Grana?' I'on st. . vu i i et) war auf einer -itnir tn Deut Theilt unlcTCä listrittcs beg,riftfti. der an Bufutoliinb arctiit und wie dieses gebirgig ist. ?ie Reise, unternommen, um i'aub und Leute kennen zu lernen. dauerte niedrere Zeae und ich hatte für ieden lau ein recht langes Pro gramm gemacht, um recht schnell fertig iu werden. Es war schon einigermaßen spät am Nachmittage. als ich am letzten '-tage von einer starrn wearitt. die von der nächsten durch einen hohen Bergzug ge schieden war. indes; einen Paß, in der Landessprache Nel" genannt, belaß. der allenfalls zn Pferde pas,irbar war, Die üblichen Warnungen, daß es eigens lich schon ui spät sei. 'blieben wie ge wohnlich unbeachtet und ich warf mich auf's Pferd, um der Beschreibung zu solar in reiten. Richtig erreichte ich den Sattel zwi- schen zwei recht hohen Bergen und hielt mich dann in halber Höhe des rechts. seitigen auf einem schmalen Saum Pfade, viele hundert ftuß über dem jetzt sichtbar werdenden Zhale. Tann schwenkte der Weg plötzlich rechts ab. und ich befand mich in einem höher ge legenen Seitenthal?, einer Art Wiese, wo es zu meinem Schrecken schon ziem lich dunkel war. Nach einiger Zeit er reichte ich Kaffernhütten und suchte die Bewohner durch leld und gute Worte zu bewegen, mich nach der er wähnten Aarm zu bringen, was indeß vergeblich war. Alles was ich erhielt, war eine Beschreibung des Weges, die mir indeß nicht viel nützte und aus der ich nur so viel entnehmen konnte, daß ich ungefähr die Richtung erfaßt hatte. Also zog ich los. Es fing an zu regnen und der Weg war sehr schlüpf rig. Zwischen kleineren Bergkuppen entlang reitend kam ich dann wieder auf eine ähnliche Hochwieie, die mir wohl geeignet schien als Wohnsitz für einen Bergbauern. und ich schrieb es nur dem hier herrschenden dichten Nedtt zu. daß ich das Haus nicht finden konnte. Ich stieß auf einen Kraal und sah eine Menge Pferde umherlaufen, die mir doch ein sicheres Anzeichen zu sein schienen, daß hier Menschen sein müßten. Aber ich konnte kein Haus sehen. In der Mitte dieses Hochthales be- fand sich eine kleine Erhöhung, und ich ritt rund um diese herum, jeden Augen blick erwartend, das nun schon heiß er sehnte Reiseziel zu finden; allein hier war wirklich kein Haus. Keilt Rufen, kein Schreier, wurde bnintwortet, und nach einem Aufenthalt von reichlich 20 Minuten setzte ich meine Reie in völli aer Dunkelheit fort. Mir war deutlich, daß ich den eigentlichen Weg verloren hatte, und ich beschloß, mich jetzt über haupt nicht mehr mit dem mir verleide ten ffarmhaus aufzuhalten, sondern direkt die Richtung nach dem Dorfe ein- zuschlagen, d. h. den Weg oder einen Weg in die Ebene zu suchen, von der ich jedenfalls nicht weiter als eine Stunde entfernt sein konnte. Da diese Richtung zugleich in der direkten Fort setzung meiner bisherigen Reise lag, so war dies entschieden der einzig vernünf tige Entschluß, denn hier bleiben konnte ich nicht, es war zu naß und zu kalt, und ich hatte nicht? bei mir, als einen Regenmantel. In einer warmen Som mernacht hätte ich mich schon auf dem Boden ausstrecken und Helles Wetter abwarten können. Ich ritt also weiter. Gerade vor mir war es tief schioarz: dies, dachte ich, ist ein Thal, zu beiden Seiten konnte ich zwei hohe Berge unterscheiden. Weiter konnte ich nicht viel ausmachen, fühlte aber, daß wir in eine Senkung kamen. Anfangs war der Boden felsig, mit Blöcken übersäet, und ich mußte im Schritt reiten. Das Pferd ließ sich öfter einen oder zwei Fuß geschickt her abgleiten, und ich war soweit ganz zu frieden, denn Alles zeigte an. daß wir auf dem Wege zu Thale waren, wie ich beschlossen. Plötzlich stand das Pferd wie ange wurzelt. Ich glaubte, es sei von den Anstrengungen matt geworden und gab ihm ärgerlich die Sporen. Vergebens. Ich gab ihm einen starken Schlag mit der Reitpeitsche: kein Erfolg. Ich kom binirte beide Mittel mit größter Ener gie, Alles nutzlos! Da muß doch wohl etwas sehr der kehrt sein," vermuthete ich und stieg vorsichtig ab. Neben dem Pferde stehend, befühlte ich es: Alles in Ord nung. Tann untersuchte ich die Um gebung und jetzt erst ging mir ein Licht auf über die vermeintlichen Kaprieen des Gaules: unmittelbar vor uns schlug ich mit der Peitsche, die mir bei solchen Forschungen als Hilfsmittel diente, in ' die Luft statt auf den Boden! Ich er- tastete vorsichtig den Rand des Ge steines, auf dem wir standen, und fühlte vor uns mit dem Arme freie Luft. Mich links, wo der Boden sich allmäh lich senkte, vorsichtig herabfchiebend, ge langte ich auf ebenen Grund, der wenigstens zehn Fuß tiefer war, als das Pferd. Hätte ich ein Vollblut gehabt, so wäre es vielleicht muthig herabge fprungen und wir alle Beide zerschmet tert worden, denn der Felsen war hart wie Eisen. Vom Reiten hatte ich einstweilen ge nug: ich leitete das Pferd vorsichtig etwas rückwärts aus der gefährlichen Stellung und führte es. bis wir nach iT2t!id;cr Kitt im rcistajt. I kl'rzcr Zeit auf weichen ("rund lamen. d-r ziemlich treu war uno unie: a'icr stand. Hier stieg ich wieder auf. mich glücklich ichätzeud. den gefährlichen Ab hang ohne Hal-drechen derunlergetoin men zu hin. Bon dickem Punkte ab. glaubte ich. müßte die Reise einfach sein, aber darin hatte ich mich getäuscht. Es dauerte nicht lange, und das Wasser wurde tiefer. Hier und da entwickelten sich kleine Reaendäche. deren Zahl und Tiefe in beängstigender Weise zunahm TaZ Pferd sank oft bis zum Bauche, wenn nicht bis an die Schultern ein. kam aber glücklicher Weise stets wieder auf festen Grund zu stehen. Oft bäumte es zwar vor diesen Löchern und Bächen zurück, aber hier aalt kein Zögern und Zaudern, ich zwang es vor wärts. Wir waren so mitten in eine Was serwildniß hineingerathen, welche kein Ende zu nehmen schien und ich fing an zu begreifen, daß dies Auf- und Nie dertauchen dem Thiere die letzte Kraft nehmen mußte, und beschloß die ganze Wiese war etwa 1000 Meter breit mich nach einer Seite durchzuschlagen. wo ich am Fuße des Berges festen Grund zu bekommen honte. Wir kamen auch wirklich rechts ganz nahe heran und ich jubelte schon, denn ich glaubte. eine Mühle zu erkennen, wenigsten ein Haus ganz nahe am Wasserrande. das hier zu einem laut tosenden Ge birgsstrome angeschwollen war. als ich zu meinem Erstaunen und schrecken sah. daß der viereckige Klumpen, der meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. nur ein freiliegender Felsblock fei und daß das den Weg kreuzende Wasser passnen zu wollen, einfach Wahnsinn sei. Es hieß einfach: Ganzes Batail- lon kehrt." - Ich tröstete mich aber in dem Gedanken, daß die andere eite höher sein müßte, und daß wir den Hauptstrom jetzt hinter uns gelassen haben mußten, schlechter konnte es nun nicht mehr werden, sondern nur besser. Ich war mir zwar bewußt, daß das Pferd nahezu an dem Ende seiner Kräfte angelangt sein müsse und nahm mir vor, ihm sofort, wenn wir aus die sem Moraste errettet wären, eine große Ruhepause zu gönnen. Tie ganze schreckliche Strecke machten wir mit dem Muthe der Verzweiflung noch einmal glücklich durch und unser streben war mit Erfolg gekrönt: es wurde trockener und trockener, wir hat ten auf der linken Seite des Thales festen Grund, der gefährliche Moorboden war überwunden! Ja. vor uns tauchte sogar etwas Schwarzes auf, etwas Langes, Dunkles, das sich beim Näher kommen als eine Gartenmauer aus wies! Instinktiv schoß das Pferd vor aus. Wir flogen die Mauer entlang, bis wir beinahe gegen ein Haus prall ten. Das war Hilfe in der Noth! Mit einem Seufzer der Erleichte rung entglitt ich dem Sattel und pochte an die Thüre, neugierig, zu sehen, wer hier wohl wohnen könnte und was die Leute wohl sagen würden. Die wür den erstaunen' Die Thüre that sich nun auch auf. aber das Erstaunen war ent schieden am größten auf meiner Seite, denn vor mir stand derselbe Bauer, des sen Haus ich den ganzen Abend gesucht hatte! Er nahm mich nach Landeszewohn heit gastfrei auf. wir besorgten das Pferd, und dann mußte ich beichten, wie ich in solch unbeschreiblichem Zu stände und zu solch nachtschlafender Zeit hierher gekommen sei. Zuerst hatte ich den Glauben zu zerstören, daß ich aus der Ebene käme. Daß ich aus den Bergen kam, wollte man mir an fangs überhaupt nicht glauben, da das nur ein Ortskundiger uud dann kaum bei diesem Wetter, bei dieser pechraben schwarzen Nacht fertig bringen könnte; ich beschrieb aber die Farm und die Leute, die ich Nachmittags verlassen, so genau, daß aller Zweifel schwinden mußte. Nun," sagte mein Wirth, es ist wirklich wahr, aber was für einen Weg sind Sie denn eigentlich gerit ten?" Ich beschrieb Alles haarklein und er nickte immer zum Zeichen, daß er mei nen Bewegungen folgte. Ich sah, er machte große Augen, ließ mich aber er zählen. Als ich jedoch mit der Bemer tung schloß, dieser Weg sei doch einfach schauderhaft, sagte er: Das ist über Haupt kein Weg gewesen. Sie waren einfach verirrt und haben nur die Rich tung so ungefähr gehalten. Durch die Kloof (den oberen felsigen Theil des Thales) und durch die Vlij (die Wiese) führt überhaupt kein Pfad, und wenn Sie die Gegend bei Tageslicht sehen könnten, würden Sie Jeden, der von dort oben nach hier unten zu Pferde herunter wollte, einfach selber für der rückt erklären. Es ist überhaupt ein Wunder, daß Sie sich in der Kloof nicht todt gefallen haben und in der Vlij nicht ertrunken sind und so was ist mir überhaupt noch nicht vor- gekommen! Nur keine Ueberraschnngen. Eine h.'iicre Geschichte von a. Th iem e. Stör ich, Männchen?" Nein, Mutter, was giebt's denn?" Ach. ich habe Dir einen Vorschlag zu machen. Tu weißt, in 14 Tagen ist Roberts Geburtstag, und wir wissen noch nicht, was wir ihm schenken." Hast Tu was gefunden?" Ach ja," antwortete sie, indem sie neben den Stuhl des alten Herrn trat und schmeichelnd die Hand auf dcs Gat ten Schulter legte. .Ich habe eine berr liche Idee aber freilich. Du liebst ja die Ucberraschungcn nicht " Rentier Werner fufcr i:i die Höbe. Nein. Eva. icd liebe sie nicht, und Tu weißt, daß ich allen Grund dazu habe. Wenn Deine Idee auf einer lieber raschung baiirt. so hänge sie nur gleich in Deinen Jdeenschornstcin, ich mag da nichts davon hören." Aber wa hast Tu denn gegen die Uedcrrafchungen?" fragte Werner Freund, der Eiscnbahnsckrctär Eün ther. der. wie gewöhnlich, zur Parthie Schach erschienen war. Ich meines theils kenne qar nichts Schöneres Vorige Weihnachten zum Beispiel sitz ich so griesgrämig in meinem Wittwer asyl. denk' an die Festfreude Anderer und hadere mit dem Schicksal da öffnet ftch plötzlich die Thür, herein tritt mein Max, den ich seit drei Jahren nicht gesehen hatte. Herr Gott, war das eine Ueberraschunq!" Ach ja, so was kommt ja auch hin und wieder vor," antwortete Werner grollend. .Aber wir haben traurige Ersahrungen mit ueberraschnngen ge macht.' AIs ich als Bräutigam Psing sten meine Braut in Weimar über raschen wollte, fand ich das Nest leer sie war zu mir nach Frankfurt gereist, um mir auch ihrerseits eine frohe liebe raschung zu bereiten, und als ich um gcycuo zuruasayre. um mit ihr in Frankfurt zusammcnzutrtffen, führt sie in Bedra an mir vorüber, cbuifall zurückreisend. Und da ich nur die bü den Feiertage Urlaub hatte, sahen wir uns natürlich überhaupt nicht. Hab ich ix nicht die Geschichte schon ex zählt?" Na ja, das war ja Pech, aber trotz dem washabcn Sie denn eigentlich vor. licve tfnni Werner k" E?a schaute bittend auf ihren Gat ten. Sie wissen. Herr Günther, Robert war in seiner -tudienzcit etwa stürmisch " Jugend hat eben nicht Tugend" vemerkle der Oauösreund lächelnd. Aber meist um so mehr Schulden" brummte der Rentier. So ist's", berichtete Frau Eva mit gutmüthigem Lächeln. Tcr Jung, Min c;ryiuocn gcmaeyr seiiocm in er ja die Bravheit selbst geworden uud hat einen Theil abgezahlt 800 Mar! sind s aber immer noch der Glüu bigcr ist der Bankier Willberger. Robert hat schon vor einen paar Jahren seinen Assessor gemacht, er ist gut anaeschrie den beim Präsidenten, und seine Ernen- nung zum Amtsrichter steht bevor. In einigen Monaten will er hcirathen. Sie wissen ja. die Tochter des Postrath Adler, ein hochgebildetes reizendes Mädchen. Ta möchten wir doch nicht gern, oajz er mit Schulden ,n die Ehe geht 's drückt ihn auch so schwer, den guten Jungen. Nun dachte ich, wenn wir ihm zum Geburtstag die Freude macycn und ,hm die Quittung de Bankiers beschecren würden ich giauve. er wurde Überglücklich sein Las würde er ganz gewiß." stimmte der Hausfreund bei. Werner nickte wohlgefällig und äußerte, die Idee sei nicht schlecht. Die Freude können wir dem Jungen ja be reuen, um tfrau, aber wozu braucht's der Ueberraschung? Wir kön- nen s ihm doch vorher sagen." aiin ii oie yreuoe nur eine halbe." entgegnete Eva kopfschüttelnd Warum ihn auch nicht damit über- ra clien?" warf Günther aufmunternd hin. Ihr bezahlt die Schuld, erhaltet die Quittung, legt sie ihm hin na, nimm mir's nicht übel, alter Freund, dabei kann doch weiter nichts passiren?" a, oas yao icy oamais auch ge- oacyi " Unsinn. in diesem Falle besteht ja gar keine Möglichkeit ! Sag' mir in aller Welt, wodurch diese harmlose ueverrajcyung mißglücken sollte? Sag " Der Rentier überlegte hin und her zcy mag nun einmal nichts von ucoerra,cvungen wi'jen ein ge- orannics ino surqkct das Feuer." rief er dann aus. Herr Günther hat aber ganz gewiß recyr," jcymcichelte Frau Eva Werner. Die grauen lieben nun einmal die Überraschungen und die Idee erschien oem cuncrycrzcn so sun, im voraus malte jie sich das strahlende Gesicht des Sohnes aus, sie hätte für ihr Leben gern den Plan realisirt. Du weißt. Eva, damals haben wir uns vorgenommen, niemals wieder uns oder sonst jemand zu überraschen." Ach, das ist so viele Jahre her wir hatten uns nicht entmuthigen lassen sollen." Herr Werner mochte einwenden, was er wollte, die Alliirten denn so konnte man den Eiscnbahn-Sekretär und die rundliche Hausfrau in diesem allc wohl nennen wußten auf jedes Be denken eine Antwort; sie machten Vor- jieuungen, baten, redeten zu. bis schließlich die Festung mit einem rcsig nirten: Meinetwegen macht, was Ihr wollt", kapitulirte. So kam es, daß es am Geburtstag oes soiines im Hause des Rentiers Werner wieder eimal eine Ueber raschung gab. Werner hatte nur einen Sohn eine Tochter war schon als Kind gestorben und über ihn entlud sich denn auch an jedem Geburtstage und Christfeste das ganze Füllhorn der elterlichen Liebe. Zum letzten Male feierte er diesmal wohl im Elternhause den Geburtstag, nächstes Jahr würde ihm als ncuzkbackcnen HauS- und ?a--miüenvorsland seine junge Frau in irzcn einer Provinzstadt ten i'Saden tisch schmücken. Wehmüthig war es der Mutter zu Muthe. alS sie. hieran denkend, den -ohn an den Geburtstagstisch führte. Tcr Vater st.?!id schmunzelnd hinter ihnen, er fand jetzt selber Gefallen an der Idee und blickte gespannt auf das leuchtende Antlitz seines Einzigen. Was denkst Tu wohl. Robert, wa sich in diesem Kouvcrt besindet l" fragte lächelnd nran Eva. indem sie ihrem Liebling eine elegante Enveloppe über reichte, auf welcher sie mit freudezittcrn der Hand die Widmung geschrieben hatte: Meinem theuren Robert zum I. November." Ter junge Mann lachte. Gewiß etwas recht Gute?, denn es kommt von Euch." versicherte er in herz lichem Tone, dann öffnete er das Kou vert und entnahm demselben ein mit wenigen Zeilen beschriebenes Blatt Papier. Quiltung: Ich bescheinige hierdurch den Empfang." las er mit halblauter Stimme plötzlich hielt er erschrocken inne und rief mit allen Anzeichen der Bestürzung: Herr Gott. Ihr habt Ihr habt ,ür mich die 00 Mark Ja. Robert." bestätigte entzückt die Hausfrau. Hier ist der Schuld- schein!" Und der der Bankier hat das Geld von Euch genommen V Natürlich, warum denn nicht?" warf der Rentier ein. indem er den Sohn vci wundert anschaute. Tcr Assessor strich sich bedenklich den -chnurrbart. Warum sott er es nicht nehmen ?" wiederholte der Vater, dem bereits die Ahnung eines neuen Mißgeschicks aus dämmerte. Wen er es säurn einmal von mir genommen hat," antwortete Robert erregt. Oder vielmehr noch einmal. denn Ihr seid mir zuvorgekommen Ihr müßt wissen, liebe Eltern, daß ich im letzten Jahre mich der größten Spar samlcit oesieiLigkc, um in der age zu sein, in mein neues Amt und in meine Ehe ohne Schulden einzutreten. Mein Vorhaben ist wir gelungen, gestern Abend habe ich die Forderung Willba gers beglichen, und heute wollte ich Euch mit leiner Quittung überraschen." Tie verwünschten Ueberraschun- gen," räsounirte der Rentier zornig Ta hast Tu's. Eva." Aber ich begreife nicht, wie der Will- berger dazu kommt, die Summe zwei mal einzustreichen!" jammeitc die ent tcuschte Frau. Ich auch nicht. Ich will auf der Stelle zu ihm hin." rief der Solrn -cht hier die mir ausgestellte Quit- tung." (ir nahm diese aus seinem Taschenbuche und reichte sie dem Vater. Allerdings dieselben Schriftzüqe die gleiche Unterschrift," knurrte dieser. Was dem nur einfällt er muß doch das Geld wieder herausgeben." .Tarum tonnte er mir den Schuld- schein also nicht aushändigen," knirschte der junge Mann. Er hätte ihn bereits Euch gegeben, und mir log er vor, er hätte ihn nicht gleich zur Hand und wollte ihn morgen nachsenden." Draußen klingelte es. Postrath Adler, der künftige Schwiegervater, wurde gemeldet. Mit vergnügtem Ge sicht erschien der würdige Herr im Zim mer und begrüßte herzlich die Anwesen- den, dann trat er auf Robert zu, nahm ihn bei Seite, flüsterte ihm einige Worte in's Ohr und überreichte ihin dann ein Papier. Was. liebster Papa. Tu hast auch Tu " murmelte der Assessor entsetzt. Was was ist denn?" stotterte der Postrath verwirrt. Robert ballte zornig die Faust. Willberger. dieser Schurke bat sich dreimal die Schuld bezahlen las- en." rief er empört. Denkt nur. liebe Eltern, mein lieber Schwieger vatcr hat mir ebenfalls durch Be gleichung des Rests meiner Verpflich- tungen, die ich ihm nicht verheimlichen u dürfen glaubte, eine Geburtstags- Überraschung bereiten wollen. Hier bringt er mir die Quittung Rum- mer drei. Schwiegervater und den Schuldschein will ihm Willberger eben- alls morgen zuschicken hahaha." Nachdem der Postrath sich durch Prüfung der übrigen Quittungen von der Wahrheit des Vorfalls überzeugt, war auch ihm die Sache außer allem paß. Das ist ja ein Betrug sonder- gleichen!" Ich will sofort zu Willberger und lyn zur Neoe neuen, erklärte Noveri, nahm Hut und Mantel und eilte fort. Nach einer halben Stunde kehrte er athemlos zurück: Ter Schurke, der Gauner!" Nun. was ist mit ihm was agt er?" fragten alle voll Spannung. Gar nichts sagt er er ist in der- gangener ncacnt durchgevrannt!" ncs Robert wüthend. So ein Betrüger. o ein Erzlump, darum hat er das Geld ruhig eingesteckt zum Reisegeld kam es ihm gerade recht!" Ich habe mir gleich so etwas qe- dacht!" sagte Herr Werner resignirt. Mit den dummen Ucberrajchunqen richtet man nichts wie Unheil an. Nummer zwei ist uns noch theurer zu stehen gekommen als Nummer eins. Hättest Du mir gefolgt. Eva und Tu. Robert, merke Tir s auch und auch Sie. lieber Rath, werden gut daran thun: Nur keine Ueberraschun- gen! Tas ist mein durch bittere Ersah, rungen erworbener Wahlspruch und soll es bleiben! Ta Willberger nach wenigen Zagen benils ergrinci: wurde und man den größten Zheil des von idm mitgcnom. rncnni (nlces noch bei ihm vorfand, erhielten die Betrogenen über dreivicr tcl ihre? Eigenthums zurück, der Scha ben blieb aber immer noch groß genug, um daZ Ereigniß ihrem i!cdachtniß mit Flammenschrist einzuprägen. Als der Rentier den Verlust in sein Konto buch eintrug, stieß er einen Seufzer aus, dann schrieb er mit zorndedendcr Hand die Worte in die dafür bestimmte Rubrik: November 19. Eine mißlungene Ge burtstagsüberraschung für Robert. . . . 123 Mark. Tas Abenteuer eines Bettrauenö seligen. Auch die Vertrauensseligen werden nicht ille. So wurde ein in Paris weilender Engländer neulich Abends das Opfer eines weniger originellen, als wirksamen Gaunertricks. Besag tcr Gentleman, ein Mr. Thomas Swidson, schlenderte gelangweilt den Boulevard des Italiens entlang, als er plötzlich von einem Herrn angeredet wurde, der vorgab, ihm vor kurzem in Londcil vorgestellt worden zu fein: Tcm Endlandcr war es auch so. als hätte er das Gesicht schon einmal ge sehen, uud da ihm eine kleine Zerstreu ung sehr erwünscht kam. ließ er sich die Gesellschaft dcö lustig plaudernden Franzosen gefallen. Tiefer erhob sich nun, ihm ein ganz neues -chreckens museum zu zeigen. Erfreut nahm Mr wioion den .'Vorschlag an. und man bog in eine stille Nebenstraße ein Kaum hatte man hundert Schritte zu rückgclcgt. als ein vorübergehende Individuum dcm Engländer mit einer schnellen Bewegung ein Päckchen ge tokcncn Pscners in das Ge ucht chlcw dcrte Tas beißende Pulver blendete den Ge troffencn dermaßen, daß er nichts schen konnte, und laute Schmcrzcnsrufe aus stoßend, schlug er um sich. Ehe sich die Aufmerksamkeit der Pananten auf den Vorfall lenkte, wurde Mr. Swidson von seinem Begleiter in die Wohnung eines Portiers geführt und hier gab man ihm Wasser, damit er die schmcr zcnden Augcn auswaschcn konnte. Te liebenswürdige Franzose eilte dann fort um aus der nächsten Apotheke ein Lin derungsmiticl zu holen. Er kehrte natürlich von dem Samaritergange nicht mehr zurück, und mit ihm war auch das Portefeuille des Englishman mit 300 Franks Inhalt verschwunden Ter zahme Kuckuck. Aus den großen Tagen der Völker schlacht bei Leipzig veröffentlichen die Leipz. N. N." olqendcn Borfall: In der Schlacht bei Möckcrn (16. Oktober lbld) bemerkte bei einem AnqriNe w Mccklenburg'Strelitz'schen Husaren-Re giments der Husar Timm, wie zwei französische Ossiziere zu Pferde das all gemeine Getümmel benutzen und siel auf die Seite machen wollten. Schnell folgte er ihnen, ritt den Einen nieder und hieb auf, den Andern ein. Da sah er aus dem Overrocke des feindlichen Offiziers etwas hervorblitzen, das Jener ängstlich festhielt. Ein geschickter Hieb zwingt den Franzosen, loszulassen, ein goldener Gegenstand fallt auf die Erde. während sein Besitzer davonqaloppirt, und Husar Timm hebt getanen seine Beute auf und betrachtet sie. Erstaunt ruft er: Kik den Kuckuck!" Es war ein goldener Adler der französischen Kaiser- garde. der einzige, der in der Völker- chlacht in die Hände der Verbündeten fiel. Als Timm zum Regiment zu rückgekehrt war, ließ er seinen Kuckuck von den Kameraden bewundern, bis ein Offizier aufmerksam wurde. Timm. was hast Tu da?" To Befehl, Herr Leitnant, nen Kuckuck aus Mijjing hab ch nen franzichen Offeziehr afgenah- men. Zeig mal her, Timm! Da ist ja gar kein Kuckuck, Timm! Tas ist ein Adler der französischen Kaiserqardc Wenn Tu heute Abend noch lebst, mel- best Tu Tich bei mir!" .imm kam wohlbehalten aus dem Schlachtenge- tümmel, meldete sich und wurde mit sammt seinem Kuckuck" zum alten Blücher geschickt. Dieser lobte den Hu saren ob seines guten Fanges und ver- sprach, höheren Orts Meldung zu machen. Dies geschah beim Einzüge in Leipzig am 19. Oktober. Tiinm wurde dem Kaiser Alexander und dem Könige Friedrich Wilhelm vorgestellt, und sein Kuckuck" ging in dem glänzenden Ge folge von Hand zu Hand. Timm aber brummte: Nu, aS (da) ick den Rab- Vogel (Raubvogel) tamm (zahm) makt häv. ,nu mögt ju (ihr) em wol ut de Finger huppen laten; vorvorgistern härrer (hättet) ju dat schallen blieben (bleiben) laten met em to speelen?" Besserer Lmpfang. 1. Soldat: Sich, wic lieb mich meine Anna hat. die winkt schon mit dem Tafchentuch!" 2. Soldat: Meine Jette hat mich noch lieber! Wurst!" Tie winkt mit einer Unpassende Galanterie. Junger Mann (sich erhebend): men Sie Platz, mein Fräulein!" Nch- Fräulein: Ah, das ist galant von Ihnen!" Junger Mann: O, ich lasse jedes Mädchen sitzen." Hujnfj. Arzt: ?un. schluckt Ihr Mann Ei4. wie ich vcrordnct bade?" Frau: .Ja. es muß aber gefrorenes Bier sein!" c5ekl,ch, Sie: So, jetzt sind wir vor dem Altare sür'S Leben verbunden. Arthur." Er: Ja für eine lange, lange Zeit." Aba! A: Sie haben also für Ihre Frau Eigarrctten besorgt? Mit Mundstück?" B: Ohne; sie bat so schon ein gutes Mundstück." Nlerkwürdig. Förster (ein Buch in der Hand): Ta schickt mir mein Sohn aus der Stadt ein Buch über Jagdwesen, aber cS ist ganz neu! Er weiß' doch, daß ich das Aufschneiden nicht leiden kann." Abzcn'unken. Schneider: Ihr Hund knurrt mich so verdächtig an; beruhigen Sie ihn doch!" Student: Nehmen Sie nur keine Rechnung heraus, das Vieh kann näm lich kein Papier schen." schlechtes Zeichen. Tiencr (zum Kollegen): Warum hast Tu dcnii die Stelle bei dem Gra fen nicht angenommen?" Weißt Tn, wie ich hinkam, sah ich zufällig einen ganz verrosteten Kork zicher am Nagel hängen, und das hat mir nicht gefallen!" Ante ?lntwcrt. Junger Mann: Ach. mein Fräu lein, ich möchte Sie so gerne einmal ungestört sprechen, wie fange ich das an?" Fräulein: Fragen Sie die Mama!" In der schule. Lehrer: Was ist eine i Schüler: Wenn das Schande?" Vier schlecht ist. so ist es eine Schande." Lehrer: Wer sagt das?" Schüler: Mein Vater!" 3'" Eifer. Hausirer: Kaufen Se dieses aus gezeichnete Flcckpntzmittcl!" Herr: Ich habe ja keine Flecke im Gewände!" Hausirer: Kaufen Sc nur, die Fleck' werden schon kommen beim Ge brauch!" Starke Ziimuthiliig. Herr: Gestatten gnädige Frau noch den nächsten Walzer mit Fräulein Tochter?" Mutter: Entschuldigen's. aber mei' Töchter! muß jetzt mal a wcngerl aus- rasten, tanzen's halt derweil den Wal zer mit mir." lieber Besuch. Dame: Nun, was sagten die Da- men, als sie ihnen antworteten, ich fei nicht zu Hause?" Dienstmädchen: Sie lächelten un- gläubig." Dame: Diese Frechheit, mir nicht zu glauben, wenn ich sage, daß ich aus gegangen bin!" verzeihlicher Irrthum. Blinder Bettler (der von einer Frau mit schnarrender Stimme eine Gabe erhält): Tanke schön, Herr Haupt mann!" (Ein Bedauernswerther. Der Müller hat wohl eine schlimme Frau gekriegt?" Ja, schon dessen Honigmonat war sauer." Begreiflich. Ist es wahr. Herr Professor, daß Sie um Gehaltserhöhung eingekommen sind?" Prosessor: Ja, um eine Schirm- Zulage!" lcimgcschickt. Parvcnusgattin (bei einer Differenz mit ihrem Gatten): Moritz, ich werd' Dir gleich die Zähne zeigen!" Er: Laß sie drin!" tvechselwirkling. Sie sind wegen Ihrer Schwicqer- mutier von Hause wcaaercist?" Ja, die trieb mich so in die Enge. daß ich das Weite suchte." So schön! Freundin: Karoline, ist Dein neuer Mantel schön?" Ehefrau: Na, ein halbes Dutzend Mal darf sich mein Mann dafür be- zechen. Die Laibe der Treue. Junge Frau: Wic Arthur, Du willst mir das blauscidcne Kleid nicht kaufen, und hast mir doch ewige Treue geschworen!" Ucberschrcitung. A: Donnerwetter, waren Sie aber gestern bezecht! Wo waren Sie denn igentlich." B: Ich war zu einem Glase Bier eingeladen." Zur Bequemlichkeit. Großartig, diese neuen Häuser! Wasserleitung, Telephon, Kanalisa tion, elektrisches Licht ja. sogar die Gläubiger hab' ich im Haufe."