Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, April 05, 1900, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    MMM
,71 s
HWAW
'"ws ...
1I35
Jahrgang 20.
Lincoln, tteb., Donnerstag, 5. April 190
Ho. 4.
ggyry
Mlaud-ZIkpkschkll.
Line Cchlappe für die Briten.
SU crlUrm 350 Viamn ?
schütze.
? ' ''W
ktarke HHlifiluiiftni oiirfn sammeln sich
irdlich uuu il irnbrrlrq.
I
Deutschland.
, Berlin. 3. April.
Infolge der Vorstellungen des Vi
schofs Anzer von Schautung hat aus
Befehl des Kaisers der Minister deö
Aeufjeren, Graf v. Bülow. dem deut
schen Gesandten in Peking, Baron v.
Ketteler. qekabelt. von jetzt an dort eine
energischere Politik zu verfolgen.
Berlin. 3. April.
Trotz des schweren SchneeskurmeZ
l waren gesternTausende auf den deinen,
T um sich an der Feier des Geburtstags
Bismarck's zu betheiligen. Aehrlich
Feierlichkeiten fanden in fajt allen
Städten Deutschlands statt. Es ist
ein Ausruf für die Errichtung , einer
Bismarck-Säule erlassen worden. Un
ter den Ersten, welche hierfür gez?ichne!
hatten, befindet sich der Reichskanzler
Fürst Hohenlohe.
Bor längerer Zeit hatte die deutsche
Regierung in London energischen Pro
test gegen die zahlreichen Angriffe er
haben, welch deutsche Unterthanen
in Australien ausgesetzt sind. So
3. B. hatte der Pöbel die deutsche
flagge, welche auf dem deutschen Club
Hause in Melbourne wehte, herunter
gerissen und vernichtet. Die Antwort
der britischen Regierung ist jetzt in
Berlin eingetroffen. Die britische 9i
gierung versprach in derselben, dah
Deutschland volle Genugthuung werde
und bittet der Verzögerung der Ant
wort wegen um Verzeihung und gieb:
als Grund hierfür an, dah die Behör
den in Melbourne nicht direkt unter
der Controlle der Centralregierung im
Lande stehen, wie dies bei den söge
. nannten Kron-Kolonien der ffall ist.
Im Unterhause des Badischen Land
tages erklärte der Minister des In
nern, Dr. Eisenlohr, daft das Grvf
herzogthum in keiner Weise davon be
troffen werde, wenn das dem Reichstag
vorliegende Fleisch nspektionsge
setz abgelehnt werde. Die hier bestehen
den Sanitätsgefctze genügen, um der
öffentlichen Gesundheit schädliche im
portirte ?!ahrungsmittel fern zu hat
ten. -W
Die Kölnische Zeitung schliefet sich
dem Borschlaqe der .Post" an und ein
pfiehlt zur Aufbringung der Kosten für
die beabsichtigte Bermel)rung derFloite
eine besondere Erbschaftssteuer. Die
Berliner Neuesten Nachrichten' dage
gen behaupten, das? weder Herr v. Mi
quel noch der Reichstag eine derartige
Maßnahme annehmbar finden würden.
Der geschäftsführende Ausschuß dcö
Bundes der Landwirthe hat fast ein
stimmig beschlossen, an den Commis-sions-Beschlüsien
zum Fleischbeschau
gesetz festzuhalten: er erklärt, weitere
Conzessionen an die Freihändler, als
in der zweiten Lesung der Vorlage zu
gestanden wurven. feien unmog,,;
für die Agrarier werde das Gesetz ein
fach unannehmbar, wenn an den Eom
mtssions Beschlüssen gerüttelt werde:,
sollte.
Die Aqrar-Correspondenz" veröf
fentlicht eine Zuschrift, in der gesagt
wird, der Gang der Berathung über
die Fleischbeschau-Vorlage sei gerade
zu unglaublich. Nunmehr mühten die
Agrarier die Kanalvorlage, die Flol
tenvorlage und überhaupt alle Vorla
gen, welche Handel und Industrie stär
kcn, die Landwirthschaft dagegen bela
sten. verwerfen. Es fei gut. daß die
Osterferien den Asphalt Politikern"
noch rechtzeitig Gelegenheit geben, di:
Meinung der Schollenbewohner" zu
hören.
Betreffs der Flottenvorlage erklärt
der Vorwärts", das Centrum werde
derselben sicherlich zustimmen. Die
Schwierigkeiten, die das Centrum in
der Deöunqsfrage mache, wären nur
Komödie. Die Vossische Ztg." schlägt
zur Deckung der Kosten anstatt neuer
Steuern eine einmalige Vermögens
Contribution vor.
Die Berliner Neusten Nachrichten"
erklären mit .Behagen, der Journalist
Bchr habe der Londoner Dailq Mail"
eine? gehörigen Bären aufgebunden;
Bismarck habe niemals zu Präsident
Krüger, als dieser fein' Gast war. ge
sagt, die Engländer würden ihn l,Krü
ger) gehängt haben, wenn anstatt der
Scklafmütze Gladstone der energische
Disraeli zur Zeit von Krüger's Be
such in England Premierminister ge
wesen wäre.
Aus Landeshut im preußischen
Regierungsbezirk Lieqnitz sind alle
tschechischen Arbeiter polizeilich aus
gewiesen worden, weil es zwischr.l
ihnen und den deutschen Arbeitern
fortwährend zu Schlägereien kam.
Landeshut liegt am Fuße des Riesen
cebirges, nicht weit von der böhmischen
Grenze.
In einem Anfall von Geistesgestört
hcit warf in Leipzig der Maschinen
bauet Tetzner sein Söhnchen aus einem
Fenster seiner in der vierten Etage
gelegenen Wohnung auf das Straßen
Pflaster herab und sprang dann selbst
nach. Vater und Kind waren auf der
Stelle todt.
Konrad Graf Finrf v. Finckenstein
0 Schönberg, seit 1872 Mitglied des
preußischen Herrenhauses, ist imAlter
von 80 Jahren auf seiner Besitzung
Schönberg bei Sommerau in West
pre'.ßen gestorben.
, Das Pclizeiam n Leipziz hat die
Erlaubniß zu einem Maifeier-Umzu
verweigert.
Unzählige Kränze wurden im Mau!
fde;im zu Iriedrichsruh amSartophag
U, Altreichskanzlers niedergelezt.Dem
Hülsten Hohenlohe machte das Kaiser
paar einen einstundigen Gratulation
tesuch. Die Kaiserin überreich'? dem
Fürsten einen prachtvollenRosenstrauß,
der Kaiser ein Album mit Kopien der
Prell'schen Wandgemälde im Palazzo
Caffarelli. dein Palais der deutschen
Botschaft in Rom.
Der deutsche Bischof von Schar
tung, Herr v. Anzer. ist heute im Bei
sein der Staatssekretäre v. 5Bii!o:o vnt
Tirpitz vom Kaiser in Audienz empfan.
gen worden. Der Kaiser folgte dem
Vortrage des Bischofs mit großer Auf
merksamkeit und sagte am Schlüsse oei
Audienz die möglichste Erfüllung de:
Wünsche Herrn von Anzer's zu.
Die Malerin Grete Waldau hat sc
eben die beiden von der Reicksregieruna
ihr in Auftrag gegebenen Städtcbilei
Mainz, die' Wiege der Buchdrucker'
kunst" und Leipzig, die Ccntrale deZ
Buchhandels." vollendet. ' welche als
Wandgemälde für den Buchgewerbe
saal des Repräsentationsgebäudes aus
der Pariser Weltausstellung bestimmt
sind.
Die Frankfurter Zeitung" veröf
fentlicht eine Zuschrift aus Stockholm,
in welcher der Einsender seinem Be
fremden über die Alt und Weise Aus
druck giebt, wie der dortige amerikani
sche Generalkonsul Edivard Winslow
den amerikanischen Handel zu fördern
sucht, indem er davon abräth, Tabal
von Deutschen. Holländern oder Eng
landein zu beziehen, und persönlich
amerikanische Lieferungen amerikani
scher Maschinen, die nach deutschem
Muster hergestellt sind, aber oi guien
Eigenschaften der deutschen Maschinen
nicht erreichen, vermittelt. Um in diese,
Weise noch erfolgreickzer wirken zu tön
nen, wünsche Herr Winslow den Titel
als Legationssekretär zu erhalten; aber
in diesem Falle, meint der Einsender,
müßte sich Herr Winslow. wenigstens
nach europäischen Anstandsbegriffen,
erst recht Reserve auferlegen.
Die würtiembergische Regierung hat
sich bereit erklärt, auf ihre eizenen Post
marken zu verzichten. Es finden jetzt
Verhandlungen über die Art und Weis,
der Abrechnung zwischen dem Reich und
Württemberg statt, und sobald diesel
den zum Abschluß gelangt sind, werden
die württembergifchen Postmarken ein
gehen. Großbritannien.
London. 3. April.
Nach brieflichen Meldungen aus In
hannesburg. die aber beinahe zwei Mo
nate zurückliegen, ist es jetzt in Jo
hannesburg sehr still. Jedes Geschäft
hat aufgehört. In Pretoria sind über
'6000 britische Kriegsgefangene, deren
weitere Ernährung den Buren grohe
Sorae macbt.
Die brieflichen Meldungen bringen
eine Anzahl interessanter Nriegsbilder.
von Augenzeugen geschildert. Ein.'r
derselben beschreibt einen Kampf von
vier Buren oeaen 200 britische Berit-
tene, welche eine verlaufene Viehherde
abfangen wollten. Zu den vier uren
fanden sich noch zwölf andere, vtä(
nack längerem Gewebrfeuer die Briten
mit einem Verlust von.16 Todten und
vielen Verwundeten zummuckzug zwan
gen, während die Buren gar keine Ver
lüfte batten.
In welchen Ausdrücken hier über
den Spruch des schweizerischen
Schiedsgerichtes geschimpft wird, lsi
kaum je erkört worden.
3Me Melduna der Dailv Mail aus
Lissabon, daß britischen Truppen und
britischem Kriegsmaterial der Turch
zug durch die portugiesische Kolonie
Beira gestattet ist. hat in Paris gro
fs Unbehagen hervorgerufen.
Dublin hat sich bereits auf den nahe
bevorstehendem Besuch der Königin ge
rüstet. Die Straßen, durch welche die
Knninin lieben wird, baben eine Länge
von acht Meilen und sind bereits fest-
lich mit Guirlanden und staynen qe
schmückt. Viele Wagen und Pferde des
1 V?rswlles sind bereits in Dublin
angekommen. Das Kanalgeschwader
wird während der 3" ves Wiucyes
der Königin bei Kingston vor Anker
gehen. Bei dieser Gelegenheit niag da
ran erinnert werden, daß von den be
kannteren britischen Generälen Ro
berts, ,Kitchener, French. White und
Kelly-Kenny Jrländer sind.
Das Kriegsministerium macht be
kannt. daß' Oberst Broadwood am
Camstag 7 Geschütze und seinen gan
zen Träin verloren habe. Lord Ro
berts meldete gestern aus Bloemfon-te-in:
Gestern Abend (31. März) erhielt
ich von Oberst Broadwood. welcher in
dem 38 Meilen östlich von hier liegen
den Thaba 'Nchu war. daß er die. Mel
düngen erhalten habe, daß der Feind
in 2 Colonnen vom Norden und vom
Osten heranrücke. Er werde sich nach
den 17 Meilen näher, Bloemfontein
liegenden Wasserwerken zurückziehen,
wenn sich die Meldung bewahrheite.
Dorthin marschirte er während der
Nacht und biwackirte dort. Bei Ta
gesanbruch wurde er vom Feinde von
3 Seiten tnit Granaten beschossen und
angegriffen. Er sandte sofort 2 re-i-tende
Batteiicen und seinen Train ge
gen Bloemfontein mit einer Cavallerie
bedeckung. Etwa 2 Meilen von den
Wasserwerken überschreitet die Straße
eine tiefe Nullah oder Flußbett, in
welchem sich während der Nacht eine
Abtheilung Buren verborgen hatte.
Sie hatten sich so gut versteckt, daß
unser, Ljorposten das Flußbett durch
schritten, ohn von dem Feinde etwaZ
zu bemerken. Erst als unser Train
und die Geschütze diesen folgen woll
ten. eröffneten die Buren aus unmit
telbarer Nähe das Feuer, welchem so
fort viele Fahrer und Artilleriepferde
zum Opfer fielen. Ter Rest galopirte
zurück, gefolgt von der deckenden Reite
rei. welche schwere Verluste hatte.
Unterdessen fand Leutnant Ehester
masters von den Remingtons eine vom
Feinde nicht besetzte Fuhrt, welche von
den Truppen Broadwoods überschrit
ten wurde. Ich habe soeben erst
Broadwoods Bericht erhalten, der kein
Einzelheiten bringt, sondern nur mel
der, daß er 7 Geschütze, seinen ganzen
Train und etwa 350 Mann, unter de
nen 200 Vermißte, verlogen habe.
Als ich hörte, daß Broadwood hart
bedrängt werde, sandte ich sofort die
beiden übrigen Kavallerie-Brigaden
unter General French ab und ließ die
9. Division folgen. Diese kam nach
einem Gewaltmärsche um 2 Uhr Nach
mittags auf demKampforte an. Broad
Woods Brigade bestand aus dem könig
lichtn Haushaltsregiment, den 10. Hu
saren, den reitenden Batterien G und
U. sowie aus Pilchers berittenem Ba
taillon. Die Stärke des Feindes wird
auf 8.000 10.000 Mann g'sclxt.
Er hatte Geschütze, bereit Zahl unbe
stimmt ist."
4:55. Im Kriegsministerium ist von
Lord Roberts eine neue, gestern Abend
8:15 in Bloemfontein ausgegebene De
pesche eingetroffen, in der er die Ver
luste näher angiebt. Von der Batterie
waren 4 Offiziere verwundet, von de
nen 2 vermißt werden. Die Verluste
der Mannschaft beläuft sich auf 41.
Die ganze Mannschaft der Batterie
U" wird mit Ausnahme des Majors
Taylor iirfd des Sergeanten Sayer ver
mißt. Di Verluste der beiden Caval-lerie-Rkgimenier
ivaren nicht groß. Der
Feind zog sich gegen Ladybrand zurück
und ließ 12 verwundete Offiziere und
einige 70 verwundete britische Solda
ten bei den Wasserwerken zurück. Eine
englische Ambulanz, ist dorthin gesandt.
Von einer Wiedereroberung der Ge
schütze oder auch nur eines Theils des
Trains ist keine Red?..
Infolge der letzten trüben Nachrich
ten herrscht hier große Besorgniß.
Eine Depesche von Bloemfontein be
sagt, daß die Wasserversorgung auf
gehört hat.
In Lourenco Marques sind Kapitän
Haldanc von den Gordon Hochländern
und Leutnant Le Mesieurier von den
Dubliner Füsilieren angekommen, de
nen es gelang, aus Pretoria zu ent
fliehen. Schweden.
Stockholm. 3. April.
Baron Gustav Akerhjelm, früherer
Premier, ist gestorben.
Italien.
Rom. 3. April.
Die Abgeordnetenkammer erwählte
heute den bisherigen Präsidenten Co
lombo wieder mit 265 gegen 158
Stimmen. Die letzteren Stimmen
wurden für Signor Bianchari abge
geben. A e g y p t e n.
Cairo. 3. April.
Die Aussichten für die Baumwoll
ernte haben sich infolge des Fortschrit
tes gebessert, der mit dem Durchschnci
den des Sud" gemacht wird, so daß
das Wasser besser Durchlaß hat. (Der
Sud" ist eine Art schwimmender
Schlamm, der sich auf dem Weißen Nil
bildet und die Schifffahrt scwie die
Bewässerung des Landes hindert.
China.
Hongkong, 3. April.
Nahe dem Chek - Heung - Sham
Distrikt kaperten gestern Piraten eine
britische Dampfpinasse. Der Lootse
des Fahrzeuges wurde ermordet und
die Pinasse sowie ein im Tau befind
liches Lichterschiff geplündert. Der
Supercargo wurde gefangen genom
men. Südafrika.
Kimberley. 1. April.
Längs des Vaalflusses zeigen die
Buren große Thätigkeit. Zwischen
Fourteen Streams und Christian ste
hcn gegen 6000 Burghers. Nörlick
von Klipdam bei Witrand stehen 70G
und bei Boetsap 400 Buren.
Pretoria. 1. April.
In der Richtung nach Brandfort
wurde am Samstag eine erneuerte Ka
nonade gehört, auch wird gemeldet, dc.h
am Samstag heftig .um Mafeking her
um gekämpft wurde. Eine andere
Nachricht fagt, daß Col. Plumers Eni
fatz Colonne mit Verlust zum Rück
zug gezwungen wurde. Einzclnheiten
fehlen.
Venezuela.
Caracas. 3. April.
Der General Hernandez von den
Aufständischen war gezwungen, sich an
die Ufer des Orinoco zurück zu ziehen,
da er eine neue und entscheidende Nie.
derlage 16 Meilen von Ciudad Bolioa:
erlitt
Wollen den Ausfall er.
stzen.
Aurora. Jll. s. April.
Die hiesigen Temperenzler wollen
535,000 für das städtische Schatzamt
aufbringen, wenn die Wähler gegen Li
cenz stsmmen würden. Di Summe
bildet den Ertrag aus den Licensen der
Wirthschaften und bildete bislang ein
starkes Argnient der Licenz-Freunde.
Die Agitation der Temperenzler hat
durch die Offerte ohjie Zweifel an A.us
ficht gewonnen.
Mland-Dkpkschen.
Nußland rüstet.
Hesliger amps bei Vrandsort.
Vinielhkite über die ikderlag bei deu
Zt,afferkrkku.
Deutschland.
Berlin. 4. April.
Höchst erstaunliche, aber nicht zur
Veröffentlichung geeignete Dinge kom
men bei der Verhandlung ? gegen den
Bankier Sternberg, welcher einerReihe
von Sittlichkeitsoerbrechen angeklagt
ist, zu Tage. Gestern sind mehrere
Frauenspersonen, Namens Wender.
Sucharo und Müller, die von der An
klage als Zeugen vorgeladen worden
waren, ebenfalls verhaftet worden,
weil man fürchtete, sie könnten das
Land verlasen, um den Angeklagten zu
schützen.
Es verlautet, daß Graf v. Lerchen
feld als Bevollmächtigter der bairischen
Regierung im Bundesrath abberufen
wird, nicht In Verbindung mit der De
battc über die l,x Heinze" worin
er sich bekanntlich ebenfalls in eine et
was schiefe Stellung brachte sondern
weil Kaiser Wilhelm ihn dafür verant
wortlich hält, da.ß an seinem Geburts
tag nicht in Baiern offiziell geflaggt
wurde.
Die Neuesten Nachrichten" lassen
sich von St. Petersburg melden, daß
die russische Regierung nach umfang
reichen Versuchen mit Schnellfeuerge
chützen sich entschlossen hat. das Sy
tem des Russen (?) Engelhardt anzu
nehmen und bereits Kontrakte sü,
1.200 Geschütze dieser Art an russische
Firmen vergeben hat.
' Berlin. 4. April.
Durch ganz Deutschland braust ein
Sturm der Entrüstung Wer die bclei
digenden Angriffe des Eentrum-Mit-gliedes
Rören auf die deutsche Litera
tur. die in der Kölnischen Volks-Zei-tung"
wiedergegeben sind. Dieser Herr
war einer der eifrigsten Befürworter
des ler Heinze" und der Verfasser dc
schlimmsten Zusätze, welche geaenKu'ist
und Literatur gerichtet sind. Die Be
leidigungen, welche 'der deutschen Na
tion durch Herrn Rören's Bemerkungen
in's Gesicht geschleudert werden, su
chen Ihresgleichen. Er begann damit,
Berlin einen Schlag zu versetzen, in
dem er es seiner öffentlichen und pri
vaten Unmoralität wegen den Hollen
Pfuhl nannte. Die Geg der lex
Heinze", fügte er hinzu, retrutirten sich
nur aus den Sudlern der Presse.
Autoren, Künstlern und ähnlichen
niedrig stehenden menschlichen We
sen. ' Er unternahm es, seine Be
merkungen dadurch zu erläutern, ,ndem
er zahlreiche berühmte Auwren und
Dichter in wegwerfender Weise kritisir
te. Von Friedrich Spieltagen sprach
er als dem parfümirten Romanschrei
ber des Salons". Richard Voß nannte
er den Morphium-Dichter",' Ernst von
Wildenbruch jagt nur nach den ge
wöhnlichsten Bühnen-Effekten", Herr
mann Sudermann bringt nur reali
stische Unverschämtheiten und abstoßen
de Sentimentalitäten hervor", Gerhart
Hauptmann's . poetische Sprache sei
platt und schrecklich" während der
Dichter selbst sich einer Libertine wid
me." Selbst der große Dichterfürst
Göthe entging den Angriffen Rören's
nicht.
Der neue Panzerkreuzer Fürst Bis
marck" ist heute in Dienst gestellt wor
den. Die ..Kölnische Zeitung" bringt
höchst beunruhigende Berichte über die
umfassenden Kriegsrustungen, welche
Rußland zu Wasser und zu Land' mit
großem Eifer betreibt. Die Zeitung
meldet zudem, daß der Zar morgen
nach Moskau gehen werde, um einem
dort abzuhaltenden Kriegsrathe beizu
wohnen. Alle Nachrichten, die sich auf
die Mobilisirung der Truppen bezögen,
würden, bevor ihnen die Erlaubniß
zur Veröffentlichung gegeben würde,
einer rigorosen Censur unterworfen.
Offiziere, welche um Urlaub nachge
sucht hätten, seien dahin beschicken, daß
zur Zeit alle derartigen Gesuche abge
wiesen werden müßten.
Die klerikale Kölnische Volkszei
tung" erklärt, die Haltung der Regie
rung erschwere die Lösung der Deck
ungsfrage in der Flottenverriehrungs
Angelegenheit. Großbritannien.
London. 4. April.
Nach den Meldungen der Kriegs
korrespondenten standen die Buren,
welche dem Obersten Broadwood di
gemeldete Schlappe beibrachten, unter
dem Befehle des Generals Grobler.
andere nennen als den Anführer der
siegreichen Abtheilung den Comman
danten Reichmann. Die Buren be
Häupten, nur 6 Geschütze genommen
zu haben, während Lord Roberts von
7 verlorenen Geschützen meldet. Die
übrigen 5 Geschütze retteten die Eng
länder nur durch die überlegene
Schlauheit der Maulthiere, welche nach
der Erschießung der gesammten Bedie
nungsmannschaft aus eigenem Antrie
be den Weg nach Bloemfontein ein
schlugen. Die sofort die Verfolgung
ausnebmenden Buren wurden durch
die rechtzeitige Ankunft der 9. Divisiort
zur Umkehr gezwungen, urcy die
Ankunft der 9. Division wurde übn
gens auch der Rest der Engländer ge
rettet, welche sonst rettungslos verlo
ren gewesen wären.
Vor ihrem Rückzüge zerstörten die
Buren das Pumpwerk der Wasserwer
ke und den dort aufgestellten Feldt'Ie.
grapben. Die Briten haben bis jetzt
überkauvt 23 Gescdüde verloren, wäd
rend die Buren 7 verloren.
Ter geschlagene Oberst Broadwood
ist der Führer der 12. Ulanen und bat
te sich durch seine Dienste im Sudan
das vollste Vertrauen Kitcheners er
worden.
Feute früb 9:10 kam die Lniain
von Schloß Windsor. das sie gestern
Abend 9:30 verlassen hatte. inHoly-
head an. Die Ortsdehorden, die Offi
ziere der im Hafen liegenden Kriegs-
1" j. : r r . . : , c i , t. . r
ujiljc uiiu chic jijruuiHtujc empfingen
die Köniain. Das Publikum wurde
von dem Bahnhofsgebäude ausgeschlos
sen. Die Königin empfing die übliche
Lovalitätsadresse. Die Köniain iib,r-
gab ihre Antwort dem Lord Tenbigh.
oer ne oen eamien uoerqao. In der
selben svrack sie ibren Dank kür di
freundlicheAufnahme aus und wünsch-
te, daß der Frieden bald wieder herge
stellt werde. Die Königin schiffte sich
sodann auf ibrer Nackt Nictria iinti
Albert" nach King'stown ein. Geleitet
wurde die 'Jacht durch die königliche
Jacht Osborne" und die Kreuzer
Galatea" und .Australia".
Nach einer amtlicken Nerlstliste
wurden in dem Kampfe bei den Wasser-
werken 3 britische Offiziere getödtet. 14
verwundet und 3 werden vermißt.
Lord Roberts hat von Bloemfon
tein folgende dort am 2. April. Abends
10:30 aufaeaebene Deuelcke nesnndt?
Ter Kampf fand 22 Meilen von hier
nakl. ixi Telegraph wurde zerstört,
trübes Wetter machte das Signalisiren
UNmöalicb. daber die Üler,äaern,i 'der
Benachrichtigung. Die Leute bewiesen
gro,,e Tapferkeit. Neue Geschütze in
Thätigkeit zu bringen, war unmöglich,
weil sofort die Pferde erschossen wur
den. Der Feind rückte bis auf ein
Entfernung von 100 Aards heran und
bewies aroke Unerscbrockenkeit. Die
Batterie' U wurde plötzlich vom Feinde
umringt und alles zu Gefangenen ge
macht, ohne daß ein Schuß gefeuert
wuroe. Weitere inzelbenen morgen.
Von Maseru wird gemeldet, daß
der Earl don Roklvn. welcher von dort
cm 1. April nach Thaba 'Necchu reiste.
in oie yanoe oer uren siel.
Die große Sterblichkeit unter den
bei Simonstown aefanaenen Buren
lat die Briten endlich bestimmt, die Ge-
fangenen von den stinkenden und en-
gen Schiffen in bessere Quartiere aus
dem Lande zu soffen.
In Pretoria sind 28 gefangene Eng-
länder angekommen.
Der deutsche Dampfer König" ist
in Lourenco Maraues mit 257 Passa-
gieren für Transvaal angekommen.
London. 4. April.
Das Krieasamt bat dem Corresvon-
denten der Associirten Presse mitge-
theilt, daß es keinerlei Information
betreffs des Berichtes hat. die Buren
seien bei dem Ueberkalle des kritisckien
Trains von einem amerikanischen Mi-
litar-Ättachce befehligt worden, noch
habe es irgend welche Nachricht erhal
ten. daß irgend jemand, der in Ner-
bindunq mit der amerikanischen Regie
rung freyk. an der 'Affaire betheiligl
ist.
Frankreich.
Paris. 4. April.
Jetzt, da die Weltausstellungs - Ge
bäude thatsächlich fertig gestellt sind,
zeigt es sich, daß der Thurm des tücki
schen Pavillons die Aussicht auf den
angrenzenden amer. National - Pa
oillon so sehr verdecken wird, daß der
Zommissär Peck es für angebracht hielt.
:inen weiteren energischen Versuch zu:
Entfernung desThurmes des türkischen
Pavillons zu machen. Er hat daher ei-
nen geharnischten Protest an den Ge
rieral - Direktor der Aufstellung erlas
sen. Der amer. Botschafter General
horace Porter unterstützt die Bemii
hungen des Coinmiliärs Peck. Herr
peck hat beschloffen, den amer. Pavil
!on an Sonntagen zu schließen. Es
sind nur noch 14 Tage bis zur Erösf
,iung derAusstellung, aber noch herrscht
zuf dem AussteUungs!platz ein Chaos
lion Balken, Brettern u. f. w. Um dcr
Weltausstellungs - Behörde Hülfe z:l
Listen wird der Kriegs - Minister ai.i
12. April 10,000 Soldaten an die Ar
beit des Aufräumens commandiren.
In der Kammer stellte der Abgeoro
aete Chapuis den Antrag die auf den
14. April festgesetzte Eröffnung der
Ausstellung zu verschieben, da die G'
öäude bis zu jenem Tage doch nicht fcr
!ig sein werden. Dies bestritt er
Handels - Minister Millerand ganz
inrschieden und wurde der Antrag mit
357 gegen 58 Stimmen zurückgewiesen.
Die Behörden nehmen es nicht sehr
strenge mit dem Gesetz, soweit Aus
länder, welche Ausstellungen Besuche
machen, in Betracht kommen. Keine
Pässe und auch keine schriftlichen Aus
weise sind nothwendig für Besuche von
,veniger als sechs Monaten. Die Be
Horde hat die Vorkehrung getroffen.
?ah eine Anzahl Personen welche Er
Ilärungen über die Sckxiustellunakn ge
en, im Interesse der Besucher zur Ver
fügunz gestellt werden sollen. Diese
verden eine Art Führer sein. Außerdem
veroen noch Vorträte überGegenständ:
der Ausstellung getmen werden. Für
oen Besuch der Letzteren wird jedoch
berechnet iverden.
Bei dem Bankett, das von dem Mi
nister des Äußern Telcasse dem diplo
inatischcn Corps gab. nahm der briti
'che Botschafter Sir E. I. Mcnson den
Zhrenplatz ein. Der diplomatischeAgerit
oer Transvaal Republik Dr. Leyds
?ar ebenfalls anwesend und nahm
?inen Sitz fast am Ende der Tafel ein.
zn welcher sich über 109 Gäste befan-ven.
China.
Peking. 4. April.
Knei-Cbun und Kuan-Chang, M't
glieder de? Tfunq li yamen (Chinesi.
sckes Auswärtiges Amt), sind als Ge.
sandte nach London resp. Petersbu:
ernannt.
Südafrika.
Pretoria. 31. März.
Zwischen Brandfort und Bloemfon
tein ist s zu einem heftigen Kampfe
gekommen. Die Eommandos von Wak
kerstroom und Ermelo griffen 7000
Briten an und trieben sie mit schweren
Verlusten zurück. Die verbündeten Re
publikaner hielten eine Reihe Kopjes
besetzt, welche die Briten zu nehmen
suchten. Trotz wiederholter Sturmver
suche wurden aber die Briten stets mit
schweren Verlusten abgeschlagen. Die
Republikaner verloren 9 Todte und
Verwundete. Spätere Depeschen aus
Brandfort melden, daß 2(100 Buren
3000 Engländer mit Erfolg angriffen,
Die Buren wurden jedoch später zum
Rückzüge gezwungen, nachdem die Eng
länder 13.000 Mann Verstärkungen
erkalten hatten. Die Republikaner er
litten nur geringfügige Verluste. wäh
rend die Briten schwer litten.
Bushmans Kop. 2. April.
Die Buren halten die 17 Meilen öst
lich von Bloemfontein liegenden Was
serwerke noch immer besetzt. Gestern
wurden dieselben von den Geschützen
der Briten beschossen. Die Artillerie
der Buren antwortete lebhaft.
Simonstown. ,3. April.
Der Zustand der gefangenen Buren
ist ein bedauernswerther. Die Sani
tätsbe!örden scheinen dem Umsichgrei
fen des Tiphus machtlos gegenüber zu
stehen. Letzt Nacht starben vier weite
re Gefangene. Die Todten werden mit
soviel Rücksichtsnahme bestattet, als die
Verhältnisse es erlauben. Das Läse
tengestell wird nicht mehr länger zum
Fortschaffen der Leichen gebrauch!,
sondern es ist nun ein Wagen inDiens!
gestellt, mit dem mehrere Särge auf
einmal fortgebracht werden können.
Capstadt, 3. April.
In einer oon 20,000 Personen be
suchten Massenversammlung dahier
wurde unter Scenen der größten Be
geisterunq die Erklärung angenommen,
daß es die Ansicht der Versammelten
sei, daß die Einfügung der Südafrika
nischen Republik und des Oranje
Freistaats in das Königliche Gebiet
allein für Südafrika Frieden, Wohl
stand und öffentliche Freiheit sichern
könne.
Capstadt, 3. April.
Die Einberufung des Parlaments
ist wiederum verschoben worden. Der
Gouverneur Sir Alfred Milner ist
hierher zurückgekehrt.
Bushmans Kop. 3. April.
Auf die Nachricht hin. daß die Was
serwerke verlassen feien, ritt heute der
Correspondent des Reuter'schen Bn
reaus in jener Richtung vorwärts. Als
er auf dem Gipfel des Hügels ankam,
wurde eine Salve auf ihn abgefeuert
und einen Augenblick später erschien
ein Mann auf dem Gipfel des Hü
gels. Der Correspondent rief dem
Manne zu, zu feuern aufzuhören, da
er der Correspondent unbewaff
net fei und mit ihm sprechen wolle.
Der Correspondent entdeckte dann, daß
dieser Mann ein Amerikaner war
(Capt. Reichman ?), welcher erklärte,
er befinde sich nur als Beobachter bei
den Buren. Er erklärte, er habe nie
in seinem Leben solche Tapferkeit gc.
sehen, wie die Briten sie am Samstag
zeigten, und die ganze Buren-Armee
fei mit Bewunderung für ihren tapse
ren Gegner erfüllt.
Es scheint, daß die Buren nie daran
zweifelten, die ganze britische Abthei
lung gefangen zu nehmen, und waren
auf's Höchste überrascht, als die Br:
ten auf solch' meisterhafte Weise der
Falle entkamen. Der Amerikaner
wollte keine Auskunft über die Buren
oder ihre Bewegungen geben; es schei.ä
aber, als ob die in diesem Falle in Be
tracht kommende Abtheilung von
Kroonstadt abkommandirt wurde, zu
der Ladybrand-Abtheilung stieß, sich
ober nördlich von Thaba 'Nchu theilte
und dann die auf dem Rückzüge be
griffencn Truppen des Col. Broad
wood angriffen. Die an dem Kampfe
theilnehmenven Burghers bestanden
aus Schoen'an's Commando und die
len Ausländern.
M k'r i k 0.
Mexiko. 4. April.
Der gestrige Jabrestag des Sieges
don Puebla. welchen der jetzige Präsi
dent Porfirio Tiaz über das Heer
Maximilians erfocht, wurde im ganzen
Lande festlich begangen. Auf der in de
Nähe der Stadt gelegenen lbene von
San Lazarus fand ' eine glänzende
Truppenrevue statt.
Posten und Telegraphen, welche ,n
Mexiko unter Staatsverwaltung ste
ben. haben einen guten Reingewinn
cbqeworfe.
, M
Von den Philippinen.
Manila. 4. April.
General Batcs hat ohne Kamrf S.i
rigao. Caganan. Iligan und Minas:--auf
der Insel Mindanao besetzt. Er
erbeutete eine Anzahl Gewclire U7,
Kanonen.
Die Anwesenheit der Kanonenboi,'i,'
Jorktown". Manila" und Panai,"
hotte zur Ftlge, daß bei Cagana:, sei?
Widerstand geleistet wurde. D
Greuelthatcn von Seiten der Insur
aenten in den Prüvinien Caga:i.',n n
Camarines dauern fort. Spani
Chinesen und Eingebnune sind ermo"
dct worden.
)llland-z?cxcschcn.
Kämpft b'apt. l,',i,:,!,ian auf
Eeikeil der stiren '
Vergebliche irkifjagdk aus
?itm.,i!i.
1
ailntil rwliatk.
TA'
, C a p t.. R e i ch in a n n.
New ?)ort. 4. April.
Das Journal" spricht die Ansicht
aus, daß der Amerikaner Namens
Reichman, welcher die Buren in dem -Hinterhalt
am Bushman s Koo com
mandirte. der Capt. Carl Reichman
gewesen fei. der am 5. Januar nach
Süd-Afrika abcommandirt wurde, um
über die militärischen Vorgänge zu
berichten. Er kam vor 4 Wochen an
der Front an und man glaubt, dasj
er den Buren hilft, wo und wie er
kann.
Capt. Reichman wurde in Deutsch
land geboren, kam 1881 nach Amerika
und trat in demselben Jahre in die
Bundesarmee ein. avancirte vom Ge
meinen zum Corporal, Sergeanten und
Lieutenant; 188U araduirtc er von der
Militärschule in Fort Leavenwortb.
Er veröffentlichte dann mehrere mili
tärische Schriften. Im Kriege mit
Spanien war er Hülfs-General-Adju
tant mit dem Range eines Capitäns
und nahm an den Vorgängen bei San
tiago theil; dann war er in den Phi-
lippinen.
Capt. Reichman besuchte in Teutsch
land die Universität Heidelberg unZ
hatte dort zahlreiche Duelle.
Das Kriegsamt bat von ihm keine
Berichte erhalten. Taß er auf Sei
ten der Buren gekämpft haben soll,
überraschte sehr, da dies der Regierung
große Schwierigkeiten bereiten kann.
Capt. Reichman steht im Dienste der
Regierung. General-Adjutant Corbii,
erklärte, er könne nicht glauben, das;
der Bericht richtig sei. Reichman sei
einer der konservativsten Offiziere der
Armee und desbalb wurde er, nach
Süd-Asrika qesfndt.
Sollte sick ' leichman den Buren
angeschlossen haben, so würde er ent
weder bei seiner Rückkehr vor ein
Kriegsgericht gestellt werden oder,
wenn er in Afrika bleibt, aus den
Listen der Armee gestrichen werden.
Von den Philippinen.
Washington, D. C.. 4. April.
Das Kriegsamk hat eine Anzahl
Berichte bekannt gemacht über kleine
Expeditionen, weiche am 21. Januar
von Bangued aufbrachen, um in den
Bergen nachAguinaldo ?u suchen. Col.
Hare vom 33. Infanterie - Regiment
hatte gehört, daß der nsurgentenfüh
rer sich dort versteckt halte. So machte
er sich auf die Suche mit Capt. Asy
burn und 40 Mann, Bei Doninlan
hatten die Feinde einen Hinterhalt
gelegt: die Soldaten devloyirten und
tödteten einen Lieutenant und neun
Mann. Die Amerikaner verloren nur
einen Verwundeten. Col. Hare lobt
die Tapferkeit seiner Leute und em
pfiehlt mehrere derselben für Beloh
nungen. Feldwebel Wilfon z.B. unter
nahm mit 7 Mann eine Streife durch
die Schlucht unter dem Feuer der Fili
pinos. Col. Lare nennt die Feinde
Briganten". Dies dürfte bezeichnend
sein für die Art und Weise, in welcher
der Krieg fortan geführt wird.
Die Wahlen.
Chicago, Jll.. 3. Apri.
Hier verlief die Wabl ruhig. Di?
Demokraten waren im Nord- u. West
town siegreich, die Republikaner sieg-,
ten in den drei andern Towns. Der
Stadtrath dürfte in der Mehrheit
aus Republikanern bestehen.
Talt Lake, Utah. 4. April.
Die Demokraten erwählten ihren
Congreß-Candidaten King mit 4000
Stimmen Mehrdeit.
Wie Du mir. so ich Dir.
Frankfort. Ky.. 4. April.
Da es hieß, der Gouverneur Mounk
von Jndiana (ein Republikaner) werde
kein Auslieferungsgesuch des demokra
tischen Gouverneurs Beckham berück
sichtigen, so wollte Herr Beckham fest
stellen, ob die Sache sich so verhalt.',
umsomehr, oa Beckham zur Zeit ein
Auslieferungsgesuch des Gouverners
Mount in Händen hat. Er sandte des
lialb an Mcunt eine Depesche, in wel
eher er sagte, daß er gerne bereit sei.
irgend ein Auslieferungsgesuch des
Gouverneurs von Jndiana zu gewäh
ren, wenn er die Versicherung erhalte,
daß Gouverneur Mount seine Beck
ham's Auslicferungsgesuche hono
rire. Gouverneur Mount sandte per Te
legraph eine ausiveichende Antwort; er
sagte einfach, er werde jeden Fall den
Umständen gemäß behandeln.
N e u e K a n a l g e s e l l s ch a f t.
Trenton. N. I.. 4. April.
Hier wurde die Jntcr Ocean Canal
Co," mit einem autorisirten Kapital
don 10s' Millionen Tollars inkorpo
rirt. Dieselbe ist ermächtigt, einen
Secfalnts - Kanal zwischen dem At
lantischen un) dem Stillen Ocean
durch das Gebic! oon Nicaraaua oder
durcb irgend ein anderes Gebiet in
Mittel- oder Südamerika ,;: bauen"
und auch die nötbigcn Regienings
Conzesiicncn zum Betrieb von Eisen-
.l,.. . ' , . ,.,, . urtN 'V.ftfV.firtw-
Kl'lu lltn. cirLiLU'i;cn' unu -.ins uuu-,
Kabellinien a". Lieferung von Wasser u.
Nctriel'ökrast an Slä?le u. s. w. zu ei-
j langen. , ,
.4