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Vorbereit'ngen sollte jetzt schon getroffen werben. Wir haben Beschreibungen für lang, und kurze Touren in England, W f w W" . f j" w Schi,, .lirciHnu. Anminalroma von . . Tchliciev Slcurnlloai. .03 ist durchaus nickt nmögllch und wüide dem Lüde, ds ie mir vv der Tun e eiitmaiie, urkiil'prkchcn. trenn sie den versuch gemacht Holle, auf dicse Speise sortlaiisende Vüichrichlcn über Ihre Thätigkeit zu kiiipfaligk." ,Te?wkgeil zeigte ich auch dem Lega tionesklnttir die Zlilct kipjaiigkeii Echrislslücke nicht, so sehr eS mich ver lngt. den Inhalt derselben lenuen zu lcriieii.'. .Tas ist leicht z inachen.' .Aus welche Ü.W .In dkiiisclben Hause mit mir wohnt ei armer russischer Etudent, der sich gern ein Honorar siir die Uebersetzung veibiciien wird." .tsj russischer Ctudent? Tas ist mir doch bedenklich. r tonnte ns ver rathe.' ,'tai liesse sich verhindern. " .Ans welche ili!cijcf'" .Indern er die Uebersungen unter meiner Aussicht anfertigt?.- .Und dann?' ,Vüte er verhastet werden. ' .Ohne rund?- .Mit seii'kni ii,ivelsiänbiß." ,aS wird schwer zu erzielen sein." .Für zehn Thaler laßt er sich gern drei Tage cinsperrcii." .(Zr soll drcisiiq haben.' ,O. dann miicfjcn Sie ihn glficklich.' .Und der Vorwand zur Perhastimg .Tas nehme ich aus mich.' Ter Wiedereintritt des Photographen unterbrach das (csvrach. Ich habe vc jedem Schriftstück zwei gutgclungcne Zllifnahmcn gemacht.' sagte er. Hier haben Sie die Originale zurück.' Kaspary steckte dieselbe in seine Bricstaschc. Tie Sache muß streng diskret dchandclt werden.' sagte er. .Sie geben die Photographie niemand Anderem als mir selbst oder diesem Herrn hier.' Oiul. Meine Zuverlässigkeit kennen Sie ja.' .Allerdings. Besten Tank. Auf Wiedersehen !' Wiin nach Ihrer Wohnung!' wandte sich Kaspary an Lchncrt. Mulackstraße 8," rics dieser dem Kutscher zu. Werden wir hrvn Studenten ober auch zu Hause trcsscii V frug Kaepary. .Jetzt um die Mittagszeit jedenfalls. &t ist Pcgctariancr, wohl weniger aus Ueberzeugung als aus Sparsamkeit.' Sie hafte mir natürlich für die Schriftstücke.' .Mit meinem Kopf. Hier find sie.' Lchnert zählte sie sorgsam durch und verbarg sie dann in seiner Brnsttaschc. Am besten wäre es vielleicht, wenn Sie auch zugegen blieben, Herr Krimi nalkommissär.' meinte er dann. .Aber es geht wohl nicht.' .Warum nicht?' .Wenn Sie Nachmittags wieder nach der russischui Botschaft wollen' Vorher gedenke ich Herrn Doktor Telmann einen Besuch abzustatten.' Um Iräulcin Tanoff zu sprechen?' Ja.' .Sie werden auf große Schwierig keilen stoßen.' Ich hoffe, sie zu überwinden. Mei neu Sie, daß Fräulein Tanoff wirklich trank ist?' Ich glaube, daß sie so gesund ist wie wir Beide und ma sich ihrer nur entledigen trollte, um eine Mitwisserm weniger zu haben.' ,Tas ist auch meine Ansicht." Aber sie herauszubekommen wird ein schweres Stück Arbeit fei.' Wenn sie gesund ist, bekomme ich sie auch heraus ; verlassen Sie ),ch darauf. Ich will es Ihnen wünschen.' Ter Wagen hielt. Sie begaben sich sofort in die Wohnung des Studenten, eine Dachkammer, die auf den erste Blick die Armuth ihres Bewohners ver ricth. (kr war gerade damit beschäftigt, sein Mittagsmahl, aus zwei trockenen Brödchcn und einige Aepseln be stehend, zu verzehre. Wider Ka-Parys Erwarten zeigte er sich sofort dazu be- reit, sich der von ihm erwarteten Arbeit unter den geforderten Bedingungen zu unterziehen. Nur die eine biegen bcdin gung stellte er, daß seine Verhaftung geheim bleiben müsse und dadurch kein Flecken auf seinen Ruf kommen dürfe. Es genügt, wenn Sie hier in Ihrem Zimmer unter Obhut des Herrn Lch nert bleiben,' erklärte Kaspary, als er sah, welchen Werth der junge Mann aus diesen Punkt legte, und zahlte ihm die Hälste des versprochenen Honorars im Boraus. Taun stieg er wieder in die Droschke und gab dem Kutscher dc Auftrag, nach Eharlottcnburg zur Irrenanstalt des Doktors Telmnnn zu fahren. 14. Kapitel. Es gelang Wcsner, bei dem Trödler, dessen Wohnung er sich gemerkt hatte, einen Anzug zu bckcmmen, der seinen ölbsichtcn vollständig entsprach. Er zer faserte die Beinkleider an ihrem unteren Rande noch ei wenig, nachdem er dem Wirth im Goldenen Adler" seine Tasche zum Aufbewahren gegeben, aus welcher er nr das Nöthigste entnommen hatte, benutzte eine ihm geeignet crschci ucnde Stelle im Walde, an welcher er vorher Miesko abgelauert hatte, um sich umzukleiden, schmierte auf Rock und Beinkleider noch etwas Lehm, so das; es aussah, als habe er die Z!acht im Freien zugebracht, und ging oann an die Um Wandlung seines Gesichtes. Den kurzen Bollbart' schnitt er an den Seiten so unregelmäßig ab. daß er recht vcrwil dcrt aussah, und am Kinn, wo er ihn stehen ließ,. zerzauste und verwirrte er ihn nach Möglichkeit. Auch das Haar wachte er sich so struppig, als habe es seit acht Tagen weder Bürste noch Kamm gesehen, und als er nun noch die schwarze, scttig glänzende Ballonmütze keck auf das linke Ohr gedrückt und einen alten, schmierigen rothen Schlips um den Hcmdkragcn gebunden hatte, glich daö Bild, das ihm aus dem kleinen Taschenspiegel enlgeacnstrahlte. so sehr kni cii.ic3 richtigen Bniinlnintc, daß ei irr.kiiiit ur i iit ;r..:;.r.c: ich itüute, so irttce mich irttf! Jiüiviiü Irair.i rciitcr Unnen." lt nehm seinen Knot, stock und wanderte wieder nach Bredow zurück, nachdem er. da ti nicht gut gewesen wäre, wenn kr allzu zeitig dort gesehen wurde, im Walde einige Stunden Aast gehalten hatle. Da er sich von dem Wartn oder von den Bedienten im Schlosse und den Knechten im Gutshvse in seinem Bagabundknkostüm nicht sehen lassen durste, kletterte er über den Zaun, welcher den Park umgab, und pirschte sich durch das Dickicht nach dem Schloß zu. wo er L'Zcra zu sinden krwartcn durste. Unter Beobachtung jeglicher Borsicht das Schloß umschleichend, sah er endlich die diesuchlc auf der Terrasse, ober leider war sie nicht allein, sondern der Lieutenant stand an der Seite der bcqucnt in einen Gartenstuhl Hinge streckte. Er hörte, daß sie mit einander spra dien, icniite aber nicht verstehen, was es war. Zum Glück kehrte ihm der Licute nant den Rücken zu. Er wagte es daher, den rechten Arm über den ihn verborgen haltenden Busch hinwegzustreckcn und den mit der rechten Hand gehaltenen Zettel hin und her zu schwenke. Ob wohl Wcras schöne Augen durch den Park hin und her irrten, dauerte es doch einige Zeit, bis sie sein Manöver bc merkte und zu dem Schluß kam, daß es ihr gelte. ES handelte sich nun siir sie darum. Frl zü entfernen. Den Borwand dazu fand sie sehr rasch. Sie beauftragte ihn, sich nach Miesto umzusehen. Dann, nachdem er gegangen, stand sie langsam ouf und näherte sich, hin und her gehend, dem Boskctt, in dem WcSncr sich verborgen hatte. Ich habe einen Zettel für Sie, Fräulein Gertrud,' rics dieser, als sie in seine Nähe kam. ,So werfen Sie ihn mir herüber.' Nein, ich muß auch noch mit Ihnen sprechen.' So sagen Sie, was Sie wollen.' .Nicht hier ; es ist nicht sicher genug.' .Wo dann?' Nachher, wenn es dunkel wird, an der hinteren Parkpforte.' Bon wem haben Sie mir denn etwas zu bestellen?' Bon Miesko.' Bon dem? Warum kommt er denn nicht selbst?' Es geht nicht. Ich werde Ihnen Alles erzählen." Gut ich werde kommen.' Sie ging in der Richtung nach dem Schloß zurück, etwas beunruhigt durch das, was sie gehört. Miesko konnte nicht selbst kommen? Was mochte ihn wohl hindern? Stand diese Berhinke rniig etwa mit dem Briefe Kasparys im Zusammenhang, den sie am Morgen erhalten hatte? Hatte er vielleicht auf dem Wege nach Rctschin Miesko gctrof frn, ihn befragt und durch Einschüchte rung ein Geständnis; seines Borhabens von ihm erlangt? So weit wäre ja die Sache noch nicht schlimm gewesen, denn sie konnte sich immer noch damit aus reden, daß es ihr darum zu thun gewesen sei, ihm zu zeigen, was sie allein zu Stande zu bringen vermöge. Aber wenn Kaspary nun vielleicht durch List oder Gewalt Miesko dahin gebracht hatte, ihm die Schriftstücke aus zulicferu? Tann war für sie Alles ver loren, dann lag das einzige Heil in schleuniger Flucht. Gleich darauf schalt sie sich ob ihres Kleiiimiiths. War Kaspar im Besitz der Schriftstücke, so würde Miesko, jede Hofsnnng auf eine Belohnung von ihrer Seite verloren sehend, keinessalls ihr eine Botschaft gesandt haben. So rück sichtsvoll war der Bursche sicherlich nicht, sie auf alle Fälle zu benachrichtigen, auch dann, wenn es ihm nichts ein brachte, ihn iiu Gegentheil sogar noch einer Gefahr aussetzte. Wäre nur der Abend erst dagewesen, der ihren Zweifeln ein Ende machen mußte I So sehnsuchtsvoll hatte sie noch nie dem Untergänge der Sonne ent gegengeblickt als an diesem Tage. Da bei mußte' sie noch immer die Galan- terien des Lieutenants erdulden, den sie nicht schross behandeln durste, da sie nicht wußte, wie er ihr noch von Nutzen sei konnie. Uebrigens wurden dicse allmälig so auffällig, daß der Major bei der Abendtafel einige Mal erstaunt aufblickte und sich vornahm, mit Fritz ein ernstes Wort zu reden, damit dieser die Trauer des Gastes besser ehre, als es bislicr geschehen. Nach dem Abcndbrod fand sich dazu keine Gelegenheit mehr; dann, wie dies schon allmälig Sitte in Schloß Bredvw geworden war, bot Fritz der Russin nach Aufhcbnng der Tafel seinen Arm, um sie noch ans ihrem Epazicrgang durch den Park zu begleiten, während Gertrud, die durchaus keine Lust ver spürte, dem Paar eine unwillkommene Begleiterin zu sein, bei dem Onkel zu rückblieb, der seine Zeitungen las. Findest Tu nicht auch, daß Fritz dem Fräulein ein bischen stark dicKonr schneidet?'' fing der Major plötzlich an, seine Zeitung bei Seite legend. Ich habe darauf nicht viel Acht ge geben,' antmortetc sie ausweichend. Wenn es sogar mir aufsällt, der ich doch andere Sachen im Kopfe habe als Tändeleien zwischen jungen Leu ten,' fuhr er fort, so muß es doch schon ziemlich arg sein." Sie schwieg. Tie Sache war ihr um so peinlicher, als ihr Herz schon lange mit Schmerz erkannt hatte, wie diese Russin Fritz gänzlich in ihre Netze zog. Ich tan mir gar nicht denken, daß es Dir nicht auch aufgefallen wäre,' suchte der Major mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit sie weiter auszuforschen. Mir? Was geht es mich an?" Na. erlaube 'mal !' 'rief er nun scincrscils etwas verdutzt. Ich habe -ch immer gedacht, Tu und Fritz, Ihr ,cet ein Paar werden, und ich noch ..,iial die Freude erleben" er brach nz ab und ränsperte sich verlegen. Wenn er Tir nun plötzlich untreu wird" ..Untren?' Na, ich meine das nicht gleich im tragischen Sinne; ich weiß wohl, dajz es sich bei ihm blos um eine vorüber cycnde Laune handelt, aber' iiuiie tt u;ii cc.h c:i: ii;u jchr.Uij fdn. Das ;i der iii.t: cer ,ll g,inz und gar ut," s.'g:e sie tuininint. Dem Ma,rr siel vor Streck sast die icüt ans dem IHnv.ti. .Du weißt doch, wie acr Friis Dich hat.' meinte er nach einer Pause. Warum sollt, denn nieii: Liebliiiasivuiisch, Euch ver eint zu sehe, nicht in Erfüllung gehen ?' Meinst Du nicht, lieber Onkel, daß doch auch in Betracht gezogen werden müßte, ob ich meinerseits Fritz liebe?' .Ja, warum denn aber nicht?' Warum nichts Die Liebe sragt nicht nach dem Warum, lieber Onkel." Er sprang auf und ging mit großen Schritten im Zimmer auf und ab. wie er stets zu thun pflegte, wcn'n cr in Er regung war. Du bist jetzt böse aus ihn wegen seines dnmmen Kourschneioens.' sagte er. plötzlich vor ihr stehe bleibend. .Aber ihm soll ei Tonnerwcticr auf den Kopf fahren !' .Meinetwegen braucht er sich i sei ner Weise z (innren, " antwortete sie scst. .So magst Tu ihn wirklich nicht?' Wenn er jetzt um meine Hand an hielte, würde ich ihn entschieden zurück weisen.' .So hole der Teufel diese Russin, die seine Huldigungen i ihrem Falle, nach solchen Ereignisse, noch viel entschiede ner zurückweisen sollte! Morgen gebe ich ihr das Geld für die Jagdpacht wie der.' Wenn ich Tich bitten darf, thue das nicht, lieber Onkel.' .Warum nicht?' Erstens mag ich nicht die Ursache sein, daß dieses nach allen Seite so be friedigende Ucbcreiiilommcn wieder zu Nichte wird, und zwcitcnS wäre das auch eine Beleidigung Teines Gastes.' Tu magst Recht haben. Aber mit dem Fritz ein ernstes Wort z reden, kann mir Niemand verwehren.' Ich möchte Tich bitten, lieber Onkel, auch daS zu unterlassen. Es würde aus sehen, als hätte ich Tich ausgehetzt.' Hm ja. Aber nein eS geht nicht anders. Ich muß dem Junge de Kopf zurechtsetzen.' Willst T mir die Bitte erfüllen, wenigstens noch einige Tage damit zu warten, lieber Onkcl?" Ich sehe keinen Grund dafür.' Ich glaube, daß in einigen Tagen Ereignisse eintreten werden, die jede Tazwischcnkunft Deinerseits überflüssig machen." .So? Warum glaubst Tu das?' Erlaß mir die Antwort ans diese Frage. Ist es denn fo schlimm, einige Tage zu warten, wenn ich Tich recht herzlich darum bitte?' Ihr Frauenzimmer treibt gar zu gern Gehciinnißkrämerei. Nun, meinet wegen ein paar Tage will ich mir die Sache noch mitansehen. Aber dann fahre ich dazwischen." Du bist mein liebster, bester, alter Onkel!" rief sie. ihn umarmend und einen herzlichen Kuß ans seine von rauhem Schnurrbart fast verdeckten Lip pcn drückend. Aber dann brach sie plötzlich in Thränen ans und verließ eilig das Zimmer. Nachdenklich schaute der Major ihr nach. Sie hat ihn doch lieb,' brummte er endlich. Unmittelbar, nachdem sich Fritz v. Brcdow entfernt hatte, trat Weöner hinter seinem Baum hervor. Hier ist die Botschaft von Miesko,' sagte er, Wera den Zettel reichend. Sie las ihn rasch durch und steckte ihn dann in die Tasche. Was soll ich ihm siir eine Antwort bringen?' frug er. Sagen Sie ihm. es sei gut,' ver setzte sie, sich nicht die Mühe gebend, ihren Widerwillen vor dem schmierigen Bagabniiden zu verbergen. 'Das Fräulein ekelt sich vor mir,' sagte Weöner grinsend, und doch könnte ich Ihnen von großem Nutzen sein.' In wi fern?' Miesko hat die Papiere nicht bekom men könne, weil dcr Müllcrfranz nicht zu Hause war. Er ist dageblieben und wartet auf ihn. Ich aber, ich bin ein Freund vom Müllerfranz, und ich weiß, wo er die Papiere versteckt hat. Miesko weiß es nicht." Wie kommt es, daß Sie es wissen?" Als Miesko sieden, Müllcrsranz ge bracht hat, war ich gerade da. Sie schickten mich hinaus, weil der Miesko nicht wollte, daß ich Alles bore. Ich bin aber nicht weit gegangen, nur so weit, daß sie mich nicht mehr sehen konnten. Tann bin ich umgekehrt und habe gehorcht und durch das Schlüssel loch geguckt) als der Miesko weg war." Und was habe Sie gesehen?" Wo der Müllcrsranz die Papiere hingelegt hat." Wohin denn?" Oho, Fräulcin Gertrud, das sage ich nicht so," lachte cr in unverschämtem Tone. .Erst mnß ich wissen, was dabei hcransschaut. Ohne Geld gibt's nichts." Ah, Sie wollen sich Ihr Geheimniß abkaufen lassen?" .Stimmt." Und Sie meinen, ich würde Ihm eine große Summe Geldes dasür geben?" .Stimmt auch." .Das fällt wir aber gar nicht ein." Na. dann nich. Es ist Ihr Pech, nicht mcins." Er wandte sich zum Gehen. .Das andere Fräulein, die Russin, die zum Besuch hier ist. die soll spendabler sein, sagt Miesko." Wera überlegte. Wen der Baga buiid sich nun an die wirkliche Gertrud, für die er sie gehalten hatte, wandte, so kam heraus, daß sie dlcscr dcn für sie bestimmten Zcttcl Micskos nntcrschlagen hatte, und daS mußte immerhin zu unaiigenehmkii Konscqucnzcn führen. .Warten Sie eine Augenblick!' rief sie dem so geschickt vcrllcidctc Wcsncr nach. Er kehrte sofort um. Haben Sie sich besonnen?" frug er. .Wie viel wollen Sie den haben?" Zehn nein, zwanzig Thaler.' Weiter nichts?" Nee. Wenn Ihnen das aber zu viel ist ich weiß schon, wo ich sie krieg?.' ES widerstrebte ihr, sich mit diesem IM .u'.il.tc:; fj.:i:il::ven. iil'cr irr tu.' f.iüii; tu;? ?u-:l. Er ein richtige 2iiji;li 5:1 s.iii. der tiitleich't auch gar !!!1.l Ki; :t und sie nur veranlaile wo'.üe. üire Borte zu zicbcn. um sie ihr dann ;:i cnlreißc nS im Notlisalte sie niererzutchlaae. Sie mußte vor ollen Dinge Zeit zu gewinnen sucht. kmiuen Sir beule, wenn AllcS im Schloß ichlast, unter mein Fenster, dann sollen Sie das Geld baben.' .Warum nicht jetzig jragte rr miß trauilch. Ich habe nicht fo viel bei mir.' Wo ist br Fenster?' Das eiste Fenstrr von der linken Ecke an der Borderjciie.' 3 int mich leine bofe Hunde Abends los?' .Nur auf den, Hof. auf der Rück seile.' .Gut. ich werde kommen.' sagte er. Lasse Sie sich die Zeit nicht lang werden bis dahin, schönes Fräulein, Ihr Liebhaber wird wohl bald wieder kommen.' Mit einem unverschämten Lachen entfernte cr sich. Wera blieb. Fritz erwartend, an der Pforte stehen. Es war ihr sehr lieb, daß ihre Befürchtung eines Zusammen trcsscns zwischen Kaspar und Miesko nicht eiiigetrossen war. Aber ihr reger Geist licß sie nicht lange bei dicsc? Frcnde bcharreii Sie überlegte, wie sie ans den Eröffnungen, welche der Stro wer ihr zu machen versprochen hatte, am besten Bortheil ziehen könne. Wenn sie wußte, wo die Papiere waren, konnte sie dieselben vielleicht selbst holen. Aber eine solche Unternch miing erschien denn doch mit nicht ge ringer Gefahr verbunden. Wenn sie bei derselben abgefaßt wurde, wie sollte sie ihre Anwesenheit rechtfertigen? Sie hatte Muth genug, aber ein solches Unternehmen erschien ihr doch z ge wagt. . Wie wäre es jedoch, wenn sie Miesko das Bersteck mittheilte? Taun konnte sie ihn genau überwachen und ihm die Papiere abnehmen, sobald er aus der Mühle heraus war. Tas war cntschic den das Beste. Ihr kam auch wiederholt der Ge danke, daß der Bursche sie vielleicht be triigc und gar nichts wisse. Abcr dann war ja auch nicht viel verloren. Zwan zig Tholer konnte sie schon immer daran wagen. Wenn er sie nicht täuschte, war die Kenntniß des Bersteckes der Papiere ihr das Hnndertsache werth. Tie Rückkehr des Lieutenants unter brach ihre Gedanken. Mehr noch als vorher einpsand sie eS als fast nnerträg lichen Zwang, feinen Galanterien lau scheu, mit ihm scherzen und lachen zu müssen. Sobald eS mit guter Manier möglich war, zog sie sich denn auch unter dem Borwand, etwas Kopf schmerz zu haben und nihebedürstig zu sein, in ihr Zimmer zurück. An das geöfsucte Fenster gelehnt, stand sie und wartete, bis überall der Lichtschimmer erloschen war. ' Als dies geschehen, sah sie eine duulle Gestalt, in der sie dcn Laudstreichcr vermuthete, vorsichtig aus einem B,iSket auftauchen, sich überall umschauen und dann leisen Schrittes über den knirschenden KieS unter ihr Feilster kommen. Sie lehnte sich zu dewselben hinaus, so daß er sie sehen konnte. Haben Sie das Geld?' frug er mit gedämpfter Stimme. Ja,' antwortete sie in gleicher Weise. So werfen Sie eS herunter. " Ich werde mich hüten.' Warum nicht?" Erst Ihre Mittheilung.' '..Erst das Geld.' Eo kommen wir nicht weiter. Ich will Ihnen einen Borschlag machen.' Lassen Sie hören.' Ich werfe Ihnen erst zehn Thaler herunter, ,und dann, wenn Sie mir Alles gesagt haben, den Rest.' Gut. Damit bin ich einverstanden. Also erst die zehn Thaler.' Sie wickelte das Geld in ein Papier und warf es ihm zu. Er hob es auf und zählte es sorgsam durch. Stimmt," sagte er. Nun hören Sie gut zu, Fräulein Gertrud : in der Kammer, in der der Müllcriranz schlüst. ist eine Diele los, gcraoe unter seinem Bett. Das muß man erst ab rücken, ehe man dazu kann. Da hinein hat der Franz die Papiere gelegt.' Ist das auch wahr?" Gewiß und wahrhaftig.' Ich will,Jhnen etwas sagen: wenn Sie mich betrogen haben, schicke ich Ihnen morgen den Gendarmen nach." Ich habe Ihnen die Wahrheit ge sagt, Sie werden es sehen." ' Ich werde mich morgen davon über zeuge." Und die anderen zehn Thaler?" Hier sind sie." Sie warf sie ihm hinab und machte Miene, das Fenster zu schließen. Fräulein Gertrud !" rief cr wieder. 'Was wollen Sie noch?" Ich könnte Ihnen och etwas sehr ööichtigcS erzählen." Was denn?" Kcnnen Sie den Krimiiinlkommis für Kaspary?" Ja. Was ist mit ihm?' .Er war heute in Rctschin.' .Das weiß ich." Aber was er gemacht hat, daS wis sen Sie nicht." Nein' Abcr ich weiß es." Es intcreiiirt mich zwar sehr wenig, aber wenn Sie es wissen, so sagen Sie es immerhin." Es ist wegen des Mordes in der Eisenbahn." So?" Ich will Ihnen Alles erzähle, was ich wciß, Alles, was er gethan hat, wenn Sie wie noch zwouzig Thaler geben." Zwanzig Thaler ! Ich sagte Ihnen ja, daß de Sache mich fthr wenig intercssilt," Sie hielt cS für lliigcr, ihn nicht merken zu lasse, wie wichtig ihr (eine Mittheilungen seien. Na, diiüii zcbii wenigstens," gab Weiner nach, dein ihre Mittheilung, daß sie sich von der Wahrheit s.'inr Angaben überzeuge wolle, leinen klei neu Schiern eingejagt hatte, denn w," ," : iüenchiii kam. so war es kini z l'en:;ri?.-!i. das. iie sie 5e:h,n. hing Mievkoi nii:!'t. Er s:;.iie 111:1t Z.il zu gewinnen. Seine Miit'.iiitiin.isii hitte rr it,r nur gemacht, weil er i';r Bettraiieit gen innen und. wen mög lich, in ihr Zimmer komme wollte. Er 4 hatte so gut wie Kaspary bemerkt, daß die Schuhe, welche sie trug, nicht i die Spure paßten, welche er mit Kaspary gemeinsam bei der Bersvlgnug der Flüchtigen gemessen hatte, und wollte gern sich überzeuge, ob sie nicht auch im Besitz kleineren Schuhwerks sei. Ztlin solle Sie haben, wenn Ihre Mittheilungen so viel werth sind.' anU workete sie ruhig. .O, viel mehr! Also Kaspary hat heute zu rinei anderen Herrn i Ret schi. ich glaube, zum Bürgermeister, gesagt, daß rr heraus haltet wer den Mord begangen hat.' So? Wer den?' Ihre Stimme zitterte dech etwas. Ein Brnr-er von dem Ermordeten ist eS gewesen.' Weiler wissen Sie nichts? Das ist nichts Neues,' kam kZ wieder fester von ihren Lippe. Er ist jetzt weggesahren, um ihn zu verhaften." .Meinetwegen.' Und die Reisetasche von dem Er mordeten hat er auch gefunden.' So? Wo dc?' Im schwarze Lnch.' Diese? ihm unbedeutend scheinende Geheimniß glaubte er ruhig preisgeben zu können, um seinen Zweck zu erreiche. Das ist schon interessanter.' O, ich weiß noch mehr." .Woher denn eigentlich?' Ich hatte ihn kommen sehen lind mich im Walde versteckt.' i Woher kennen Sie ilm denn?" Er hat mich in Berlin einmal ver haftet, wegen Tiebslahl, ich war aber ganz unschnldig.' Natürlich.' Ich bin auch freigesprochen worden. Aber seitdem kau ich ihn nicht leide. Wie ich ihn lommeii sah, kroch ich in's Dickicht; und er kam mit dem andcren Herrn und setzte sich auf eine Bank ge radc vor mich hin.' - Erzählte er noch mehr?' 0, noch vicl. Abcr eS kommt Je mand morgen früh lim Nenn bin ich wieder hinten an der Gartenpforte, wo wir uns heute getroffen haben." Er entfloh eilig, als fürchte er eine Verfolgung. In Wirklichleit war ihm nur darum zu thun. Zeit zu gewinnen ; einerseits, sich zu überlegen, was cr ilir noch sagcn dürfc, andercrseitS, sie in Sicherheit zu wiegen und so lange als möglich von der Fahrt nach Retschin abzuhalten. Daß sie dicse Reise nicht antreten werde, ehe sie ihn noch einmal gcspro chcn, dessen glaubte er sicher sein zu diir feil. Tas, was er ihr gesagt, mußte in ihr entschieden dcn Wunsch ach weiteren -Mittheilungen wccken. Aber ebenso sicher glaubte er auch annehme zu diir feit, daß er ans einen längcrcn Aufschub nicht zu rcchncn habe. Was sollte er thun? Es erschien ihm als das Beste, an Kaspary zu tclcgraphircn. Nachdem er im Wald sein Bagnbundcnkostüm abge legt und Haar und Bart wieder gcord net hatte, setzte er eine Depesche folgen den Inhalts auf: , Polizeipräsidium Berlin für Kom--H missär Kaspary. Wera will morgen Bormittag nach Rctschin. Wenn 'möglich, schleimigst zurückkehren. Wesner. ' Wie sollte cr nun aber die Depesche rasch genug befördern? In Brcdow einen Wagen zu nehmen, hätte Auf sehen erregt. Die Staatstelegrapheu statioit in Retschin war längst geschlos sen, aber den Bahntelegraphen konnte er benutze. So müde er war, ging er doch noch nach Rctschin und blieb, nachdem er seine Depesche aufgegeben, im Golde neu Adler." nachdem er dem Kellner besohlen hatte, ihn früh um fünf Uhr zu wecken. Ohne daß er cs ahnte, war cZ der Umstand, daß cr die Nacht in Rctschin zubrachte, der bewirkte, daß Wera einen Berdacht, dc sie Anfangs geschöpft, wieder falleil ließ. So natürlich auch sein Klstüm gewesen war, so gut er seine Rolle als Landstreicher gespielt hatte eines war ihr doch in feiner Er zählung befremdend erschienen, der son derbare Zufall nämlich, daß Kaspary gerade vor dem Berstecke des Bagabun den Platz genommen und dem Bürger meister seine bisherigen Entdeckungen mitgetheilt haben sollte. Allerdings fand sie auch bei reif lichcm Nachdenke keinen Grund dafür, daß der Bagabund sie getäuscht haben sollte. Daß er aus seiner Kenntniß des Geschehene Geld herauszuschlagen suchte, lmr ganz natürlich wenn cr eben das war, wc,s er schien. Wenn er aber nun in Kasparys Auftrage ha: delte, um sie zu verleiten, sich tific Blöße z geben? Diese Annahme hätte nur Sinn gehabt, wenn Kaspary sie beargwöhnte. War dies der Fall? Peter Pctrowitsch hatte ihr berichtet, daß im TorfwirthshanS ein Mann logirc, der ihm verdächtig erscheine, den er für einen Gebilsen des Kriminal koiiimissärs halte. ES lag ziemlich nahe, daß, weint Kaspary wirtlich Argwohn gegen sie hegte, er eben diesen Gehilfen beauftragt habe, sie im Auge zu behal teil. Sie sandte daher am nächste Mcr gen zeitig Petrotvitsch nach dem Gasthofe, um Erkundigungen einzuziehen, ob der, in dem sie Kasparys Gehilsen ver muthctcii, noch dort sei. Als der Gc nosse ihr dic verneinende Antwort des Wirthes mit dem Hinzufügen über brachte, daß jener ziemlich zu gleicher Zeit mit dem andere Fremde, also mit Kaspary, verschwunden sei, glaubte sie beruhigt aufulhmeii zu dürfe. Siehst Tu wohl." sagte sie zu Peter Pctrowitsch. daß ich gut that, nicht ans Tich zu hören? Wäre ich Tir gesolgt, als Tu zur Flucht rielhest, so würden wir die Papiere niemals iviederbckom men." Wir haben sie noch nicht,' versetzte der angebliche linier mit finsterern Ge siebt. WtV1.H"A"-vsv'"S