pin, können Sie nicht einen Augenblick herkommen? Ich möchte Ihnen etwas sagen." Die Treppe krachte unter den zwei Centnern MrS. LuplnS, deren umfangl reiche Gestalt gleich darauf den Thür rahmen füllte. .MrS. Lupin." begann Edgar, ich habe Ihnen etwas Angenehmes mitzu, theilen. Sie " Na, das freut mich, Sir." untev brach sie ihn sauertöpfisch; denn nach dem Sie mir schon dreizehn Wochen die Miethe schuldig geblieben sind, ist eS nachgerade die höchste Zeit, daß ich 'mal was Angenehmes zu hören kriege." Besorgt flog EdgarS Blick zu dem Lager der Kranken hinüber, deren blasse Wangen noch um einen Schein bleicher schienen. Mrs. Lupin," fuhr er fort, .Sie haben uns außerordentliche Güte und Nachsicht bewiesen, obwohl unsere der zeitige Zahlungsunfähigkeit Sie gegen uns eingenommen haben muß." Durchaus nicht, Sir, durchaus nicht. Armuth ist kein Verbrechen, sonst süße halb London im Zuchthaus." Daher uls Beweis unserer Dank barkeit sollen Sie die Erste sein, die etwas von meinem Erfolge erfährt. Das Drama, das ich kürzlich vollendet, ist angenommen worden und soll in un gefähr drei Wochen am Royal-Theater zur Aufführung gelangen." Und mein Geld." fragte Mrs. Lu. Pin trocken. Sie können sich fest darauf verlas, sen. daß Sie es demnächst erhalten," versetzte Edgar enttäuscht. Das freut mich zu hören. Un wenn das Alles ist. kann ich ja wohl wieder gehen. Ich habe große Reinmacherei!" Freude und Stolz über des Gatten Erfolg schienen Blanche mit neuer Le benskraft zu erfüllen. Ihre Augen leuchteten, ein Helles Roth schimmerte auf ihren Wangen. In Wahrheit waren dieses Leuchten, diese Rosen nur Symptome innerer Erregung, doch in seinem heißen Wunsche, fein Weib am Leben zu behalten, sah Edgar darin das Erwachen neuer Lebenskraft und hsffte so blind und zuversichtlich, wie es nur ein Liebender vermag. EineS Nachmittags brachte er. aus der Probe heimkehrend, einen Theater zettel mit. den er ftoz und schweigend seiner Frau überreichte. ES war durch. auS nichts Besonderes daran, sowohl was den Text, als die in roth und schwarz ausgeführte Druckarbeit anbe langt, doch den vier Augen in diesem iirmlichen Gemache bereitete daS Stu dium dieses Zettels weit mehr Genuß, als alle Werke alter und neuer Meister eS vermocht hätten. Blanche hielt den Zettel in ihren bebenden Händen und überlas ihn von A bis Z, um dann nochmals von vorn zu beginnen. Und dann küßte sie das Blatt und lachte und weinte und drückte tl. an'S Herz wie eine Mutter ihr Kind, während ihr Gatte in stummer Be wegung daneben stand. die in er C daß ich nicht dabeisein kann! rief sie betrübt. Es ist eine Schande, Tu nrnft allein aeben müssen. Lud lina." Ich?" rief Edgar bestürzt, denn dieser Gedanke war ihm bisher noch nicht gekommen. .Bewahre! Ich werde bier bei Dir bleiben." .Wie? Dein eigenes Stück nicht seben? Nein, davon kann nicht Rede sein, und überdies. Tu liebe altes Machen, ist Deine Anwesenheit dort ia auch unerläßlich." Nach einigen schwachen Protesten gab Edgar jiaä) und begab sich zu einem vertrauensvollen Schneider, bei dem er einen neuen Anzu bestellte. Bei seiner Heimkehr begegnete er dem Arzte, der soeben das HauS verließ. .Gut. daß ich Sie treffe. Herr Dok kor," sagte er. Wie finden Sie meine Frau? Besser, nicht wahr?" Der Doktor machte sich an dem Nickelgriff seiner Wagenthüre zu schaf, fen. N em. versetzte er dann nach kur m ISöaent. .:a) nnve ne leider durchaus nicht besser. Sie hat in letz, ter Zeit viel zu viel Aufregung gehabt, das ist geradezu Gift für sie und ihrem Zustande äußerst gefährlich Dann aber ist auch ihre jetzige Umge bung für ihre Genesung in keiner Weise förderlich, wie ich schon meyrsach de tont habe. Sie müssen sie sobald wie möglich fortbringen sobald wie mög, lich das ist die einzige Rettung Momentan gestattet ihr Zustand freilich nicht, doch in einem Monat muß sie entweder auf dem Wege der Genesung sein oder nun, nun, nun adieu, werther Herr, adieu!" und prang in seinen Wagen und fuhr da von. Am Abend der Aufführung feines Dramas lauschte Edgar Steele in reudiger Erregung dem leisen, doch angeregten Plaudern seiner Gattin, deren Augen ihn liebevoll beobachte ten, während er durch Befestigung der weißen Kravatte seine Toilette vollen dete. Du wirft Dich mit der Rückkehr möglichst beeilen und mir dann alles erzählen, nicht wahr? Wenn Du gleich nach Schluß der Borftellung einen Wa gen nimmst, kannst Du in einer halben Stunde hier sein. Ich weiß, ich bin elbstsüchtig, aber ich muß so schnell wie möglich erfahren, wie alles verlau en ist." Sie sprach schnell und erregt, mit fliegendem Athem. Ihre Wangen brannten, ihre Augen leuchteten fast überirdisch und iede ihrer Bewegun gen verrieth fieberische Ungeduld. Allein sie war zu selbstlos, um auch nur durch ein einziges Wort ihr Be dauern darüber zu äußern, daß sie den Gatten nicht begleiten konnte. Wußte sie doch wie tleffchmerzllch eS ihn berüh ren würde. Ob man Dich wohl hervorrufen wird? Hoffentlich geschieht rs. Du siehst so schrecklich lieb und klug aus Und nun gieb mir Dem Knopfloch. So! DaS sieht hübsch aus. Noch einen Kuß. mem Edgar. Sie schlang den Arm um seinen Nacken und preßte ihre brennenden Llp pen in langem, innigen Kusse auf die einen, und dabei entstürzten zwei große Thränen ihren Augen. .Blanche," rief er betroffen, was bedeutet das? Bist Du Du weinst ja Kieme I" Nein, Liebling, ich weine nicht, nur nur Nun was? Soll ich bei Dir blei ben? Ich glaube kaum, daß meine Ge genwart dort wirklich erforderlich ist. Man kann mir das Resultat telegra phiren." Nein, Liebster, das darf nicht fein eS war nur eine vorübergehende Schwäche Du darfst keinesfalls hier bleiben. Ich bin natürlich erregt und sehr gespannt " Ich will so schnell wie irgend mög lich zurück fein, mein Herz. Der Er folg ist uns sicher, und der erschließt Dir die Pforten der Gesundheit und mir die 'ganze Welt. Denke daran, mein theures Weib!" Schweigend bürstete er seinen Hut. Dann wandte er sich plötzlich um. Soll ich bei Dir bleiben? Wirklich. es wäre mir lieber." Nein, mein Edgar: ich will ja durch Dich Alles ganz ausführlich hören. Lebewohl!" Noch ein Abschiedskuß, dann schlug er den Kragen empor, und eilte hinaus in den kalten Winterabend. Edgar Steele saß allein in seiner Loge.' Während der beiden ersten Akte hatte das Publikum sich abwartend verhalten. Nun nahte der dritte, ent cheidende Akt. Reglos, mit bleichen Zügen und be benden Lippen faß der Autor da. Er lauschte weder den Worten, die er ge chneben, noch sah er die Vertreter der verschiedenen Rollen; er hörte nur das leise, erregte Athmen der Menge und ah nur. wie durch einen Thränennebel, das schöne, blasse Antlitz seines Weibes auf ihrem SchmerzenSlager. Jetzt entstand großer Aufruhr im Saale. Ein strahlendes Lächeln schien daS ihm unablässig vorschwebende rauenantlitz zu erleuchten. Er hörte den Ruf Autor!" doch der Sinn des selben drang nicht zu ihm durch. , Und wieder und immer wieder erscholl der Ruf. vor ihm, über ihm. unter ihm. von allen Seiten. Da ward die Thür der Loge aufge fen. Gratulire, gratulire!" tönte es an sich fein Ohr. .Solch ein Erfolg ist noch nicht dagewesen. So zeigen Sie dach endlich!" Mechanisch lehnte Edgar sich über die Logenbrüstung und verneigte sich, aber mals und abermals, da der Aufruhr immer stärkere Dimensionen annahm, Dann griff er nach Hut und Ueberrock und stürzte, an allen Gliedern bebend, auf die Straße. Draußen sprang er in einen Wagen und gab dem Kutscher seine Adress .Fahren Sie so schnell Ihr Pferd lau fen kann!" rief er. .Zehn Schillinge wenn Sie mich in zwanzig Minuten an Ort und Stelle bringen. Wie die Windsbraut jagte daS Ge, fährt von bannen, dennoch schien Edgar eine Ewigkeit, bis eS vor seinem Hause hielt. Mit leichtem Tritt eilte er die kra chenden Treppenstufen empor und be trat seines Weibes Gemach, das nur spärlich von einem auf dem Kamin stehenden knisternden Lichtftümpfchen erhellt war. Er näherte sich dem Lager, neigte sich darüber und schlang die Arme um die zarte Gestalt seine Weid. Er rußte sie, überhäufte sie in seinem Glücks rausch mit LiebeSnamen. doch kein Wort kam über ihre Lippen. Still und ruhig lag sie da. Anfangs gewahrte er eS kaum, doch allmählig kam eS ihm zum Bewußtsein Sie schlief gewiß? Er richtete sich empor und schaute sie forschend an. gerade als das Licht zum letzten Mal knisternd emporflackerte und dann erlosch. Ja, sie schlief. Die Stunde seines Triumphes war ihre Todesstunde. äßlich'muß sie sein ! Humoreske von T h e d r S ch ü tz. An Unserem Stammtisch im August! nerbräu war und zwar zum hunderi und so und so dielten Male die Hei rathsfrage auf dem Tapet. ,Wenn ich," sagte unser Freund Da gobert fest, wirklich einmal fo unzu rechnungsfähig sein sollte, mich zu be weiben, dann darf sie wenigstens keine Schönheit sein. DaS könnte mir im Traume nicht einfallen. Nicht wahr. Ihr als Zaungäste und Hausfreunde ? Das könnte ich brauchen. Dann lieber noch eine Häßliche, die wie ein Beil chen im Verborgenen blüht und mich pflegt und hegt, wenn ich alt und chwach weroe." Geraume Zeit verging nach dieser Unterhaltung, ohne daß Dagobert sich in unserem Kreise sehen ließ. Ader eines schönen Tages brachte uns die Post auf elegantem, goldumrandeten Karton die Kunde seiner Verlobung mit Fräulein Helene Jung. Die Aufregung m unserem Zirkel war keine geringe. ES war auch wirk lich nicht schön von ihm. unter solchen Heimlichthuereien inS Lager der Pan toffelhelden einzuschwenken. Wer mochte sie wohl sein! Dleienigen von unS, welche sich unter dem Vorwande, gratu llren zu wollen, in seine Junggesellen Wohnung wagten, kehrten mit der Nach richt zurück, daß Dagobert zum Besuche vel den Eitern seiner Braut in einer chlesischen Fabrikftadt weile und jeden, aus von dort nicht unvermählt, zurück ehren werde. So eilig hatte er es also Heuchler! Wenige Wochen darauf folgte der Verlobungsanzeige die Mittheilung von Dagos Vermählung und nach weiteren Tagen erschien er selber in ganzr LeibeSlänge in unserer Tafelrunde. Die malitiösen Fragen, wie lange er denn Urlaub erhalten, ob er überhaupt wirklich den Hausschlüssel bekommen habe, ob er bei der Heimkehr auch die Stiefeln schon im Vorzimmer ausziehen werde, schien er absichtlich ignoriren zu wollen. Als wir endlich noch anzüg licher wurden und ihn fragten, ob er denn eine seinem Häßlichkeitsideal ent sprechende Gattin gefunden habe, zog er mit unnachahmlicher Gebärde seine Brieftasche und warf uns eine Photo graphie hin, in deren Original aller dings jeder eine dralle böhmische Köchin als die Frau des patenten Regierungs Assessors v. Menz vermuthet haben würde. Geist sprach ebensowenig wie Schönheit aus diesen Zügen, welche unseren ewig übermüthigen, neuge backenen Referendar Willy zu der Arie begeisterte: .Dies Bildniß ist bezau bernd schön." , Artigkeitshalber warf ich als einziger von unserer Taselrunoe dle.uvilchen beiden Visitenkarten eines schönen Ta. geS bei Dagobert ab, die ich, da kein Klingeln die Pforten feines ehelichen HeimS erschloß, dem Briefkasten ander traute. Aber Dago reagirte nicht darauf. Er wollte augenscheinlich keinerlei Ver kehr. Dennoch wollte eS der Zufall, daß ich ihn in einer vertraulichen An gelegenheit einige Wochen später auf suchen mußte. Diesmal fand ich wirk lich Einlaß, und, die Gnädigste war eS ogar selbst, welche Mir öffnete; sie sah och bedeutend häßlicher aus als die Photographie. Und welche Einfalt dazu. Meine Anrede Gnädige Frau", die mir, hier zum ersten Male schwer über die Lippen wollte, schmeichelte offenbar ungemein, und da der .Herr Assessor" nicht zu Haufe war, wurde ich gebeten, zu warten. Ich zog es ledoch vor, zu gehen. ' An einem jener Sommersonntage, 1 welche Tausende und Abertausende der Großstadt hinauslocken, befand auch ich mich unterwegs und ließ mich willenlos von der großen Menschenwoge dabin tragen, welche auf dem breiten Wege vor einem Gartenrestaurant unabläsng hin und herflu'hete. ' ES dunkelte be reiis stark, und eine von Westen lang fam am Abendhimmel herausfteigcnde bleiaraue Wolkenwand verkündete daS Nahen eines Gewitters. Ta sehe ich plötzlich dicht neben mir Dagobert sich zwischen den Tischen durchwinden. Kurz entschlossen drängte ich ihm nach; denn ich langweilte mich, offen gestanden gründlich und zog der Vereinsamung unter Tausenden unbekannter Leute daS Zusammensein mit dem abtrünnigen Freunde vor. selbst auf die Gefahr hin seine Ehehälfte mit in den Kauf neh men zu müssen. .Bist Du allein hier?" fragte ich nachdem ich ihn erreicht hatte. . .Durchaus nicht," erwiderte er, eine leichte Befangenheit meisternd. .Also mit Gemahlin?' um so besser Ich suche seit emer Stunde nach einem bekannten Geficht und bin froh, Dich getroffen zu haben." .Hm." meinte er zögernd, .meine Frau ist nicht hier." .Dann ist eS also eine Freundin ? fragte ich darauf mit geheucheltem Er staunen, .und gewiß eine hübsche? Du Schwerenöther." Der wahre Engel," gab er zurück, Und Du fürchtest Dich gar nicht hier gewissermaßen auf dem Präsentir, Teller sitzend Deine Abenteuer zu suchen?" I bewahre!" sagte er mit emem Humor, der mir etwas gezwungen zu sein schien. .UebrigenS wir sind schon im Gehen! ich glaube. eS kommt ein Wetter. du em quldlgn mich Damit war er im Gedränge verschwun den. Ziellos einherschleudernd, gewahre ch auf einmal ein Viertelftündchen päter Dagoberts wohlbekannte Ge, ftalt, einige Tische von mir entfernt mit einer Dame, wie sie bei einer Flasche , Rheinwein sich an einem Ge, richt Krebse gütlich thun; sie von jener ausgesuchten Eleganz, welche einen ge wählten Geschmack verräth; er mit der Galanterie, welche ihm in seinen guten Tagen eigen war, die Scheeren der leckeren Kruftenthiere auslösend, welche sie holdselig lächend hinter ihren Per lenzähnen verschwinden läßt. Sie war in der That eine Schönheit ersten Ranges. Aber ich war empört über Dagoberts hinterlistiges Benehmen und beschloß, ihm wenigstens letzt im Augen blick die Freude des Alleinsein zu zweien zu verderben. Ich näherte mich daher. einen großen Bogen beschreibend, von vorn seinem Tische und stand plötzlich vor dem nicht gerade angenehm Ueber raschten. .Du auch hier, lieber Dagobert? Nem, das nenne ich eme lleberraschung Und," setzte ich hinzu mit einem viel, agenden Blick auf seine Nachbarin, obendrein m Gesellschaft. Willst Du nicht so gut sein, mich vorzustellen? Mit einem wüthenden Blick nannte er der schönen Unbekannten meinen Namen, und ich nahm Platz, ohne eine Aufforderung dazu abzuwarten. In diesem Augenblicke begab sich etwas Sonderbares. Ein iäheS Er, chrecken läuft über Dagos Züge, aus denen eine tödtliche Verlegenheit spricht, und als ich erstaunt der Richtung seiner Blicke folge, wen gewahre ich? Sein braves, ehrliches Weib, wie sie sich, noch drei Tische entfernt, ihren Mantel über dem Arme, plump und ungeschickt, aber sicher vorrückend durch das Gewirr der Stühle den Weg zu unserem Platze bahnt. Um GotteS willen. Deine Frau!" rufe ich entsetzt. Wie ihn retten? Und in dem Wunsche, ihm den Frieden sei ner Ehe zu erhalten, blitzt der Gedanke in mir auf, alle Schuld auf mich zu nehmen. Wie brillant sich das trifft, daß Sie Dagobert endlich gefunden haben. Sie suchen Ihren Herrn Gemahl gewiß chon lange," sage ich. mich tief verbell gend vor ihr. deren Züge in meister hafter Seldstdeherr chung keine dpur von Entrüstung zeigen, und einmal im Redeflusse begriffen, fahre ich fort, aus Dagobert's Liebchen deutend: Geftat ten Sie. datz ich Ihnen meine Koustne Emma Schultze auS Traudritzen vor stelle. Dagobert ging vorhin bei uns vorbei, und ich habe ihn festgehalten." Ein jäher Aus chret. das Klirren eines zerbrechenden Glases machen mich verstummen. Hochaufgerichtet auS ihren dunklen Augen Vernichtungsblitze auf den in sich zusammengebrochenen Dago bert schiekend. aber auch in lyrem mir zwar unbegreiflichen Zorne noch Herr lich und anbetungswürdig, steht meines Freundes Flamme da. Daaobert. das in av cyeuucy, niails würdig." sprudelte es unter ihren Zäh nen hervor und zu mir sich wendend: Sie find in emem Jrrtyum vesangen. mein ßerr. DaS ist Manama, unsere bähmische Köchin, und ich bin die Frau dieses Elenden, O. ich armeS. be trogenes Weib Dagobert! wir gehen ofort nach Hause. Und so entfernen ne nq; sie noij; davon rauschend; dahinter, Dagobert, jämmerlich geknickt, und zum Schluß die gute, häßliche Marianka, noch im mer den Damcnmantel schwankend, welchen sie sorgsam ihrer Herrin hatte achtraqen wollen, als das Gemnier heraufzog. Ich zahlte Kiebse und Wein. DaS Gewitter entlud sich in krachenden Schlügen, und wahrend mich die Straßendahn nach meiner Wohnung dahintrug. dachte ich darüber nach, wie Dagobert zu Muthe fein würde, über dessen Haupt sich jetzt gewiß auch ein Gemitter entlud. Wenige Tage darauf erhielt ich von dem Ehepaar von Menz eine Einladung zum Mittagessen am nächsten Sonn tage. Ich ging natürlich hin. Tago bert empfing mich, noch immer mit etwas Verlegenheit kämpfend: die junge, ebenso liebenswürdige, wie schöne Frau aber erzählte mir. während wir den ausgezeichneten Proben von Marianka'S Kochkunst zusprachen, wie sie dem Sünder aus eifersüchtiger Liebe doch habe verzeihen müssen, nachdem er ihr mit heiligen Eiden versprochen habe. nie mehr seine Köchin als seine Frau auszugeben. eschiftkiff ,r 40 Ztzr,n. Im Jahre 1463 schrieb in Deutsch land Einer, der daS Geschäft verstand ein merkwürdiges Lehrbuch für Kauf, leute unter dem Titel: .Allerhand Hantirungen für junge Leite, sich der rämerel und Handl befleißen tun, bei Kauf. Verkauf und Tausch, bei Hauß und Jahrmarkt." Daraus theilt der Bär" nachftende besonders charak, teristl che .Regeln" Mit .Frumbheit" ,ft die erste jugendliche Aigenschaft eines Krämers, doch haft Du auf Dein Nutztheu zu Hantiren Bei Maß und Gewicht sein allerhand Kunst zu machen, man Du für zwei Pfennig Kimmel messen tust, halte das Mäßlem fein Krump. als hetteft Du daS Reißen in Deiner Hand, mit der andern Hand fiue ein, und eS fol ist, ftirze eS der Kunde im Topf. So Du Honig auf die Wag gibst. gebe Steine als Gewicht so, daß Dein tiefer steht, sonst hast Du kain Ge, winn. Wiegest Du mit der Hantwage Pfef fer über 3 Pfennige, so schnelle mit dem langen Finger der linken Hand das Züngelein so. daß man glauben thut. eS ist mehr als man verlangt. So Du eine Elle Hanfbendelem oder WalSzeuge messen thust, fo halte den Daum der rechten Hand mit der Fleisch ette auf das Bündelem. bei abschneiden aber überbiege Dein Daumlein bis zur Ragelwurzel, so gewinnest Du bei jeder Elle Nagellänge. So Du Baumöl messest, thue daS Ziment lange abtraufen lassen, geusse aber schnell das Oel in Deiner Kunde Töpflein, und henge Dein Zimentlein im Stander, so wirft Du zu was kom men. Ist Dir an aine Kundin was ge, legen, fo mache Dich gefelig, sage, daß fie schön sei, und Du wollgefallen an hr findest, sie wird geblendet seyn und kannst auf vortheilhaften Verkauf sicher seyn; auch wenn die Waiber häßlich und narbig find, thue ihnen schön; eS pringt Nutz!' 'mal. HauS wie ad Linakganzen. Richter: .Erzählen Sie Sie den Dieb in Ihrem faßten!" Zeuge: .Ich kam also in der betref senden Nacht um drei Uhr nach Hause " Die Frau des Zeugen (einfallend): .Wart'. Tu Lump zu mir haft Tu damals gesagt. eS sei zwölf Uhr gewesen!" Gemüthlich. Richter: .Sie haben einen Einbruch verübt. Wissen Sie denn nicht, welche Strafe auf diesem Berhrechen steht?" Angeklagter: .Das weiß ich wirklich nicht, wollen Sie gütigst 'mal nach sehen, Herr Richter?" Antik Schiffe zwanzig Meile von der äste. In der Nähe des in der PoEbene liegenden Städtchen Adria wurden von Arbeitern, die dort mit dem Ausgraben eineS großen Entwässerungskanals be chäftigt waren, Ueberreste zweier an tiker Schiffe gefunden, die in der Tiefe von 10 Fuß in den Boden eingebettet und noch sehr gut erhalten waren. Einst, zur Römerzeit. war Adria gleich dem benachbarten Ravenna ein See Hafen, heute liegt es mehr als 20 Mei len landeinwärts von der Küste ent ernt. Dieses beträchtliche Zurückweichen der Meeresküste ist den enormen Ge schiebemassen zuzuschreiben, die die Brenta, die Etsch und der Po alljährlich dem Meere zuwälzen und hauptsächlich in der Nähe ihrer Mündungen ab lagern. Nimmt man das Alter der Schisse rund zu 2000 Jahren an, fo ergiebt sich für die durchschnittliche jähr llche Verschiebung der Strandlime der erhebliche Betrag von nahezu 5 Fuß! Im Innern der Schiffe und m deren achfler Umgebung runden sich zayi reiche Vasen und andere Thongefäße verschiedenster Form, ferner Waffen, Bronzen, menschliche Knochen und an dere Gegenstände, die auf Anordnung der italienischen Regierung gesammelt und aufbewahrt wurden. Line geringe Sorte. Fremder: Haben Sie denn hier in Ihrer Gegend auch schon 'mal unter der Reblaus zu leiden gehabt?" wachse (aus der Meißener Gegend): Nee, Heeren Se. mei Kutefter, die scheint Se unsern Wein nicht recht ze meegen." verplappert. Sie: Sie sprachen vorhin von Gän sen, verr Doilor; rncyeiien sie oaoei auf uns?" Er: Wo denken Sie hm, mem Fräulein! Ich sprach allerdings von Gänsen, aber don vierfüßigen. nicht zweifüßigen!" Der arm Kannibal. Lehrer: Sage einmal. Schmidt, wie kommst Du denn auf den Unsinn, in Deiner Ferienarbeit Hannibal'S Zug über die Alpen". Hannibal den Gotthardttunnel benutzen zu lassen?" Schmidt (schweigt). Lehrer: .Warum ist daS falsch. Schulze?" Schulze: .Weil weil Hannibal nicht so viel Geld hatte, für sein ganzes Heer EifenbahnbilletS zu kaufen." verunglückt. Junge Wittwe (zu ihrem Stuben Mädchen): Wenn der Herr von Waldau kommen sollte, dann bin ich vor einer Stunde ausgegangen. Haben Sie ver standen?" Stubenmädchen: .Jawohl!" (Nach einer Stunde.) Stubenmädchen (in der A,yure Mit Herrn Waldau): .Sind Sie der Herr von Waldau?" Herr: .Jawohl!" Stubenmädchen: .Dann ist die Gnä dige vor einer Stunde ausgegangen." Nobel. Arrestant (zum Gefängnißmächter): Wenn Jemand nach mich fragt, so sagen Sie, ich bin nicht zu Hause." Kindermund. Fritzchen (im Thiergarten zu seinem Papa): .Wenn das Nashorn den Schnupfen hätte, würde eS aber viel Taschentücher zerreißen." Groß Verdienst. Denke Dir. Bummel, gestern hab' ch mein erstes Geld verdient!" So. womit denn?" Nun. ich hab' drei Dudend leere Weinflaschen verkauft!" Immer langeweil. Mein Fräulein. eS scheint mir. ich langweile Sie Sie hören gar nicht auf mich!' ES ist wohl besser, ich gehe!" ,ij bitte, bleiben Sie nur ich langweile mich auch, wenn Sie nicht da find!" Grob. A: Der Mann dort bat mich einen Lügner, einen Lumpen und einen Schurken genannt. Würden Sie mir rathen, mich mit ihm zu duelliren?" B: Gewiß; es giebt ia nichts Edle reS, als für die Wahrheit zu kämpfen." Line merkwürdige Erscheinung. .Was ist das für ein Kerl mit dem Honigfüßen Lächeln um den Mund?" ,DaS ist allerdings eine Art von NaturSeltenheit; der Kerl ist nämlich Hochzeitsbitterl" kZübsch gesagt. Kunde (an der Thüre des Ladens ehend): Könnte ich ein paar Schweins ohren haben?" Schlachtermeister: .Jawohl, kom men's nur herein, ich werd' sie Ihnen gleich abschneiden." also schon Gradmesser. Herr: .Dein Bruder nimmt Violinstunden. Kann er denn Dielen?" Karlchen: Ja, er macht schon aroße Fortschritte. Wir wissen jetzt schon, ob er spielt oder blos stimmt!" . Sächsische Höflichkeit. Geistlicher: Gottlieb Schwümmchen, wollen Sie dieser Jungfrau Kathrine Schmolbein ewige Treue geloben?" Bräutigam: Wenn sie s gidigst erlooben, dann nu freilich!" Lin Vorschlag. Bauer: .Du. Bader. waS kost'S, wenn i mir 'n Zahn ziehen lass'?" Bader: Ein Markel!" Bauer: I gieb Dir fufzig Pfennig und den Zahn kannst b'halte." Entweder oder! Dame (sehr geschwätzig, zu einem Herrn): Was würden Sie mir für einen Posten geben, wenn ich ein Mann wäre." , Herr: Ich würde Sie zum Direktor einer Taubstummen.Anftalt machen!" Dame: Warum denn?" Herr: Weil entweder diese Unglück lichen daS Sprechen oder Sie das Schweigen lernen würden!" viel Schüler Genial. eurer: Michel, wie sind anwesend?" Schüler (ein Bauernjunge, kriecht unter die Bank und erhebt sich dann nachdenkend) : .Dreiunddreißig san mer, Herr Lehrer!" Lehrer: Wie haft Du daS gemacht." Schüler: Ich han d' Füaß g'zählt, nachdem han i mit zwei dividirt." Ich die Sehr einfach. Herr (zu einem Studenten): begreife wahrlich nicht, warum Studenten so viel Bier trinken." Student: .Ja, wenn sie nicht f viel Bier trinken würden, wie könnten sie dann ein solches Quantum vertragen?" Lin Citatenfer. Lehrer (in der Geometristunde): Was ist aum." Schüler: .Raum ist in der klein sten Hütte." t-