Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, April 19, 1900, Image 4

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    itbcaöka taatS Anzeiger.
-- 11 Seil jed Woche.
Effer St Lchaai, Herausgeber.
1133 N Skkih'. Zimmer SS.
Reben HklpoltKeimcr i öo.
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Neb., m Mound clu mitter.
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Jahrgang, ach XtuMäUanb lotift Die
il elsltt 3.00 d nd Dafür portofrrt
oedeailich erpedtrt.
Da tbonnemcat mofe tm orairtbfjofcU
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,lltt, 10 em p Uetl
nerftag, de 19. April 1900.
Uf Der biaSta Uat Anzei.
,ri ,ft die größte deutsch Heilung im
itaU und liefert jede Woche
tv 12 Seiten
tzidik,, Leseftoff. Unser, Sonntag
gast lax den beste deutsch Sonntags
oiaUer tti and öendönig an die
Kette gest?t erdn.
1a Holland nter,eeische Torpedo
Boa, isi von ir Regierung sür $150,
000 angetauft worden.
iScvr Macrum. den Lerr Gage ei
nen ,ii" nonnic, beze,cyn.j,tzk Qinn
Hin als eine .ruaner.
Im öundeöfenat fitzen 25 Männer,
die cacc ROipeijcoafl Deren ttt
Jatien oder langer angehören.
TerZtaalS'Schatzmeilter hak abermals
angezeigt, vag er nach Dem 24. Üipul
üö.uUü siaalchuloe abtragen wer
tcn.
ffintQnfte belaufen
sich aus öo.uuu per Tag. Wen wir
solche mlunile ijai.eii, wuuen um uuu,
cittjente mache.
Senator Thust, n ist heute in
Nklit-Si .gelrossea und dt-c pou.ii.qi
Herenlanz iu ver tepudl,ka,ichlu Pur.
ici tarnt roSgehen.
Ti rtDibitfani(4e Convkntion Ui
ersten liouguluonai lDiitrius hat am
Donnerstag oeno , I. oim per
ttcclarnrnation noinuwt.
Ia Hau hat Da rnfnfcemcnt zur
6ouiiiuiion .genommen, woo-rq oie
i&cnaioicn Duta. eine Dicetie vftimuillng
be Balte eircuqu iDtrDen (oUcii.
9itW Bkr Blätter behaupten,
Mail anua hab einen Kampagne
sunD von tSU,UOU,000 Detsamrnen.
Mein Wunder, Da er emti von Proiv.
rtidt redet.
SiVezh Prozent der Uhrma
cher vieles anec geyöie Dem unten
roin Geichtecht an. itocn vor 85 tfatj
lkN war keine einzige lüjeivspttio in
bisset Branche thäiig.
(ZtnatQX Clark von Montana hat
feinen Ly im Senat eurer) eslechung
langt, aantich i Mail Ha.ina. Der
felatl ist rn Demokrat und mg gehen,
inägreno Mark Hanna Dleivl.
Gtsttzlostgkeit kann nie gut ge
Helgen wkDen. dcr n an sollte itut
ge Gesitzloftgkeilen der ifiufjgtbuiuten
nicht immer härter vkruitheilen, als Die
geetjlo( Gier ihrer uebeuter.
Das Ver. lacten- iüSergetidjt hat
emieoen, daß der Lerendcr uno nit
die jkprkfzge,ellschast die Kriegssteuer
bezahlen n.ug. Hat Jemand eine an
dere Enlscheieung eiwartel?
Baltimore besitzt einen rcpublika
nijchen zlZemevclud. A s Lewi als de
mokralischer Pläsidentschjflsianilival
herauskam, umhüllte der C'ud snn Bild
mit einem Trauerjchlciec und dliht: eS
um.
Vagtand hat in dm Krieg mit
denuvgciahr 28,000 Mann verloren.
Hätten die Burennur annähernd die
gleichen Anzhl Loldaten rvie der (5ng
länder, so wär in 80 Tagen kein Brite
mehr om Lezen oder äuge.' Gefangen
lchsk.
Im Ler. Staaten Senat sitzen 60
Aookatei und 4 Farmer, im Haus
233 Adookalen und 17 Farmer. Weö
hub iH da Verhältniß nicht umgekehrt?
Weil die gaiwer unv Arbeiter ihren
Vortheil noch nicht erkennen; iS gtht
ihnen noch zu gut.
James FranciS Smith, ein Lauf,
barsche Der mericon Dist. Telegraph
C beftidet sich gegenwärtig auf der
Reise nach Pretoria, um dem Präsiden,
ten Krüger ein Smpathieschrerben der
Scbuler von Philadelphia zu überreichen.
Der junge Man,, wird die Rückreise im
Monat August antreten.
t Trust! werden die republikani
sche Platform auch in diesen wie in al
len aadern Jahren schreiben. Buch die
Campagne Gelder rDenvsn denTrnsts
geliefert und nachdem die Republikaner
gesiegt haben, wird das Volk den Trusts
Die vorgestrecktenEampagneelder wieder
mit Zinsen zuräjzahlen.
Es wird amtlich mitgetheilt, daß die
Versuche mit dem Marconi'schen Vystem
drahtloser Telegrophie zwischen dem
Dampfer .Kaiser Wilhelm der Große'
und anveren Dampfern und mit dem
Leuchthum auf der Insel Borkum in der
Mündung der ?ms erfolgreich nusge
sollen sind, indem die Morse'sche Schreib
eise auf tive Entfernung von 18 Met
I n deutlich reproduirt rde. Wettere
Versuch sind angeordnet.
I len Augen der ürttemberqischen
Justiz helfen Millionen dem Verbrecher
nicht. Der Bankier S. Nördlinger in
Stuttgart, ein Millionär nicht nur in
Mark, sondern in Dollor. hatte Ende
März einen zum Glück fehlschlagenden
sittlichen Angriff auf eine junge Frau
gemacht. Er wurde verhaftet, trotz An
flibols einer Riesenkaution nicht au der
Untersuchnngshast entlassen, schon am 11.
April von den Geschworenen in Eutt
gart schuldig besunde und dan vom
nicht zu mei Jahren Zuchthaus er
urtheilt. Advokalenkünste können ihn
von dieser Strafe nicht loSeisen. Wie
ganz ander in unserm Lande.
Ile Pracht u'gide de .Jndiana
Pg' zur Ijrinneiuiia, an da du jlhriz
Jubiläum d t)k,aug!dki Tl. irrift
Lllko olliUualicd de lurnerbu, de.
zur g,i:r der silberne H$,i, unt 20
lShr,geublär,lnr,?no,aPon'.
liegt i vor und ift diiselde k Precht
roeik, eiche dem Herausgebe zur $t)
re gereicht, raffelb w,,d mit en i
biographische Skxze der Erlebnisse und
ör,nrungeg deHeraugder einzele
tet und ftrotzt von Anzeige und unter
haltevdemesestofs.
TeMkeatie im wertesten 'nrt
de orte ist Die Herrschaft de Lol
k', o,vn l1, h,ißt da Volk u, d
Krau-iii heißt derrschen. Ta Wort
stammt aus dem Griechischkki, wie der
Haupt da alte Sriechenland cei Begriff
erst in da politische Lekea eiafuhlte.
Demokratie war Diejemze Form der
Ltaatloersassung. wo Die höchiie Gewalt
weder von einem Einzelnen (Monarch,, )
noch on einer bevorrechteten fl lasse
(Aristokratie oder Oligarchie), sondern
ven der Sesammtheit der da Staalibük'
gerrecht besitzenden Einwohner ausgeübt
urde.
Inder Noth frißt bekanntlich der
Te,el fliegen, und Das überoll bed fing
te England spielt jetzt auf einmal den
verhaßten Jrländern gegenüber li,b
Sind. Nicht nur daß die über 80 J.ch
re alte KInizii, sich persönlich nach der
bisher so sehr gemiedenen Insel begab,
sondern es wird auch gemeldet, das
Söhnchen, von welchem die Herzogin on
Koik lttzten Sonntag entbunden wurde
werde auf Wunsch der Königin Victoria
bei der Taufe den Namen Pa.rick erhil
ten, um den Jrländern für ih'e aus de
südafrikanischen Krieasschauplotz er:ese
ne Tapferkcit einen Akt der Anerkennung
zu zollen.
Tit Einwauderunq vieler Chinesen
in NoiDamerikz giebt A. Forel G legen
heit, sich roch schärfer über diese Raste
als über die der Evllur von den Negern
d. vledin Gefahren zu äußern. Die
Thinescn seien für unsere Rasse noch ge'
säyrlicber. Naiv s,i es, durch eine Th il
ung China t ie chinesische Frage löse ,u
ollen. Sie finge damit erst recht ei
genllich n; buld werde sich die Frage
'o stellen: entweder sich friedlich
vertilgen lassen oder die Chine
sen xematisam hinter ihre alte
Mau.r zuickzudrängen, deren Thüren
nur nack außen, statt nach innen, hätten
verschlossen bleiben sollen.
. jl5 amerikanisch: Cousulat in Pre
to, j erklärt, daß die Nachricht, wonach
der amtliche amerikanische KiiegSdeod
achte, bei den Buren, Capitän Reichmann
ine der neuesten iöurenschlachlen gelei,
tet hätte, auf einer Nameniv l chZ
lung beruht. Ueber Reichmann, dessen
Laufbahn im Allgemeiner dem Leser be
kannt ist, sei noch Folgendes nachgelra.
gen: Ec ist ein vchmbe, der Eoh, ei
nes llrttembergischen Pfarrer, und
seine verwittmete Mutter lebt heule noch
in D'gerloch, dem rrit Ztutlgrrt durch
Zahnradbahn verbundenen Bergorte. '
Dk. Met'cbnikoff. der bekannte ruf
sische Zoologe, ist soeben mit der m,hr
oder minder erstaunlichen Nachricht o?r
die Welt getreten, daß keine Ursache vo:
Handen sei, warum der Mensch nicht
eib!s dreihundert Jahre alt werden
könne. Der Doktor gibt an, daß die
Schwachheit des Alters eine kuriibare
Krankheit sei und von Micraben h,r
stamme, die, wenn vertilgt, es dem Men
schen ermöglicht, wenn nicht out immer,
so doch aus hundert von Jahren zu U
ben, Der Gedanke ist ein recht schZmr
und wir hrffen. daß der Doktor recht
bat. Das Lebrn ist heut,utcge für
Viele zu kurz und ein paar hinzugefügte
hundert Jahre wurde es Manchem er
möglichen, seine Schulden zu zahlen, ehe
er zu seinen Vätern gerufen itd.
Der urrnkiieg ist nun in seine brit
te Phase getreten. Die ka,-e ist ober
iür die Engländer unqürstiger noch, als
je zuvor. Trotz der 214.000 Mann,
die Roberts dku 30 odcr 40 000
Buren gegenüber stellen kann, befindet
er sich in Folie des Mangels an Pfer
den, Wasser uno Nahrungsmittel in
einer überaus kritischen Laze, die durch
dsZ Eintreten der kalten JahreSznt rasch
noch im ver verschlimmert wi d Je hilf
loser die englische A'mee, desto aggressi
ver werden die Suren. Wenn es ihnen
gelingt, den Verkebr der englischen Ar
mee in Bvemf .ntein mit der Küste zu
u iterbrechen und die V,rpfteguna der im
Oranje Freistaat befindlichen Truppen
abzuschneiden, so wird das Trauerspiel
von Ladysmith ßch im ungeheuer ver
giößerten Maßstab bei Bloemsontein
wiederholen. W. P.
In keinem Lande der Welt mag es
so viele Iunaaesellen geben, wie Griechen
land. Dies Hai seinen Grund in der
Verpflichtung der Binder, ihre Schme
stcrn mit einer Aussteuer zu versahen
und ihre alten Eltern reichlich zu unter
stüven. Kerner besteht dort die Uvmö,
lichkeit süc eine verheiralhe.e Frau, sich
einen nennensmerthm Nebenverdienst zu
verschaffen. ES gibt aber außerdem ei
ne Menge junger Leute in Griechenland,
die lebr wokl beiralken könnten. eS aber
nicht wollen. Deshalb trogen sich die
Behörden mit der bftcht. diese kkategorie
unverheiratheter junger Leute mit einer
Steuer ,u beleaen. und die Keitunaen
reacn den Gedanken an. Ihnen, als Bür
gern, die ihren Verpflichtungen gegen
den Estaat nicht nacyiommen, eine Neiye
von Staatsamler n zu verschließen.
Oaklond. Auf der in hiesiger Nähe
lieginden Farm von P. . Swanson
kam der Brunnenmacher L. P, Ander,
so durch einen Sturz in den 25 Fuß
tiefen Biunnen, indem dcS Wasser be
rettS 5 Fuß ;och liand, rm s Vttitn.
Omab. Auauid rank von Kearnev
wurde in seinem Ze'te im Pzrton Hot'l
am Montaa Mor:en alZ Leich ausae
funden. Man glaubt, daß er Selbst
mord begangen habe.
r& SStrr Wm. Otto von Seward
besuchte am Dienstag unsere Stadt.
(5. 93nn ande;, ein ffaimer.
welcher in der Nähe von Emerald wohnt
wurde cm Montag durch ein fcur'g?s
fflffnann aus dem Wagen aemorsen und
derart verletzt, vah er einige Tage darauf
starb. Der Unfall ereignete sich aus kl
ner Brücke zwischen Emerald und Lin
coln.
Min osfiztellks Programm.
Tu demokratische Naliinal.Eomite
hat nebe dem schon .seit läagerer Zelt
bestandene englischen Prehjureau auch
ein deutsches errichtet, unte? der Rettung
desHerrn Ott Töderlein ''rühere 'Re
daklkur der Rundschau und später
unier Llevelan Lonsul in Leipzig.
Tiej.'s deutsche Bunau Hai das folgende
o'siiielle Programm über die bet der
diesjährigen 'alionalwahl obwaltenden
Hauptsragen ausgestellt, welches mir zu
unserer großen Freude Wort für Wort
unterschreiben können und der ausmerk
samen und sorgfältigen Beachtung und
Beherzigung nserer Leser hiermit aus
das Angelegentlichste empfehlen. Es
lautet:
Tie nationale Wahlcampagne s.chl
vor der Thur.
Die im rftoffenen Jahre di ch das
ganze Land hin abgehaltenen Maffenver
sammlungen beweisen, welch' tiefe Be
wegung das gesummte Teutschthum er
griffen hat.
Seit 1S2, wo der Schutz der söge
nannten Jnfant Industrie" unheimli
che Timeniionen angenommen, und der
republikanische Nativismu sich uner
hörte Eingriffe in die persönliche Frei
heit der Bürger erlaubt halte, lagen sei
ne Fragen vor, die tiefer in das sociale,
wirlhschaftliche und politische Leben un
seres Volke einschnitien, als die gegen
wältigen.
Infolgedessen stehen mir jetzt vor ei
nein Wendepunkte in der Geschichte un
seres Landes. , ES fragt sich : will das
Volk seinen bisherigen Idealen, seinen
besten Traditionen, seiner (Konstitution
treu bleiben, oder will es dieselben auf
geben; will eS auch ferner bei den edlen
Grundsätzen wahrer Volks-Freiheit und
Gerechtigkeit verharren, odcr will es
McKinley auf dem von ihm cinzeschla
gcncn Wege der Eroberungspolitik, die
zum Militarismus und Imperialismus
fuhrt, folgen.
Die imperialistische Volitik McKin
ley's hat das überaus beklagenswerlhe,
blutige Trauerspiel aus den Philippinen
heraufbeschworen, sie hat Bürger zweiten
RangeZ auf Porto Rico Vasallen und
Unterthane geschaffen, sir bat eine den
Geist und die Geschichte unserer Repub
lik verleugnende Gesinnung gezeigt, die
in ihren Folgen zur Schwächung mahrer
republikanischer und zur Stärkung mg
narchischer Ideen führt, sie krümmt den
Rucken vor einer auswärtigen Monar
chic, die je und jeden amerikanischenJn
teressen entgegengearbeitet hat, und kehrt
auf der anderen Seite den gezen uner
hörte Gemaltthat kämpfenden Schwester
republiken in Südafrika kalt denRücken.
Fordert die Alle nicht gebieterisch,
daß unser Volk, das die höchste Rezie
rungsgewalt in Händen hat, dieser'un
amerikanischen und verderblichen Politik
ein schnelles und gründliches Ende be
reite!
An diese eigentliche Lebensfrage reiht
sich die in den letzten Jahren so bren
nend gewordene Trustfrage.
Die von der, republikanischen Regie
rung groß gezogenen sogenannten be
schützten Interessen" drohen unser Volk
wirthschaftlich zu ruiniren. Bald wird
es nur noch Millionäre und Bettler ge
ben. Die Trusts unter Leitung Mark
Hanna's beherrschen die republikanische
Administration, und den Einflüssen des
vereinten Geldmonopols auf unsere Ge
fetzgebung hat das Volk bisher machtlos
gegenüber gestanden.
Es ist nur noch nöthig, daß der Mi
l tnismus in unserem Lande festen Fuß
säße, um es rn eine kaiserliche Republik
zn verwandeln und eine in ihren Folgen
noch verderblichere Klassenherrschaft zu
schaffen.
Diesen Grundfragen gegenüber tritt
alles andere in den Hintergrund, sei es
die Währungsfrage, die Tartffrage, die
Kriegssteuern, oder anderes mehr.
Obgleich im Jahre 189(5 die Gefahr
eines neuen Hochschutzzollzesetzes vorhan
den war, so bildete doch die Wahrungs
frage in jenem Wahlkampfe den Haupt
strcitpiinkt, da diese vom Volke für die
wichtigere gehalten wurde.
Ebenso werden die vorhin von uns
bezeichneten Grundfragen bei der dies
maligen Präsidentenwahl die wichtigsten
und maßgebende sein, weil darch das
jüngst angenommene Währungsgesetz
diese Frage wegen der politischen Zu
samm-nsetzung des Buudessenats auf
Jahre hinaus in den Hintergrund ge
drangt morden ist.
Läuft wie itSitdfeuer.
Gute Sache verkauftn sich gut. Abra
ham Hve, ein Avotkeker von Helltville.
Ohio, schreibt: Elekirisches B'tters las
sen sich btss.r verkaufen, als irgend ein
Bitters, welches ich in den leytcn 20
Jahren v r sau st habe. Wissen sie auch
toaratn? Die meisten Kranklzeiten bkgiN'
nen im Magen, Vtbtr, Nieren, Eilige
weide. Blut und Nerve,, Elektrice Bit
terS stärkt den Magen, regulirt die sie
der, Niere und Eingeweide, reinigt daS
Blu!, stärkt die Nerven und kurirt da
durch viele Leiden. ES stärkt das ganze
System und giebt den schwachen u?d
kränklichen Männern ur d Frauen neue?
Leben, Preis S0c in I. H. Harleys
Apotheke.
Zu narystchtig.
Eine Scheidung von der Gattin ist
nicht zugleich eine Scheidung von den
Kindern." Das ist der Grundgedanke
einer Entscheidung, welche Richter Bond
vom St. Louiser Berufungs Gericht
kürzlich abga und die einen Vater für
den Unterhalt seiner Kinder für die Zeit
nach seiner Erlangung einer Ehescheidung
verantwortlich macht.
Die Emzelnheiten deö Falles, in mel
chem jene Entscheidung abgegeben wurde,
werden wie folgt dargestellt : Ein Mann,
Namens Rankin, ging nach zehnjährigem
Eheleben in Missouri nach Texas und
mußte ,tch dort eine Ehescheidung zu
verschaffen, auf den Grund hin, daß sei
ne Frau ihn verlassen" habe. Frau
Rankin nd ihre beiden Kinder, ein
Knabe und ein Mädchen, waren ,ur
Zeit, als die Scheidung ausgesprochen
wurde, in Missouri, und somit nicht un
ter der Gerichtsbarkeit des texcnischen
Gerichtshofes, es wurde daher auch in
demScheidungsurtheil keine Bestimmung
übe' die Krader getroste und kein Geld
für ihre Unterhalt und rh Zuziehung
auszemorte der sonsiirie agkln.
Frau Rankin sah sich auf ihre ei.zene
Rräsie gewiesen, nicht nur für den
eigenen, sonder auch für de Unterhalt
ihrer Kinder zu sorgen. Sie that das
nach bestem Können, indem sie Unter
richt nherlte, Schreiberdieust that nd
so weiter, und mit Hilfe einer kleinen
Unterstützung, die ihr o dem ttroß
ater der Kinder ätetlicherseits zuging,
war es ihr möglich, die Kinder zur
Schule ,u schicken, ihre Krankheitskoste
tu bezahlen und den Knaben schließlich
auf ein Eollege," das Mädchen in eine
Academy" oder HöhereTöchlerschule",
wie man drüben" sage würde, zu schi
cken. Der würdige Herr Rankrn bekam '
werte sich wahrend all' der Jhre nicht
im Geringsten um seine Kinder, feine
geschiedene Gattin beschloß aber schließ
lich, ihn an feine Pflichte diesen gegen
über durch die Gerichte erinnern zu las
sen. Sie verklagte ihn auf Zurückrah
lung der vn ihr für die Aufziehung
und Erziehung der Kinder verausgabten
Beträge, und erhielt vom Gericht die
Summe von 81726 zugesprochen, das
heißt Alles, was sie beanspruchte, mit
Ausnahme von denjenigen Polten, die
nach dem Gesetze b reits verjährt waren
?lanln, welcher noch tsrundventz in
Missouri hat, legte gegen dieses Urtheil
Berufung ein, das Äppellationsgericht
bestätigte da Urtheil aber und in der
betreffenden Entscheidung sagte Richter
Bond: Als der Beklagte von der Kla
gerin eine Scheidung verlangte, da mur
de keine Bestimmung über die Kinder
getroffen, und dieselben blieben der Klä
gerin überlasten, für sie zu sorgen, sie zu
ernähren und groß u ziehen; seine Ver
pflichtung für den Unterhalt und die Er
ziehung der Kinder zu sorgen, blicb aber
nach der cheidung genau dieselbe, die
sie vorher wer. Ter Vater tst auch
durch das Gesetz in erster Linie der Be
schützer lGuardian) für sesne Kinder und
mit det Fürsorge kür ihre Person, ihre
Erziehung und ihren Besttz betraut
Tie Vernachlässigung dieser gesetzlichen
Pflicht befreit ihn nicht von der Haft
barkeit für die Ausgaben, welche Andere
für den nothwendigen Unterhalt seiner
Kinder gemacht haäen. Die Scheidung
von seiner Gattin scheidet ihn nicht von
seinen Kindern."
Das ist ein gesundes Urtheil, aber
noch besser würde es dem Gerechtiqkeils
sinn des Volke gefallen, wenn es etwa
den Zusatz hatte: Für die Vernachläsng
ung dieser gesetzlichen (und sittlichen)
Pflicht ist der betreffende Vater streng zu
bestrafen. Das Gesetz ist solchen gemis
senlosen Vätern gegenüber noch viel zu
nachstchtlg.
Qin fürchterlicher Auöbruch
von großen Geschwüren auf dem Kopse
meiner kleiner Tochter tu , ein Kahl
kops onZgeartet. schreibt C. D Jsd'll
von Marzanton. Tenn , aber Backlen'S
Armca salbe hat sie vollständig geheilt
Es ist eine garantiite Kur süc Eczema,
Tktker. Salzfluß, Geschwüre Wuuden
und Hiimorchaden. Nur 2S. in I. H
Hailey's otheke.
Ans dem R ich der Mitte.
Aus Schanghai ist eine volle Darstel
lung der Vorkommnisse zwischen der
Karserin-Witime und dem Großen Rathe
in der Sitzung am ö. März in Peking
eingetroffen. Es kamen die Proteste der
Vicekonlge und latthalter von neun
Provinzen gegen die Politik der Kaiser
in-Wittme zur Verlesung, Jene Beamte
stehen an der Spitze großer Landes.heile,
welche eine Bevölkerung von 180 MiW
Honen Seelen haben. Sie erklärten
einstimmig, daß, falls die Kaisenn-Witt
me bcr der Verfolgung der Reformer be
harren und die Schreckensherrschaft fort
setzen wolle,. die Bevölkerung jener neun
Provinzen sich gegen die Manlschus er
heben würde. Der Vice König von
Nanking erklärte, er habe 14,000 Mann
Hunase Truppen, die begierig seien, die
Mantschus zu bekriegen, und er fürchte,
jene kampflustigen Truppen nicht im
Zaum: halten zu können.
Bis zu diesem Proteste hatte die Kai
serin'Wittwe vollständig freie Hand ge
habt. Darauf gab sie zwar ihre Absicht,
einen neuen Kaiser einzusetzen, auf, allein
ihre Wuth gegen Diejenigen, die sich ihr
widersetzten, hat nicht nachgelassen.
Diese Wuth kennt keine Grenzen. Kin
Lien Schan wurde in der portugiesischen
Ko'onie Macao, an der Südküste Ehi
nas, von geheimen Häschern Li Hung
Tschangs gefangen; er war aus Schang
Hai geflohen. Kin Lien Schan war der
Leiter des Telegraphenwesens tn China
und stand an der Spitze der von 12,000
Noiabeln unterzeichneten Petition, die
gegen die Einsetzung eines neuen Kaisers
gerichtet war. Er wird wahrscheinlich
enthauptet werden. Er hat eine cngli
sche Advokatenfirma zu seiner Vertheidi
gung engagirt. Die Regierung hat An
klagen wegen Unterschlagungen fabrizirt,
mährend Kin Lien Schan in Wirklichkeit
ein achtbarer, fähiger und aufgeklärter
Mann ist.
Auch gegen die Reformer Weng Tung
Ho und Schen Peng wurden von Peking
aus Haftbefehle erlassen. Diese Man
ner bekleideten sehr wichtige Stellungen
in Peking und flohen nach Fo Chom,
doch wurden sie dort mit Leichtigkeit ge
fangen. Sie wurden ebenfalls zum To
de verurtheilt. Der Hauptreformer,
Kang Ja Wei. ist nach Singapore ge
flohen. Die Kaiserin-Wittwe hat eine
Belohnung von 8100,000 aus seinen
Kops gesetzt.
Ter Scharfrichter der Kaiserin, Kang
Wi, ist im Begriffe, eine Reise anzutre
ten und so dürfte man bald hören, daß
noch mehr Reformer ihr Leben laffen
müssen. Die Liste der Proscribirten
enthält die Namen von 300 Reformern.
Eine besondere Liste enthält die Namen
von 35 Reformern, die sofort aus der
Wclt geschafft werden sollen, sobald man
sie gefangen hat.
Ferd Boigt. der Metzger. 11 fut
liche 8 Straße, kauft jetzt das eigene
Schlachtvieh und können die Farmer ihr
Bieh daselbst zu günstigen Preisen loS
werden
tu pAtittkchts Verbrechen
Ei anständiges Begrabniß hätte die
republikanische Mehrheit de Konzreffe
den amerikanischen Ueberlieferungen im
merhi noch gebe können, selbst wenn
tt im Interesse der Partei nothwendig
erschien, sie kaltblütig au dem Wege zu
räume. T Abgeordnetenhaus hat
aber dir Ponvricovll des Senate a
genommen, ohne sie auch nur der Form
nach gelesen zu haben.
Tilse Bill unterschied sich von der
ursprünglichen des Hause in wesentll
che Stucken, ganz besonders aber durch
die Bettlmmung, da die Einwohner der
Jnkel Portonco nicht Bürger oder auch
nur Unterthanen der Ver. Staaten sein
sollen, sondern Bürger von Porlonco."
Da Porloric kein sclbststandiqes Land.
sondern ein Besitzthum" der Per. Ttaa
ten ist, so kann damit nur gemeint sein,
daß die unglucklichenZnselbkwchner voll
ständig schütz und rechtlos sind, daß sie
gar kein Vaterland haben und durchaus
on der Laune und Willkür eines Er
bereis abhängen. Während der angeb
lich despotische Blsmarck den von Frank
reich losgerissenen ElsaßLothrncern die
Wahl ließ, entweder für Frankreich oder
für Deutschland zu optiren", wäh
rend selbst die brutalen britischen
Staatsmänner den aufrührerischen Bu
ren eine Art von nationalem Dasein un
ter der britischen Flagge zugestehen wol
len, spricht das Land der Freien und
Tapteren den unschuldigen un hirmlo
sen Portoricanern ohne jede G.und alle
staatsbürgerlichen Rechte ab. Sie sollen
Bürger von Portorico," also über
Haupt keine Bürger sein. Man wird
ihnen Zölle und Steuern abnehmen, ohne
e um ihre Zustimmung zu befragen,
wird ihnen dann einen Theil dieser Ge-
fälle im Gnadenwege wieder zurückerstat
ten, wie man einem Bettler ein Almosen
hinwirft, wird ihnen Gesetze aufzmin
gen, an deren Zustandekommen sie nicht
mitwirken dürfen und wird ihnen nicht
einmal gestatten, dem Kongreß durch
einen Telegiten ihre Wünsche unterbrei
ten zu laffen. So rücksichtslos sin nicht
einmal die russischen Polen unterjocht.
Die republikanischen Staatsmänner
glauben aber, daß die Portoricaner ih
nen noch zu Tank verpflichtet sind, weil
sie ungewöhnlich milde behandelt wer
den. Sie reden ger de, als ob die In
selbemohner durch ein fürchterliches Ver
brechen alle Rechte verwirkt hätten und
sich glücklich schätzen müßten, daß sie we
nigstens nicht ihres Lebens oder Eigen
thums beraubt werden.
Die Führer" des Abgeordnetenhau
sc hatten ein so schlechtes Gewissen, daß
sie die Kompromißmaßregel" des Se
nateö von der Volksvertretung gar nicht
erörtern ließen. Sie durfte nicht ver
ändert, nicht an einen Konferenzausschuß
vermiesen, sondern mußte unbesehen gut
geheißen werden. Nur neun Nepubli
kaner hatten den sittlichen Muth, sich
gegen dies.' bodenlos freche Zumuthung
aufzulehnen. Alle übrigen Republik
ner, auch diejenigen, die genau wußten,
daß ihre Wühler mit ihnen nicht über
einstimmten, gehorchten der Parteipeit
sche. Und der Präsident hat denSchand
streich durch seine Unterschrift vollendet,
obwohl er selbst vor vier Monaten dem
Kongresse erklärthat, daß es seine klare
Pflicht" sei, die Insel Portorico poll
tisch und wirthschaftlich an die Ver.
Staaten anzuschließen.
Somit werden 800,000 Menschen, die
dem amerikanischen Volke nie etwas zu
leide gethan, sondern im Gegentheile die
amerikanischen Befreier" mit Jubcl be
grüßt haben, an der Schwelle des 20.
Jahrhunderts unterdrückt und entmün
digt werden. Zwar wird ihnen ein auf
geklärter Despotismus in Aussicht ge
stellt, doch wird sich wohl Niemand da
für verbürgen können, daß der Fremd
Herrscher auch dann noch gerecht und gü
tig fein wird, wenn sie be,vußl oder un
bewußt seinen Zorn reizen. Wer un.
beschränkte Gemalt hat, pflegt sie früher
oder später zu mißbrauchen. Und das
Uniecht, das den Portoricanern zugefügt
wird, ist noch klein im Vergleiche mit
Schäden, der dem amerikanischen Volle
aus der Preisgebung seiner Verfassung
und seiner Ueberlieferungen erwachsen
muß. Tie demokratische Republik be
ruht auf der Voraussetzung, daß jede
Regierung von der Zustimmung der Re
gierten abhängt. Wenn sie anderen
Völkern gewaltsam die Freiheit und
Selbstbestimmung nimmt, so untergräbt
sie ihre eigenen Grundlagen. Sie
braucht nicht sofort zu stürzen, aber sie
muß auf derBahn des Imperialismus"
unaufhaltsam weiter schreiten, bis das
Ende erreicht ist
Vielleicht wird das Bundes - Ovcrge-
richt wieder einmal dieVeriassung retten.
Wenn es aber auch den Anschlag gegen
Portorico vereitelt, so kann es die That
sache nicht uigeschehen inachen, daß eine
Mehrheit beider Häuser des Kongresses
lediglich aus parteipolitischen Gründen
die Grundsätze geopfert hat, die dem
amerikanischen Volke bisher am Theuer-
sten waren. Gegen sich selbst kann eine
Nation auk die Dauer nicht geschützt
werden. Eh. Abdp.
Millto verschenkt.
Es muß für das Publikum eine Ge-
nugihuung sein, in Erfahrung zu brin,
gen, oog e? meic,lten eineirma gievi,
welche sich nicht furchtet seigeiing za sein.
Die Eigenthümer von Dr. Kings New
Discovcrv für die Schwindsucht Hnsten
und Erkältung haben mehr als 10 M,l
lionen Probeflaschen v.-rtbeilt uns sind
davon überzeugt, daß sie Tausende hoff
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Brust und Lungenkrankheiten werden
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F red. 6 ch m D t t r o.
Hanna's Programm.
Senator Haaaa h,t c für sprieß
lich gehalten, feine wen'. besinn: Schüch
lernheit zulückzuSli nd persönlich
acht? einzugreifen, um da leg, kl,
iive Plvzram, süc den Reft der Sei
sion zu regeln I kurze Züg! zu
sammengefaßt, gkht bassetd Dah,a, baß
die Oampleriudoentlnvlll ,m venat
pa,nrt werde, oder im Hiuse di zur
nächsten es',i liege bleiben soll, wah
r'ndHkpbnr' N,car ,guB,ll im Hauie
zi paistren ist. aber tut Senate aufzed"
ten wird, jkdensall bis itn nach
IIn se'non. wahr,chernlich aber noch
übn die'elbe hinau. Tie Spoon-.
Iche Philippinen tJill, '. che dem P:S
lisenie zrlSufiz f,,e iaub aus ttrn
ilcchipel belaßt. ij , beide Häusern
noch vor dem Schluß der j tz ge Ses
sion Durchgebracht weide
lai ist er Ta eSbetthl. u lcher au,
g'geden mde. Ssj,r.r Die Lamp'er
sudoentign Bll in Betlacht kommt, ist
Da Moli leicht genug zu Darchichauen
Senator Hanna will dieie Bill ftcher pas
int wissk. solang Mcinl,y roch im
LZeißn Hausk thätig tst. aber dieselt
soll nicht vor der Herbstmihl Gese
kraft erlangen, weil Di vollende! Ttzat
sache in der Kampaga zuviel Staub
au'mirb'ln könnte. Die Schuiierizkei'
ten, welche ikrr Lissirung sich entargen
stellen, liegen im S'nat. weil dort e:e
Abstimmung nicht erzwungen morden
kann, wn t in entschlossene Minorität
einer Maßregel oppon rt. Im H.vse
kann j-dw.de Bill im Handumdiehe
paf nrt we.DlN, sobald eine gefügige M
jorilät vohanden in. Wenn al,o ne
Oompser utrornkions Bill einmal imLe
nst angenvmm'N ist, so kann man sie
ruhig d s na .11 der Wahl liegen lass-n.
denn ihre Passirung im Hause ist in der
karzen Session sicher. Das jltzize Haus
kann van den Parteiführern nach Belie
bec manipalirt a:ren, wie die lAeschichie
Der Porto Rico Bill zur G.nöge beute
fn ha'. Senator Hanna suhlt sich
mithin ga, z sicher, sobald er di- Bill im
Zeig' dtiichgebracht hat. und die Inte,
r ffcii, welche von der Subvention pro
sitiren sollen, we-den daraufhin ihie
ampagne Beisteuern liefern. Würde
die Suboenlions-Bill in dieser Session
nichi passiren. so wäi ihr Schicksal in
der kurzen Session zweifelhaft, beson
derö wenn Hrrr Mcirirliy, was ji m
Laufe brrDinge nicht unmöglich enchkint.
zm nSZstn November nicht wieder g
mahlt werden sollte Senator Hanna
hat diese Eventualität im Auge und be
reitet sich auf alle Fäll vor.
Das sogenannte Völkerrecht
Um das Völkerrecht werden sich die
britischen Staatsmänner wohl nicht mehr
kümmern, als um das Recht überhaupt.
Wenn sie keine Gewissensbedenken. hegen
mit250,000 Mann und der ganzenMacht
und der ganzen Macht und Herrlichkeit
Großbritanniens über ein minziges Hir
tenvölkchen herzufallen, das ihnen nichts
zuleide gethan hat, so kann es ihnen auch
gleichgiltig . sein, ob die Kulturmelt
die Mittel billigt, deren sie sich
zur Erreichung ihres Zieles bedie
nen. Sie wissen wahrscheinlich eben so
gut wie der Professor von Bar in Göt
tingen, daß es völkerrechtswidrig ist.
Truppen durch neutrales portugiesisches
Gebiet gegen die Buren zu schicken, oder
di Bewohner des Oranje Freistaates
Urfehde schwören" zu lassen, aber was
ist schließlich das Völkerrecht? Nichts
weiter, als eineZAnzahl von Anstands
regeln, welche die gebildeten Völker im
Verkehr miteinander beobachten, wenn
sse wollen oder müssen. Gerade wie es
in der guten Gesellschaft Sitte" ist,
beim Essen nicht die Gabel aus derHand
zu legen, Abends im Frack zu erscheinen
und den Damen den Vortritt zu lassen,
o gibt es auch eine bestimmte Etikette"
für die Nationen, die auf Gesittung
Anspruch erheben. So gut sich aber ein
reicher Kasscr mitunter die gröbsten Ver-
lotze gegen die seinen Umaanassormen
erlauben kann, ohne herausgeworfen zu
werden, ebenso wohl kann sich ei i auf
geblasenes Volk zuweilen gegen das
Völkerrecht vergehen, ohne für sein Be-
nehmen zur Verantwortung gezogen zu
werden. Es kommt immer auf die be
gleitenden Umstände an.
Den Briten ist es augenscheinlich gar
nicht mehr um ihr m.lilärischeS Presti
ge" zu thun, das ohnehin unn ieder-
bringlich verloren ist, sondern um dic
Rache an den Buren, die das stolze AI
bion fortgesetzt zum öffentlichen Gcspölte
machen. Wenn sie auf geradem Wege
nicht nach Pretoria und Johannesburg
gelangen können, so wsllen sie eben den
krummen Weg einschlagen, dcr durch
portugiesisches Gebiet führt. Portugal
ist durch das Schicksal seines spanisch?,!
Nachbars darüber belehrt morden, wie
leicht ein lateinisches S-'olk seine Kolo-
nien verlieren kann, wenn es sich einem
angelsächllschen widersetzt. Auch mag
es durch klingende Gründe 'erzeugt
morden sein, daß es zu seinem eigenen
Vortheile ist, den Engländern Vorschub
zu leisten. Angeblich auf Grnnd eines
alten Vertrages hat es also den Briten
erlaubt, von Beira aus ein Heer gegen
die Buren aufzubieten, das jedoch dem
Namen nach nur die schwarzen Eingebo
renen im Zaume halten soll. Niemand
laßt sich durch diese faule Ausrede täu
schen, aber es erhebt auch Niemand ernst
lichen Einspruch gegen den offenbaren
Völkerrechtsbruch. Sogar die französi
sche Regierung hat erklärt, daß die In
tcressen Frankreichs in Afrika nach wie
vor nicht bedroht sind, und die anderen
Mächte stehen erst recht auf dem Stand
punkte.daß sie mit dem Kriege in Süd
afrika nichts zu schaffen haben.
Portugal hat übrigens auch dann nichts
zu fürchten, wenn das immer mehr zu
sammenschinelzende Häuflein der Buren
die fortwährend Nachschub erhaltenden
britischen Truppen endgiltig besiegt.
Denn selbst in diesem Falle könnte die
britische Flotte das portugiesische Küsten
land mit dcr Delagoabucht gegen dieBu
ren schützen, die nicht eineinzigeSKriegs
schiff besitzen. Tagegen könnten die
Briten dieses Gebiet den Portugiesen
fortnehmen, selbst wenn sie sich aus den
südafrikanischen Republiken zurückziehen
müßten. Deshalb ist die Handlungs
weise der portugiesischen Regierung bei
Weitem nicht so scharf zu verurlhcilen,
wie da feige Benehmen der britischen,
die sonst bei jeder Gelegenheit als Vor.
kampsetin de Völkerrechte au'tritt.
Wie kann da Lam eine .Bitie" des
Löwe abschlagen?
Der ganze Lorganz wird also höchsten
zur Zerstörung de Irrglauben beilra
gen, der noch hier nd da über die Be
deutuug de Völkerrechte bestanden ha
ben mag. Ein Recht, hinter dem keine
'Macht steht. ist hinsalliq und schattenhaft.
Daher komm' das Völkerrecht auch nur
dann zur Geltung, wenn Derjenige, der
e anruft, machtig genug ist, seine An
sprüche oder Beschwerden nöthigeniall
mit Gewalt durchzusetzen. Auf der
Friedenskonferenz im Haag ist zwar all
gemein der Wunsch ausgesprochen wor
den. da Völkerrecht etwa klarer zu
umschreiben, indessen hat keine Macht
sich bereit erklär, dcr Einsetzung einer
iniernakianalen Behörde zur Vollstreck
ung der Bestimmungen beizupflichten,
auf die man sich allenfalls einigen könn
te. WaS gälte aber der Spruch eines
Richters, der sich nicht auf den Sheriff
und mittelbar auf die ganze Militärmacht
des Staate stützen könnte? So wird
e auch nichts nützen, da Völkerrecht
blos auszuschreiben. Wenn die geschrie
denen Satzungen nicht vollstreckt werden
können, sa haben sie keinen Werth.
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KSntgt Bictoria soll sich lang
gegen die Re,k n,,ch J,land gesträubt
baben, weil ein Besuch englischer Hrr
sch r in Irland strtS Unglück gebracht
habe. Di.' cilereignisse scheinen iliren
ASerglauden zi rechtfertigen, erst daS
?ll!er,t ,t auf den Prinzen von Wales,
der bei diejer Gelegenheit zum eistnr
Mal Pulver zu riechen bekam und rann
die neuen Nicb;rlagtn der Engländer in
Südafrika.
Senator Wm A. ftlark von Mon.
tai:a hat soeben dem Kaufmann Wm.
B,ck von Jed ilia.Mo , eine Schuld ab'nf
zahlt, die et vor 31 Jahren eing.gai g n
war. Clark war al, junger Mnn
Schullehrer in Jedalia und oft gnug
war Schmalhans Küchenmeister bei
ihm. In fein'r Bedrängiiß borgte er
sich von Brck '3 und versproch. ihm
das Geld so bas wie möglich objube
zahlen. Fast ein Menschenaller verging,
und Beck halte seinen Schuldner ganz
vergessen, da las er eines Tage die Le
bensgeschichte dkS berühmte Senatois,
und sofort wurde ihm klar, daß der viel
fache Millionär ieeniisch mit dem amen
Schulmkisterlein sei. Er schrieb nun
einen Brief an Clark und erinnerte sei
nen alten Schuldner an die f 13. Da
r&uf erhielt er dieser Tage einen Check
von f 160 und ein herzliches Dankschrei
rn es ensior,.
Auf den Philippinen fahren die be
wkssnetcii amerikanische E v.lisatoren
unermüdlich fort, die Rebkllen" zurück
jlllieiben. Diese milde I igd scheint gar
kein nde N'bmen zu wollen. Wären
tie Letzten., dcständi'g zurückgewichen,
wie man nach Uu zahllosm OtiS'schen
Siegt 3 Depeschen annehmen sollte, so
müßten st längst bi aus den letzten
Mann im Meere ertrunken sein. Neue
sten Berichten zufolge hat aber vo? drei
Tagen erst ein Gefecht in uimittelbarer
Nähe Manila,? stattgefunden, wo die Fi
lipinos in beträchllicherslärke auftraten.
Demnach haben die Amerikaner nach oll'
den opseivvllen Kämpfen aufLuzor, noch
nicht einmal das von den Spaniern be
setzt gewesene Terrain zu erobern er
mochr. Auf anderen Philippinen Inseln
kommt eS ebenfalls zu immer ncuin Zu
sammknstößen. Höhere Offiziere sagen
jetzt, es sei in bedeutende Verstärkung
der amerikanischen Truppenmacht nöthig,
um den Widerstand der ,, Insurgenten"
zu brechen. Den Armee Lieseianien wie
den militärischen Vudlern macht die Au
ficht auf in endloses Gemetz'l ungeheu
re Spaß, das sriedliebcnde Volk aber,
in dessen Namen da schmächo lle Unter
jochungSmerk inscenirt wurüe. gähnt
de m Lesen der endlose Schmindelbc
richt aus Manila; s langweilt sich
und bezahlt schweigend nach wie vor
den ganzen Rummel.
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