Künstliche Bewasfernug. Der Wi.'dkrgkwinnuk, öder Land? Kien, trelct-e in Indien, China, Egiip len und Mexico fj;on vor Jahrkur dkrtcn eine groß: Zloüt spielte, wird Den unskikr Bundeereaierung gegen trärlig groß? Aufmerksamkeit ji'ge tuende. Im Congr.'b Vit da Haus ein ste hendes Co,ne für künstliche Bcwässe kung enannt. Der Vorsitzkr desselben, frivie dik meisten feinet Mitglieder b bkn entweder selbst Interesse an künstlicher Bewässeriing. oder npr'd scntiren Sektionen, in welchen d'.'se wünschenswerth wäre. Im Lena! ist das Commitlee on Reklamation of Arid Lands" in ähnlicher Äeife zu . sammcngesetzt. Tiefe Comites haben ein bcreitwil ligeö Ohr für die Ansprüche des B.'l kes, und entwerfen Gesetze zu Gunsten der Wiedergkwinung öder Länd.'rei'n durch künstliche Bewässerung. Die Beamten des geologischen Ver messungsbureaus sind damit bcschäf tigt, ausgedehnte Untersuchungen der Quantität und Beständigkeit der Was servorräthe in wasserarmen Gegend? vorzunehmen. Plätze auszusuchen, die in Reservoirs umgewandelt werd? könnten, und den praktischen Werth verschiedener Bewässerungsmethodkn zu untersuchen. Diese Bemühungen der Bundesre, gierung werden von dem ?ensus-Bu' reau unterstützt, indem dasselbe ein?n Census aufnimmt in Bezug auf Be wässerungsbrunnen, Dämme, Reser voirs, Quellen. Kanäle und Gräben, sowie die Kosten und den Charakter derselben. Ebenso in Bezug auf Be fihrecht, Leistungsfähigkeit und Be ständigkeit der Wassttquellen; in Be zug auf Wasserrechte. Verkäufe, Raten, u. s. w. Der größte Tleil dieser Arbeit ge schicht durch das Aussenden von For mularen. die dann ausgefüllt werden. Direktor Merriam hielt diesen Weg für gcrathcn, da einer Schätzung gemäß die Zahl von Bewässerungsbrunnen in den letzten zchn Jahren auf 12.000. und die der Gräben und Kanäle auf 33,000 gestiegen ist. Die Antworten, welche das Census Bureau bisher von Bewässerern und Bewässerungs - Gesellschaften erhol ten hat, sind zufriedenstellend. Es ist der Wunsch des Direktors, das; Alle, welche solche Formulare erhalten ha den. oder noch erhalten werden, ihr Bestes thun, die verschiedenen Fragen zu beantworten, und die Zettel baldigst zurückschicken. Bewässern, welche keine Formulare erhalten haben, sollten brieflich darum nachsuchen. Tie politische Lage in Kentncky i ' 1 schildert der demokratische Louisville Anzeiger" so: Herrn Taylors Gutheißung des zwischen seinen Vertretern und denen der Demokraten im hiesigen Galt .House, das schon so viele historische Acte gesehen hat, getroffenen Abkom mens ist noch nicht erfolgt, und wenn die Absicht nicht ändert, die er zur Stunde, da wir dies schreiben, ausge sprochen hat. so wird auch seine Unter schrift nicht sobald erfolgen. Sein Zaudern scheint weniger darin feinen Grund zu haben, daß er mit den ge troffenen Vereinbarungen nicht einver standen wäre, als in dem Wunsche, dcn Wortlaut darauf zu prüftn. ob der selbe ihn völlig dagegen sichert, daß er für das. was an seinem Verhalten un gesetzlich gewesen ist, zur Verantwur tung gezogen werden könne. Es will uns bediinlen. daß das ein sehr heikler Punkt ist. über den einzelne Partei führ keine bindende Zusicherung zu geben vermögen.Es scheint uns so gar, daß sie überhaupt nicht gegeben werden könne, nd dafz nur zwei Wege vorhanden find, um Herrn Taylor si cher zu stellen, das ist entweder Erhe hung der Anklage und sofortige Be- gnadigung durch den von der Legisla tur als rechtmäßig erwählt erklärten Gouverneur, oder zweitens. Erhebung der Anklage Nichterscheinen der An klüger und Zeugen und darauf sich stü tzende Freisprechung durch dcZZtaats Öbergericht. Jedes der beiden Ber fahren würde eine weitere Verfolgung unmöglich machen, während es sonst nach unserem Laien - Verstände uns scheinen will, daß die Anklage auf Verfassungs - Verletzung jederzeit er bobcn werden kann. Herr Taylor also nicht sichergestellt sein würde. .Eine andere Frage ist es freilich, ob es weise und richtig ist, eine derartige Kesetzesverletzung, wie sie nach Ansicht der Meisten Herr Taylor sich hat zu Schulden kommen lassen, ungestraft Ilingehen zu lassen. Es mag zur Wiederherstellung geordneter Ver Hältnisse im jetzigen Augenblicke bei tragen, wir mögen schneller über die jetzige Krisis hinweg kommen, aber die gewährte Straflosigkeit kann zu Wiederholungen ermuthigen. Indeß das Zugeständniß ist von demokrati scher Seite gemacht worden und da rum sollte es innegehalten, in legaler Form innegehalten tverden, wenn Herr Taylor sich zur Annahme entschließt. Daß dies geschehen wird, erscheint uns zweifellos. Wenn nichts Anderes Herrn Taylor dazu veranlassen würde, so müßte es das Telegramm von Se natcr Deboe thun, das der Oeffentlich Zeit zugänglich geworden ist. und die des Präsidenten welche uns sorgfältig vorenthalten werden. Herr Deboe er klärt in dem seinen, daß mit gewaltsa me'. Widerstände nichts weiter erreicht werde, als daß Herr Taylor die Sy! pathie verliere, die er und feine Sache bisher gehabt habe, daß auf Bundes hülfe nicht zu rechnen sei, und daß er die streitigen Fragen den Gerichten un terbreiten solle. Die Telegramme des Präsidenten haben sich jedenfalls in derselben Richtuna bewküt. Es heiß! ivgur, vag yerr cciniey es ausge-. sprechen habe, daß er gezwungen sein J werde, einem Ersuchen der Legislatur' um Hülfe gegen ihn Folge zu aeben. saus ti acufUf werden unl:e. Soivei: kann Herr Tanks: es unmöglich lsm irren lassen. Er ist schon allzu weit gkgangen. Es ist wohl kaum zu bezweifeln, das; wenn er sich korrekt benommen ti to stak: des Persucke. aus dem Mordat tentat Nutzen zu ziehen, alles in legn ler We ,'ich käüe abwickeln lassen, vor Allem aber, wenn er die Rachfor schungen nach dem Mörder mit allen ibm zu Gebote stehenden Mitteln er leichtert hätte, statt sie zu verhindern, er bei der. nach unserer Verfassung im Herbste nothwendig werdenden Gou verneurswahl keine schlechten Aussich ten gehabt haben würde, erwählt zu werden. Diese Aussichten sind end' gültig vorbei. Taylor hat seiner Pa? tei mehr geschadet, als man je geglaubt hätte, daß ein einzelner Mann schaden könne, und mehr, als in langen Jali ren gut zu machen fein wird. Selbst der Präsident mit seinem, in diese,!, Fall peinlich korrekten Verhalten, wird die Wirkung dieser groben Feh ler nicht auszulöschen vermögen. Viel leicht vermag er sie für andere Staa ten abzuschwächen. Für Kenkucky nicht. Was Bradley und Taylor mit ihrem Mißbrauch der bewaffnelen Macht gesündigt haben, kann nicht so bald vergessen werden, und der to'oie Goebel wird der republikanischen Par tei gefährlicher sein, als der lebende ti war. Nicht weil er von MörderhaTid gefallen ist. sondern weil Taylor diesen Mord in der Weise auszunützen ver sucht hat. wie es geschehen ist. Ter tvirthschaftliche Treibund der Welt. Der wirtschaftliche Dreibund der Welt wird von Großbritannien, den Bereinigten Staaten und Deutschland gebildet. Nach einer Schätzung von English Mechanik" nehmen diese drei Staaten zwei Drittel bis drei Viertel der Weltgeschäfte in Metallen. Schiff fahrt. Geld. Einfuhr und Ausfuhr u. s. w. für sich in Anspruch. Sie erzeu gen mehr als drei Viertel des gesamm ten Roheisens auf der Erde, über vier Fünftel des gesammten Stahls, über drei Viertel des Gesammtbedarfs an Blei, fast drei Viertel des Gesammtbe darfs an Kupfer, 67 Prozent des Ge sammtbedarfs an Zink und 67 Prozent des Gesammtbedarfs an Zinn. Die Kohlenaiisbeute der Welt im Jahre 3899 wild auf 62.826.000 Tonnen angegeben. Hiervon erzeugte Großbri tannien 202.054.316. die Vereinigten Staaten 196.405.933. Deutschland 130.928,490. Oesterreich - Ungarn 35.- 039.417. Frankreich 32.439.786. Bcl gien 22,075.093. Rußland 12,862,083 und alle übrigen Länder zusammen 30,960.712 Tonnen. Sir Nedvrrs Buller. In seinem bor fünf Jahren erschie nenen Buch Erinnerungen aus Krieg und Frieden" schilderte der bekannte Archibald Forbis. der als Kriegsbe richterstatter der Daily News" u. A. auch den Feldzug gegen die Zulus mit machte und 1879 Sir Redvers Buller in Sir Evelyn Woods Lager in Kam bula kennenlernte, den jetzigen Befehls haber der britischen Truppen in Natal in folgenden Worten: Ein grimmi ger, mitleidsloser schwermüthiger Mann, der die Gabe des verbissenen Schweigens in ebenso hohem Grade be sitzt, wie die Gabe der barschen, schnei digen Rede, wenn die Gelegenheit es verlanat." Auch soll Buller nach An ficht desselben Schriftstellers mit dem Herzog von Devonshire denjenigen Ge sichtsausdruck gemein haben, der sich in Hol Dich der Teufel!" übersetzen läßt. Mauderscheid bei Trier. Der pensionirte Lehrer Herr Thomas Kammrich wurde am 13. Jan. unter zahlreicher Betheiligung zur letzten Ruhe geleitet. Der Verstorbene, ein geborener Eifeler, wirkte von 1862 bi 1881 zu Carlshausen, darnach über 10 Jahre zu Erdorf, später zu Fickingen (Kr. Merzig.) Seine ganze Kraft setzte er für die Schule ein. Im verflossenen Jahre nahm der Verstorbene eines zu nehmenden Leidens halber seinen Ab schied und erhielt bei dieser Gelegenheit den Adler der Inhaber desHausordens von Hohenzollern. Nach seiner Pen sionirung zog er sich hierher zurück. Trier. 21. Jan. Am Mor gen des 12. Januar, kurz nach der Durchfahrt des Schnellzugs Trier Köln, stürzte das nördliche Portal des Tunnels zwischen Ehrang und Cordel lauf der Seite der letztgenannten Sta tion) in einer Länge von etwa 10 Meter ein. Die Masse des Gesteins hatte das morsch Mauerwerk eingedrückt. Beide Geleise waren gesperrt; die Reisen den mußten einen Umweg von einer halben Stunde um den Berg machen. Die Telegraphenleitung war unterbro chen. Der Arizoncl Ricker schreibt in seiner neuesten Nummer: Auf der Devil's Ranch haben sie wieder einmal einen versteinerten Men scheu gefunden. Burt Taylor meint, es sei ein Indianer. Andere ,ind der An ficht, daß wir es hier mit einem Moundbuilder zu thun haben. Wenn wir nicht so wahrheitsliebend wären, wie wir nun einmal sind, würden wir auch eine Theorie schmieden, zum Bei spiel, daß die Figur dem Teufel seine Großmutter sei, was ja eben so wahr scheinlich, oder unwahrsckeinlich wäre, wie das Andere. Wir wollen dcn Her ren das weitere Nachgrübeln sparen und die bereits gemachten Wetten ent scheiden. Wir wissen ganz genau und können beweisen, wie der versteinerte Mensch" dorthin gekommen ist. Wir haben ihn nämlich selber vor drei Iah- ren dort vergraben. Damals glaubten wir noch an den Schwindel von ver AiiBRABAA STAATG . ANZEIGER, f'! k KL fs sC sfr WlNMifM il will ( WiIMM IiH MlHttMV fJUf WWW W EaijniiDiDta, Krebs?. Das antäte Klciocrlvaarcn-Laacr trn Staat. Waaren und Seide, Jäckckcn, Capes, Vclzwaarcn, Muslln, Plüschlvaaren, Collarcttcs, Gardinen. Mnffs. Engroshandlung in Wein, Liqucurcil 69 r c yiv 00" " (o Lagerräume und Ofsice: No. 327 -337südl.8. St. Tel. No. YiNiSiSNjjU? 22 VKR VU, VRZil VI i Dick Bros, bcrülilntcs Pilsener und Erportbier i X Feme Liqnenre, die besten Rhein- und Moselweine, fran X zöfische und spanische Weine, letztere eignen sich vortrefflich zn medizznischeu Zweaeu. Die ebenfalls EMk Bfsbs, berühmtes Flaschenbier für Familiengebmuch eine Spezialitat. steinerten menschlichen Körpern und ließen uns in einem unbewachten Augenblick in Bill Story's Kneipe bei gutem Schnappse für fünfzig Dollars fo ein Curiosum anhängen, mit der Absicht, es in unserer Office auZzustcl len und damit Furore zu machen. Zu fällig war ein Freund aus Chicago auf Besuch hier, der in ein unbändiges Ge lächter usbnch, als er tron unserem Plane und unserer Theorie hörte, daß der versteinerte Mensch, den wir ge kauft hatten, ein alter peruanischer Inka gelvesen sei. Er sagte uns. er kenne die Fabrik in der windigen Stadt, wo man die versteinerten Men sehen mache. Dieselben seien noch nicht einmal durch und durch Stein, son dern inwendig Sand und Pappe. Äls wir dem Koloß das linke Fußgelenk abhieben, stellte sich die Richtigkeit die ser Behauptung heraus und wir bcgru ben unser Curiosum in aller Stille, mit Hülfe des Chicagocrs. nachdem wir dcn Schaden reparirt hatten. Am meisten ergötzt uns an der Wie derauffindung desselben die That sache. daß unser w?uld-be" - Concur rent an der Bottomstraße dem Finder dreißig Dollars für den versteinerten Leichnam geboten hat. um damit dem Kicker" Concurrenz zu machen. Techs Leichenträger. Ein frommer Mann, der vor mehr als 200 Jahren lebte, pflegte zu sagen: Wenn ich meine Augen auf unsere Ju gend werfe, erblicke ich sechs Todten träger. Der erste heikt Trunkenbeit. Wie Mancher trinkt sich zu Tode. Die Saat verdirbt, wenn sie überschwemmt wird. Das Lichtlein geht aus, wenn Du zu viel Oel nachschüttest. Willst Du lange leben, o Jüngling, so höre auf. unmäßig zu trinken. Der zweite heißt Unkcuschheit. Wie Mancher bringt sich dadurch zum Tode. Durch ungezähmte Lust wird der Kör per entkräftet und verliert seine Stärke. Ist es nicht so? Was brennt, wird end lich verzehrt. Der dritte heißt Zorn. Eifer und Zcrn verkürzen das Leben, sagt Sirach. und der heil. Paulus sagt (Galater 5). Zorn bringt Hader, Hader bringt oft Mord und Todtschlag." Der vierte heißt Ungehorsam g?g?n die Eltern. Wir wissen was das vierte Gebot für einen Segen im Mund hat; .'.'er eZ nicht bält. den trifft der Fluch. V7 V in Barrels, Kegs und Flaschen. auf Lager geh lten. Ein dürres Holz, das sich nicht will bie gen lassen, muß brechen. Der fünfte heißt böse Gesellschaft. Ach. wie Manchen hat sie um der Seele Seligkeit gebracht! Der Lebendige wird den Todten nicht in's Leben zurllckru fen, der Todte aber wird den Lebendi gen durch seinen Leichengeruch tödten. Der sechste und letzte heißt Müßig gang, der den Menschen bei lebendigem Leibe begräbt. Nützt denn ein Miißi ger mehr als ein Todter? Wenn der Baum nicht Früchte tragen will, wird er abgehauen und in's Feuer geworfen. Bedenket dies, und wenn Ihr Lust habt zu leben, so lasset diese Todten grabet stille stehen. Nur einmal im Leben steigt man in die rothe Sänfte." Die chinesischen Mädchen aus guter Familie, fo lestn wir in der Allgem. Zeitung," werden, wie bekannt, schon in zarter Jugend verlobt. Dabei spielen Familienrllck sichten und pekuniäre Erwägungen die Hauptrolle, ja die ausschließliche Rol le die Liebe hat gar kein Wort mit zureden. Auch ist die Braut für den Bräutigam bis zum Hochzeitstage ge radezu unnahbar. Erst wenn sie das Elternhaus mit dem des künftigen Gat ten vertauscht, tritt sie aus ihrer Ab geschlossenheit heraus, und die junge Frau zieht die Aufmerksamkeit Aller auf sich. Es ist für sie ein Tag des Triumphes: in einer Sänfte, die mit Purpur ausgeschlagen und mit rothen Guirlanden geschmückt ist, empfängt sie die Huldigung der Vorübergehenden, die bei ihrem Erscheinen stehen bleiben und sich vor ihr verneigen. Sie hat an ihrem Ehrentage den Vortritt vor den Mandarinen vom höchsten Rang, selbst vor den Mandarinen mit dem Krystall knöpfe. Aber nie mehr im Leben wird der jungen Frau solche Huldigung: man unterläßt sie Wittwen gegenüber, die sich wieder verheirathen: sie sind in den Augen der Chinesen solcher Ebrung unwürdig. Daher lautet ein chinesisches Sprichwort: Nur einmal im Leben Üngt.man in die rothe Sänfte." Tie Kongonegcr nd ihr Mbizi''. Unter dem Namen Mbizi" verstehen die Kongonegcr lle lebenden Wesen, die ihnen irgendwie zur Nahrung die nen können, und wie weit dieser Be griff ist, das lehrt uns die Erzählung eines belgischen Missionars im Brüs seler Mouvement Geographique." Eigentliches Wild in unserem Si- na .von. nTiiinsisi0 öwUU'Ly 1 n 817 Lincoln, Neb. caltfornncyen Wetne weryen Rhein-1 Bordeauxweine, Bemkasteler Doctor, Brauneberger. Pontet-Ganet, Landen lolrnsheiiiier. O ne t im Kongogebiet ziemlich scue, und daher jagen die dortigen Eingebo renen nach allem möglichen Gethier, das für den europäischen Geschmack je denfalls nicht zu dcn Leckerbissen zäh len würde. In jenem Lande gibt es von größeren Thieren nicht viel mehr als ganz wenige Antilopen, einige Leo parden, ein paar Affen und dann, irenn man sie auch noch dazu rechnen will. Schlangen und Mäuse. Von Ge flügel find grüne Tauben, Perlhühner, Enten und Sperlinge in großen Men gen vorhanden. Ein Genuß eigener Art ist es. die Neger auf die Mäusejagd zie hen zu sehen.' 20 bis 30 Menschen thun sich zusammen, die Steinflinte auf der Schulter und begleitet von einigen mageren Hunden, denen sie eine Holz gloike unr den Leib gebunden haben, damit deren Klang die Jäger auf die Spur des Wildes führt, das der Hund in dem hohen Grase verfolgt. Wäh rend der trockenen Jahreszeit ist die Sache einfacher. Es wird ein großer Platz umstellt, und von allen Seiten das trockene Gras darauf angezündet. Die Mäuse, die nicht durch das Feuer zu Grunde gehen, werden massenhaft niedergeschossen. Wenn ein Affe, der bei den Negern im Allgemeinen Kewa genannt wird, gejagt werden soll, so umstellen sie den Baum, auf dem sie ihn entdeckt haben, schreien aus vollem Halse und schießen von Zeit zu Zeit ihre Flinten ab, bis das geängstigt? Thier seinen Schlupfwinkel verläßt und nie dergeschlagen werden kann. Das Geschrei ist überhaupt das Wich tigste bei der Negerjagd, auch wenn es auf Antilopen geht. Der Leopard gilt den Negern nicht als Mbizi", wenig stens jagen sie ihn nicht; treffen sie aber auf eine dieser Katzen, so zögern sie nicht, zu schießen, bezahlen diesen Muth allerdings oft genu mit ihrem Leben. Die Schlangen (Nioka) tödten sie mit Stockschlägen, doch werden auch sie am unteren Kongo als Nahrung verschmäht, dagegen von den Negern am oberen Kongo sehr geschätzt, und unser Gewährsmann, der einmal von einem Schlangengericht zu schmecken bekam, fand es ausgezeichnet und mit einem schönen Aalfleisch vergleichbar. Zu den beliebtesten Delikatessen der Kongoneger gehören die Raupen Nguka). und es entsteht um ihren Be sitz nicht selten Streit. Während man sich bei uns freuen würde, wenn ein Nachbar die Raupen von unseren Ban men holte, so gilt dies am Kongo als Dicb.'t7.bl. So beklagte sich neulich ein SäNvcrc Kleider- Bier u. Häuptling im Bezirk Kisaniu, daß man ihm von einem Baume feines Dorfes alle Raupen gestohlen hätte, auf deren Gedeihen so große Sorgfalt verwandt worden war. Die Diebe wurden aus findig gemacht, und da die Raupen noch nicht verzehrt waren, mußten sie sorg fältig auf den Baum zurückgesetzt wer den, damit sie dort noch größer und fetter werden könnten, ehe sie der glück lichc Besitzer seinem Magen einverleibte. In ähnlicher Werthschätzung stehen die großen Sprunqheuschrecken (Man- konko); man fängt sie besonders um die Morgen- und Abendstunde, wenn der Thau ihre Flügel beschwert und sie nicht klar sehen können. Eines Tages fingen die Kinder der fraglichen Mis- sion in einer einzigen stunde nicht weniger als 80 Kilogr. Heuschrecken. Dieser Jagderfolg war für die Einge borenen geradezu ein Fest, denn nun waren sie auf lange Zeit hinaus mit Mbizi" versorgt. Die Heuschrecken werden getrocknet und können lange Zeit konservirt werden. Auch die klei neren Grillen (Uzenzi) finden ihren Platz auf der Tafel des Negers, sie wer den lebend in heiße Asche geworfen und dann mit großem Behagen verzehrt. Zu gewissen Zeiten des Jahres ver lassen die großen geflügelten weißen Ameisen (Lunso) die Erde, und dann entspinnt sich ein eifersüchtiger Wettbc werb zwischen den Hühnern und den Negern, sie zur Nahrung einzufangen. Die Negerkinder haben dann immer den ganzen Mund voll und, wenn die Jagd lohnend ist, außerdem auch noch beide Hände, bis auch deren Inhalt in den Mund wandert. Zum Fang von Vögeln benutzen die Neger einen Leim, den sie direkt auf die Baumzweige strei chen oder auf besondere Leimruihen. Auch zum Fang von Mär sen werden verschiedene Arten von Fallen benutzt, zuweilen von ebenso sinnreicher als ein facher Einrichtung. Daß noch sonst viele Dinge, von denen der Europäer sich mit Ekel abwenden würde, z. B. die Eingeweide verschiedener Thiere und auch die todten Thiere, für die Kongo ncger Mbizi" find, klingt ach dem bereits Gesagten kaum mehr wunder lich. Die Kentucryer z. in der That, daß ihnen ihr ermord'ter Gouverneur sehr theuer war; sie tir ben $00,000 Belohnung ans (jiirtf una des Mörders aussckt. Si Maler ohne Slrme. !on dem bclgisckien Künstler Char lcs Francois Felu theilt eine englische Monatsschrift Folgendes mit: Felu wurde am 2i Juni 18.J0 in Waer maede bei Court rai in Nrdflandern ohne Arme geboren. Seine außeror dentlich gksckmkidigen Bcine und Füße ersetzten ihm ober die fehlenden G!ie der. Eine seiner frühesten Erinnerun gen ist es, wie er im Garte fitzt und seine Mutter ihm lebrt. mit seinen klei nen jehen die glänzenden Blumen zu greifen, die er so gerne hatte. Bald lernte er. sie selbst zu pflücken und da er diese Art des Un:errichts stetig fort fetzte, wurden seine Füße bald biegsam und brauchbar. Felu dat dann stu dirt und wollte eine Stellung als Beamter in Gent bekleiden. Da ver schiedcne Umstände dies ader verhin derten, wandte er sich der Kunst zu, dik ihn immer angelogen hatte, und im Alter von 2.', Jahren veaann er in Antwerpen sich der Malerei zu wid men. Mit seinen Füßen hat er meh 'rere Hundert tu Meisterwerke, die dort zu finden sind, kopirt und Pro den feiner Kunst. Originalwerkc wie Kopien, find in der ganzen Welt zer streut, besonders in Ainerika. Die Kö nigin von Spanien kaufte im Jahre 188si ein Gemälde von Felu und mach te ihn zum Ritter des Jsabella Or dens und der König von Portugal, der eines seiner Werte annahm, sandte ihm das Ritterkreuz des portkgiesi fche Christus - Ordens. Wenn man diese Gemälde lc. rächtet, kann man sich kaum vorstellen, daß lie mit dem Fuß und nicht mit der Hand gemalt sind, so sicher ist die Zeichnung, so fest der Strich. Der Maler trägt auf den Füßen Socken, die Halblandschuhen ähnlich sind und die Zehen frei und unbedeckt lassen. Ein Paar Pantof feln stehen immer neben ihm. Beim Malen lehnt er sich etwas zurück, da mit er den Fuß zur Höhe der Staffe lci erheben kann. Er öffnet den Mal' kästen, mischt die Farben oh" Schwie rigkeit und arbeitet mit einer derart! gen Leichtigkeit, daß man bei dem un- gewöhnlichen Anblick merkwürdiger Weise gar nicht betroffen ist. Die Palette halt er nut der großen Zeye des linken Fups. die er wie einen Daumen durch die Oeffnung steckt. Mit dem anderen Fuß handhabt er den Pinsel mit erstaunlicher Geschick lichkcit und trägt die Farbe schnell und sicher auf. Ganz sonderbar sieht er aus, wenn er fein Taschentuch mit der größten Eleganz aus der Rocktasche zieht und den Kopf beugt, um es ohne jede Mühe zu gebrauchen. Ebenso be- dient er sich beim Essen der Messer und Gabeln und schneidet sich Alles allein vor. Noch erstaunlicher ist es. daß er ein eigenes Trinkglas hand habt. Bis zu den letzten Jahren hat er sich iir?mer selbst rasirt. und zwar ohne sich selbst je zu verletzen. Trep- pen hinaufzusteigen wird" ihm dagegen schon schwerer, er muß sich dabei an der Wand stutzen. Sein größter Aerger st es. daß er über die Knopflöcher nicht Herr weroen kann .... Felu hat sympathische, verfeinerte kluge Züge. Er hat ein reges Interesse für Litera tur, und neben zahlreichen Versen hat er auch selbst verschiedene Lustspiele gedichtet, von denen eins mit Erfolg in Antwerpen aufgeführt wurde. Im Jahre 1874 kam er nach London, wo er in der Nationalgallerie und im Ken sington-Museum kopirte. Durch seine besondere Stellung und sein Alter er ist jetzt fast 70 Ja.,re alt ist Felu fast eine historische Figur in Antwer pen geworden. Man kann ihn oft im Museum arbeiten sehen, und er ist im mcr freundlich und liebenswürdig, wenn man sich mit ihm unterhält.. Kühne Bergsteigermnen. In dem Jahrhundert der Frau" stählt das weibliche Wesen nicht allein eine geistige Kraft, es widmet sich auch mit Energie den Leibesübungen. Mäd- chen und Frauen turnen, radeln, laufen Schlittschuh, schwimmen, spielen Ten nis, und in letzter Zeit widmen sie sich dem Bergsport. Die Leistungen vieler Frauen bleiben in diesem Beginnen kaum hinter denen ihrer männlichen Kollegen zurück. Mit gutem Beispiel , geht die Königin Margherite von Jta lien voran. Sie ist eine leidenschast liche Bergsteigerin und hat schon mehr mals den Monte Rosa erklommen. Die Oestcrreicherinnen neigen mehr dazu, gefahrvolle Touren zu unternehmen, als die Deutschen. Frau Jenne Im mink zeichnet sich besonders aus. In den Dolomiten gibt es kaum einen nen- ncnswerthen Berg, an dem sie ihren Muth nicht erprobt hätte. Wie ein Mann sieht sie aus, wenn sie die stei len Höhen erklimmt. Denn die echten Alpinistinnen wählen das von Man nern getragene englische Sportkostüm, Norfolk-Jacket u. Beinkleid. In Deutsch land wächst die Beliebtheit des gefähr lichstcn aller Sports bedeutend. Auf sehen erregte die Hochzeitsreise des jun gen Ehepaares Wundt, das die Best:! gung des Matterhornes sich zum Ziele setzte. Zwei volle Tage nimmt eine solche Besteigung in Anspruch. Die Amerikanerin Annie Peck hat den Berg auch bestiegen. Man darf nicht zu bescheiden sein, denn auch das halten viele für arro aant. Große Erfindung w werden zur Zeit in Süd - Dakota ge macht. In Nankton hat ein gewisser. Jemand das Problem gelöst, wie ein Bicncle auf einem Eisenbahngeleise zu verwerthen ist. und ,n Aurora Countq hat Jemand eine lliamaschine erkun den. Letztere Erfindung scheint sich schon der Bankier Stevenson in Plan Iinton zu Nutze gemacht zu haben, denn derselbe verschwand am Samltaa v. W. spurlos und seine Gläubiger möchten nun gerne ersahren. wo cr hingeflogen ist. 1