Ribodo", der M.-nschenfrcsscr. V A. onQuast, lantagkndtsitzer in SJiitmbam. Er ift nicht mehr der gcsürchtete SvntätT unserer Wälder, und wenn auch nach altem schönen Brauch in Er anaeluna der ?laadbördner kein Ha lali geblasen werden konnte, so ift er doch sozusagen mit Sang und Klang 111 Krade actraaen worden! Kibodo. d. b. zu deutsch der Hin k,nde oder Labme. war ein Löwe, der Schrecken MlkindaniS und seiner Um aegend. Sein Jagdgebiet erstreckte sich aus 10 bis 12 S unden nach den ver kckiedengen Richtungen von Mikin dani aus in das Hinterland hinein, wo tx tma 14 Jahre lang sein unwe,cn trieb und es verftand. allen Naqnet lungen in gerissener Weise zu entgehen, r dranakalirte die Bevölkerung uner hört. Ein panischer Schrecken hatte kick, der armen Schwanen bemüchtigt. entsetzt flohen sie in die größeren Ort schaften. die Felder blieben während der Regenzeit zum großen Theil unbe baut, die Hütten standen verlassen da, Aber auch größere Orte, wie Mitengo. Mirumba. Mmita, Pemba. die an der Mikindani-Bucht liegen und von denen der mehrere hundert Einwohner zahlt. blieben von Kibodos Raubzügen nicht verschont, ja er wagte sich sogar in das große, ein paar Tausend Einwohner fassende Mikindarn, und zwar bis an die Kaserne der Sudanesen Askaris, wo der Posten in einer mondhellen Nacht auf ihn schoß, jedoch ohne ihn zu treffen. Ein Zweites Mal verfolgte n bis hart an die Kasernenmauer einen Esel, welcher auö seinem fctall, in den der Löwe einbrach, geflüchtet war und Schutz suchend auf die Kaserne zueilte, Der Posten hörte daS Geschrei bei Esels, das Knurren deS Löwen und sah dlötzlick ,wei Thiere schnell über den Platz nach seiner Richtung zueilen. In der Aufregung sah er aber nicht ge nau, welches der Löwe und welches der Esel wär, blindlings riß er Funken, er steht ein großes Thier stürzen, schießt nochmals und ruft dann die Wache raus. Als man den vermeintlichen Löwen, der inzwischen wieder stand, näher betrachtete, war es ein Unglück licher Esel. der. abgesehen davon, daß er vom Löwen ziemlich zerklaut war, auch noch zwei Schüsse hatte, einen im Oberschenkel, der zweite hatte einen Theil der Mähne hinweggerissen. Na türlich wurde der Vorfall sehr belacht, und mein Askari war sehr beschämt. Zu der Zeit war Kibodo noch mit einem anderen Löwen zusammen, wel cher später Nachts von einem Schwär zen, der auf Anstand saß, angeschossen wurde. Wie dieser behauptet, habe der Löwe nach dem Schutz stark geschweißt, doch verlor sich Schweiß und Führte dann im Busch, und alles während zwei Tagen von ihm angestellte Nachsuchen war erfolglos. Mag nun dieser zweite Löwe thatsächlich eingegangen sein, je denfalls triebe von da ab Kibodo allein sein Wesen. . Als jene beiden noch zusammen wa n, hatten die Schwarzen für ihre Person weniger zu fürchten, als für ihr Bieh. Auch meine eine halbe Stunde von Mikindani entfernte Plantage wurde von den beiden Räubern ver schicdentlich heimgesucht, doch bekamen sie weiter nichts, als eine Katze und ein paar Enten, deren Köpfe sie zurück' ließen. Während einer Woche waren sie jede Nacht bei mir, sogar öfters in un mittelbarer Nähe meines Hauses, und ihr gewaltiges Gebrüll machte förmlich die Erde erdröhnen. Eigenthümlich ift, daß mehrere Löwen nie gleichzeitig brül len, sondern erst beginnt der eine, und wenn dieser geendet, setzt der andere ein. Für mich hat dieses Löwengebrüll stets einen eigenartigen Reiz gehabt, ohne mir das geringste Grausen einzu flöfen. Es ift sür mich der Inbegriff der Kraft und Gewalt, und ich werde den Eindruck nie vergessen, den es macht, wenn plötzlich der Löwe seine Stimme erhebt und die ganze Natur in feierlichem Schweigen ihr gleichsam lauscht. Jeder andere Thierruf ver ftummt. kaum daß das einförmige Zirpen der Grillen ertönt, selbst kein menschlicher Laut weit umher; ohne dies Lömengebrüll könnte ich mir Afrika nicht denken! Da forderten eines Abends die Lö wen ihr erstes Opfer unter den Negern und zwar in Mikindani felbst. Es war ein Mann. Sklave eines Arabers, im besten Alter, den ich sehr gut kannte Er hatte sich Abends in Tembo (Palm wem) berauscht und sich in seiner Trun kenheit draußen unter dem Dach seiner Hütte zum Schlafen niedergelegt. Kaum eine Stunde später, etwa um 8 Uhr. kamen die Löwen dort vorbei. fanden ihn und schleppten ihn in den Busch. Seine Frau, die in der Hütte war, hörte ein Geräusch draußen, öff ncte die Thür ein wenig, und da es Mondschein war, sah sie noch die Lö wen, die flüchtig das Weite suchten. Sie rief laut um Hilfe, und als mch rere Leute mit Gewehren kamen, fand man das zerrissene Hemd des unglück lichen Schwarzen über und Über mit Blut besudelt und am Boden noch eine große Blutlache. Es wurden noch einige Schüsse in der Richtung abgefeuert, die die Löwen genommen hatten, was na türlich gar keinen Erfolg hatte. Am andern Tage fand man im Busch, etwa eine Stunde von der Hütte entfernt, den Oberkörper deS Getödteten bis zur Brust, etwa in Manneshöhe auf einem Baum, darunter von den übrigen ver zehrten Körperteilen nur Knochen fplittkr. Den Oberkörper, der ganz unversehrt war. hatten sich die Löwen jedenfalls für den folgenden Tag au schoben. Nun hatten die Löwen einmal Blut geleckt und wurden nach und nach drei fter. Sie gingen von nun ab ohne Weiteres auf den Menschenraub aus, DaS bewies, daß sie etwa zehn Tage später Nachts in der Vorstadt Mikidani eine Hütte zertrümmerten, wo zwei Weiber schliefen, und eines von diesen Weibern ergriffen und mit sich schlepp ten. Nun ging eö Schlag auf Schlag In kuen Zwischenräumen wurden bald hier, bald dort Menschen über- fallen, meist deS Nachts, saft immer mit Erfolg. Die Löwen wurden fo dreist, daß sie sich in dem Mangrove dickicht in der Bucht bei Mikindani fest setzten und von dort ihre Streifzüge ausführten. Es wurden Treibjagden veranstaltet, viele Hundert bewaffnete Neger betheiligten sich daran, auch ich nahm an einer Theil, es waS Alles erfolglos. Kurz daraus wurde, wie oben er wähnt, der eine Löwe angeschossen Man glaubte nun, die Bestien würden etwas eingeschüchtert fem und sich wo möglich aus unserer Gegend toegge- wöhnen. Man hatte sich aber arg ver rechnet. Etwa acht Tage hörte man nichts von den Löwen, dann plötzlich hieß eS, eine halbe Stunde von Mikindani entfernt den an einem Tage drei Personen vom Löwen zerrissen worden. Bon da ab wurde nur dieser eine Löwe beobach tet, welcher nochmals den Namen Ki bodo" erhielt. Dieser wüthete aber ärger, als es zu vor die beiden zusammengethan hatten Es verging leine Woche, ja schließlich aum noch ein Tag, wo man nicht von einen grausigen Thaten hörte. Keine Hütte war vor ihm sicher, er zertrüm merte alle mit seinen gewaltigen Pran enschlägen. Manche Hütten haben einen 1 kleinen Oberboden zum Auf bewahren von Getreide oder dergleichen Flüchteten sich nun die geängstigt Bewohner dort hinauf, so sprang der Löwe auf das Dach, riß das Gras oder die Palmblätter herunter und drang auf diese Weise in daS Innere. Oft auch brach er infolge feiner Schwere mit der lelchtqebauten Hütte zusammen Wenn der Löwe in der Hütte mehrere Personen gesehen hatte, fo geschah es mein, van er zuruaiam, nacpem er ein erstes Opfer getödtet hatte, um sich noch ein zweites zu holen. Er mordete st nur aus reiner Luft, denn vielfach wurden seine Opfer fast unberührt qe unden, er zermalmte ihnen die Hals- Wirbel oder fraß die Weichtheilc. was er übrigens mit Vorliebe zu thun chien, denn die meisten aufgefundenen Leichen waren bis auf den Bauch und die Eingeweide verzehrt. So tödtete er bisweilen 5 Personen in einer Nacht oder an einem Tage, denn er kam zu jeder Tages und Nachtzeit, die Leute waren nie vor ihm sicher. Oft wurde es versucht, ihm da, wo er einen Men chen hingeschleppt, aufzulauern. Er kam aber niemals wieder dorthin, son- dern sann nur aus neuen Raub Darin war er gerade so furchtbar, daß er nicht blos Menschen raubte, wenn ihn der Hunger trieb, er tödtete eben weit mehr, als er zu fressen im Stande war. Auch ich'war selbstverständlich einer von denen, die dem Raubthier eifrig achftellten. So manche Nacht gab ich daran, um mich an einen seiner Haupt Wechsel anzusetzen. Es glückte aber nie, es war, als ob er es wüßte, indem er stets andere Wege einschlug, und wenn man ihn in Mirumba vermuthete, war er in Mikindani, glaubte man ihn kicher m Mmndam zu treffen, so hörte man iyn tn dem w Minuten entfern ten Mitengo brüllen. Dabei legte er Nachts solche riesige Strecken und mit einer Schnelligkeit zurück, daß ich oft darüoer staunte. Man war nie vor ihm sicher, mochte er fchweichen oder brüllen. Hatte man ihn eben noch ziemlich wen brüllen hören, fo hörte man kaum fünf Minuten später ganz in der Nahe ein Lammcrgeschrei. viel leicht auch einen Schuß, das untrüg cye Zeicyen. oa wieder einmal ein unglücklicher Schwarzer daran glauben mutzte. So war der Juni d. I. heranqekom men, als ich eines Morgens die frische Fährte des Löwen in meiner Plantage entdeckte, wo eigentlich kein Weg ist. die Neger jedoch, die des Morgens zur Arbeit kommen, allmählich einen ihrer schlangenartlgen Pfade getreten haben Die Fährte kam aus einer westlich von mir gelegenen Araberschamba. ging der Länge nach in östlicher Richtung durch meine Plantage und auf demselben Wege wieder zurück. Auf dem Ruck wege hatte der Löwe auf den Bügel von einem kleinen Universaltellereisen Nr. 11 ,d" getreten, die Falle war zuge schlagen, hatte aber den Löwen offen bar gar nicht beunruhigt, jberni man fay feine tfäyn? von dor.t bis zur Grenze in derselben Gleichmäßigkeit wie vorher. Obgleich ich schon unzählige Male vergeblich Fallen gestellt hatte, um den Löwen zu fangen, wollte ich doch noch einmal mein Heil versuchen. ' Ich be auftrage meinen schwarzen Diener Juma, der sehr gewandt im Fallenstel len ift, die Falle 11 b fortzunehmen und dort Nr. 11 und etwas weiter vor Nr. 12 c aufzustellen.' Die großen Fallen hatte ich mit Ködcrthicren an verschiedenen Ort.'n vertheilt. Ich hatte leider am Abend keine Zeit, mich ,u überzeugen, ob mei Befehl ausge führt sei. Etwa um 7 Uhr Abends, niein Vev Walter und ich waren noch draußen. hörten wir in der benachbarten nach Mikindani zu köstlich) gelegenen Kokos schamba Mtschutschu ein entsetzliches Geschrei und dann die Rufe: Simba, Simba!" (Löwe) erschallen. Wie wir nachher hörten, hatte der Löwe dort vor der Thür ein Weib ergriffen und war mit seiner Beute in das dichte, die an grenzenden Berge bedeckende Gestrüpp gceilt. Jedenfalls hatte der Löwe dies mal den Weg durch mein Gebiet der mieden, oder er war durch irgend einen Zufall nicht n eine der Fallen gerathen, Am nächsten Morgen, es war der 9. Juni, 6 Uhr, kamen athemlos zwei Jungen gelaufen und erzählten zit ternd. sie hätten Palmenwein sam mein wollen, da hätten sie plötzlich in nächster Nähe ein dumpfes Grollen ge hört und dann ein mächtiges Thier einen in 8 Gebüsch machen sehen ".Nyama kana naomoe , sagen sie. d. h. ein Thier wie ein Rind groß. Ich ließ mir den Ort beschreiben, und da ergab eS sich, daß das Thier in eine der Fallen gerathen sein mußte. Da ich glaubte. Juma habe die beiden obengenannten Fallen dort aufgestellt. die beide mit Ankerketten versehen tow ren, so hatte ich weiter keine Sorge, das gefangene Thier, mochte es nun Leopard oder Löwe sein, zu bekommen Leider sollte es aber anders kommen. Wir beiden Europäer eilten sofort, ohne vorher zu frühstücken, mit unseren Büchsen nach der Stelle und fanden richtig, daß in die eine Falle ein Thier gerathen war: dabei stellte es sich aber heraus, daß Juma meinen Befehl nicht befolgt hatte, indem er Nr. 11b dort gelassen, wo sie früher war, und Nr. 11 und Izb c an anderen stellen gelegt hatte, nicht da. wo er sollte. Ich will noch erwähnen, daß in jenen Tagen ncy lagucy ein narier eoparo in meiner Plantage zeigte-, so dak ich noch zwclselhast war. ob der Löwe oder derreopard m steten gegangen war. Dieser Zweifel wurde verstärkt, als in der Nähe, wo die Falle gelegen, wieder eine frische Leopardspur zu sehen war. Natürlich war das zweifelhafte Thier in 11 gegangen. es dort eyr landig in und das Thier sich mit der Falle, um sich von ihr c i .. j . zu befreien, im feanoc yerumgewalzl hatte, so war in der nächsten Nähe keine Fahrte zu entdecken. Dicht dabei schloß ich icne vorerwähnte Araberschamba an, wo seit langer Zen das' Unkraut nicht entfernt war, so daß nur die Ein drücke der Falle, aber keine Wildfährte zu sehen war. Inzwischen waren schon Leute dazu gekommen, die berichteten,, der Löwe könne es nicht sein, da dieser am Mor- gen bei Tagesgrauen in den Bergen (W t. . r r y. r. I bei Mikindani gesehen sei. Die Jungen. die vorher die Meldung über das große Thier gemacht hatten, wurden nun in ihren Angaben auch schwankend, so daß ich dem Glauben zuneigte, einen Leo parden gefangen zu haben. Da die Verfolgung eines solchen bisher immer ziemlich schnell beendet worden war, so beschloß ich.' nicht erst zu frühstücken, sondern ging mit meinem Verwalter Signonella, Juma und einem Arbeiter der deutlich sichtbaren Fallenspur nach. Sehr- bald hörten wir auch ein Knurren, welches der Stärke nach auf einen alten Burschen chließen ließ. Kaum hatten wir jedoch das Knurren vernommen und infolge dessen unsere Schritte beschleunigt, als auch schon ein Kling. Kling" ertönte und der vermeintliche Flucht ergriff. Lrakard die t i So ging es durch Matamfelder, hohes Gras, kurzes Gestrüpp. Zu sehen war nichts, nur in einiger Entfernung ließ sich ab und zu das charakteristische Knurren und das Klirren der Kette an der Falle vernehmen. Bis dahin war die Verfolguug ganz mühelos, dann ging es aber plötzlich in den Busch, wo die geraden reisen Schoten des Upupu" (einer mit Tau enden kleiner Härchen besetzten Schote, die bei der leisesten Berührung in die Haut und selbst durch die Kleider ein dringen und dann stundenlang zucken) und dichtes Dnrnqeftrüpp den Weg sehr erschwerten. Der Leopard achtete dieser Hindernisse nicht, oft hörten wir über eine halbe Stunde lang nichts, doch seine Spur war leicht an den zerbissenen Wurzeln und Bäumchcn zu verfolgen, die seine Flucht gehindert hatten Die Sonne stieg höher und höher. der Busch wurde dichter und dichter. Das Gebiß des Räubers mußte gewaltig ein, fast armftarke Wurzeln fanden wir mitunter glatt durchgebissen. Der Erfolg unserer Jagd wurde uns immer zweifelhafter; es war fast zwölf Uhr Mittags. Da plötzlich höre ich in nächster Nähe ein gewaltiges Rohren und Grollen, ich breche mit Gewalt durch die Büsche. zerreiße mir die Kleider und zerfetze mir Gettcht und Hände an den Dornen, da liegt auf dem Rücken ein gewaltiges Thier, die Falle hat sich an einer starken Wurzel gefangen. Ich war auf etwa Schritt herangekommen, da gelingt es der Bestie, die Falle von der Wurzel loszureißen, sie stellt sich mir entgegen, und nun sehe ich, es ist kein Leopard, fondern ein Löwe. Ich versuche die Büchse an die Backe zu bringen, doch war es unmöglich, ich vollständig m den Dornen fest und mußte erst von meinen Begleitern befreit werden. Der Löwe war fort. nur Juma hatte ihn noch gesehen, die beiden Anderen hatten nur fein wüthen deS Knurren gehört. Nun wurde der Busch lichter, aber der Boden härter und mit kleinen Steinen besät. Wir verloren die Spur gänzlich und fanden sie auch trotz eifrigen SuchenS bis zwei Uhr nicht wieder. Es war glühend heiß, und schließlich ver liehen uns unsere Kräfte, denn wir waren ja, ohne daS Geringste zu uns zu nehmen von zu Hause fortgegangen. Gegen halb 4 Uhr waren wir endlich wieder daheim, also hatte unsere Jagd etwa neun Stunden gedauert, eine anständige Leistung unter der Tropen sonne. Zwei Tage noch wurde nach dem Löwen gesucht, aber es war vergeblich. Auch ,hörte man während 21 Wochen nicht das Geringste von ihm. Die Neger jubelten und behaupteten, der Löwe sei .kapurn" (eingegangen). Ich theilte diesen Glauben nicht. nahm nur an, daß die Falle und namentlich die lange Verfolgung ihm doch zugesetzt hätten. Da, am 2(. Juni hörte man ihn Plötzlich in Mikindani brüllen. Am 27. früh fand man seine Fährte und sah, daß er nur auf drei Läufer ging. Die eine, anscheinend rechte Vorder Pranke hatte er entweder ganz ringe büßt, oder sie war stark verletzt. Von da ab führte der Löwe den Namen .Kibodo". der Lahme, und die Schwär zen giauvlen, die Menschen wurde er jetzt in Ruhe lassen. Sie hatten sich oder arg verrechnet. Bei mir wurden alle Wege mit Fallen I 1 w nr , belegt, auch einige Ziegen in improvi sirten Ställen angebunden In der Nacht vom 27. zum 23. Juni wechselte der Löwe wirklich bei mii durch. Auf dem Wege, den er nahm befanden sich drei Fallen, die vierte lag vor olch einem Liegen tau. I Es war merkwürdig, daß er, obgleich die Fallen vorzüglich gestellt und einge oenei waren, uver alle yinweglrat. Wäre er gesund gewesen, so hätte er sich unbedingt gefangen, denn nach genauer Avinenung yatte er m die em Falle die Pranke, die er schonte, gerade auf die Stelle setzen müssen, wo die Falle lag. So kam er bis zum Zieaenftall. ver schmähte es aber, den offenen Eingang zu paniren, wo die Falle mg. bahnte m oielincyr mu Gewalt einen Eingang durch die Stangen, nahn, die Ziege iptftf... r f . wi . uno icyieppre ne fort, nachdem er sich an der gegenüberliegenden eue einen Ausweg geschaffen hatte. Die beiden Nennungen, die er auf diese Weise ge macht hatte, waren so klein, dak ich nicht im Stande war, dort durchzu kriechen. Es war mir ein Räthsel, wie das mächtige Thier dort durchge- konnt hatte. Von nun an hörten wir den Löwen des .Nachts öfters brüllen, er vermied aber geflissentlich meine Plantage seit ! m I . f - - I jener Nacht; es war. als ob er sich durch den Ziegenraub an mir habe rächen wollen. Kurze Zeit darauf legte er sich auch wieder auf Menschenraub, w er trieb ärger denn zuvor. Er versperrte Straßen und Brunnen, legte sich dort im Gestrüpp auf die Lauer und über- fiel die arglosen Weiber, die dort Was- er schöpfen wollten. sowie er des Abends seine Stimme erschallen lieb. ertönte von allen betten der Warnungs ruf: Kibodo kommt, geht in Eure Häuser und bewacht sie gut." Auch den Namen "simba ya bwana kubwa Kauida" erhielt er nach meinem Abenteuer, d. h. der Löwe des großen Herrn auf der Plantage, womit ich ge meint war. Am 17. 5Yuli oeam fünf Uhr Vnü- . .-v . - m-o-" 'i "--7 i mittags, also bei hellem Sonnenschein, befanden sich einige Mädchen auf dem mnnSL Ali h.i h.n.m (3:v.f:M Wege nach Mikindani. Scherzend und lachend gingen sie ihres Weges und waren bei den ersten Hütten von Mi- kindani angelangt, als plötzlich Kibodo aus dem Mangrove Gebüsch hervor- stürzt und mit einem gewaltigen Satz unter die ent etzten Mädchen springt. welche schreiend die Hütten zu erreichen f..4.M O . , . -Cl s. a ... : . uiucu. ouci vrr erivirrung ttipifc Wicrnntth nk nli .it.i ,nd. Als nch aber d e Aufregung etwas gelegthat, stellt es sich heraus, daß ein Mädchen fehlt. Man geht hinaus. sucht und findet bald em Tuch dcrsel den. sowie Blutspuren. Plötzlich stößt ioßi " Nuiviuutu ciiuu ututl raschungsschrei aus und hebt eine halbe i... it ,1. I Lömenpranke auf. Sie wurde mir am nächsten Tage zugestellt, da nur ick ibr rechtmäßiger Eigenthümer war Das Beutestück besitze ich noch, ich schmierte es gut mit Arsenikseife ein und ließ es in der Sonne trocknncn. Von dem Tage trat der Löwe wieder mit der verletzten Pranke auf. Die Falle hatte die Pranke in der Mitte gefaßt und hatte drei Zehen genommen. Der Ein- druck der verstümmelten Pranke mit der einen Zehe war wunderlich. Kibodo mied aber letzt mehr und mehr Mikindani, er ging ins Hinter- land, nach dem etwa 810 Stunden entfernten Nomba. wo er, wie wir ver nahmen, wahre Schreckcnsthaten ver-- richtete. Vergeblich suchten die Neger seine Schlupfwinkel zu umstellen, fünf Mal hatten sie ihn eingeschlossen, rings umher Palissaden und Dornen verhaue aufgerichtet, der Löwe entkam aber immer wieder, er ließ sich nicht fangen. Von Mitte Jul, bis zum Oltcbcr war Kibodo nur etwa dreimal in der näheren Umgebung von Mikindani. Ich ließ infolge dessen einen Theil meiner Sauen durch einen gut elnge übten Neger auf einige Hauptwege des näheren Hinterlandes vertheilen, wo der Löwe, wie behauptet wurde, ziemlich regelmäßig wechselte. Ende September tauchte er plötzlich wieder hier auf. Sofort wurde eine Falle 125 auf einen Weg gelegt, den er bei früheren Ge legenheitcn stets betreten hatte. Ich hatte eS bisher jedoch vermieden, dort eine Falle aufzustellen, weil eS ein stark betretener und von mir ziemlich weit entfernter Weg lft. und ich deshalb be fürchtete, daß sich anstatt deS Löwen ein Neger fangen könnte. Die Falle wurde am 27. September dort aufge stellt.' Denselben Abend 10 Uhr hörte ich plötzlich aus einer etwa 10 Minuten von meinem Hause entfernten Hütte ein entsetzliches Hilfegefchrei erschallen, Mein HauS liegt auf der Höhe, die Hütte im Thal. Es war rabensinfler. Ich stürze auf meine Veranda, höre auch in demselben Moment den Löwen knurren. Obgleich in nächster Nähe von jener Hütte Leute wohnen, die Ge wehre besitzen, wagte doch kein Mensch zuschießen. DaS Geschrei wurde immer herzzerreißender, ich ergriff deshalb schnell meine Doppelflinte und gab zwei z,mt (io. Wie ich nachher hörte, hatte daraus der Löwe sofort das Weite gesucht. Nun erp kamen aus anderen Häuiern Leute, zündeten große Feuer an und holten die gefährdeten Insassen, dre, Weiber. aus ,ener Hütte, welche schon halb zer trümmert war. heraus. Am nächsten Morgen wurde ich be nachrichtigt. der Löwe sei in meine Falle I rtn . . No. 125 gerathen, aber entkommen. Jedenfalls hatte er sich schlecht gefan gen. die Falle fanden wir etwa 50 Schritt entfernt zwischen Bananen. Schweiß war nirgend zu sehen, dagegen! Splitter einer Kralle und eine Menge Wolle Vierzehn Tage trieb Kidodo noch sein Unwesen. Ich hatte inzwischen ?co. iz) ourcy vio. iz'o&txmt und stellte einen Neger in der Näbe auf. der lesen borgen die Falle mit einem Brett vcoeaen und vieles am Abend wieder wegnehmen mußte. Eine andere große Falle ließ ich nach dem 1$ Stunden entfernten Nakedebe in die Nähe einer Wasserlache bringen, wo beständig Wild und auch mit Borliebe Löwen mniommen. orl war auch mein Löwe in den ersten Oktobertaqen ging I t . i er ' ver nicyi zum ULMr. In einer der letzten Nächte, bevor ich yn fing, yatte er dort noch acht Hütten zertrümmert, doch war es ihm wunder barerweife nickt gelungen, einen Men schen zu erwischen. Am 11. Oktober. Abends etwa um zehn Uhr. hörte ick ihn plötzlich unten bei mir im Thal brüllen. Dreimal ließ er seine Stimme erschauen, als ob er nicht mit der alten Kraft brüllte, ich machte darauf noch meinen Perwalter aufmerksam CV Jt . 1 i ... L. . . i i Ich wartete und wartete, ob ich den Löwen noch einmal hören würde. ES war aber Alles still. Es war Kibodos Schwanengesana gewesen. Ain nächsten Morgen schon vor 6 Uhr kam ein Bote gelaufen, der Löwe sei in der Falle No. 125 a. Wuw derbar war es, daß wenige Augenblicke zuvor in der Nahe meines Hauses bei vollständiger Windstille ein mächtiger alter Baobab mit furchtbarem Gekrach niederstürzte. Ich brauche wohl nicht zu versichern. daß ich mit größter Geschwindigkeit mich auf den Weg begab. Mein Siq nonella war schon voraus. Ungeach- tet eines schlimmen Be,ns machte ich die Hälfte des etwa 40 Minuten langen Weges im Zuckeltrab. Auf dem Wege war es ckon lebend a. Leute, die davon gehört hatten, eilten von allen Seiten nehftrt hntton i hm hrm n ra Gi m . '. .. " - herbei. An der Stelle, wo die Falle lag, sah es toll aus. Gras und kleines Ge sträuch war ausgerissen, die Erde stel lenwcife aufgewühlt, Bananenstämme! lagen niedergeworfen. Die in der Nähe wohnenden Leute , sagten aus, der Löwe habe sich schon spät Abends gefangen. Sie hätten ihn Li.t hvfidv Xyot tn?.f iii. iui uiuut tuuu, brüllen hören. dann sei Alles ill aewesen. ki , - . - - --,"' . "? fninnhm hif.m !. ftrj:.;:i etwa eine Slunoe tpaier von einem furchtbaren Gebrüll aufgewacht seien. sie vcmen vann immer wieder rollen und Knurren gehört, er aealankt hir Löwe sei in ein Haus eingedrungen. - cuiuc in in im v"' u"H:i"-uuHtii, Kmirt nrtttflrt nne rn& wiiiiiit uuii .ii Kette und des Ankers gehört und sich somit Überzeugt, das; der öwe getobt und Mit der Falle hcrumgewirth chaf tet, erst gegen Sonnenaufgang vabe er den Schutz des nahen Waldes aufge sucht. Der Wald bedeckt die nach beiden Seiten des Weges abfallenden Bergab hänge und zieht sich stundenweit ohne die geringste Unterbrechung hin. Wie hier gewöhnlich, sind die meisten Bäume und Sträucher mit langen Dornen be waffnet. die. mit Schlingpflanzen ver wachsen, zum Theil für Menschen un durchdringlich sind. Dort hinein hatte sich also der Löwe mit der schweren Falle, die mit Kette und Anker gut ihre 40 Pfund oder darüber wiegt, ver steckt. Die breite Spur, die die Falle zurückgelassen, war deutlich erkennbar. Wir glaubten unseren Kibodo nicht weit, der große Anker mußte ja bald seiner Flucht ein Ziel setzen. Wir hatten aber die Riesenkraft dieses Löwen zu gering eingeschätzt. rf.n.: A..:r. I V9iuauu;iDUc yuiitu um rittigr chwarze mit Hauineffcrn Mit, die uns durch die dornen einen Mg yauen mutzten. k?afl dreiviertel stunden ver l gingen, bis wir endlich den Löwen fest hatten, der. wie man deutlich sah. mit einer Hinterpranke in der Falle saß und sich wuthschnaubend gegen uns wandle. ES war ein wunderschöner alter Bursche, wie er die Ruthe kerzengerade erhob und mit weitgeöffnetem Rachen einen Laut vernehmen ließ, der wohl geeignet war. selbst sonst nicht furcht same Seelen erbeben zu machen. Leider war die erste Patrone ein Versager, so daß ich wohl aus Aerger drüber, obgleich in geringerer Entfer nung, den nach len fecmife n mt out an brachte. Erst nach dem zweiten Schuß brach er zusammen. Mein erster Blick war. als ick iu dem verendeten Riesen hinging, auf die Pranken. Ich fand sie nverlcbrt und rief enttäuscht: Es ist ja gar nicht Kibodo!" Ich hatte aber die in der Falle sitzende Pranke nicht genau an gesehen, eine nähere Untersuchung der. selben ergab dann, daß daran drei Zehen fehlten, eben die. die ick seit dem 18. Juli besaß. ES war also Kibodo. und so hatte sich wirklich mein SOrz. wort erfüllt, das ich oft gesagt: ,Ki bodo soll mir mit derselben Pranke. mit welcher er meine Falle am 9. Juni verloren yal. die e auch bezahlen Kidodo war ein mäcktiaes ?bier. seine Gesammtlänge betrug 261 Zenti mcier uno icine cyulterhöhe 104 Zen timcler. Er war Io Ickwer. dak ibn nur mit Mühe je 6 Personen, die sich öfter abwechselten, tragen konnten. er Weg mit dem Löwen bis zu meinem Hause war ein wabrer Tri mphzug. Tausende von Negern. I CtH v n . r . 11 " Arabern und Beludschcn, Männer und Weiber, waren zusammengeströmt und folgten dem .verendeten Könia der Thiere auf seinem letzten Gange. Ein Freudcngeschrei und Gejauchze erfüllte die Luft, wie ich eS hier felbst bei den größten Freudenausbrüchen nock nie mals erlebt habe. Wenn man aber bedenkt, daß dieser Löwe i z Jahre der cyrcaen oer mengen Gegend war. dak er in dieser Zeit mindestens 300 Perioncn gelobtet hat. so begreift man diesen aus tiefstem Herzensgrund aus- strömenden Jubel nur zu wohl, sowie den überschwänglichen Dank, den ich von einer Bevölkerung emvfina. hie durch mangelhafte Waffen und Woh- nungen o wenig gegen die Mordluft einer loicyen Mine ge chllkt ist. AIs Kibodo abgestreift wurde, fan- iW f. Y. , . - ocn jitu mcyrcre ugeln in feinem Leibe, die aus den Donnerbüchsen der schwarzen -herrührten: unter Anderem ein Bolzen von vier Eentimeter Länge und fünf Eentimeter Umfana. Eine Kugel fand ich im Kopf dicht unter der Zunge. Alle die e Ge ckosse batten ihm aber nicht das Geringste gethan, ja man sah nicht einmal mehr die Nar den der dadurch verursachten Wunden. Der Löwe war so feist, dak die Ein geborenen ganze Speckschwarten ab schnitten, um sie als Mittel gegen gich tische Beschwerden zu benutzen. Am Abend beö bedeutsamen Tages war unter den Schwarzen eine allge meine Bezechthcit. Ucberall gab 'es Pombe" und Tembo" (Hirsebrei und Palmwein), und der neuen Krei heit sich erfreuend, waren die Leute bei dem schönen Mondschein bis tief in die Nacht draußen vor ihren Hütten. Waldmannsholl! DaS Bermöge im Schreibtisch. Ein Gewerbetreibender in Walters- Hausen in Thüringen hatte durch Gclcgenheitskauf in Gotha einen Schreibtisch erstanden. Er ließ ihn durch seine Leute mittels Handwagens " "","vciten in ,cine 2verv I "'I'" ttitt Wenige Stunden dar- auf kam die Verkäuferin, eine den besseren Stünden der Residenz anae- hörige Dame, in höchster Aufregung zu dem Käufer nach Waltershaufen und fragte, ob er den Schreibtisch schon geöffnet habe, es befände sich ihr ganzes Vermögen darin. Der Mann konnte die Frage verneinen, der Schreibtisch war noch nicht geöffnet morden. S)h Dame öffnete nun vor den Aun d3 rx..c m t r . " " "7 cgeimToa) im tochretbtt et) ". . T iHicu l,. xV.: xL'i z"rX: 7" . . Jli".r"i? ÜU3 -"""n Craojer be E-chrcivt!,chcs ausräumen T"' .?te aber das Geheimfach rfi a . u . ,, ; y i"r tiv umu uuv uuculu? 11. n ,kk..s,:t , rk F.'" ? m war der Schreib- händigt morden. Die Dame reiste dann im glücklichen Besitz ihres Geldes wieder "V ' " " uu9fle- nach Gotha zurück. Rasernenizofblüthen. Na, Meier, Sie sind wirklich schon Ele-fant terrikle"!" ein Schultze. Sie machen ia Jammervifage, wie ein Igel, der eine Glatze kriegt!" Mensch, stellen Sie sich ja nie neben ein ameel. man hält Euch sonst für Zwillinge!" Moderne Variante. Es ist kein HäuSlciil fo klein Es ift ein Fahrrad darein. Die Swdenttn. Du findest jenes Professors Vortraa f.t j. .t . r ' " n cr nierkMNIk Studentin: Natürlich, ein Nar trag, der unter solch' wundervollem -qnurrvart hervorquillt!" i