v. ;;;: von (Mm Amte !!, ES ist ruhig und still im flranten zimmcr. Tir Lampe steht auf dcm lisch in der dt und ein grüner Tckirm beschattet das Liebt, so daß es den Kranken nicht belästigt. Aus einem anderen lisch heben Medizin flaschen. Oilaier und sonstiges, was die Wabe eines Krankenlagers verrät. Ter Kranke, ein Mann von einigen fünfzig Jahren liegt ganz still und hat die Äugen geschlossen. Ter Tod hat schon seinen Stempel auf sein abgc. zehrte?, farbloses Besicht gedrückt, doch das Morphium hat seine legten Stun den schmerzfrei gemacht und ihm den be täubungsahnlichcn Schlummer gegeben, der ihn nnmcrUich und unbewußt aus dem Lebe hinüber in's Reich des Todes gleiten lassen soll. Seine Frau sitzt im Nebenzimmer. vo es ganz dunkel ist bis auf den schwachen Streifen gedämpften Lichtes, der auZ der Krankenstube durch die halboffene Zhür hcrcinsüllt. In einen Lchnstuhl versunken sitzt sie und hat den Kops zurück an die Lehne gelegt. Sie weint, sie. die Willensstärke, energische Frau, die sonst selten oder nie eine Thräne vergießt Sie weif;, daß seine Stunden gezahlt sind, daß sie ihn verlieren wird, dessen Stütze sie fünf undzwanzig Jahre gewesen ist und mit seinem Fortgehen wird ihr Leben voll kommen inhaltslos werden. Ein Trost nur. ihr ganzer Trost ist das Bcwuktscin. das; sie ihm alles. alles gewesen ist. (h war arm und unbeachtet, als ihre Wege sich kreuzten. Gelehrter aus Nciauna und Anlerne. besaß er keine Mittel, feinen Studien ,ii leben. te nahm ncb seiner an. gab ihm sich selbst und ihr Vermögen, so daß er sich ruhig seinem Berufe widmen und einen beruumten und ae achteten Namen in der Gelehrtenwclt erwerben konnte. Unpraktisch und hilflos wie ein Kind, witz Hütte er ohne sie je fertig weroen ivnnen k Träumer und Phantast, der er war. weich und nachgiebig. Wie Hütte er in der harten, arellen Wirkliäzieit ohne sie vorwärts kommen sollen! Alle Hindernisse hatte sie ihm aus dcm Wege geräumt; sein Haus und seine Person hatte sie gepflegt, seinen Arbeiten war sie mit Interesse desolat, und alles. was das Praktische anging, hatte sie besorgt. Sie weife acnau. dak er hätte unter gehen müssen, wenn sie in jener Zeit nicht seine Frau geworden wäre. Und sie war froh darüber, daß sie ihr Per mögen besessen halte, denn sie wußte ganz gut. daß sie ohne dies Geld nie ihm gehört, es auch nicht gekonnt hätte. Sie aber liebte ihn. und wollte ihn dem Leben, der Wissenschaft und sich er halten. Für ihn wollte sie leben, sein Glück und seine Ehre, sein Wohl ergehen sollte ihr Lebenszweck werden. 1x ki ItnH nS. Qi(( irriirfiH siUciAi 14UU Vulu J'V vvv.. v.v.. müßig und ruhig war fein Leben der gangen, friedlich und ohne Stürme war ihr Zusammensein alle Zeit ge blieben. Er war wohl immer schweigsam und etwas verschlossen gewesen, allein sie hat es an seinem Lächeln und seinen Blicken ablesen können, wenn er zu frieden war. Wie Tu willst" Das weißt Du am besten." waren stets seine Worte ge wcsen; nnd wie sie wollte, war es auch geschehen immer zu seinein Wohl, zu seinem Glücke. Ihre Gefühle für ihn hatten alles ein begriffen, was in einem Frauenherzcn Platz hat Mutterliebe. Gattenlicbe. die Gefühle einer Geliebten, und in alle hatte sie ihre ganze starke, energische Natur gelegt. Sie hatte sich eigentlich nie Rechen schaft gegeben, wie viel sie von ihm zu rückbekam. Er gehörte ihr, seine Exi stcnz war ihre Schöpfung: ihre Pflege, ihre Gedanken waren sein in jeder Stunde ihres Lebens. Das war ihr genug, und das machte sie vollkommen glücklich. Als sie sich zuerst trafen. damals hatte er eine andere geliebt. O, sie erinnerte sich ihrer wohl, durch sie waren sie ja miteinander bekannt geworden, durch die hübsche Marie Luise, die wci ter nichts als ihre blonde Schönheit und ihre reizende Mädchcnhaftigkeit besaß ohne Begabnng. ohne Kraft, arm wie er Was wäre wohl daraus gewor- den, wenn die sich bekommen hätten wenn die sich nach langem, peinvollcm Warten gchcirathct hätten'. Nein. Marie Luise hätte nie und nimmer für ihn ge paßt, sie, die weiter nichts vom Leben kannte, als seine ideale Seite und feine Poesie. Aber man kann von Liebe und Mondschein nicht leben wie die beiden verliebten Thoren damals glaubten. Einmal hatte sie die hübsche Marie Luise von heißer Leidenschaft ergriffen gesehen, die ihre blauen Augen blitzen nnd ihre zarten Wangen glühen machte. Es war das erste und letzte Mal ge wesen, als sie von ihm gesprochen hat tcn und da hatte Marie Luise ausge rufen: Tu kannst sein Leben mit Deinem Gelde kaufen, aber seine Liebe gehört mir." Ader Marie Luise's Worte waren nicht zur Wahrheit geworden. O. sie war überzeugt davon, daß er sie längst, längst vergessen hatte. Marie Luise's Name war in all den fünfundzwanzig Jahren nicht von ihnen genannt wor den. Sie selbst wußte nur so viel, daß In der letzten Stun die frühere Rivalin noch unverhcirathct als arme Lehrerin in einer tlcincn Stadt ihr Leben fristete. Freilich alle Naturen find nicht gleich, und ihr Mann hatte nie zu denen gehört, die ihre Gefühle Ztlgcn oder gar von ihnen sprechen, aber sie war doch gewiß, daß sie seine volle ungelhcilte Neigung dc- scsscn hatte. Und das war doch ein Trost, eine theure Erinnerung, an der sie sich für den Rest ihres Lebens, den sie ohne ihn durchivandcrn sollte, sesthaltcn konnte. dann würden die Einsamkeit nnd die Leere weniger schivcr ic erhob sich und ging teile in das Krankenzimmer. Sie hatte keine Ruhe mehr, sie mußte bis zum Ende bei ihm bleiben, seinen letzten Athemzug sollte er in ihren Armen thun. Sie beugte sich über das Bett. Er war so still, er tonnte doch nicht 2ic holte schnell die Lampe heran und trat mit ihr an s Bett. Ihr chcin siel klar über sein Gesicht mit den fei neu. fast sranciihast weichen Zügen. Vielleicht war es die Empiindnng des Lichtes, das auf ihn fiel, oder das schwache Bewußtsein, daß jemand sich über ihn beugte, das ihn die Augen lidcr aufschlagen ließ. Aber die Augen sahen gebrochen aus. sie begegneten nicht dem angstvollen Blick der Frau, sondern schauten an ihr vorbei, wie in eine weite, weite Ferne, als suchten sie etwas. .. .Er bewegte seine Hand, als wollte er sie erheben aber sie sank kraftlos auf die Decke zurück Seine Lippen öffneten sich ein paar Male, als ob sie etwas sagen wollten. Sie beugte sich tiefer über ihn und näherte ihr Ohr seinem Munde. Mit Mühe brachte er seine letzten Worte her- vor. leise wie der letzte schwache Seufzer des Lebens: Bist Tu es.. ..Marie Luise? Bist Tu.. ..endlich da ?" Als die lattnche Frau eine Weile nachher das Krankenzimmer ver ließ, das zum Sterbezimmer geworden, war alle Farbe aus ihrem Gesicht ge- wichen, und sie erschien fast ebenso bleich wie der Todte drinnen auf dem Lager. schwere Heimsuchung. Residenz of John Ritsch. Esq.. Füft Ebene nier Banderbilts. Größer Neu York. Mister Editer! Mein nexte Brief wern eie wahr fchcints vun St. Louis. San Frisko, Jutäh,Hoboken,Neu Orliens,Newark oder sunst eine auslän dische wildwestliche Platz her kriege, wo vun meine Perfolger schwer ze erreiche is un wo mer sich gut verstecke kann. Ich kann es nemlich hier simpli nimmer stände. In meim Haus geht's ungefähr grad zu. al wann e kontinuetz Persormenz vum ncie Jnsän-Asscilum gegewwe wern thät. Tie Alti heult un schlägt de ganze Tag die Hünd üwwerm Kopp zcsamme un segt: Was soll aus uns wern?" oder: Wo soll des enaus? oder: Wie wern mer all des Unglück ertrage könne?" un was vergleiche auf munternde un erheiternde Redensart? mehr fein. Wann die Bell ringt, da zuckt die Alti zesamm wie e Kriminell wann die Perlics kimmt. Un dann ruft se aus: Tes is der Mail-Earrier mit erer Todesnachricht." Wann e Mann wo an unserm Haus vorbeigeht, bei Aekzident an unser Windows erufguckt. da cgt die Alt,. Ich sollt nach der Per lies schicke, dann der Mann wollt ent- weder unser Wohnung börglereise oder des Haus bei Weg of Jnzendiarism in Brand stecke. Wann Ich e leichte Aettack vum Bierhuste krieg, da kriegt se Krämpf un vun sich un fegt. Ich mißt zum Takter schicke, dann Ich hatt die Kon sumptschen. Tann segt se uff cmol wieder: John, gesteh's, Tu fihlst net gut, Tu ouckst so blatz aus Un wisse Sie. was die Riesen is vun all dem Trowwel? Ich will's Jhne sage, dann guesse thäte Se des im Lewe net. Mister Editer, un wann Se noch emol so schmart wär'n, wie net sein. Tes Looking Glüß im Bade zimmer is kaput gcschlagc worn un des bedeut Unglück. Erscht Hot die Misses Ritsch die Sach noch ziemlich icsi genumme. Tann is awwer die Misses Meyer vun der Eck drüwwe vun Jhst Neu York uf e Wisit gekumme un die Hot erst de richtige Trowwel gemacht. Nemlich felwiges Mal, wie der Misses Meyer ihr erster Mann gcstorbe is, da war aach des Looking Gläß verbroche gewese un zu dcrsclwige Zeit hätt ihr kleinstes Kind die Miesels gekriegt un ihr Hündche wer vun erer böse Nachbarin vergift worn. Un dann Hot die Misses Meyer erzählt, daß die Grocerfrau. wo früher net dran geglaabt hätt, aach e Looking Gläß verbroche hätt un genau dreizehn Woche druff wär ihr neues Silkdreß, wie sie am Sonntag Nachmittag hin gekimme wär, vun owwe bis unne voll Wageschmier (Wagcschmier is nemlich Acxelgries, Mister Editer) gewese. Mci Alti un die Misses Meyer hen sich dann zu erer geheime Konsultäschcn in des nexte Room zerückgezoge. Wie sie wieder erauSgckimmc fein, da Hot die Misses Mcvcr gesagt. Ich sollt so gut fei un sollt ihr emol mci linke Hand zeige. Sie Hot die Hand uff der innere Seid angeguckt, is lcicheblaß gcworn. Hot geseufzt un dann Hot fe mci Alti imbräft un gesagt: Poor Misses Ritsch! Sic bedaucrn mich! Ich pitli Jhne so!" Die Akt! is aach blaß geworn un Hot geheult wie e Schloßhund. Ich hen ge- fragt, was der Matter wär, awwer sie hawwe beide gesagt, des thäte se mer um kei Preis der Welt sage, no, net for e Milljen Tollcrs thäte sic des üw- wer die Lippe dringe, lieber thäte se sich lebendig in etücker verreiße loi?c, als daß se mer de wisse losse thäte. Tann Hot die Misses Meyer mit aufrichtiger Theilnahme gefragt, ob mei Jnschurcnz in Crder wär. Ich hc gcsagt. of coursc. da derzu hatt ich glci getend't. daß die cier-Jnschurenz un die neue Wohnung nmgefchriwwe werd. Tie Misses Meyer Hot awwer gesagt, es wär net die Feier-, sonncrn die Lcif-Jnschurcnz. wo sic mcine thät. Un dann is se so bö o bö dcrmit crausgctimme. daß mci Lebens linie ze kor; un in der Mitt auscnan ncr gcrisse wär un nach der Arithmetik un Rcgclderlie hätt Ich eigentlich schun vor zwei Jahr sterbe mütte. awwer länger wie drei Woche thät's uff kein ll mehr dauern. Jctz bitt Ich Jhne, Mister Editer. so e Nansen;! Wie könne nor Leit so ungebüldet sei un so e Superstischcn hawwe? Ich kann es net begreife. Könne Sie? Mit diesem Wunsche sein Ich so lang ours John Ritsch. Esq. Mister Editer! Könne Sie mir im Bricfkaste en rilciäbel Jnschurenzäd scheut ncnne? Ich möcht nemlich mci Jnschurcnz raise. Sie könnte verleicht aach im Brief, käste sage, wer der beste Spcschellist for Herzichlag. Appoplcrie un dcraleichc is. Nemlich Ich soffer in die letzte Täg (seitdem des Looking Gläß kaput ge ganie is) so an Tissincß, cspeschelli Abends un Nachts, wann Ich hcim gch. Gestern hen Ich schun so e Art Zungcschlag gehatt. Gucke Sie doch emol for Fun Ihr Lcbenslinie in der linke Hand an un schrciwwe Sie im Bricfkaste, wie lang daß se is. Bloß for Spaß, dann Ich glaad net an so Sache. Also so lang Yours John Ritsch. Esq. Werd hier in Käs vum Tod vun sehr praüiinente Leit aach so e Art Landes traucr vum President geordert? Ich meen blos. Es is mcr grad so eigc- taue. Ter Johnny, mei jüngster Bub. wo des Gespräch vun der Misses Meyer mit angehört Hot, der Hot mm, hcint gefragt, ob Ich em net mein große Teimond vermache thät, in Käs daß Ich croake that. Jhne dcsselbe wünschend Noch emol 3. R.. Esg. Verborgene Depeschen. Wie ersinderisch man in den Kriegs- mhrcn is0 l zu Werke ging, um geheime Depeschen vor den Augen Un berufener zu verbergen, darüber gibt nachstehender Bericht Auskunft: Französischerseits wandte man zu die- sem Zwecke folgende Mittel an: Man trennte die äußere Sohle vom Schuh ab, legte das kleine Papierstückchen. auf welchem die EhiNredepc che geschrieben war. zwischen die innere und die äußere Sohle und ließ den Schuh dann wieder zusammennähen. Oder man nahm das Mutzenichlld auseinander, legte die in Staniolpapier eingeschlagene Depesche dazwischen und ließ das Schild wieder sauber vernahen. Das mußte ohne Hinterlassung leqllcher Spuren schehen. so daß bei der Besichtigung sei- tens des Leides keinerlei Argwohn auf kommen konnte. Ein anderes, oft benutztes Versteck war der Klciderknopf vom Rock oder Uedcrzicher. Ter Knopf bestand aus zwei ausgehöhlten Hälften von Kupfer, zwischen welche die Depesche gelegt wurde. Tie Metallhülle wurde mit Stoff von derselben Gattung, aus wel cher das Kleidungsstück bestand, über zogen. Weitere dergleichen geheime Stellen waren: Ter Besatz des Beinkleides, ein Rockkragen, die Metallfpitze eines Spa- zicrstockes, eine neue ausgehöhlte Eigar renipitze oder eine Holzpfeifc. Bei dem Heft eines gewöhnlichen Taschenmessers meißelte man in das Horn des Messergriffes eine Höhlung em. legte in dieselbe die Tepcsche und befestigte die auf der Außenseite ganz unverletzte Hornplatte wieder an den Griff des Messers. Häutig benutzte man auch ein in zwei theile zerlegtes Zweisousstuck. Tie beiden Hälften wurden in diesem Falle ausgehöhlt und bildeten dann den Tcpeschenbchälter. Tarauf preßte man sie wieder fest aufeinander und legte das Münzstück in Weinessig. Nach einigen Minuten war die Münze so fest geschlossen und zu einem unthcil baren Ganzen zusammengewachsen, daß sie nur mit großer Mühe zu öffnen war. Hohle Schlüssel, welche durch eine starke Scheidewand in zwei gleiche Theile zerlegt waren und bei denen der obere Theil mit dem Schlüsselring von dem unteren Theile losgschraubt werden konnte, dienten zur Aufnahme der zu sammengerollten Depesche. Tie obere Hälite wurde mittels des Schraubstocks, an den unteren Theil angeschraubt, so' daß der ganze Schlüssel wie aus einem Stück gearbeitet aussah, und die Zu sammcnsctzung kaum bemerkt werden konnte. In ein kleines Heftchcn mit Eigar rctienpapicr schrieb man auf ein oder mehrere Blatier die Ehiffredepeichc mit zunächst unsichtbarer Tinte nieder. Eine kleine Elfenbcintugcl von der Größe einer Haselnuß wurde oft bc nutzt, dic der Bote im Augenblick der Gefahr zu verschlucken hatte, ebenso ein Handschuh, den man nachlässig fallen lassen und unbemerkt wieder aufheben konnte, ohne Verdacht zu erregen. Tes Handschuhs zur Vcrbcrgung von Tepeschcn bcdicntcn sich namentlich die Frauen. Vergiftete Pfeile. Prof. Robert Koch hat aus Ostafrila von seiner letzten Reise vergiftete Pfeile nnd das hierzu gebrauchte Gift der Walamba mitgebracht, welche zwischen dem Kenia und Kilimandscharo ansässig sind und noch im primitivsten Zustande dahinleben. Tie Pfeile haben, einen cirea 70 (Zentimeter langen Bambus- schaft. an dem nur lose eine eiserne, mit Widerhaken versehene Spike von f.Wn rniii' S,Hn,n (uföftiAf ift Schneide und Hals dieser Spitze sind v:Miiiiiiiui -wuiiuv vi i nui mi. mit einem festhaltenden, harten, dun- kclschwarzcn Gift belegt, das Professor Briegcr, der Lcitcr des Instituts für Infektionskrankheiten, einer Unter- Nlchunz unterzog. Er kam zu dem Resultat, daß das Watambaqist, da aus Pflanzcncxtrakten gewonnen wird, ein Herzgift ist. Bei Kaltblütern ließ das Gift das Herz still stehen unter Verminderung der Hcrzichläge. Bei Warmblütern traten circa 101 Minuten nach Einführung des Giftes schwere Vergiftung crscheinnngen, er schwertcAthmung. Aufschreien, Krämpfe nnd schließlich der Tod ein. Als wirk- sanics Prinzip dieses Giftes stellte Prof. Briegcr cincn krystallischen Körper dar, Tie emincntc Giftigkeit djcser Substanz erhellt daraus, dan dic geringe Menge von 0,00005 Gramm des reinen Giftes genügte, um bei einem Meerschweinchen von 300 Gramm bereits nach 20 Minu tcn den Tod eintreten zu lassen. Für die ärztliche Praxis kann eine 'Nähere Kenntniß des Pfeilgiftes Bedeutung gewinnen, indem es vielleicht eine schätzenswcrthc Bereicherung des Arznei schatzcs bildet, wozu es gerade die Wirkung auf das Herz besonders ge eignet macht. Es giebt in der Arznei- mittcllchre BciN'iele genug, dvß erst durch Vermittelung der Eingeborenen ausländische Präparate uns bekannt wurden, dic seitdem für die medizinische Wissenschaft große Wichtigkeit gcwon nen habcn. Es sei nur an das Ehinin erinnert, jenes Allheilmittel gegen die Malaria, das von Eingcborcncn zuerst in Form von Chinarinde gebraucht wurde. Der kostbare BriUantfchmuck. Tie Mutter der jungen Königin von Holland, die frühere Königin-Regcntin Emma, kann sich rühmen, den kostbar sten Brillantschmuck von allen gekrönten Tarnen Europas zu besitzen, sofern es sich um modernen schmuck handelt Tiefer Brillantschmuck ist die Hochzeits gäbe, die der Königin am 7. Januar 1877 vom niederländischen Volke und den Bewohnern Java's dargebracht wurde. Mit der Fassung und Ans- mahl der Steine wurde damals das Haus van der Stichel in' Amsterdam betraut. Das kostbarste tuck in diesem funkelnden Schmuck ist ein Tiadem aus Brillanten, Tiamanten und ausge zeichneten Saphiren, von denen einige eine außerordentliche Größe besitzen und die insgesammt durch ihre meisterliche Fassung zur besten Wirkung gebracht sind. Tie Saphire sind über dcm Stirnband eingcordnct, und nchmen nach der Mitte hin an Größe zu, bis schließlich ein Saphir in der Größe einer Wallnuß den Abschluß bildet Ueber dicscin mittleren Saphir sind an langen, dünnen Stengeln drei Hasel nußgroße Brillanten angeordnet, die wie 'Blüthen aus einem schimmernden Blätterkranze hervorwachscn. Nicht minder kostbar ist eine Reviere von vicrunddreißig großen Brillanten, fer- ncr ein Halsband von drei Reihen großer, tadellos reiner Perlen mit Brillantschloß, und zwar dieses in Form einer Schleife mit zwei ange hängten Birnen, Perlen von seltener Größe. Ferner verschiedene große Bro schen, die reich mit großen Brillanten und der göldencn Königskrone ge schmückt find. Eine von ihnen zeigt auch den niederländischen Löwen in Email und Steinen und eine andere die Jnitialien des königlichen Paares. Was zur schönen Wirkung dieser Schmuckstücke besonders beiträgt, ist die außerordentliche Feinheit und Sorg- fält, womit der Schliff der Steine er folgt ist, so daß diese den berückendsten trahlenglanz entfalten können. Ter kluge Pudel Eine in jeder Beziehung merkwürdige Einbruchsgeschichte wird aus Marchcgg in Nlcderö tcrreich mitgetheilt. An cincm der letzten Abende ging der Direktor einer dortigen großen Fabrik aus seinem Arbeitszimmer in's Kassen- zimmer. um in einem Buche etwas nachzusehen. Wie immer lief ihm sein kluger Pudcl voraus, dcr die Gewöhn hcit hat, vor feinem Herrn die Thüre aufzumachen und hinter ihm wieder zu schließen. Da Ibicr öffnete auch die Thüre, die aus dem Zimmer der Ka- scndeamicn in cincn kleinen dunklen Raum führt, in dcm die Kassen stehen. Der Direktor war aus'S Acußerstc er staunt, daß diese Thüre, die für die Nacht verschlossen sein sollte, aufging. und an ein Venehen derKaliendcainten glaubend, wollte er schon die Thüre chlicr,cn. als er durch das weitere Bc- lehmcn des HundcS darauf aufmcrk- fam gcmacht wurdc. daß ctwaS Ungc wöhiilichcs vorgehe. Der Pudel sprang mit lautem Gebell in den Kanenraum, und als der Direktor Licht machte, sah er einen fremden Mann bei der Kasse hocken. Der Direktor schlug die Thur zu und holte Sukkurs, und als man wieder in den Kasscnraum trat, fand man dort bei der Kasse die Leiche eines vor 14 Tagen entlassenen Fabrikschlof scrs. Neben der Leiche lagen Ein bruchswerkzcugc und ein Dolch. ES wurdc konstatirt. daß dcr Mann, dcr offenbar einen Einbruch geplant hatte, einem Herzschlaqe erlegen war, doch konnte nicht festgestellt werden, ob sein Tod schon erfolgt war. bevor dcr Pudcl dic Thür aussticß. In dcr Kasse be fanden sich an jenem Abend 12,000 Gulden. Ter brüllend Löwe. Folgender kleine Vorsall ist nicht etwa als Karnevals-Ulk ausgedacht. sondern hat sich dieser Tage genau in der angegebenen Weise zugetragen: Ein elegant gekleideter junger Mann betrat einen stark frequenhrten Münchener Bierpalast in Köln und bestellte einen Krug Münchener. Nachdem der Kell- ner ihm das Gewünschte gebracht hatte, össnete der Gast den Teckel des Kruges und begann dann so fürchterlich zu brüllen, daß die Gäste bestürzt auf sprangen nnd die Tamen sich ängstlich in die Ecken drückten. Bald darauf trat der Inhaber des Ausschanks herzu und fragte mit teilnehmenden Worten den unausgesetzt Brüllenden, ob er plötzlich krank geworden sei und ob vielleicht schnell zu einem Arzt geschickt werden solle. Ter Brüllende hielt nun einen Augenblick inne. verzog das Ge ficht zu einem Lächeln und zeigte auf einen Sinnspruch an der Wand hin, der also lautete: Brülle, wie der Löwe brüllt, Wenn der Krug nicht ganz gefüllt !" Und hier überzeugen Sie sich." sagte der Herr dann lächelnd, es fehlen noch zwei Quersinger unter dem Aichstrich in memem Kruge!" Ter smarte" Jlurschüti. In Kirchenarnbach in der Pfalz hat der Felds chutz M a u I w u r f schwänze aus alten Filz hüten angefertigt und auf dem Bür- germeisteramte abgeliefert, um sich die ausgeschriebene Belohnung von zehn Pfennig für jeden getödteten Maulwurf zu verdienen! Im Ganzen brachte er 1057 Schwänze zur Ablieferung. Ter Klagen der Bauern über Ueberhand- nähme der Maulwürfe wurden aber immer mehr und veranlaßten den Ad junkten, in dem ein gräßlicher Verdacht aufstieg, die Schwänze einer genaueren Besichtigung zu unterziehen, wobei sich oben angeführter Thatbestand heraus stellte. Zu seiner Entschuldigung führte der Feldschütz den Umstand in's Feld, daß er bei seiner schlechten Bezahlung durch die Gemeinde sozusagen gezwun gen gewesen sei. auf diesem ungewöhn lichen Wege sein Gehalt aufzubessern. Der psiffige Flurschütz ist jetzt nicht nur seines Amtes entsetzt worden, sondern wird sich demnächst vor dem Gericht wegen Betrugs zu verantworten haben. Vin Künstlerkniss. Der berühmte Maler Paul Rum brandt (gestorben 1609) befand sich ein mal in Geldverlegenheit. Auf schlaue und leichte Weise gelang es ihm. sich die nöthigen Mittel zu verschaffen und wie dies geschah, das erzählt folgende kleine Geschichte. Einst entfernte sich Rembrandt unver- muthet aus Amsterdam und ließ nach einiger Zeit durch seine Frau die Kunde von seinem Tode verbeiten. Alles strömte zur trauernden Wittwe, um noch ein Gemälde, eine Zeichnung, eine lizze von Remvrandts Meisterhand m erlangen. Tie Käufer überboten sich, und der überaus gut bezahlte Vorrath war nach kurzer Zeit vergriffen. Nach einigen Wochen erschien der todtge glaubte Maler jedoch plötzlich wieder auf der Bildslüche: allgemein belachte man seinen Kniff und Rembrandt sel der lachte natürlich auch. Soldatenabschied. Freundin: ..Jetzt ist Dein Soldat also auch nach Manila abgesegelt?" ochln: Ach la! vorgestern hat er Abschied von mir gegessen." Mißverständnis. Rittmeister: Wie lang sind Sie. Gefreiter?" Gefreiter: Ein Meter 95 Centime- ter, Herr Rittmeister." . Rittmeister: Hm also so dumm. wie lang." Umsicht in der Gefahr. Feuerwehrmann: Wollen Sie nickt packen? Es brennt im Haufe." Pro c, or: Wir packen a chon! Aber helfen Sie, wir suchen dic wich tigstcn Dokumente zusammen und da fehlt uns der Impfschein unserer ver storbenen Tochter." Vcn t 5 ekundirbabn. HatS auf dieser Strecke schon mal ein Unglück gegeben?" -channcr: El freilich, wir sind neulich zu einer Station pünktlich ge kommen und da siel der Vorsteher in Ohnmacht!" rn Anrecht. Richter: Wie kamen Sie dazu, den Buren anzufallen und seine Börse zu verlangen?" Englishman: Ich hatte ein histori schcs Anrecht auf feine Börse." Richter: Wieso?" Englishman: Ich habe ihm schon vor 25 Jahren seine Uhr gestohlen!" Richter: Oh inikvcl, Sie sind im Recht. Bitte, bedienet! Sie sich." Gleich geholfen. Alle Schachtel: Ach, wenn es mir doch gelänge, Adalbert zu umstricken!" Freundin: Mach ihm halt a Paar Socken!" Ein Aiinststiick. Du, Marie, sieh blos 'mal den lan gen, dürren Rittmeister, wie steif und hölzern der ist!" Ah. Tu. und dabei läßt er sich von mir um die Finger wickeln!" 2hrtr ,?wci. Orts-Schulze: Es hat mich Jemand Schasskopf geheißen, dcm komme ich. . . ich bitt', Herr Amtmann.. . wie haben Sie sich in solchen Füllen immer ver halten?" Tntriistling. Studio: Wie Arthur, Tu bist im Examen durchgcfallen?" Eandidat: Ja und am meisten ärgert mich, daß ich deswegen gestern den Frühschoppen habe versäumen müssen!" Sicherheitshalber. Studiosus A: Wozu willst Du eine Tepcsche aufgeben?" Studiosus B: Auf der nächsten Station hält dcr Zng nämlich nur so kurzc Zcit, daß wir nicht aussteigcn können, und da will ich zur Sicherheit ein paar Glas Bier telegraphisch an's Eoupee-Fenster bestellen." Bedenkliches verlangen. Gattin: Eduard, Tu wirst mir doch wohl noch eine lumpige Balltoilette kaufen können." Msctzung. Mann: Weinst Tu noch immer um das verdorbene Jaqnct?" Frau Ach ncin. ich wein' um cin neues!" Vorwurf. Frau: Daß Du aber immer das Gegentheil von dem thust, was ich thue! Während ich auskehre, kehrst Tu ein!" Seine Auffassung. Theaterkassirer: Alles ausverkauft." Bauer: Nct übel; machen's im Theater a no'n Ausverkauf." In dcr Ehe. Er: Mein Pech in Iter Liebe war immer grenzenlos." Sie: Du hast doch mich zum Weibe bekommen!" Er: Eben darum." Auf der Reitbahn. Na, Meier, Sie machen ja so ein trauriges Gesicht, wie eine Klapper schlänge, die vor Schwäche nicht mehr klappern kann!" Schlechtes Zutrauen. A: ..Wie faaen Sie. die A.'ls hm. Kammerüenratbs könne famos fntMii rcn? Tie kann ja nicht einmal ihre Junge zugein !" logisch richtig. Ja, ja, Frau Nachbarin, die K'sund- heit ist halt das Theuerste!" ' Glaubens dos net. die Krankbeit kummt immer theurer z'stchen!" Gute Ausrede. Adolf, so iiina sind wir berftehn. thct, und schon gch'st Du in den Klub?" Ader doch nur damit mcine Freunde sich ärgern, daß mich meine liebe Frau fortläßt." Starke Eifersucht. Sie: Wie viel Mädchen hast Tu schon vor mir geliebt?" Er: Ich schwöre es. Du bist das erste!" Sie: So, also zu zählen beginnst Tu Deine Liebschaften sogar schon!" Ahnungsvoll. Lehrer: Tu mußt hübsch lernen und fleißig sein, lieber Karl! Ich habe einmal einen Schüler acbabt. fort- hin,- nicht fleißig, weifst Tu was aus ihm geworocn ii ein Escl!" Schüler: Nicht wahr. Herr Lehrer mein Papa war auch Ihr Schüler?" Entsprechend. Was für Dienste versieht denn der baumstarke Mensch dort im Hausc Dci ncr Herrschaft?" Das ist die Stütze des Hausherrn!" Merkwürdig. Frau Professor: Wozu hast Tu denn das Meerschweinchen mitgebracht?" Professor: Das soll mir als Ver suchskaninchen dienen."