' hriskrc'ft. tf:n Lk!iel5r;äl,lung von . vcn Berge (53 war der heilige Christabend Echon sina cs an zu dämmern; ein Sturm peitschte die Cneeflocken wild durchktnandcr. es war bitter lau. In dem kleinen, niedern Hauöch der eilen Mubmk Sabine war'S tt)i völlig ?!acht! das Lampchen war noch nicht angesteckt, und durch die beiden kleinen 7nstercden konnte ja selbst der Sonne Licht kaum dringen. Am Tische des ormsklilien Ttüdltiens sak Muhme, von Alter und Mühsal ge beugt, leises. eintonkgeS Murmeln la über ibre LiDDen. Sie betete. in So tan sie oft Stunden lang, ob Sonnenschein, ob Regen, blickte trübe vor sich hin. und sprach mechanisch ein OJebet nach dein andern. Arvenen tonte sie nicht mehr, dazu war sie zu alt, auch war sie schon seyr linvlicy ge morden. Ein paar Pfennige erhielt sie von der Torkaemcinde. und ein paar Pfcn nige verdiente ihre kleine Nichte, die dort, mit gesalteten Handen, am tftn flerdun lcbnt und in daS Schtteeacstö her KinausNarrt. Betet daS Kind wohl auch? Nein. In vielem Köpfchen jagen dle Gedanken so wirr v - ' -. v ... ; . y. , . . . ,. y:. 4 , n ourqeinuilver. wk uiuutjw uk flocken. Heil'ger Abend ist's. Sie weiß dak beute das vbristkind xüx Erde steigt li um all' die Kinder iu beschenken und zu erfreuen. Des Herrn Lehrers Trude und Amtmanns Helene und all die großen und kleine Mädchen im Dorfe erzählten sich's dann immer, und zeigten , sich gegenseitig all' die Herrlichietten. die ihnen das Cbristkind bescheert. Wa , rum kam es zu ihr nie? Liese, des Försters Tochter, war gar nicht so brav und fleißig wie sie, und vocy vergaß das Christkind nie. sie zu beschenken. Und er des Gutsherrn stolze Rose O. wie häßlich und ungezogen war die ost. gewesen! Aber sie velam ooq im mer die meisten und schönsten Sachen Warum kam aber das Christkind gerade zu ihr nicht? Immer und immer wieder fragte sie sich so, wußte kick aber keine Antwort zu aeben. Rose!" ries die Muhme, mich friert!" Das Kind rik sick "von seinen Ge danken los und wandte sich in die Stube. Ja. lieb' Muhme." sagte sie. das SWner ist aani niederaebrannt. ich will noch ein Scheit zulegen, und Dir Dein Süppchen warm machen, dann gcye zu Bette. Ich muß noch nach dem Schlosse hinaus. Der Vostillon bat ein Packet für den Gutsherrn abgegeben, das muß ich noch besorgen. Bieueici vringe ich Dir dann einen Weihnachtsapfel oder einen Honigkuchen mit." Die Muhme hörte nicht, sie nickte . ( nur immerzu mit dem Kopse und mur ) melte ibre Gebete weiter. "V Rose stecke Licht an, schürte die Gluth im Ofen zurecht und schob ein Stück Holz hinein. Nlöklick franse sie: Muhme, hast Du schon einmal das Christkind gesehen?" und gespannt er wartete sie die Antwort. Aber die Muhme hatte das Kind wohl gar nicht verstanden, sie blickte ftarr vor sich hin und betete immerzu. Das Mädchen hatte oft solche Boten gänge für's Schloß zu thun, und das Wenige, was sie dafür erhielt, war im Winter- ihr einziger Verdienst. Im Sommer, da hütete sie draußen auf der Halde das Bieh der Gutsherrschast, und bekam dafür wöchentlichen Lohn. Ja, der Sommer und die Haide, das waren die ganze Lust und Freude des Mädchens, c Und jetzt, als sie in ihrem leichten Röckchen vor die Thüre trat, in das fürchterliche Schneegeftörber, als die schneidende Kälte ihre zarten Glieder zittern machte, da dachte sie mit heißer Sehnsucht an den Sommer und an ihre geliebte Haide. . Wenn kaum der Tag graute, zog sie immer hinaus durch das stille Dorf, über die thaufrischen Wiesen, mit ih- 1 ren Blüthen und Blumen, oie ,cyias- trunken einen Morgengruß ihr zu nicken, und wo hier und dort ein Vög ;,trin zu Probiren anfängt, erst leise, und dann immer lauter, und dann trällernd hoch in die Lüfte emporzu steigen. Dann eilte sie hochklopfenden, sehnenden Herzens weiter, . immer wei ter. daß sie vom Dorfe nichts mehr sehen konnte, bis dort zum Waldes rande. Dort saß sie jeden Morgen, und blickte unverwandt über die Haide nach jener Richtung, wo Tag für Tag in rothgoldener, feuriger Gluth die Sonne heraufstieg. Immer wieder staunte sie das schöne Schauspiel an, und immer wieder füllte sich ihr Herz mit einer ungenannten ' Sehnsucht. .Dort muß der liebe Gott wohnen," hatte sie einst gesagt, verloren in Be wnnderurg. Und wie sie jetzt raschen Laufes dem Schlosse zueilte, dachte sie sehnsüchtig der schönen Sommertage. ' Da Plötzlich blieb sie stehen. Ein Gedanke hatte sie erfaßt, heiß und mächtig. Sie wollte das Christkind sehen! Es kann keinen andern Weg kom wen. als dort her. wo der liebe Gott wohnt. Ja. über die Haide mußte das , Christkind kommen. . ffo) a 1 (1 'rx s f1r t f 4 i( T 'I 1 S11819iB3i2Hu&iSli ty W 'vxJ J j Jahrgang 20. Ich will dort warten. Nur sehen will ich es. Ja, dort werde ich es ge wiß sehen!" Und Nücktia. wie ein Reh. eilte das Kind durch Schnee und Wind dem tchlon? zu. um erst das Packet dort abzugeben. Endlich hatte sie s erreicht. Sckcu trat sie in den Vorsaal. Sie mußte warten, denn all' die Diener und Mäade schienen vollauf beschäftiat. und eilten hin und her, ohne das Kind auch nur zu bemerken. Da öffnete sick eine der Tbüren. und ein kleines Mädchen, ungefähr dcsjcl- den Alters, guckte neugierig heraus Es war des Gutsbcrm tolze Roie. ..Die Haidcdirne!" rief sie. als sie das wartende Mädchen erblickte. So nannten die Leute ringsum da, Kind. Das Kutsberrntöckterlcln trat näher Sie musterte lange und neugierig der Haldcdirne abgetragene leider und blickte dann woblacfällia auf ih eigenes reickaesticktes weißes Kleidchen Dann fragte sie: Haioedirne, was wird Dir wohl das vyriililno vnn gen?" Mir? mir bringt es nichts." .Warum denn?" fragte spöttisch da, vrnoaene Kind. ..ck weiß es nicht: es war noch nie bei mir," erwiderte traurig die Haide bunt. ..frn. ba. ba!" brach das Gutsherrn kind in ein tolles Gelächter aus, bei Deiner niedern Thüre kann ja das Christkind gar nicht hinein, und in Deiner sinstern Stube würde sich's nur die gold'nen Kleider schmutzig machen. Das konnt lch mir gleich denken, daß es zu Euch nicht kommen mag." Der Haidedirne traten die thränen in die Augen. Die Haidedirne flennt!" rief das ungezogene Mädchen, von Neuem in Gelächter ausdrechend. Plötzlich ragte sie: Wie heißt Du eiaentlick?" - ..Rose Reindorf." antwortete die ffiefrnate kleinlaut. ""i. " .. - .. ... . - . Pful! Rose heikt das ckmutzige Dina. so wie ich. Ich muß mich ja schämen!" Und verächtlich drehte sie der Armen den Rücken und verschwand hinter einer Thüre. Jetzt kam auch ein Diener, nahm dem Kinde das Packet ao und ylctz 'es gehen. We ae'mat stürzt das Kind durch den Schloßhof. den Berg hinab; das kleine Herz schlug heftig m schmerz und Scham, die Augen brannten, und oft senfzte es laut auf, doch keine Thräne milderte ihren Kummer. Tiefernste Gedanken iaaten wild durch den Kopf. iefet wukte sie's. warum das Christ- lind nie zu ihr gekommen, jetzt wußte sie s. daß es auch nie kommen werde. Nun war sie am Ankana des Dorfes naelanat. Ausatbmend blieb sie sieben: ihres Mundes Hauch flog wie eine veige Wolke in die kalte Lu?t. Vas mno fühlte aber weder Kälte, noch den Schnee, den ihm der Wind in's Gesicht blies, es fühlte nur den schmerz in der zitternden Brust. Da stund es nun, nch verschnauteno. Nein, nack Hause gehe ich jetzt nicht' flüsterte Röschen vor sich bin. ich hielt's nicht aus in der kleinen, niedern Stube. Tu hast recht!" rief ste bitter, sie ist ,u ena. iu klein, da kann das briNkind nickt binein. ?lck will auf die .fiaide. dort will ich warten ich mutz das Christkind heute sehen! Doch, um Gottcswillen. es wird zu pat ein! Ich mußte im chioe so lange warten." Und wieder qing's in wildem Laufe durch das Dorf. Keinem Menschen begegnete sie. Vor dem Hause des Schüllchrers hielt sie an. Sie stellte ftch auf die Zehenspitzen, um ins ?yenter hineinguckcn zu können. Es war sinster. Qein N,ni strahlte in die Weibnackt Hinaus, das Christkind W also noch nicht da gewesen. Und weiter ging s in wildem ause über die Wiesen hinweg, bis auf die Haide, dort zum Waldesrande. Jetzt war sie da. Der Schweiß stand auf ibrer Stirne und die schwar- zen Rinaellockcn, vom Winde zerzaust. hingen feucht über lure chullcrn. Ein ffrö teln lies jetzt durch vcn sarten Körver. Das Kind achtete nicht darauf. Brennenden Auges starrte es nach der Richtung, wo es im Sommer Taa für Taa die Sonne in ihrer Gluth und Pracht hatte kommen sehen. Lange stand die Haidedirne o da. das l5bristkind kam nickt. Sie ward müde. Jetzt hockte sie sich nieder in den Schnee, huschte die Glie der eng zusammen, sehnsüchtig über die Haide starrend. Ob es wohl kommen wird?" flüsterte Rose manchmal. ..dort muß es ja herkommen! O ja, gewiß, dort muß es herkommen!" Zitternd schmiegte es sich Beilage zum Nebraska Ztaats:?ln;eigcr. 4.4.4.l4.4.4.l.4.4.i.XJ.lXXlXt.i.4.XX4.4.X4.ll4.4.l4..4.4..4.4...'t V V V t' V V r & : H V :v i? UUul)nad)tcn! Wcihnachtsfriede auf der Erde Walte nun. durch nichts gestört, Daß die frohe Botschaft werde Freudig überall gehört; Daß wie einst sie wieder töne Hoch vom Himmel aus das Feld Und, was scindlich'stritt. versöhne, Freude kündend aller Welt. Von den Bergen nicderstcigen Tannciibäumchen. dicht gereiht Mit den immergrünen Zweigen. Die vom Winter überschneit. In die Stadt hineingelassen Werden sie mit Jubel bald; Auf dem Markt und in den Gassen Stehn sie als ein lust'ger Wald. In den Häusern Weihnachtsfriede Hält, was feindlich ist, im Bann. Treue Hände, nimmer müde, Strengen sich in Arbeit an. Kleine Herzen lauter schlagen. Mögen länger warten kaum. Und in's Haus hineingetragen Heimlich wird der grüne Baum. Liebe, geh an's Werk und rege Fleißig dich und halt dich wach! Find auch auf verschneitem Wege Zu der Armuth niederm Dach. Deinen ganzen Reichthum schütte Freudig aus und glückbeseelt. Daß auch in der ärmsten Hütte Nicht ein Tanncndüumchen fehlt. Wcihnachtsfriede in den Herzen Mach' sie froh und hell den Blick. Wenn des Tannenbaumes Kerzen Leuchten zu der Kinder Glück. Ach. schon durch bescheid'ne Spende Wie viel freude wird entfacht ! Große Augen, kleine Hände Schaffen, was uns heiter macht. Weihnachtsbanm, dir ist beschicken Welch' ein Amt ! Dein schlichtes Lrün, Freude kündet es und Frieden, Wenn darin die Lichter glühn. Mög' sich denn kein Feind erheben, Der nicht froh uns feiern läßt ! ' Herz und Haus und Welt gegeben Sei ein fröhlich Weihnachtsfest ! s-fc? vi? ck V r ?j? ch v? ?j? ?j? ch ?K? ch ch ?j? 7? ch ch ch ch O ?K? ?ß? ch O ch O G ?j? $? 4? TTTTTTTTTTTTTTTTf TfTttT noch enger zusammen, starr, unbewegt lich harrend. Wenn der Wind durch die Bäume strich, oder der Ruf eines Thieres die Stille der heiligen Nacht störte, schreckte Röschen empor, sah ganz verwirrt um sich, dann kauerte sie wieder nieder. Da auf einmal wurde es heller und heller und jetzt, ja gerade dort, wohin das Auge des Kindes starrte, quoll ein Meer von Licht hervor, und all' die Sterne des Himmels schwebten dorthin, und durch den Schnee brachen große weiße Blumen, die Christrosen. Und jetzt jetzt kam auf goldenem Wagen, von geflügelten Kindlein gezogen und umschwärmt, ein Engel, so hehr und schön, daß das Mädchen die Augen schließen mußte. Das Christkind!" bebte es über ihre Lippen. Und jetzt stand das Christkind vor der Kleinen, die unverwandt glückselig lächelnd den schönen Engel anblickte. Dieser winkte freundlich und Enqlein hoben das Mädchen empor und flogen mit ihr hinauf, dem heiligen Kinde nach, an tausend goldglünzcnden Sternen vorbei, bis in den Himmel. Und es flimmerte und glitzerte vor Rosens Augen: und da Baum an Baum sah sie vor sich stehen, daran! tausend Kerzlein brannten, geschmückt mit goldenen Aepfeln und Nüssen, mit unzähligen herrlichen Sachen, und Englein schwebten herum und hingen immer noch schönere Dinge daran. Sprachlos stand Rose da und all die himmlischen Lichter glänzten wieder in ihren Augen. Wer mag wohl diesen schönen Baum da bekommen?" flüsterte sie. auf eine große, reich geputzte Tanne zeigend. Das ist der Weihnachtsbaum für des Lehrers Trude." sprach ein Engel, der daran herumputzte. Und die er? Und dieser?" fragte das Kind weiter. ' Und liebevoll gaben ihm die Enqlein Bescheid. Da gewahrte sie unter all' den Bäu- men plötzlich einen, der alle anderen überragte. Heller noch strahlten seine Lichter, sich brechend in goldenen Ster nen und klaren Eiszapfen. Droben an der höchsten Spitze des Baumes schwebte ft? & 'if V 8? v r ch P 9&? ?V? ft ein wachsencr Engel mit goldenen Flü- stein, ganz so anzusehen, wie das Christ kind selbst. Der ist für des Gutsherrn Tochter." ganz leise kam es von ihren Lip- pen. und eine Thräne blinkte in ihren Augen. Das ist Dein Baum. Kind." sprach jetzt das Christkindlein sanft. Mein Baum?!" Mein Baum?!" rief das Kind. Ich hatte ja noch nie einen Wcihnachtsbaum gehabt. Mein Baum soll das sein? Doch nein! Der geht ja gar nicht in unsere enge Stube hinein; und Christkindlein würde sich die goldenen Kleider beschmutzen, hat des Gutsherrn stolze Rose gesagt." und die Thränen liefen über ihre Wan gen. Aber schon hatten Englein das Kind sanft emporgehoben, liebevoll küßten sie ihm die Thränen hinweg und fangen leise, wunderbare Weisen. Sachte schwebten sie hinab zur Erde, ihnen folgte das Christkindlein mit dem Herr lichen Baume. Rose aber sah und hörte nichts mehr, ihr war so unendlich warm und wohl. Klar und still und bitter kalt war die! Christnacht. Als den andern Morgen die Glocken zur Andacht luden, da fanden Leute dort am Waldesrande die Haidedirne starr und bleich in den Schnee gehockt; ihr Händchen hielt krampfhaft eine Christrose fest; auf ihrem Gesichtchcn lag aber ein Schein von Glück und Freude, wie nie im Leben. Man brachte sie ins Dorf und ließ den Arzt rufen. Zu spät. Die kleine Kindes secle war droben beim Christuskind. euer - Abenteuer im Gebirge. Einen ültenen'Kamps auf Leben und Tod mit dem Feuerdämon in freier Natur hatten unlängst zwei Californicr auf dem Berg Palomar im County San Diego zu bestehen, und dieser Kampf wurde ihnen nicht aufgedrängt, sondern sie beschworen ihn aus Schau lust herauf, deren Befriedigung schließ lich darin gipfelte, daß sie unmittelbar No. 32. I. ... daran waren, gegenseitig clbstmold zu begehen. Die .Helden" dieses merkwürdigen Abenteuers sind zwei junge Leute Namens Heylmann und gleicher. Sie unternahmen einen, auf mehrere Wochen berechneten Fluß-Ausflug in'S Gebirge und wollten Edelmetall suchen. Nachdem sie einen Burro (Maulesels mit der Ausrüstung und dem nöthige Proviant vollgepackt, traten sie den Glück-zug an. Ohne besonderen Ui'fall erreichten sie das Toane's Thal, an der südlichen Seite des Palomar.Berges. Dort fanden sie eine Gesellschaft in einem Zeltlager und ließen bei ihr einen Theil der Ausrüstung zurück, worauf sie sammt ihrem Burro über Thäler und Schluchten bergaufwärts strebten. Um diese Zeit wülneten auf der an deren Zeile des Berges heftige Wald brände. welche immer weiter an den Gipfel herauf kamen. Au dein Mor gen. als die Beiden am Hootacoot Canyon. schon hoch oben. Lager bezogen hatte, boten die Flammen einen groß' artig-furcktbarcil Anblick, wie sie an den gewaltigen Fichtenbäumen 100 Fuß oder mehr hinauf schössen und mit Tonnerprasscln von Bauin zu Bauin und durch das dichte Unterholz spran gen; eine dicke Rauchwolke krönte die Flammcninasse. die wie ein sturmge peitschtes Meer tobte. Nie hatten die Beiden ein solches Schauspiel gesehen, und mächtig regte sich in ihnen der Drang, es von einem recht erhabenen Standpunkt aus zu ge nießcn. Sie faßten daher den Ent schluß, direct den Gipfel hinauf zu klettern: cs war ein etwas bedenkliches Wagniß, doch hielten sie es nicht für wahrscheinlich, daß das Feuer auch über den Gipfel herüber kommen werde. Als leidenschaftliche Jäger rechneten sie auch darauf, daß die Flamm:n vieles Wild aus dem Gebüsch scheuchen wür- den. und sie hielten daher ihre Büchsen bereit, um gelegentlich einen herüber fliehenden Hirsch oder einen Bcrglöwen zur strecke zu bringen; den Burro ließen sie angebunden an ihrem letzten Lagerplatz zurück, nebst den Zelten und Vorräthen. Das Gebüsch war so dicht, daß sie meist auf Händen und Knien vorwärts kriechen mußten. Manchmal scheuten sie vorsichtig nach dem feurigen Feinde aus; aber der schien noch immer ein gutes Stück entfernt zu sein. Da plötzlich, als sie sich wieder ein- mal aufrichteten, machten sie eine aräk liche Entdeckung: sie waren von einem Flammcnkreis vollständig umzingelt! Der veränderte Wind hatte Feuerbrände hoch über ihre Köpfe hinweg hinüber- getragen und das ganze Buschwerk un- ter ihnen entzündet! Noch war die unverbrannte Fläche. auf der sie standen oder vielmehr gefan gen waren, ziemlich groß, vielleicht 100 tfutz im Mrchmeer. aber sie wurde von Augenblick zu Augenblick kleiner. Je näher die Flammen kamen, desto gewaltiger wurde die Hitze, und der Rauch war beinahe zum Ersticken! Von allen Seiten brauste das Flammenmeer näher und näher heran und mußte bald diese kleine Insel verschlingen. Die Abenteurer sahen absolut keine Mög- ilchlctt mehr, zu enllommen. So unerträglich wurde die Hitze, daß sie ihr Gesicht bedecken mußten, um keine Brandblasen zu bekommen, und vor dem Rauch konnten sie schon fast Nicht mehr seyen. Verzweiflung über wältigte sie, und Heylmann schrie sei nem Kameraden durch die Rauchwolken hindurch zu: Komm', wir wollen lieber einander erschießen, als uns verbrennen zu lassen! Lange halt' ich das nicht mehr aus, und verloren sind wir ja doch." Jawohl!" schrie Fletcher gellend ,n- rück, sofort. mach dich bereit." Da. in diesem Augenblick des höchsten Grausens, sandte das gütige Geschick einen schwachen Hoffnungsstrahl. Bei seinem letzten Hin- und Herrenncn be merkte Heylmann etwas, das ihm ent gangen war: einen dünnen Pfad, welcher den Bergrücken hinab fübrte. Zwar schoffen die Flammen weiter unten von beiden Seiten auch über die sen Pfad; aber immerhin konnte man es vielleicht hier versuchen, durch sie hin durchzuspringen, was in dem dichten Buschwerk allenthalben unmöglich war. Es war ein letzter Strohhalm zur Rct tung, - aber da galt kein Besinnen mehr, Tod oder Freiheit ! Sie banden sich hastig den Rock über den Kopf, nur eine kleine Oeffnung für das Auge lastend, und rannten dann pfeilschnell den schmalen Pfad abwärts. Heylmann voraus. Als sie der der hängnißvollcn Stelle näher kamen, wurden sie von der Hitze fast geröstet, was sie erst recht zu rasender Eile trieb. Jetzt hatte Heylmann die Flammenlinie erreicht und stürzte sich mitten hindurch. In einem Augenblick war Alles vor über. Wahrscheinlich rettete ihm sein Scgcltuch-Anzug das Leben, obgleich derselbe g:i; braun gesengt wurde und an tuc: rdir Z"..i clelieu brannte. cei:: Nna) nur nicht ganz sg ':!.?'!ch. Er strauchcl'.e üd.-r cinen mkihn, s:ii:j.V der ganzen Lange nach af den dikunenden Boden, seine Hände e'.l::te: gaiftige Brandwunde:,, und die Flinte brach m 2iuie. Aber im Nu war u auf den Beiden und aus den flammen lzerau! Es war die höchste Zeit gewesen, denn keii:e drei Minuten darnach war jene ganze tfwche von den flammen ver fchlungen. Der Feuerdämon sandte ihnen seinen Abschiedsgruß indem ein riesiger brennender Fichtenbaum hart neben ihnen krachend niederstürzte, und noch eine Menge Fcucrdründc sie um flog; wuudcrbarerweise ließ dieser Fenerregcn sie unversehrt. Als sie ihre Lagerstätte aussuchten, fanden sie nur noch einen Aschenhanfen vor. und ihr Burro war spurlos ver schwunden. Zu, Glück hatten sie unten, bei der Gesellschaft im Doane's Thal. Kleider genug zurückgelassen, um sich wieder in menschenwürdigen Zu stand versetzen zu könne. Aber gleißende Metalle suchten sie nicht mehr. 'Wie weit man kittn kann. Die größte Entfernung, auf die hin die Menschenstimmc je gehört worden ist, beträgt, so wunderbar das klingt, 2" Meilen. Das war in dem Grand Canon lFclsenschluchts von Colorado, wo ein Mann den Namen Bob" an dem einen Ende laut ausrief und an dem anderen deutlich verstanden wurde. Leutnant Foster. Theilnehiner an Pcrrys dritter Nordpol Expedition, fand, daß er mit einem Manne auf der anderen Seite des Hafens Bowen auf eine Entfernung von 1 s Meilen sprechen konnte. Sir John Franklin erklärte ebenfalls, daß er sich bequem auf eine Meile weit mit Anderen unterhalten habe. Dr. Aoung berichtet, daß bei Gibral tar die menschliche Stimme 10 Meilen weit hörbar gewesen sei. Der Schall wird vom Wasser beson dcrs kräftig fortgelcitct. Bei Versuchen im Genfer See schätzte Colladon die Vernchmbarkeit einer untergetauchten Klingel auf etwa t!0 Meilen. Franklin behauptete, das Aneinan- derreibeti von zwei Steinen im Waffer 230 Fuß weit gehört zu haben. Dicht über dem Wasser oder eme Eisfläche wird der Schall mit großer Kraft und Klarheit fortgeleitet. Dr. Hutton erzählt, daß er an einer ruhigen Stelle der Themse bei Chelsea eine Person auf 133 Fuß Entfernung . deutlich vorlesen hörte, während das auf dem Lande höchstens bis 75 Fuß weit möglich ist. Professor Tyndall beobachtete, im Gegentheil auf dem Mont Blanc. daß ein Pistolenschuß nicht stärker schallte. als ein aus der lasche springender Champagnerpfropsen. Personen in einer Ballongondcl kön nen Laute von der Erde aus noch weit länger hören, als sie sich den Leuten unten vernehmbar machen können. Die Frauen'Universität von Abcrystwyth in Wales ist eines von jenen Instituten, auf die England be sonders stolz ist. Wallis Myers er zahlt im Ludgate Magazine", daß die Hochschule im Jahre 1884 mit 10 Schülerinnen ihre Thore geöffnet habe. Vier Jahre später hatte sie 40 Stu dentinncn und gegenwärtig hat sie 180. Die Lehrerinnen sind sämmtlich ehe maligc Schülerinnen. Die jungen Mädchen sind zum größten Theile Eng länderinnen; aber einige kommen auch aus Schottland. Irland und aus In dien. Unter den 400 Damen, die dort ihre Studien gemacht haben, sind 73 mit der Würde eines Baccalaureus der Literatur, drei Kandidatinnen, eine Doktorin und acht mit der Würde eines Baccalaureus der Wissenschaften abge gangen. Sieben erhielten Stipendien zum Studium in Cambridge und zwei zum Studium in Oxford; diese Beiden hatten Staatsökonomie studirt. Die Universität ist ein Internat. Die Ge bäude sind äußerst merkwürdig. Es ist ein Chaos von Bauwerken, die alle Größen und Stilartcn ausweisen, und je nach den vorhandenen Bedürfnissen oder vielmehr nach den vorhandenen Geldern planlos errichtet wurden. Die Einnahmen wären, wie es in Groß britannicn und in den Ver. Staaten bei allen Bildungsinstituten der Fall ist, ohne die Mitwirkung der Privat Unterstützung durchaus unzulänglich ge wesen; aber jedes Jahr bringt Gaben reicher Privatleute. Vin merkwürdiges Konzert. Der russische Fcldinarschall Graf von Münnich gab einst seiner Monarchin. der Kaiserin Katharina der Zweiten von Rußland, ein Konzert, das in seiner Art gewiß einzig war. Man hörte da- bei leine andere Musik als sonst, aber die Bogen aller Geigen -Instrumente waren mit Haaren türkischer Roß schweife bespannt, die der Fcldmarschall von den Feinden Rußlands erobert hatte. protzig. Frau A: Ach. was haben Sie für öne Hühner." Frau B: Ja. es sind prächtige Thiere!" Frau A: Legen sie alle Tage Eier?" Frau B: Sie könnten es aller- dings; aber bei unserem Vermögen haben die Hennen das gar nicht nöthig."