Ein schwerer Diensten). l'oi Julius i'iüUti Gemächlich flieg der junge iyenoarm zu Zhale. Die' graue Dämmerung . kroch schon über die Bcrghänge empor und schwarz, gleich einem Bahrtuch, breitete sich der Föhrenwald auf der Wand, die jenseits der zerrissenen, von einem schmalen Wafferfaden durchrie selten Schlucht ücmlich eil sich erhob. und durch den durstigen Beistand der Bäume zur linken Seite deS schmalen Caumpfadez glomm der letzte, geldlich blaffe Abendsonnenschein. Hie und da scholl fern im Forst ein häßlicher Schrei und durch die hohen Wipfel flatterte eS taumelnd, mit unbeholfenen, unhörva ren Flügelschlägen. die Avantgarde der hcranschlelchenden Nacyt. Bon unten, wo das schwarze Giebel dach der Dorfkirche über das breite Ge öfte der Roßkastanien sich hob, klang ti edSmvft von ffledeln und P e,ten bald quikte es Heller und luftiger, und dann schien wieder allcS zu chweigen, bis auf den polternden Brummbaß, fo daß es war als ob ein betrunkener Protzenbauer ein Solo gröhle. Und wie er weiter hinabkam, da der meinte er auch schon das Jauchzen und Trampeln zu vernehmen, in dem die bäurische Kirchtagslustigkeit sich aus tobt. Unwillkürlich machte der Soldat häufigere und längere Schritte, und Regungen überfielen ibn. die derzeit eigentlich schwere Disziplinarvergehen waren, denn er hatte den Federhut auf und das Gewehr über der Schulter, er aina im Dienste. Da erheischt das Reglement Ernst und Würde, auch vom jüngsten Gendarmen, und Tanzzuckun gen in den Beinen oder Jauchzer wären gar ungeheuer sträflich. Aber, was war Disziplin und Regle rnent! Auch in einem Kommisherzen ist die Liebe stärker, wie alles andere. Den Holzdieben. Schlingenlegern und fort' ftigen Missethätern niedrigerer Kategv' rien sollte er nachspüren, aber vor sei' nen Augen stand stets die sauberste der Dorfdirnen, die Rosel, an der er Feuer gefangen. Wie zum Greifen deutlich stand ihre kernige Gestalt vor ihm auch wenn er im Dienste" war. Das runde, gesunde Gesicht, die spöttischen und doch so treuen Augen, zwischen den vollen Lippen.die starken und blitzenden Zähne denn sie lachte gerne, die Rosel! die dicken, gelben Zöpfe. . . . jedes Einzelne war ihm eine Schönheit, ie's keine Zweite auf der Welt gab, und wenn er sich so Stück für Stück ihr Bild zusammenfügte, da hätten sie einen ganzen Wald vor der Nase davon tragen mögen, der Gensdarm wär'S nicht inne geworden. Lustig und laut ging's zu da drun ten, bei dem Lärmen mußte man schon aus der Träumerei aufwachen. Gläserklirren, ein Geräusch, wie wenn Stuhlbeine krachend aufschlagen, und verworrenes Geschrei, das baldigst wieder kurz abschnitt. Da war er just gerade recht gekommen, zu einer Amts Handlung mit dem unverträglichen Bauernvolk. Er lief das alte Seitengäßlein hinunter, das auf den großen Platz führte. Da herrschte Verwirrung und Toben erregter Stimmen. Beim Thor des Gemeindewirthshauses, wo der hohe entrindete Kirtabaum" mit Bändern geschmückt emporragte, ballte sich ein dichter, großer Knäuel von Männern. Die unbarmherzigsten Schläge sausten und die Wuth schien sich gegen einen einzigen zu richten, einen stämmigen Menschen, der seine Bedränger über ragte, sich ihrer jedoch, obgleich er mit Füßen und Armen um sich geschlagen, den nicht mehr erwehren konnte. Schweiß und Blut rann ihm über das braune Gesicht, die Haare klebten ihm an der Stirn. Sie zerschlagen ihn !" rief ein Weibs bild, welches ein schlafendes Kind auf ihren Armen trug. Nur zu! Druf!" schrie ein alter Bauer jetzt neben ihr. Schad' um den Strick für den Hund! Der 'Hetzruf erbitterte die Bauern noch mehr. Der Mann im Knäuel drin, dem es an's Leben ging, empfing einen wuchtigen Streich, unter dem er niedertaumelte; zertreten und zerstampft hätten ihn die Blindwüthigen, wär' jetzt nicht Hülfe gekommen. Zurück und Platz im Namen des Gesetzes!" keuchte der Gendarm athem los vom Laufen. Und Was gibts?" frug er, als die Männer Raum gege ben. Der auf , dem Boden Liegende, noch betäubt von den Mißhandlungen, merkte kaum, daß er feines Lebens wie der sicher sei. als er einen Schimpf ans stieß und aufspringen wollte. Ein Dutzend Fäuste drückten ihn nieder. Der Gendarm, der den überwältigten Knecht, einen übelberüchtigten Rauf bold, erkannt hatte, trat dicht zu ihm hin und streckte die eine Hand wie be schützend über ihn. Keiner rührt ihn mehr an. Du hätt'ft die geringste Ursach', dem da beizuspringen", sagte einer der Bur schen, mit einem eigenthümlichen Sei tatblick auf den Gendarmen, g'rad Du net! Was er ang'ftellt hat. der Hundsfötter! Geh in'n Stall eini, Gendarm, wirft gleich seg'n drinn liegt s', d' Kenerin, d' Rosel. weiß und ftad. mit g'fchloss'nen Augen und mit an Stich in der Brust. Gelt, jetzt ' schmeißt's Di bald um?" Der junge Soldat blickte auf den Mörder, der ihm froh und höhnisch zu rief: Jawohl, so ist's, genau so, wia s'saa'n. Hab i s'net bab'n linna. sollt a anderer j' a net had'n!" Der Verhöhnte nahm sein Gewehr m raus irnu ti luiien ruir 5ycilr, i wollte er es nach rückwärts schwingen um dem Verbrecher da den Kolben au den Schädel sausen zu lassen. Gleich danach faßte er sich jedoch wieder in Ernst und Ruhe. Er nahm dann die Handschellen aus der Tasche befahl dem Burschen aufzustehen und fesselte ihn. Dann begab er sich zum Bürgermei er und den mei Dorfältesten m die Scheune, wohin sie den Körper der Er ftochenen auf Stroh gebettet hatten. Die Lichter gackerten, daß eS, wie die Reflexe über das Gesicht der $nt seelten huschten, faß den Anschein ge wann, als rege und bewege es sich in den starren Mienen. Gelassen und wie in geheim, in grimmiger Schaden freude gab der Missethäter zu Protokoll. wie eS sich ,uaetraaen. Wie er die Rosel. die iom' schon längst gefallen. zum Tanz aufgefordert und wie sie ihm. ohne ein Wort, hochmüthig den Rücken zugewendet, wie er sie mit Ge walt zu den Musikanten gezerrt, wie sie ihn ins Gesicht geschlagen und wie dann, als die Zuschauer gelacht, die Wuth über ihn gekommen und er das Messer gezogen. Mit festen Zügen, als ginge ihn der blutige Borfall gar nichts an, schrieb der Gendarm die Aussage nieder, zu weilen die besondern wichtigen Worte wiederholeno, zuweilen, wenn ihm das Geständniß lückenhaft vorkam, eine Frage stellend. Hierauf ließ er sich den Bericht von den Zeugen ergänzen und verlangte die Unterschriften, alles, wie die Instruktion es erheischt. Dann stand er unschlüssig, die Blicke. die bisher den Winkel gemieden, wo die blutbefleckte, festlich geputzte Gestalt lag, fest auf den entseelten Körper der Ge tödteten gerichtet. Er nahm eine der Laternen vom Tisch und leuchtete näher hin. Dabei war es immer, als wage er nicht, völlig nahezutreten. Der Gefesselte ließ ihn nicht aus den Augen, in denen Wildheit sprühte. Der Gendarm stellte die Stalllaterne auf den Boden und kniete nieder, während er die kalten Hände der Leiche ergriff und zitternd über deren Gesicht tastete. Er wollte sich den Anschein geben, als gehöre dieser Abschied gleichfalls zur Amtshandlung". Wie Eis ist's schon," sagte er. ir dem er sich zu den Männern umwen dete. Im Augenblick muß's mit der Rosel ausgewesen sein," erwidert einer von ihnen, kein Ton hat 's nach dem Stich von sich geben." Er lehnte sich, als ob er die unter uchung fortsetzte, mit der Wange an ihre erstarrten Hände und bevor er sie wieder freigab, küßte er sie heimlich wie mit einem Hauch. Eme Weile war s, als ob ihn der Schmerz packte, als ob er iq ausschlucyzend uoer sie werfen müsse, über die Verstummte, die er noch vor wenigen Stunden in Jugendfreude gesehen. Doch er raffte sich gewaltsam empor. Einen herrischen Wink gab er dem trotzig frechen Burschen und folgte die sem, ohne sich auch nur noch ein einziges Mal umzuwenden. A paar Burschen aus 'n Ort soll'n mit 'übergehen," meinte der Bürger meister, so ganz allan in der Berg einöd mit dem Kerl, dem a Menschen leben lan Pfifferling werth is, wann a d' Händ in Eisen hat." Dank schön," entgegnete der Gen- darm kurz, der wird seine drei Schritt vor mir Hermarschiren, sonst wird mit n Baionett nachgeholfen, und wann er Bissei z'schnell vorwärts möcht', im Gewehr hab' i mehr als an Schuß. Marsch!" Der Verbrecher ließ sich es nicht zwei- mal sagen und schritt aus. Die Dorf leute ballten die Fäuste und beschimpf ten ihn mit wilden Worten, die er keck erwiderte. Fast wär' man auf den Menschen gestürzt, wenn sein Begleiter nicht die Bauern zurückgescheucht hätte: Den rührt keiner an, der gehört letzt mir!" Begreift's, warum er Euch net braucht und will?" frug einer der Bauern, als der Gendarm und sein Gefangener in .der Dunkelheit ver schwanden. Gebt's Acht, net lang' wird's dauern, so hör'n mir an Schuß, oder 's Baionett kriegt Arbeit. Wann der Kerl renitent wird, macht der Gen darm von der Waffe Gebrauch." Mit listigem Blinzeln fügte ' er hinzu: Wann i Den, der mir s Dirndl um bracht hat, mit bundene Händ vor mir hätt', in der Nacht, im Wald, so ganz ohne Zeugen i schauet schon, daß er renitent werd' möcht'! Bezreift's?!" Die Zwei gingen bergan, der Knecht, einen Ländler pfeifend, den sie früher zum Tanz aufgespielt, der Gendarm ein paar Schritte hinter ihm, das Gewehr in der Balanz" in der Rechten tra gend, wie ein Jäger, der jeden Augen blick bereit ist. es zu verwenden. Hie und da rief er dem Verbrecher mit einem kurzen Worte zu. wie er gehen solle, nicht fo rasch oder rascher .und welche Pfade. Denn er mußte weitere Wege wählen, da diese im Freien gin gen, nicht zwischen eng aneinander stehendem Gebüsch oder an bewachsenen Abhängen. Plag' Di net, Gendarm." sagte der Gefesselte gemüthlich, pasch' Dir net ab, schon aus Dank net. Derschlag'n und dertret'n hätt'n wich die da unten." Der Bursche sagte das. in fo spötti' schem Tone, daß der Gendarm doppelt aus der Hut war. Antwort zu geben Er war nur nn Mensch, trotz d .iuuiir auir nut sin X'Uiiiuj, xta oii Blut in Wallung gerathen konnte TaS verdroß den andern, der genau wußte, daß er sich schon .sorglos etwas heraus nehmen durzte und daß eigent lich der Bewaffnete hinten der Wehrlose war. .Wegen aner Kellnerin!" begann er wieder. IS leicht viel schad um fo leicht'S Frauenzimmer!" Da war's dem Gendarm, als ob ihn wer an der Gurgel fasse. Luft hätt' er gehabt. daS Gewehr in die Schlucht hinunterzuwerfen, in der das Wasser riefelte und dem da vorne die Schellen abzunehmen: So jetzt find wir gleich. -mann gegen Mann, tag s noch em mal !" Der Knecht fuhr fort: Sollt' gar keine Straf d'rauf g'setz sein, auf das. was ich 'than hab', Weg'n so an Allerwelts'Weibsdild!" Schweig!" sagte der Gendarm ruhig, aber mit rauher Stimme. We nige Schritte waren sie nur mehr von der Stelle entfernt, wo der schmale Pfad hart an dem senkrecht abstürzen den Gestein hinlief. Der Angstschweiß brach ihm auS allen Poren. Wenn sie uur da schon vorüber wären, wenn der nur Nicht m dem Ton weiterredete Denn ein Tritt, ein leiser Stoß nur.. und das Lästermaul verstummte für ewig. Der Voranschreltende ahnte nicht, das sein reden an einem Haare hing. Zum gen terln war i ihr recht. auf'n Tanzboden war i ihr net fein genug, da hätt s den hamuchen Lieb Haber verleugn't " Wenn er nur nicht wenersprechen würde, nur fo nicht! " Schau, auf n Weg," keuchte der hinter ihm, auf'n Weg sollst Du schau'n...." So kamen sie vorüber und Beide waren der Gefahr entronnen. Das, was noch folgte, überwand der Gendarm leichter. Em Stich, ein Schuß, das ist doch ein ganz andere Sache. Als er beim Poftenkommando angelangt war, da erstattete er stramm und fest, wie es das Reglement vor schreibt, den knappen Bericht: Herr Wachtmeister ich melde at horsamft, daß ich einen Mörder eingk' bracht habe." Mein erstes und einziges Dampfbad. Humoreske von E. v. K. Damals, es war gleich nach dem Krieg, wurde ich Hauvtmann und Kompagniechef in einer kleinen Garni on, wo so recht die Geisel des Dienstes geschwungen wurde Das Stecken Pferd unseres Bataillons Komman deurs war der Felddienft, speziell legte er auf Schleichpatrouillen ein großes Gewicht. .Meine Herren," pflegte er zu sagen. mit den Schleichpatrouillen, das ist noch nichts, das sind mehr Gehpatrouil len, denn sie schleichen nicht, da müssen die Herren .Hauptleute eben einmal elbst mit schleichen und kriechen, eher wird es nicht besser!" Nun, mir war es recht: ick war eifrig und strebsam, und leistete auch etwas. Persönlich war ich sehr für den Feld dienst und so begann denn die ge wünschte Art der Ausbildung. Es war gerade Winter, wo ia be kanntlich eine geringe Dienststärke in den Kompagnien herrscht, so daß, wenn sie Wachen, Kammerarbeit u. s. w. gaben, oft nicht mehr als 10 bis 12 Mann zum Dienst übrig bleiben. Von diesen stellte ich, den Patrouilleuren selbst unbekannt, einige Doppelposten aus, mit Ersteren ging ich dann die Schleichpatrouille. Da krochen denn manchmal Haupt mann und Füsilier, treulich vereint, auf allen Vieren durch den tiefen Schnee, kamen jedoch immer nur bis zu einer gewissen Entfernung an die Doppelposten heran, dann bekamen sie Feuer. So war also nichts zu machen. Wir hatten damals schönen Mond schein, so rechtes Wetter für solche liebungen, da kam mir em Gedanke. Wie wäre es, wenn du den Kerlen Hemden anzögest, dann kämen sie ge wiß näher heran? Aber woher diese nehmen? Ich wußte zwar, daß meine Frau eine Anzahl ausrangirter Hem den besaß, aber ihr altes Leinen ab chwatzen war schwer. Jedoch, ich ver uckte es. Meine Frau liebte die Gemüthlich keit, darauf baute ich meinen Plan.' Gewöhnlich ging ich Abends bis acht Uhr in den Klub, heute blieb ich zu Hause. .Willst Du nicht ausgehen. Männ chen?" fragte meine Frau. .Ach, ich habe heute keine rechte Luft." entgegnete ich. Nun, dann wollen wir einmal recht gemüthlich zusammen bleiben. ' Du rauchft Dein Pfeifchen und kannst mir etwas vorlesen, ich sorge für ein gutes Abendbrod und arbeite." So geschah es. Draußen war es gerade bitter kalt, der Nordost pfiff um den alten Münster, hier und da fchlu gen einige Dachziegel herunter, eilige Fußgänger, stark vermummt, stampften durch den Schnee, kurz es war ein Wet ter, wobei man sich , im eigenen trau lichen Heim unendlich wohl fühlte. Drin in meinem Zimmer war es schön warm, das Theewaster summte, ein angenehmer Duft, der aus der Küche drang, versprach ein gutes Gericht, mein alter Jagdhund unter dem Schreibtisch inuiiic ti imt iuu iujuii tu uci -cui freude, nun fehlte noch meine Frau und dann konnte eS losgehen. Jetzt kam sie mit strahlendem Gesicht herein: sie hatte Puffer gebacken, von denen sie wußte, daß ich sie liebte, und nun setzten wir uns zum Mahle nieder. ES schmeckte prächtig. Da fiel ich fo recht mit der Tbüre in'S HauS. Alte " sagte ich. ich braucht e,n paar alte Frauenhemden." Tu. daS versteh' ich nicht! WaS willst Du damit?" Anziehen." erwiderte ich lakonisch Anziehen?" echote eS zurück. ES ist doch keine Maskerade." Nein. Aber deshalb kann man sie doch brauchen." Wer will sie denn anziehen?" Ich und noch Andere." - DaS wird ja immer besser. Nein, nein, zu Sachen, von denen ich nichts weiß, gebe ich die Hemden nicht her, Das Leinen kann man noch so gut ver werthen." Ich sah. daß ich so nicht weiter kam. mußte also alles erklären und da ich das so humoristisch wie möglich that. lachte meine Frau herzlich über die Idee und ich bekam vier alte Frauen Hemden. Freilich mit schwerem Her zen, denn sie mochte woyl denken, daß sie niemals etwas davon wieder sehen würde. An einem der nächsten, weniger kal ten Abende zogen ich und meine Füsi liere dann vor dem Thore die Hemden über und wir begannen unseren Pirsch gang, der damit endete., daß wir den Doppelposten glänzend überraschten. Das wäre nun alles recht schön ge Wesen, wenn ich bei der körperlichen Anstrengung nicht immer durch und durch naß geworden und dann auf mein Pferd gestiegen märe. So aber holte ich mir einen tüchtigen Rheuma tismus im rechten Arm. Meine Frau bestand nun allerdings darauf, daß ich diesen nächtlichen Gespensterspuk auf gab, versah auch mein Fenster, an wel chem mein Schreibtisch stand, mit einer dicken wollenen Decke, trotzdem bei sei ner Stellung nur der linke Arm den Zug abbekam, aber der Rheumatismus blieb bis zum Frühjahr, trotz Ein reibens u. s. w. und ich mußte etwas Energisches gegen ihn thun. Es war geradezu peinlich für mich. ein Pserd zu beflelgen, unser Über t ah mich immer fo eigenthümlich an, als ob er sagen wollte: Bist Du aber steif;" kurz im Traume vermischten sich chon Gestalten in langen Hemden mit einem steisen Hauptmann, dem man einen blauen Brief" überreichte und o entschloß ich mich denn seufzend zu einer Reife in die Hauptstadt, um da selbst em Dampfbad zu nehmen, von dem ich mir große Wirkung' versprach. Man sollte nun denken, dabei wäre eigentlich nichts zu seufzen gewesen, denn eine Reise in die Hauptstadt bot doch immer eine Abwechselung, aber da war der Geldpunkt zu bedenken und deshalb hatte ich geseufzt. Die Fahrt hin uud zurück, das Bad und der Auf enthalt dort mochten wohl 20 Mark kosten und in meinen Verhältnissen wurde ein Goldstück mit Hochachtung angesehen. Es kam also darauf an, fo billig wie möglich dahin zu gelangen und dazu oute mir mein alter Freund, der BabnhofsJnspektor in S. helfen. Kurz entschlossen machte ich mich auf den Weg und trag ihm, dort angekom men. die Sache vor. Ja." sagte der Brave, frei kann ich Sie nicht mitfahren lassen, aber wenn Sie es einmal auf der Maschine versuchen wollen, so kommt es am Ende nur auf ein Trinkgeld an den Lokomo tivführer an, den Zugführer, bekannt lich ein alter Bekannter von Ihnen ver ständige ich dann schon." Ich überlegte mir die Sache und agtezu. In einer klaren Winternacht, l:2;i Uhr, bestieg ich, geleitet von meinem Inspektor, das Stahlroß, hüllte mich in meinen warmen Mantel und fort ging es. Ich hatte wohl im Feldzuge schon einmal eine solche Fahrt als Patrouil lenführer gemacht, die war aber mit der jetzigen nicht zu dergleichen: damals fuhren wir ganz langsam, theilwelse die Schienen ableuchtend, weil wir eine fortnähme derselben vermutheten, jetzt aber ging es mit Schnellzugsgeschwin digkeit durch die klare, schweigende Nacht. ES war wundervoll. Wir hiel ten nur an wenigen Stationen und amen früh Morgens in Hauptstadt an. noch viel zu früh für das Bad. Zu nächst wusch ich mich tüchtig, dann früh stückte ich und um einhalb 9 Uhr ging ich zur Badeanstalt. Ich war noch nie in einem Dampf bad gewesen. Nachdem ich mich aus gezogen hatte, wurde ich in einen großen mit Wasserdampf angefüllten Raum geführt und meinem Schicksal überlassen. An der hinteren Wand stand eine große doppelte Treppe, deren Stufen, immer drei Fuß höher, bis fast an die Decke reichten, dann ebenso wieder bis zur Erde herabgingen. Einzelne Stufen wären schon von Herren besetzt. Da ich vernünftiger Weise zunächst unten bleib, kam ich neben einen Herrn, auch im Badekostüm, zu sitzen, der mir jedoch unbekannt war. Da ein Nichtberühren bei den schmalen Treppen fast unmög lich schien, dachte ich. eS fei doch höf licher. sich vorzustellen und so machte ich denn mein Kompliment, indem ich sagte: Hauptmann , Oberst von c." uuiu'fwcic ciat uuinuiüiyc Suuiiuc und ich merk, daß eS besser gewesen wäre, inkognito zu bleiben. Mir war die Situation schrecklich pleinlich. der Oberst aber. eS war ein Graf W. von den 10. Ulanen, rückte bald eine Stufe höher und ich begann zu schwitzen. Zum zweiten Male wollte ich aber nicht mit dem Herrn Oberst zusammen kommen. Ich wartete daher seinen itzwechsel ab. dann folgte ich und ae langte so in die olympischen Höhen, bei leder Erhöhung mehr Schmeiß ver gießend, dann ging eS wieder hinab Da ich nun für meinen Arm noch nichts gethan hatte, sah ich mich Hilfe suchend nach einem dienstbaren Geist um. in der Hoffnung, daß er mir rathen würde. Da trat freundlich lächelnd eine leicht bekleidete Gestalt auf mich zu. Sie schien mir ganz be kannt und doch wußte ich sie nicht unter' zubringen. Was wünschen der Herr?" fragte seine mir nicht unbekannte Stimme, aber wieder zermarterte ich mein Ge Hirn vergeblich. Ich yaoe argen Ryeumatlsmus im rechten Arm und bin deshalb herge kommen." sagte ich dem Unbekannten O," bekam ich zur Antwort, da kann ich Ihnen helfend Mir schien als ob der Mensch so recht diabolisch gelächelt habe, aber in dem Wasserdampf war nichts genau zu er kennen. Bitte, legen Sie sich einmal hier her!" Hier wurde mir ein Lattenbett be zeichnet, auf welchem ich nun Platz nahm. Mein Unbekannter ging dann hin aus und kani mit einer großen Birken ruthe zurück, ergriff dann den ihm ent gegengestreckten Arm und sagte: , Bitte liegen Sie nur recht ruhig!" Tann fing er an den kranken Arm mit der Ruthe zu streichen, nach und nach leicht zu schlagen und kam zuletzt m ein olcheö Tempo und m eine solche Kraftanstrengung, daß mir Hören und Sehen verging, ihm der Schwein vom Körper lief. Innerlich war ich empört. andererseits zedoch dachte ich, e? muß so sein, schwieg deshalb und zog mich dann an. Der Arm that scheußlich weh. Der Unbekannte machte mir dann noch eine Verbeugung und sagte so recht ironisch: Nun ich denke, es wird geholfen haben!" AIs dankbarer Christ gab ich ihm dann noch ein Trinkgeld und verließ mit gemischten Gefühlen die Anstalt, Ais ich dann wieder in meiner Garnison ankam, begegnete ich einen Kameraden, dem ich meine Erlebnisse erzählte. Der lachte nicht wenig und sagte: Wissen Sie denn, wem Sie da in die Hände gefallen sind?" Das war ja ihr alter Unteroffizier I., dem Sie da mals die 14 Tage Arrest verschafften und der dann abgehen mußte!" Ich war einfach starr. , Ja. ja, Rache ist süß." sagte mein Kamerad! Für den Spott brauchte ich weiter nicht zu sorgen. Aber das Beste an dem böshaften Zufall war doch, daß mein lahmer Flügel wieder seine Schwung kraft erlangte. ' Zu voreilig. Von einem berühmten italienischen Chirurgen erzählt Ughettl's Buch Zwi' schen Aerzten und Klienten" (wir wüv den Patienten sagen) folgendes Ge' fchichtchen. Zu dem betreffenden Chi' rurgen kam eme Mutter, um ihm zu danken für die glücklich gelungene Olpe ration. welche er an ihrem Sohne aus geführt hatte. Ich bitte sie. diese kleine Arbeit von mir als Zeichen meiner ewigen Dank barkeit anzunehmen," sagte die Dame, ihm eine von ihr gestickte Börse rei chend. Ich danke Ihnen sehr." antwortete der Chirurg, ich nehme sehr gerne Ihr Geschenk, aber natürlich, ohne deshalb auf mein Honorar von 2000 Lire zu verzichten." Dann entschuldigen Sie," erwiderte die Dame, die Börse nochmals zurück ziehend und ihr zwei Tausendlirebillete entnehmend, es waren viertausend Lire und es ist doch wohl recht und billig, daß unsere Rechnung in Ord nung sei." ksinderniß. Madame: Sie wollen also als Kin derfräulein bei mir eintreten? Da be merke ich. daß Sie mit den Kleinen alle Tage in den Park gehen müssen. An Unterhaltung wird es Ihnen nicht fehlen, da meine Kinder schon recht niedlich plaudern können." Fräulein: So, die Kinder plau dern" schon da muß ich für den Dienst bestens danken." Aus der Rede eines vettheidigers. Und meine Herren Geschmore nen, wenn Sie überlegen, daß mein Klient vor anderthalb Jahren ein Bekn gebrochen, daß er dreimal verheirathet war, daß er sich dann dem Trunke ergeben hat und daß er bereits das zweite Mal bei einem Einbruchsdieb stahl abgefaßt worden ist. dann können Sie ihm das Zeugniß nicht versagen. daß er vom Unglücke geradezu verfolgt wurde." Auf d Iad. Förster: Warum schießen Sie den, nickt auf den Hafens" Emiöt (fljuuiiuiiu,. u lassen Sie nur. mein Grundsatz ist: Leben und leben lassen." verunglücktes Kompliment, Hausfrau: Na. Herr Scharz. was sagen Sie zu dem Putenbraten?" Gast (sich zu ihr neigend): Gnädige Frau, eine solche Pute hab ich noch nie gesehen!" , Falsch gedeutet. SchriftftellerS.Gattin: Da bringt mein Mann schon wieder so'n närrisches Buch nach Hause. daS heißt: Zur Kritik unserer Alten." Wenn er mich damit foppen will, dann irrt er sich." Schwer möglich. Reisender: Ich habe die Ehre, mich vorzustellen, bin der Bertreter der Firma HalSke und Co., Fabrikanten von Lokomotiven und Tampfmafchi nen." Kaufmann: Bitte, zeigen Sie mir Ihre Muster!" Selbstbewußt. Womöglich existiren auf anderen Himmelskörpern hoch entwickelte Kul turen, welche die unseligen weit über tragen." Garde-Leutnant: Na. aber einS is doch jewiß preußischen Jardeleutnant jiedts sonst nirjends." In der NaturgeschichtsStunde. Lehrer: Wir baden also h hi, Kohlmeise und die Blaumeise bespro chen. es giebt aber noch viele andere Arten von Meisen, ans. weifet D mir vielleicht noch eine andere Art zu nennen." Der kleine Hans: Ameisen." Ein Maulheld. Gustav: Da irrst Du Dich aewal tia. lieber Freund, wenn Du alaubst. daß ich meiner Frau nicht gehörig den Text lefe, wenn sie mich ärgert!" Freund: Also warum tbust Du e dann nicht?" , Gustav: . Warum? Nun. weil sie mich nicht zum Wort kommen läßt!" in Mittelweg. Bliemchen: Du willst nack Berlin fahren." Kriemchen: ..Ei ckaa. freilich. Tirft fen is mer momendhan zu langweil'ch." Bliemchen: Fährst? denn da iwer Räderau oder iwer Elsterwerda?" Knemchen: Nee. ,wer de eier dage!" . (Ein vorsichtiger Mann. Hotelaasi ider mit einem ftnmhtt ein Zimmer theilt): Weshalb ziehen Sie sich denn eine Schlafmütze über die Ohren?" Fremder: Ja. wissen Sie. ick habt mal geträumt; ich hätte mir beide Ohren erfroren! Damit mir das nun nicht wieder pafsirt, mache ich es immer so!" ' Lin Kenner. . VersicherunasAaent seinem Kunden die Police einhändigend ..br Faus ist also mit 15.000 Dollars versichert!" Kunde: Was bekomm' ich, wenn das Haus morgen schon abbrennt?" Versicherunas-Aaent ltrocken: ..,. ftens 3 Jahre Zuchthaus!" verplappert. Kleiner Karl: Großvater, ist es wahr. daß Du so geizig bist?" cama: Junge ärgere Dich nur nicht darüber, Vater der Benael chnappt aber auch alles auf." verlockend. Angeklagter (vor dein Plaidover leise zum Vertheidiger): Sie. Herr Doktor, wenn Sie mich frei kriegen, stehl' ich Ihnen dem Staatsanwalt seine schöne goldene Uhr!" indliche Betrachtung. Der kleine Paul (für ficfA: Merk- würdig, in der Schule baben mir ae. lernt, daß auf dem Mond keine Men. schen leben, und doch spricht man von einein VJlaxin im Monde." Ach sol A: .Ich bin schon 15 Safire hrft. rathet, aber meine Frau empfängt mich feoesmai vor der Thür." oi Ach, wie reizend!" A: ?!a. sie bat Ana. ick rnfii-h. mir nicht die Füße abwischen!" Der k?aupt'Interessent. , Köchin: Die Bratpfanne ift aber bsolut nicht mehr zu gebrauchen. Madame; mein Bräutigam hat schon gesagt, wenn Sie keine neue kaufen wollen, dann kauft er eine!" Merkwürdiger Zdeengang. Nun. wie aebt's. aUer ÄrumS ange nicht gesehen?" ..Ack. kckleckt. IDfin Kckwi k. ben sämmtlich den Rothlauf." ym, ym. das bedaure ich aufnch tig. Aber, nicht wahr. Du selbst bist doch gesund?!" vor allen Dingm. Leutnant: Ki .fScrr !mf,Knr v ... . 5 . yv4jui( iuy mache lefet bald eine eis nn li. kann aber kein Wort italienisch. Sagen sie. oiiie. um der ersten Verlegen heit abzuhelfen was heißt denn auf italienisch iottooll"?"