Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, January 04, 1900, Image 1

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bsN-o wären wir denn, dank ti Be
Fusses bei Bundes . Rathes.' an ..
Jahrhundertswende angelangt! Di:
Rückblicke der Blätter in die Vergan
genheit und ihre Ausblicke in die Zu
kunft geben einer stolzen, gehobenen
Stimmung Ausdruck. s wird daran
erinnert, wie der Anfang des Jahr
Hunderts das deutsche Vaterland in
tiefster Schwäche und Erniedrigung
zeigte, während keine andere Epoche in
der Geschichte desselben einen solchen
kulturellen und politischen Aufschwung
auszuweisen vermag, wie das Ende des
19. Jahrhunderts.
Di Kreuz - Zeitung" spricht von
dem .Jahrhundert unserer staatlicher.
Auferstehung- und von den tapfersten
Thaten unerhörter Kriegsereignisse.
denen genüber der Ruhm eines Alexai"
d:rs des Großen. Cäsars. Friedrich
deö Großen und Napoleons erblassen."
'ser Uederschwanglichkklt des hoch
feudalen Blattes setzt di Vossische
Zeitung' insofern einen Dampfer aus,
als sie be, Rekapitulatwn der Entwicke
lung des Einheitsgedankens bemerkt,
es sei leicht und billig, heute die Ein
heit des deutschen Reiches an feiern.
aber man sollte nicht vergessen, daß die
Liberalen di Träger des Einheitsge-
vanttns zu emr Zeit waren, als Ein-
heit noch als Umsturz betrachtet wurde.
Auch die Linke hat Theil an derTbat-
sache. daß Germania in stolzer Pracht
,aS kommende Jahrhundert begrüße
D fv.'iconWrogtide Post" weist
darauf hin, dafz der von den Sozial,
, sten so oft prophezeite Kladderadatsch'
ausgeblieben sei.
Als einen Belveis, daß trotz des gro
szen Einheiis - Gedankens die Kleir.
staatrei noch nicht ganz untergegangen
ist, ist mitzutheilen, das; das pursten
thum Reusz Jünger Linie trotz des
Beschlusses des Bundes . Rathe?, tafz
das neu Jahrhundert schon am 1
Januar 1900 beginn, den Jahrhui:-
dertsansang erst am I. Januar 1901
-feiern wird. Auch einige Schuldirkto
ren haben die von den Behörden a'ige-
ordneten Schulfeiern nur unter Pro
test arran.urt.
Das 20. Jahrhundert wird in der
1 Geschichte der Menichheit als das
Jahrhundert der fsrau" bekannt sein
dieser kühnen Prophezeiu? hat sich
bei einem ihrer Vortrage w Flora-
Saal die bekannte Berliner Frauen
chtlerin Marie Strttt aukgeschivun
gen. und damit selbsiversiänölich den
einhelligen Beifall all-- arer Zuhöre
rinnen entfesselt.
Der Kaiser befindet sich, wie wenig
stens von gewiss: Seiten mit großer
Lebhaftigkeit behauptet wiro, in der
"versöhnlichsten Stiinm und möcht!
dieselb gern auf alle Parteien litor
traqn. Aber s hat durchaus nicht
den Anfchzin. daß ihm lies gelingen
wird. Jedenfalls daucri die Prei;
Z?:hd zwischen den Organen der ier
ichiedenen Parteien über die Kanal-
Flotten- und andere stragen nach wie
vor fort.
Welche Perfidie die Hi."icrmä!i,icr
til Berliner Lokal Anzeigers" be
der Veröffentlichung des angeblichen
Inhaltes des deutsch - englischen Ab
kommens vom Jahr Isis leitete, da
rüber gehen die Ansichten auseinander
Vielleicht wollte man di: öffentlich?
Meinung in Deutschland auf die Ve
sitznahme der Delaoa , Bai durch
England vorbereiten und aushorchen,
wie dieselbe sich darüber Ihifiv. :vür?e;
vielleicht wollte man auf nies-; Weise
die VeröNe.ltlickuna deZ Vcrtra.icz
urch die oe.ksche Reqieri'..i euxin--
ttn. Ma, "km nun sein wie ihm
Grolle, joerfa5s sind diese perfiden
ioncyren lii'piunqen.
Tr oZ.v.zeichnete 0ieni:fer und
Mineralog Professor Karl FrieDri;!)
iamme?sbr:g ist im lioiVn Alte? von
S6 Jahren v.vA den, Leben geschieden.
Der Verstört'' i? war am 1. April IS 3
zu Berlin aea?,ren.
fi In Ba'j i u'::n in Oier.Hcssen ist
K? S. hnrtiiif WslWrM T.r v.
fcv mr -v. v. rt . vuv tm'
I den. " -
f Ferner starb hier in Berlin der Mu
l sikschriftsteller Alfred Heinrich Ehrli.h.
i (öieboren am 5. Oktober 1822 zu
Wien, bildete sich Ehrlich unter Hen
seit und Thalberq zum Pianisten aus.
loutd 1852 Hofpianist des Könizs
von Hannover und lebt? seit 182 a's
Vesiklehrer und Musikrescrenr in Ber
lin; 1875 rhilt r den Prof'or-n-TM.
D. R.)
Ueber die jüngsten Ereigniss in
Süd Afrika, durch welch? speziell
teutsch Interessen tangir: werden, und
die von vielen Seiten so dargestellt
erden, als ob sie zu einem Eonflikt
zwischen Deutschland und England
ihren tonnten, äußerte sich ein !
Lnler gut unterrichte Diplomat
l,endermaßl:
n v.. m.l.ei... . (.
nov un )cnuiuiii an lyairnit
j (n.i.f r ,
uu uhu juiiii in jiuisii vlvir orn
Beschlagnahme der Hamburger
5k ,,HanS Wagr.-tt" und des Tan--
H .Bundesrath" von der Hambur
Zasrika Liri durch die Englände:
,ir amtlich noch nichts bekannt. Die
Länder fangen lZrzi''ljcher Weise
1
an. nervös zu w?roen. und rbliäcn
auch fe'bst da Eontreband. wo inWirk
lichkeit gar keine vorhanden sind. Wir
haben keine Veranlassung, uns aus zu
regen, die Zwischenfäll. w:rden einfach
ihr völkcrrechtlick? Erledigung finden.
Tn kriegführenden Parteien amtlich
inen Rath zu rtheilen. dazu sind wir
nicht befugt, aber das Beste wäre je-
denfalls, um jeden Pis Frieden zi
schließen. Der Verlauf des Krieges
lehrt, daß auch für ine Weltmacht eine
unoorbereitet Kriegführung unmöglich
ist.'
Lieutenant Prospr Prinz von
Arenberq von der Schutztrupp für
Sudwest - Afrika, aeqen den der Rai'e:
in nus Kriegs - Gericht angeordnet
hat, äußerte, wie aus guter Quelle ver-
lautet, indiqnirt über die ihm wider-
fahren? Behandlung: .Was in Afrit ,
als schneidig und zielbewußt gilt, wird
in Europa als grausam und willkürlich
verschrieen.
In ihren Commentaren über die
Arenberg - Affaire weisen die Blätter
darauf hin. daß im letzten Jahr laut
dem amtlichen Jahres - Bericht in
Südw:st - Afrika 89 Personen ausge
peitscht und 21 hingerichtet wurden.
Der Gcschäftsleiter der .Berl,'r
Neuesten Nachrichten". ViktorSchwein-
bürg, ist entlassen worden, woraus die
Mitglieder dcr Redaction ihre Kundi-
auna zuruckgezoqen haben.
In Straßbura im Elsaß er choß der
frühere Unteroffizier Ludaescher seine
von ihm getrennt lebende Ehefrau, de
ren Wirthin Namens Maier und sich
selbst.
In Hamburg schoß die Wittw des
Zollbeamten Juergtns im Fiebetdeli
rium auf ihren Soq: und machte vann
durch einen zü'eüen Schuß ihrem &.
ben ein End. Der junge Mann wur
de nur leicht verwundet.
Ebendaselbst wurde der Ralbmör
der Fischer hingerichtet, nachdem ?r bis
zum letzten Augenblick seine Unschuld
betheuert hatte.
In Görlitz, in Schlesien, hat das
angesehene Bankhaus Otto Müller
fallirt.
Aus Hamburg ist in mysteriöser
Wise der Exporteur Hintze verschwun
den. Da der Mann in letzter Zeit mit
geschäftlichen Schwierigkeiten zu käm
pfen hatte, nehmen seine Freunde und
Bekannten an, daß er Selbstmord be
gangen habe.
Die sächsische Regierung bereitet für
den Bundesrath den Antrag vor. da4
Arbeiten verheiratheter Freuen in
Fabriken ganz zu verbieten.
Das schöne kalte Frostwetter de:
Weihnachtstage in. Berlin hat . einem
naßkalten Matschwetter Platz gemachi.
Influenza - Falle mehren sick.
Das Pariser Witzblatt Le Rire'
ist in Berlin wegen Majestätsb:leidi
gung konfiszirt worden.
Berlin. 2. Jan.
Kaiser Wilhelm hat dem Grafen von
Eulenverg, dem deutschen Botschafter
m Wien, den Füritentitel verliehen
Der Fürst von Hatzfeldt-Trach?n-buro,
Oberpräsident von Schlesien, ist
in den Herzogstand erhoben worden;
ferner ist dem Reichsminister desc In
nern,.Herrn Thielen, der Erbadel ver
liehen worden.
Bei dcr üblichen Neujahrsparade
hielt Kaiser Wilhelm folgende An
spräche an die Offiziere der Garnison:
Der erste Tag des neuen Jahrhun
derts sieht unsere Armee, in anderen
Worten, unser Volk, in Waffen, um
ihre Fahnen geschaart u. vor dem Herr
der Hecrschaaren knieend; und wahr
lich, wenn irgend jemand besondere
Ursache hat, sich vor Gott zu beugen,
so ist es unsere Armee. Ein Blick auf
unsere Fahnen genügt als Erklärung,
denn sie sind die Verkörperung unserer
Geschichte. In lvelchem Zustande fand
das verflossene Jahrhundert bei seinem
ÄnbruÄ unsere Armee? Die rühm
reiche Armee Friedrichs des Großen
hatte auf ihren Lorbren ausgeruht,
wurde zu einem Fossil inmitten all der
unbedeutenden Einzelheiten der Thon
pfeife, geführt von 'invaliden und un
fähigen Generälen, mit Offizieren, die
mit nützlicher Arbeit unbekannt waren
und in Ausschweifungen, Luxus und
dummer Arroganz versumpft waren.
Mit einem Wort, unsere Armee war
ihrer Aufgäbe nicht gewachsen, die sie
übriqens vergessen hatte. Schwer war
die Strafe des Himmels, die si: über
fiel und auch über unser Volk kam. Es
wurde in den Staub getreten, der
Ruhm Friedrichs erlosch und unsere
Fabnen gingen in Fetze In vielen
lcw.gcn Jahren bitterer Botmäßigkeit
lehrte Gott das Volk uf sich selbst zu
vcrtrauen, und unter dem Fußdruck
d:s stolzen Eroberers kam unserm Volk
dcr erhebende Gedanke, daß es die
höchste Ehre ist, Gut und, Blut im
Dienste der Waffen dem Vaterland zu
weihen. Form und Leben wurden ihm
von meinem großen Großvater geqe
ben; neue Lorbeeren schmückten' die
neu geschaffene Armee und ihre noch
neuen Banner, aber ver allgmeine Mi
litärdienft errana seine volle Bedeu
tunq erst durch unseren großen oerstor
bcnen Kaiser. In seiner ruhigen Arbeit
krachte er die Reorganisation der Ar
mee zur Ausführung, troh aller Oppo
siiion und Ignoranz. RuhmrcicheFeld
züg: krönten sein Werk in einer nie er
warteten Weise. Sein Geist erfüllte
d!e Reihen des Heeres und sein eigenes
Gottvertrautcn führte unsere Truppen
zu erstaunlichen Siegen.. Mit dieser,
s,i:ier eigenen Schöpfung brachte er die
deutschen Rassen zusammen und gab
uns die längst ersehnte deuische Einig
keit zurück. Ihm sino wir unsern Tank
schuldig, und mit Hilfe dieser Armee
h.'t M deutsche Reich wieder die Stel
lvna sinaenoinn.en, die ihm im N.ithe
I . .
der Nationen gebührt. An Ihnen liegt
es. meine Herren, im neuen Jahrhun
der die alien Eigenschaften durch die
unsere Vorväter die Armee groß mach
ten. zu erhalten und auszuüben, näm
l'.ch. Einfachheit und Bescheidenheit im
täglichen Leben, unverbrüchliche Hin
gäbe für den königlichen Dienst, die
Verwendung eines Jeden ganze Stärke
des Leitxs'ue'.d Geistes in der uner
müdlichen Arbeit unsere Truppen zu
bilden und zu entwickeln; und gerade so
wie mein Großvater für die Armee ar
leitete, so will ich in gleicher Weise
sicher das Werk, meine Flotte zu reor
ganisiren. fortsetzen und durchführen,
auf daß sie meinen Landkräften würdig
zvr Seite stehen kann und daß durch
sie das Deutsche Reich ebenfalls in die
Stellung rücken maa, die es jetzt noch
nicht erreicht hat. Mit den Beiden ver
eint, hoffe ich in der Lage zu sein, mit
festem Vertrauen in die Führung Got
teö die Wahrheit des Ausspruchs Frie
dnch Wilhelms des Ersten: .Wenn
Einer in dieser Welt etwas mit der
Feder zur Entscheidung bringen will,
so thut er es nicht, es sei denn er werde
durch di Stärke des Schwertes un
terstützt", beweisen zu können."
Kaiser Wilhelm hat an di:
Arm die Ankündigung ge
richtet, daß in Uebereinstim
Ml'nq mit dem einstimmigen Entschluß
dr Bundesfürsten für die Fahnen der
ganzen Armee eine Schleife gestiftet
wurde zur Erinnerung an das verflog
lene Jahrhundert und als neues Pfad
für die Einigkeit und Unzerreißbarkeit
dks Reiches.'
England.
London. 1. Jan.
Es ist entdeckt worden, daß anqeb-
liche Spione der Buren sich in die Fre,
willigen - Regmenter anwerben lassen
Zwei dieser Spione wurden thatsäch
lich in ein Regiment aufgenommen,
aber kurz darauf entdeckt. Im Thor-
nycroft Reiter - Regiment sollen sogar
7 Buren - Spione entdeckt worden fein.
Soweit sind noch keine Schritte ge-
troffen worden, diese angeblichenSpio
ne zu ixstrafen.
Süd - Afrika.
Rensberg. Cap - Colonie, 1. Januar.
General French hat die Buren voll
ständig geschlagen und hat Coleskxrg
besetzt.
Der G?neral verfolgt die Burcn
c,m Samstag und Sonntag und gab
ihnen keine Gelegenheit, längere Zeit
Stellung inzunehmen. und als der
Tag anbrach, war er innerhalb Kam
pfesnähe des Feindes. Während der
Nacht war eine erfolgreiche Flanknbe
wegung ausgeführt worden. Die In
fanterie und die Feld - Baiterieen
inachten einen Schein - Angriff von
dr Front, und während dies geschah,
umging die Cavalleri und die leichte
Artillerie des Feindes rechten Flügel
wie geplant war. Als di Buren ihren
Rückzug bedroht sahen, flogen sie in
Unordnung nach Osten und ließen
Colesburg in General French s Besitz.
Oesterreich-Ungarn.
Wien. 2. Jan.
Dcr Componist Millöcker, der voi
etlichen Tagen vom Schlage getroffcr
wurde, ist gestorben.
Heute würd die 9. Runde des na
tionalen Schachturniers gespielt. Dei
Stand des Spieles ist wie fogt:
Gkvok, ZZirlork,
Alapin
Albin
Brody
Kortie
Marco
Marocziz ....
Popiel .....
5 4
4 5
6 3
4z 4Z
4z 4Z
n n
4 5
0 9
6 3
2z 6i
5 4"
5 4
Prock
Schlechter ....
Wolf
Zinkl
Frankreich.
Paris, 2. Jan.
Die Opposition im Parlament und
die Landwirthe wollen eine energische
Eampagne gegen den französisch-ame-likanisctn
Handels - Vertrag begin
nen. Der erste Schritt wird sein, daß
der Abgeordneten - Kammer ein Be
schluß - Antrag vorgelegt wird, oie
Ratifikation des Vertrages zu verschic
ben. bis di anstößigen Bestimmungen
des Vertrages ausgemerzt oder modi
fizirt sind.
Auch heute war der als Gerichtshof
constituirt Senat in Sitzung, um die
Beendigung des Vcrschwörungs - Pro
zesses zu beschleunigen. Ein aufregen
der Zwischenfall ereignete sich, als
gleich beim Beginn der Verhandlungen
eine Person auf den Gallerieen todt
umfiel. Die ganze Sitzung wurde
durch ine Rede Guerin's in Anspruch
genommen, die derselbe zu seiner Ver
theidigung hielt.
Sympatyisiren mit den
Buren.
Kansas City. Mo.. 2. Jan.
' Die deutsch-amerikanische Bürger
Vereinigung dieser Stadt hat in einer
Versammlung Sympathie-Beschlüsse
für die Buren anaen?nimen, in wel
chcn auch dem Snator Mason von
Jllinojs Lob d.für gezollt wird, daß
:r so muthig für die um ihre Freiheit
kämpfenden Buren eintritt.
Erfroren.'
Detroit. Mich.. 2. Jan.
Hier ist der 48 Jahre alte Alphons
Hempke erfroren aufgefunden worden.
Trichinosis.
Milwaukee. Wis.. 2. Jan.
Hermann Fitzlaff und seine aus
Frau und 5 Kindern bestehende Fami
lic sind an Trichinosis erkrankt, ver
ursacht durch den Genuß von Wurst.
An5laa'oMcjchcn.
Klein? erfolg: der Englander
in der nördlien (zplolonik.
?s Burtnlager nordwestlich von
Bclmont gknommc.
Buller uu Metue rtrzn,Fiirkn.
Deutschland.
Berlin. 3. Jan.
Gestirn dinirten die auswärtigcn
Militärattaches mit dem Kaiser. Spä
ter empfingen deraier uno ver jtrvii-
Prinz den japanischen Gesandten, der
dem Kronprinzen denChrnsanthemum
Orden überbrachte.
Ueber die Berkiftung des Farmers
Struck (nicht Struckc) und des
ihm benachbarten Farmers Harms in
Natal sind jetzt hier nähere Nachrich
ten eingegangen. Struck ist aus Stral
fund, wo se'in: Eltern heute noch le
bn, und wanderte im JaSre 1880 nach
Natal aus. Harms ist ein Sohn des
Begründers der Hermannsburgcr Mis
sioil im Regierungsbezirk Lüneburg.
von lvelcher mehrer: Missionen inSüd
asrika besetzt worden sind. Den den
Beiden benachbarten englischen Far
mcrn fiel es nun auf, daß bei Beiden
während der Bceren-Oktupation viele
junge Leute dort im Vorbeireiten vor
sprachen. Es waren dich Söhne von
i.-a Transvaal geborenen Missionären,
die. weil sie auf das deutsche Jndigenat
verzichtet hatten, von den öoeren zum
Miiiärdienst einaezogen waren. Sie
erkundigten sich bei Harms nach ihren
europäischen Verwandten und waren
auch Träger von Grüßen einzelner
Missionäre an Harms und seinenNach
bar Struck. Dieser Verkehr der bei
den ohnehin mit scheelen Augen ange
sehenen Deutschen brachte sie in den
Verdacht. Spione der Boeren zu fein.
Sie sind in Estcourt eingesperrt, doch
glaubt man, daß inzwischen schon ihre
Entlassung verfügt sei.Z Jedenfalls
wird sich das deutsche Konsulat in Na
tal ihrer annehmen. ,
Ueber die Feier der Jahres- oder
wie der deutsch Kaiser und der Bun
desrath meinen. Jahriiundertswende
im kgl. Schlosse wird koch berichtet:
Punkt 12 Uhr Mitternqht begann im
Kgl. Schloß vor dem Kaiser und der
Kaiserin die anläßlich der Jahrhun
dertswend angesagte große Gratula
tionscour. An der Spitze derselben er
schien der greise Reichskanzler Fürst
ychenlohe. Ihm folgten die Reichs
staatssekretäre. die preußischen Mini
ster. die Wirklichen Geheimen Räthe
u.s.w. in endloser Reihe. Während der
Cour wurde das Nationaldenkmal
Kaiser Wilhelms des Ersten auf der
Schloßfreiheit durch Scheinwerfer be-
leuchtet. Vom Lustgarten her donuer
tcn di Kanonen, alle KirchengloZen
läuteten, in den Kirchen selbst far.d
Gottesdienst statt und vom Rathhaus
churm herab wurdcn Choräle geblasen.
Die gesammte, Polizei war auf den
Beinen und in Folge dessen war der
üblichrTylsterradau nicht so schlimm,
als mcLkartet hatte. Nichtsdestowe
Niger ödtn zahlreiche Verhaftungen
statt SAe polizeilichen Absperrungen
wareaikgedehnter als sonst. Die
Cafeißten bald nach Mitternacht
schlie5.Die Garnison hatte nur bi?
zetyr Urlaub erhalten.
.GzÄrblfelbmarschall Prinz Georg
von'Siichsen war hier eingetroffen, um
deikuiser die Neujahrsglückwünsche
dkrHicSsischen Armee zu überbringen,
j 9frtä die Halloren-Deputation traf
auchplle a. d. Saale ein. um altem
raZck gemäß dem Kaiserpaar die
GWöünsche der Salzwirkerbrlldcr
schStzu überbringen. Sie bestand au ,
dcHerren Andreas Ebert. Franz Mo
Mnb Robert Puppe.
e Beschlagnahme des Postdam
Vlfi ..Bundesrath" von der Ham-urck-Ostafrikanischen
Linie wird bei
der. englandfreundlichen Haltung der
deutschen Regierunq allgemein in
Deutschland um so verlebender ' em
pfunden und man verlangt energisch
Genugihuunq und eine andere B.'hand
lung der deutschen Flagge. Staates?
trctär Graf von Blllow bewahrt ruhig
Blut. Nachdem die ostafrikanisck Li
nie um die Intervention des Auswär
tigen Amtes nachgesucht und die Ham
burqer Handelskammer um besseren
Schutz des deutschen Handels gebeten
hat. haben die diglomatischenVerhand.
lungen zwischen Berlin und London
begonnen. Man ist überzeugt, daß
England sich beeilen wird, den mi
schenfall gütlich beizulegen, und das!
ähnliche Belästigungen der deutschem
Flagge künftig unterbleiben werden.
Die deutschen Kreuzer Condor".
Kommandant Corcetten - Capitän voa
Dassel, und Schwalbe".Commandani
Corvetten - Kapitän Hcepner, die zur
ostafrikanischen Station gehören, wer
den demnächst in der Telagoa Bai
eintreffen.
Die Berliner Neuesten Nachrichten"
weisen darauf hin, daß die Rücksickts
lcsigkeit England's während des ame
rikanischen Unabkänqigkeilskrieqes den
Neutralitätsbund Rußland's Prcu
ßen's und anderer Mächte gegen die
englische Durchsuchunqspraris veran
laßte und daß dieser Neutralitätsvu'.'.d
mehr als die französische Kriegshülse
zu Gunsten Amerika's gewirkt habe.
Der deutsche Kreuzer 2. Klaff?
Schwalb:" ist von Dar es Salaam
in Deutsch-Ostafrika - nach Lourenco
Marques abgesegelt.
Berlin. 3. Jan.
Des Kaisers Liste son AiiSzeich
rungen anläßlich des Jaareswese'.s,
war beinahe so rcß wie diejenia? sei
nes Großvaters bei dessen Krsnuaz
zum ersten Kaiser des deu'.'chc". !ei
cdes! Oben an in der Liste steht Fürst
Heimann v. Hatzfeldt TracheiMrg.
Oberpräsident der Provinz Schlesien,
einer der reichsten Leute im vkutschen
Reiche und den Sozulisten beinahe
ebenso verhaßt, wie der Gni zu Eu
lenburz. Er wurde in den erblichen
Herzogs-Rang erhoben. Gras Philipp
zu Eulenburg, bekanntlich ein befände
rer Günstling des Kaisers, und de.it
scher Botschafter in Wien, wurde zum
Fürsten gemacht. Desglcieben ''evard
Fricdrich Graf v. Tohna-Schlobitten
Kanzler des Königlich ,,r,ußischen
Haushaltes) und Eduard Graf v.
Turnhausen und Knnphaui'n. Unter
den vielen neu geschaffenen Ade!ia?n
sind viele Namen, die in oer Finanz ,
Industrie- und Handelswelt wog! ic
Sannt sind, sowie eine Anzzal he'.oor
ragender Militärs und andere' Höhe'
rer Beamten.
Die Press: fährt fort, die Wecrnahrc
des deutschen Dampfers Bundesraih'
mit merklicher Gereiztbeit zu erörtern.
Eine in der Post" veröffentlichte halb'
amtlich: Nole sagt, daß Deutschland n
dieser Suche Schritte ergrisfen bat und
daß vonGroßbritannien erwartet wüd,
es werd: in dieser Angelegenheit im
Geiste guter amtl'.cherBeziehungen har.
deln." '
Die Neueste Nachrichten" sagen:
Es ist jealicher Grund für die Ar:
nähme vorhanden, daß der Zwischen-
fall schnellstcns beigelegt wird.
In offiziellen Kreisen erachtet man
es als geboten, daß Großbritannien ei
ne bestimmte Stellung zu der Fra
betreffs Kriegs - Eontrabande ein
nimmt, und ist man erstaunt darüber,
daß es nicht schon von Ansang an ein:
feste Politik in dieser Sache verfolgt
Hai
Hamburg, 3. Jan.
Die hiesigen Blätter melde,', daß
das deutsche Auswärtige Amt den Di
rektor der Deutschen Ostafr'kauisch.n
Linie. Herrn Woermann, nach Bttiin
berufen hat in Verbindung mit der
Beschlagnahme der Dampfer Bun
desrath" von dieser Linie durch den
l ritischen Kreuzer Magicienne" a,i
29. Tec. in der Delagoabai.
Der Hamburqische Correspondent
meldet, daß die Eiaenthllmer der deut
schen Bark Hans Wagner", die in
der Delagoabai beschlagnahmt wurde,
beim britischen auswärtigen Amt e'nen
Pröiest eingereicht hatten.
England. !
London. 3. Jan.
Die hiesige Press: bemüht sich räch
Kräften, die unblutige Besetzung Cc
lesbergs durch den General Frenck alZ
einen großen Erfolg herauszustreichen.
Man ist übrigens durch diesen
Erfolg von der Nothwendigkeit der
Vermehrung der Reiterei mehr als je
zuvor überzeugt. Mit besonderemNach
druck wird auch darauf hinqewie
wiesen, daß French auch der Sieger
von Elandslaagte gewesen sei. French
soll im Norden der Capkolonie auch
andere Erfolge errungen habn und
zwar sämmtlich durch geschickt: F'anki
rung der feindlichen Stellungen, ebne
daß es jemals zu einem ernsten Gefecht
gekommen sei.
Meldungen vom Modderflufs? lassen
erkennen, daß dort in den letzt-.n Ta
gen ein: kih?bte Thätigkeit herrichte.
Der rechte Flügel der Buren soll durch
Entsendung einer st orken Abtheilung
nach Kimberleh. das einmal wi'd'r
heftig bombardirt wurde, geschwächt
sein. General Babingtcn machte mit
einer starken Abtheilung Reiterei eine
Rekognoscirunq nach Ostea. Auch in
Natal machten die Engländer ausgc
dehnte Rekgnoscirungen, besiadcrs
um festzustellen, ob der an dem suvli
chen Ufer des Tugela liegende Jnlanc;
wanaberq nach immer von den Buren
besetzt sei. Es stellte sich heraa-, dajz
die Buren noch immer hier stark ver
schanzt waren.
Die englische Presse billigt durc
aus di Absicht des deutschen Kaisers,
die deutsche Flotte zu verdoppeln und
si der Landarmee qleichwerthiq zu
machen. DieselbePresse wollte bekannt -
lich noch vor vier' Jahren wegen des
Telegrammes des deutschen Kaisers an
ren Präsidenten Krüger Deutschland
den Krieg erklären. Jetzt aber sucht
sie Deutschland als den Verbündeten
Englands hinzustellen. Ueber di Be-.
schlagnahme des deutschen Postdam
pferS Bundesrath verlautet, daß man
an Bord einen großen Posten Pferde
sättel gefunden habe.
Im 'Kriegsministerium ist aus Cap
sladt folgende Depesche eingetroffen:
Oberst Pilcher meldet durch den in
Oranjcriverstation befehligenden Offi
zier: Ich habe am 1. Jan. ein feind
liches Burenkommando bei dem Sun
nysidelagei nollständig geschlagen. Ich
habe das Lager genommen und außrr
den Todten und Verwundeten vierzig
Gefangene gemacht. Unsere Verluste
sind: 2 Gemeine todt. Lieutenant Adie
verwundet. Ich habe mich jetzt bei der
Doverfarm verschan't. die 20 Meilen
nordwestlich von Belmont und 10 Me:
len von Sunnyrde liegt.
Ger.kral French hat gestern von Co
leslop über seinen gemeldeten Erfolg
durch den Heliographen noch berichte! :
Ich verließ am 31. Dez. 5 Uhr Nach
mittaes mit 2 halben Bataillonen und
einer " Sektion reitender Artillerie
Rensburg, außerdem hatt: ich 7,
Schwadron Reiterei, 80 beritten
Jnfanteriste:?. Infanterie auf zLagcn
und 1 Geschütze. Bei Maiöorj Farm
machte ich ine Rast von i luaden
und nahm um 3:'3u in der Fr uze cti
ersten Jan .,r einen Kopie westlich von
Colesberz. der die Stadt überrag!.
Die Vorposten des Feinde 'varen vcil
ständig überrascht. Bei Tagesanbruch
beschossen wir das Lager der Buren
und umgingen die Stellung des Fcin
des. Die Buren feuerten exi ?in?m
15 Pfünder und anderen Geschützen
und bedienten sich der Munition aus
dem kgl. Laboratorium. Wie brachten
die Burengeschütze des rechten Flügels
zum Schweigen und rückten dann mit
Reiterei und Geschützen gegen den
nördlichen Theil von Colesberz vor
und zwar uf die Verbindungslinie
des Lagers der Feinde, welches sich auf
einem Hügel in starker Stellung be
fand., Unsere Stellung schneidet die
Rückzugslinie über die Straße und
Brücke ab. Ei"ige tausend Buren-sol-len
sich mit 2 Geschützen gegen Nor
wals Pont zurückziehen. Gestern Mor
gen rücktc:: elt Späher gegen Achtel
lang vor, U-.s:re Verluste sind gering,
etwa 3 Todte und einige Verwunde'?.
Unabgig Berichte aus Rensdurg
vom Abend des ersten Januar sagen,
daß die Beschießung der Stellung der
Buren um 5 Uhr Abends noch fort
dauerte und die Engländer e r iv a r
t t e n. daß sie heute in Colesberg ein
ziehen würden. Die Engländer hatte
3 Todte und 7 Verwundete. 5ieinc
Verluste an Offizieren. Die Buren
mögen von dem Artilleriefeuer große
Verluste erlitten haben, doch ist nichts
hierüber bekannt. Das von den Buren
benutzte Geschütz ist wahrscheinlich ei,:Z
der 3 bei Stormberg eroberten. Die
Stärke der Bauern wird auf 5(XX)
7000 Mann angegeben.
Man hofft nun bereits, daß French
die Brücken von Normals Pont und
Bethulie bald besetzen werde. Methuens
Lage ist unverändert.
General White meldete unter den,
31. aus Ladysmith eine Anzahl Er
krankungen an Ruhr und Typhus. Die
Krankheitsfälle mehren sich.
Rußlcnd.
Petersbura. 3. Jan.
Gestern wurden im Bezirk Aichalka
lak im Gouvernement Tiflis 10 Dörfer
durch ein Erdbeben zerstört.
Frankreich.
Paris. 3. Jan.
Ter Stadtrath hat bestimmt, daß die
Reiterstatue Washington's an dem
Schnittpunkte der Avenue de Jena und
der Avenue de Trocadero ausgestellt
werde. Man hofft, das Denkmal am
nächsten 3. Juli zu , enthüllen. Es ist
dies der Jahrestag, an dem Washing
ton seine Ernennung zum Höchstkom
mandirenden annahm.
Paris. 3. Jan.
Vor dem Senat kamen heute die
Verhandlungen in dem Verschwö
rungsprozeß mit dem Plaidoyer des
Anwalts Guerins zu Ende. Der Ge
richtshof zog sich dann zur Berathung
zurück. Späier machte er bekannt, daß
er mit 148 gegen 43 Stimmen Bufset
schuldig befunden habe unter Annahme
mildernder Umstände; Godefrey und
de Veaur wurden angesichts der großen
Minorität zu ihren Gunsten freiae-
sprachen und Sabran und de Ramel
wurden regelrecht freigesprochen. Der
Gerichtshof vertagte ' sich dann bis
morgen ohne betreffs der Schuld oder
Unschuld Deroulede s und Guerin's
zu einem Ergebniß gekommen zu sein.
, . Belgien.
Brüssel, 2. Jan.
Der Senator Deieune, früher Ix-
stizmmister. nun ein Mitglicd de
Staatsrathes, der frühere Senats,
La Fontaine und andere hervorragen
de Mitglieder der Welt-Friedensligc
haben auf den nächsten Donnerstag ein,
Versammlung einberufen, um an di,
Regierung der Ver. Staaten das Gr
such zu richten, in dem Südafrikani.
schen Krieg zu vermitteln.
Portugal.
Lissabon, 3. Jan.
Heute wurden die Cortes eröffnet.
In dcr Thronrede wird erklärt, daß
Portugal mit allen Nationen in guten
Beziehungen stett. Die Rede erwähn
te den Krieg in Südafrika mit keinem
Wort.
Südafrika.
Belmont, Eapcolonic, 2. Jan.
Eine Depesche des Correspondenten
der Ass. Presse von der Dover Farm,
ddut den 1. Januar, sagt:
Eine berittene Abtheilung bestehend
aus 100 Canadiern der Toronto Co.
und 200 Quensländern befehligt von
Oberst Rickards. 2 Geschützen und
einer berittenen Batterie, 40 verittenen
Infanteristen und 200 Mann von der
Eornwall Infanterie, das ganze vom
Col. Pilcher befehligt, verließen Bel
mont gestern nach Westen. Die Abthci
luna campicte auf Eooks Farm. Um
6 Uhr leute Morgens kamen die Trup
pen in die Nähe des Punktes, wo den
Berichten zusolge das Lager der Buren
sich befinden sollte. Unsere Truppen
machten einen erfolgreichen Flankenan
griff, und die Buren wurden die An
wesenheit der Briten erst gewahr eil
di? ersten Geschütze donnerten. Das!
Burenlager wurde genommen und 'J
Gefangene gemacht. Die Verluste dc
Briten sind 2 Todte. 3 Vcrwun:?!e
und ein Vermißter.
Die Buren verloren (5 Todte i;n
12 Verwundete.
Col. Piüber hat Tcuglaß b:f.tzt
ohne Widerstand u finden.
'Pretoria. 1. Jan.
Letzte Nicht (Sonntag) griffen di
Briten in großer Zahl Crmmandan
Schoeman's Abti-eilurig im Eolcbbera
Distrikt an un versuchten ihre Posi
tion u stürme::
Sie wiederholten den Angriff fcv.:
Morgen, wurden ober zum Rückzug:
gezwungen, und die Buren halten Dit
Stellung.
Der Verlust dcr Briien ist nicht b
sannt, ist aber Berichten zussizi
schwer.
Di Buren fassen es al ein aroßei
Comvliment für das Transvaal u?.,
daß Lord Roberts zunt Oderbefehls
haber der britischen Streilkräfte er' ,
nannt wurde.
Pretoria. 1. Jan.
Drei britische Gefangene, di dei
Malagro den Buren in öie Hand sie ..
len, sagen, daß Eapt. Wilson, Gatte
der Lady Sara,) Wilson. nebst 5 an
deren Offizieren, deren Namen zu
nennen sie sich weigern, bei einem neuli
chen Ausfall aus Mafeking verwunvet
wurden.
Chile.
Valparaiso. 3. Jan.
Die Regierung beabsichtigt, den :
Ukberschufz der Einnahmen, 8 Millio
nen Pesos, zu öffentlichen Bauten zu
verwenden.
Australien.
Sidney. 3. Jan. , '
Im Jahre 1899 betrug in Neusiid''
Wales die Goldausbeute 509.418 Uil'
zen oder 1G8.925 Unzen mehr als :m
Jalre 1898. :
Canada. '
Ct. Johns. N. F., 3. Jan. -Während
eines Sturmes wurde ge
stern der Schooner Puritan" bei Ea
bot Island auf den Strand geworfen,
wobei 8 von der 9 Mann zählenden
Besatzung umkamen. Sechs der Un
gekommenen waren verheirathet.
Man fürchtet, daß weitere Unglücks
fälle gemeldet werden.
AusderLundeshaubtstad:.
' Washington, D. C., 3. Jan. '
Einem Bericht des Münzdirektors
Roberts zusolge wuro:n in dem Ka
lenderjahr, welches mit dem 30. De
zcmbcr 1399 ablief, im Ganzen in de:i
Ver. Staaten für $139,243,131 Mün
z?n geprägt, darunter Gold $111,314.
220, Silber $26,001,519, ScheiZ.ii'.ün
zen $1,837,451.
Dem monatlichen Berichte des
Schatzamtes zufol,' betrugen die Bun
dcseinnahmen ,m Monat December v.
I. $46,759,104, gegen $41,404,793
im December 1898. Die Ausgaben im
berflossenen Monat betrugen $39.
145.559. gegen $41.864.867 im Tee.
1898. fodaß der MonatDecemöer einen ,
Ueberschuß von $7.613,545 ergeben '
hat. wogeq?n im December 1898 ein
Defizit von $460.014 verblieb.! on
den Einnahmen entfielen $19.120.
884 auf Zölle. $25.075.574 auf Bin
ninsteuern; der, Rest auf Verschiede
nes". Die Ausgaben des Kriegsamies
betrugen $11.009.110, die des. Flöt
tcnamtes $4.684,374.
Das Staatsamt hat vom amer. Bot
schafter in London. Choate, inen Be
richt über die Beschlagnahmte amer.
Waaren in der Delagoabai erhalten.
Diesem Bericht zufolge enthielten d'e
beschlagnahmten Schiffe nicht ' nur
Mehl, sondern auch andere gewöhnlich:
Handelswaaren. Di: Waaren wären
nach Lorenzo Marques consignirt und
befanden sich auf amer. und deutschen f
Schiffen. Das Staatsamt beharrt bei
seiner Anstcht. daß Mehl und gewöhn
!iche Handelswaaren seine Contrebakde
sind und hat daher sofort , den Lot"
schafter per Kabel angewiesen, dein'
hlttischen ai'swär'igen Amt mitzuthei
lcn, t,' unsere Regierung in diesen
Fällen daS Recht der Beschlagnahme'
nicht anerkennt. ,r .
Der Generälarzt Sternberg hat die'
Nachricht erhalten, daß das Hospital
schiff Missouri" am 31. Dez. mit 286
kranke Solvaten an Bord Manila ver
lassen hat . ' ' ' '
Der verfügbare Baarbestand des
Bundes - Schatzamtes beträgt de.ri
heute veröffentlichten Ausweise zufolge
$283.595.453. wovon $236.909.230
auf die Goldreserve entfallen.
MiethshaüsinFla min e n.
' New Jork. 3. Jan.' -
Eine fünf Stockwerk höh? Mieths
kaserne an dr 1. Avenue brannte früh
Morgens nieder. ' Die. sechs Monate
alte Loretta Leonard .kam in denFlani
wen um; verletzt wurden, Edw. Leo
nard, Frau Margaret Leonard, Nancy
Leonard, 14 Jahre 'alt. Wm.' Leonard,
10 Jahre alt. Thomas Leonard, 12
Jahre alt. Jos. Leonard. 9 Jahre alt:
Pauline Tischmann und Philipp Car
roll. Frau Kate Lan:. James Kelleher.
Ruppcrt Glowe. .
'. Das Feuer entstand im ersten Stock
und verbreitete sich unqemein. rasch.'
Die Bewohner des , Hauses entkamen
meist mit knapper Noth und es spielten
sich aufregende Scenen ob. ' ', ' ,
An Gas erstickt.' ,
.' , ; New York. 3. Jan.
: Adolph Klole wurde in seinen
Schlafzimmer als Leiche gefunden
an Leuchtgas erstickt.' Sein Zimmer
genösse Paul Gruthlin war bewuH!Io'.
Die Beiden, schweizerische Weber, wa
ren letzte Nacht spät von Neujahrs'
suchen heimgekehrt und wahrscheinl'ch
haben sie in ihrem schläfrigen Zustand
den Gashahn nicht ganz geschlossen. ,
Die Bevölkerung Groß
N e w Y o r k s.
New Jork. 3. Jan.
Nach den soeben veröffentlichten sta
Mischen Angaben des GesundheitZ
nmtcs beträgt die Einwohnerschaft vcn
Groß New Aork gegenwärtig .3,
550,053, oeaen 3,438,899 am Schlrsz
des Jahres 1S9S. , . ;
V.
'