Unrersöhnlich. Lkizze ui dem Wiener Leben von S r Jt u 9 t n. Wort der Erklärung, ouS welcher Hand die großmüthigk spende kam! .Haft Tu denn keine Idee, von wem das Geld sein kann?" erkundigten sich die Madchen abwechsend. aber Frau Venesch schüttelte immer wieder den Kopf, denn sie mochte bin und her Wie lange Frau Vencsch so regungs lai dagestanden und in'S Leere schaut hatte, sie wußte ti wahrscheinlich rathen, so viel sie wollte, sie fand nicht selbst nicht. Unausgesetzt waren ihre deS Räthsels Lösung. Ter Reihe nach Gedanken einer bestimmten Richtung ging sie aüe sogenannten Freunde und gefolgt und hatten aus das sruygeauerie Bekannten durch, endlich die näheren Kekickt einen Ausdruck von Sorge und und weitläufigeren Verwandten, dock Kummer gebreitet, der zu fragen schien: Niemand von all' den Leuten hätte der die Antwort darauf WaS nun? Wenn sie nur aewukt hätte! Noch waren keine vier Wochen seit dem Tode ihreS ManneS vergangen und nicht nur. daß der Schmerz um den Vielgeliebten eine gähnende Leere - in ihrem Herzen hinterlassen hatte, fo pocht auch schon die Noth mit knöcherner Hand an die Thüre des kleinen Haus schwer geprüften Wittwe mehr als wohl feile Rathschläge gegeben, sie mit mehr, als leeren Redensarten vertröstet um ihr dann desto sicherer aus dem Wege gehen zu können. TaS wußte Frau Benesch. daS hatte ihr Herz mit doppelter Bitterkeit erfüllt, und eine unabweisliche Empfindung sagte ihr deshalb auch jetzt, daß der anonyme Spender nicht auf dieser Fährte hälts. Bald kamen unbeglichene alte ,u suchen sei. Rechnungen, bald neue Auslagen, ganz So beaann sie ihr ganzes Leben zu . i nrt k. ! e rr w.nl . , . - , . zu schwelgen von den MvursNlnen oes relapltulnen, gnn immer Wetter zu täglichen Lebens, und der geringe Baarvorrcth schmolz erschreckend rasch dahin und waS dann, wenn der letzte Gulden aewechselt sein würde? Wie lanae konnte daS noch währen ? WaS sollte sie mit ihren beiden Töch tern beainnen. drei Hülflose Frauen. die nie an'S Verdienen gedacht hatten und mit einem Schlage auf sich selbst angewiesen waren? Um des Himmels willen, was fange ich nur ans" lag ihr Tag und Nacht die bange ffraae in den Obren, und sie konnte den fürchterlichen Gedanken an die un gewisse nächste Zukunft nicht los wer den. , .Mama, was thust Du denn? erkundigte sich jetzt eine jugendliche Stimme im Nebenzimmer, und da Frau Benesch nicht gleich antwortete, kam Emma m ihrem dürftigen Trauer kleide herein, um nachzusehen, was es denn gäbe. .Ach, immer dasselbe sorgenvolleGe ficht! .Mama, schau', sorg' Dich nicht so ab,- bat Emma schmeichelnd, wir werden ja nicht verhungern vielleicht kommt die Lotti schon jetzt mit einer guten Nachricht zurück, sie soll ja die Anstellung bekommen!" .Ja, ja, wenn's nur wahr ist!" ant ortete die bekümmerte Frau Und ich werde auch verdienen. luhr Emma fort, .ich gebe früher keine Ruhe, weißt Du, und menn ich mich auf den Kopf stellen muß und Du wirst unseren kleinen Haushalt füh- ren!" .Ta3 schon." nickte die Mutter, ..ich will ja gern alle Arbeit thun, aber woher das Geld nehmen für's Leben ? , Siehst Du, Emma, ich kann jetzt oft mals gar nicht einschlafen, so quälen mich die Sorgen in der Nacht noch mehr " In diesem Augenblicke klingelte es, Emma lies zur Thüre. Es war Lotti. die man erwartet hatte, aber ihr niedergeschlagenes Gesicht sagte deutlich. daß sie um eine Hoffnung ärmer heim gekehrt war. .Nichts?" fragte Emma. Vorläufig nichts." antwortete die Schwester, ich soll in zwei bis drei Wochen wieder kommen, vielleicht findet sich dann etwas." Auch die Mutter war hinzu gekom men, und ein schmerzliches Zucken in ihrem Antlitze besagte, daß sie die letzten Worte keineswegs überhört halte Eine Weile wechselten sie kein Wort, aber plötzlich überkam die Mutter das Bedürfniß, ihrer innerlichen Verzweig lung Luft zu machen, und sie sagte mit gepreßter Stimme: Kinder, wenn das nicht bald anders wird, halte ich es nicht mehr lange aus!" Und jetzt schluchzte sie laut auf. .Geh', Mama, verlier' doch nicht den Muth!" suchten die Mädchen sie zu trö ften, obschon auch ihnen das Weinen verzweifelt nahe war. Es gelang ih neu auch, die erregte Mutter zu U schwichtigen, aber die gedrückte Stirn mung blieb zurück und lastete auf allen Dreien gleich schwer. Jene Stirn mung, wetqe na? m geoampner, ein silbiger Rede gefällt und jeden Wohn räum mit Gewitterschwüle erfüllt, wo die Menschen das Herz so voll haben und schweigen. Da klingelte es plötzlich wieder. Emma flog zur Thüre und rief als- bald: Der Briefträger hat einen recom mandirten Brief für die Mama!" .Für mich?" meinte Frau Benesch kopfschüttelnd und unterschrieb hastig das Recipiffe während ihr Blick unver- wandt auf die Adresse des Briefes at- richtet blieb. Diese Handschrift war ihr jedoch vollkommen fremd. , .Bon wem denn?" fragte Lotti 6e gierig, und auch Emma drängte sich gleichfalls heran. .Ich weiß selbst nicht," sagte die Mutter in sichtbarer Aufregung und bemühte sich, mit einer Haarnadel das Couvcrt aufzuschlitzen. Ihre Hände zitterten vor Ungeduld, aber jetzt war eS offen und sie enlnaym das schrei den nein, es war kein Blies, son dern bloS ein zusammengefaltetes Stück Papier und daraus stand: .Der Be dürftigen." Sie breitete das Papier auseinander und es lag ein blanker Hunderter darin. .Ja, von wem ist das?" riefen alle Drei fast gleichzeitig. Frau Benesch durchsuchte nochmals das Couvert. riß es schließlich ganz auf. aber es war und blieb leer. Kein rück, bis sie beim Elternhaus angelangt war und da tauchte plötzlich eine Ge ftalt auf, deren Umrisse arg verblaßt waren im Laufe der langen Jahre, aber dennoch ' Er hieß Wleser. Friedrich Wieser, ein junger Eomptoirift bei ihrem Bater, und der war fo närrisch verliebt in das Töchterchen feines Prinzipals, daß er schließlich entlassen wurde ein armer Teufel, wie er war, lachte ihm der Herr Chef in'S Gesicht, als er seinen Herzenswunsch vorbrachte umsonst berief er sich darauf, daß ihm auch das gnädige Fräulein gewogen sei mein lieber Freund," hatte der Prinzipal die Unterredung beendet, schlagen Sie sich meine Tochter ein für allemal aus dem Kopfe, denn für die möchte ich doch eine bessere Partie suchen." Frau Benesch rief sich alle diese Te tails in's Gedächtniß zurück, bis sie ih ren seligen Vater förmlich reden hörte, wie er sie in's Gebet nahm und ihr we gen der verweinten Augen eine ordent liehe Strafpredigt hielt. .In sechs Wochen denkst Du nicht mehr an ihn!" hatte er damals ausge rufen, und feine Lebenserfahrung hatte ja Recht behalten. Sie hatte bald darauf geheirathet. und der verschmähte Comptoirist siel immer mehr der Vergessenheit anheim. obschon er in seinem Abschiedsbrief ge beten hatte: Vergessen Sie mich nicht ganz, ich für meinen Theil werde Sie nie vergesse. euher hatte sie nur ab und zu ge hört, daß es ihm recht gut gehen sollte. daß er ein wohlhabender Sonderling geworden sei. aber eigentlich, ging es Frau Benesch plötzlich durch den Kopf. mußte sie ja diesen letzten Brief noch irgend wo unter ihren alten Ennnerun gen aufbewahren der mußte ja sofort Ausschluß geben. Frau Benesch faß auch schon vor der onenen Schreibtischlade und durch stöberte haftig all' die Sächelchen. welch, zierlich geordnet neben einander lagen und in ihren persönlichen Beziehungen em ganzes Leben darstellten. 58aH Trophäen, kleine Geschenke, unterschied liche Andenken, die Taufmünzen ihrer Kinder, endlich stieß sie auf ein Packe mit vergilbten Briefen und entknüpfte das seidene Band, welches sie zusammen hielt. Es waren zumeist Briefe ihres ManneS aus der ersten Zeit ihrer Ehe und sie durchlätterte wehmüthig die Zeugen eines begrabenen Glückes, bis sie plötzlich auf eine andere Handschrift fließ, e? war der gesuchte Brief und oben stand von ihrer eigenen Hand ge- schrieben: Meinem guten Mannerl at- zeigt, er war gar nicht bös, sondern hat mich gelükt!" Frau Benesch traten Thränen in die Augen und ihr Blick trübte sich, aber dann prüfte sie diese verblaßten Schrift- zuge eme Wette und wußte genug. Kinder, kommt her!" rief sie. Die beiden Mädchen, die nur darauf gewartet zu haben schienen, standen auch schon da. Kennt Ihr die e Schrift?" fragte die Mutter und zeigte ihnen das ver gilbte Blatt. DaS ist ia dieselbe Schrift wie bei den hundert Gulden!" meinten Emma und Lotn gleichzeitig. In dem kleinen Haushalte der Frau Benesch stand jetzt daS Thema Wiefer auf der Tagesordnung und wurde nach allen Richtungen breit getreten. Kein Wunder! Das unerwartete Geschenk hatte die gröbsten Sorgen für eine Weile hinaus geschoben, und wenn die Mädchen auch nach wie vor an's Vev dienen dachten, fo brauchten sie noch nicht vor etlichen Wochen des Zuwar tens zurück zu schrecken. Frau Benesch besaß ein dankbares Gemüth und konnte es nicht überwinden, daß sie die groß müthige Hülfe nicht einmal mit einem schlichten Dankesworte auittiren sollte. Nein, bedanken mußte sie sich unter allen Umständen! Also zog sie hier und dort Erkundigungen ein, und erfuhr, daß Herr Wieser als steinreicher Son derling galt, daß er keinerlei Umgang pflegte, sondern allein mit einem alten Diener in seiner Stadtwohnung hause und dieselbe alltäglich blos für zwei oder drei Stunden verlasse. So weit waren die Nachforschungen gediehen, als Frau, Benesch mit ihren beiden Töchtern Familienrath hielt und zu dem Entschlüsse gelangte, es fei der Dank an Herrn Wiefer vorerst brieflich abzu statten. DaS Schriftstück wurde denn auch nach mannigfaltigen Correkturen und größeren Opfern an Briefpapier abge ' schickt, aber es verstrich e,n Tag um den anderen, ohne daß irgend welche Antwort eintraf. TaS verdroß Frau Benesch nicht tct nig. Etwas wie verletzte Eigenliebe flüsterte ihr zu, daß der Brief irnbe dingt verloren gegangen sein müsse. weil er sonst sicherlich geantwortet haben würde. Groll konnte er ja doch nach so vielen Jahren, nachdem sie beide alt und grau geworden waren, nicht mehr hegen. Gewiß, der Brief war verloren gegangen, oder nicht m seine Hände ge langt! Frau Benesch entschloß sich des halb, den einstigen Comptoiriften ihres BaterS in seiner Wohnung aufzusuchen, um ihm zu sagen, wie sehr dankbar sie ihm für die zartfinnige Unterstützung sei. TaS war sie nch selbst schuldig und je eher', desto besser. Also kleidete sie sich ' an. betraute Emma mit der Küche und schlug den Weg nach der in nenn Stadt ein, wo Herr Wleser woh nen sollte, Im vierten Stock, die letzte Thüre, sagte man ihr, als sie mit einigem Zögern die Treppe hinauf stieg. Stufe um Stufe umschlich sie mehr und mehr eine gewisse Befangenheit, ob der Frage, wie er sie empfangen würde StadtmufikuS mit der Ausführung des musikalischen Theils ihreS Programms. Sein Jetting aber faß in ihrem alt modischen schweren Seidcnkleide in der ersten Reihe neben der .Frau Bürger Meisterin, der Frau Advotatin und der Frau Amtshauptmännin". Tie Ta men hatten natürlich Freikarten. Jeden Morgen kam einer der m,t wirkenden Künstler,. der zugleich Zet telträger war. in daS HauS deS Stadt musikuS mit dem vielversprechenden TageS Programm. ES entspann sich dann immer eine große Unterhaltung zu JettingZ, Aerger. ,Jch weiß, wo daS hinaus will. Geld leihen will er. daß Tu ihm nicht einen Schilling giebst. daS sage ich Dir. Von solchen Umherziehenden ist nichts wieder zu kriegen sinn! Weshalb schrieb auch der Mensch einen solchen Bnes! .Schicke eS ihm bald. Tu weißt doch, daß sie morgen weiter ziehen," drängte sie. Er war in heller Verzweiflung. TaS ginge ja nicht, er konnte doch nicht zum Narren werden. Tu schreibst ihm?" Gebrochen wankte er zum Tisch, Wat fall ick schriben? Ne. ich thu's nicht!" rief er und schlug mit der ge, ballten Faust auf den Tisch. Sie schie nen die Rollen vertauscht zu haben, Jetting kannte den sonst so sanften gutmüthigen Mann gar nicht wieder. Und er schrieb, weil sie eS so wollte. folgenden Bnes: Lieber Freund! Ihre Ehrlichkeit rührt mich. Keiner .Nun. denn, wie wär'S, wenn ich Tir..:." .Wenn Tu mir Teine Liebe erklär teft?" und sie lachte spöttisch auf. .Ach. liebster Kurt, da wäre auch schauder haft langweilig. Ein Abenteuer aber wäre eS sicherlich nicht." .ZSiefo?" fragte er ganz erstaunt. .Weil das jeder schon seit Jahren erwartet, daß Tu endlich einmal redest und wir unS verloben und heirathen und...." .So?" meinte er gedehnt. .TaS also erwartet jeder und Tu erwartest eS auch?" .Ich? leider ja. Aber ich freute mich regelmäßig, wenn eS nicht kam. wenn eS ohne diese Liebeserklärung abging, die mir abgeschmackt vorkam: htnn siehst Tu. Kurt, wir geben vielleicht ein fühlt, daß ich eS gut mit ihm meine. daß ich menschlich bin, der will kein Geld." Na. na! Er ist der erste nicht, der sich durch solche Faxen hier eingeführt hätte. Tann stellte sie sich kampfbereit vor ihm hin, sah ihn mit scharfen durch dringenden Augen an und sagte: Tu Oben angelangt, steigerte sich noch daS hast eS schon gethan, Tu haft ihm Geld Ach waS," meinte er. der, Mann von allen, denen ich je gefällig war, hat ganz gutcS Ehepaar ab. fo ein Ehepaar. 1 i w A& :x M:i I v n : . zi s. w .n . I i...s...v . x. li r Gesliyl der unvehagllchlett. denn an der Thüre war ein Schild angebracht, auf dem eS hieß: Betteln und Haust. ren, sowie jede Art von Belästigung ist streng verboten!" Frau Benesch trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Aber nein! Jetzt war sie einmal hier und wollte ihn sprechen. Also zog sie die Glocke. Eine ge räume Zeit verstrich, dann wurde der Judas geöffnet und eine barsche Stimme rief: Was wollen Sie denn?" Ich möchte Herrn Wieser sprechen.' erwiderte Frau Benesch. Er ist nicht zu Hause!" Wann könnte ich ihn also sprechen?" Weiß ich nicht," brummte die umme orinnen, uno nuqs war oas Guckloch zugeschoben. Frau Benesch trat verblüfft den Rück- weg an, und um nicht ganz unver richtete? Tinge fort zu gehen, , pochte sie bei'm Haushälter besorgt an und trug ihm ihr Anliegen vor. Ja. meinte dieser würdevoll, der gnü' Herr ist, was man so sagt, ein Sonderling zu dem kommt über- Haupt Niemand hinein, höchstens daß die Wäscherin alle Samstag die Wäsche abholen darf!" Wenn ich ihn aber sprechen muß?" Wissen's, gnä' Frau," entgegnete ver Hausmeister proteglrend, das Ein gegeben, ich sehe eS an Deinem Ge stcht. Er schwieg. Nun ergoß sich aber ein Wortschwall über ihn. der' schier kein Ende nehmen wollte. Er griff zu einem sonderbaren Mittel, ein Mittel, daS sie beruhigen mußte. Unfehlbar! Eiligst hieß er feine musikkundigen Ritter und Knappen sich in Sonntagskleider wer fen, die vorsündfluthlichen .hohen Hüte" aufsetzen und kommandirte sie vorS Haus mit ihren Instrumenten, mir das gedankt, feie sind der erste. und Sie können das Geld am besten brauchen. Nehmen Sie es denn wie der, vielleicht als Zchrpfennig auf Ihre Reife. Auch meine Frau wünscht das. io hatte der fremde Seiltänzer statt sunszig, hundert Thaler erhalten. Hundert Thaler. Jetting aber war glücklich über ihre edle That. Nur er ging sinnend, trübe umher. Ter Verlust des Geldes, mehr aber noch die Demüthigung, die er vor seinem Jetting erlitten, nagten an sei- nem ebensmark. Und dann quälte ihn auch das Gewissen, er hatte sie be logen und sich selber betrogen! Nun war das alles nicht mehr gut zu macyen. Tas ganze eben war ein anderes geworden, sein Jettina schimpfte nicyk mcyr. ad plötzlich alle Men. schen mit anderen Augen an, und von wie eö taufende auch giebt. Ein Paar. wo die beiden nebeneinandergehen und sich nichts zu sagen haben, aber auch aar nichts. Sie sind einmal verheirathet und damit bafta. Mir aber, siehst Tu. mir würde eine solche Ehe nicht ge nügen. ich müßte den Mann lieben kön nen, dem ich angehöre und " Und mich liebst Tu nickt? Mick könntest Tu gar nicht lieben?" Ach Gott, wie närrisch das klinat. Tu bist ja ein ganz netter, ein ganz prächtiger Kerl. Kurt, mit dem ein Mädchen wie ich gewiß ganz glücklich fein könnte, aber aber lieben siehst Tu. nein, lieben könnte ich Tick nickt. dazu kennen wir uns viel zu gut." Wir icnnen uns. . Ja, wir kennen uns viel u aut. Tu könntest nichts NeueS in mein Leben tragen. Kein neues Gefühl, keine neue Erfindung. Sage doch selbst. Seit Tann nahm er den Tirigentenstab zur ihm hatte der Schalk sich abgewandt, wie lange kenne ich Dich? Seit fünficbn ..v v t I ..(. ...X w ... i ... r I cv :jti . .. .. i.. ' ' 7 !ni,l nrtrtnn im Y ... Letzte Rose, wie so Hand und das Adagio pianifsimo einsam " Das war JettingS Lieblingslied. Und ihr Zorn verrauchte, Thränen liefen über ihre Wangen. Tie Poesie der längst eingesargten Jugend und Liebe hatte an das alte Herz gepocht Er schlich unbemerkt zu dem Seil tänzer. Ick bring' di fö ftig Tahler." Ter Mann fah ihn verständnißlos an Ja, ia. es hat seine Richtigkeit. Tu schickst mir das Geld morgen früh; ich weiß ja. Du kannst mir das erste nicht wiedergeben, wenn Tu's auch so oft betheuerst, aber ich will Frieden und Eintracht im Hause. Mein Jetting hat gemerkt, daß ich Dir Geld geliehen habe, sie behauptet steif und fest. Du wärest ein schlechter Mensch, der nie er nahm auch nie mehr den Brummbaß Jahren, nicht wahr? Seit fünfzehn vor die Thür hinaus und hatte nicht Jahren ist mir alles bekannt, was Tu nöthig, die Zornausbrüche feiner Frau denkst, was Du thust, alles. Nur die mit Des Sommers lebte Rose" ,u Zwei Jahre, die Tu in Amerika warst. dämpfen. Ter Reiz und die Pikanterie die kenne ich nicht. Aber auch die zwei des Lebens waren dahin. Sein Muth Jahre gewinnen mir keinen Reiz ab. . . zige, daß Sie ihn jetzt derwischen, wenn daran denken würde, es zurückzuzahlen. er z Haus kommt sehen s. dort kommt er g'rad herauf, der Herr mit'm Cylinder " Frau Benesch musterte eine kleine Weile die sich nähernde Gestalt. Den breitkrämipen Cylinder tief in die Stirne gedrückt, in stark vorgebeugter Haltung, schritt er langsam und schwer sällig voran. DaS also war er! Frau. Benesch fühlte sich etwas be klommen, aber sie überwand es, faßte sich ein Herz und trat ihm entschlossen in den Weg. indem sie sagte: Herr Wieser, entschuldigen Sie, daß ich Sie aus der Straße anrede " Er heftete einen halb unwilligen. halb erstaunten Blick auf sie Ich bin die Frau Bene ch " fügte sie erklärend hinzu. e mcyl oie ore. agle er unfreundlich. Aber Sie haben mir ja Geld geschickt, ich weiß es. Ich wollte Ihnen vios danken." .Muß ein Irrthum sein, guten Tag!" brummte Herr Wieser noch unfreundlicher, und ohne sie eines Blickes zu würdigen, ging er weiter. rau Benesch blieb wie anaewunelt Ausdruck an. peoen uno chaute bekrönen dem seit- orua, oen er amen Kauz nach aber den nächsten Monat, am selben Tag. zur selben Stunde, brachte der Briefträger wieder einen recommandirten Brief für Frau ene,ch, uno mieoer lag darin em blanker Hunderter. Ich aber nehme immer Teine Partei; ich sage. Tu bringst es doch. Nun thu mir den Gefallen, bringe oder schicke mir dieses Geld. Lassen wir das andere ruhn." Ter Seiltänzer schien den Sinn der etwas konfusen Rede schwer zu fassen. er fragte wiederholt nach diesem und war gebrochen An einem sonnigen Frühlingsmor gen ward er zu Grabe getragen, von oer ganzen kleinen Stadt ausrichtig be irsueri So'n ollen gauden Kirl lautete sein Nachruf im Volksmunde Und sie. sein Jetting! Sie entschwand meinem Ge ichts- und Gedankenkreise Was mich heute an sie erinnert bat? Eine Notiz, die ich dieser Tage in einer norooem chen Zeitung las Vorgestern ward die Wittwe des be relts vor dreißig Jahren verstorbenen stadtmustkus Stein in aller Stille be erdlgt. Sie hat ihre Zeit überlebt, Von den Jungen kannte sie Niemand mehr, und die Alten sind ihr alle längst vorangegangen. Sie hat ein Alter von neunundneunzig Jahren erreicht, Von den bescheidenen Blumenspenden, die den Sarg schmückten, hob .sich ein prachtvoller Kranz von weißen Rosen wirksam ab; aus den breiten Seiden jenem, schließlich ward ibm die Sacke schürpen. die ihn umwanden, las man fahren könnte klar. Lächelnd nickte er Erfüllung die die Worte: Letzten Gruß" und den verheirathet bin ser Bitte. Namen eines bekannten Zirkus Jettlng's poetische Anwandlung war direktors. In welchem Verhältniß der bald wieder verflogen. Sie lieb ihm Mann zu der Greisin gestanden, wissen wir nicht." Aber ich weiß es. Tas Schwert des amolles, das einlt" über seinem Haupte schwebte, hatte Jetting's hartes yerz erweicht also. Also würdest Du meine 5and . schlagen, wenn ich sie Dir anböte." Ja. iGo'tt sei Tank." sagte er. Wieso?" fragte sie. Ich sage Gott sei Dank. w?ik irf fürchtete, auch Du könnte Dir tmhU den, daß ich Dich jemals zur Frau be zehren könnte." S,e sah ihn sprachlos an. Nein, nein." sagte er lackend. ist keine Gefahr. Und daß ick's nit thue, daran sind eben jene zwei Jahre schuld, die Du nicht kennst." Sie war bleich geworden. Tie die Jabre.... in Am,. rika?" Jawohl," nickte er. ..die ?tahre In Amerika. Wisse also. dak.... hn Du versprichst mir es niemand,, , sagen, nicht wabr.. .. wisse als... und er sah sich vorsichtig um, ob auch niemand nahe, der sein Geheimniß er- wiffe also, daß ich keine Ruhe und verstieg sich in ihrem blinden Zorn zu der etwas drastischen Bemerkung: Wenn bei wedderkimmt. so smiet ick em ut de Tör!" Jetting. was bat Dir denn eiaent- llch der Mann gethan, Dir und mir? gar nichts." Tas nennst Tu nichts! Erst borgt der wildfremde Mensch Dir daS Geld ab und nachher " Giebt er's zurück " sagt er trium phirend. Siehst Du, hier sind fünf zig Thaler, hier ist der Brief. Lies selbst !" Ihre Augen wurden immer gröber. ihr Gesicht nahm einen ganz anderen einen ängstlichen Aus nie zuvor vei ivr ge- wahrte. Er hat das Geld wieder- gegeben?" Die Frage kam zitternd von ihren Lippen. Ja. Jetting.. Zeig' den Brief." Sie las: Geehrter Gönner und Freund. Sie haben mich vor Tagen aus einer großen Verlegenheit gerettet, aus einer Gefahr. darf ich wohl sagen. Noch ist sie nicht vorüber, noch schwebt daS Schwert des Eine Todtenblässe übersiel ihr ffi icQi, ne prang va d auf: qai ichon ein Weid , , Du . Du, aber was ist Dir. . nichts.. ... nichts, so plötzlich.... o.. mit einem Mal in Thränen barg, in den Stubl zurück. weinend ihr Gesicht in beide aber und Die Frau in Amerika. Von Heinrich Tornberg. Sie hatte das Leben satt. Tas Leben. Vierundzwanzig Jahre. Ja, ja, gerade yeuie vierundzwanzig Jahre und nichts hatte noch in ihr Leben ein gegriffen. Nicht einmal verliebt war sie noch gewesen und andere Mädels, die sind doch schon Ja O. . das kam sie brach aus und sinkend, Hände. Aber, Jane. Jane, was ist Dir?" Nichts nichts . . lasse rni . der Schlag kam zu unerwartet.... zu.. ,." Aber Tu liebst mich doch nicht." Ich liebe Tick nickt ick .kk. Dich immer, immer geliebt !" und wi,. der verschlug ihr das Schluchzen förm iich oie summe. Er aber Er lachte und lackte ' und mit vierzehn, mit fünfzehn und fechszehn Jahren verliebt, lachend vor ihr hin und zog sie an sich I fiA ,t i A f " h.A. I I UUH UIIUI. KJ, 9 iUUl ClUC ie Schande. Und die Thränen traten ihr beinahe in die Augen. Den Kurt, o mein Gott, den konnte sie haben, wenn sie wollte. Sie brauchte ihm nur die Fingerspitzen zu reichen. Ja, es schien sogar so gut wie ausge macht, daß er sie heirathen würde Man nahm es wenigstens allgemein an. Nur sie wußte nichts davon, gar nichts, 5ein Zetting. Erzählung von Hedmig Wigger. , VV(UW4, IIVV UflVVVI VUV WltUlil M.M H lllMfW, V..rX T fr ,V ' -..WflWl So lange ich denken kann, kannte ich Damokles über meinem Haupte; aber sie wollte nichts davon wissen. Denn rv groe Entbehrungen, die er sich !l,ttl. f.: it. .c. .n iSr: ,Y. ,; v v CV.. Cj.-- I f . iUr nn ihrom Mt4 R,..i9 wavrend seines nniu(n fia ,,k Ein Harpagon. Aus Belgrad wird berickt,t- Ab hier der 80jährige, pensionirte Oberleutnant Mll e Nikolir. (fr fiint.r. lleß ein Vermögen von 150,000 Frcs.. welches er testamentarisch dem Belgrader Waisenhaus? vermachte. Der Ver ftorbene hatte sich oieses VermNa,n ein Jetting als eine kleine, äußer leb sie Hrau Mll eisgrauen Haaren, iieqenoen grauen Augen und einer pitzen Stimme. Sie war in der Ikl nen Stadt wenig beliebt, umsomchr aber gefürchtet. Jeder scheute sich vor hrer scharfen Zunge und ihrem reckt, yaverijchen Wesen. Anders ging eS yrem Gallen, dem verrn Stadt musikus. Mit ihm wollte jeder gern zu dun oaoen, er war eine gute Saut. gab das letzte hin. wenn er damit einem yeisen ivnnie, oer armer war als er elbst, und glaubte stets das beste von emen Nächsten. In seinen freund- lichen alten Augen lachte der Schalk. Er nahm die Redseligkeit und die häu ngen Zornausbrüche fernes Jetting auch gar nicht ernst. Mitunter aller- dings, wenn es ihm mit ihren zänki chen Verträgen gar zu bunt ward. brachte er ihr ein Ständchen. Er nahm den Brummbaß, ging auf die Straße hinaus und fidelte so lange, bis eS im Haufe stille ward. Das war allemal ein Fest für daS junge Geschlecht. Da trat etwas Außerordentliches in das Leben der Ehegatten. Eine Seiltänzer und Kunstreiter truppe schlug ihre Arena auf dem Lust gartenplatz auf und betraute den Herrn Sie. edler Freund und Ihre bochge was lag ihr an ihrem Vetter Kurt? '"uno ,eines ganzen Lebens auf- schätzte Gattin, sollen sich nicht in mir Nichts, garnichts. nicht o viel. Das ane' Wammengespart. Seine getäuscht haben, ich will mich Ihres wäre gerade ein Liebhaber gewesen, wie Z"" uno Wüsche flickte er sich selbst. Vertrauens würdia erweisen und sende sie sich ihn gewünscht hätte. Und dann V.? vw Zwanzig Jahre hindurch . ' I . . " ' . . .. ntatA h i r. w w I ' Geld mit beibem batte er ihr auch noch nie von iebe ge r tuu'e -l,n0 v'eiekve Militär ' . c - . I miina , ui . . i . l . rj l . s prochen. Von ,ei Ä)ank nicht, denn r"B:x ,c -v'vue oenano IN kolge sie hätte ihn ja doch abblitzen lassen, sie c Wunflm Flickens nur noch aus brauchte so 'ne ruhige, gelassene Liebe )?relchen Stückchen. Der alte Sonder nicht. Was sie wollte, war etwas.. .. "'UUK leinem A.eilamente den etwas, was sie aus dem ruhigen Geleise unW aus. m seinem alten Korporal Ihnen daS geliehene Dank zurück Das Bnefblatt knisterte in ihrer Hand, sie las noch den Namen und das Datum, dann murmelte sie ein paar Zeilen aus dem Briefe: Tas fUft jllllll UU3 VltH . .ug I v.'viw, ,' ' vyv.VV I st. - . . ' ..v.,- Sckwert des Damokles" ..bm bm. brachte, einen Schmerz, einen Kummer. und einem einfachen Holzsarae ? - . t. t"w i . ' . . r . ' i hott tw.v m r . irgend ein Ereigniß, oas in ihr Leben "V""" wuen; als aonuch sollte eingriff. I?? J?ro6eS Kommißleintuch, Was für 'ne Leichenbittermiene mle durch das häufige Flicken machst denn?" fragte Kurt, der zu lauter Fragmenten zusammen ihr hintrat, das ist doch keine Geburts pt war. benützt werden. Die lebt tagsftimmung. wie?" willigen Verfügungen deS Sonderlings Ich weiß nicht, 's ist 'ne Stimmung ?"e befolgt, nur seine Wünsche wie jede andere?" ? Gattung wurden nicht Ader keine rosige, wie ich sehe." ,eine eiche wurde in Rosig? rosig? ich möchte wissen, wo schönen Metallsarg gebettet und na, na, das soll nicht sein: Leute, die ihr gutes Auskommen haben, gehen stolz bei uns vorbei und denken nicht daran, ihre Schulden zu bezahlen, und dieser arme Komödiant knappt sich das Geld ab! O, das muß belohnt werden! Schenke eS ihm, ia. Du schickst ihm die fünfzig Thaler zurück, er soll sie dehal ten, der brave Mensch!" Jetting!" rief er bleich mit zucken- den Lippen, Jetting. das geht nicht, nein, nimmermehr!" Ja. es wird gehen er hat Ehrge fühl gehabt, wir wollen ihm beweisen. daß wir'S auch haben. Er kriegt das Geld wieder, auf jeden Fall. Für uns ruht doch kein Segen drauf." Noch zögerte er. Was W tyr denn ein? Er konnte doch die fünfzig Thaler nicht zurückschicken, daS wäre ja Wahn 1 her eine rosige Stimmung koinmen sollte, wenn man nichts erlebt, wenn das ganze Leben so ruhig dahinfließt, immer gleichförmig. Ach, das ist zum terben langweilig." Hm. Tu möchtest also etwas er- leben, Jane. Aber waS? Ein Liebes abenteuer vielleicht?" Weshalb nicht?" entgegnete sie und zuckte mit den Achseln. oie,er mit einem tuch bedeckt. goldgestickten Bahr Durcdsckaut Commis: tfvrr inlkk., .. .k d7lBi!$al Xat gleite gemacht " Chef: Drücken Sie ihm sofort unser de?Bi?sber ftilisiren U .M''''' unsch