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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (March 8, 1900)
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Wanz das iegkiitheil ijt der Drall. .Und auch wenn er ist iniD bleibt doch im in er nur ein Polizist." .(Sin Berns, der in unterem Zeitalter sehr nothwendig ist." Semem Träger aber im vlllaemci neu nicht gerade besondere Achtung ein bringt." .Tas beruht ans Bornrtheil. ,Tas 2ie nicht zu theilen scheinen." .Ich meine, wenn ei verniinftiger Mensch erkannt hat, das; er in einem ü'flnii'theil besangen war, so ins er darnach trachten, sich destelben möglichst rasch zu entledigen." .Ties scheint hnen vorzüglich nehm zcn zu sein." .Ich Hotte eS. Sollte es aber nicht ver ,all sein, so wird Hofsentlich der morgige Vormittag genügen, in es vollständig zu nberwinden." .Zedeiikeii ck ihn morgen kormit 'ag wieder zn empfangen?" .TaS nicht, aber in feiner Begleitung .Inen Epaziergang nach ä'Zusteriviß z machen." .ach Wusterwik? Ta sind Sie alsc Wn ganzen Bormittag nur mit ihm z'.isammen?" Aller Borausiicht nach, ta. Ä?as thut das? .Ist er verheirathet?" .Rein.' Sie stehen mir zu hoch. Wera, als '?ajz ich glauben könnte, Sie wollten mit ihm nur kokettire. Auch die Hoff iiung, auf diese !K)eise Ihr Ziel z er reiche, könnte ei solches Epiel nicht rechtfertigen." .äver sagt Ihnen, das; ich mit ihm spiele?" Sie können doch nicht im Ernst daran denken, ihn z heirathen?" ..Warum nicht?" Einen Polizeibeamten?" j War Iwan Merischofs denn etwas Anderes?" Sie sagten mir doch, daß Sie ge rade deshalb, weil er diesen Beruf er griffen, auf dem Punkte standen. Ihr Berlöbniß aufzulösen." Tamals sah ich die Nothwendigkeit der Polizei noch nicht so ein wie jetzt. Ad'er seien Sie unbesorgt. Herr diente ant. wcnn auch KaZparU ein hübscher und liebenswürdiger Mann ist. so denke ich, vorläufig wenigstens, auch nicht im Entfernteste:! daran, thu zn heira then." Wett sei Tank. Tas sagen Sie mit einem Ausdruck, der" Ter die Sprache meine Herzens ist." Wcra schwieg. Hat dieses' Wort Sie beleidigt?" frug Fritz mit weicher Stimme. Beleidigt nein, aber traurig hat e mich wieder gestimmt." Wie ist kkis möglich?" Eic scheinen immer zu vergessen, ein wie he.,er Schicksalsschlag mich eben erst getroffen hat." Und wenn ich es vergesse woran liegt es? Tara, daß ich in Ihrer We genivart meiner nicht Meister bin. O Wera. könnte Sie mir nur einen llei ne Theil des Gefühls widmen, das ich Ihnen entgegenbringe !" Und wenn dies der Fall wäre?" , Tann wäre ich glücklich selig ! Aber ich glaube es nicht," fuhr er lang sanier fort, denn Sie geben mir auch nicht den mindesten Beweis davon." Wie sollte ich das?" Wenn ich zum Beispiel ein Opfer von Ihnen forderte, würden Sie im Stande sein, es mir zu bringen?" Vielleicht." Tarf ich Sie aufdieProbe stellen?" Jmmerbin." 0int. So verzichten Sie mir zuliebe ans den morgencen Spaziergang mit Kaspary." Tas hatte sie erwartet und gehofft, aber nichtsdestoweniger stellte sie sich sehr überrascht. Sie wissen doch, warnni ich diesen Gang mit ihm machen will." sagte sie nach einer Paust. Ich weiß es nicht." , Um mich noch mehr mit ihm zu be freunden, sein Vertrauen in noch Höhe rein Grade z gewinnen." Das ist es ja eben, was ich fürchte." Es geschiebt doch nur um der Sache willen, die mich hierber geführt hat." Sie werden noch vielfach Gelegen heit haben, mit .aeparu zu verkehren, mehr als mir lieb ist können Sie mir nicht dieses kleine Opfer bringen?" ' 1'ieci.t Ihnen wirklich so sehr viel daran?" An der Sache weniger, als daran, von Ihnen einen Beweis zu erhallen, daß Sie daß Si: mir nicht ganz ab hold siuv." .Run wohl," sagte sie nach einer Pause langsam, ich will Ihren Wunsch gewähren. Aber ich knüpfe eine Bedin gnng daran." .,Ie)e.' die Sie wollen." Er küßte in heißer Tanlbarkeit ihre auf seinem Arme ruhende Hand. Sie ist nickt schwer Sie müssen an meiner Stelle mit Caspar gehen." .Ich?" CTtATtt AFCrKIOZÄ. ISSSLl. ,j. Ich ij;i nicN gut allem oe!,e:i !Mn. inn rem ich ihm anf situ Trangen meine Btgleituiui zugesagt ljalie. Ich Ijjtr und) meine (irinic dasnr. nicht zu wünsche!!, daß er allein gebt." .Warum nicht?" .Weil kr meiner Ansicht nach zu wenig Wertb auf die Spuren legt, die von den Mördern jurückgrlajsen worden sind." .Wo?" .Auf ihrem ganzen Wege, besonder am schwarzen Luch." .Tie. welche wir saln?' .Tiese und aiidere. Es handelt sich nun darum, ihn zu veranlassen, jenen Spuren auf das Genaueste nachzufor scheu, wenn auch darüber schließlich der ganze Zag vergehen sollte. ES wäre mir sogar recht lieb, wenn dieZ geschähe." .Warum?" .Weil ich aber dies sage ich Ihnen nur unter strengster Tiskretion jetzt gerade aus den Gedanken gekommen bin. dann ebenfalls eine kleine Unter suchung anzustellen, aber nach ganz anderer Richtung hin." .Mit Miesto?" .Ja." Ihr war, während sie mit Fritz sprach, der Gedanke gekommen, daß. wenn eS ihr gelingen sollte, von Mieslo die gesuchte Papiere zn erhal ten, es doch vielleicht das Beste sein würde, unmittelbar darauf abzureisen. Je größer dann der Borspruug war. den sie vor Kaspary habe würde, um so besser. ,O. eS soll mir nicht schwer fallen, ihn fernzuhalten." rief der Lieutenant lustig. Im Rothsall führe ich ihn i die Wusterwitzer Torsmoore und lasse ihn bis zum Abend darin stehen." .Meinetwegen auch noch die Nacht hindurch." stimmte Wera in seinen Ton ein. Wenn Ihnen die Lösung dieser Aufgabe gelingt, werde ich Ihnen zu großem Taut verpflichtet sein, Herr Lieutenant." O nicht doch, ich bin Ihnen dank bar. daß Sie mir Gelegenheit gebe, Ihnen einen Tienst zu leiste. Wir sind ja ohnedem tief in Ihrer Schuld, die tanze Familie, ich aber besonders." Wofür?" Sie fragen noch? Hat nicht das Anerbieten, das Sie meinem Vater be züglich der Jagd gemacht haben, uns von einem schweren Truck befreit? Er hat sich freilich och Bedenkzeit ausge beten, aber ich zweifle nicht, baß er es nnehmen wird. Er ist' seitdem schon weit heiterer." Tas freut mich." Aber wen Sie morgen Miesko spre chen wollen, dann ist es -am beste, wenn ich ihn jetzt aussuche und es ihm sage. Jetzt habe ich am meiste Aus sieht, den Herumstreicher zu treffen." ' Sie habe Zliecht. Gehe Sie ! Oder nein, ich begleite Sie noch ei Stück." Sie überschütten mich ja heute Abend mit Liebenswürdigkeiten," jubelte er, ihren Arm an seine Brust Pressend. Und Sie drücken mir zum Tank den Arm so, daß ich morgen blaue Flecke habe werde." Tie küsse ich weg," rief er über miithig und zog sie mit sich fort. Unmittelbar mich dein Abendbrod war Gertrud, wie sie versprochen hatte, zn der alle Polin gegangen. Miesko, der mit einem Gehör wie das eines Luchses begabt war, hatte sich, als er sie kommen hörte, von seinem Lager auf gerichtet und war ihr entgegengeeilt. Er wollte nicht, daß seine Mutter, die nach ihrer Lieblingsgewohnheit am glimmenden Herdsener saß und in die Glnth starrte, ersahre, um was es sich handle. Bekomme ich Geld?" rief er mit ge därnpfter Stimme und bat sie. auf der Bank vor der Hütte Platz zn nehmen, die von dem mächtigen Lindeubauni völlig in nächtiges Tunket getaucht wurde. Ich würde es Tir schon initbrin gen." sagte sie, wenn Tu ii'ich nicht betrogen hättest." Ich betrüge Niemand," versetzte er mit einem scheuen Blick. Toch, T bist ei Tieb und Be trüger, der viel eher fünsundzwanzig Hiebe verdient hat als fünfundzwanzig Thaler." Sie schwieg, um die Wirkung ihrer Worte zu erproben. Er war verdutzt. Er wußte nicht recht, was er sagen sollte. .Wen habe ich denn betrogen?" srug er endlich. Mich." O nein, gnädiges Fräulein." .Tu haft mich betrogen." Habe ich Ihnen nicht die Schriften gebracht?" O ja aber nicht alle." Nicht alle? O, wer ist der schlechte Mensch, derbem gnädigen Fräulein daö gesagt hat?" Tas ist gar kein schlechter Mensch, sondern Jemand, der die Sache ganz genau kennt." Es ist nicht möglich." Willst Tu damit sagen, daß ich lüge?" O nein, ich weiß, da gnädige Fräulein lügt nie." Aber Tu lügst sehr oft." Nur manchmal," suchte er sich z entschnldigen. Nein, Tu bist ein ganz verlogener. schlechter Mensch, der die Belolinuug gar nicht verdient, die et haben soll." Ich soll sie also doch haben? O, das gnädige Fräulein ist gut!" Er suchte ihre Hand z küssen, die sie ihm rasch entzog. Ja. Tu sollst eine Belohnung habe, aber nur, wenn Tn auch die fehlenden Papiere zur Stelle bringst." Miesto kratzte sich hinter den Ol,re. Tas wird schwer halten," meinte er zögernd. Warum denn?" Ich ich habe sie nicht mehr." Tu lügst wieder." Nein, diesmal lüge ich nicht, wirk lich nicht," betheuerte er so ausrichtig, daß Gertrud ihm Glauben schenkte. Wo sind sie denn?" frug sie. Ich habe sie dem Müllerfrauz ge geben." Tu das ist nicht wahr. So etwas verscheiilst Tu nicht." Geschenkt habe ich sie ihm auch nicht, nur zum Ausheben gegeben." .r. urn in di-:m tal Tu kcH ! Beiüecke flenn Ali iH l.-!il ?.'!i.!!l"frauz s.:,zte. d.iß ich noch kiüeu Tlxil der Papiere halle, da meinte er. ich sollte sie ihm geben. Er wnrdk dann uui eine Belohnung bekommen, uns die wollten wir liierten." .Aha. gar nicht übet ausgedacht! Schade nur. daß nun wohl keiner von Euch ktwas bekommen wird." .Seiner?" frug Miesko ganz entsetzt. .Nein, keiner. Tie halt nur der. der die vollständigen Papiere bringt." Eine Pause entstand, wahrend deren Miesko sich verzweiselt durch seine schwarzen Haare suhr. .Er muß mir sie herausgeben." tief er endlich. .Wenn er es nur thut." , Sie gehören mir, und ich möchte ihm nicht rathen, sie mir verweigern zu wollen." .Ach Tu hast ja keinen Muth." .O. ich habe auch Muth." .Tu läujst wie ei Hase, wenn Tu meinen Better Fritz siehst." .Ja, der Herr Lieutenant. Gegen ihn kann ich nichts machen, sonst komme ich in's Gesängniß." .Und davor hast Tu , wohl große Angst, nicht wahr?" .Ach ja." .Es ist auch schrecklich im Gefängniß. Und dahin kommst Tu, wenn Tu nicht die sämmtliche Papiere zur Stelle dringst." O, wenn ich nichts gethan habe, darf man mich nicht einsperren." .Tu hast aber etwas gethan. Tu hast gestohlen." Ach. das weiß nur das gnädige Fräulein, und das gnädige Fräulein sagt es nicht." Ich habe es schon dem Kriminal kommissär gesagt. Er wollte wissen, woher T die Papiere hast." O, dann bin ich verloren !" Ter Bursche weinte fast und blickte scheu um sich, als sürchte er schon, Gen darnien auftauchen z sehen. .Ter kkrj,jatkommitsär will die Sache nicht zur Anzeige bringen, wenn T ihm die sämmtlichen Papier schaffst." .Und er will mir dann auch eine Belohnung geben?" Ja." .Wie viel denn?" .Hundert Thaler." .Mehr nicht?" Was hast Tu Tir denn eigentlich gedacht?" Hunderttausend Thaler." .Miesko, Tu bist wolil verrückt!" .Oder wenigstens tausend." Hnndert Thaler sind noch viel zn viel für einen so schlechten Menschen wie Tu. Vielleicht legt er auch uoch etwas zu. Aber wen Tu lieber i das Ge sängniß willst, meinetwegen." .Nein, nein, ich will die Papiere alle bringen." Wann?" Morgen gehe ich nach Netschin zum Müllerfrauz nd hole sie." Und wenn Tu sie hast?" Taun bringe ich sie gleich auf das Schloß zum gnädige Fräulein wenn der Herr Lientenant nicht da ist." Vor dein hast T ja eine fürchter lichc Angst. Am besten ist es, Tn schickst Teine Mutter zu mir, wenn Tu die Papiere hast, und ich komme dann und hole sie." .Ja. ja. ich will ja Alles thun, was das gnädige Fräulein verlaugt." ES ist' auch das Beste sür Tich. Gute Nacht." Sie erhob sich und ging raschen Schrittes davon, während Miesko mit sehr gemischten Gefühlen znrückdlieb und langsam in seine Hütte schlich. Kaum war er in derselben verschmun den, so löste sich vom Stamm der Linde eine dunkle Gestalt los, die hinter der selben gestanden hatte, und folgte be hutsamen Schrittes dem Fräulein, sich immer in einiger Entfernung von Gertrud haltend. ES war KaSparv, der sich überzeugen wollte, ob man Gertrud vielleicht auch beobachte. Als er nicht Verdächtiges gewahrte, näherte er sich ihr, leise ihren Namen rufend, in sie nicht zn erschrecken. Sie haben Ihre Sache vorzüglich gemacht, gnädiges Fräulein," sagte er, als er die Stehenbleibende erreicht hatte. Haben Sie denn unser Gespräch ge hört?" .Gewiß; ich hatte mich hinter der Linde verborgen, nm sür olle Fälle bei der Hand zu sein. Sie wissen den Bur schen ausgezeichnet z,i nehmen." Je nun, es war nicht gerade schwer." Es war sicherlich leine leichte Auf gabe." Für Jemand, der Miesko so genau kennt wie ich. bot sie keine Schwierig leiten." .Sie lehnen ein Lob ab, das Sie reichlich verdient haben, gnädiges Frön lein. Miesko wird doch auch Wort hal teil?" .Ich zweisle nicht daran." .Selbst dann, wenn vnsere Gegner ihn gleichfalls zu beeinflussen versuchen sollten?" Glauben Sie, daß sie das thun wer, den?" Ich bin davon überzeugt. Ihr Herr Vetter, der sich gänzlich dem Tienst der schönen Russin gewidmet zu haben scheint, war bereits heute Vormittag hier, zweifellos, um mit Miesko in irgend welche Verhandlungen zn tre ten.' . Ta hat das Fräulein sich allerdings den ungeeignetsten Unterhändler ans gesucht. Sie haben ja gehört, welche Furcht der dumme Bursche vor meinem Vetter hat." Ter Herr Lieutenant wird Mühe habe, ihn überhaupt zum Stehen zu bringen." Tas glaube ich auch." Jmmerbin ist Borsicht dringend ge boten. Man dars Mieslo nicht ans den Augen lassen. Aber, bitte, bleiben Sie einen Augenblick stehen. Tort vorn kommt Jeiuand." Wenn ich nicht irr:, ist es mein Vetter ja, ich erkenne ilin genau, jetzt, wo er Über die Ueine Anhöhe kommt und der Schatten der Bäume nicht auf ihn fällt und Fräulein Lassowitsch. '.:e mit ihm allein hier zu so später Stunde! Was mag da zu bedeuten haben?" ?,-.!.: ! ti Nr stimme der ;;ic e! ei in an, !.r ne i :,r fiife Becl-ud; lui'ii i'i.li irs:ii.i f!i:i;i r. jtfcmnu! Sie n.it buir in den Schatten der Baume, güaiaes Frau tei. und hiltrn Sie sich, bitte, ganz ruhig." jagte aspary. .Es ist iiit not big. daß die Beiden vrn unserer Anwetenkit Kenntniß eiliaüen." Gertrud gehorchte. Wera und Fritz v. Biedow tarnen langsam nalier; sie hatte nichts von den i'aue Entgegen kommende gesehen. Bald tonnte man verstehen. w,s sie sprachen. Wer ifeiß, cd der Bmschk. wen er auch verspricht, mich morgen früh zu erwarten. Weit hatten wird," sagte Fritz zu Fräulein Lassowitsch. wie Gertrud und Kasparu deutlich hören ton u ten. Warum sollte Mieslo eS nicht, da ihm eine Belohnung in Aussicht sieht?" versetzte die Russin. Warum aber sollte ich nicht lieber gleich jetzt den Ver such mache, die Papiere zu bekommen vorausgesetzt natürlich, daß wir ihn zu Hause tresse? Tie Gelegenheit kaun nicht günstiger sei, als sie eS ist. Jetzt sind wir- unbeobachtet, und Sie. Herr Lieutenant, konnten für alle Falle Posten stehen, damit man mich nicht link Miesto überrascht." .Tas würde iei ja gern thun, gnS diges Fränlei, ab'r " Kein Aber, es ist ganz sicherlich am besten so. Sie werden mir doch, nach dem Sie mir so ost Ihren Beistand angeboten, ihn jetzt nicht versagen wol len, in einem Moment, i dem er in der That sehr werthvoll sür mich sein kann?" .Wie können Sie das denken Z Ich. der ich Jahre meines Lebens dahin geben würde, um einen kleinen Anspruch auf Ihre Tanlbarkeit zu erlangen !" Tie Stimmen der Beiden verklangen in der Ferne. Kaspar wartete och einen Augenblick, bis sie hinter einer Biegung ' des Weges verschwunden waren, dann trat er wieder ans densel den hinaus. Gertrud folgte ihm. Es scheint allerdings, als ob Sie mit der Beiner kking. die Sie vorhin fallen ließen. Recht hätten." sagte sie in etwas bitte rem Tone. Mit welcher?" Taß Fritz gänzlich in die Netze die ser Abenteurerin gefalle ist. Aber wol len Sie nicht ihre Unterredung mit Miesko hindern?" .Tas wäre nicht das Nichtige." Warum nickt?" Sie würde Berdacht schöpfen." So aber wird jedenfalls der ganze Eindruck, den meine Worte auf Mieske geinacht habe, wieder vernichtet wer den." Tas glaube ich nicht. Was Mieskc bewogen hat, sich unseren Wünscher. willfahrig z zeigen, war noch wenige, die Hoffnung auf die Belohnung als die Furcht vor Strafe. Sie taun wohl jene verdoppele oder verdreifachen, nichi aber das zweite Motiv anwenden. Ich setze hierbei voraus, daß sie nicht weiß, wie Miesko z den Papieren gekommen ist." .Tas kann, sie nicht wissen. Ihre Kenntniß vo der ganzen Sache dankt sie lediglich meinem Vetter, und diesem habe ich nichts davon erzählt." Tas ist sehr gut. Er selbst wird sich hüten, es zn sagen." Aber es wäre doch von hoher Wich tigkeit. daß wir erführen, wie diese Unterredung verläuft." Tafür ist gesorgt. Ich habe einen Beamten hier, der von mir den be on deren Auftrag hat, Miesko nicht ans den Augen z lassen." Aber Fritz soll Posten stehen." Kaspar lächelte. Tas thut nichts. Wesner das ist der Name meines Beamten ist ein tüchtiger Mann und in diesem Spiel seinem Gegner mehr als geirachs?,!. Hütte ich nicht diese seste Ueberzeugung, so wäre ich jetzt längst nicht mehr an Ihrer Seite, gnädiges Fränlei." Es wäre vielleicht doch besser, wenn Sie an der Ueberwachung theilnähinen. Fritz ist hestig und unbedachtsam. Wenn er mit Ihrem Beamten znsam menstieße, was doch durchaus nicht außerhalb des Bereiches der Möglichkeit liegt, so" So ist dieser dafür -um so kaltblü kiger. Aber um Sie z beruh'gen, gnä diges Fränlei, will ich, sobald ich Sie zum Schloß zurückgeleitet habe, zurück kehren, nm meinen Beobachtungsposteu einzunehmen." Sie thun mir in der That einen Gefallen damit, besonders, wenn Sie es jetzt gleich thun. Hier sind wir ja schon am Park, und mir thut Niemand etwas, ich bin ganz sicher." Ist es nicht besser, wenn ich Sie noeh die knrze Strecke geleite?" Nein, ein, gehen Sie lieber dort hin, wo Ihre Anwesenheit nöthiger ist. Ich kann mich sonst der Sorge nicht entschlaaen." Wie Sie befehlen, gnädiges Fräu lein." Er grüßte respektvoll und ging. Aber sie rief ihn och einmal zurück. Eine Bitte noch: theilen Sie mir mit, wenn irgend etwas vrn Bedeutung sich ereignet haben sollte." Ich werde nicht verfehlen, es zu thun." Besten Tank. Adieu !" Sie verschwand im Schatten der Bäume, und er ging in raschem Tempo wieder zurück, erst in der Nähe der Hütte Mieslos seine Schrille mäßigend ud dann, in Ermangelung eines besfe ren Verstecks, sich hinter einer breit ästigen Ulme ani Wege ausstellend. Von Wesner iiil) er nichts, während der Lieutenant lanitfiiin um die Hiitte herumging, bisweilen stehen bleibend und einen Blii durch das Fenster in das Innere wertend. Eine Besorgnis; erfaßte Kaspar : es war nicht unmöglich, daß Wesuer. nach dem er ihn mit Oiainid hatte davon gehen sehen, el'eiisülls seinen Posten in dem Glaube Verlasse hatte, daß sür heute seine Ausgabe erledigt sei. Hatte er eine Teekuiig gesunde, mit telst deren er unbeobachtet an die Hiitte heranlommen I.'iinle, so hätte er leine Augenblick gezaudert, dieselbe zn be ::!i!ii. Aber das I, ie Kauschen war. am äüf-'.i:.!; E,:?c e-5 T.f: liegend, ganz Ve:i AeJ.-.n l.mu.hi!. We'h:e:.z er den Viei'Unr.iit genau beobachtete, j'b. Xaspuiv. ap, Fuji v. Biedoiv im Ansang einmal auch einen gros-en Holzstoß mschiitten kalte, der dinier dem Hanse ausgelhürml war. dann aber diese Verficht vernachlatligle. Tarauf baute er seinen Plan. Jede: mal, wenn der Lieutenant die ihm zu gekehrte Seile des HauseS verlies;, machte er einige schrille vorwärts ud wars sich dann platt auf den Acker nieder, m in dies.'r Stellung so lange zu verbleiben, bis sich wieder die Ge legeiilieit zum Vorrücken bot. Aus diese Weise gelaugte er in ver iltnißiuäßiz kurzer Frist an den Holz s!oß und stieg mit ü.ßnster Vorsicht denselben, sich dann wieder fluch nieder streckend. Z seiner freudigen Ueberraschung fand er ans demselben Wesner, der die gleiche, allerdings ziemlich naheliegende Idee gehabt hatte. Ter Beobachtuiigsposten war tress lich gewählt; nicht allein konnte man durch das gegeniiber liegende Fenster einen große:, Theil des Innenraumes der Hülle überblicken, sondern auch, da der obere Theil des Fensters geöjsuet war. um dem Ranch des HerdseuerS besseren Abzug zu gewähre. AlleZ ver nehmen, was drinnen gesprochen wurde. Fräulein Gertrud will die Papiere nur haben, um sie mir zn geben," hörte er Wm, sagen. Es ist also garz gleichgiltig, ob T sie ihr direkt gibst oder mir." Mieslo schwieg; er schien durchaus nicht überzeugt. .Allerdings würde ich Tir die volle 4 Belohnung geben." fuhr Wera fort, während sie den größten Theil derjel den sür sich behalten z wollen scheint." Tas thut das gnädige Fräulein nicht." eutgegnete Miesko i bestimm tetn Tone. Es scheint aber doch so. Warum hat sie Tir denn nicht gesagt, daß Tu filnshundeit Thaler haben sollst und nicht nur hnndert?" Er schwieg. Aus diese Frage wußte er augenscheinlich keine Antwort. Tn siehst, daß sie es nicht ehrlich mit Tir meint," setzte Wera ihre Ver dächtignng fort. Aber wenn es Tir gleichgiltig ist. ob T fünfhundert Tla ler erhältst oder nur hnndert mir kann es recht sein." TaS ist mir nicht gleichgiltig," be thenerte er eifrig'. Ich habe die'Pa Piere gefunden, und mir gehört die Be lohnnng, Niemand sonst." Wenn die Papiere wirklich fünf hundert Thaler werth sind, muß Miesko die fünshnndert Thaler auch betvm inen," mischte sich jetzt die Alte in das Gespräch. Fünshnndert Thaler sind viel Geld, o so viel Geld!" Tann muß er aber auch thun, was ich verlange," beharrte Wera. Ja. Mieslo, das mußt Tu." sagte die Polin in strengem Ton. Er kratzte sich verzweifelt in seinen langen Haare. Aber dann lamme ich in's Gefängniß." rief er ans. Warum solltest T in das Gesäng niß kommen?" Weil ich manchmal Schlingen gelegt habe für die Rehe und die Hase im Walde." i So, da hättest Tn es freilich ver dient." Aber ich will nicht in das Gefäng niß." Ich werde Tich schütze. Wenn ich für Tich eintrete, thut Tir Niemand etwas." Miesko schien zn dem Versprechen der Fremde kein rechtes Zutrauen zu haben. Ich werde nachdenken über die Sache." meinte er endlich. Wera sah ei, daß iiir den Augenblick nicht mehr zu erreichen war, nnd hosste, daß der Einfluß der Allen, deren Augrii bei der Erwähnung der fünfhundert Thaler lüstern gefunkelt, nd deren Hände so gierig gezuckt hatten, als habe sie das Geld schon vor siel), genügen werde, tun das angefangene Werk zu vollende. Gut." sagte sie. überlege es Tir ! Aber sagst Tu zu irgend Jemand ei Wort von dem, was ick) mit Tir ge sprochen habe, oder daß ieh überhaupt hier gewesen bin, so bekommst Tu gar nichts, auch nicht hundert Thaler, sou der ich sage dem Herrn Lieutenant, daß Tich sofort einstecken läßt." O, nicht dem Herrn Lieutenant sagen, nicht dem Herrn Lieutenant sagen!" bat Miesko im Ton der hoch sten Angst. Ich sage ihm nichts, wenn Tu mei nen Wunsch erfüllst wem, es nicht der Fall ist, werde ich ihm sagen, daß er Tich schlagen soll, so sehr er eS vermag. Er thut es mir gern zn Gefallen. Ta sollst Tu schon sehen. waS Prügel sind. Und wenn er Tich nicht genug . haut, thue ich es selbst." ' O, gnädiges Fräulein, ich will ja Alles thun, was man von mir ver langt!" Tas gnädige Fräulein kennt den Herrn Lieutenant?" srug die Alte lauernd. Ob ich ihn keime ! Er hat mich hier her begleitet und ist draußen vorder Thür. Soll ich ihn hereinrufen?" Nein, nein, gnädiges Fräulein, thun Sie es nicht!" bat Miesko. Er tbut Tir nichts, wen ich es nicht will. Tu sollst es selbst hören. Herr Lieutenant!" rief sie. eine unte reu Flügel des Fensters öffnend. Fritz v. Bredow erschien sofort an demselben, und sein Anblick genügte, um zu veranlassen, das; Miesko. einen laute Ras des Schreckens ausilvßend, mit der Behendigleit eines Assen sieh aus den Ballen schwang, welehee der Länge nach durch die Hütte lies und seither mit Brettern bedeckt war, um eine Art Bodenraum zn bilden. Tiefen unnütz sindeud, da in der Hütte nie größere Verrathe aiiszubewahre waren, hatte Miesko die Bretter benutzt, um iieh einen Kauinekientiall zn baue. Komm nur berab," rief Wera. ini willltirlich lachend, der Herr Licute nant thut Tir nichts." Miesko schien dem Friedet, nicht zu . trauen er blieb oben. ...