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SIcörntlaD. as; üch?kn Morgen stellte Ä'ie;ks sich richtig ,in. irS war ei langausge schosjcner. hagerer Bursche mit diinlleu Augen in einem schmalen, scharf ge schnitten, (Besicht; in seinem gann Simsen war etivas (scheiieä und gleich zeitig Begehrliches und verwegenes, glich in mehr als einem Punkte einem jung aus dem Nest genommenen, im Aasig gehaltenen Raubvogel. Ä!)ie bei diesem die Sehnsucht nach der goldenen Freiheit stets sich kundgibt, auch wenn ihm Nahrung im lledersluß gereicht wird, so lebte in Miesko eine kaum z bändigende Neigung, in der Welt bernuizustreifen, und sicher hatte er der selben längst nachgegeben, wenn nicht seine alte Mutter ihn zurückgehalten hatte, a der er abgöttisch hing. Mit den andere Torsbewohnern stand Miesko Tembinski von Jugend an ans schlechtem Jus:e. Taß er ihnen gelegentlich ein paar Äepsel oder Birnen wegholte, hätten sie ihm leicht verziehen, das thaten andere Torsjun'ge auch. Aber er war der Sohn des hergelaufenen Polen, der dem Torfe zur Echande ge reichte, und da des Baters Sünden an den Kiiidsrn heimgesucht werden, dies ü'Jort Pachteten sie i ihrer Weise wahr z machen. Miesko, der ein ganz nütz liches Mitglied der menschlichen Gesell fchast hätte werden können, wenn ein sorgsamer Eeelengärtner bemüht ge wesen wäre, das Unkraut in ihm aus zujäten und den Cpro des Guten zu pflegen, verwilderte in seiner Jsolirnng geistig mehr und mehr, und die ge legkiitliche Erziehungsversuche Ger truds waren nicht genügend, ihn auf bessere Wege zu lenken. lim ihr zu gefallen, hatte er sein Haar mit einer alten Speckschwarte ein gerieben und sein neues grcllrathcs Halstuch umgelegt, das zu seiner die puren mancher Stnisercien durch Busch und Tvrn tragenden sonstigen Kleidung in ausgeprägtem Gegensatz stand. (zi habe feinen Genossen nicht z Häuft getroffen, sagteer; derselbe sei jedenfalls wieder auf einer seiner Baga bundcntourcn. tis gelang Gertrud, Miesko zn überreden, jenem gegenüber vorläufig von feinem gund zu schwci gen. indem sie ihn darauf aufmerksam machte, das;, wenn wirklich eine Bcloh nung auf den Fund ausgesetzt sei, der Franz die Hälfte davon beanspruchen tverde, wogegen sie ihm versprach, ihm dieselbe unverkürzt zukomme zu las sen. Tu bist sicher, das; die beiden Ficni den, welche Tn gesehen hast, die Papiere verloren haben?" fragte sie schließlich. Ja, ganz gewiss." Woher weißt Tn das?" Miesko wurde sichtlich verlegen. t?s war weiter Niemand am schwarzen Luch," icinte er endlich. Tn hast sie also schon dort gesehen, nicht erst nachher?" Seine Berlcgcnheit wuchs. Ja, ich habe sie schon am Luch gesehen," meinte er endlich. In der Nähe?" Nein nur von Weitem." Miesko, Tn lügst, ich sehe es Tir an. Sage die Wahrheit!" Ten Einen habe ich auch in der Nähe gesehen aber nur von hinten." Welchen?" Den jungen." Wie kam das? Erzähle mir die ganze Sache, aber bleibe bei der Wahr heit. das rathe ich Dir !" Zögernd begann Miesko feinen Be richt. Ich war früh im Walde, um um" Um nach Deinen Schlingen zn sehen, ich weiß schon." Nein, nein." Toch ! Miesko. wenn T das Schlin gcnlcgcn nicht bleiben lässest, kommst Tn das nächste Mal in das Gefängniß, und ich rede nie wieder ein Wort mit Tir und komme nie wieder zn Euch. Weißt Tn nicht. dasz das Ticbstahl ist?" Das Wild gehört jedem, das hat der liebe Gott für Alle geschaffen.- So. das find ja ncite Lehren ! Tie Kühe hat der liebe Gott auch für Alle geschaffen, und Tn kannst Tir eine Kuh nehmen, wo es Tir gefüllt, nicht wahr?" Nein. Tie Kühe, das ist ganz etwas Anderes, die gehören dem Bauern." Und das Wild meinem Onkel. Ta von darfst D ebenso wenig etivas.neh men, und ich wiederhole Tir, wenn Tu es noch ein einziges Mal thust, und ich erfahre es. so ist es mit unserer Freundschaft aus. und Ihr könnt sehen, wie Ihr im Winter durchkommt." Ich darf auch keine Schlingen mehr stellen, die Mutter hat es verboten," meinte der Burschrbetriibt. Tas ist recht, das freut mich. Aber nun erzähle weiter ! Also Tn warst früh im Wald?",. Ja. ich ging nach dem schwarzen Luch zu, ganz leise." Siehst Tu wohl ! Wer ein gutcs Ge wissen hat, braucht nicht ganz leise zn gehen. Aber weiter." Als ich nicht mehr weit ab war. hörte ich Jemand sprechen und versteckte mich hinter einem Baum. Ta sah ich von Weitem zwei Männer am Luch. Der Eine ahm aus einer großen schwarzen Tasche Papiere, sah sie durch und legte sie neben sich. Der Andere ging in den Wald und suchte große Steine." Große Steine?" Ja, große Steine. Er mußte ziem lich weit gehen, denn am Luch sind keine. Tcr, welcher die Papiere nachsah, rief auf einmal: .Tas ist die Haupt fache !' und legte das Päckchen hier neben sich. Tann ging er dem Anderen nach, um ihm beim Stciuesuchen z helfen. Tas benutzte ich. schlich mich näher und " Hast die Papiere gestohlen." Nein, das habe ich nicht, gewiß und wahrtinftig nit. Ich höbe mir ei Stück Moos darüber gcdeclt." konntest Tu gewahren, wie da Mann a:K'i.i!i, der die Papiere durch gesehen hatte?" Nein, cö war nsch zn dunkel." Ich schlich wieoer zurück, weil ich die Herren aus dein Walke kommen horte." lind dann?" .Tann horte ich aus einmal etwa plätschern." War einer von ihnen in dos Wasser gesallen?" C nein, sie hatten etwas hinein geworsen." .Was denn?" Tie Tasche, und in die Tasche hatten sie vorher die Steine gethan.' Woher weißt Tn das?" Als ich sie nachher aus dem Walde kommen sah, halten sie keine Tasche mehr, und die Steine waren auch fort." Tas ist allerdings sehr merkwürdig. Und die Papiere?" Waren auch sort. bis auf das Pack chen. über das ich das MooS gedeckt hatte." Und das hast Tu dann genommen? TaS sind diese Papiere?" .Ja." Tas ist ebenso gut. als ob Tu sie gestohlen hättest. Tn bist ein recht schlechter Kerl geworden, Miesko. Pfui, schäme Tich!" Ter Bursche nahm eine zerknirschte Miene an. Aber die beiden Männer denen gehörten die Sachen doch auch nicht wandte er nach einer Pause ei. Warum 'nicht?" Weil sie sich immer ängstlich m sahen, als sie aus dem Walde heraus' kamen." Du meinst, sie hätten sie gestohlen?" Ganz gewiß obgleich es feine Her- i ren waren." Es ist eine ganz sonderbare Ge- schichte. Allein selbst wenn es Diebe waren, hattest T,i doch kein Recht, sie wieder zn bestehlen." Ich habe sie doch nicht bestohlen. Ich habe die Papiere gesunden." Ein nettes Finden, das Tir wohl ein Jahr Gesängniß eintragen kann." Aber das gnädige Fräulein wird mich doch nicht verrathen!" rief der Bursche in Heller Angst. Ich will j die Papiere dem wiedergebe, dem sie eigentlich gehören, und nichts von einer Belohnung haben das heißt, vielleicht bekomme ich doch was. Man braucht ja nicht zu sagen, wie ich sie gesunden habe. Tas meint die Mutter anch." Tann ist sie ebenso schlecht wie Tu. Nein, der Eigenthümer muß die Pupiere wiederbekommen. Ich werde mit dem Onkel darüber sprechen." Aber sage ihm das gnädige Fräulein nicht, wie ich sie gefunden habe." Ich werde sehen, ich muß mir die Sache erst überlegen. Geh jetzt ach Hause und sei künftig brav, dann werde ich versuchen, dafür zu scrgen, daß Tu seine Strafe bekommst." Miesko schlich davon, augenscheinlich bereuend, daß er, dem Befehl seiner Mutter Folge leistend, dem Fräulein die Papiere gezeigt hatte, und doch wie der mit einem Zug von Pfiffigkeit im Gesicht, der z dieser Reue nicht recht paßte und nicht so leicht zu deuten war. Gertrud untersucht das Päckchen noch einmal aufmerksam. Aber die sämmt lichen Schriftstücke, welche dasselbe ent hielt, waren mit fremden Schriftlichen, wohl mit griechischen oder russischen, geschrieben; sie konnte nichts davon entziffern. Är nahm sich vor, den Onkel um Rath zu fragen, nnd schloß, da dieser inzwischen auf's Feld geritten war, die Papiere einstweilen in ihre Kommode ein. Damit beschäftigt, die Zubereitung des Mittagsmahls zu überwachen, wurde sie durch den Telegraphenboten ans Retschin überrascht. Er brachte eine Depesche an ihren Onkel. Mit jenem bangen Gefühl, das Leute, die selten Depeschen bekommen, bei dem Empfang einer solchen meist überfällt, legte sie das Telegramm auf den Schreibtisch des Onkels. Als dieser zurückkam und es las, vcr finstcrte sich sein Gesicht. Es ist doch nichts Schlimmes Pas sirt?" frug Gertrud ängstlich. Tcr Onkel reichte 'ihr das Tele gramm. ES lautete: Komme heute mit Abendzng. Bitt.' Wagen Retschin senden. Fritz." Ta muß irgend etwas vorgefallen fein." sagte der Onkel unruhig. Fritz hat erst vor drei Monaten Urlaub ge habt das; er ihn jetzt schon wieder be kommen haben sollte, ohne das; ein trif- tiger Grund vorliegt, ist kaum anzunch men." Aber wenn irgend etwas geschehen wäre, hätte er es doch wohl telegra Phirt." Geschehen ist etwas, verlaß Tich darauf. Was, das weiß ich freilich nicht." Hoffentlich nichts Schlimmes." Etwas Gutes schwerlich. Wir müs sen es in Geduld abwarten. Sage dem Johann, daß er Abends zum Zug nach Nctschin fahren soll. Er soll den Jagd wagen nehmen." Tcr Major aß wenig beim Mittag essen, und auch Gertrud nahm nur einige Bissen zu sich. Beide waren von einem bangen Vorgefühl kommenden Unheils bedrückt, und ihre Unterhaltung war nur sehr spärlich. Nach Tisch ging der Major nicht wie sonst in sein Zimm'r, um sein Mittag schläfchcn zn hallen, sondern ließ sich ein Pferd satteln und ritt nochmals hin ans. während Gertrud im Hans,, hin und her ging, bald dies, bald jenes anfangend, und, von einer quälenden Unruhe getrieben, nach kurzer Zeit die begonnene Arbeit wieder unterbrechend. Sie wünschte sehnsüchtig den Abend herbei, der Aufklärung bringen mußtc, und dad)lc' in ihrer Besorgnis; kaum noch an die Papiere, welche sie Ursprung lich gleich nach Tisch ihm Onkel hatte zeigen wollen. Tcr Gedanke kam ihr, Fritz bis Rct schin entgegenzufahren, um die Zeit des Wartens abzukürzen, aber sie verwarf ihn wieder. Wenn der Oheim mit sei ncr Bcrmnthnng Recht liattc, das; irgend etwas Schlimmes passirt war, so mußte der Sohn sich zuerst seinem Bater gegen über anssprechcn, und ihr Entgegen kommen hätte auf ihn eine peinliche Wirkung ausüben können. ES war besser, zu Haufe z bleiben uc abzu warten, wie die Tingc sich entwickeln würden. Kavh.'l. AIS Kaspar die Absicht oussxrzch, die Flüchtig zn vcrsolgcn, war er sied wohl bewußt, daß dies seine großen Schwierigkeiten haben werde. Er hatte eS augenscheinlich mit ebenso kühnen als gewandten Verbrechern j thun, und es war kaum anzunehmen, daß sie so leicht eine Unklugheit begehen wur den, welche zn ihrer Entdeckung führen konnte. Eine klkinr Strecke weit waren sie noch am Graben entlang gegangen, und so lange dies geschehen, ließ sich ihre Spur einigermaßen verfolgen. Tann aber, als der Wald lichter wurde. Hörten die Fußstapscn gänzlich ans, und es war gar kein Anhaltspunkt mcbr dasür da, wohin sie sich gewandt hat ten. Am meisten Wahrscheinlichkeit hatte noch die Annahme, daß sie nach Berlin zurückgekehrt feien. Taß es sich hier nicht um ein durch die Gunst des Zufalls hervorgerufenes, sondern um ein planmüßig verübtes Verbrechen handelte, glaubte Kaspar? mit Bestimmtheit annehmen zu können, da erfahrene Verbrecher sich selten zn ersteren, bei denen die Gefahr der Ent deckung immer eine größere ist, verleiten lassen, und sodann, weil der falsche Bart des Ermordeten mit Sicherheit dafür, spiach, daß derselbe Yie Absicht gehabt hatte, sich zu verbergen. Taß diese Absicht der Furcht, einem Verbre chen zum Opfer zu fallen, entsprungen fei, war wohl auch nicht anzunehmen, denn in vielem valle hätte der Ermor dcte gewiß den Schutz der Polizei i Anspruch genommen.' Tie Frage, wel cher Grund ihn sonst veranlaßt haben konnte, sich unkenntlich zu machen, mußte vorläufig offen bleiben. Viel leicht war inzwischen in Berlin etwas ermittelt worden, das Licht in dieses Dunkel brachte. Vorläufig konnte er nichts weiter thun, als zu erforschen trachte, wohin die Flüchtigen sich gewandt hatten. Aber auch in dieser Beziehung mußte erledig lich zu Vermuthungen seine Zuflucht nehmen. Das; sie sich länger, als unbe dingt nöthig, in dieser Gegend aufhalten würde, war höchst unwahrscheinlich. Dieselbe wurde zwar ihrer laudschnst lichcn Reize )vcgen bisweilen von Ton- risten durchpreiit. aber sie lag doch zn sehr abseits von den großen Heerstraßen des Verkehrs, als daß jetzt, wo das G'e nicht von dem verübte Morde sich zwei fclloS rasch verbreiten würde, ein län gercr Aufenthalt hier für Leute rathsam gewesen wäre, welche sich der Aufmcrk- famkcit zu entziehen bestrebt waren. War seine Annahme, daß er cS mit routinirtcn Verbrechern zn thun habe. richtig, so lag die Vermuthung am nächsten, daß sie sich nach Berlin be geben würden, sei es, um dort ihren Raub in unauffälligerer Weise, als dies in der Provinz möglich ist, genieße z können, oder um dort sich zu verbergen. was trotz aller Wachsamkeit der Polizei in der Großstadt inimcr am leichtesten ist. Diese Erwägungen bestimmten KaS pary. Wcsiicr mit dem Auftrage nach Retschin zurückzusenden, unterwegs in möglichst unaussalliger Welse Erkuu digunaen einzuziehen, ob man die Bei den gesehen habe, dann den Bahnhof zn beobachten und mit dem Abcudzuge nach Hcrrnberg, der nächsten Etation in der Richtung nach Berlin, zn fahre, um zu sehen, ob die Verdächtigen vielleicht dort einsteigen würden. Herrnberg war von dem Platz, an dem man die Tasche gefunden hatte, über vier Meilen ent fernt, wie Kasparn aus der von ihm vorsichtigerWeise mitgenommenen Karte ersah; weiter konnten sie am heutigen Tage schwerlich gelangen. Natürlich sollte Wesner auch den Zug bei dessen Ankunft in Retschin durchsuchen. Tie Nacht über sollte er da bleiben, wo es ihm am geeignetsten schiene, wahrend Kaspar, zn der in kinr Entfernung von mehreren Meilen südlich liegenden Station Groß-Wustcrwitz gehen wollte. von wo ans eine Zweigbahn nach Hcrrnberg führte, die dort an die Bcr liner Linie anschloß. Er vermuthete, daß die Mörder dieser Linie den Vorzug geben wurden. Am nächsten Morgen wollte sie sich dann Beide im Gasthof zn Brcdow wieder treffen, wenn nicht besondere Umstände eine Abänderung des Planes nöthig machten. Auf dem Marsch nach Eroß-Wuster- witz kam Kaspary durch mehrere Törfcr. Ucberall frug er bei einem Glase Bier den Wirth, ob derselbe nicht seine beiden Reisegefährten gesehen habe, die er nach dem ihm von dem Krcisphnsikus qeaebe- nen Signalement so gut als möglich be schrieb, und die ihm, wie er sagte, ab Hunden gekommen seien, als er, um einen schönen Baum zu skizzircn, eine Stunde zurückgeblieben sei. Aber feine Hoffnung, auf diese Weise etwas zn erfahren, erfüllte sich nicht. Als er, ungefähr eine halbe Stunde vor Ab gang des letzten Zuges nach Hcrrnberg, kn Groß-Wustcrwitz ankam, wurde jedoch im Bahnhofrcstanrant auf sein Befragen von dem Kellner mitgetheilt, daß zwei Männer, ans welche feine Be schrcibung genau paßte und die sonst wohl noch nie in Groß-Wnstcrwitz gc Wesen, gegen Mittag eingetroffen feien. Besonders der junge Mann sei in hohem Grade erschöpft und kaum noch im Stande gewesen, sich ans den Beinen zu halte. Wo sind sie?" fragte der Kriminal koinmissär erregt., Mit dem Mittngszugk abgefahren." Wissen Sie vielleicht, wohin sie gc fahren sind?" Jedenfalls ach Hcrrnberg, weiter geht ja der Zug nicht." Hatten sie Gepäck bei sich?" Nur Umhängetaschen, aber sehr große." Kasparu zwciicltc nicht mehr daran, daß er auf der Spur der Gesuchten sei. Hat der Zug in Hcrrnberg gleich Anschluß?" frug er dann. Ja, das heißt ach Berlin nicht, sondern nach Königsberg zn." Wie lange dauert es, bis der Bcr liner Zug kommt?" Zwei Stunden. " Er überlegte. Wahrscheinlich benutze ten sie diesen Zug. Wann kommt er in Berlin an?" sing er dann. Um sechs Uhr Abends." Taun konnte möglicher Weise eine soiort von ab,',c, u.ric'p.Nm' nr- Erfolg, haben. Scscrt fi nie er sich nir der und richtete au das Polizeipräsidium ein Telegramm, in welchem er bat, luv Zug bei seinem Eintrcsjcn beobachten zu lassen und, falls zwei Personen in demselben wären, aus welche seine Be schreibung paßte, dieselbe zu verhaften. Rathsam sei es. die Ucberwachung auch auf die nächsten Stationen vor Berlin auszudehnen. Er versprach sich von dieser Depesche zwar nicht allzu großen Ersolq. weil wohl vorauszusetzen war. daß die Bei den vorsichtig genug seien, um unter wegS sich von einander getrennt zu hal ten und ihr AeußereS möglichst zu ver ändern ; immerhin durste er den Per such nicht unterlassen. Nicht daran zweifelnd, daß er auf der richtigen Fährte fci, beschloß er, den Gesuchten nach Berlin zu folge. Es war ja nicht unmöglich, daß sie aus Gründen der Borsicht unterwegs irgendwo einen Zug überschlugen. Viel leicht traf er dann mit ihnen gleichzeitig in Berlin ein und konnte selbst die Aus steigenden beobachten. Mehr aber noch als diese ziemlich schwache Hoffnung trieb ihn eine andere nach Berlin, die, daß eS dort vielleicht gelungen fei. die Persönlichkeit deS Er mordeten festzustellen. Tann erst konnte er hoffen, eine sicheren Pfad zn finde. Tie Sonne war bereits am Unter gehe,?, als er in Hcrrnberg eintraf, wo er bis zum Abgang des Zuges nach Ber lin eine halbe Stunde Zeit hatte. Er benutzte dieselbe, um sich ach jenen Beiden zn erkundigen. Aber weder der Kellner im Bahuhofrestaul'ant hatte sie gesehen, noch der Portier. Ersterer vcr sicherte mit Bestimmtheit, daß Niemand mit dem Zuge von GroßWustcrwitz ciugktroffcn sci. in auf den nach Bcr lin zn warten. Tie Passagiere, welche nicht nach Herrn derg hineingegangen seien, hätten sämmtlich den Zug nach Königsberg bestiegen. Damit stimmte übereilt, daß der Be amte am Schalter versicherte, in der fraglichen Zeit keine Fahrkarte nach Berlin oder einer in der Richtung dort hin gclcgencn Etation verkauft zu habe. Sollten die Verfolgten vielleicht nach Königsberg gefahren sein, um von dort aus über die russische Grenze zu ent kommen? Unmöglich war auch das nicht. Kaspary überlegte, ob er nach Kö igsbcrg eine ähnliche Depesche wie nach Berlin richten solle. Aber nach reis lichcm Nachdenken unterließ er es. Es war zchii gegen eins zn wetten, daß sie diese lauge Strecke nicht in einem Zuge zurücklege, sonder unterwegs Halt machen nnd ihr AeußereS so verändern würden, daß sein sich auf dieses be schränkendes Signalement vollkommen zwecklos fein würde. Sehr leicht möglich war aber auch, daß sie nur, um ihre Spur zu verwischen, eine Strecke nach Osten gefahren waren, vielleicht bis zn einer Station, auf welcher sie den Zug nach Berlin treffen mußten, um dann mit diesem zurückzukehren. Dies hielt er sür das Wahrscheinlichste. Jedenfalls war es klüger, nach Berlin z fahren nnd nachzusehe, was dort ermittelt worden sei, als eine Jagd in's Blaue hinein nach Königsberg zu machen. Er stieg demgemäß in den Zng nach Berlin, nachdem er bei der Einfahrt desselben alle Wagen einer raschen, aber scharfen Musterung unterzogen und sich überzeugt hatte, daß die Gesuchten nicht darin seien. Er wählte dann ein Koupe, das stark besetzt war. in der Hoffnung, vielleicht etwas über den Mord zu hören. Man sprach auch davon, allein keiner der Mitreisenden wußte irgend etwas Genaueres anzugeben. Er lehnte sich schließlich müde in sei, Ecke zurück und schlummerte ein wenig, erwachte jedoch, als der Zug hielt, und die Mitreisenden sämmtlich das Konpe verließen. Tas Alleinsein benutzte er, um die Reisetasche aus der Umhüllung, i: welche er sie vorsichtshalber gesteckt hatte, hervorzuziehen und sie noch einmal genau zu untersuchen. Dabei siel ihm auf, daß auch ein kleines Täfelchen, welches auf solchen Reisetaschen z sein und das Monogramm des Besitzers zu enthalten pfleg!, abgesprengt war. Tie Löcher der beiden kleine Krampen, mit welchen es am Leder befestigt gewesen, waren och dcntlich zu unterscheiden. Noch mehr: zwischen ihnen befand sich ein kleiner Spalt, und in diesem steckte eine Messerspitze. Sie war jedenfalls bei dem Versuch, das Täfelchen abzu sprengen, abgebrochen. Er zog sie sorg fam heraus und legte sie, in Pavicr gc wickelt, in seine Brieftasche. Tann wickelte er die Tasche wieder ein und prüfte auf jeder Station die Einsteigen den, bis in der Nähe von Berlin die Menge derselben diese Prüfung mög lich machte. Als der Zug in den Bahnhof einlief, war er der Erste, der ihn verließ. Alle Passagiere ließ er an sich vorübergehen ; erst als er sich überzeugt hatte, daß die Gesuchten nicht unter ihnen seien, begab er sich nach dem Polizcibureau des Bahnhofs, um sich nach dcm Erfolg dcr von ihm veranlaßten Beobachtung zu erkundigen. Ihre Tepcsche traf noch rechtzeitig ein, Herr Kriminalkommissär," sagte ihm der dienstthuende Wachtmeister, aber Erfolg hat sie nicht gehabt. Es war Niemand unter den Passagieren, der auch nur die geringste Aelmlichkcit mit den von hnen Bezeichneten hatte. Und in den Vororten?" Ist das Gleiche der Fall gewesen : ich hörte es von dcm Kollegen, der von draußen ka:.,." Wissen Sie, ob auf dcr Morgne etwas ermittelt ist '." Davon ist mir nichts bclannt." Frugen Sie, bitte, bei dein Prä- fidium telegraphisch dcsivcgcii au." Mit fieb.rbafirr lingcdnld harrte Kaspary auf die Antwort. Sie ließ ziemlich lange ans sich warte. Bis letzt i'! der itm nicht rctognozzlrt, laulcic tie, als sie endlich eintraf. Eine diesbezügliche Vermuthung erwies sich a;iirrrn," Kaspary nahm rasch eine Drosche und fuhr r.jch dem PvliM'rälirium. Er mußte wissen, um was sür eine Ver- luthuna es u handle. Es i'l iüiis von Wichtigkeit.- sagte ihm dcr Beamte, dcr mit dieser Auge j Icgeuhiit betraut gewesen war. Ein? ,',immlrvcrmict!icri meinte, es ei ein Student, der sriihcr bei ihr gewohnt habe. Allein bei näherem Zusehen er kannte sie doch, daß sie sich geirrt habe. Ihr Miether hatte einen braunen Bart gehabt, und der des Todten ist schwarz.- Sie haben ikn mit dem Barte au stellen lasse?" .Naturlich." .Aber der Bart ist ja falsch. " Davon Hat mir kein Mensch etwas gesagt." Kaspary stampste wüthend mit dem Fuße auf die Erde, eine Aeußeruug des Zornes, die er sich nur äußerst selten enlschliipsc ließ. Er hatte diesen Um stand in seinem Bericht ausdrücklich her vorgchobe ; dadurch, daß mau vcrgcs sei, hatte, ihm Rechnung zu trage, war kostbare Zeit verloren gegangen. Tie Starre dcr Gesichtszüge machte das Wie dcrcrkennc ohnedem schon schwierig, da nun noch der falsche Bart dazu kam. war es nalxej unmöglich geworden. Tragen Sie dasür Sorge, daß mor gen dcr Todte ohne den falschen Bart ansgcstcllt wird," sagte er. sich gewalt sam zur Ruhe zwingend. Ist sonst irgend etwas ermittelt worden?" Nein." . ' "j Tie beiden Freiwilligen don den Gardedragoncrn?" Haben, voni Urlaub zurückkehrend, fest geschlafen." .Tie Schaffner?" Helmcrt ist beobachtet worden, bis jetzt ohne jeden Erfolg." Es hat keine Zweck, ihn weiter zu beobachten." So haben Sie eine andere Spur gefunden?" Allerdings aber eben nur eine Spur. Hat die Kontrolle bezüglich der Fahrkarten stattgefunden?" Jawohl. TaS ist das einzige Resul tat, das ich Ihnen zu melden habe. Zwei Fahrkarten zweiter Klasse von Königsberg hierher, die zu jenem Znge gelöst worden waren, sind nicht abge geben worden. Alle anderen sind da." Tas ist zwar etwas, aber wenig gc ung. Ich ins; jetzt wieder fort. Wenn etwas von Wichtigkeit ermittelt werden sollte, so telegraphirc Sie mir sofort nach Retschin. Telegraphenamt, für Wilhelm Schulze." Es soll geschehe." Jetzt möchte ich Sie bitten, mir noch einmal die Kleidung des Ermordeten z geben." Tcr Beamte schloß einen Schrank auf und nahm die Kleider heraus. Kaspary untersuchte jedes einzelne Stück auf das Genaueste, wozu er bei dcm ersten Male nicht Zcit gehabt hatte. Als er das Schweißleder des Hutes umwandte, fand er unter demselben eine zusammen gelegte Zeitung. Tcr Hut war offenbar innen! Mmier ein wenig zu wen ge wesen, und dieses bekannte Mittel äuge wandt worden, um ihn passend zn mache ii. Er entfaltete vorsichtig die Zeitung es war ein russisches Blatt. Tcr Hut dagegen trug nur die Bczcichnuug Mode de Paris," die übrigen Klei dnngsstücke ermangelten einer solchen t Viuiijiiiv, iiuim min uci'iijitijci, ucip Berliner Ursprungs war. Trug der Ermordete nicht sehr kur zes Haar?" fragte Kaspary. Allerdings. Herr Kriminalkommis sär." Es ist wahrscheinlich, daß er es , , , ..,,.,.. I ! I.. . .!..... iiuiii illiigcr gnuiqui ijui. Woraus schließen Sie das?" Ter Hut ist nicht mehr neu, wohl aber die Zeitung." Aha, Sie meinen, er hat diese erst hineingelegt, als ihm in Folge des Schneidens der Haare der Hut etwas zn weit wurde?" Ganz recht." Tie weitere Untersuchung, so gena.l sie auch ausgeführt wude, förderte nichts zn Tage. Nun ließ fich dcr Kominissär noch einmal die bei dem Todten gefundenen Sachen geben : Taschenmesser. Schlüs sclbiiud. Eigarrcttcutasche und Streich holzschachicl. Ich glaube, daß der Ermordete ein Russe gewesen ist," sagte er nach einer Pause. Erstens die russische Zeitung, die, wie Sie sehen, noch neueren Ta tums ist, dann die Eigarrcttcutasche die Russen rauchen, wie Ihnen bekannt sein wird, meist Eigarreticn nnd drit tcns schien er mir auch, so viel ich mich erinnere, den slavischen Gcsichtötypus zu haben." Allerdings. Wenigstens vorstehende Backenknochen und kleine Angcn." Schickcn Sie morgen früh ach der russischen Botschaft nnd lassen Sie darum bitten, daß ein geeigneter Mann sich die Leiche ansehen möge." Zn Befehl, Herr Kriminalkommis sär." Sollte die Identität desselben fest gestellt werden, so melde Sie mir die sofort telegraphisch !" Gewiß, sofort." Für jetzt ist weiter nichts für Sie in dcr Sache zu thun; wir müssen eben abwarten, wie tie sich entwickelt. Adieu !" Er ging. Traußcn nahm er wieder eine Droschke und kehrte nach dcm Bahn hos zurück, um den Nachtschncllzng bei seinem Eintrcsfcn zn beobachten. Ob wohl auch diese Maßregel obuc Erfolg blieb, empfahl er dem Beamten, welcher den Ticnst auf dem Bahnsteig hatte, die Fortsetzung der Beobachtung, und ging dann in ein nahe gelegenes Restaurant, wo er endlich eine Mahlzeit zu sich nahm. Nachdem dies geschehen, überlegte er, was er thun solle. In Berlin zu bleiben, schien ihm nahe.; zwecklos. Was sollte er dort? Tie Leute in der Morgue beobachten? Das konnte ein geschickter Kriminalschiitzmaiin gerade so gut ul er. Weiter aber gab cS für ihn hier in dieser Angelegenheit keine Arbeit. Da war es immer och besser, wenn er den Versuch machte, die ihm i Hcrrnberg verloren gegangene Spur wieder anfzn finden. TaS halte er sich vorher schon gesagt, nnd sein Ucberlcgcn bestärkte ihn noch in seiner Ansicht.