in Rriegsrath. fline Erinnerung vo Peter Rojkgger. , In entlkgkNkrAlmhüttk babkn sik sich rsammelt. Ändkrl. der Eandwirth. der Eeppkl vom Rinn, Prt der Mahr Wirth und andere. Bauern, nrlen und Pferdehändler, aber auch Beamte und Lehrer waren herbeigeeilt, um AaihS zu Pflegen. Tie Bayernherr kchast im Lande, behaupteten sie. fei nicht mehr auszuhalten. Sie wolle alten Landesbrauch abbringen und fremde Sachen einfuhren überall. Aber den .Boarn'Klachcln' wilrde man doch noch den Herrn zeigen: sie hätten nichts zu suchen in Tirol. Ein Reh von Ber trauenZmänncrn war schon seit langem gespannt gewesen durch daö Land. Sie hatten in den Heusckeunen die Waffen verborgen, in den Felshdhlen ihr Pul der versteckt. So gerüstet, konnten sie fchon herausfordernd auftreten gegen die fremden Jodeln-. .Sollen nur kommen!" sagte Vkter. der Mahrwirth, jetzt in der Almhütte. Jetzt kam ein Bauer auö dem unteren Jnnthal an. Er wußte Neuigkeiten. Bei Kufstein und durch den Paß Strub seien bayrische und französische Truppen eingebrochen, thäten sengen und bren nen. daß es ein raus sei ! Kein Haus und kein Mensch sei vor ihnen sicher. .Heißt das.- sagte Peter der Mahr irth. wir müssen selber machen, was wir können. Und jeder so viel, als wenn er ganz allein wär'." Sie hielten die Hönde hin. faßten ße. drückten sie derb: .Das wird sich nit fahlen!" So redeten sie und besprachen alles. Ob sie fertig wären im Puschterthal und im oberen Jnnthal? .Die Pusch terthaler. das sind ftade Locherln. die kommen nit vorwärts!' rügte der Sandwirth. .Im Zillcrthal sind sie bereit." Jm Stubaithal auch." .Die Etfchthaler warten schon hart auf den Tanz!" Der Sandwirth weift auf einer alten Landkarte die Marschlinien, die Ueber gänge, die Versammlungspunkte und bestimmt Stellen, die zum Angriff sich eignen. Jeder wußte irgend inen Borschlag. .Männer!" rief plötzlich ein knochiger Holzknecht. .redet'S nit so lang und geht's glci mit. 'S Pulver verspann wir für'S Gamselschießen. Den Boarn schlagen wir die Schädel mit dem Kol ben ein! .Also.- sagte Peter, die Karten habt'S ang'schaut. Ausgeredet ischt's. So wollen wir halt jetzt noch Einen da zu einluden." Sie verstanden ihn. Ihre schweren Hüte zogen sie vom Kopf und beteten laut ein Vaterunser. Wenige Tage später ist Tirol in hellem Aufruhr gewesen. Ein beispielloser Kampf, heldenhaft und schlau betend und jauchzend haben sie die Feinde erschlagen und vertrieben. Und auf dem Berge Jsel haben die Tiroler am 15. August 1809 einen Napoleons Geburtstag gefeiert, wie der korsische Welteroberer bis zur Zeit wohl keinen erlebt hatte. Dann faß zu Innsbruck in der Kaiserburg einer, der unterschrieb die neuen Skr ordnungen und Landesgesetze mit schwerfälliger Hand: .Andreas Hofer. Kommandant von Tirol.- Wenige Monate später aber, mitten im Winter, da sitzt derselbe Andreas Hofer als Flüchtling in einer öden Berghütte der Paffeiralpen. Ein hoher Preis ist auf seinen Kopf gesetzt. Dem Peter, der auch als Flüchtling im Gebirge umherstreift, fällt nun jene Sache ein, die er sich einst ausgedacht, aber bisher noch nicht zur Ausführung gebracht. Es war ihm zu sehr davor geschaudert. Nun aber, da dct Feind das Herz Tirols und auch das seine ge troffen, versammelte er eine Anzahl ent. fchlofsener Männer. Durch die wilden Engschluchten des Eisack, wo heute die Brennerbahn geht, einst aber auf enger Straße Kauf Herren, Fürsten und Kardinäle gezogen, wo auch Wolfgang Goethe gewandert gegen sein geliebtes Italien durch jene schattenhaften Schluchten flutheten die feindlichen Schaaren. Und dort war es, wo Peter, der Mahrwirth, mit seinen Mannen hoch am steilen Berg adhang die unerhörte That vollführte. Am Hange, der nach unten durch Busch werk verdeckt war, zog er mittels nein ander gebundener Baumstämme wag recht eine lange Brücke hin und belastete sie mit Erdreich, Geröll und Gestein bis hoch hinan. Und als die Feinde unten heranmarschirten. da ließ er auf ein ge gcbenes Zeichen die Bänder abhauen; die ungeheure Lawine fuhr zur Tiefe und begrub fünfzehnhundert Soldaten. Der Eisack. so erzählt die bauende Sage, staute sich gegen Sterzing hin aus; und als er den Schuttwall durch brach, wälzten sich die Leichen hinaus in's Brixnerthal. ' Diese Gewaltthat des Mahrwirthcs war aber geschehen nach dem Wiener Friedensschluß, der die Bayern zu end giltigen Herren von Tirol gemacht hatte. Peter wurde gefangen und zu Bozen als Rebell gerichtet. Sein Rich ter, der französische General Baraguay. wollte dem Manne wohl, der seine Hei math so übermenschlich vertheidigt hatte, ,r ließ ihm nahelegen, daß Peter durch eine Angabe, als habe er zur Zeit der That vom Friedensschluß keine Kennt . iß gehabt, sein Leben retten könne. Peter antwortete: .Ich habe aber vom Friedensschluß gewußt und mit einer Lüge erkaufe ich mein Leben nicht." Tann ist er erschogen worden. Zur selben Zeit, als zu Mantua auch An dreaS Hoser sein Leben lassen mußte auS Treue zum Heimathland. Die arme Lamilie. Residenz of John lisch. Esq.. Größer Neu flott. Mister Editer! Ich sein net neu gierig, awwer Ich möcht wisse, ob alle Weidsleit so kräsi sein wie die meinige un ob'S k Art von Weibs leit gebt, wo noch kräsier is. wie meine. Des heißt: Jchglaab's net! AlleAageblickhawwe fe en annereS Fäd. Emol werd Alles be malt, dann geh'n fe in's artififchcll Florist ManjufäctscherinaGe schüft un mache nix wie künstliche Blume, so daß an keiner Wand oder Ceiling mehr t freies Plätzche is, wo net artifischell Rosegirlande dra hänge. In Eonnectschen mit der artisischcll Florists-Kränk war die Lümpschäd Kränk. Da sein lauter LümpschädS gemacht worn, und wie alle Lampe, wo im HauS waren, neue SchädS aus Püper gehatt hawwe. da Hot die Alti extri noch mehr Lampe gekaaft. blos. well sie dadorch, daß sie die schirm selwcr aus Papier gemacht Hot, so viel Geld gesäft hat. Dann ist die Häkel un Jmbroider Kränk gekimme. Da sein de ganze Tag Decke un Deckche gestickt un gestrickt un gehäkelt worn. Ich setz en Preis vun hunncrt Dollars aus, Mister Editer, for einige Mann sich in unserer Woh nung uff en Stuhl ze setze mitaus wann er uffftcht ergend e Deckche oder was Gesticktes oder was Gehäkeltes am Buckel un am Elldoge un sonstwo hänge zu hawwe. Dann is die verrückte Nippsache Kränk gekimme. Da werd Alles Mäntelpiece, Tisch. Büro, Schrank un Schränkche, Schreibtisch un Peiäno, Büffet un Bookcase so voll Nippsache, espeschelli so kleine Porzellan-Figürche, gestellt, daß des ganze Zimmer ge klappert Hot wie e ChinaShop, wann mer emol fest 'ussgetrctc is. Sogar mei Card-Tadle, wo Ich als emol mit e Paar FrentS freindliches Gäm mach, is voll vun die miserabliche Figürche un Base un sunftigem verrückte Kram gestellt gewese. Die Nippsache.Krünk Hot sich besonners angenehm bewährt, wann Ich AbendS e Bißle spät heim gekimme un im Dunkle dorch die Zim mer gegange sein. Dann iS noch e halbes Dutzend annere Krünks un Fäds gekimme, wo die musikalische oder Peiäno-Kränk dervon gemcntschent wern sollt. Da Hot sich doch werklich die alti Schachtel, mei Am. uff ihre alte Tüg noch selber an das Peiüno gehockt un Hot probirt, mit ihre zehn Daume Peiäno-LeffenS ze nemme. Gott sei Dank Hot des net lang gedauert. , Aageblicklich sein die Weidsleit bei der Wohlthätigkeits-Kränk angelangt, die mer üwwrigens grad so gut die Bettel-Kränk kalle könnt. Die Alti un die Maud bettle nämlich überall erum for ihr armi Familje". Die arme Familje is nämlich vun der Alti bis ködert worn, wie sie e neie Waschfrau gesucht Hot. Die Familje konststet aus eme große starke Mann, wo des Un glück" hat, nie kei Stellung finde ze könne. Der Mann scheint e besonnere Fertigkeit im Abgelegtwern" ze hawwe. Dann is da e Sohn vun e Jahrers fufzchn, der in erer Fäctory arbeit. Der is aach immer grad aageblicklich ,for t Woch oder zwei abgelegt" un verdient also nix. Un dann is e größere Tochter da un dann sein e ganze Maffe kleine Kinner da un dann is seinelli die Frau da, wo ausgeht wasche-. Die Frau ist grad krank ge wese, wie die Alti die Familje bis kovert Hot un in Folge deffe war werk lich nix ze effe im Haus. Die Alti un die Maud hen also glei en Korb voll Esse enüwwergeschickt un dann Kohle un dann alte Kleider, wo mer die Kin ner was draus mache kann, und dann, wie des werklich Nothwendige besorgt war. is des eigentliche neie Füd, die Wohlthätigkcitskränk, angegange. Die Alti Hot de ganze Tag ftudirt, was sie for die arme Familje taufe könnt. , Un dann is fe bei alle Leit rum gelaafe, beim Erocer un beim Butcher un aach sunscht überall un Hot gebettelt for ihre arme Familje. Die Leit hawwe als minanner plenty higeschickt. Sogar zum Tschalli is die Alti gegange un Hot en Bier un Schnapps hischicke mache. Die ganze Bekannte, die Ver wandte un Freunde müsse Alles auf-hebe- un säfe- for meiner Alti ihr armi Familje. Die Leit müffe fchun genug alti Kleider for en Secondhänd Old Clothing Store hawwe. Was die Eßsache anbelangt, so is es öbfoluteli unmöglich, daß die Leit Alles uffcsse, was die Alti alleenig enüwwerschickt. Ter Vater vun der arme Familje Hot aach schun der Alti sage loffe. e Bißle Käsch wär em lieber. Die Alti Hot de Hint aach werklich genomme un sain mclt jetzt Käsch unner ihre Freunde, Bekannte un Verwandte. Un da derbei studirt die Alti immer noch de ganze Tag, ob se net noch irgend was for ihr armi Familje anschaffe könnt. Nei lich Mittag is e armer alter Mann an unser HauS gekimme un Hot um e Stückche Brod gebettelt. Die Alt, Hot en awwer fortgejagt ua der Mann Hot hungrig bleibe müsse. dloS damit unser armi Familje- k Bißle mehr tnegt. Jhne deS Nämliche wünschend Mit RizardS ZjourS John Ritsch. Esq. Pi ES (In der Uebermittlung der fpütet). Mister Editer! Die Cach mit der armi Familje is aus. Nämlich die MiffeS Meyer Hot sich die Frechheit erauSgenomme. der Alti ihr arme Fa milje ihr arme Familje ze kalle und da drüwwer fein die in'S Feite kimme. wer fei armi Familje des eigentlich wär un des Rifölt is, daß die Alti nix mehr vun der armi Familje wiffe will un die MisscS Meyer aach net un kan fequentli die annere Leit aach immer. Zweites Pi ES. Ich hen gehört, der Vater vun der armi Familje will en Tämädsch-Suit gege die Alti an fange. Ich hen mein Lawyer gefragt un der fegt, der Mann hätt en gute Cäs gege uns. Folgen ein, Pfiffs. In dem geheimen Briefwechsel über den französischen Hof, dessen Hand schüft in der kaiserlichen Bibliothek von St. Petersburg aufbewahrt wird, ist erzählt, im Februar 1787 habe ein Marquis Saint-P.. ..in dem Augen blicke, da Königin Marie Antoinctte ihre Loge in der Oper betrat, gepfiffen. Er wurde auf der Stelle festgenommen und in Untersuchung gezogen. Seiner Familie gelang es, ihn unter dem Vor wand, daß es mit seiner Vernunft nicht richtig stehe, aus der Baftille zu be freien und in einer Irrenanstalt unter zubringen, wo er, wie manche seiner adligen Leidensgenossen, alle Bequem lichkciten fand, die er nur wünschen konnte, gute Bedienung, trefflichen Tisch, Gelegenheit, spazieren zu gehen und zu ftudiren. Dem Marquis gefiel es hier so gut, daß er nicht merkte, wie die Zeit verging, einer seiner Haus genossen nach dem andern verschwand, das Haus selbst an einen anderen Be sitzer überging. Da seine Familie durch die Revolution ihre Güter verlor, trat der Staat für den Unierhalt des Mar quis ein; die wechselnden Besitzer der Anstalt sahen darauf, daß er für un heilbar gelte und ihnen seine Pension verblieb. So war er noch 1837, wie eine Verhandlung vor dem Zivilqerichte der Seine vom 14. Mai dieses Jahres zeigte, wegen Unehrermetlgmt gegen die Königin Marie Antoinette- einge sperrt. Eines Tages nun wollte er. wie G. Leotre berichtet, der schon so manche geschichtliche Seltsamkeit auge graben hat. ein von ihm verfaßtes Wer! .Sr. Majestät Ludwig XVI." widmen. Sein Buchdrucker, mit dem er darüber sprach, fragte ihn, ob er nicht lieber schreiben wolle: Dem An denken Ludwigs XVI.- Ist denn der König gestorben?- Ter Trucker, der bedachte, daß er in einem Irren- Hause sei, erstaunte nicht übermäßig und rückte nur seinen Stuhl etwas ab. um im Nothfall schleunigst die Thüre zu erreichen. Nun dann setzen mir Ludwig XVII." Ja, aber Ludwig XVII. ist auch gestorben.- Bah, giebt es dann wenigstens einen Ludwig XVIII.?- Es hat einen gegeben; aber er ist zu seinen Vätern versammelt wor den. Der Herr Marquis bat ohne Zweifel lang ferne von der Welt ge-lebt.- Inder That, einige Jahre, ich habe sie nicht gezählt; was für Er eignisse in der kurzen Zeit. Wer regiert denn jetzt Frankreich? Ich lese keine Blätter." Seit sieben Jahren Lud wig Philipp. Und wir zählen?" 1837." Wie doch die Zeit herum geht! Dieser Ludwig Philipp wäre also der Urenkel Ludwigs XVI.?- Ja. das kann ich nicht sagen. Bei allen den Thronwechseln verliert man die Uebersicht. Um so mehr, als da auch noch ein gewisser Napoleon hineinspielt . . .aber das wäre zu verwickelt; wir wollen nicht davon sprechen.- Schließ lich fand sich ein Verwandter des Mar quis, Graf v. C.. der den mit diesem in dem Irrenhause getriebenen Schwin del aufdeckte. Der Untersuchungsrichter erkannte dem Marquis eine große Geistesgegenwart und ein vollständig gesundes Urtheil" zu. Der Marquis erinnerte sich übrigens kaum mehr an seinen verhängnißvollcn Pfiff in der Oper. Und da in dem Berichte über die Untersuchung als Beweis für seine vollständige Zurechnungsfähigkeit er wähnt war, daß er Racine und Boi leau den Romantikern vorziehe," so wurde seine Freilassung verfügt, aber im Hinblick auf sein Alter und seine Unbekanntschaft mit der neuen Zeit ein Familienrath für ihn'eingcsetzt. Pianist und anonenkönig. ' Ein gewisses heiteres Aussehen erreat in den Londoner Svortkrejsen ein Pro- fe. den der Pianist Leiab aeoen den gewaltigen Athleten, der Kanonen ronig" sanoom angestrengt hat. Der Sachverhalt ist folgender: Jeden Abend gab Sandow in einem Londoner Tbea- ter Proben seiner übermenschlichen rasl, mvem er mit Gewicht stücken von fabelhafter Schwere Fangball spielte, ein ganzes Billard mit einer 5,and emporhob und ähnliche Scherze machte. wn tziou . warte er sich jedoch für den Schluß aus: er hob den Pianisten Leigh. dem auf einem kleinen Podium im Schweiße seines Angesichts das Kla- vier dearbeitete, sammt dem Podium und lavier m die Höhe. Leigh mußte dabei auf EandowS Gehciß in einer täuschend nachgemachten MaSke Pa derewski'S eine betäubende Musik er schallen lassen. Eines AbendS aber wollte S dem Pianisten scheinen, als ob sein Kunftgenoffe Nicht bei Kraft wäre. Mehrere Uebungen waren ihm miß lungen. und Leigh sah sich daher ver anlaßt. Sandom leise zu fragen, ob die Klavier .Apotheose- nicht verschoben werden könnte. Sandow warf Leigh nur einen drohenden Blick zu und nahm, ohne ein Wort zu reden, das Podium, um eS zu heben, während der wie Es penlaud zitternde Pianist auS Vorficht eine sanfte .Berceuse" spielte, um nicht durch stürmische Musik den Kanonen menschen noch mehr zu reizen. Plötz lich gab es einen gewaltigen Krach: Sandow hatte trotz der sanften .Ber ceuse- das Gleichgewicht verloren, und Klavier, Podium und Pianist stürzten, zu einem .unentwirrbaren Knäuel vereint, in den Orchesterraum. Das Podium ging in Stücke, das Klavier löste sich aus. und der Pianist verließ mit drei gebrochenen Rippen und einem verrenkten Echenkclknochen die Wahlftatt. Leigh-Paderewski schätzte seine zerbrochenen Rippen sammt Schen kclknochen auf 8000 Mark, und da der Kanonenmensch nicht gutwillig zahlen wollte, strengte Leigh eine Schaden ersatzklage an. Sandom gab vor Ge richt Alles zu, aber er behauptete, daß Leigh selbst die ganze Geschichte ver schuldet habe, da er gegen die Ab machung statt der kraftvollen Pade rewski-Musik eine flaumenweiche Ber ceuse' gespielt habe, die den stärksten Mann aus der Fassung bringen müsse. Leigh erwiderte, daß Sandow von Musik im Allgemeinen und von Ber ceusen- im Besonderen keine blasse Ah nung habe, und daß angeborene oder anerzogene Abneigung gegen Wiegen lieber kein Grund sein dürfe, einem hoffnungsvollen jungen Mann drei Rippen und einen Schenkelknochen zu zerbrechen. Dieser Ansicht war auch der Richter, der dem verunglückten Pianisten eine Entschädigung von 3200 Mark zusprach. Ter Prinz us der Kinematogra phenwalze. Auf seiner kürzlich erfolgten Durch reise nach Brüssel hielt sich Prinz Louis Napoleon einige Staat in Paris auf. wo er unter anderen Sehenswürdigkei- ten auch die neueste Bilderferie eines Kinematographen besichtigte. Uns selbst so zu erblicken, wie Andere uns sehen, dazu wird uns gewöhnlichen Sterb lichen wohl nur selten Gelegenheit ge- boten. Der Prinz aber sollte dieses Privilegium genießen. Nachdem eine Anzahl recht interessanter lebender BlI der sich vor den Augen der Schaulufti gen entrollt hatten, kündet? der Major- domus mit lauter (stimme an. daß nun Prinz Louis Napoleon an der Spitze seines Regiments vorüber marschiren würde. Dieses Vergnügen hatte der Besucher ln der That nicht erwartet, und mit Spannung harrte er des Au genblicks, da sein zweites Selbst erschei nen sollte. Als es endlich so weit war. fühlte sich der Prinz aber nichts weni ger als geschmeichelt, denn eine ärgere Karrikatur hätte sein schlimmster Feind nicht zu entdecken vermocht. Die Figur war so urkomisch, daß von allen An wesenden das unerkannte Original des Zerrbildes selbst am längsten und lau testen lachte. Aus Furcht, durch sein auffälliges Benehmen feine Identität zu verrathen, machte sich der Prinz dann schleunigst aus dem Staube. Guftav rentaa hat, was wohl nicht allgemein bekannt sein dürfte, als er Großkomthur des erncstinischen Hausordens wurde, den mit dieser Würde fakulativ verbundenen erblichen Adel abgelehnt; er wiederholte dies mehrere Jahre später hinsichtlich des Freiherrnftandcs. Auch sür sein einziges Kind Gustav idamals nock minderjährig) verzichtete er auf den Adel. Er sagte bei dieser Gelegenheit in Bezug auf seinen Sohn zum Herzog Ernst II.: Wenn er als Gustav ftrni. tag nichts wird, so wird er als Gustav von Frevtaa auch nichts werden. - Ucberbauvt war ia frevtaa sein oarnes Leben bindurcd ein Herold des Büroer- thums; Wir aber wollen bürgerliches Wejen zu Ehren bringen, schreibt er in seinen Erinnerungen. affee-Schlacht. Der Schulze kennt kein größeres Vergnügen, als mit seiner Frau in's Kaffeekränzchen zu gehen !" Also auch em Schlachten- bummler!" wie die Alt, sunge. Mama, kauf' mir doch die Puppe!" Nein, mein Kind, die bekommst Du nicht. " .Wenn Du sie mir nicht kaufst, be- komme ich sofort Migräne!" kziibscher vergleich. Käuferin: Diese Gans ist aber sehr mager. Verkäuferin: Mein Gott, d' Gäns' sind grad so wie die Damen, die eine ist dick, die andere mager. Der witzige Sergeant. Sergeant: Watt sind Sie denn eijentlich?" Einjähriger: Doktor zuris, Rechts gelehrter.- Sergeaut: Watt, rechts lelehrter!? Sie sind rechts und links ejal dumm, dett sag' ick Ihnen. - Jw,rPlz. In der Porderpalz do beekt i: .mer dewwe-, Hinuer'm Dunnerschderg do sagt mer: hunn-. Awwer vorne, drunne, driwwe, drowwi Scheint die nämlich goldig Pälzer Eunn! In der Vorderpalj gidbt'S waS zum .Blofe-. Un bei unS do hinne schillert mer nS-. Dann der Pälzer läßt sich net ver dorschte. Un an'S Wassertrinke dringten keens! In der Vorderpalz do dhun se kreische. Hinner'm Dunnerschderg hält kecner's Mauk. Langt'S mii Kreische net. so gibbt'S halt MacleS. Und beim .Bumbe- is kee Pälzer faul! In der Vorderpalz gibbt'S .feine Flasche. Dicke Grum beern hott's bei Franken thal. DrauS im Pälzer Wald ftiehn dunkle Tanne, Un bei uns deheem, do wachst daS all! Sei'S drumm dorne, drowwe, driwwe, drunne, 'S ist halt iwwerall die .fröhliche Palz-, Sahn fe hunn fe, hann fe odder henn fe. All die Pälzer wünsche: Gott er Halt'S !- Ds drunt n im Thäte ! e,d Do drunta n im Thäte, Wo 'S Wäldle ausgoht, Woiß i', wo a Rehle, Sein' Wandel naus Hot? Do drunta n im Thale, Do pirsch' a' me' a'. Daß 'S Rehle. daS Rehle Net nauskomma ka'! Auf 'S Rehle im Thäle Wird'S Warta net schwer, Do kommt scho' das Rehle Vom Thäle dcrher! Gott grüaß de im Thäle! Komm', gieb m'r an Schmatz, Vom Thäle mei' Rehle. Mei' .tausiger Schatz!" Do drunta im Thäle, Der Tause'd au' nei'. Do zei'sclt as Rehle Da Jägerburft ei'! Entschuldigt. Lehrer: Was der Junge für ein schmutziges Gesicht hat; dabei ist seine Mutter Waschfrau!" Schüler (weinerlich): .Ja; aber heute hat sie keinen Waschtag !" Garantie. Kunde: Glauben Sie, daß ich mit der Dame glücklich werde?- Heirathsvcrmittler : Selbstverständ lich; für den Fall einer Scheidung zahle ich die Hälfte der Provifion wie der heraus!" Unverschämt. Dame: Dieser Hecht scheint nicht besonders frisch zu sein." Fischhöndlerin: Nanu, nicht frisch! Sie verlangen woll, bat der Fisch, den Sie heite koofen. erst morsen aefanacn wird." Streng befolgt. Richter: Warum haben Sie bei Ihrer Arretirung einen falschen Namen angegeben?' Angeklagter: Weil mir meine Mut ter streng auf's Herz gebunden, daß ich meinen Namen rein erhalten soll!" Brief eines Rindes. .Lieber Pava, wir find alle gesund und fröhlich. DaS Baby ist wieder sehr gewachsen und ist letzt viel gescheid- ter geworden. Das gleiche von Dir hoffend, verbleibe ick Deine Tochter Liesel." In viel verlangt. Herr (auf der Mafivich-Ausstelluna zum Aufseher): Sagen Sie 'mal, machen denn d,e Viecher keine Kunst- stücke?" Vie Fachzeitschrift. Ä.: Kennen Sie die Papier-Zei- tung?" B: Ich kenne überhaupt nur Zei tungen aus Papier." ksyperbel. Bureauchcf (zum Kanzlistcn) : Hören Sie Müller, was haben Sie denn da wieder gemacht. Diese Dummheit ist aber doch der Gipfel der Bodenlofizkcit." Unverschämt. Studiosus Süffel (nackdem er sin?r Kostmirthin auf deren oftmaliges Mahnen endlich vierzig Mar! rückstän dige Miethe bezahlt hat): So, Frau Schnabel.' nun vumven Sie mir dreißig Mark. Sie können doch nun nicht behaupten, daß kie kein Geld hätten." Aha? A: .Was thun Sie denn jetzt?" ' B: Ich beschäftige mich mit Ster nen. A: Aha. Sie find Astronom?" B: Nein, aber Kritiker für Spe zialiiäten-Theater." INüttkklicher Irosi. Kleine Rosalie: .Mama, die Kinder auf der Straße verhöhnen mich immer wegen meiner krummen Nase." Mutter: .Laß' fie reden, die wiffcn ja nicht, was schön ift.- In der Serfirentrzeit. Professor: Zum Donnerwetter, wer hat denn da wieder mit meiner Tinte geschrieben? Die ist ja ganz blaß!- Dienftmäochcn: .Ader. Herr Profes sor. Sie tauchen ja die Feder in'S BierglaS.- Bequeme logik. Bit:' .Ach, kaufe mir doch den Schmuck beim Juwelier, der mir so gut gefallen hat. Erfülle mir doch den Wunsch.' Er: .Du weißt. Deine Wünsche sind mir Befehle befehlen lasse ich mir aber nicht!" Neues Instrument. Ungar (in eine Jnftrumentenhand lung tretend): .Bittte, geben Sie mir 'n Trübsal ! Händler: WaS soll denn das sein? Ungar: .Mein Freund hat mir ge sagt, 'daß er bloft Trübsal, und da möcht' ich das Instrument auch lernen." r kennt sie. Arzt: So, nun machen Sie bitte 'mal den Mund auf. damit ich sehe, waS ich Ihnen aufschreiben kann so, das Rezept ist fertig." Dame: Aber Sie haben ja gar nicht in di Mund hinein gesehen. ' .Nein, ich wollte nur in Ruhe mein Rezept schreiben. - Kunstkritiker. Haben Sie denn durch ernstes Stu dium genügend Kenntniß und Ver ftändniß gewonnen, um über die Kunst urtheilen zu können?" Ja. ist denn daS nöthig, zum schimpfen?!" Rinderkrankkieit. Richter: Wodurch beweisen Sie es, Fräulein, daß Sie so jung sind, wie Sie sagen?" ' Zeugin: Ich bitte, ich habe erst im vergangenen Jahre die Masern ge habt." ' Aus der guten alten Zeit. Hauptmann (der Bürgergarde, kom mandirend): Feuer!" Bürgergardist (seinen Zündschwamm und Feuerstein aus der Tasche ziehend): Da hascht. Hauptmann!" Der konfuse Professor. Professor (zu seiner Frau) : Emilie, die Floitcnvorlage ist durchgegangen!" Sie: Aber Mann, das verwechselst Du gewiß mit den Maulthieren der Engländer in Süd-Afrika!" Nicht standesgemäß. Sie haben den jungen Arzt wieder abgeschafft, Frau Commerzien räthin! War er nicht tüchtig?" O sehr, aber Sie werden mir doch gewiß zugeben: ein Doktor zu Fuß paßt nicht mehr in unsere Verhält nisse!" Schöne Wirkung. Oberförster: Meine erste Frau konnte so erschütternde Eardincnprcdig ten halten, daß sogar ein gut sprechen der Papagei, den ich am Tage vorher gekauft hatte, nach Anhörung einer solchen sprachlos wurde." Aus der Znstruktionsstunde. Unteroffizier: Also, das rauchlose Pulver ist in Anwendung gekommen, damit man beim Schießen nicht so leicht bemerkt wird; Rüpelmann, weshalb hat man jetzt das rauchlose Pulver?" Rekrut: Damit man nichts merkt, wenn man todtgeschoffen wird." Unüberlegter Aussvrnch. Dame: Aber. Herr Müller, wollen Sie denn bitte, nicht im Chor mit uns fingen? Sie sind schon von verschiede nen Seiten gebeten worden, ich bitte mm ebenfalls.- Herr Müller (nachgebend): Na. ich werd' es thun mit den Wölfen muß man heulen !- Auch ein Grund. Frau A: Wir lassen unseren Jun gen einmal Soldat werden." Frau B: Welchem Truppentbcil soll er beitreten?" Frau A: Was?" Frau B: Ich meine, soll er bei der Infanterie dienen?" Frau A: Nein, bei der Kavallerie: er nimmt sich so schön aus. wenn er auf seinem Schaukelpferd sitzt." verschnavpt. Vertheidiger: Sie behaupten also. der Angeklagte habe Sie in einem dunklen Zimmer geküßt." lägenn: Ja wohl!" Vertheidiger: ..Erklären Sie uns ae fälligst, wie Sie dazu kainen, mit dem Angeklagten ein dunkles Zimmer zu betreten?" Klägerin: ..Es war ja aar nickt dun- kcl, als ich es betrat; ich habe das Gas erst nachher ausgedreht. Stilblüthe. Die Köchin war so wütbcnd. dak ibr beinahe die Galle und die Milch über gelaufen wären! . ntge. -xne i .--....,.".." z iVli tllUJi 1111 VUH tll WUII ()UHIIV VW. , ' j (.ttfi.'Ultn UliU ln-Hi.jii. ivil 4vt ,u' j