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Pctcr Prtrowitsch." begann sie nach einer klcine Pause in sehr ernstem Zone. Mc scheint, als habest Tu Furcht." (Zr nickte bestätigend mit dem Kopf, ll'ir liefern uns lcr nutzlos an'S Messer, Tu wirst eS scheu." .Und ich, ei ivcib, bin nmthiqcr als T ! (,'Zeh. Tu bist nicht der, für den die prüder Tich hielten. T bist feige. Setz Tich z den alten Leibern hintcr den Epimirockcn !" lFiue leichte Rothe bedeckte das bleiche Antlili des Russe. Tir v'are besser. Tu wärest stets dort geblieben." inur niclte er in seinen Bart hinein. Ich bin keiu Feigling," suhr er dann laut fort, auf dn chlachtsclde habe ich eS bewiese. Aber es ist etwas Anderes, in den Reihen der Kameraden zu kämp fen, als an einem Morde thcilzunehme und nun die Häscher auf seinen Fersen zu wissen." lenug dcs tcschwäl)cs !" unterbrach Wera ihn schloss. Hätte ich geahnt, daß Tu Tich vo solche Cchreckgcspen stcrn itt's Bockc-liorii jagen lieszest. ich hätte mir wahrlich eine anderen fährten ausgesucht. Jeltt aber ist es z spät dazn, jetzt ius-,t T Tcine Rolle zu (5nde spielen. Tcr tfinsnD ist Tcin Kopf so gut als der meine, vergiß das nicht, ici Freund. Also keine Schwach- heile oder Tvnnhitc. Nur Muth und Kühnheit kann üns zum Ziele fül ren. Tie Papiere müssen wir habe. Sonst sind wir und unsere Brüder verloren, Tu weißt es. Tcr Russe senkte das Haupt. Tu kannst auf mich zähle. Olga, aber Tu wirst sehe, das Unternehmen läuft schlecht ab." .Wir werden es sehe. Jetzt geh !" ls war nicht eigentlich Zorn, der sie gegen den dienosscn erfüllte, sonder mehr Verachtung. Ihr fanatischer Glaube an die Zukunftsmissioii, die sie erfüllte, hob sie über alle Bedenke hin weg. Irin erfahrener Psychologe hätte aber doch herausgefunden, daß ihr die Grenze des Weiblichen so weit über schreitender Heroismus im Wesentlichen auf eine ihr selbst unbewußte und nur in unbewachten Momente scharf her vortretende Eitelkeit zurückzuführen sei. (5s schmeichelte ihr. auf einem erhöbe ereil Standpunkte zu stehen als die weit überwiegende Mehrzahl ihrer Gc schlcchtsgenossinncn, ans deren SIln vendascin, wie sie es nannte, sie mit Geringschätzung hiiiabschante. Tas trotz aller Anstrengung doch hin und wieder eine echt weibliche Schwäche durchbrach, das sreilich vermochte sie nicht zu hindern. So stieg auch jetzt flüchtig in ihr der Gedanke auf. daß Peter Pctrowitsch mit seinem einfache, gesunde Menschenverstände doch viel leicht das Richtige getroffen habe könnte, daß die Gefahr, die ihnen drohe, sehr groß sei. Aber sie vcrwars diesen Gedanken scsort wieder es wäre ja zu beschämend gewesen, ihm, dem geistig utcr ihr Stehende, auch nur in einem einzelnen Falle ei Ucbergcwicht zu erkennen zn sollen. Instinktiv suchte sie Schutz vor fol chcn unbequeme Gedanke, indem sie wieder zu handeln begann. Sie begab sich, ohne das mindeste Bange z empfinden, zu dem Stell dichcin, das der Bagabuud ihr gegeben hatte. Aber wider Erwarte fand sie denselben nicht an dem bestimmten Platze. Sie wartete eine Bicrtelstunde, eine halbe Stunde er erschien nicht. Acrgerlich wandte sie sich zum Gehen. Kaum indessen mochte sie etwa hundert Schritte i der Richtung nach dem Schloß zurückgelegt haben, als ei Wie derholtcs Pst, Fräulein Gertrud!" sie veranlaßte, sich umzuwenden. Es war Wcsncr. Ihm war gar nicht recht wohl bei der Sache. Er Halle sich bis zu dem Augenblick, i welchem Wera sich dem Schloß so weil ntthcrte, daß eZ für ihn bedenklich erschirn, ihr zu fol gen, den Kopf darüber zerbrochen, wie er sie wohk von der Fahrt nach Retschin abhalten könne. Er hatte unweit der Pforte im Bersteck gelegen und immer noch gehofft, daß ihm ?i Auskunsts Mittel einfallen werde. Um eine Ent schnldigung für fein Zögern war er nicht verlegen. Ich bin von dem Gendarmen nicht schlecht gehetzt worden," erzählte er mit anscheinend keuchender Stimme. .Tcr verjluchte Kerl hatte mich beinahe schon am Kanthaken. Wäre das Gestrüpp nicht so dicht gewesen, daß er sich kaum durcharbeiten konnte, so säße ich jetzt hinter Schloß und Riegel." .Weshalb denn?" Ja, das kann auch nur so ein feines Fräulein fragen,' das vo Gott und der Welt nichts weiß," höhnteer. .Freilich, wäre ich ein Gutsbesitzer wie Ihr Pater oder auch nur ein lumpiger Kammer zicnrath mit zehntauscnd-Zhalcrn Ein kommen, so würde der Gendarm höflich die Hand an den Helm legen, wenn er mich sieht. Aber in der Kluft' erwies auf seinen schäbigen Anzug .hält mich gewiß Niemand sür einen Gardelicute aut in Eivil. ,So ein Kerl von einem Bagabnndcn !' heist eS da gleich, .in's Loch mit dem Halunken, wen er keine genügenden LcqitimntionSpapicie hat und keine Arbeit nachweisen kann.' AIS ob die immer so leicht zu haben wäre !" .Wenn Sie wirklich arbeiten wollen, so finden Sie jetzt im Sommer bei der Ernte doch gewiß Beschäftigung." Mit der Klnst" er blickte wieder auf seinen zerrissene Anzug .nimmt mich kein Bauer. ,Abcr warum soll ich Ihnen gegenüber den Tuckmäuscr spie Ich? Mir liegt auch gar nichts an der Arbeit. Tas fehlte mir noch, mir die Knochen ans dem Leibe z rackern, da mit so ein Gutsbesitzer oder Bauer sich von meinem Schweiße mäste kann., Nein, dazu ist Heinrich Motiel zu ,nit." ..! l.v cur t;.:u küi ixcüf-:- verci! i:;it lex cr;ijf:i Fuiii tir den Gentüi Hlfll?" .Ach. mache ich mir sonst cns denen ! lier.'uil freilich wr rZ clwaS Anderes." Wann denn?" .Nj, wenn sie die zwanzig Thaler bei mir sind,, waS salUe ich dann sage, wo ich sie her habe? Sie dursle ich doch nicht verrathe. Ta hatte es natürlich geheißen, ich hätte das Geld gestohlen. Und dann war ich geliefert." .Was werden Sie denn aber jetzt machen, um einer solchen Gcsahr z entgelikn?" Jetzt vergrabe ich das Geld irgendwo im Walde und hole mir blos immer einen Thales davon. Aber ich glaube, ich höre Tritte liier im Park ist es nicht geheuer, kommen Sie weiter mit hinein in den Weid." Tas möchte ich nicht." Haben Sie Furcht?" Furcht?" Sie zeigte ihm-eine?, klci neu Taschenrevolver. Sehen Sie. das genügl, um mir ein halbes Tutzcnd von Leuten Ihres Schlages vom Leibe zu halten." Po mir haben Sie nichts z furch tcn." Ich gehe gern sicher." Se kommen Sie wenigstens mit zn rück bis zur Pscric. damit ich im Noth fall rasch i den Wald kann." Meinetwegen." Sie gingen zur Pforte. .Nun aber sagen Sie mir, was Sie noch gehört haben!" sprach Wera, an dics,r flehen bleibend. Ja aber das. was ich Ihnen gestern Abend schon gesagt habe, ist doch auch eine Belohnung werth." Ich sagte Ihnen ja schon, de,ß mich die Sache eigentlich gar nicht intcressirt." Und doch sind Sie hierher geloin mc? Fräulein, den Heinrich Motte! machen Sie nicht dumm." Ich will ja nicht sagen, daß Ihre Mittheilungen ganz wcrthlos sür mich wäre, aber allzuhoch dürfe Sie Ihre Forderungen auch nicht spannen." Ein paar Thaler kriege ich boebabw noch?" Hier sind fünf Thaler, imi die gleiche Summe erhallen Sie noch ein mal, wenn das, was Sie uir noch sage werden, wenigstens einigermaßen Interesse bietet." .Tas läßt sich schon hören. Also gut: Kaspary hat die Kleider, welche die Mörder getragen haben." In der That? Wo waren sie denn?" Er bewunderte innerlich ihre Selbst bchcrrichnng. Nicht eine Miene hatte sie verzogen, während er erwartet hatte, sie werde Furcht oder Schrecken zeigen. , In einem hohle Banin," versetzte er, sie och minier scharf beobachtend Und Kaspary meinte, in Berlin würde er schon herauskriegen, wo die Sachen hcrstammcn, wenn auch Monate darüber vergehen sollten." Er denkt, die, welche die That vcr übten, werden so lange stillhalte, bis er das heraus hat? Wenn c'. (ich nur nicht täuscht !" Tie Sachen sind nicht in Berlin ge lallst, schloß er ans ihrer Sicherheit. Tiefe Ermittelung war immerhin von 'Werth. Wissen Siefonst noch etwas?" frug sie ihn weiter. Ich muß mich besinnen. Es fällt mir nicht Alles so rasch ein." Jch habe aber mehr zn thun, als hier zn warten, bis Ihr Gedächtniß sich gcsc.nfi hat." Bicl werde ich wohl überhaupt nicht mehr wissen," mußte er zugestehen. Es scheint mir auch so. Nun noch eine Frage: Wann kehrt der Müller bursche voraussichtlich zurück?" Ich denke, morgen." Woraus schließen Sie das?" So etwa zwei bis drei Tage pflegt er gewöhnlich sorlznbleiben." So kann er heute schon zurückkam nie,', denn vorgestern ist er schon weg gegangen." Schon vorgestern?" Ja. Micökos Mutter sagt, daß die scr in der Nacht von vorgestein weg gegangen sei, also müßte er den Müller getroffen haben, wenn Letzterer nicht schon vvrgcstcrn weggegangen wäre." Ach, wenn der auökncift, thut er es immer in der Nacht, damit man ihn nicht weggclien sieht." .Man soll ihn nicht weggehen sehe? Warum denn nicht?" Na, meine Sie etwa, er geht weg. tun in der Kirche zn beten?" lachte Wcs er. Ah so. er geht auf Ticbstahl an." Ter angebliche Stromer zuckte die Achsel. Wohl möglich, licbcS Frän lein." Wenn er nun aber ertappt wird?" Tan brummt er eben dafür. Tas ist ihm schon mehrmals passirt." Und das könnte jetzt auch der Fall sein," sprach sie nachdenklich. Ta könnte Micsko lange ans ihn warten." Wesner biß sich auf die Lippe. Nochmals hatte er eine Unvorsichtigkeit begangen, die seine Bemühungen zu Nichte machen konnte. Nie wieder wollte er ein solches selbständiges Borgchcn wage, das ahm er sich scst vor. Er war doch nicht schlau genug dazu. Tas könnte ich bald heraushaben." meinte er. . Auf welche Weise?" Ich weiß, wo er hinwollte; ich brauchte nur da nachzufragen." Ist es weit?" Heute Abend würde ich zurück fein." Ein Hosfiiuiigstrahl leuchtete in ihm auf. Wenn es ihm gelang, sie bis zum Abend zurückzuhalten, so war nichts ver lorcn ; spätestens mit dem Abcndzngc mußte doch Kaspary kommen, und der würde, so hofjte er bestimmt, die Sache schon wieder in das rechte Geleise brin gen. Aber diese Hosfnnng erlosch so rasch wieder, als sie unfgcslackcrt war. Es ist nicht nöthig," sagte Wera in bestimmtem Tone. Mein Interesse sür die Sache geht nicht so weit." Und mein Geld?" Hier haben Sie noch die anderen füns Thalci, damit mag die Sache er ledigt sein." Und wenn ich noch etwas erfahre?" W't i!'!'.'.'.'!! Sie es? Ein solcher Zu fall ?:.-:.-. b?ll n.-1 1. Ich tonnt.' clx .I '.....) t.cloch Ui." Ter ist zn lli:q. um sich, v?:i Ihnen recbachlen zu l.is'en," .Bicllkiä'l .klingt eS doch." . Ta? Mißlingen ist nur z wahr scheinlüt!. Sie dürfen sich j.i nirgends jchcn lauen." In diese, Anzüge freilich nicht Aber wen ich mir einen anderen laufe. dann acht es schon, ch denke " Nein, nein," schnitt sie ihm das Wort ob. Ich verzichte ans Ihre fer neie Hilfe." Sie sprach in so bestimmtem Zone. daß er wohl einsah, jedes weitere Trän gen in sie würde vergeblich sei und höchstcus ihre Berdacht wecke. Sie hatte augenscheinlich eine Eiitjchliin ge faßt, den zu andern ihm keiiicnsalis ge lmgcn würde. Adieu !" sagte sie kurz und wandte sia, dein Echloiie zu. Tas Einzige, was er nun noch thun konnte, war, sie möglichst im Auge zu behalten. Um ,1 Park nicht aufzusal len. mußte er natürlich erst wieder sei Stroniergcwand ablegen. Nachdem er dann den Gendarmen ge bete, sich sür alle Fälle bereit zu hal tcn, was dieser, glücklicher Weise gerade durch seine Ticnstpslichten wenig, An sprach genommen, bcrcitwilliast zusagte. suchte er sich in einem Gebüsch, das den Gipse! eines kleinen Hügels krönte. einen Beobachtuiigsposten aus, von dem er das chlop vollständig übersehen konnte. Fast eine Stunde mochte er auf dein selben zugebracht haben, ohne irgend etwas von Wera zu sehen, und er sing schon an, z fürchten, daß diese sich vielleicht durch die Hinterthür seiner Beobachtung entzogen haben möge, als er sie mit dem Lieutenant ans der Thür treten und den Weg nach dem Torfe zn nehmen sah. Sie wollen wahrscheinlich noch ein mal nachsehen, od Mic-ko nicht zurück ist, dachte Wesner. Er hielt es nicht sür nöthig, ihnen zu solgc, da Wera kei ncrlci Gepäck bei sich führte und jeden falls das Schloß nicht ohne solches ver lassen würde. Am liebsten wäre er jetzt in ihr Zimmer geschlichen, aber er fürch tete, von Petrowitsch dabei überrascht zu werde, dc er nirgends sah und der sich jedenfalls im Schloß aufhielt. Ta sah er Gertrud aus den. Schloß kzinincn. Eilig verließ er sein Versteck und bat, an dein jungen Mädchen vorbeigehend, dasselbe in, höflichsten Tone, sich nach irgend einem Ort zn begeben, wo er sie unbeobachtet sprechen könne. Er sei der Beamte Kasparys, sügtc er hinzu. Unter andere Umstanden würde Gertrud wohl schwerlich seiner Anffor- dcrung Folge aeleistet haben, und auch jetzt besann sie sch, ob sie es thun solle. Aber sein Ton wi.r so dringlich, daß sie nachgeben zn müsse glaubte. Kommen Sie nach ber Birtenlaubc," gab sie ihm zur Antwcrt und schritt nach dieser voran. Es liegt mir sehr viel daran, gnä diges Fräulein," beginn er" ohne Um schweife, in das Zimmer des Fräulein Lassowitsch kommen nd einige Minu ten, vor jeder Störung sicher, in dem selben verweilen zn können." Ich weiß nicht, ob ich dazu meine Hand bieten darf," meinte Gertrud. .Es liegt in hohem Grade im In tercsse der Untersuchung." .Tas mag ja sein, a'ier ich weiß doch nicht, ob ich mich dadurch bestimmen lasse darf." , Herr Kriminalkommissär Kaspary würde Ihnen sehr dankbar fein." Ja, wenn er selbst hier wäre " Es ist das beste, ja vielleicht das einzige Mittel, um nachzuweisen, daß Fräulein Lassowitsch schuldig ist." In welcher Speise wollen Sie diesen Nachweis führen?" Ich bin überzeugt, daß sie jetzt grö ßcre Schuhe trägt, um nicht merken zu lassen, daß ihr Fuß in die von Herrn Kaspary und von mir gemessenen Spn ren paßt." Sie sagte mir, als ich ihr meine Verwunderung darüber aufsprach, daß sie ihre hübschen kleine Fuß durch so große Schuhe entstelle, sie müsse es ihn, weil sie Frostbeulen an den Füßen habe." Jetzt, mitten im Sommer?" Es kommt vor, daß alte Frostbeulen im Sommer anfbrechen." Aber wohl nur sehr selten. Tas ist eine Ausrede, die mir nur um so mehr zeigt, daß ich mit meinem Berdacht Aecht habe." So gehen Sie doch jetzt hinein; sie ,,t sort." .Sie kann aber jeden Augenblick zn riicktehrcn. und ihr Ticner ist jeden salls auch im Schloß." Tann wählen Sie am besten die Mittagszeit." Und wenn ein Tiener mich trifft, während ich hinaufgehe?" So sage Sie. ich hätte Sie ersucht, in meinem Zimmer ans mich zu warten. Es liegt gleich neben dem der Russin." Tansend Zank, gnädiges Frän lein!" Wenn es aber nicht nöthig ist, neu neu Sie mich nicht. Fräulein Lasso witsch hat so schon Verdacht aus mich. Sie sieht mich manchmal so eigcnthüm I,ch an." Ich hoffe, auch so durchzukommen. Nochmals besten Tank." Er begab sich vorsichtig wieder in sein Versteck. Eben, als die Mittags glocke läutete, kamen Fritz v. Brcdoiv nd Wera zurück und gingen in das Speisezimmer. Er wartete einige Minu ten, dann trat er ebenfalls dnrch das Portal. Er schien Glück haben zn jol len ; ohne auf irgend Jemand gestoßen zu sein, kam er an das Zimmer WcraS. Es war zwar verschlossen, aber der Schlüssel steckte, und er zögerte nicht, die Thür zu össncn und cinznlreten. Z seiner wenig angenehmen Ueber ra schung sah er mehrere nahezu fertig gepackte Koffer herumstehen. Sie war jedenfalls dabei, ihre Abreise vvrzubc reiten. Ta das Mittagessen aber sicher lich etwa eine Stunde wahrte. Halle er doch noch Zeit, seine Naeliforschiiiige gründlich durchzuführen. Mit äußerster Vorsicht entnahm er dein iln zunächst ;:.'!'.'!!?.' .ss".,rr k.v::.:'is cfivu'ui Ueidii. 1 i ! unter ;UMi saus r ei paar ?iuüf!;c iiie'!A;':i. deren c'Mcn t:n:.iii i: die vo il;::i ewit nominellen clurcu paßic. Tie weidei, mit B.slg belegt!" rief kr freüki,, ans nd barg sie in-de Zasche seines Rockes. Tan legte er die Kleiner genau so. wie sie gelegen hatten, n ieder in den ttosiei und wollte eben mit seinen, Raube das Zimmer verlasse, als draußen aus dem ttorri vor Stimme laut wurde. Z seinem Schrecke erkannte ei unter ihnen die Wcras. Tie andere schien Petrowitsch anzngchöre. den Beide bediente sich der russische Sprache. Was sollte er thun? Trat er jetzt hinaus, so mußte sie unbedingt Verdacht schöpfen, und seine Behauptung, er habe auf Fräulein Gertrud warten wollen uud sich wohl nur in, Zimmer geirrt, konnte schwerlich diese Verdacht ciitkraste. Und was erst, wen sie 'das Fehlen der Schuhe bemerkle? Mit Blitzesschnelle schösse diese Ge danke durch sein Hirn. Er mußte sich verberge. Aber wo? Tie Stimmen näherten sich, es war keine Zeit zu verlieren. In, nächsten Augenblick lag er unter dem Bett. Es war die höchste Zeit gewesen. den die Thür össiiete sich, d Wera und ihr Ticner traten ein. I'.. Kapitel. Kaspary war darauf gefaßt, mit Tvktor Tclinann keine Icichlc tad z haben. Aus Gründe der Vorsicht lohnte er am Bahnhos Thiergarte, dicht vor Eliarlot?ebirg. den Kutscher, dessen Trvschke er bisher benutzt hatt'', ab und nahn, in Eharlottenbnrg ein anderes Gefährt. Er wurde, nachdem er angegeben, daß er tominc, ni sich nach einer Pa ticntiii zu erkundige, in das Sprcch zimmcr des Direktors geführt, der ihn ziemlich lange warten ließ. Endlich trat dieser ein. Wcniit kann ich Ihnen dienen, mein Herr?" frug er sehr hdflich. .Mein Name ist Lassowitsch." stellte Kaspary sich vor. Iwan Lassowitsch. Ich komme im Auftrage meiner Nichte Wera, nm mich zn erkundigen, wie es deren Gesellschafterin, Fräulein Olga Tanoff. geht." . Sie werden mir verzeihe, mein hochverehrter Herr Lafsowitsch. wenn ich, ehe ich Ihnen diese Auskunft er theile. Sie bitte, sich z legitimire. Es 'oinuit heutzutage, wo Alles aus den grmcii 'frivatirrenanstalten herumhackt, so häufig vor, daß Personen, welche Material sammeln wollen, unter irgend eine! Borwand sich hier einzuführen suche. Sie habe doch jedenfalls eine Visitenkarte bei sich." Jeder Andere wäre hier leicht in Ver lcgenhcit gekommen ; der gesandte Kaspary nicht. In der sicheren Voraus sichl, daß der Arzt nicht Russisch ver stehe werde, zog er aus seiner Briefe lasche das Schreibe Boris Mcrischofss an die russische Gcsandtschast hervor. .Ich habe mehr, als Sie verlangen," rief er lachend. .Hier ist der Pries mei er Nichte, in dem sie mich bittet. Nach richte über Fräulein Tunosf einzn ziehen. Sehe Sie, hier steht es: ,Fragc doch, bitte, einmal bei Herr Toktor Telinann in Eharlottcnburg nach, wie es der armen Olga geht.' Tas wird doch wohl genügen?" .Vulliländiq," antwortete Toktor Telmann verbindlich, den Brief zurück gebend. Sie müssen, darum bitte ich nochmals, meine Vorsicht mir nicht ver argen." Keineswegs." Nun denn, Herr Lassowitsch, Fräu lein Tanoff leidet a einer der am häufigsten anftretenden Formen des Irrsinns. Sie bildet sich, wie wiewohl schon wisse werden, ein, Wera Lasso witsch, Ihre Nichte, zu sein." Kaspary hatte Muhe, lein Ersta neu bei dieser Mittheilung z unter drücken. Ein ganz euer Argwohn stieg , ihm ans. sollte vielleicht die, welche sich in Brcdoiv für Wera Lassowitsch ausgab, in Wirklichkeit Olga Tanosf sein und ihre Herrin hierher gebracht haben, um sich ihrer zu entledigen und deren Rolle zu spielen? Ich weil! das," eiitqcgncte er ruhig. Sie bchant noch dabei?" Mit größter Bestimmtheit." .Sonderbar." Ja, es ist das so eine Art Größen mahn. Im Anfang war sie auch sehr nngeberdig nun, wir haben ja Mittel, solche schlimme Patienten zu bcrnhi gen. Etwas drastische Mittel?" Sie sind leider nicht immer z ver meiden," gab Toktor Telinann zn. Tas Interesse der anderen Patienten, die sonst leicht mit aufgeregt und in ihrer Genesung gehindert werden, for bett es." .Natürlich." Jetzt ist sie ruhiger geworden, hat aber gestern och i einem plötzlichen Wnthansall zwei Feiisterscheibe zerbro chcn." Tann ist also auf baldige Gcucsung keine Aussicht?" Leider nicht." Ich dachte es mir. Es ist von Wich tigkeit, Herr Toktor, daß die Kranke nicht eher zn meiner Nichte zurückkehrt, als bis sie vollständig geheilt ist, so daß kein neuer Anfall z erwarten siebt." Ich stimme darin vollständig mit Ihnen Übercin. Herr Lassowitsch. Ter Schaden, den solche Patienten anrichten können, ist unberechenbar. Wer mit ihnen verkehrt, schwebt in steter Lebens gefalir." Und einer solchen darf meine Nichte unter keinen Umständen ausgesetzt wer den. Ich wiederhole es Ihnen, Herr Toller, ja. ich mache es Ihnen zur strengste'! Pflicht, Fräulein Tanoff unter leinen Umständen eber z enilaf fen, als bis Sie die Garantie d.rnir übernehmen können, daß ein neuer An fall nicht z befürchte ist." Ganz wie Sie es wünschen. Herr Lassowiisch." Ans die Kosten kommt es nicht n;i, kic zahlen wir gern, da d.,s cxr.'.t junge Mädchk meiner Ni'clüe stets sehr er- tftiii ,1:15 i . r e,!c.lg:t? r:X." T.r Irü.'i ri.b u.'s, tie Hac.ee. .Viifer h.i! .11 nir (i;u:i le'..?i!!.',en 4 tctri;beii?fii Fall i;: niiierei eigene Familie. Ein Neue von mir. aber nicht ei Bruder von Wera, hat durch Vrrpbin maenns: deraiiig rniuiit, daß seine II 11 teiln na. .mg in eine Anstalt nothwendig miidc. Aber seine Heilung macht dort gar keine Forlichrilte. Ter Morphinismus ist wohl lieilbar?" Turchaus nicht." kies eisrig Toktor Telmaun. .Turch al!ialige Abstinenz, immer schwächere Tosen und geeignete Nkbeubekaudluttg heutzutage ganz leicht zu heilen." .So thäte ich vielleicht gut. meinen Neffe auch hierher z bringen?" .Wa4 in meinen Klafle steht, in ihn z heile, sollte gewiß geschehen." .Ich bin nicht abgeneigt, es z thun, mochte aber van doch vorher gern ein mal etwas vo Ihrer Anstalt sehen. Kann das geschehen?" Gewiß. Wünschen Sie jetzt gleich " .Am liebsten wäre es mir schon. Ich bin Tiplomat. meine Zeit ist gemessen." Toktor Telmaii klingelte. Ei Warter erschien. Rufen Sie Herrn Toktor Berger !" befahl der Tireltor. Sie entschuldigen. Herr Lasso witsch." wandte sich Toktor Telmann wieder an diesen, wen ich mich des Vergnügens berauben mß, Sie per söulich hcrumzii'ührei,, da meine Zeit gerade stark i Anspruch genommen ist. Herr Tvktvr Berger. einer meiner Assistenzärzte, wird mich vertraten." Ich bitte um Eiitschiiloignng wegen der Störung, die ich Ihnen verursache." f erwiderte Kaspary höflich; aber Sie begreifen, daß, wenn man einen nahen Verwandten hierher bringe will, nia vorher doch einigermaßen infvrmirt fein möchte." , Selbstverständlich. Ich hofsc. Sie werden mit icincr Anstalt znsricdcn sein." Ter Eintritt Bcrgcrs nnterbrach das Gespräch. Toktor Telmai, sprach einige Worte zu ihm. so rasch und leise, daß Kaspary sie nicht z verstehen ver mochte. Sie enthielten aber jedenfalls eine Empfchlnng. Ich vertraue Sie nun also der Lei tniig tteincs tüchtigsten AssistenzarteS an," fuhr Toktor Telmann. z Kas pary gewendet, laut fort. Haben Sie die Güte. Herr Toktor Berger, dc, Hcrrn Lafsowitsch Alles z zeige, was ihn intcressirt." .Auf Wicdcrschen in kurzer Zeit!" verabschiedete sich Kaspary. Ich hoffe es." Sie gingen zunächst in die Zimmer einiger Patienten, die sich gerade im Park befanden. Nicht ohne einigen Stolz wies Toktor Berger auf die clc gante Einrichtung hin. Selbst die Eisengittcr vor dc Fenstern hatten nicht etwa die For, pliimpcr Stangen, wie man sie in Gefängnisse sindet. sondern die geschmackvoll entworfener Arabesken. ' An jeder Thür befand sich eine Ro sctte. welche sich znr Seite drehen ließ und es ermöglichte, vom Korridor ans das ganze Zimmer z übersehen. .Das ist eine unerläßliche Vorsicht? maßregel," erlärte der junge Arzt. Bei Tag und Nacht muß eine perma nente Kontrolle stattfinden, um Un glücksfällc oder Selbstmordversuche zu verhüte." Tie bisweilen dennoch vorkommen?" Sehr selten. Ich bin allerdings erst seit zwei Jahren in dieser Anstalt, aber während derselben hat sich nicht ein ein zigcr Selbstmord ereignet. Es liegt natürlich in eminentem Maße im In tercffe der Anstalt, daß TerartigeS ver hütet werde. " Sie kamen' in ein Zimmer, in dem zwei Herren mit einander Schach spiel tcn. Kaspary sah einige Minute zn. So sehr er vor Ungeduld brannte. Olga Tanoff z sehe, durste er dies doch nicht zeigen, um leine Verdacht z errege. Tiefe Herren spiele Beide sehr gut," bemerkte er. als sie dieses Ihn ,11er wieder verlassen hatten. Ter eine ist sogar Meister in diesem Spiel." Und dennoch geisteskrank?" Tie Erkrankung einer Partie des Gehirns schließt nicht ans. daß die ande rcn vorzüglich im Stande sind." gab Toktor Berger zur Antwort. Wir habcn hicr Leute, mit denen Sie sich stniidenlang unterhalten können, chne im . lyeriiigstcii z ahne, daß sie an einer geistigen Störung leiden." , ' .In dcr That?" Gewiß. Manche sind ja auch pcrio disch ganz gesund, und nur von Zeit zu Zeit tritt das Uebel auf. Oder sie leiden an einer firen Idee, und solange dieser wunde Punkt nicht berührt wird. 1 ist bei ihnen nichts von einem Leiden zn spüren." Dennoch müssen sie in dieser Abqe schlossenhcit leben?" Tas ist unerläßlich, weil man nie wisse kau, wann wieder ei Anfall eintritt." Sie kamen jetzt in den Park, einen große, mit hohen Bäumen und Rasen stücken versehenen Garteniaum, i wel chcn, eine An.zahl Patienten entweder im Gespräch umherging oder an den Tnrn geräthen übte odcr eine gleichfalls elegant eingerichtete Kegelbahn benutzte. Einer der letztere trat jofoit. als er den Arzt bemerkte, auf diesen zn. Meine Frau ist gestern hier gewesen. Herr Toktor." sagte er. aber nicht zn mir gelassen worden." .TaS glaube ich kaum. Herr Meid rich," antwortete Toltor Vergcr. Waruni sollte sie nicht zn Ihnen gelas. seit worden sein?" Tas kann ich eben auch nicht be greisen." Nein, ei. Sie täusche sich oder Sie sind getauscht worden. Wer hat Ihnen denn gesagt, daß Ihre Fran hicr gewesen ist?" Ich habe ihre Stimme gehört. Sie warii Besuchszimmer." Sie haben jedenfalls die Stimme mier anderen Tarne für die Ihrer Frau gehalten. Ich werde übrigens nachfragen und Ihnen morgen ge ane Bescheid geben." Im,.th..m,,