UL Ein kleiner Deitisch lfrikander Wenn man von der Hauptft.idt Pn toxia der südafrikanischen 'Republik Transvaal nach der ?clagoa-Bay zu mit der Eisenbahn sährt. dann gelangt man i wenigen Ttuiiden schon nach der e infamen Haltestelle van der ?.'!?rwe. Und wenn man hier anzstkigt. links über die Bahnschienrn dinwkggeht.dann findet man bald einen, allerdings wcniz befahrenen, aber dennoch deutlich er- kennbaren Weg, welcher an reichen Tia mantcngräbercien vorüber nach der arm seligen Bchausuna des alten Boa (sprich Buerj Kaspar Tupres führt, und von dort, über Thaler und Höhen voller FcscndlScke nur einmal noch durch einen üppigen '.bauin- und Mais garten hingehend nach dcr Farm Karls ruhe abzweigt, welche in einem lang gc streckten, fruchtbaren Zhalgrunde liegt und einem alten Teutschen gehört, dcr hier mit feinem wackcrcn Weide und seinen zwei erwachsenen Söhnen recht und schlecht sein einfaches Leben führt. Früher hatte Ohm Lademann noch eine Tochter daheim, ein hübsches bloii' des Iilngferlcin von echtem Germanen schlag, aber die ist längst an einen deutschen Ingenieur verheirathct. und nur wenn sie mit ihren, Gatten und ihren Kindern nach Karlsruhe zum Be such kommt, hallt wieder lustiger Jubel durch Haus und Garten der alten Leute, und Ohpa". wie China", Lademann leben wieder auf. Es sind aber auch gar herzige Kin des, der Knabe Hermann und seine Schwester Gertraude, sie strotzen von Gesundheit und Kraft, und machen mit ihrem lustigen Wesen nicht nur den al ten Kroszeltcrn and den wetterfesten Onkeln, sondcrn auch dcn Kaffcrn der Farn, viel zu schaffen. Doch auch dicse sind den Kindern gewogen, und wenn Mastrr Hermann" oder Miß Ger traude" ihre eigenen Kleinen zum Spiel herbeirufen, wenn die lieblichen weißen Krabaten mit ihren nicht minder hüb sehen schwarzen Bübchen und Tirnlcs herumtanzen und tollen, dann erstrah lcn ihre schwarzglänzenden Gesichter in eitel Glückseligkeit, und sie schwören mit lautem, unendlichen Wortschwall einem dcr zu. daß sie für Miß Gertraude und Master Hermann" durchs höfli sche Feuer gehen würden, wenn es nö thig sein sollte. Eines Tages nun, Master Her mann" und Miß Gertraude" hatten Gerien und befanden sich daher mit ih ren Eltern auf der Farm, fiel es den beiden Kindern ein, einen Svaziergang in die felsigen Berge zu machen, welche sich, einige tausend Schritt vom Wohn Hause entfernt, bis zu einer Höhe von 300 Metern etwa erheben und links wie rechts in meilenlangen Felsrücken auskaufen. Ein paar Kassernkinder, Knaben und Mädchen, schlössen sich dcn weißen Kindern an. So tummelten sie sich stundenlang in dem herrlichen Sonnen üther des südafrikanischen Hochlandes umher. Da gab es Blumen und Bee ren zu pflücken, bunte Steinchen zu sammeln, sonderbare Käser und Schinet terlinge zu fangen, und schließlich auch den Antilopen nachzuschauen, welche durch ihr Spiel aufgescheucht wurden und leichtfüßig über die Klippen spran gen. Auf dicse Weise gelangten die Kin dcr an den Rand einer tiefen Schlucht, welche sie vorher noch nie gesehen hatten. Die schattige Kühle der Schlucht, die ihnen entgegen wehte, die dunkle Tiefe mit ihrem räthsclhaften Summen und Fauchen, reizte indessen unsere kleine Kindcrschaar, einen Entdeckungszug hinein zu wagen. Boran schritt Master Hermann"; mit einem derben Stecken bewaffnet. Ihm auf dem Fuße folgte seine Schwester, und dieser die vier Kassernkinder. Zu Anfang ging die Wanderung ziemlich glatt von Stat- ten. Aber bald vertiefte sich die Schlucht, das Gestrüpp wurde dichter und wilder Der Anführer der kleinen Schaar, Master ermann", halte chon ein paar arge Risse in Hose und Jacke da vongetragen, und Miß Gerträude" vermochte überhaupt nur noch mit Hilfe ihrer schwarzen Spielgeführten vorwärts ii kommen. Ader gerade die e fechnw rigkeit forderte die Forschutlgslust der kraftaetunden Kinder heraus. Durch müssen wir!" befahl der elf- jährige Hauptmann, und durch müssen wir!" echoete sein siebenjähriges Schwe sterchen, während es für die Kaffernkin- dcr, wie gewöhnlich, keinen anderen Willen gab, als den ihrer weißen Freunde. In kurzer Zeit hatte sich die Schlucht so vertieft, da die Kinder den Himmel nur selten durch das dichte Gestrüpp über ihren Häuptern lachen sehen konn- ten. Die Luft wurde feucht und modrig. Prachtvolle Farren mit oft riesenhohen Blättern versperrten ihnen den Weg. Zu den Rändern der Schlucht konnten sie kaum noch hinaufsehen, und immer war noch kein Ende derselben zu finden. Da plötzlich stockt der Fuß des weißen Knaben. Ihm ist. als ob das Blut in seinen Adern erstarren wollte. Dicht vor ihm hat es sich blitzartig aus dem Kraut emporgeschnellt, armesdick, ein grünschwarzes Etwas, einen Meter hoch, so hoch fast, als seine Schultern stehen; ein eiförmiger Kopf ist gegen ihn gerichtet und zischt ihn mit gespal tener Zunge an, während zwei kleine, glänzende Augen ihn , fast ansengen wollen. Und nun kommt seine kleine Schwe fter ahnungslos ihm nach. Zwei Schritte noch, dann steht sie so dicht bei dem gräulichen Thier, daß die zischelnde Zunge desieldkn ihre glühende Wange trencn muß. .Zurück!" schreit der Knabe heiser, eine Schlange." und gleichzeitig gibt er der Schwester einen toß. da diese ge gen die ihr nachdrängenden Kasfertiu der stürzt. Schlange, Schlange. Schlange! schrieen die schwarzen Knaben und Mädchen in Tcdcsschreckcn, jetzt in ihrer Muttersprache, die auch Hermann und Gertrud kennen, und in demselben Moment sind die beiden weißen Kinder allein, Aug in Auge mit dem unhcim lichcn Reptil, lies unten in der Felsen schlucht, zu welcher selbst der lauteste Hilferuf eines Erwachsenen nicht mehr hinausdringcn vermag, geschweige dc Ruf eines Kindes. ie liassernlinoer sino davon ge laufen. Das Grauen vor der Schlange hat sie dcr Liebe zu ihren weißen piclgcnoyen vergessen lassen und si hinauf gehetzt, die felsigen Wände hoch von Klippe zu Klippe und Busch zu Busch mit schier Neuartiger Gcschwin diakcit. Und erst jetzt, als die Kassernkinder davon gestürzt sind, wird die kleine Gertraude dcr schrecklichen Bestie ge wahr. Hermann", rüst sie leise schlag sie todt; sie bcint mich sonst!" Dieser Ruf des Mädchens rüttelte den Knaben aus einer gewissen Starr heit heraus, in welche ihn der plötzliche Anblick des Reptils versetzt hat. Er hat einen Stock in der Hand, einen derben, festen Stock, dessen erinnert er sich. Und er hat auch einen Arm einen Knabenarm freilich nur. aber einen kräftigen Arm, dessen wird er sich bemußt. Der Arm. selber, in welchem es zuckt und ruckt, meldet sich als fol cher an. Bleib still!" ruft der Bruder dcr Schwester zu, ganz still an Deinem Platze!" e cyiange liegt noch immer kerzengerade hoch. Der Knabe tritt einen Schritt vor, fein Auge starrt auf den Kopf des Reptils hin. Das Zischen desselben wird heftiger, und in da Zischen der Zunge mischt sich ein zorni ges Glucksen der tochlrngorgane de Reptils. Jetzt hebt der Junge den Stock empor. Die Schlange beugt sich wuthzitternd zurück, stinkender Athem weht dem Knaben in das Gesicht. Die Ringeln ihres Hinterleibes, in denen sie noch steht, wollen sich zum Sprung lockern, da saust dcr Stock des kühnen Knaben mit jener Wucht ,hr auf das Haupt, wie nur die höchste Erregung sie zu erzielen vermag, und im nächsten Augenblick mit der Oberkörper de Reptils mit dem zerschmetterten Kopf, zur Erde, die Ringeln des Hinterleibes lösen sich und zucken sich aus. Reptilien sterben langsam ab, auch wenn ne that ächlich chon todt und Man sagt sogar, daß ihr Nervensustcm erst mit löonnenuntcrqanq aufhöre zu nm- r ' , ? , J , j vivrireu. cng ?ein! AUs seoen tfall vieioen ermann und ein Schwester chen bei dem sterbenden Thiere stehen und sahen seinen Windungen und Zuckungen ernst und still zu,' ohne zu bedenken, daß die Zeit verging und sie necy lies in der Schlucht allein waren Ta wurden oben, über ihnen. Stim- men laut, sie hörten ihre Namen rufen und antworteten. Ihr Vater und ihre beiden Onkel kamen, mit Flinten bewaffnet, um nach ihnen zu uchen. Die geflohenen Kassernkinder hatten ihnen von der Gcsahr berichtet, in denen sie geschwebt hatten. Junge !"Schwcr legte sich die derbe Hand des Batcrs auf den blonden Kopf des blühenden Knaben. Junge !" Mehr vermochte er nicht zu sagen, aber in dem einen Worte sprach sich ein so freudiger Vaterstolz aus, wie ihn eben nur solch ein Moment zu bringen im Stande ist. Die Schlange maß voll zwei Meter und gehörte zu den giftigsten, welche Afrika hervorbringt, ihre Haut hängt ais Anoenien aus oer ademann schen Farm, und wenn Gäste kommen, die nach dem sonderbaren Zimmcrschmucke fragen, dann erzählen Großvater und Großmutter mit stolzer Freude von der Heldenthat ihres Enkels. Die :Netzclsuxp'. Residenz of John Ritsch. Esq.. Füft fchenn VlJ..S. I '11 iiuu;i ju .OlUlUttUlU. Mister Editer! Ich sag's ja. Mister Editer: Wann Sie Mich net hätte! Ich wußt werklich net, wie Sie da des Päper eraus bringe könnte. Tann des müsse Sie doch fel wer sage, was die wichtigere Sache un die importänte Ei tems fein, die kriege Sie doch meistens deircktll oder indei rektli dorchMich,vun Mich un bei Mich. Da war also zum Beispiel for ?ln- 'tenz kürzlich beim Tschalli drüwwe in Jhst Neu York e Mctzelsupp-Festiw-well. Da hätte Sie miede kei Wort drüwwer drein gebatt un die annere Papier hätte en Biet an Jhne, wann Ich net zufällig bei Ackzident dagewese wär un dorch Gegewärtiges derzu tende thät, daß Ihr Päper net nor ripresen tented war. sondern aach de beste Riport bringt. Ich hen mer näm lich so was gedenkt gehatt, daß Sie! kein Riportcr da hawwe wern un kan sequenlli war ich pripärt. Es war mei Jntentschen, einol en Mctzelsuppe Riport ze schreibe, wo sich gewasche Hot un for den Pjurpos hen Ich die cischlägige Literädschcr wie Kunscht bericht un Kntiks von Tiäters un so iache gcslödied. -ctze -ie also enei wie folgt: In dem bekannte Musctempel vum iiajam in Jrjst ei, ?!ork is wieder emoll einer vun die Kunstgenuß ge botte worn. wo Alles derzu getendet Hot. die höchst geschraubte Ansprüch vun eme auserlesene un verwöhnte Publikum vun Kunstkenner ze befrie dige. Die vun der Misses Tschalli kühn entworfene Mctzclsupp, also ge wisscrmaße die Titclroll, war reich an scharf pointirte Nüangse un kann als e fein abgetönte Leistung betrachtet wern, wann auch die Ausführung fiel lewcis t Bißlc des Gcpräg des Skizze hafte getrage Hot Taqege war die Blutworscht e wahres Kabinettsstückche der geschickteste Tctailmalerci uff dem Gebiet dcr Worschtmachcrknnfcht. Be fonders is dem genialen Urheber die feinsinnige Bcrthcilung dcr Griebe gut geglückt. Aach die LewwcrWorscht war e achtunggebietende Leistung. Die Schweinsknöchle hawwe wieder bered tcö Zeugniß abgelegt vun dem Fleiß un echt künstlerische Strebe des Bnt-chcr-Hanncs un des Sauerkraut Hot sich geschickt dem Ansampcl eingefügt. Der Limburger, wo als wirksamer Schlußeffekt vum Ganze zu betrachte war. is dorch fei Lebendigkeit ange nehm aufgcfalle und werd sicher län gcre Zeit im Mage, wollt Ich sage in der Erinnerung dleiwe. Das echt schweinerne Milieu war in alle Gänge exscpt natürlich beim Limburger. wo als e Art vun Epilog Hot gelte könne, in der glücklichste Weis' get'roffe worn. Bcwiindcrnswerth war aach der Zug vun gesunden Realismus, gepaart mit entzückender Feingcistigkeit, wo durch das ganze Esse geweht Hot. awwcr bcsonners in die Schweinsöhrle glück lich zum Ausdruck gckimme is. Das Publikum is de ganze Abend über in dcr fröhlichste Stimmung erhalte ge bliwwe un Hot sein, Beifall dorch Tricte vun einer Battel nach dcr an ncre in einer for de Tschalli höchst schmeichelhafte Weis' Ausdruck ge gcwwe. Des , ganze war sowohl in Beziehung uff die Einzclleistunge wie uff des Ansample e dorchschlagendcr Heiterkeitserfolg, der um so deiner kenswerther war. als der Kricm della Kriem, darunter Meinselbst im Publi kum vertrete war un die Mctzclsupp. Griebeworscht un so weiter gewisser maße vun eme Parkett vun Promi nente uffgegesse worn is. Wir glaube, versichern ze könne, daß die Mctzel supp beim Tschalli noch viele Wieder holunge erlebe werd." Jhne, Mister Editer, dasselbe wün fchend, sein Ich mit Rigards . Yours John Ritsch, Esq. Unner uns gesagt. Mister Editer. der Tschalli Hot bei der Mekclsuvv' wieder emol gezeigt, dak er's mm ki? Lebendige nenimt. Er Hot emol ge wart', bis ungefähr Jeder, wo da war. drei Toller gcschpent Hot, bis es üw'ver Haupt was zc esse gegewwe Hot. Die so genannte Mctzclsupp' war des erbärm lichste Spülwasser, wo mer sich dcnte nn. die Worscht war drüwwe in Jer m uiid in eine cyeap Päckinq Hau ,,., Ci . ..s. nuon : ätiuun u un m vsasiiov e -OiyM qe wärmt, un die Schweinsknöckile sein v- .,1 ' . " .: ' oie leßie Ä.ag vum sreilunck üwwerl geoiimwe un ausgewärmt worn. Wann des ganze mclustff Brod un Gä bill (for's Wärme vun dem Spülmasi ... ' nm r y , . 1 irr un oie Wvrscyy mehr wie ncine suszig ents un fünf Prozent ab for rr .;c .rvi . ... . ' uMiig geio,cyr yor, las; Ich mich hänge cs is unner uns. Qfnil s.-- m:ii r. üiii uki ine, mei m Mlvort en prominente Platz ze gewwe, fein Ich nun; emoi ner Udiac, Es. Mlnay hatt .Ich veraene. dak unner die Anwesende außer 'Meinselbst noch waren: 'er orre Quetsche-Hannes. v . ri L . J ' ver Peiziappe-Bluy, der Goß, der Piet. der Schambettist. der Schorsck un der nooeisepp. (Thun Sie die Annere kleiner drucke wie Mich: da timem ie ,co. Sie könne en kleine Paragräff drüw- iver macye: ey Yen simwenedreißig ouers un suszig ientö ae ckvent. E, wär'n eigentlich blos fünfedreißig Tol lers gewese, awwer der Tschalli Hot Mich um zwei Toller fufzig bcschum- men. Weu. was aeb'cb drum Bon der Gemahlin des Präsidenten Krüger ntwirft ein englisches Blatt folgende Schilderung : Frau Krüger ist die Ver- lorperung häuslichen Wesens. In ihrem Aeußeren, ihrer Haltung und hrer Rede ist sie so anspruchslos wie die yrau eines Farmers in Lincolnshire; sie ist auch ebenso sparsam und mäkin. ym Paul ist Besitzer eines großen Vermögens, und daß er dieses hat zu sammenbringen können, verdankt er vor allen Dingen der Frau, die fast ein halbes Jahrhundert für ihn gesorgt, gestrebt und gespart hat. Ohm Paul war Farmer. Schäfer. Soldat. Geist licher, Gesandter und Präsident, und in jeder Phase dieser wandlungsreichen Laufbahn hat Tante" Krüger unbe dingten Glauben an ihren Gatten ge habt und ihm stets ergebene Bcwunde rung entgegengebracht, die fast etwas Pathetisches hat. Paul Krüaer ist beute nach ihrer Meinung der größte Mann, den es giebt. Der strebsame, ehrgeizige armer fand einen schätz, als er da lunge. blauäugiae Mädchen sraate. ob sie ihn heiratlien wolle, und sie schlich tern zu Boden sah und sagte: Ich kann backen, kochen, nähen, reinmachcn und scheuern." Noch heute bäckt, näht und scheuert die erste Frau in Trans vaal. Wenn dcr Präsident zu Hauke in. kann man sie icden Morgen um Uhr über einen kleinen Küchenofcn bcu gen sehen, um ihrem Grinahl seinen ÄorgcnKanee zu bereiten. Im Kaffee kochen ist Tante" Krüger unübcrtrosscn und Präsidcnt Krüger behauptet, daß sie mit weniger Kaffee bessere Ergeb nisse erzielt, als jede andere Haussrau in Transvaal. Wenn Frau Krüger ihren schweren Pflichten für dcn Haus rjan nacygcioiiiincn i l, zieht sie ein schwarzes Alpacca-Kleid an, sctzr sich ge müthlich in ihr kleines Wohnzimmer und ftoptt trumpfe. Jedes Kleid, das sie trägt oder in dcn letzten Jahren getragen hat. ist von ihr selbst angefer tigt. Tie rau des Präildcntcn der Südafrikanischen Rcpublik hat nicmals mcyr als drei Kinder auf einmal ge habt, und alle sind schwarz. Sie be gnügt sich auch mit zwei Hüten, die wie die Kleider von ihr selbst garnirt wer den. Der für besondere Gelegenheit refcrvirte Hut, dcr zum Besuchinachen oder zum Kirchengange mit dem Prüsi denicn benutzt wird, ist in Pretoria ebenso bekannt wie Ohm Paul S unvcr ändcrtlaicr Eylindcr. Einer ihrer vielen guien yarairerzuge ist ihre vtebe zu Thieren. Sie beklagt die Mode. Vögel oder Federn zum weiblichen Kopfputz zu iragen uno yai s,q niemals einer solchen Unsitte schuldig gemacht. Als sür ihren Gatten ein Standbild errich tct werden sollte, besuchte der Bildhauer Frau Krüger, um ihre Meinung über ihre Entwürfe einzuholen. Tie Zeichn nungcn stellten den Präsidenten in sei nein Alltags-Anzug mit dem unvermcid lichcn Cylinder dar. Bescheiden bat Frau Krüger darum, daß der Hut oben ausgcyoylt wurde, soda die Vögel dfr raus trinken könnten, wenn es regnet Dieser Wunsch wurde erfüllt, und bei dcn seltenen Gelegenheiten, wenn es in Transvaal rcgnet. kann man einen kleinen Schwärm Vögel um den Hut ocs Standbildes flattern, aus der Höh lung trinkcn und sich in dem Wasser oaoen seyen. Das Hindu-Jdol. Als tosldt Carnot noch Finanzmini ster war und keine Ahnung hatte, daß er nach einigen wahren Zum Staat oberhaupt werde erwählt werden, be suchte ihm ein gelehrter Freund des Hauses, dcr eben aus Indien zurückgc ieyrl war. und vot ihm ein kleines stei nernes Idol von interessanter Arbeit zum Geschenk an mit dcm Bemerken Eine seltene Ueberlieferung knüpft sich an diese Statuette. Sie war lange Zeit das Eigenthum dcr Dynastie der Könige von Khadjurao: der Radscha dcr sie mir gab, wünschte sich davon zu befreien; denn man schrieb dem Idol oie ran zu, dem Glied der TNnas e. in dessen Besitz es gelangt, die Herr- ,aasi zu slcyern, aver zugleich auch einen gewaltsamen Tod auf dasselbe herab- zuveschworen. AIs nun icncr Mirst au den Thron gelangt war. da fürchtete er die Erfüllung der schlimmen Hälfte dcr ropyezeiung und glaubte, das Schick sal zu öeschmören. wenn er sich von dem Idol trennte. Ich halte es für ein Ge- vot der Pflicht, s?ie davon zu unter- richten, ehe ich es Ihnen übergebe. Nehmen Sie es nicht, wenn Sie nicht die mit dcm Besitz verbundene Gefahr iragen wollen. Aber der seltene Nippsgegcnstand uore großen Reiz aus den Minister aus. uno er nahm ihn mit Frcuden an Niemand konnte damals die Wahl Car- nots zum Präsidenten voraussehen; bald nach seiner Ernennung aber erhielt der indische Forscher, dcr das seltsame zool mitgebracht hatte, von dcr Gattin des Präsidenten ein Billet, in dcm sie bemerkte: Tie wirkende Kraft dcr Statuette hat dies vollbracht" vielleicht hatte Carnots Gattin schon damals eine unheimliche Ahnung. Sieben abre später wurde der Präsident in Lyon er mordet. Man sprach nie wieder von dem unheilvollen Idol es erschien lächerlich, ihm eine Rolle in der trauri gen Katastrophe zuschreiben zu wollen als aber die Wittwe Carnots gestorben war, da fanden, nach einer Mittbeiluna dcr Fronde", ihre Kinder im Testa- mente die ausdrückliche und inständige Bitte, sie möchten das Hindu-Jdol nicht länger behalten. ?er ungemüthliche Kurfürst. Aus den eben erschienenen Taaebuck- blättern des verstorbenen Buratbeater- Mitgliedes Gabillon theilt der Pest. Llyd" folgende Anekdote mit: In jungen Jahren kam Gabillon nach Kassel und hatte dort mit dcm Kur fürstcn, der wegen seines Jähzorns ge fürchtet w,- manchen Strauß zu de flehen. Dieser ungemüthlicke Fürst hatte ihn engagirt, weil er Gabillon als Hinko der Frciknecht" mit einem wahren Saltomortale über ein hohes Hinderniß setzen, sah. Das hatte Serenissimo imponirt. Aber trotzdem plauderte Serenissimus in seiner Hof loge immer ganz laut, während Gabil lon spielte, bis dieser plötzlich, mitten in einer großen Rede D'Artaanan's Pscht!" hinaufrief. Was war das?" chnarrte dcr Kurfürst dem Jntendan- ten zu. Eine neue Nuance Gabil lons." sagte dieser, schnell gefaßt. Nuance? das wollen wir sehen." Und das nächste Mal trat der Kurfürst gerade vor dieser verdächtigen Stelle unerwartet in ieine Loge. Aber Gabil lon war bereits gewarnt und sagte seit dem in dieser Rede jedesmal Pscht". obgleich eS gar seinen Sinn hatte. Auch einen Schnnrrbartkrieg hatte er gegen dcn Kurfürsten zu führen und sollte deshalb binnen 2t Stunden das Land verlassen." Gadillon's Ant wort war: Ach. dazu brauche ich mit der Eisenbahn keine halbe Stunde." Dieser Hieb gefiel besonders im bcnach. Karten Hannover, wo der großmanns süchtige Kurfürst nicht beliebt war. und Gabillon wurde sogleich an das dortige Hoftheatcr engagirt. Am Kurfürsten aber rächte sich Gabillon bald daraus in Hamburg, wo er ihn in Civil im Kiosk fitzen und die Zeitung lesen sah. Gabillon. im schönsten Schnurr bartschmuck, geht aus ihn los, klopft ihin auf die Schulter, als kenne er ihn nicht, und sagt: Wenn Sie die Zci tung gelesen haben, bitte, geben Sie sie mir auch 'mal." Der Kurfürst fiel fast vom Sessel, und sein Adjutant brauchte beide Hände, um sich heimlich dcn Bauch zu haltcn. Starkmuth eines schwachen. Es sind noch nicht viele Jahre her, daß in dcr Stadt Ahr in Schottland ein Mann lcbte. dcr Aufmerksamkeit ver dient. Er hieß Jakob Sandy, war in Armuth geboren und hatte schon früh den Gebrauch seiner Beine verloren; trotzdem wußte er sich über Armuth und Langeweile zu erheben und gelangte selbst dahin, sich nützlich zu machen. An sein Lager gebannt, das er nie verlassen sollte, beschäftigte er sich mit der Mecha- nik. Umgeben von allerlei Werkzeugen, miomele er sicy veuandig der Arbeit: er verstand ebenso gut zu drechseln, wie der beste Drechsler; er verfertigte Uhren, Musikwerke und optische Instrumente von einer so seltenen Vollendung, daß sie denen der ersten Arbeiter von London in nichts nachstanden. Nach seinen Vorschlägen verbesserte mau die der Hanfspinnerei dienenden Maschinen. -mn seinen übrigen Kenntnissen ver- band er die der Zeichen- und Kupfer stechcrkunst. Während fünfzig Jahren verließ er sein Bett nur dreimal, und zwar, um sich vor einer Ueberschwemmung und dann vor dem Feuer zu retten, wovon feine Wohnung bedroht war. Sandy war heiter und geistreich; die ersten Bürger der Stadt besuchten ihn oft und erfreuten sich an seiner Unter- Haltung. Dieser Mann, bemerkens werth ob seiner Thätigkeit und der Un abhänglgkcit, die er sich zu erwerben wußte, trotz seiner körperlichen Gcbrcch lichkeit, starb als Besitzer eines ziemlich ansehnlichen Vermögens, das er sich nur durch seine Arbeit erworben hatte. Behandlung des Pianos. Muß der Transport eines Pianos von eincm Ort zum andern in der käl teren Jahreszeit erfolgen, so darf das Piano nicht sofort nach dem Auspacken in eine heiße Stube gebracht werden, um das Ausschlaqcn des Holzes zu ver- hüten. Erst nach einiger Zeit darf der Raum langsam erwärmt werden, wobei es räthlich ist, die Klappe vorn und den oberen Deckel zu öffnen, so daß allmäh lich die Wärme hindurchziehen kann. Ebenso verfahre man, wenn das In strument in einem kalten Zimmer steht, welches zu einem bestimmten Tage ge heizt werden soll. Die Stellung des Klaviers muß so gewählt werden, daß es gegen Zugluft, Feuchtigkeit. Ofenhitze und starken Sonnenschein geschützt ist. Auch darf es nicht ganz dicht an der Wand stehen. andern in einem Abstand von etwa 15 Zoll. Alles dies ist von großem Ein fluß auf das Instrument, und seine Stimmung und Haltbarkeit bänat größtenthcils davon ab. Schließlich ei noch bemerkt, daß man das Piano täglich mit einem weichen Leinentuch, ohne Nähte, abputzt und dabei stets einige Tropfen Benzin auf den Lappen träufelt; der Staub weicht sofort, und uic -prniiui mim uiuji vcllllvlgl. aas allzu starke Ausdrücken hat keinen Zweck kns:t,, : ja i..,r .i rs.s uno verursacht oft, daß dann Stellen bläulich erscheinen; darum darf man nur ganz leicht und stets nach einer Richtung darüber hinstreichen. Auf diese Weise kann man sich mit einiger Sorgfalt sein Instrument jahrelang wie neu erhalten. Prächtig abgerichtet. Hören Sie mal haben Sie nicht vor acht Tagen das Becst da angcprie- en, daß er ein ausgezeichneter Hühner- Hund sei?" Jawohl, Herr, das sagte ich frei lich und behaupte es heute noch." So!" Und da sagten Sie weiter, er wäre für einen Jagdfreund seine 300 Mark werth und würden sie ihn mir nur aus nahmswcise um 40 Thaler geben." Hat auch seine Richtigkeit." Aber ich war neulich mit ihm zur Probe und die Bestie versteht absolut nichts von der Jagd ist rein zum Er schießen." Ja. geehrtcster Herr, von dcr Jagd habe ich auch kein Wort gesprochen 'er ist auf Hühner prächtig abgerichtct,fage ich jetzt noch, wie jkein zweiter aber gebraten müssen sie sein!" Auf dem Meere des Lebens kommen Manche nicht aus dcr Seekrankheit heraus. !t.'abr'chtinlich. Ar;t: Neulich habe ich einen äußeift komplizirlcn Beinbruch geheilt, dcr Mann wurde darauf Schnelllaufer." Herr: Wohl als Sie mit der Rech nung kamen " Zlair. Die kleine Anna hat sich auf dem Jahrmarkt von dcr Hand ihres Vaters verloren und fragt, ihn suchend, jeden ihr Begegnenden: Bitte, haben Sie nicht einen Herrn ohne ein kleines Mädchen gesehen?" Aus der Geschicht-stuiide. Lehrer: Ariftides rächte sich nicht an dcn Athenern, sondern vergaß das ihm zugefügte Unrecht. Auf welche Eigen- schaft läßt das schließen. Müller?" Müller: Auf Vergeßlichkeit." Ans dcr alten !?udcsfcstung. Württembcrgifchcr Hauptmann dcr Artillerie (zum fächsifchcn Fcucrwcrker): Hamm Se scho gelaoe ?" Ei nee, Herr Haubdmaiin, Choge- lade hab' ich Se gerade nich aber ä guten Cognac." Tr weiß es. Fritzchcn. ich glaube, Tu weißt wirklich nicht, wie man es anfangen muß, ein guter kleiner Junge zu wer- den!" Fritz: Doch Mama, ich weiß es: Man muß immer das nicht thun, was man am liebsten thun möchte." Zur Frauenbewegung. r. b. : i ( .r. .vi T . q.?uuvucrr eiiuiig lejciiü;: e rildlinqsansprüche steigern sich doch ins Ungemcsscne. Kaum sind ein paar Mädchengymnasien im Reiche eröffnet, da wird schon in unserer Zeitung eine Köchin mit Prima-Zcugnissen gesucht." Nach dem Kommers. Tienstmann (zu einer Studenten wirthiu): Sie entschuldigen, ist viel leicht heute Morgen bei Ihnen ein fal scher Student abgegeben worden?" weiberlist. Sie (im Juwelenladen): Sieh'. Männchen, wie verlangend die Rüthin, unsere Todfeindin, den Brillanten schmuck im Schaukasten dort ansieht!" vergaloppirt. Arzt (am Krankenbett): Ja, ja, das kommt davon, wenn man wie toll durch's Leben stürmt! Was waren Sie denn von Beruf?" Patient: Zugführer an der Secun därbahn, Herr Toktor!" Galant. Leutnant: Höre, daß jnädigcs Fräulein studiren! Müssen unbedingt Professor werden!" Das Fräulein: Weshalb denn ge rade Professor?" Er: Jnädige jeden reizende Käthe derblüthc!" Roi wunder. Warum Hcrr Doktor, gciit mir d' Zäh' so raus, daß e koin Bisse fast mehr bcißa ka'?" Des ist koi Wündcr net, 'r stoßet halt viel z'vicl mit Uirer scharfe Zung' dra 'na!" Im Eifer Reisender (in einer Kesellsst im, seinen Abenteuern erzählend: O ich versichere Sie, ich war-schon einmal nahe daran, von Kannibalen versvcist zu werden 's Kraut war schon fer- tig!" Malitiös. Nun, Arthur, wie aefällt T!?- mein Park?" O, sehr gut aber noch mehr Figuren darfst Du nicht aufstellen sonst glauben die Leute, Du handelst damit!" Streng befolgt. Richter: Warum haben Sie bei Ihrer Arretirung einen falschen Namen angegeben?" Angeklagter: Weil mir keine Mus ter streng auf's Herz gebunden, daß ich meinen Namen rein erhalten soll!" Gemüthlich. Ein schwer beladencr Wagen ist in dcn Chausscegrabcn gerathen,' und trotz aller Anstrengungen dcr Pferde will es dem Fuhrmann nicht gelingen, ihn wieder herauszubringen. Endlich legt sich das zahlreich unterstehende Publi kum in's Mittel; dreißig Hände fassen an. und nach einer Viertelstunde ist das Gefährt flott. Wo ist denn nun der Fuhrmann?" fragt einer dcr Herren. Junge: Der fifct drüben in W Wirthschaft; wenn s' 'n Wagen raus haben, soll ich 'n rufen, hat er g'fagt!" Auf der Seknndärbahn. Maschinenführer (cincs eben ent gleisten Zuges): Die miserablen Bu den haben g'wiß wieder Haselnußkcrit auf die Schienen g'legt!" Mißtrauisch. Bräutigam: An Ihrem Töchtcrlein kann ich mich gar nicht satt sehen!" Mutter: So so! Sie meinen wohl, daß wir Sie auch noch ernähren sollen!?" Licblingskinder der Weisheit gewöhnlich Stiefkinder des Glücks. si'l pr