n Z ! i 1 K tck ' P I i 3 ' l n B i Der kctzte dcr Delair aron. Inmitten fiiur pittoresken ('!(-'' . etwa G Meilen von Flemington. N. an dem sanften Abhang eines der len bewaldeten Hügel, zwischen ttt'.-'j der Raritan Fluh sich hindurch Win-, und nicht weit von dem Ufer toieffä ' wässerS steht eine einsame Hütte, in dieser haust ein alter Mann, cher. so unbeachtet er ist. dennoch rege Interesse eines jeden FreundcZ Geschichte dieses Landes auf sich centrirt. Es ist kein Geringern Kiankia". d. K. -Der leichte Seuii der letzte deS einst so mächtigen nerftammcS der Telamaren, welche a dieser Gegend vor mehr als him Jahren der Jagd und dem Fisch! . oblagen. Alle seine Stainmesgenr find in die ewigen Jagdgriinde ei:, gangen und nur Kiankia, der 24 wartet noch auf der Scholle seiner k,. V. ,,k K.S .im' UIICI U3 AU13 ilUIUIUU ZJf msu. Geistes, UM ihnen zu folgen. Kiankia ist ein typischer Judi von hoher Gestalt, welcher trotz seiL e - rv, .4 t ti t r-r . "$ s ;$aqre nocy im vouen eiiy je körperlichen und geistigen Kräfte I .in der Blütbelt einer Iabre wi er ein prächtiges Modell für einen ler oder Bildhauer gewesen sein. 2 bronzefarbene Haut, die wcttergchö tcn Züge, hervorstehende Beckenfnodj 4 lajaif vnaenoc ugcn uno icin un eisengraues Haar, welches noch fty einen Theil seines einstigen schmäh (' f a 1. ., l. ..L X. -L 7 . ' ... , " f A.. f tl!J..A. stf.. V r ! lai wiuiijts vrivuri yui, cuic wui.4 1 1 K firtf.it .IVlIMA I. ,,... ?? iiiiu iui,it vuuu"H uuuuiuiui edlem Anstand, fesselnden Besucher den ersten Blickt Kiankia lieb sich einigen Jahren an jener Stelle nie nacydem er von der Regierung ciy Acker Land und die Hütte ungewiß erhalten hatte. Er hält sich abgcschl2 von der übrigen Welt und ernirny selten Besucher. Ein Arzt, welcher? ...i .. m ... ....,.. "Pr uii ut in zu ciiiciu uiiiuui jH wer verirrt hatte, fand den Altcn U erfuhr von ihm, daß er der Lcjiick Dclawaren ist. Da er sich für &('ik interessirte, so suchte er den Altcn L der auf und nach vieler Mühc ge:j,i es ihm, denselben zur Erzählung t Geschichte zu bewegen. h Ich bin jetzt nahezu 92 Jahre begann Kiankia seine Erzählum-,, es M nickt walir Aemucv. r Mann, der fo nahe am Ro Grabe? steht, mit gespaltene redet. Ich bin ein direkter lin des einst fn miicbtilien n r i- - 7 " nniimi:s der Lenapen. deren Wigwam i Ö0r unzähligen Monden von der eebe deckten Wäldern bis zu tonj,m(1(it Waffern westlich vom Miss m er streckten. Tie Lenapen war und tapfer, daß keiner de ,, h rtitrAf tiKi i o stark nderen lUlilUll (9 UVl WVI 1- ttisMirnn hinntp ifiren 'inrrr 's. Per. regen. Als später dem großen Winkepnla zwei Söhne geboi ptling .nirden und diese an Stelle ihres Ba"s traten, theilten sich die Lenapen. er eine Theil zog westwärts, theilte ! wieder th mit Jden- iirih hcrrnifififi firf hlirA JfCI. "W VllltU,v I anderen Stämmen, so daß s, tität schließlich völlig verl. Anders ging es mit dem THe ln nach -vn n!.r :it ging uiicn zog. Fleier zvg uverv AlleS verschlingenden 8'" jetzigen Telaware, den mei ren ' LenapewiHittuck" nanib Stamm nahm dann de Schayichbianer" an, unter bis zur Ankunst der Blaßcn großen , den !orfah . Ter Ikamen chem er tcr be- sannt war. Zu icner Zeit s t weder i einen ein weißer noch ein rother Wi Fuß in das Land gesetzt, rfcl es letzt New Jersey ist. So grü Schayichbianer überall Nied? en die ssungen an den vielen schönen Jbcj n und neiden. Bächen, die das Land durei Ungleich anderen Stämmen Schayichbianer gern in Friii Squaws bebauten die Acckci Mais. Platanen, Taback. E andere Feldfriichte; die Mäl Jaad und Fischfang, baute iten die Die d zogen va und trieben Canoes aus Rinde oder hohlen Bau u .nnmen, fertigten sich Waffen an o Körbe. Wenn Jagd und nicht lohnten, so fanden Uebung von Kraft und G statt, an welchen Männer, l Kinder nach ihrer Art theiln, flochten erei sich cle zur cklichkeit icn und im. en die Nach einigen Jahren l' Jroquois und der Friede Ende. Sie verlangten nach ivar zu Skal diese pen der Schayichbianer, mußten das Tomahawk c Beide Stämme waren lang Kriegspfade und viele taps wurden auf beiden Seite: graben. uf dem Krieger y.i Kaum war durch Verminn Squaws Frieden geschlos Zdie Kcieger yieuen es in zencr 3e kgz,, tcr ihrer :Würd i DOnnebe, j,! als die Blaßgesichtn !ane; - Te La Ware anoene oen,.me,i fc-i . ' . t v LenapewiHittuck in Del wcre" ;:r.d r i. . ... x : . l . . : . iniiHin tiiu v,c ujuijiijjHflHff Blaßgesichtcrn als Telawlre-Jnd bekannt gewesen. Tann kamen c 5 5 r ch- lanocr, aoer lam unsren nur ir und sie waren fo fricdferlg. das rotye Acann oie ricocnsp cife m neu rauchte und iyncn d' Hand Sit dem warmen Druck der Freunds ist ... r.i .. TM' reicyie. paier lyeilien iH Die l waren in viele kleinere Stämmei die Raritaner. Navesinks, Miiß AssanpinlS. Aniscums, Rancj Bevenys, ommunioaivs.iuno av.t Der Rest der Telaware, die M Namen beibehielten, baute seine wamS an den Ufern des Dclawarcl Raritan sowie der verschiedenen U ren Gewässer, welche in diese fli l liefen reut, daß Chambcilatn ii ofl" ildcs nge ö.qmin. Z'.ls dann die englischen Blaßgesichter keimen und alles Land haben wollten, eruben die Telamaren nicht das Toma bawk aus. sie bemalten sich nicht mit den Kriegssarben, sondern sie beriefen inen Bau.Wau, einen riegsraiy. nd folgten dann dem 'aiy ocr aiien ,id weisen Häuptlinge, den weißen ann nicht zu bekämpfen sondern ihnen ZtiS Land zu verkaufen. So lauften e Blaßgesichter das ganze Land östlich ipm Raritan und Telaware Fluß für Äele wollene Decken. Feuerrohre, Iceffer und Beile, sowie Glas perlen und Feuerwasser. Ein Stück Land mit gutem Wildbestand und fischreichen Flüssen wurde den ktämmen reservirt. (Dies war als hie Telaware Reservation bekannt und lag im jetzigen Burlington County in ?!em Jersey.) I Aber viele junge Brave hatten heiße? fiMut und verlangten nach den Skalpen der Blaßgesichter. Sie zogen nach Norden und schlössen sich kriegerlschen Stämmen an. Einige kamen wieder und zeigten dann ihre mit vielen Skal pen geschmückten Gürtel. Dies ver. anlaßte noch mehr junge Krieger auf Abenteuer auszugehen. Mit Trauer sahen die älteren Krieger und Squaws die Kraft und Blüthe des Stammes fortziehen. Bald gab es keine Tel, waren mehr, außer in der Reservation. Diese wurden dann Edge Pillocks ge nannt. Fisch und Wild wurden we Niger. Eines Tages im Frühling 1801 kamen zwei Männer von dem einst be rühmten Stanm der Mohicaner in den Migwam des Telaware Häuptlings. Sie brachten eine Einladung ihres Stammes, welche lautete: Packt Eure Matte, kommt und eßt mit aus unserer Schüssel." Tann verließen die Tel waren New Jersey für immer, und sie gingen und aßen aus einer, Schüssel mit den Letzten der Mohicaner. Einige Tage später wurde ich geboren und nicine Mutter, die Tochter des Häupt lings, starb mit einem leichten Seufzer Kiankia daher erhielt ich meinen Namen. Die Mohicaner waren schon im Aus sterben begriffen und sonnten sich noch im Glorienschein vergangener Zelten Zu ihnen 'gen Westen zog der Rest des Stammes der Dclawaren, die Rcscv vation wurde den Weißen verkauft Bei den Mohicanern ging es immer ärmlicher her. Unser Häuptling hatte den Namen John Calvin angenommen und sich Kenntniffe in den schulen an geeignet, wie die Weißen es thun. Er erinnerte sich, daß die Fischerei- und Jagdrechte der Reservation den Weißen nicht verkauft waren. Er verlangte $2,MO hierfür und erfreute damit die noch übrigen Dclawaren. Immer klel ner wurde deren Zahl, bis zuletzt nur noch mein Großonkel John Calvin, dessen Sohn Bartholemew Calvin, des- sen Tochter Anna und ich übrig waren Die wilden'Jndianer des fernen Westens sagten mir nicht zu und ich bewegte mich viel unter den Weißen. Ich lernte ihre Sprache lesen und schreiben und nahm viele ihrer Gewohnheiten an, im Herzen aber behielt ich die Liebe zu den Sitten meiner Borfahren. John Calvin und sein Sohn Bartholomcw starben. Anna und ich wurden getrennt und später er- fuhr ich, daß ste als Jndianer-Anna in 1894 in Mount Holly starb, wo einst die Wigwams unserer großen Haupte linge gestanden hatten. Sie hatte mich für todt gehalten und glaubte schon, sie sei die Letzte ihres Stammes. Jetzt werde auch ich bald abberufen werden und mein einziger Wunsch ist, daß meine Leiche hier an den Ufern des Raritan bei den Gebeinen meiner Bor- fahren begraben werde." Ia, so sind sie. Residenz of John Ritsch, Esq., Füft Ebene rner Banderbilts. Mister Editer! Wahrfchcintswerd mei nerte Residenz, wo ich rent. wann mer vun hier fort muve, weil ich's in dem Protze Bertel nimmer gleich, wahv scheints werd die neue Residenz üwwer Haupt kei Residenz sei, sonnern mirwern boarde gehn oder in e Hatell stappe. Net, daß ich des gleiche thät, sonnern im Gcgctheil, ganz kon- trcn. Awwcr mer wern uns net an nerscht helfe könne, dann ich seh net, wie mer des Hauskieping noch länger aufkiepe könne. Tie Misses Ritsch Hot nämlich kei Zeit mehr derzu ze tende. Tie is de ganze Tag büfsi, annere Leit gute Rathschlag un annere Fraue Lessens im Koche un im Hauslieping ze gcwwe. Borige Woche is sie emol for ver zehn Täg üwwerhaupt fort un Hot uns hier alleinig gelosse, weil sich nämlich e distänt Relletiff vun ihr verheiroth Hot un sie der junge Frau Hot helfe müsse, die Wirthschaft in Gang ze bringe. (Tcr Husband werd sich ge- freut hawwe uwwer den litterwoche Besuch.) Wann die Alti hier is und ich kriea se emol ze sehe, da hör ich weiter nix vun ihr, als wie Berzühlunge, wie an- nere Fraue nn vun Hauskieping ver stehe. Heint Morchens Hot se mer for Jnflens, wahrend daß ich dermlt büsn war, mer an meine Pänts ein vun dene Pätent-BottenZ, wo mer ka Nadle un Jade zum Annähe braucht, einzcknippse. ja, während dem da hat se mer ver zählt, wie sie der MisseS Müller ihr'm Mann ihr ganze WSsch riveiwt un alle Bottens angenäht un dann der Misses Müller gesagt Hot. so müßt sie's vun jcß an jedes Mal fclwer mache. Tann Hot mer die Alti anvertraut, daß sie heit nix weiter zum Brcckfcft hätt wie Koffie un Brot, weil sie mache müßt, daß sie forikimmt. Sie Hot nämlich bei der Misses Meyer k neue Bekannt, fchaft gemacht, e Freindin vun der MisseS Müller, wo dem Mann die Bottens net angenäht Hot. und derer Freindin vun der Misses Müller wollt se zeige, wie mer for billiges Geld (die Leit sein net sehr gut ab) t sub stantschcll nahrhaftes und fchmackhaf teS Breckfefcht mache kann. Bon der Freindin vun der Mll es Müller muß die Alti heint zu ercr Freindin vun der Butcherfrau in Jhst Neu York ihrer Schwester. Tie will nämlich schappe gehn un mei Alti muß ihr Adweis gewwe, was se kaufe muß un wo sie die billigste Sache kriegt. Zum Mit- tagcsse kimmt die All, net heim, weil sie natürlich mit der Freindin vun der Butcherfrau ihrer Schwester in den Re- ftoränt vun ergend eme Dipartment Store eßt. Die Konsequenz dervon is. daß es bei uns blos kalte Aufschnitt, wo vun gestern noch da is, gebt. (TeS heißt, ich for mein Theil dank for des Bergnttge.) Am Nachmittag muß die Alti zu erer Freindin vun der Misses Meyer ihrer Nice, for der ze zeige, wie mer des Geld for die Treßmäkcrn säfe kann bei daß mer sich Pätterns kaaft un des Zeug nach de Pätterns selwer zuschneid't. Zu der Trcßmäkern. wo mir schun seit drei Woche im Haus hawwe, muß die Maud tende, des heißt, die thut es aach net un so tendct die Dreßmäkern zu sich selwer, kaaft des Zeug un deS Leining un Trimming, wo sie braucht, selwer un chargt es un verschämte Preis derfor, während daß mei Alti annere Weiber Lessens im Schapping un im Treßniäking mitaus Dreßmäker gebt. Zum Zopper kimmt die Alti heint aach net, dann sie muß noch bei der Freindin vun der Misses Schmidt ihrer Kossen eneigucke, der muß sie lerne, wie die kleine Görkche, wisse Sie, Mister Editer. die ganz kleine Görkche, wo es blos im Spät herbst gebt un wo so gut sein un wo ich die Alti schun seit zwölf Jahr ge bettelt hen, sie sollt se doch emol eimachc, weil ich se so gern eß, ja also derer Freindin vun der Misses Schmidt ihrer Kossen muß die Alti heint zeige, wie die kleine Görkche eigemacht wern. Nach her kimmt die Alti vcrleicht heim, wenn sie nct noch ergend Jemand gute Rath schläg, Aedwcis un thätige Hülf ange deihe losse muß, während daß bei uns Alles drunner un drüwwcr geht. Sie sollte awwer emol hörn, Mister Editer, wie die Alti die annere Weiber der zählt, wie sie ze Allem tendct un Alles for mich sixt. Well. Mister Editcr, ergend e an nerer Mann der thät verleicht ttwwer so was kicke oder er thät Rimarks mache. Awwer ich sag g ir nix, Mister Editcr, dann ich weiß. d'3 geht wieder vorbei. Ergcnd ein Fäd Hot mei Alti immer. Wann's nct des is, is es er gend e annere Kränk, wo sie kriegt. Also, was is der Differenz? Jhne des Nämliche wünschend sein Ich mit beste Rigards Yours John Ritsch. Esq. Zur Geschichte deS Billards. Die zahlreichen Freunde des Billards dürfte es interessiren, daß jetzt 30 Jahre verflossen sind, seitdem der Mann gestorben ist, der zum ersten Male das Billardspicl erwähnt. Es ist der Eng länder Spencer, gestorben im Jahre 1599. Er spricht vom Balyarh Spiel", das mit kurzen Schlägeln, zwei Kugeln, einem Bogen und einem Kegel auf dem Rasen und später auf der mit grünem Tuche bespannten, von Holz banden umgebenen Fläche eines Tisches gespielt wurde. Das Spiel muß also Aehnlichkcit mit unserem Croquetspiel gehabt haben. Eine weitere Erwäh nung des Spieles geschieht nach Bogn mil in einem noch vorhandenen Briefe, den Maria Stuart vor ihrer Hinrich tung (17. Februar. 1587) auf dem Schlosse Fotheringbay an denErzbischof von Glasgow geschrieben hat. Sie theilte in diesem Briefe unter Anderem mit. daß man, um Platz für ihre Hin richtung zu machen, ihre Table de Billard" entfernt habe. Wahrschein lich waren die Banden damals schon mit Taschen versehen. Nicht viel spä ter scheint man die Schlägel durch Stöcke ersetzt zu haben. Zu Ende des siebzehnten Jahrhunderts zeigte das Billard schon die typisch gewordene Ge stalt des länglichen Vierecks. Auch waren feine Banden mit Flachs oder Baumwolle gestopft. In dieser Aus stattung ist das Billard bis um die Mitte dieses Jahrhunderts geblieben. Im Spielzimmer des Schlosses in Charlottenburg ist ein Billard vorhan den. auf dem schon Friedrich der Große gespielt haben soll. Gewiß ist. daß sein Großneffe, König Friedrich Wil Helm der Tritte, Billard gespielt hat. denn in seinem Tusculum Parctz findet sich ein schönes Billard. Zu des Kö nigs Zeiten kannte man schon die Carambolagcparthie. wenigstens spielte man sie bereits zwei Jahrzehnte vor Ausbruch der Revolution, und was dort Mode wurde,, fand auch bald Ein gang in die übrige Welt. Eine Un annehmlichkcit beim damaligen Spiele, zu dem man ganz wie jetzt zwei weiße Bälle und einen rothen benutzte, war nur der Umstand, daß die langen Spielftöcke keine Lederin öpfe besaßen. Diese wurden erst zu Ende der Zwan ziger-Jahre diese? Jahrhunderts durch den Franzosen Mingaud eingeführt. Es ließen sich nun die elegantesten Effcktftöße machen. Hierdurch wurde eine vollständige Umwälzung veranlaßt, die alte Toublöeparthie und die Bunde laschen wurden auf den Ausfterbe-Etat gesetzt, und der ganze Tisch, das fo genannte französische Billard, errang in allen billardspielenden Ländern, mit Ausnahme Englands, die Herrschaft. Tie Briten spielen noch heute, wie es die Bäter thaten, auf Billards mit Taschen. Ter Unbekannte mit dem Schlüssel. AuS Barmen wird geschrieben: Eine sonderbare Geschichte pasfirte jüngst hier dem Schreinermeister Joseph Hecker. Seine Gattin hat gegen Mitternacht ein Geräusch im Zimmer gehört und weckt ihn. Er steckt Licht an und sieht nun inen stark Betrunkenen im Zim mer. Betrunken scheint der Mann wenigstens zu fein, denn er ist sehr unsicher auf den Beinen und lallt mit schwerer Zunge auf die Frage, was er wolle, er wolle schlafen. Ja, guter Freund, da bist Tu in ein falsches Haus gerathen," meint der biedere Meister. Wo wohnst Tu?" Nachdem der Betrunkene seine Wohnung ge nannt, kleidet sich der Meister an, um ihn nach Hause zu bringen. Auf der Straße wird der Betrunkene aber immer schwächer und schließlich versagen die Beine ganz. Draußen aber ist eS kalt; der Mann würde in seiner Hilf losigkeit erfrieren, überlegt der Men schcnfreund, uud gutmüthig, wie er ist, läßt er sich den Betrunkenen auf die uiiern uno iragr lon mencr. &a taucht ein Schutzmann im Dunkel der Nacht auf und besieht sich den Sauf aus. Der scheint mir gar nicht be trunken zu fein", meint er: stellen Sie den Mann doch mal wieder auf seine Pedale." Das geschieht auch, allein der Betrunkene taumelt von einer Seite nach der andern. Dabei verliert er ei nen harten klingenden Gegenstand. Tcr Schutzmann hebt ihn auf und sieht. daß es ein von Laienhand nachgefeilter Schlüssel ist. der, wie der Meister da rauf konstatirt. gerade so aussieht wie sein Stubenthürichusscl. Er wird stutzig sollte der Mcnsch zu stehlen vor gehabt haben? Aber nur eine Weile braucht er zu überlegen, dann wird's ihm klar, daß es so ist, denn der Be trunkene ruft: Guten Abend, meine Herren!" und läuft wie ein Hase davon. Nach langer Jagd ergreift man ihn; es war der schon oft bestrafte Friseurqc Hilfe Hugo Blasberq. Ter Bursche hatte sich nur betrunken gestellt, als er sich entdeckt sah. Die Strafkammer verurtheüte ihn wegen Ticstablsversuch! zu fünf Monaten Gefängniß. Bom Weltuntergang". Folgendes hübsche Gcfchichtchen ver öffentlichen die in Reichenau (König reich Sachsen) erscheinenden Nachrich- tcn": Bor 42 Jahren, im Jahre 1857. sollte nach verschiedenen Prophezeiun- gen ebenfalls schon die Welt untergehen. Auch an unserm Orte sahen ängstliche Gemüther dem Tage mit Bangen ent gegen. Er kam, aber da er sich mit lachendem Sonnenschein einführte und kein Wölkchen sich zeigen wollte, fingen die Leute schon an zu spötteln und Elos sen zu machen, als mit einem Male etwas Ungewöhnliches geschah. Durch die Luft zog plötzlich ein nie gehörter Ton; es war, als wenn gewaltige Was sermassen über sich entgcgenstemmende Felsen hinwegrauschten, es klang wie das Brausen eines unheimlichen Gewit- tersturmes. und dazwischen gellte es wie menschliche Hilfrufe, .ausgestoßen in wildester Verzweiflung. Die Leute eilten aus den Häusern auf die Straße, stan den in Gruppen zusammen mit aschfah len Gesichtern und gefalteten Händen. Saht ehr'sch", schrie eine Frau in unverfälschtem Lausitz: Dialekt, sie flieht doch onner!" Jenes nie gehörte, unerklärliche Geräusch wurde immer heftiger, immer unheilverkündender, und die Angst nahm zu. Plötzlich kam ein Mann gesprungen, schwarz im Gesicht, in geschwärzten Kleidern. Man kannte ihn und rief ihm, der ganz nach Weltuntergang aussah, zu: Wu gieht se denn onner, Koarl?" Ehr kommen Leut, närn (nirgends) gieht se onner, mör loss'n bloß dann Tompf ob", erwiderte Karl, der Feucrmann der Firma I. B. Lange & Co., die 1857 den ersten Dampfkessel in Reichenau aufgestellt hatte und am Weltuntcr gangstage wegen eines Defekts den Dampf durch das Sicherheitsventil ent strömen lassen mußte, was allerdings ein heilloses Geräusch verursachte. Be ruhigt gingen alle guten Reichenauer Schildbürger wieder in ihre Häuser, hinter die Wedstühlc, die Hobelbank, den Schncidertisch. Gottlieb aber sagte Abends, als man wieder bei einander stand: 's horte sich groadeso ao, oas ging die Walt onner!" Eine Gladstone-Anekdote. Eine englische Zeitschrift erzählt: Als der englische Premierminister Gladstone einst der feierlichen Eröffnung eines Arbeiterinstituts beiwohnte, erzählte ihm ein Theilnehmer an dem Feste. ?r habe vor Kurzem . mit einem Herrn ge- .. sprechen, der den Staatsmann als Schuljungen gekannt habe. Wie heißt er?" fragte Gladstone. Mr. N. aus Liverpool." war die Antwort. Wirklich." rief Gladstone auS; erzählte er auch etwas Besonderes au unserer Schulzeit?" O ia. er erzählte, daß ,e ihn emft gründlich durchgeprügelt haben." Ich dachte mir. daß er ich dessen noch erinnern würde, aber sagte er auch. warum wir unS prügelten?" fragte der alte Staatsmann, augenscheinlich mter- essirt. Nem. das that er nicht." Tann will ich eS Ihnen erzählen. Er verführte mich. Erdbeeren aus einem Feld zu stehlen, und als ich das gethan hatte, wollte er die besten für sich haben. Da ich aber allein die ganze Gefahr auf mich genommen hatte, war ich auch fest entschlossen, ihm die Beute nicht zu lassen und so kam es zu einer Prügelei; ich siegte und behielt die Erd- beeren. Völker hneüsse. Bei dem großen Interesse, welches China momentan auf sich lenkt, dürfte eS, fo lesen wir im Ostasiat. Lloyd". besonders unserer Damenwelt, nicht uninteressant sein, zu erfahren, daß China ein gänzlich poesieloses Land ist. In China, Japan, Indien, Birma und manchen Inseln der Südsee ist der, bei uns so beliebte Kuß völlig unbekannt; Junge Chinesinnen und Japanerinnen haben leine Ahnung von der Bedeutung eines Kusses, obgleich sie rosige Lippen besitzen und fuß zu lächeln verstehen. Mancher schmachtende Chinese, mancher feurige Inder denkt nicht daran, seine Geliebte zu küssen, und die Mutter in jenen Ländern drückt ihr Baby wohl zärtlich an'S Herz, berührt es aber nie mit ihren Lippen. Es ist seltsam, daß die Bewohner der Tropen in dieser Beziehung mit denen der nördlichsten Gegenden übereinstimmen. Bei den Eskimos besteht der einem Kusse am meisten ähnliche Austausch von Zärt- lichkeiten bekanntlich im Anelnandev reiben der Nasen der sich liebenden Personen. Ter Lfflziersbursche in der Oper. Ein niedliches Gcschichtchen macht gegenwärtig in Berliner Ofsizierskrel sen die Runde. Am vorletzten Sonn tag Nachmittag wurde die Lortzing'sche Oper Czar und Zimmermann un Theater des Westens" aufgeführt und zu dieser Borstellung hatte ein Leutnant eines Berliner Artillerie Regiments seinem Burschen ein Billet gekauft Ter biedere Pommcr warf sich denn auch in seine bessere Garnitur und wanderte mohlqemuth in den Museu tempel. Am andern Tag fragte nun der Leutnant feinen dienstbaren Geist, wie ihm die Oper gefallen habe. Da Urtheil lautete natürlich dem Werthe der Oper nach vorzüglich". Der Offizier war aber mit dem All gemeinurtheil nicht -zufrieden gestellt und fragte weiter, was ihm am allev besten gefallen habe. Tarauf fein. Bursche: Das eine Lied!" Ja. welches Lied?" Nun gab der Bursche die dcnkwür- dige Antwort: Das Lied, wo es am Ende immer heißt: O selig, o selig. ein Zündloch zu fein!" Tie kostbarste Tabakspfeifen benutzt Muzaffer-ed-din, der Schahin schah (König der Könige), der jetzige Beherrscher Persiens. Die Kallian" oder Staatspfeife, die er besitzt und bei besonders festlichen Gelegenheiten be nutzt, wird auf 1,600,000 Mark ge schätzt und ist mit Diamanten. Rubinen und Smaragden der kostbarsten Art geschmückt. Nicht nur das Mundstück und der obere und untere Theil des schlangenähnlichen Rohres bestehen aus reinem Gold, fondern auch der Pfeifen sticfcl alles besetzt mit glänzenden großen Edelsteinen. Der türkische Sultan ist ebenfalls im Besitze höchst werthvollcr Pfeifen. Als der Prinz von Wales ihn 1862 besuchte, wurde er vom Sultan aufgefordert, aus einem Nar gileh (sog. Wasserpfeife) zu rauchen, das mit Diamanten befetzt war und den Werth von. 6. 000 Mark hatte. Diese Pfeife erhielt der Prinz damals zum Geschenk als Andenken an seinen Besuch Konstantinopels,. Eine durch weg aus Meerschaum und Bernstein bestehende Pfeife des Fürsten Ferdinand von Bulgarien hat angeblich auch ihre 12,000 Mark gekostet. Cine Kritik der Unbewußten. Der König Friedrich Wilhelm III. war bekanntlich ein großer Theater freund, aber er liebte nur Thalia, die heitere Muse. Trauerspiele waren ihm unsympathisch, und er pflegte zu sagen: Im Leben schon Trauerspiele genug. Brauche deshalb nicht erst in's Theater gehen!" Nur in Rücksicht auf die Für stin Liegnitz. die gern Trauerspiele sah, besuchte der König hin und wieder auch diese. Bei der Aufführung von Houwalds Bild der Mutter" äußerte der König: Manchmal hübsche Sachen in den Trauerspielen, nur schade, daß sie nicht im Lustspiel stehn!" Das dos hafte Berlin bewitzelte natürlich diese königliche Aeußerung in möglichster Ausdehnung. Und doch! welche herbe, aber treffende Kritik mancher Trauer spiele liegt in diesem scheinbaren Para doxon aus königlichem Munde.' I einzige Znck. Professor: TaS Wasser, meine Her ren, ist eine außerordentliche Gabe der Natur, oh:e welches der Mensch nicht leben könnte, denn warum ?" Student: Weil wir, wenn eS kein Wasser gäbe, auch kein Bier Hütten!" Aengstlich. Geometcr (mit den Vermessung? arbeiten für einen neuen Bahnbau de schäftigt): Die Bahn wird hier gerade durch Eueren Gänscftall zu liegen kom men, Huberbauer: Bauer: .So. da fahren S' mir aber kei' Gans' todt!" Boskzaft. Student: Tiefe Nacht bin ich mit dem Bett durchgefallen!" Hauswtrthln: Ta haben Sie jeden- falls wieder vom Examen geträumt!" Beim lvcrt genommen. Er: ES geht doch nichts über die Muttersprache!" Sie: -Ach ia. bitte, sprechen Sie mal mit meiner Mutter." UnverschZmt. Tame: Was, blind sind Sie? Sie haben ja ganz gesunde Augen!" Bettler: Farbenblind, Madamcken, farbenblind." Frech. Herr, wie können Sie behaupten. ich sei blödsinnig?! Es ist kaum zu glauben!" Soll ich eS Ihnen vielleicht schriftlich geben?" Bei den Kannibalen. Tourist (seufzend): Ach, diese ver- sengende Hitze!" Häuptling: Beruhige Dich, inorgen kommst Du auf's Eis!" INodernn Treuschmur. Soldat: Aujuste, wirst Du mich auch immer lieben?" Köchin: Immer, Aujust, und wenn se Dir auch jleich abrüsten!" Tine bosliafte Gattin. Maler: Ich male keine Porträts, sondern nur Thierstücke." Herr: Wie kommt es denn, daß meine Frau mich zu Ihnen schickte?" Unter Llzeleten. Er: Himmel, das dumme Petro troleum will ja absolut wieder nicht brennen!" Sie: Bitre, das Petroleum ist nicht dumm, es ist doppelt raffinirt!" Nach Monaten. Es ist bedauerlich, wenn man so in den April geschickt wird, daß man im Mai seiner Liebe an einem Juniabend seine Julie am Arme eines August er blickt. Betheuerimg. Offen gestanden, glaube ich. Herr Leutnant, Sie sind zu flatterhaft für einen Ehemann." Na, das bischen Treue werde ich Ihrer Fräulein Tochter schon halten können!" Domestikenboslzeit. Hausfrau: Johann, Du hast ja meines Mannes Schuhe geputzt und nicht, wie ich Dir aufgetragen, die mei nigen." Diener: Ach, gnädige Frau, ich kann die beiden Paare nicht auseinander kennen." Unnöthig. Mutter: Nun, mein süßer Junge, hast Du auch Deine Schularbeit fer tig?" Söhnchen: Die brauche ich nicht zu machen, liebe Mama." Mutter: Gewiß, mußt Du sie machen, mein Engel, sonst setzt Dich die Lehrerin Einen herunter." Söhnchcn: O, Mama, ich bin schon der Letzte." ZNißverstZnniß. Der Richter hat einem Angeklagten eben sein Urtheil verlesen. Der An geklagte aber, der sehr schwerhörig ist, hat den Richter nicht verstanden ' und meldet sich deshalb zum Wort. Richter: Was wollen Sie noch?" Angeklagter: Ich hab' nicht recht verstanden, zu wie viel Monaten ich vcrurtheilt worden bin." Richter: Sie sind zu 6 Monaten Gefängniß vcrurtheilt worden. Wollen Sie noch mehr?" Angeklagter: Nee, ick danke, 6 Mo nate sind genug." Gegenseitig. A: Haben Sie arme Verwandte?" B: Tie kenne ich nicht!" A: Oder reiche?" B: Tie kennen mich nicht." Ach so l A: Eigentlich ist es eine sehr prak tische Mode, daß man zum Frackanzuq keine Uhr trägt." B: Wiesö?" A: Weil eins von beiden bei mir stets versetzt ist!" Ein Gemiitbsmensch. Buchhalter (der gern Zulage haben möchte): Heute bin ich 25 Jahrein Ihrem Hause!" Chef: Ja. ich weiß; ich habe viel Geduld mit Ihnen gehabt!" :IT