I 5 m j r t. i;,i;ia8!i es d o l p h i'tc.iiii. Ich Janr.tc den Rentier Frififcuian:! früheren l'JatctialroaarenödnMer vom -tammtisch vom Kaiser" her. In war ein braver Steuerzahler, treuer Unterthan, guter Gatte und Vater fur ein Stammtischdesucher. wie es so viele in den kleinen Städten Teutsch, lund's gibt. Nur eines hatte er voraus den Vielen, er war in seiner Jugend ein paar Jahre in Amerika gewesen. Öd er freiwillig nach Amerika oder un freiwillig von seinem Vater infolge dummer Streiche dorthin gegangen war. weiß ich .nicht. Jedenfalls hatte ihm sein Auftnthalt in Amerika nichts geschadet, wenn er ihm auch nichts ge nützt hatte erwar eben so ein Spicker, wie die anderen Stammgäste im Kai ser". Tas einzige, was er aus Amerika mitgebracht hatte, und waS er noch jetzt, nach vierzig Jahren, sein Eigen nannte, waren vier englische Ausdrücke, nämlich: "All nght, ies. . Smart." Vorzüglich mit dem letzten warf er förmlich um sich Herum. Der deutsche Geschäftsmann sei ein Michel, sagte er. der Amerikaner aber smart, das Heißt gerissen, unternehmend, ge wandt, und durch seine Smartneß er werbe er riesige Reichthümer, während der Deutsche höchstens wohlhabend werde. Ich weiß nicht, ob Frischmann so ein smarter Geschäftsmann gewesen ist; reich war er. als ich ihn in seiner Eigenschaft als Rentier kennen lernte, und wenn er von der amerikanischen Smartneß und deutschen Langsamkeit sprach, konnte er sich furchtbar ereifern, und viel fehlte nicht, so zankte er sich jedesmal mit dem ganzen Stammtisch. Seit einiger Zeit kam an den Stammtisch, wenn auch nicht regel mäßig, ein junger Mann, Konrad Hammer, der bisher für ein Magde burger Zuckerhaus gereist war und sich nun in seinem Heimathstädtchen nieder gelassen hatte. Da er sich nach Selbst ständigkeit gesehnt, aber kein Betriebs kapital in Händen hatte fein Bater war Lehrer gewesen, und die Lehrer hinterlassen selten etwas Anderes als Bücher that er ein Agenturgeschäft auf. Dazu brauchte er kein Geld. Bei Hammer konnte man alles Mög liche versichern sich und seine Ange hörigen gegen Unfall und Tod, sein Geld gegen Dicbstahl, sein Haus gegen Feuer, seinen Garten gegen Hagel, sei nen Hund gegen Rheumatismus, seine Fensterscheiben gegen böswillige Bu den er machte mit einem Wort Alles". Ob er freilich dabei Reich thümer erwarb, war zweifelhaft, denn die Stadt war zu klein, und die meisten Leute besaßen, wie ich, eine Abneigung gegen das Versichern. Jedenfalls war er aber unermüdlich thätig. Das wäre nun so ein Mann nach Frischmann's Herzen gewesen, denn smarter als Hammer, mehr auf den Beinen als er, konnte auch kein Ameri ianer nicht sein. Aber merkwürdig. Frischmann konnte ihn nicht so recht leiden, sein Gesicht verfinsterte sich, wenn Hammer sich dem Stammtische näherte; er war direkt unfreundlich ge gen den jungen Mann, und endlich blieb dieser dem Stammtisch fern. Als ich Frischmann gegenüber einmal die Rede auf Hammer brachte, fragte er mich ohne mit seiner Meinung her auszugehen was ich von Hammer halte. Ich erklärte ibm, mir scheine Hammer ein netter Kerl und tüchtiger Kaufmann zu sein, jedoch sei er etwas zu zudringlich. Er winkte nur und schwieg. Damals verstand ich sein Betragen nicht. Als ich aber in die Gunterstraße gezogen und sein Nachbar geworden war und nun auch in seiner Familie verkehrte, verstand ich es. Frischmann hatte eine hübsche was sage ich: hüb fche? eine schöne Tochter, und Ham mer hatte sich an die schöne Elly 'ran geschlängclt. Die Mutter glücklich wie alle Mütter, wenn die Tochter einen Verehrer hat hatte das Verhältniß begünstigt. Der Vater war dagegen gewesen, weil Hammer weder etwas war, noch etwas hatte, und hatte ihn kalt lächclud abgewiesen, als er mit Frack und weißen Handschuhen ange schwirrt kam. Als wir einmal auf Frischmanns Veranda hinter einer Flasche Mosel saßen, schüttete mir der alte Herr sein Herz aus und klagte, daß ihm das fa tale Verhältniß rechte Sorgen mache, denn er vermuthe, daß Elly hinter sei nem Rücken noch mit Hammer verkehre. So geben Sie ihm doch Ihre Toch ter!" rief ich; er ist doch so ein smar ter Geschäftsmann, wie Sie sie gern haben. Außerdem stammt er aus guter Familie, und man kann ihm nichts Böses nachreden." All right, das stimmt Alles. Aber smart ist er nicht, no, 110. Er ist nur fleißig. Wenn er smart wäre, wissen Sie. wenn erz. B. Sie versicherte, yes, dann gäbe ich ihm doch das Mädel, obgleich er arm wie eine Kirchenmaus ist." Er lachte dröhnend, und ich lachte mit, denn mich versichern wollen, das war gerade, als machte einer sich an heischig, den Mond vom Himmel zu holen. Lieber ließe ich mich todtschla gen. Ich lachte also mit, aber das Ge räusch, das hinter meinem Rücken ent stand, hörte ich trotzdem. Ich wendete mich schnell um und erblickte noch Elly, wie sie eilig das anstoßende Zimmer verließ. Der Purpurröthe ihres Ge sich:cs ::cich zu schlich. b.'.''e sie AücZ aehort. Ich hatte die'e N::?erreöu!:g zanz vergesse. wenigstens dachte ich nicht mehr a:: s:e. als ich eines Morgens den Tpllzicrgang antrat, den mir der Arjt ircge:: meines Aithmas verordnet hatte, und der mich einen wie alle Tage den ziemlich steil ansteigenden Wea. nach der Georgsbohe hinauf führte. Schon hatte ich die Hälfte deS Weges zurückgelegt, als von der Höhe herab ein Radfahrer im schnellsten Tempo angeflitzt kam. Ich trat zur Seite und schimpfte in Gedanken auf den unvorsichtigen Wen schen, der für und wider nichts, aus purem Uebcrmuth. seine Knochen zu Markte trug. Als er näher kam. sah ich. oaß es Hammer war. Er fuhr so sicher wie ein Professional, aber je mehr er sich mir näherte, desto unsicherer schien er zu werden. Er fuhr zuletzt förmlich Zickzack; aber ich lehnte mich an die Felsenwand und hoffte, er komme trotzdem ohne Karambolage an mir vorüber. Kaum hatte ich diese Hoff nung gefaßt, fuhr er auch schon wieder gerade aus, und ich wagte eS, die Fel senwand zu verlassen und wieder auf den Weg zu treten. Da. nur noch zwei Meter von mir entfernt, hob er die Hand an die Mütze, um zu grüßen, das Vorderrad flog herum, er sprang blitzschnell ab. ich aber .bekam einen hef tigen Stoß vor den Bauch und über schlug mich. Hammer stand vor Schreck erstarrt, ließ mich kugeln, ließ mich mit dem Kopf an den Felsen schlagen, daß mir das Feuer aus den Augen spritzte Da endlich schüttelte er den Schreck ab, sprang zu, erfaßte mich am Rock und riß mich in die Höhne. Ich taumelte und konnte kein Wort herausbringen. Er lehnte mich an die . Felswand, klopfte den Staub von meinen Klei dein, brachte sogar eine Bürste zum Vorschein und bürstete an mir herum. setzte mir seine Mütze auf mein Hut übte tief unter mir Lust prünge und ergoß sich in einer Fluth von Entschul digungen. Lieber, bester Herr." ner er, ie baden sich doch nicht verletzt, Sie haben doch keinen Schaden genommen'? Ach, was für ein Esel bin ich, was für ein ungeschickter Mensch. Ach! ich werde mir ewig Vorwürfe machen, daß ich Ihr Unglück verursacht habe. Ich werde keine ruhige Stunde mehr haben." ..Nun. nun." murmelte ,ch, ich glaube, ich habe nichts gebrochen." Nein?" ubelte er. Oh, wie froh bin ich. mir fällt ein Stein vom Herzen. Ist wirklich noch alles heil an Ihnen?" Er hob mein rechtes Bein, ließ es sinken und hob- dann mein linkes, ebenso machte er es mit den Armen. Alles heil, funktionirt vortrefflich." Er nahm mir die Mütze ab, setzte sie sich selbst auf und betastete meinen Kops. Eine kleine , Beule, ach! aber so eine ganz kleine, niedliche Beule ist eigent lich gar keine Beule zu nennen. Nun.. es ist noch einmal gnädig abgegangen" er saß nun auf dem hohen Pferd danken Sie dem Himmel, daß es so abgegangen ist. Hätten Sie Unglück haben sollen, konnte es schlimmer kom men. Er legte sich aufs Witzmacven. Aber ivas hätte es schließlich geschadet, wenn der Bauch ein kleines Loch be kam?! Sie hätten sich vierzehn Tage bene gethan und das schwere Geld von der Versicherung eingesteckt. Sehen Sie ein Unglück zieht stets ein Gluck nach sich. Sie sind doch gegen Unfall versichert, nicht wahr?" Mem Kopf brummte entsetzlich von dem Schmiß, und ich konnte nur Nein!" hauchen. Hammer zog die Augenbrauen in die Höhe. Wie?" räsonirte er. Sie sind nicht versichert? Mein Herr, das wäre ein sträflicher Leichtsinn. Sie sind wohl auch nicht gegen Tod versichert?" Meine Beine wankten, ich mußte mich in den Chausseegraben setzen. Auch nicht? Aber, Verehrtester, Sie versündigen sich gegen ihre Angehöri gen. Sie meinen, Sie haben weder Frau noch Kinder? Ja. Sie haben aber Brüder und Schwestern. Neffen und Nichten, und Alle wollen Sie ein mal beerben. Mein Gewissen läßt nicht zu, daß Sie sich länger gegen diese bra ven Leute versündigen. Dem muß ab geholfen werden." Er setzte sich neben mich, zog ein Bündel Papier aus der Tasche, dazu ein Patent-Tintenfaß, schrieb zwei, drei Zahlen und forderte mich auf, zu unterschreiben. Mein Kopf brummte immer noch, ich hatte keinen Willen, konnte keinen kla ren Gedanken fassen, Hammer sah mich so durchdringend und zwingend an ich unterschrieb. So," sagte er, sprang auf, steckte die Papiere in die Tasche und erfaßte sein Rad, nun brauchen Sie keinem Radfahrer mehr auszuweichen. Nun sind Sie mit zehn Mark pro Tag und zehntausend Mark im Jnval'ditätsfall gegen Unfall versichert. Haben Sie aber Lust dazu, so dürfen Sie auch zu Hause im Bett ohne Unfall sterben, denn Sie sind mit zwanzigtausend Mark in der Lebensversicherung. Ich danke Ihnen sehr." Heidi, raste er ins Thal hinab. Ich aber ging mit brummendem Kopf in die Stadt zurück, den verbeul ten Hut in der Hand, und erzählte Frischmann mein Unglück. Mir war klar geworden, daß Hammer mich über listet, mich absichtlich über den Haufen gefahren und meinen halb blödsinnigen Zustand dazu benutzt hatte, meine Ün terschrift zu erlangen und eine Mordsn-th überkam mich. .Sie b den Recht gehavt. Freund Frischma.in. rief ich. daß Sie Hammer nicht leiden konn:cn. er ih ein Lump, ein Vordre cher. reif fürs Zuchlhaus; zweihundert Mark hat er soeben DeiMent, aber ich konnte 's Genick brechen. Toch Wüi fragt dieser Gauner danach, wenn er nur Geld verdient. Ich denke. Fri'chmann soll mir bei stimmen, aber er reibt sich vergnügt die Hände und sagt: Ein smarter Junge, er soll meine Tochter kriegen, yes. Herr Frischmann." fahre ich auf. dieser Lump?" Ys, bie'er smarte Geschäilsman::. Elly!" Elly kam auf seinen Ruf. und mit ihr Hammer. Tas war selbst dem Alten zu imart, und er fragte ernaunt .Sie?" Ja, lieber Herr Schwiegervater,' sprach Hammer lächelnd, bitte wollen Sie von diesen Versicherungsanträgen Einsicht nehmen und mir, und Elly Ihren Segen geben ?" All right, den sollt ihr haben." sagte Frischmann gerührt. Sie denken,' Hammer umarmte die schöne Elly und küßte sie ab k Bewahre. das hatte Zeit, als smarter Geschäfts- mann mußte er sich zunächst mit mir de schäftigen. Verehrter Herr, , sprach er. ver zeihen Sie. aber es ging nicht anders, ich mußte Sie über den Haufen sah- ren. Sie verzeihen mir, nicht wahr? Bitte, bitte. Und zum Zeichen, daß Sie mir nicht zürnen, versichern Sie Ihre Wertpapiere gegen Tiedstahl. nicht wahr ?" Der Henker hole Sie!" brüllte ich und stürzte davon. Die halbe Nacht hindurch tönte von der Frischmann'schen Veranda Ver lobungsgläserklingen. Ich aber saß voll Wuth und Zorn in meinem'Zim mer und legte kalte Umschläge auf die kleine, niedliche Beule, die sich zu einer gräßlichen Riesenbeule ausgewachsen hatte. Krieg im Frieden. 5ine militärische beschichte von (5. v, i'. N. Er war ein tüchtiger Soldat, mein Hauptmann, und ein schneidiger Ossi zier. aber, was man so sagt, ein ver drehtes Huhn". Seine Leutnantszeit über hatte er schon die verrücktesten Streiche gemacht, die ihm mehr wie einmal exemplarische Rügen und Stra fen eingetragen hatten.' Jetzt, wo er Hauptmann oder, wie ich ihn immer nannte, Cap'tän" geworden war, mußte er sich auch noch immer zu einer gewissen Gesetztheit zwingen. Immer gelang es ihm ja nicht. So z. B. pro ponirte er dem ganzen Offiziercorps des in derselben Garnison stehenden Ka vallerie Regiments, nachdem er deS Längeren über das miserable Reiten der Herren geschimpft hatte, eine Wette, daß nicht Einer unter ihnen wäre, der mit ihm zu Pferde Schritt halten könne. Unter lebhaftem Protest wurde die Wette gehalten. Preis: ein anständiges Sektfrühstück. ..Also, Herrschaften, morgen früh treffen wir uns Alle auf der Chaussee nach den Scheibenständen. Ich sage Euch. Ihr seid nicht im Stande, mir mit 50 Metern Abstand bis zu den Schießständen zu folgen. Von einem Ueberholen ist gar keine Rede. Nicht mal die 50 Meter könnt Ihr inne halten." Am nächsten Morgen erschien denn auch Hauptmann v. Salberg auf seiner Samoa", wie sein altes, ausrangir tes Vollblut hieß. Nun ging die wilde Jagd los. Salberg vorneweg, und die Kavalleristen ans ihren besten Pferden hinterdrein. Querfeldein stürmte die Schaar. Salberg steuerte direkt auf den großen See zu, der zwischen der Stadt und den Scheibenständen lag und steile, 5 bis 6 Meter hohe Ufer hatte. Ohne zu zaudern, sprang er herab. Halb fiel, halb rutschte die Samoa bis in den See, durchschwamm diesen und kletterte das andere, wcni ger steile Ufer hinan. Jetzt schaute Salberg sich um. Da standen - die Ulanen am anderen Ufer wie ange wurzelt und Keiner wagte aus Rücksicht auf sein theures Pferd, ihm den Sprung nachzuthun. Seht Ihr, Ihr Steckenpferdreiter," höhnte er hinüber. Seine Wette hatte er gewonnen. Nichts haßte er so sehr, wie das ewig eintönige Einerlei des Kommißdienstes. Im Exerziren war feine Compagnie stets die schlechteste, seine Kammer zeigte nie einen Schatz gesparter Hosen oder Stiefel, die vierte Garnitur sah bei sei nen Leuten so aus, wie bei den anderen Compagnien die sechste. Er kümmerte sich um diese Dinge gar nicht. Aber sobald die Compagnie die Straßen des Städechtns verlassen und der Tambour abgeschlagen" hatte, dann war er in seinem Element. Wie die Wiesel konnten seine Leute rennen, Gewandtheit im Gebrauch ihrer Waffe und Gefchicklichkeit in der Ausnutzung des Geländes, das war es, was er seiner Compagnie beizubringen verstand. Er selbst war. wie gesagt, ein ver megener Reiter und guter Führer. Mit einem Wort, ein echter Felosoldat. Das wußten die Vorgefetzten auch sehr gut, und sobald es im Manöver eine schwierige und anstrengende Aufgabe zu lösen galt, wurde Hauptmann v. Sal berg mit seinen Siouz", wie sein Fähnlein allgemein genannt wurde. dazu adkommandir!. WaS er aber im Felbdienft und Manöver an Lob einheimste, das wog der Tadel, den er beständig für sein gerinaeZ Interesse im inneren und Kaserncnho'dienft erhielt, reichlich wie der auf. Für ihn wäre derjährige Krieg die richtige Lebensikit gewesen. Auf verschrobene Ideen kam Salberg häufig. Seine tollste eschichte war der Straßenkampf". Die fünfte Compagnie war eineZ Zcachts von e:ncr Fclddienstübung zu rückgekommen und Salberg hatte ohne Rücklicht auf die friedlich schlummern den Bürgersleute das ganze Städtchen bis zur Kaserne mit Musik durchzogen. wenn man das auf die Tauer die Ner den erschütternde Pfeifen und Trom mein der Spielleute Musik" nennen kann. Am anderen Morgen hatte sich eine Abordnung der auf so grausame Art aus dem Schlummer gestörten Bur ger beim Regimentskommandeur singe funden und ihm darüber Vorstellungen gemacht, die mit der Bitte endigten, diesen nächtlichen, ruhestörenden Lärm zu verbieten. Tarauf hatte am nach ften Mittag der Feldwebel dem Haupt mann v. Salberg bei der Parole vor gelesen: Regiments Befehl: Ich verbiete, daß die von Nachtübung zurückkehren den Bataillone. Compagnien :c. mit Musik in die Kaserne einrücken," und hinzugefügt: Herr Hauptmann, dct ,eht uff uns!" Nun brach Salberg's Zors los. Was? Diese verwünschten Spieß bürger! Na. wartet! Ich werde Euch zeigen, was ne Harke ist. Feldwebel, schreiben Sie!" Zu Befehl, Herr Hauptmann!" , Kompaqnie-Befehl: Morgen früh 5 Uhr steht die Kompagnie seldmarsch mäßig zum' Abmarsch bereit. Jeder Mann zehn Platzpatronen. Dazu die Herren Offiziere!" , Herr Hauptmann," wagt die Kom- pagniemutter schüchtern einzuwerfen. wir haben man noch so wenig Patro- nen mehr, denn bleibt nischt zum Ma növer." Ach was! Das ist mir gqnz gleich gültig. Zehn Platzpatronen werden mitgenommen und damit basta. Ich werde den Philistern schon zeigen, was. ein königlicher preußischer Hauptmann darf und was nicht." Damit griff er an die Mütze und schritt zornig davon. : Pünklich am anderen Morgen stand die Kompagnie auf dem Appellplatz bereit. Der Chef erschien, aber noch immer lagerten auf seiner Stirn Un muthswolken. Ernst nahm er die Meldung des Premierleutnants entge gen. Guten Morgen, Leute!" Morgen, Herr Hauptmann!" klang es wie aus einem Munde zurück. Die Kompagnie zum Kreisen rechts und links schwenkt marsch! Halt! Rührt Euch!" Bitte, meine Herren!" Eine Hand bewegung machte die Ofsiziere näher treten Wir werden heute mal eine neue Uebung vornehmen. Leute. Und zwar wird das der Straßen! ampf fein. Es kann doch z. B. im Ernst falle sehr leicht vorkommen, daß wir gezwungen sind, den Feind aus einem Dorf oder einer Stadt hinauszuwer fen. Die Sache wird äußerst schwierig, wenn die feindlichen Truppen die Häu ser besetzt halten und Barrikaden ge baut haben. In solchen Fällen wird Folgendes gemacht: Das erste Glied schleicht in Reihen rechts um an der linken und das zweite Glied in Reihen rechts um an der rechten Häuserreihe entlang und nehmen die entgegengesetzt ten Fenster unter Feuer. Sobald man an eine Barrikade gelangt, marfchiren die Glieder auf und stürmen unter Hurrah und tanibour battant mit gefülltem Bajonett. Für die heutige uebung bestimme ich: Jeder Kopf, der sich im Fenster zeigt, wird beschossen, dazu die Platzpatronen. Ich werde vor- ansrclten. Sobald ich halte und ab- steige, bedeutet das Barrikade". Bin ich verstanden, meine Herren?" Die Leutnants salutirten. Capiert?" Ein unregelmäßiges und gemurmel tes ..Jawohl" tönte aus der Kompagnie zurück. Na. dann bitte, rückeri Sie ab. Herr Premierleutnank. Vom Markt an beginnt die Uebung die Hänptsiraße entlang. Die Spielleute schlagen beim Ausrücken nicht." In tiefer Ruhe lag noch das Städt chcn, kaum die Bäckerjungen sah man auf der Straße. Die Stunde des Er Wachens stand aber dicht bevor. Punkt 6 Uhr pflegten sich die dienstbaren Gei ster zu erheben. Stumm marfchirte die 5. Kompagnie dem Marktplatze zu. Mit höhnisch triumphirender Miene ritt Salberg sei nen Sioux" voraus, auf deren Gesich tern sich die Vorfreude auf den famo fen' Spaß," den ihr Kapitän vorhatte, spiegelte. Am Marktplatz wurde Halt gemacht und nun begann die Uebung. In langen Reihen hintereinander schlichen die Kerle, das Gewehr fchuß bereit im Arm, an den Häuserreihen entlang. Noch regte sich nichts. Da plötzlich klang ein Fenster, der schlaftrunkene Kopf eines Dicnstmäd chens neigte sich heraus. Augenblicklich flogen ein Dutzend Gewehre hoch und Piff! Paff! Piff! Paff! krachten verschie dene Schüsse die in den Straßen ein hundertfaches Echo weckten. Mit einem gellenden Schrei shr das Mädchen zurück und warf das Fenster zu. dessen Scheiden klirrend auf die -trße stürzten. Und nun begann ein Höllcnläim. Durch die Schüsse auf gescheucht, liefen Männer, Weider und Kinder an die Fenster und vor die Thüren, wo sie mit lebhaftem Schießen, das sich natürlich bald zu einem rasen den Schnellfeuer steigerte, empfangen wurden. Schreiend und heulend stürzte AlleS wieder in die Häuser zurück. Die en ster wurden geschlossen, die Jalousien herabgelassen und die Thuren vcrram melt. Niemand wußte, ist es Ernst oder Scherz. Ter verdrehte Salberg konnte ja plötzlich wirklich verrückt ge worden fein. Hauptmann v.'Ealbcrg ritt unter dessen mit dem ernstesten Gesicht weiter. Plötzlich hielt er. Pferdehalter!" Im selben Augen blick sprang er ab. In wildem Lauf stürzten die Leute zu einem Knäuel zu sammen. der Hornist dlieS, der Tam bour schlug wie wahnsinng daS Kalb fell. Im Laufschritt und mit einem Jndianergeheul. daS alles Andere eher heißen konnte, wie Hurrah, wurde die markirte Barrikade genommen. Im Innern der Häuser aber saßen die bra ven Bürgersleute bleich und mit schlot ternden Knien in der angstvollen Ver muthung. der Sturm gelte gerade ihrem Hause. Indessen schlich sich eine Deputation der Einwohner mit dem Bürgermeister an der Spitze zum Regimentskomman deur, um diesem unter heftigem. Zit tern der Frackschöße" die Bitte vorzu tragen, diesem entsetzlichen Krieg im Frieden, dessen Harmlosigkeit und noch viel weniger Nothwendigkeit sie trotz der Platzpatronen nicht einsehen konnten, ein Ende zu bereiten. Ent rüstet hörte der Oberst ihre Klagen, und versprach ihnen volle Genug thuung. Er werde sofort persönlich dem Unfug steuern. Aber ehe er soweit war, zu Pferde steigen zu können, streifte Salberq mit seinen Siour" schon weit außerhalb des Städtchen? durch die Wälder durch die Augen." Am nächsten Tage hatte der Feld webel der Kompagnie nachstehenden Befehl bekannt zu geben: Regiments befehl. Für den erkrankten Haupt- mann v. Salberg übernimmt Premier leutnant Müller die Führung der 5. Kompagnie." Die Krankheit war nicht ansteckend. auch währte sie nur drei Tage. Sin Liebchen klingt mir ... Ein Liedchen klingt mir immer. Wenngleich die Jugend schied; Die Mutter sang es leise Mein liebes Wiegenlied: O schlafe, Herzchen, schlafe ein. " Die Liebe wacht und wartet dein. Schlaf' ein!" Nun bin ich oftmals müde Vom harten Lebensstreit; Da klingt das Liedchen wieder Als Gruß aus gold'ner Zeit: O schlafe, Herzchen, schlafe ein. Die Liebe wacht und wartet dein. Schlaf' ein!" Schon neigt mein Gang zur Rüste, Es geht dem Scheiden zu; Da wiegt mein kleines Liedchen Mich so wie einst zur Ruh': O schlafe, Herzchen, schlafe ein, Die Liebe wacht und wartet dein. Schlaf' ein!" Auf seiner trauten Weise Wird meine Seele zieh'n Zum blumenreichen Garten Der ew'gen Kindheit hin. O schlafe, Herzchen, schlafe ein, Die Liebe wacht und wartet dein. Schlaf' ein!" Karl Krobath. Gelungene Wortspiel. Ein Student war von feinem Pro essor zu einer Besprechung befohlen, und zwar unmittelbar nach gewissen, auch ihn sehr nahe angehenden, unlieb samen Vorgängen, weshalb er mit Recht voraussetzte, daß bei dieser Zu sammenkunft für ihn wenig Erfreu liches herauskommen würde. Er zog es daher vor, dieser Einladung keine Folge zu geben. Nach einigen Tagen begegnete er dem strengen Professor. ',,Sie sind nicht zu mir gekommen?" fragte barsch der Gestrenge. Nein, Herr Professor, denn ich habe gelesen, Sie feien bereift." Was fällt Ihnen nur ein, tt)ö sollte ich venn gewesen sein?" ' In Indien." In Indien, so? Und wo haben Sie das, wenn ich fragen darf, er fahren?" Durch einen Anschlag in Ihrer Wohnung. Herr Professor; denn dort steht an der Thür: Ich bin jenseits des Ganges (der heilige Fluß der Hindus) zu sprechen." Der Professor mußte herzlich lachen und verzieh wegen des gelungenen Wortspiels dem Sünder. Aha! Erster Ehemann: Sieh' Freund, ich bin so..wenn meine Frau, wenn ich ausgehe, nichts sagt wegen dem Nach hausegehen. dann gehe ich in der Regel frühzeitig heim." Zweiter Ehemann: Und wenn sie deswegen etwas sagt?" Erster Ehemann: Dann gehe ich noch früher nach Hause!" . In IbielduX. Thierdändiger: Dieser Löwe frißt sezzr lebendige Ciien meine Her ren. gkhen Sie nicht so nade ttrin'." ioiitt. ' Fräulein Aüllcr behauptete gestern 'J Jahre all geworden zu än!" Ja. die seier! ihre ''Geburtstage mit rückwirkender Kraft!" , Gemüthlich. Herr Bremmchen: Ei. mei' kutefter Herr Taschendieb, ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber ich hab' mei' Portemonnaie leider nich' bei mir." Depxelsimiia. Reiche Braut: Eduaid, bin ich auch das Glück Deines Daseins?" Bräutigam: Ja. Emma. Du bist der Schwerpunkt meines Lebens." Im Dcrwirchsh,uj. Fremder (der sich Cigarren bestellt hat): Sind sie auch gut?" Wirth (in der Kiste suchend): .Na türlich hier ist sogar r.och eine mit einem Deckblatt!" Boshaft. Gattin: Wir werden sie Frau Registrator in unser Kaffee-Kränzchen aufnehmen." Gatte: Sie hat ibren Probeklatsch also bestanden?" fwifnaiig. Richter: Weshalb haben Sie im Arrest so fürchterlich gerauft?" fceppl: Wir hab'n gehofft, daß s' uns dann vielleicht hinauswerfen!" Im luVUS. A: Sieh' doch nur das hübsche Mädel. daS auf dem dressirten Drome dar sitzt!". B: Ach die dort! Ja. das scheint eine Art Kameliendame zu sein!" Im taufe der Zeit. Erster Einbrecher: ..Wie oebt das Geschäft?" Zweiter Einbrecher: .Elend, wir Alten werden immer schwächer und die Schlösser immer stärker!" . vie prosaische Gattin. Er: Komm. Eise, sieb Dir 'mal das hübsche Vöglein auf dem Dach unserer Laube an!" Sie: Ach was, ein Vogel auf dem Hut ist mir lieber, als ein Dutzend aus dem Dache!" Noch immer zu wenig. Kunde (zum Meister): Das heißt. von Ihrem Lehrjungen lasse ich mich aber nicht mehr rasiren." Barbier (verächtlich): So? Und da wollen Sie drei Feldzüge mitgemacht haben!" Bhaft. Frau: So, Sie haben meinen Mann in Baden-Baden gesehen. - Wie sah er denn aus?" Freundin: Ganz glücklich!" Spezialität. Warum behalten Sie diesen Schlin gel von Komptoristen?" Der Kerl mahnt großartig." Erklärt. A: Hast Du schon gehört, Schrift steller Müller bekam zwei Monate Ge fängniß?" B: Er kam also durch die Feder in die Tinte." Seine Schätzung. Besucher (auf die Büsten von Schiller und Göthe deutend): Welchen von den beiden schätzen Sie am höchsten?" Hausherr: Sie haben mich beide gleichviel gekostet!" Reiseoorbcreiwng.. Na, Michel, habt Ihr denn gar so arg den Schnupfen?" Michel: Dös net. aber i' will mor gen in die Stadt, und da üb' i' mi' vorher im Gebrauch des Schnupf tüchels." Tas sagt genug. Studiosus Pumper ist wohl manch, mal in Zahlungsschwierigkeiten ge Wesen?" Na. wenn der ausstudirt hat, kann er ein Buch über den Umgang mit Gerichtsvollziehern" herausgeben. " lln der Festtafel. A (leise): Ich denke. Sie wollten einen Toast ausbringen?" B: Dazu muß ich angeheitert sein!" A: Sind Sie denn nicht?" B: Nein, ich habe den richtigen Augenblick verpaßt jetzt bin ich an getrunken!" Gegenhalt. Schuhmacher: Sie sind -mir nun schon drei paar neue Stiefel schuldig, und sechs Paar habe ich besohlt! Gehen Sie doch wenigstens in's Kolleg und machen Sie Ihr Examen!" Studiosus: Ja, da zerreiße ich ja noch mehr Stiefel!" Naheliegend. Dame: ..Wie äebt es denn iirtini, Ihren beiden Vettern? Der eine mnr ja wohl Taucher, und der andere bil oere nch zum 'ustschiffer aus." Herr: Der Luftkebiffer ift ,iemli,5 emporgekommen, der Taucher aber ist tief, gesunken."