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Mit einem Mal nahmen seine wctlcrgcdräunicn Ziiae den Ausdruck des LchrcckcnZ an; uiiirittkürlich trat er einen Schritt zu rück, (r hob seine Latcrue hoch und leuchtete in die Abtheilung zweiter blasse hinein, dann schloß er schleunigst die Zhür derselben wieder und eilte zu dem in der ?!ahe flehenden Zugführer, dem selben eine Äi'cldung zu mache. (i t5rmorrctcr? Haben Sie sich auch nicht getauscht. Hclmcrt?" srug dcr Zugführer, edenfallZ bei der plöhlichen Acldung erschreckend. Ich habe es ganz deutlich gesehen. 6s kann vielleicht auch ein Eelbstincrd gewesen sein, das ist möglich. (Zins von Beiden aber bestimmt." .Rufen Sie den StatioiiSvorstchcr sagte der Zugführer, und als dieser ge kommen war, schritten alle Trci rasch auf den von dem Schaffner bezeichneten 5h!gni zu. Ter Zugführer öffnete die Abthci lung. Auf Dem Polster lag die in ele ganten Anzug gehüllte Oiestalt eines Mannes, fast in der Stellung eines Schlafenden. Tie rechte Hand war zu samineiigeballt, und aus einer tiefen Wunde am Halse, unmittelbar iiber dem weißen Stehkragen, sickerte Blut hervor, das auf dein Boden des Wa gens bereits einen breiten feuchten Fleck gebildet hatte. Ter Statioiisvorsteher fasste nach der geballte Hand ; sie war kalt, der Puls schlug nicht lehr. Ter Man ist todt sagteer leise. .Was ist zu thun?" 2'3ir müssen die Polizei und einen Arzt benachrichtigen." Ter Arzt wird wenig mehr thun können, die Hand fühlt sich bereits ganz kalt an. Ter Tod muß schon vor lange rer Zeit eingetreten sei. Schaffner Helmert, gehen Sie sofort zum Polizei bureau und melde Sie dort den Bor fall. Können wir den Wagen aushän gen?" Viel Passagiere sind nicht darin, inoessen würde es vielleicht am besten sein, den Wagen 'noch bis Berlin mit laufen zu lassen, damit die dortige Kr! minalpolizei gleich eine Untersuchung vornehmen kann," antwortete der Zug fiihrer. .Ich glaube nicht, das; ein Selbstmord vorliegt. Sehen Sie die Unordnung, Herr Stationsvorsteher. Ta hat ein Kampf stattgefunden. Tie Hand hier ist auch zerkraßt, die Man fchette zerrissen." .Sie haben Recht. Es handelt sich hier jedenfalls um einen Mord." Ter inzwischen herbeigekommen Pc lizeibeamte erhob keine tZinwendungen gegen den Weitertransport des Wagens ; er war augenscheinlich froh, die Unter suchung anderen Händen überlassen z können, und so wurde die Abtheilung wieder geschlossen, und der Zug setzte mit geringer Berspätung seine Weg fort, während der Stationsvorsteher den Vorfall telegraphisch der Berliner Kli minalpolizei mittheilte. Als die Tepcsche bei dem Polizei Präsidium am Alcxanderplaß eintraf, hielt es der wachthabende Kommissär für nöthig, sofort den Chef der Kri minalpolizei selbst zu benachrichtigen, und dieser übertrug die Untersuchung dem Kriminalkommissär Kaspary, der in Begleitung eines Kriminalschuß manns in (Zivil, Namens Wcsner, sich sofort in eine Troschke warf und nach dem Bahnhof fuhr. Nachdem der Zug eingefahren war, stellte der Kommissar sich dem Zugfüh rer vor und lieh sich von diesem an die betreffende Abtheilung führen und sie öffnen. Auf den ersten Blick fand er die Meinung des Zugführers, daß ein Mord stattgefunden habe, bestätigt. .Erwarten Sie mich mit dem Schaff ner, der den Ticiist für diesen Wagen besorgt hat, im Siationsbureau," ord nete er an und liefz dann, nachdem die Passagiere des Zuges den Bahnsteig verlassen hatten, die Leiche in dasselbe tragen. Er untersuchte zunächst den Wagen auf das Genaueste. Einen ab gerissenen Knopf und ein mit einigen Fettflecken versehenes wciszcs Blatt, das jedenfalls zum Einwickeln von Mund vorrath gedient hatte, nahm er an sich. Weiter fand sich in der betreffenden Abtheilung nichts vor. .Ter Knopf kann vielleicht auf eine Spur führen, wie schon so oft," meinte der Schutzmann. Es ist möglich," erwiderte derKom missür. Ich glaube es indessen nicht. Sehen Sie, hier hängt an dem Knopf noch ein ganz kleiner Fetzen graues Tuch, und der Ermordete hatte eine hellgrauen Sommerübcrzichcr an. Ich glaube, daß der Knopf von diesem los gerissen ist." Seine Ansicht bestätigte sich, als er zur Untersuchung der Leiche schritt. Er ließ diese völlig entkleiden und durch suchte, während der iinzwischen herbei geholte Arzt feststellte, dasz der Tod schon vor mehreren Stunden eingetreten sein müsse, daß die Ursache desselben Verblutung an der Schnittwunde des Halses sei und das; diese unmöglich vor der eigenen Hand des Todte herrühren tüittic, die Kleidungsstücke des Todten. Seine Wüsche trug kein Zeichen, nur in seinem Taschentuch fand sich ein Mono gramm mit den Buchstabon I und M. Auf dem ledernen Anhänger des Ueber zichcrS stand die Firma W. Adam. Bcr lin. Friedrichstraßc. In den Taschen , fand sich nichts als eine Eigarrcttcn tasche mit einigen Eigarrcttcn, ei 2a schcnmcsser niit zwei Klingen und einem kurzen Pfropscnzichcr, eine Schachtel schwedischer Streichhölzer und ein Schlüsselbund. . .Kein Portemonnaie, kein Pfennig ' Geld und keine Uhr bei einem Mann, der zweiter Klasse fährt?" konnte der Kriminalschukmann sich nicht enthalten ,i K,.,;...n. .ij nn:5 i?M c?c!!'.'.It aijuti:ic:5 stattgefunden taten. ,ti UdiM :,m cb a?par? z::r :;nrcit. Sie siüd niit daro überzeug!?" .Aicht vcllig. Mir sind Falle be 'annt. in denen man eine Leiche de raubte, um den vkrhergegangeiien Mord als Raubmord erscheinen zu lassen, wahrend er ganz anderen Motiven en! stammte. Es ist nicht au-c.eschlesseu. daß dies auch hier der Fall ist." Aber wahrjchcinlich ist es kaum." Wahrscheinlich oder nicht man mujz n solchen Angelegenheiten stets olle Möglichkeiten im Auge behalten. Tie Schnittwunde am Halse ist die einzige, die der Todte ausweist i" wankte er sich dann an den Arzt. Am Hintcrtopf findet sich noch eine Beule, die durch einen Schlag mit einem siuiupsc Insirumcnt beigebracht fein inusz, vielleicht auch durch einen heftigen Stos; gegen einen harten l?egensland." .Vielleicht gegen die Eisenstange, welche im Wagen das Netz für das Handgepäck hält?" Kaum, denn dann müßte die Beule mehr eine horizontale Richtung haben, statt einer vkltikalen. Sehe Sie selbst." Er hob den Kopf dcZ Todte in die Höhe. Tabci verschob sich der kurze schwarze Vollbart des Ermordeten. Kaeparn griff nach demselben und hielt ihn gleich darauf in der Hand. Ah, ein falscher Bart !" murmelte er überrascht. Ter Todte musz also Ursache gehabt haben, sich zu verbergen, sich uukcnutlich zu machen." Vielleicht ei Verbrecher, den seine K.'nosscn ermordet haben, weil er ihnen mit der Beute durchbraunte." TaZ ist wohl möalich. Tann haben wir kZ jedenfalls mit sehr rassinirtcn Burschen z:i thun, die jede Spur des Verbrechens zu verwische trachteten. Bedenke Sie, LtZcsncr, daß wir bei dem Manne nicht einmal die Fahrkarte vorgcsundcn haben, also auch nicht wis scn, wo er eingestiegen ist. Oder hatten Sie vielleicht die Fahrkarten schon abgc nommcn?" frug er nun den Schaffner. Nur bis Rctfchin." Und erinnern Sie sich vielleicht, ob Sie die Fahrkarte dieses Mannes auch schon abgenommen hatten?" Tas ist nicht geschehen." Sie wissen das bestimmt?" ttanz bestimmt. Er muß eine Karte nach Berlin gehabt habe, und diese hatte ich noch nicht abgenommen." Woraus schließen Sie, daß er eine Fahrkarte nach Berlin gehabt hat?" Er saß i einem der durchgehende Wage. Hätte er keine Fahrkarte nach Berlin gehabt, so würde ich ihn jeden falls bei dem Kcupircn der Fahrkarten ersucht habcn, seinen Platz zu wechseln. Taß dies nicht geschehen ist, weiß ich mit voller Sicherheit." Wo habe Sie feine Fahrkarte kon pirt?" Es muß gleich im Anfang der Fahrt gewesen sein, höchstens hinter der zwei ten Station." Wer war noch im Koupc?" Er war allein." Auch später?" So viel ich weiß, während der gan zcn Fahrt. Jedenfalls war er es wäh rcnd dcr letzten Strecke, ehe ich den Mord entdeckte." Tas wissen Sie genau?" Ja. Als ich den Zug entlang ging, stand er auf der anderen Seite und schaute zum Fenster hinaus." War dasselbe offen?" Ich glaube es, aber bestimizit twiß ich es nicht. Tas auf dcr rechten Seite, auf wclchcr ich am Zug entlang ging, war offen." So muß also das Verbrechen Ihrer Ansicht nach auf der Strecke zwischen Rctschin und dcr vorhergehenden Sta tion wie heißt sie?" Wustcrwitz." Also zwischen Wustcrwitz und Net schin geschehen sein?" Unbedingt." Schön, das ist schon etwas. Wer ist in Rctschin aufgestiegen?" Tas weiß ich nicht; ich war durch die Entdeckung des Mordes so bestürzt, daß ich gar nicht darauf geachtet habe." 'Wissen Sie es vielleicht, Herr Zug führcr?" Es waren nur einige Personen. Ich erinnere mich nur. unter ihnen den Rctschincr Kreisphysikus gesehen zu habcn." .Waren die Anderen Männer oder Frauen?" So viel ich mich erinnere, nur Män ner. Wenigstens wüßte ich nicht, daß ich eine Frau gesehen hätte." Ter Zug kam von Königsberg?" Ja." Bitte, Herr Stationsvorsteher, tra gen Sie 'dafür Sorge, daß festgestellt werde, ob alle Fahrkarten, welche unter Wegs zu diesem Zuge gelöst wurden, abgegeben worden sind, oder ob welche fehlen." Tas kann nur durch die Direktion geschehen." Tragen Sie unter allen Umständen Sorge dafür, daß cö schleunigst ge schielst. ES ist von äußerster Wichtig' seit. Vielleicht erfahren wir auf diese Meise, wo die Verbrecher ich glaube, daß es mehrere gewesen sind, denn dcr Todte war augcnschcinlich ein sehr kräf tigcr Mann eingestiegen sind." Er kann .iuch von einem Einzelnen im Schlafe ermordet wordui sein." Tas ist kaum anzunehmen. Ist er in Wusterwitz noch munter gcwcfen, so wird er kcann so rasch und so scst ein geschlafen sein, daß ihn das Ocffncn dcr Wagenthür währcud des Fahrcus des Zuges nicht erweckt hätte, um so mehr, als er, wie dcr falsche Bart b? weist, auf scincr Hut war. Nun noch eines: Wissen Sie vielleicht, Cchassncr, ob dcr Todte Gepäck bei sich hatte?" Allerdings. Eine große, schwarze Reisetasche mit Nickelbcschlag. Sie ist verschwunden." Wir werden darnach trachten, sie wiederzufinden. Taß sie sein Gepäck und nicht das eines Anderen war, wis scn Sie bestimmt?" Ganz bestimmt, denn er hat sie unter Wegs einmal geöffnet." Was darin war. sahen Sie nicht?" Nein. Ich habe auch nicht darauf Acht gegeben." .Tas läßt sich denken. Lassen Sie den 5iru.:i! tttct$it1Z(u, Hii.j c!.itirn;i,.n;:c:'tr, tirllciöt er kennt ihn jemand. Wenn r.ir erst trif seit, mit nun . i: : zu ti-un fcjl en, i;t schon etwas Liilt in das Tnnkek ar bracht. Ich werde dafür sorgen, dasz tie Besucher der Morzue beul ucht.t tr-rtden. Wann gebt i nächste Zug nach R,t schin?" Morgen srüh um vier Uhr." .Gut, da babe ich vrtlaus Zeit, einen vorlai:si,zen Rapport zu machen und einige Vorbeieitungen zur Fahrt z trejsen. Sie kommen mit. Weener." Zu Beseht. Herr ttominissär." Sie waren wohl übrigens nicht der einzige dienstlkuende Schassner?" wandte ac-par sich wieder an Helmert. . Nein, es waren noch zwei Kollegen von mir im Tienst." Wie heißen sie?" Bohrn und Rvser." .Wo sind sie?" .Sie pslegen sonst gewöhnlich gleich nach der Ankunft des Znges nach Hause zu gehen; heute aber wollte sie mich erwarten, um noch Nähere über den Mord z hören." Wo?" Im Wartesaal dritter Klasse." Sehen Sie zu. ob sie noch dort sind, und wenn dies der Fall ist. bringen Sie sie her. lieber den Vorfall selbst dürfen Sie zu Niemand etwas ändern." Ter Schaffner ging. .Ist Helmert ein zuverlässiger Mann?" srug KaS pari) den Zugführer, sobald er hinaus war. , Einer der zuverlässigste Beamten, die wir haben." Lebt er in guten Verhältnissen?" ' Nun. Herr Kriminalkommissär, Reichthümer tan wohl kein Eisenbahn schassner sammeln, und Helmert hat zudem eine starke Familie aber Sie glauben doch nicht etwa gar, daß er der Mörder gewesen fein könnte?" Ich glaube vorderhand noch gar nichts und werde mich hüten, einen an scheinend durchaus pflichttreuen Beam ten z verdächtigen. Nur das kann ich Ihnen nicht verhehlen, daß, wenn Je mand. der nicht zum Personal gehört, den Mord begangen hat, dies von außerordentlicher Kühnheit zeugt. Be denke Sie,, der Mörder mußte während rascher oder doch mindestens normaler Fahrt des Zuges seine Abtheilung der lassen und auf den Trittbrettern ent lang gehen, dann die Thür des fremde Konpes von außen öffnen und nach vollbrachtem Mord sich in der gleichen Weise auf seinen Platz znrückbegeben." Und doch kau der Mord nicht in anderer Weise vollführt worden sein," warf der Stationsvorsteher ein. Tas beweist schon das Verschwinden der Reisctaschc." Vorderhand ist noch nicht bewiesen, daß diese überhaupt cxistirt hat." Helmert sagte es ganz bestimmt." Er kann sich geirrt habcn. Abcr selbst wenn man scinc Behauptung be züglich der Reisetasche als richtig aunch mcn will, und ich neige allerdings selbst dieser Ansicht zu, ließe sich ihr Verschwinden noch auf ziemlich einfache Weise erklären." Wie das?" Ter Mörder kann sie einem Anderen zum Weitertransport gegeben, er kann sie auch einfach aus dem Fenster gcwor fcn habcn, um sie später zu hokn." Ta könnte man ihm doch leicht zu vorkommen." In der Nacht schwerlich. Aber seien Sie unbesorgt, Herr Zugführer, Hcl inert macht mir durchaus nicht den Ein druck eine Raubmörders ganz abge sehen davon, .daß ich, seitdem wir ent deckt haben, daß dcr Todte einen falschen Bart trug, schr zweifelhaft geworden bin, ob überhaupt ein Raubmord vor liegt." Abcr welches Motiv wollen Sie sonst annehmen?" Wüßte ich das, so wäre ich um Vic les wcitcr in dicscr immer dunkler und räthsclhaftcr werdenden Sache." Ter Wiedereintritt des von seinen beiden Kollcgcn begleiteten Helmert machte dein Gespräch ein Ende. Tie Schassner konnten wcnig Ncues aus sagen. TaS Einzige, was von Wichtig seit schien, war, daß Bö hm mit Sicher heit anzugeben wußte, daß in Rctschin nur licr Personen den Zug verlassen hatten, lauter Männer, jeder für sich gehend. Wissen Sie vielleicht auch, ob die selben Gepäck bci sich hatten?" So viel ich mich erinnere, nur der Eine, dcr, welcher zuerst ausstieg. Er hatte einen kleinen braunen Koffer, wie ihn viele Reisende mit sich führen." Eine schwarze Reisetasche trug kci er?" Nein. Oder vielmehr, eine kleine schwarze Lcdertasche hatte dcr Eine, dcr. welcher zuletzt den Bahnsteig verließ, am Riemen über der Schulter hängen. Aber es war keine Reisetasche, sondern eine sogenannte Kuricrtasche." Tie Tasche, welche dcr Ermordete bci sich trug, war groß und schwer, eine richtige Reisetasche," warf Helmert ein. Woher wissen Sie, daß sie schwer war?" Ich meine nur es schien mir so weit sie so voll war," entgcgncte, durch diese Frage verblüfft, dcr Beamte. Sie tonnte doch anch lcichte Gegen stände enthalten," warf Kaöpary mit sorfchcndcm Blick ei. ?la, freilich konnte sie das." In dcr Hand gchabt habcn Sie die Tasche nicht?" Wie käme ich dazu?" Nun, ich meine, es kommt doch manchmal vor, daß ein Schaffner Rei senden beim Einsteigen oder Ausstcigcn behilflich ist." Tas thue ich. auch bisweilen, bci diesem Zuge abcr hatte ich vier Wagen zu erledigen und daher keine Zeit zu solchen Gefälligkeiten." Ist Ihnen an den Passagieren dcr andcrcn Abthcilungcn desselben Wagcnö etwas anfqcfallcn?" .Nein." Gar nichts?" Nein." Was waren es für Leute?" Ter Ermordete hatte Abtheilung B; Abtheilung A war leer. In Abtheilung C befand sich eine alte Tarne, die säst den ganzen Weg geschlafen hat. Sie ist. i.,. :.i cü.;HuiC.!en. '.TTm'i' lün-i I U' :i.:i Juni !i;ar, diiiiitact er. 5 ein .!:r juii.'er Menli " :'o fi:iD tie Buen auszestiegenk" W.'U.!i Sie einmal -ich glaubt, ti wir) in Ri'.'.hi cewesen sein. Ganz r:cht. Als ich das MoiNolipe ausschloß, kam ich von Kc;f dcZ Zuges her und hatte die Abtticilaiii'e K, ! und C schon gecssmt. Ta i;u;je:i Mi Beiden och drin gewesen sei, son" lalle ich die Abil'eiluüg gcschlessc gclasicn. Nachl?er ober sind ie nicht mehr darin ezetve sei:." .TaS lriiini Sie bestimm!?" Ganz bestimmt. Herr Kriminalkom missär." Tie Fakrlarten halten Sie ihnen nicht abgenommen c" .Nein." Tas wäre allerdings ein Punkt, der zu denken eiibt. Können Sie mir die beiden Personen etwas näher be schreiben?" Viel weiß ich nicht mehr von ihnen. Ter Aclicre trug, wenn ich nicht irre, einen langen englischen Luclenbart, sogenannte Kotelettes, der Jüngere hatte, das weiß ich sicher, gar keinen Bart. Er rauchte eine Eigarrette. als ich ibn sah." Wer war in Abtheilung ü?" ' Einige Soldaten und ein Herr, der bis Berlin mitgesahren ist." Fuhren die Soldaten auch bis Ber lin mit?" .Ja." Hatten sie Uniformen eines hicsiacn Regiments?" Es waren zwei Einjährig-Jreiwil lige von den Gardcdragonern." Von den erstcn oder den zweiten?" Tas weiß ich nicht." Thut nichts, sie werde sich rasch ermitteln lasse. Nun noch einige Fra gen an Sie. Schassner Böhm." Bitte, Herr Kommissär." Wo hielten Sie sich im Zuge auf?" Ich nahm jedesmal, nachdem wir eine Station passirt hatten, die Fahr karten für die nächste ab und ging dann in das Ticnstkoupe." Wo besand sich dieses?" Hinter dem Postwagen." Machten Sie es ebenso, Schciffncr Noscr?" Jawohl, Hcrr Kommissär." ' Sie auch, Helmert?" Nein. Ich ging in ein leeres Koupe des vordersten von meinen Wagen." Warum nicht in das Ticnstkoupe?" Helmert zögerte mit dcr Antwort. Es war riiiv zu viel Rauch darin," sagte er endlich. Wer rauchte denn so viel? Hier Ihre beiden Kollegen?" Nein." Wer denn sonst?" ES waren och mehrere Strecken arbcitcr darin, die sehr schlechte Tabak rauchte." So! Sie haben abcr keine Be lästigung durch den Rauch empfunden. Böhm?" Nein." Und Sie auch nicht, Noscr?" Ich auch nicht." War dcr Rauch dcnn so arg?" Na, ein bischen viel Rauch war schon drin," sagte Böhm." Warum habe Sie nicht das Fcn sier gcöfsnct?" Mich gcnirte eben dcr Rauch nicht, abcr Helmert mag wohl ein bischen empfindlicher sein. Er schlug die Thür gleich wieder zu und sagte: .Hier ist ja ein schauderhafter Qualm.' Taun ging er wieder nach seiner Abtheilung zurück." Sie rauchen selbst nicht, Helmert?" O doch, abcr nur, tvcnn " Nun?" Wenn ich von einem Passagier eine Cigarre geschenkt bekomme." Warum nur dann?" Wenn man starke Familie hat, Herr Kommssär. so bleibt für Eigarren nicht viel übrig." Können Sie nachweisen, daß Sie während dcr Vcrübung dcr That in einer andcrcn Abtheilung waren?" Nein um Gcttcs wl.lcn, Herr Kommissär, Sie glaubcn doch nicht etwa, daß ich a dcm Morde bcthciligt sein könnte?" Ich glaube vorläufig noch gar nichts und suche nur nach Merkmalen, die micl. ans die Spur des Verbrechers führen könnten. Hiclte ich Sie für den Schul digcn, so würde ich Sie sofort vcrhnf ten. Aber besser wäre es, Sie waren in dcm Ticnstkoupe geblieben." Er betrachtete Helmert scharf. Tie Bestürzung desselben war sichtlich stark, aber auch unter solchen Umständen nur zu natürlich. Es ist gut. Sie können jetzt sämmt lich nach Hause gchcn," wandte sich Kaspary zu den drei Schaffnern. Sie, Helmert, müssen vom Tienst dispensirt werden, da es sehr leicht möglich ist, daß weitere Befragungen nothwendig wcrdcn. Keiner von Ihnen darf ein Wort über die Sache sprechen." Tie Schaffner gingen. Kaspary schrieb rasch einen vorläufigen Bericht nieder, in welchem er verlangte, daß Helmes von einem tüchtigen Beamten in möglichst unauffälliger Weise be obachtct werde, und daß die beiden ein jährigen Eardcdragoner vcrnommcn würden, ob sie auf der Fahrt irgend ctwaS Auffälliges wahrgenommen hät ten. Tann fuhr er in Begleitung Wcs ncrs mit dcm Frühzug nach Rctschin. Soll ich dc Polizeibcamte holcn. dcr dcn Bahnhofsdiinst hatte?" frug Wcsner, als sie dort aussiicgcn. Zn welchem Zweck?" ES wäre doch möglich, daß er auf eigene Faust Nachforschungen angestellt und etwas ermittelt hätte." Tas glaube ich kciiy'v Immerhin können Sie eS versuchen. Stellen Sie sich ihm aber nicht als Beamter vor; man kaun nicht wissen, ob er reinen Mund hät, und ich möchte nicht, daß , man hier von unserer Anwesenheit er fahre. Sagen Sie ihm, Sie wären Zeitungoberichlersiatter. hätten von dem Morc gehört und wollten Ihrem Blatt genauere Nachrichten senden. Lassen Sie im Nrthfall ein paar Flaschen guten Wein auffahren, um ihm die Zunge zu leisen, aber nur dann, wenn Sie merken, daß er wirklich etwas weiß; sonst halte Sie sich nicht mit ihm auf. Mit mir bringen Sie ihn unter keinen Umständen z,!s,mcit. ichwill nichts .:; lt r. i s.;i:..ir 5'.;."j.i,en cauj nur eine Vii;ni:iig täte." cchiiii, .u JiiiM-.inallcr.iiiiiffär." .Eriniiteln Sie sodann, cl mit dem Naebt;ug angetommene Fremde hier irgendwo atgcjiiegcn sind." TaS wird nicht schwer hallen, de-r Crt ist nur klein." .Beichranken Sie sich nicht auf die Gastbauser. suchen Sie auch zu ersah reu. ob sonstwo jemand Fremdes ange kommen ist. sobald diese Nachsorschun gen beendet sind, liessen Sie mich hier wieder." Im Wartesaal?" Nein, das konnte auffallen." Wo dann?" Aus dem Wege vom Bahnhof zur Statt. Sie werden mich schon irgendwo sehen." Schön, Herr Kriminalkommissär." Meinen Titel dürfen Sie von jetzt an auch nicht mehr nennen. Ich lißk Schulze, verstauben?" Jawobl. Herr Schulze." Oiril. Gehen Sie seist." Während Wesner seine Nachsorschun gen begann, begab sich Kaspary zu dem KrcisphysiknS und ließ diesen mit dcr Milihriluua. daß cS sich um eine ünßcrst wichtige uo dringende amtliche Angelegenheit handl.', wecke. Er ent schuldigte dicS dann, theilte dem Kreis philsiknS mit. um was eS sich handle, und srug, ob derselbe sich vielleicht er innere, mit wem er in der Nacht zufam men nach der Stadt gegangen sei. Hinter mir kam ein einzelner Herr, auf den ich nicht Acht gegeben habe. Vor mir gingen zwei Andere." Zusammen?" Nein, jeder einzeln." Können Sie diese vielleicht einiger maße n beschreiben?" Einen von ihnen habe ich bci dem Licht einer Laterne znsällig gesehen; es war ei ganz junger, bartloser Mensch. Er hatte einen kleinen, wci chcn, schwarze Filzhnt ans." Wie war er sonst gekleidet?" Ich habe darauf nicht Acht gegeben ; ich war ziemlich müde. Nur das weiß ich noch, daß er helle Beinkleider und einen ebenfalls hellen Eommerüber zichcr trug. Ii. richtig, ein kleines Stückchen hatte er anch in dcr Hand, mit dcm er bisweilen in dcr Luft herumfuchtelte." Wcitcr wissen Sie nichts von ihm?" .Nein." Und der Andere?" War dunkel gekleidet, groß und breitschulterig." Sein Gesicht habcn Sic nicht gc sehen?" Nein." Auch sonst ist Ihnen an dcn Beiden nichts aufgefallen?" Nein, nicht das Mindeste." Wohin gingen sie?" Sie bogen rechts ab, ehe ich on meine Wohnung kam, und gingen die Lauge Gasse hinauf." Sind dort Gasthöfe?" Nein." Viele Häuser?" Anch nicht, nur noch einige , kleine, Gebäude." -Wer wohnt dort?" yt Meist Ackerbürger und einige Handk ' werker." Tann ist die Gasse anch nicht schr belebt?" Nachts ist sie ganz öde." Aus dcr Stadt waren die Beiden dohl nicht?" Kaum dcr junge Mann bestimmt nicht." Sie hätten ihn sonst gekannt?" Gewiß, ich bin schon länger als zwanzig Jahre hier." Wohin kommt man, wenn man die Lange Gasse rechts wcitcr rcrfolgt?" Nach Raucndorf." ; Wie weit ist es bis dahin?" i Eine schwache Stunde." Könnten die Beiden wohl von dort zewcfcn sein?" Tas ist auch kaum anzunehmen; ich würde sic dann wahrscheinlich anch gekannt haben, denn ich komme ost nach Raucndorf." Und hinter Raucndorf?" Theilt sich dcr Weg ; rechts geht es nach Rustcl und links nach Rollau." Könnten sie wohl von dort gewesen fein?" Auch das ist unwahrscheinlich. Rustcl und Rolla gchörcn anch noch z mci nein Bezirk; ich Hütte sie dann wohl auch gekannt. Wollten sie aber noch wcitcr, etwa nach Zicman, dcr nächsten Stadt, so hätten sie wohl schon auf der 'K dortigen Etation dcn Zug verlassen." Sehr richtig. Wo dct Hcrr gcblie bcn ist, dcr hintcr Ihnen ging, wissen Sie nicht?" Bestimmt nicht, denn ich hörte seine Schritte nicht mehr, als ich an dcr Lau gen Gasse ankam. Wahrscheinlich ist er in einen dcr Gasthöfe gegangen, die an der Bahnhofstraße liegen." Ticsc Vermuthung bestätigte sich durch dcn Bericht Wcsncrs, dcn Kas pary, nachdem er den Kreisphysikus der lassen hatte, in der Bahnhofstraße nach kurzem Warten traf. Ter Fremde war ein dcm Wirth seit langcn Jahrcn be ; kanntcr Geschäftsreisender. In den ! übrigen Gasthdfcn war in dcr Nacht ! Niemand abgcsticgcn. Ter städtische , Polizeibcamte hatte sich um die Auge- lcgcnhcit gar nicht weiter gekümmert.' jj Um so besser," meinte Kaspary. Ä T;?,. i,,t ,..,.,..r,-.. n t 5 -oiii- -(.ine unuiiuui ii meiie, ni-j e sie Nützen. Jetzt nach der Langcn I Gas'c." Ticsc führte ziemlich parallel mit der Eilcnbahn. Wären le nach der ent gcgengcsctztcn Richtung gkgangcn." meinte Kaspary, so könnte ich mir das'' besser erklären." Tarf ich sragcn, warum?" Tcukcn Sie an die Rcisetusche." Sie meinen, daß sie diese ans dem Fenster geworfen und dann aufgesucht hätten?" Tas wäre anzunehmen. Sind sie aber nach dicscr Richtung gcgangcn, so löniitc dics wohl geschehen sein, um uns irre zu führen." Vielleicht sind sie wieder umgekehrt?" Tas ist auch kaum anzunehmen, dcnn cS konnte aufsällig werden, wenn sie zum zwcilcn Mal bci Rächt die kleine Stadt passirtcn. Abcr sehe Sie dort." Was denn?" r