Tlxrilwctter. Residenz os John Ritsch. (fsa.,! (großer Neu Z)orl. Mister Sditer'. Nämlich Ich sein fchun wieder emol des Cpier von Sirkümftänzes un vun nuitfe Prjnzippel: .AlleZ for die Fd tmli gcmorn un die folgliche Kanse qucnz ts, daß Ich bei der Alti un üwlvcr Haupt bei dem fimäl Part vun der gämilie ttiiphr in hi nrnf1 I jtf JWqIa LA v. ... v gvy siVMVh Ungnad gefalle bin. WZZ Nämlich die Alti iS o jurujiuui oi iiici VKf sundheit besorgt (trotz dem, daß Ich ziemlich hoch inschurt bin) un Ich muß kansequentli immer bei der größte Hitz in nordpolarischen Unnerzeug un schwere Overcoatserrumlaafe. Un dann sagt mer die immer beim kZortgeyn. izch ollt Mich net verlühle un Ich sollt uffpasse un Ich sollt net vun der (5ar erunncr springe, wann se noch rönnt, un Ich sollt deS un JeneZ net thun und Sei wigeS müßt Ich thun. Un dann ruft se mer noch e Stücker siwwe Sache, wo Ich thun sollt oder wo Ich net thun sollt, nach, awwer dcZ hör Ich dann, Gott sei Dank, nimmer. Ich. in der Springzeit, wo der Lenz kimmt (Lenz' is nämlich Hochdaitsch for Spring), da muß Ich awwer noch an partikeller Cliening'Prazctz dorch nernrne, so e Art vun innerlichem Hauscliening for de Mage un for das Blood.Pjurifeiing. Sie segt nämlich, Ihr Vadder hätt des aach immer ge . than un eS wär sehr gesund, obwohl Ich net seh, wo die Gesundheit erei kimme soll, wann mer derfor einnimmt. wo Eim so elend macht, daß mer fühlt. wie dreißig Cents mexuün Money. TeS Hot awwer nix mit der Rail road ze thun. Sonnern im Gegen theil. Der ffäkt vun dem Mätter iS vielmehr folgender: Am Sonntag iS die Alti mit der Maud for Dinner un de Nachmittag ze spende zu RiläschenS gegange, wo A nir hrum neh. i'ptt frnrntn nir, der Mann muß for e Sellerie fchaffe un er is kei Umgang for Mich) Ich henn awwer die Weibsleit oder wie mer hier tammenli fegt die Lädies Amends abhole solle. Die Weibsleit sein um 11 Uhr fort. Kanselluentli hcn Ich um 11 Uhr siwwe Minute des HauS verloffe, nachdem Ich die übliche Predigt vun dem Cärfullfel un so wev ter un e Tosts vun dem Spring-Haus Cliening'Mittel for Mage un Blut ge. kriegt gehatt hen. Ich hen also mein Overcoat ange zöge. Es war e fürchterliche Hitz. wie Ich erausgeklmme bm. Wie Ich beim Tschalli an der Eck war. da hen Ich geschwitzt wie Einiges. Ich sein also enei un hen en Bock gctrunke un hen gefragt, ob Ich net mein Overcoat da laste könnt. Of course Hot dann der Tschalli 'gesagt, des könnt Ich thun. Mer hen dann noch Eens getrunke un wie Ich fort bin, da war Ich noch heißer. Amrver merkwürdig, es muß, müh rend daß Ich inseit war, ausseit auch e Bißle getschän,cht gehabbt hawwe. ES ' Hot angcfange. e Bißle ze fröstle. Wie Ich an die nexte Eck kimm, da war es tschili. Ich sein also enei in die Eck (Ich sein aach bekannt an dem Platz) un Ich hen wege der Kälte was Stür kcreS gctrunke. Ter "mann Hot mer dann en Spring-Overcoat geliehe. Wie 'Ich fort fein, da war es net tschili. sonmrn kalt. Es kann aach davo ge kimme sein, daß das innerliche Haus cliening-Mittel vun der Alte gewirkt gehat Hot. Es Hot Mich in meinem gepumpte Spring'Overcoat gefroren wie Einiges. Ich fein alsowieder zum Tschalli zerück un hen mer mein dickere Overcoat geholt. Jetz hen Ich os course keen Bock mehr getrunke, sonncrn en französische Rothmei, wo mer sehr gut gethan Hot. Wie Ich erauS gekimme bin. da war wieder e fürchterliche yitz un Ick) ben an der nexte Eck ereiaemißt, for mei Overcoat dazelofse. Wie Ich dann fort sein un Ich war en Block oder so gegange, da is cS wieder tschilli gcworn un Ich hen zerück gemüßt, for mein Overcoat ze hole. Of course ben Ich Eins trinke gemüßt. Un wie Ich fort bin. da war S net mehr fo tschür, es war arow aach net heiß un Ich hen gedenkt, wege meiner Gesundheit un der Fämilie ze Lieb wär'S besser, wann Ich blos de Spring' Overcoat anziehe thät, wo Ich vorher gepumpt gehatt hen. Well, Mister Editcr, um es kurz ze mache: Jetz iS die Alti wieder bös. Nämlich jedes Mal, wann Ich wicder erausgekimme sein, da war wieder an ncrcs Wetter un Ich hen wieder zerück gcmüßt. un wann des Wetter emol 10 Minutte gleich gebliwwe is. da hen Ich en Tiläh wege dem innerliche Hauscliening gehatt un uff die Weis hcn Ich of course des Abhole vun der Alti un der Maud gemißt. Taß Ich des nor aus Rücksicht for mei Gesundheit un der Fämili ze Lieb gethan hab. des werd of course net rikontist. Mit diesem Wunsche sein Ich so lang Mit RizardS YourS John Ritsch. Esq. y. i' trvt o Alti in nächtlicher Ueberfall. Ein tfrltbm? aui btm fntge Z 870 71. Wir hatten im Kriege daS Glück, von sehr schneidigen Männern kommandirt zu werden: zwei unserer Kompagnie sührer waren im Laufe der Monate ge fallen, nun spornte unS der Ehrgeiz des dritten. Ta ward eS stiller auf unserem Kriegsschauplatz und das Ende deS großen Kampfes schien bevorzustehen, obschon zum Leidwesen unseres tapfern Major die Bataillon-fahne immer noch einige ungenügend zerfetzte Stellen auf wies. Mit einem Male flackerte aber das erlöschende Kricgsfeuer wieder auf; die Brigade sollte einen Borftoß machen, unser Bataillon, speziell unsere Kom pagnie. während dieser Zeit die ganz ungefährdete rechte Flanke decken. Das war nicht hart für unS. dagegen sehr schmerzlich für unsere Ehrgeizigen. Ge gen Abend stellte die Kompagnie Vor Posten auS, noch dazu gut gedeckt hinter einem,- sich zu schmalem See verbrei ternden. träge fließenden Wafferlauf. der schließlich über ein langes Wehr ab fiel. Wir waren also geborgen. Unser Hauptmann knirschte vor Wuth, hier zur Thatlosigkeit verurtheilt zu sein, während Andere Lorbeeren pflücken konnten: kummettoll sah er auf seine noch unbekreuzte Bruft. Tiefe Finster niß umgab uns; das Wasser rauschte gleichmäßig. Ta nahte von rückwärts her ein Trupp; eS war der Major, ge folgt von der Fahnensektion. Dieses hatte Sturm zu bedeuten. In froher Erregung theilte der Kom mandeur mit, daß nach einer aufge fangenen Tepefche der Feind beim Wehr einen nächtlichen Ueberfall beabsichtige. Hinter jeden Flügel und die Mitte sei eine Reserve beordert, unserer Kompag nie aber die Ehre deS Tages, oder viel mehr der Nacht, zugedacht. Mit einem leisen ich gratulire im Voraus!" schloß er seine Rede an unsern Hauptmann, Das Geschick begünstigte uns: hinter unS ging nämlich der Vollmund aus und beschien hell die Wasserfläche, ließ uns aber, gedeckt im Gebüsch, am flachen. Ufer im Dunklen. Bor dem Wehr war fast die ganze Kompagnie zusammengezogen. Stunde um Stunde verrann; nichts regte sich. Die Sache wurde nachgerade langweilig und er müdend. Die Unteroffizierposten ließen auf Anfrage melden, daß ste nichts Ver dächtiges bemerkten. Ter flußauf wärts kommandirende Kriegsfreiwil ltge Schwitz berichtete ogar, da ein Feind dortselbst kaum landen könne. weil am sehr steilen Ufer ziemlich große Strömung sei. Endlich raschelte etwas in den Sträuchern am Wehr; ein Mann vom jenseits vorgeschobenen Posten kam zu rück mit der Meldung, daß sich auf dem Flusse etwas bewege. Unmittelbar darauf sahen wir Alle einen tollkühnen Schwimmer mit umgehängtem Gewehr vorbei i treiben. Nicht schießen!" flüsterte zwar unser Hauptmann, aber im selben Augenblick krachte auch schon ein Schuß vom Wehr her. Tie Kugel mußte gut getroffen haben, denn lautlos versank der Kops deS Schwlm merS in der Fluth; einen Augenblick schimmerte noch der Gewehrlauf im Mondschein, dann gewahrte man nichts mehr auf den Wellen. Nun kam auch der zweite Mann, der den Schutz abgegeben, athemlos ange laufen und meldete, daß es auf dem Wasser von Schwimmern wimmle, der Feind aber wohl auch drüben am Wehr sei. Leider ging der Mond unter; trotz der Dunkelheiheit, an die sich das Auge bald gewöhnte, konnte man aber doch sehen, wie noch viele Feinde, gleich den ersten, nach der Wehr zu schwammen; dieses lag jetzt ganz im Dunkeln. Eine Menge Gegner konnten sich nun dort angesammelt haben; die ganze Sache kam , uns höchst merkwürdig und un heimlich vor. Da löste die laute Stimme des Majors den Bann; Fahne hoch!" rief er gellend durch die Nacht und Snellfeuer' kommandirte nun mark erschütternd unser Hauptmann hinter her. Ein Hetdentürm entstand nun; prasselnd flogen die Geschosse in Wehr und Wasser, zischend spritzten die Fluthen. heulend pfiffen einzelne Kugeln weiter. Dann folgte Grabes stille; zu machen war nichts, ehe der Tag graute. Der Gegner, welcher nicht zu Vchuy gekommen war. mußte geradezu vernichtet sein, unsere Borge- setzten schüttelten nch die Hände, mäh rend wir Alle froh waren, noch bcile Haut zu haben. Ta, im ersten Frühlicht wurde die Entdeckung gemacht, daß in den Wei den am Wehr eine Menge Schweins blasen angetrieben sei. Stöcke, deren eines Ende mittels eines eingeklemmten Steines unter Wasser gehalten wurde. wären an die Biester gebunden: das waren also die Gewehre der Hohlköpfe auf welche wir einen schweren Bleihagel geschleudert hatten! Lautlos verzog sich die Fahnensek- tion; mit gemischten Gefühlen, nament lich unter tiefein Bedauern, daß der in famigte Ulkfritze, dessen Bemühungen wir eine schlaflose Nacht zu verdanken hatten, nicht wenigstens einige gefüllte Schweinsköpfe als Opferblalen aufs wässerige , Schlachtgefilde schwimmen ließ, folgten wir ihrem Beiiplel. Ter Unthat stark verdächtig war der ge nannte verschmitzte Kriegs-Freiwillige chmitz, aber beweisen konnte man ihm nichts. Der rerzefsene Paxa. Ein Wiener Blatt erzählt folgende Geschichte: Wie alles auf Erden, nimmt auch der luftige Ball ein Ende. Wäh rend die Kellner bereits die GaZftam men ausdrehen und allmählich Finster niß über den vor Kurzem noch in strahl lendeZ Licht getauchten Saal verbrei ten. giebt eZ ein kurzes Gedränge in den Garderoberäumen. während draußen die heiseren Stimmen der Wa genrufer daS dumpfe Rollen der absah renden Wagen übertönen. Bald wird eZ stille und öde sein in den Räumen. m welchen so regeS. fröhliches Leben und Treiben geherrscht hatte. Zu den letzten Gästen, welche den Heimweg an traten, gehörten Frau K. und ihre an muthigen Töchterchen Emma und The rese. Tie Mädchen hatten zu den be gehrteften und umworbenften Tänze rinnen 'deS BalleS gezählt, und auch jetzt noch sah das entzückte Mutterauge die lieblichen Kinder von einer Anzahl Anbeter umringt, welche eifrigst begrif fen waren, pelzgefütterten CapeS um die schönen Schultern der reizenden Mädchen zu legen. Bis zur Wagenthür setzt sich das befrackte Gefolge fort, um noch einen letzten Blick, ein letztes Tan k'Swort um Verheißung freudigen Wiedersehens auf dem Tanzparkett zu erHaschen. Dann schließt sich der Wa genschlag, die Pferde ziehen an, und die Damen drücken sich behaglich in die Ecken deS Wagens, der rasselnd durch die Straßen rollt. Tie Mädchen plau dern noch über die Ereignisse deS Abends, wie lieb Herr X. war, wie famoS Herr I. tanzte, wie galant Herr Z. sich gezeigt habe, wie abscheulich Früuleiu A. ausgesehen habe, wie ent setzlich Fräulein B. ausgeschnitten" gewesen sei, und wie tanzneidig Fräu lein C. sei; dann hält endlich der Wa gen, der verschlafeneHausmeifter kommt, das Hausthor knarrt, man klettert die Stiegen empor endlich zu Hause! Tie treue List kommt und hilft die Damen abrüsten". Ich weiß nicht.' sagt da plötzlich Frau K., mir ist, als ob mir etwas fehlt!" Mir auch," entgegnet Emma, müde in einen Fauteuil finkend. Ich habe die Empfindung, als ob mir etwas ab ginge!" Wir müssen etwas vergessen haben meinte Therese. Vergessen?" sagt die List und ruft dann, emen Gedankenblitz erfassend, er Ichreal aus: n gna vcrrn yam s vergessen! Ter gnä Herr ls ia nöt da!" Mein Mann, wir haben mein Mann vergessen!" Schrecklich!" Was thun wir denn?" - Die wackere Lifi weiß Rath. Ter Hausmeister wird aus den Federn ge trommelt und muß in einem, Einspän ner nach dem Balllokal zurück, den vergenenen ' Papa und Gatten zu suchen. Ter arme Ballvater! Tie fünfte Nacht ist es. seit er von Ballsaal zu Bauiaal geschleppt wird, wo er nichts zu thun hat, als die Vorstellungen jun ger Herren entgegenzunehmen, sich gründlichst zu langweilen und schließe lich die Zeche zu bezahlen. Am Mor gen muß er dann mit wüstem Kopf in's Bureau, während sich die Damen des Hauses in den Federn dehnen und in einem förmlichen Murmelfchlaf Kräfte sammeln für den nächsten Ball. So hatte er sich denn in der fünften Ball nacht, als es scharf gegen Morgen ging. ein verlassenes Plätzchen zwischen einem Kredenzkasten und dem Ofen ausge- sucht, sich dort Deckung durch einen vor geschobenen Ofenschirm verschafft, und war dort gründlich eingenickt. Auch die aufräumenden Kellner hatten ihn übersehen, und so schlief der Gute wei ter, bis ihn ein Gefühl der Kälte weckte. Man hielt ihn, als er den Ausweg nach dem finstern Saal suchte, erst für einen Einbrecher, und nur die rechtzeitige An kunft des Hausmeisters konnte ihn vor allen erdenklichen Widerwärtigkeiten be- wahren. Na." sagte der Hausmei fter bei der Heimfahrt, san S' nöt bös. gnä' Herr, daß m'r an Muff oder a Pelzhandschuah wo liegen laßt, kummt oft gnua vor. aber daß m'r a leibhaft' ges ausg wachs nes Menschenkind ver gißt, dös...." Das kommt," unterbrach ihn der Vergessene" seufzend, nur bei Ball Vätern vor. ' Eine Hundegeschichte. Aus den Erinnerungen" des Jour nalisten Guido Weiß veröffentlicht die Frkf. Ztg." u. A. folgende Geschichte: Julian Schmidt, der bekannte Literar- Historiker, besaß außer seinen sonstigen, mehr oder weniger anerkannten Vor- zügen auch einen, auf den er selbst recht stolz wor: er verstand vortrefflich das Hundcgebell nachzuahmen. Eines Nachts kehrte er ziemlich spät in fein Heim zurück, das weit draußen in dem damals noch wenig bebauten legten Theil der westlichen Vorstadt lag. Als er die Thür erreicht hatte, entdeckte er, daß er den Hausschlüssel vergessen habe. Guter Rath war theuer, denn der Nachtwächter, der ihm hätte auf- schließen können, kam nur in länaeren Zwischenräumen in die abgelegene Ge gend, und in der hochgelegenen Woh nung, sowie im Haufe überhaupt waren alle Lichter erloschen. So galt es denn, sich in Geduld zu fassen und zu warten. Auf und abwandelnd hörte Julian in der Ferne einige Hunde bellen und das verscheuchte ihm sofort seine üble Laune; er antwortete den Hunden. Ta diese die Unterhaltung fortsetzten, erwachte sein Künftlereifcr. bald war eZ eine ganze Schaar der verschiedenartigsten Hunde, die er zu Worte kommen ließ. Erst winselte ein wehmüthiger Pin scher, dann blaffte ein in der Stube eingeschlossener Mops, dann knurrte und bellte m tiefem Baß ein ganz unge bildete? Mctzgerhund. an ihn schloß sich in hohem TiZkant ein zänkischer chooßhund; eS wurde bald ein Höl lenipektakel. weil jetzt auch sämmtliche Hunde der Nachbarschaft von dem Vor fall Notiz nahmen und ihre Meinung darüber äußerten. Tann öffnete sich auch hier , und da ein Fenster und ein mächtiger Fluch auS Menschenkehle mischte sich in daS Konzert, ja zuletzt flog ein nicht gerade kleiner Stein auf's Gerathewohl, da die Nacht sehr dunkel war, auf den vermeintlichen Schauplatz des LärmS und an des Künstlers Nase vorbei. Plötzlich trat auS tem Dunkel der Nachtwächter hervor, der nicht wenig überrascht war, als er anstatt der erwarteten Hundebalgerei tiefe Ein famkeit und nur einen kleinen Mann fand, der. an einen Baum gelehnt, herzlich lachte und den Wächter heran rief. Der nahm den Spaß nicht so freundlich auf und drohte dem Herrn Doktor mit einer Anzeige wegen grober nächtlicher Ruhestörung, aber ein Hei ner seiner Silberklang besänftigte seine empörten Ohren ,und so schloß er da? Haus auf. Oben gab eZ noch ein klei neS Nachspiel, denn der Herr Doktor äußerte sich sehr ungehalten 'gegen die Seinigen darüber, daß er den Schlüs sel vergessen hatte. Wenn er seitdem wieder einmal ausgegangen war und spät Abends ein benachbarter Hund den Mond anbellte, so öffnete sich sicherlich oben ein Fenster und eine zarte Frauen stimme flötete hinunter: Julian bist u'r Straf, für Pantoffelhelden. Es kommt gewiß überall einmal vor. vag Scanner, die unvorsichtig genug find, athletisch, veranlagte Jungfrauen zu ehelichen, bei einem in Thätlichkeiten ausartenden Zwist aus angeborener Galanterie" den Kürzeren ziehen. In keinem anderen Orte der Welt aber dürften die von ihren besseren oder tie( mehr kräftigeren Hälften geprügelten Ehemänner derart der Lächerlichkeit preisgegeben sein, als in dem sranzöst sehen Städtchen Montlucon, wo heute noch eine aus dem Mittelalter stam mende Sitte aufrecht erhalten wird Vor einigen Tagen hatte sich dort eine nach Tausende zählende Menschenmenge gegen d Uhr Abends aus der St Pierre-Brücke und in den angrenzenden Straßen ungesammel, um eine höchst merkwürdige Procession vorüberziehen zu sehen. Eine große Schaar eben aus en Fabriken entlassener Arbeiter führte einen spazieren, aus oem in ver kehrter Stellung ein Mann ritt, der auf dem Kopf eine baumwollene Nacht mütze trug und in der erhobenen Rech- ten eine Spindel hielt. Auf feinem Rücken prangte un Plakat mit der Inschrift: Von seiner Frau ae schlagen!" Der unglückliche Reiter war ein Arbeiter, der um die Mittagszeit von .ftmer schlagfertigen Gattin im Beisein mehrerer Zeugen eine derbe Ohrfeige erhalten hatte, ohne sich zu wehren. Für seine Ritterlichkeit mußte er nun die Eselsvromenade unterneh men und fich mit grausamem Spott überhäufen lasien Tas Haar als phystognomischeS Kennzeichen. Krauses, wirr gelocktes Kopf und Barthaar deutet auf ein lebhaftes, leicht erregbares Temperament; welli- ges, regelmäßig gelocktes auf einen schwärmerisch veranlagten Menschen, einen Träumer und Idealisten. Glat tes, glänzendes Haar bei gebildeten Personen deutet auf ein gleichmäßiges Temperament, auf Gelassenheit, Ruhe, Ehrlichkeit; es beweist einen klaren Kopf und natürliche Begabung. Je dunkler das Haar ist, desto robuster und grobknochiger ist im allge meinen der Körper des Menschen und desto rauher ist die Haut. ' Tie dunkel haarige Rasse ist physisch die kräftigste. geistig jedoch die weniger begabte. Sie neigt mehr körperlichen Arbeiten, die hellhaarige mehr geistigen Anstrengun- gen zu. Schwarzes, strähniges Haar deutet auf ein galliges, jähzorniges Tempera ment, wie es der Spanier, Malave. Mexikaner, Indianer besitzt. Rothes Haar ist ein Zeichen von Leidenschaft- lichkeit und Innigkeit des Gefühles und findet fich am häufigsten bei den Jrländern. Schotten, Schweden und Dänen. Goldbraunes Haar deutet bei gebildeten Personen auf ein fein ausge bildetes Gefühl, einen feinen Geschmack und große moralische und geistige Kraft und Ausdauer. Am meisten zu finden ist es bei Deutschen, Dänen und Angel fachsen. Was die Zähne erzähle. Die Kenntniß der Zähne spielt eine wichtige Rolle, wenn es sich darum handelt. Leichen von Personen, die bei einem großen Unglücke ums Leben ge kommen sind, und die weder Kleider. Schuhe oder sonst ein Erkennunas- zeichen an sich tragen, zu rckognosziren. Mehrere Opfer der entsetzlichen Pariser Brandkatastrophe am 4. Mai 1897 wurden zum Beispiel auf diese Art und Weise erkannt. Als damals weinend und wehklagend die Verwandten vor den verkohlten Leichnamen standen, ohne zu wissen, welcher von den Todten der Ihrige sei. kam der Konwl von Paraguay auf den glücklichen Gedan ken. Zahnärzte holen zu lassen, welche die Opfer deS BazaardrandeS behandelt hatten. So erkannte man zum Beispiel den Leichnam der unglücklichen Her zogin von Alenon an ihrem Gebiß. Während nämlich ihre Zähne eine bläulich'schwarze Farbe in Folge deZ Feuer? angenommen halten, waren zwei Zähne auf der rechten Seite deS Oberkiefers durchaus intakt geblieben. Sie waren nämlich vom Zahnarzt mit Goldplomben versehen worden. Und die gute Fassung deS Goldes hatte die Gewalt deS Feuers abgeschwächt. Ein soeben erschienenes Buch deS italieni schen ToktorS Oskar Ameodo enthält zmciundfünfzig solcher Fälle, wo die Kenntniß der Zähne eS unter Anderem auch möglich machte, Gerippe von Lei chen. welche bereits längere Zeit in der Erde gelegen hatten, festzustellen. Er wähnen wollen wir noch, daß man un ter den Leichen der vielen im Jahre 1879 von den Zulukaffern erschlagenen und gräßlich verstümmelicn Franzosen auch die des kaiserlichen Prinzen Lulu an seinen Zähnen herausfand. Er war vor drei Jahren auf das Gesicht gefal len , und hatte durch die Wucht deS Sturzes an den drei mittleren Zähnen deS Oberkiefer? die Email zum Theil verloren. Damals mußte die Kunst der Natur nachhelfen. Ter Zahnarzt ersetzte die fehlende Email, indem er die Zähne mit einer emailartigcn Masse polirte. Hierdurch wurde es den Freun den des Prinzen endlich möglich ge macht, die Leiche des unglücklichen KaisersohneS zu finden. Kaiserlich Mildthätigkeit. Ter deutsche Kaiser Leopold zeigte gegen die Armuth so viel Liebe und in derselben so viel Beständigkeit und G duld. daß die Bettler bald überHand nahmen und schließlich in zwei Klassen getheilt wurden. Wiener nannten die Klassen Audienz Brüder" und ( wöhnliche Bettler". . Die Audienz. Brüder waren Leute von guter Herkunft, die um Audienz baten, bann ihre elende Lage vortrugen und auS des Kaisers Hand Almosen empfin gen. Zu diesem Zwecke hatte Leopold auf seinem Tisch Päckchen von zehn bis hun dert Dukaten, die er je nach Bedürfniß vertheilte. Diese Päckchen wurden Scharmützel" genannt. Es ging mit dem Vertrauen auf Leopolds Huld fo weit, daß einst Jemand, der ein kleines Scharmützel erhielt, nach einem großen griff und er klärte: zu Goit und dem Kaiser müsse man ohne Scheu bitten können. Leopold's Beamt'n setzten endlich ein Promemoria auf, welches nachwies, wie das kaiserliche Almosen zumeist Übel verwendet wurde, worauf Leopold jedoch ben Entscheid gab: Wer diese Liste auf setzte, hat vergessen, seine eigenen Feh ler hinzuzusetzen." Für die Sttatzenbettler ließ der Kai ser, wenn er ausfuhr, einen großen Sack mit Viertelguldenstücken neben sich in die Kutsche thun, und theilte davon aus. Oft wurde er so in die Enge ge trieben, daß die Pferde nicht fortkom men konnten, aber kein Trabant durfte es wagen, einen Bettler fortzudrängen So wurden einst von den Zudringlichen die ttrystalllcheiben der Kutsche emge drückt. Leopold aber sagte, da der Kammerherr heftig wurde: Werde sie schon wieder machen lassen. Ihr dürft mir aber die Leute in ihren Bitten um Almosen nicht hindern!" Das Land des Regens. Die Gegend von Cherrapunji in dem Königreich Assam in Hinterindien kann das Land des Regens genannt werden. denn die pluviomctrischen Apparate zei gen wohl bestimmt in keiner anderen Gegend der Erde einen so hohen Regen stand an,- wie in der Gegend von Cherrapunji. Mehrjährige Beobach- tungen ließen jährlich einen durch schmm'chen Regenfall von 12.52 Meter Wassersäule pro Quadratcentimeter, feststellen, und es sind Monate vorgc kommen, wo die Wassersäule nicht weniger als 3.72 Meter stieg. Vom Januar bis Mitte Juni 1899. also in nicht mehr als bi Monaten, zeigten die Regenmesser eine Wassersäule von 6. 8 Meter pro Ouadratccntimetcr an. und zwar fielen während dieser Zeit in einer einzigen Woche solche unaebeure Regenmengen, daß der Stand der Pluviometer um nicht weniger al 1.80 Meter erhöht wurde. Wie viel Dame aus einen Tänzer? Es dürfte nicht uninteressant sein, zu erfahren, wie viele Domen in jedem Lande auf einen Tänzer kommen. Am glücklichsten daran sind nun hiernach die Wienerinnen, indem schon zwei Tänzerinnen ein Tänzer trifft. In Bayern ist das Verhältniß wie 1 zu 7. in Italien 1 zu 15. in Württemberg 1 zu 20. in England I zu 25, in den Niederlanden 1 zu 26, in Preußen 1 zu 28, in Hamburg, Bremen und Lübeck 1 zu 34, in Sachsen 1 zu 38, in Spanien 1 zu 50, in der Schweiz 1 zu 107, Portugal 1 zu 110. in Dänemark 1 zu 130. in Rußland 1 159, in Schweden und Norwegen 1 ,u 211. und in der Türkei 1 zu 900. Die Tür ken scheinen also die langweiligsten Leute der Welt zu sein. INotirirte Abwns,ng. UnfallversicherungS-Agcnt: Wie hat sich der Unfall denn ereignet?" Verunglückter: .Ich bin mit drei onniagS-JSgern auf die Jagd ge gangen und war noch nicht eine Stunde fort, da hatte ich schon drei Schrot ladungen im Leibe!" Agent: Ader. lieber Herr. daS ist doch kein Unfall das ist doch ganz natürlich! Ta können wir Ihnen nichts bezahlen!" IdyU'sch. Ei, lieber Eollege, weShalb zeigen ie denn an, daß Sie Ihre Vorlesun gen einstellen? i'cttlen tm emcster k" Ja, wissen Sie. mein Hörer und meine Hörerin haben sich mit einander verlobt!" Ein dartnZckiger, Die Regierung verbietet dem Lehrer Wanderlustig auf sein 60. autographir teS Bittgesuch vorläufig jedes weitere Petitioniren. WaS thut der Herr Leh rer? Er reicht sofort wieder eine Supplik ein, worin er um die Erlaubniß bittet. auch ferner wieder um erledigte Schul stellen nachsuchen zu dürfen. Auf der SekundZrbahn. . Wie sollen wir wohl unsere neue Lokomotive nennen?" Blindschleiche!" wohin es noch kommen wird. Junger Ehemann: Melanie. das sage ich Dir, ivenn Du mich noch ein mal so beleidigst, wie Tu eS heute Morgen gethan, dann kehre ich un verweilt in mein Elternhaus zurück!" ' Lin angenehm Associe. Student: Ich bin, Herr Professor, Theilhaber am Geschäfte meines Va ters!" Professor: Wieso." Sie ftudiren doch Medizin, und Ihr Vater ist Kauf mann!" Student: Ja, er besorgt eben die Einnahmen und ich die Ausgaben!" Eitel. Bettler: I bitt' schön um a kleine Unterstützung, i möcht' mir a Paar Schuhe kaufen." Herr: Aber Ihre Schuhe sind ja noch ganz gut." Bettler: Ja. aber i möcht' mir a Paar gelbe taufen." Auf dem lande. Herr Meyer: Mein Fräulein, ich bin entzückt von Ihnen Sie sind ja die reinste Unschuld!" Fräulein Cenzi: O, Sie schmeicheln nur! Ten Stadtherren darf man nicht alles glauben, was sie sagen." Eine bedenkliche kiebhabnei. Dame (zu einer Besucherin): Was hör' ich Ihre Tochter hat sich wieder verlobt? Sagen Sie. ist das nicht be reits das vierte Mal?" Besuch: Ach lasse Sie doch es ist ja die einzige Passion, die das Mädchen hat!" Deutlich. Student: Mir träumte gestern, Fräulein, wir beide wären verheira thet." Fräulein: Ja, Ja, . manchmal träumt man solchen Unsinn!" kachende Erben. A: Dem verstorbenen Witzbold Leh-, mann seine Erben können lachen." B: Hinterläßt denn der so viel Vermögen?" A: Nein, aber eine Menge Witze." Frauen-Bosheit. Die junge Räthin ist eigentlich eine aufrichtige Person; die redet immer, wie ihr der Schnabel gewachsen ist!" Sie meinen, weil sie so großthut!?" Beweis. Aber Herr Doktor, haben Sie, es wirklich ernst mit Ihrem Heiraths antrag gemeint?" Gewiß, ffrüulein Emilie. sonst hätt' ich doch kein Retourporto bei gelegt!" In der Menagerie. Hänschen (auf den Köniastiacr'm- gend): Gelt. Papa, hier in der Ge fangenschaft ist das ein Ex-Köniqs-tiger?" Lein umschrieben. (O-Beine.) Karline: Weeßte.Tein Jottlieb von die Trajoner ist ja 'n janz netter Kerl, blos uff die Beenc is er stark durchsichtig." Ein Beweis. Ist aber auch das Fräulcin be scheiden?" Heiratsvermittler: Ich sag' Ihnen, die ist so bescheiden, daß sie sich nur mit Veilchcnscife wäscht." Recht Aufmunternd. Junger Dichter: ....Und rathen ie mir nach diesen Vroben. ter, ehrtcster Meister, im Dichten fortzu fahren?" Schriftsteller: ..Nur. wenn Sie ab. solut nichts Anderes zu thun haben!" Zartgefühl Also sieben Jahr' haben sie mir wieder aufgebrummt! Das ist nicht recht! Wie kommen die armen Steuer zahler dazu, daß sie mich schon wieder so lange erhalten müssen?"