Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, December 07, 1899, Image 12
inc Fadrt nadj CDmaba. Pin OiUbmü vtn i tu i C 1 1 1 n b e i . Ici Vorbei, trar üuin angebrochen. Ttr seine Frübiahrsnebel deckte noch bis Erde. Ich fuhr in einem übctfüU ten Omnibus durch daS endlos flache Thal, wo sich der mächtige Platte Fluß in klaren Fluthen dahinwalzt. bis sie in dem Ttromdett des schmutzig gelben Missouri verschwinden, Eine schöne Aussicht, so einqequetscht noch 30 Mci len auszuhalte, denn unser Äller Reise, ziel war Omaha, der Knotenpunkt der Union Paeisie-Babn. Merkwürdiger, weise schien mein Nachbar, ein behübi ger Farmer, die Unannehmlichkeiten dieser Jährt gar nicht zu empsinden; er brach das allgemeine Schweigen und sprach Z mit Stolz von dem rapiden Wachsthum der amerikanischen Städte. Wollen Sie glauben, liebe Misses, wo neb aeaenwartla die blühende vanoels stadt Omaha ausbreitet, stand noch vor 20 Jahren eine elende Bretterhütte; sie war der Unter chlup eines ayrman nes, der die wenigen Fußwanderer über den riesenbreiten Missouri hin überruderte. Und iffet verbindet eine der arößten Brücken der Welt die bei den User. Ich achtete kaum mehr aus sein weiteres Gespräch, da mich die scharfe Morgenluft ermüdete. Plötzlich machte mich das helle herzliche Lachen eines Mädchens wieder munter. Ich bemerkte, dan dieses Lachen einen vor nehmen, blaß aussehenden Herrn ärger lich berührte; ich hatte ihn schon vor abr und Taa einmal in (joirncil Bluffs, der Schwcsterstndt von Omaha, gesehen; es war der Minenbesihcr Harry Willens, der wie ein Murrkater in der Ecke saß. Er knöpfte seinen eleganten Uebrnicher mit Ostentation zu und warf einen wüthenden Blick auf das junge Mädchen, dessen Humor dadurch nicht getrübt wurde. Im Gegentheil sie lachte noch herzhafter. Lachen Sie über mich?" fragte Wilkens aufgeregt. O ja. Sie machen ein so furchtbar ernstes Gesicht, gerade wie der reiche Mister John aus St. Louis. Der war lcbensüberdrüssig und wollte sich alle halbe Jahr erschießen nein, schütteln Sie nicht den Kopf, es ist wirklich so. er wollte sich alle halbe Jahr erschießen. EincS Tages beiam er wieder einmal seinen Rappel; er befand sich zufällig auf der Reise in einem Gasthause; der Wirth sollte eben gepfändet werden, der Oberkellner wollte sich in's Wasser stur zcn, die Wirthstochter, feine Braut, schabte schon in heller Verzweflung Zündhölzerköpfe ab da zeigte sich, daß Mister John ein Herz hatte; er machte mit seinem Gelde aller Noth ein Ende. Sehen Sie, mein Herr, wie gut war es, daß sich der Griesgram nicht erschos. sen bat!" Wilkens sagte gar nichts. Doch be trachtete er jetzt die junge Person mit Aufmerksamkeit. Ihre schlanke Gestalt, ihr offenes blaues Auge, ihr blondes, natürlich gelocktes Haar, das frei über die Schultern rollte wie hätte er sich dem lieblichen Anblick jugendlicher Frische ganz entziehen können? Aber einen auffallenden Gegensaß dazu bil dete ihre geschmacklose Kleidung. Sie trug ein lichtblaues Seiden kleid, einen weißscidencn Hut mit Straußfedern, eine rothe Halsschleife, von einer großen Similibrosche zusam mcngehalten, goldene Armbänder und lange zitronengelbe Glacehandschuhe welch' eine Toilette und noch dazu für eine Omnibusfahrt! Wilkens, ein kaum Genesener der ohnehin nervös und auf geregt war, wendete sich, mitleidig lächelnd, von dieser Geschmacksverir rung ab. Sie aber in ihrer Harm losigkeit glaubte, sein unbequemer Platz sei die Ursache seiner sichtbaren Ver stimmung. Sie scheinen nicht wohl zu fein, mein Herr. Gewiß ertragen Sie das Fahren auf dem Rücksitz nicht? Ich bin gerne bereit, mit Ihnen zu tau schen." Sie sind sehr gütig; der Rücksitz stört mich nicht, aber das fortmährende Geschaukel des Wagens. Die zu enge , Nachbarschaft mit der Bretterwand ist kaum zu ertragen." Da streifte sie rasch die Handschuhe ab, formte aus ihrem weichen Plaid ein Ruhekissen und schob es unter sein Haupt. Ist Ihnen die hölzerne Nachbar schaft noch lästig?" Er schüttelte den Kopf und nickte ihr dankbar zu; die sanfte Berührung ihrer Hände that ihm wohl; er sank in einen leichten Halbschlummer und sein zu friedenes Lächeln zeigte, daß ihr freund licher Blick noch immer vor seinen Augen flimmerte. Er wäre beinahe behaglich eingeschlafen, wenn ihn nicht das laute Weinen eines Kindes gestört hotte. Der kleine Krauskopf saß auf dem Schooße einer ärmlich gekleideten, jungen Frau, deren feingeschnittenes Gesicht verblüht und abgehärmt aus sah. Die Samariterin des Herrn Wilkens zog aus ihrem Täschchen schnell einen Bonbon und steckte ihn in das Mäulchen des ungeduldigen Schrei Halses. Fahren Sie auch nach Omaha?" Ja." ."Haben Sie dort Verwandte oder Bekannte?" .Nein." Wo ist denn Ihr Mann?" Ein bitteres Lächeln flog über das Antlitz der Frau, ihr Mund zuckte nun schmerzlich zusammen: .Ich habe keinen Mann." .Verzeihen Sie. Ader was für ein herrliches, liebes Kind Sie haben! Wenn wir in Omaha sind, so besuchen Sie mich einmal. Ich beiße Josie Gicen und nolpe Nedraskaftrect 14. Vielleicht kann ich Sie in unserer Blumcnfadrik beschäftigen ; da bin ich Borarbeiterin." Es klang ein milder tröstender Ton aus ihrer Stimme, der Willens Ohr nicht entgangen war; das Feingefühl. mit dem sie die Verlegenheit der lun gen Frau dämpfte, die Art. wie sie dem Gespräch eine heitere Wendung gav. hatte WilkenS sichtbar tief berührt, DaS aufgeputzte Mädchen erschien ihm jetzt wohl in einem andern Lichte. Er neigte sich zu Josie und wollte sich augenscheinlich in das Gespräch mischen; da gab es plötzlich einen Krach, und der Omnibus sank in ein ticseZ schlämmt geS Loch. Wir sprangen sämmtlich von den Siken und klammerten uns im ersten Schrecken krampfhaft aneinander Köfferchen. Körbe, Reisetaschen. Hut schachteln. Stöcke. Schirme. Alles !ol lcrte wie ein starker Hagelschauer auf uns herunter, und zum Ueberfluß schrie noch der Kutscher: Aussteigen, meine Damen und Herren, wir stecken im Moor." DaS resolute Mädchen war die Erste, die sich faßte. Schnell raffte sie ihr Seidenkleid zusammen, nahm das Kind vom Schooß der erschrockenen Mutter und kletterte aus dem Wagen heraus; die ganze Gesellschaft wie an einer unsichtbaren Schnur hinter sich herziehend, sagte sie lustig: ,Ireuen wir uns." ' Es ist la nur das Wagen rad gebrochen, unsere Glieder sind aan,. Was meinen Sie? Wollen wir nicht zur Erholung ein Weilchen durch das Moor waten, bis der Wagen wie der fahrbar ist? Tort sey iq einen Schornstein, und wo ein Schornstein ist, gibts was zu eisen." Das leuchtete Allen ein. Die aufge munterte Reisegesellschaft tappte ihr nach wie eine Heerde Schafe. Endlich erreichten wir daS Bauernhaus, vor dem eine ältliche Frau stand, die ent setzt ausrief: O Himmel, ihr Leute, wie schaut ihr aus!" Ja. vom Balle kämmen wir nicht." sagte Josie. Wir sind ausgehungert. rein ausgehungert. Wo ist Küche und Keller?" Ich kann nur mit geröstetem Speck aufwarten." Brr!" Soll ich ein paar Hühner ab stechen?" Inzwischen sind wir todt. Mehl und Eier sind doch da?" Ja, ja, kommen Sie nur!" Wir traten in die geräumige Küche, wo auf dem Herde ein helles Feuer lo derte. In kaum zwei Minuten stand Miß Josie zum Erstaunen Aller als Köchin vor uns da. Sie hatte blitz, schnell den Sammetkragen abgeworfen, die seidenenAermel aufgestülpt, und eine große bunte Schürze, die auf der Küchen dank lag, umgebunden. Die Alte warf einen verwunderten Blick auf daS Sei denkleid und sagte: Sie werden doch nicht selber kochen wollen?" 'Freilich, Mütterchen!" Wilkens, an den Thürpfosten ge lehnt, sah mit offenem Munde der im provisirten Bäckerin zu, wie geschickt und graziös sie einen Mehlteig bearbeitete. Einige Wirbel mit dem Kochlöffel in der Schüssel und eine große Pfanne voll Bisqults stand auf dem Tl che bor der hungrigen Schaar. Und dazu mun dete trefflich die frische Milch, die uns die freundliche Alte vorsetzte. Kaum war die Mahlzeit beendet, da kam der Omnibus mit seinem geflicktem 'Rade angerasselt. Wir brachen auf, und Jeder zahlte seine Zeche. Ich sah. wie Willens Blick die arme junge Frau streifte, als sie eben auch ihren Antheil zahlen wollte. Es ist Alles in Ord nung", sagte die Alte lächelnd, mit dem Finger auf, Josie deutend. Wilken's Gesicht wurde vor Beschämung ganz roth. Als wir unsere Plätze in dem Omnibus wieder einnahmen, wußte er es so einzurichten, daß er neben Josie zu sitzen kam. Es war für mich be lusiigend, mit anzusehen, wie aus dem steifen mürrischen Wilkens ein aufmerk samer Kavalier wurde. Das fröhliche Geplaudcr der Fahrgäste, das eintönige Gcknarr und Gequitsche der Wagen räder störte ihn nicht melir; er sah auch nicht den glühenden Untergang der onne, die mit ihrem letzten Abend- goldicht die fliehenden Wolken um- säumte, er hatte nur Augen und Ohren für Josie. Sie schlug plötzlich die Hände zusammen und rief: Sehen ie nur dlees Flammen- meer im Westen, sehen Sie nur!" Er schaute sie aufgeschreckt groß an und stammelte: Ach, Miß Josie, Ihr Anblick ist mir tausendmal lieber, als die schönsten onnenuntergänge. Was fällt Ihnen ein? Glauben Sie, Mister Wilkens, Sie könnten sich mir gegenüber eine solche Sprache erlauben. weil ich ein armes Mädchen bin?" Nein, das sind keine Komplimente, Miß Josie, es ist die Sprache des Her zens, die aus mir redet; ich verstand es nie, auf Umwegen etwas zu erreichen. ich gehe immer den geraden Weg. Sie haben mich durch Ihre kindliche Heiter- keit und Seelcngüte wie umgewandelt. Denken Sie nur. welch' ein unaussteh licher Geselle ich noch zu Anfang unse rer Fahrt gewesen bin. Und jetzt ist mir, als wär ich wieder jung, ein sn scher Lebensodem weht mich an, ich habe eine ähnliche Empfindung nie zuvor ge- kannt, nur daS Eine fühl' ich: So muß eS sein, wen die Liede über den Menschen kommt." .Das ist ja schrecklich, Mister Wil kens!" .WaS ist denn da schrecklich?" .Ja, es wäre ein Unglück für Sie und mich, wenn ich Ihre Gefühle thcl len würde. Sie vergeben ganz die Kluft, die uns trennt, den weiten Abstand un lerer Lebensverhaltnipe. Und wenn Sie sich auch über AUeS hinwegsetzen wollten: ich könnt eS nicht, ich wäre zu stolz, mich von Ihren reichen Verwand ten und Bekannten mit scheelen Augen ansehen zu lancn." DaS ist meine Sorge. Miß Josie WaS wäre das für eine Liebe, die sich von kleinlichen Rücklichten und konven tionellen Schranken bestimmen ließe? Ich preise den gesegneten Zusall. der uns Beide zusammengeführt. Und doch würde Sie. Mister Wil kens, die Reue sicherlich erfassen, ein Mädchen zu sich erhoben zu haben, das in ihren Kreis nicht paßt, das so tie unter Ihren Bildungsgrad steht." Ach was! Wir leben einige Jahre auf dem Kontinent. Tort lernen Sie den gehörigen Krimskrams, und es müßte sehr merkwürdig zugehen, wenn Sie mit Ihrem natürlichen Verstände Ihrem aufgeweckten Geiste, Ihrer raschen AuffaMng und Ihrem feinen Empfinden nicht als Lady zurückkom mcn würden." Nun verstummten Beide. Ich sah nur, wie Jone ihm Mit seligem Lächeln die Hand reichte.' Inzwischen war tiefe Dämmerung hereingebrochen: die ersten Sterne blitzten auf im Aether. Wir waren endlich in dem geräuschvollen Omaha mit seinen großartigen Ver kehrsanstalten und Maschinenwerlstät ten angelangt und hielten vor dem aq- hell erleuchteten Hotel zum goldenen Löwen." Josie schwang sich leicht wie ein Vogel aus dem Wagen: Willen drückte noch schnell einige knisternde Banknoten in die Hand der armen Frau, und schoß dem lieben Mädchen nach. Als ich in der Vorhalle des Hotels an dem glückstrahlenden Paare vorbei huschte, verbeugte er sich vor ihr, wie vor einer geborenen Lady. Ich hörte nur noch die Worte: Morgen, Joie, morgen. IWt. Sharp's Annonce. Teieklive-Gcschichte von A l l a ii R e v e l I y. Allerdings eine sehr feine Adresse. aber es scheint mir Alles in Ordnung zu fein, und ich glaube, daß wir auf dem rechten Wege sind." Al o sprach Herr Jake Sharp, wür oiger yauptinhaver der neugegrun- beten Tetektive-Agentur Sharp & Eo in New Z)ork, zu seinem Compagnon Jlm Miller. Allerhand rafnnirt ausgeführte (&m bruchsdiebstähle hatten in letzter Zeit viel von sich reden gemacht, weil es der Polizei in keinem einzigen Falle gelun gen war, den oder die Urheber zu er- Mitteln. Aus dem Hause eines Bankiers an der 5. Avenue waren, während die Familie sich im Theater befand. Ju- welen im Werthe von vielen Tausend Tollars geraubt worden, und auch hier fehlte von den Tieben jedwede Spur. Tcr Bankier war außer sich, die Po- lizci auch. Da wendete sich der Bcstohlene an die Agentur von Sharp & Co., und es hatte den Anschein, als ob er hier vor die richtige Schmiede gekommen war. Ter alte Sharp behandelte den schwierigen Fall auf seine Weise. Er erließ in einem Morgcnblatt mehrere geschickt abgefaßte Personals", denen auch bald eine Antwort folgte, die den alten Fuchs nicht wenig zufriedenstellte. Pro es or Carlo Rollins" hatte der Absender sich unterzeichnet und No West Houston Straße als Adresse an gegeben. Ich werde die Sache selber in die Hand nehmen." schmunzelte der Alte. Der Kerl verlangt $5000 für die Beute. Das muß dem Bankier zu nächst mitgetheilt werden. Ohne Zivci fel wird er das Geld opfern." Da der Bankier sich sofort bereit er- klärt hatte, die geforderte Summe her zugeben, vorausgesetzt, daß er den gan zen Schmuck zurückerhalte, nahinen die Verhandlungen zwischen harp und Professor Rollins einen höchst erfreu- llchen Fortgang. Der Professor ging sehr offen zu Werke. Er kam eines Tages ganz unqenirt nach der Office von Sharp & Co., traf dort aber zu feinem Leidwesen nnr Jim Miller an. Die beiden - Herren fanden wenig Gefallen an einander, und bei der nächsten Zusammenkunft war Sharp, als sein Kompagnon, selber zur Stelle. Der alte Detektive steuerte ohne Um- schweife auf sein Ziel los. Ich nehme an, daß Sie in der qan zen Geschichte nur den ehrlichen Makler spielen und direkt gar nicht bethciligt sind," sagte er verbindlich. Ihre Annahme ist sehr richtig," erwiderte mit ausgesuchter Höflichkeit der Professor. Nun gut! An dem Gelde wird es nicht fehlen. Aber ich vermuthe, daß Sie heute ohne die Sachen zu mir ge- kommen sind. Wann könnten Sie die Güte haben, dieselben mitzubringen?" Gar nicht! Erstens sind die Dinger- chen überhaupt nicht in meinem Besitz. zweitens wird hier das Geschäft so wie so nicht gemacht, und drittens werden Sie wohl keinen Augenblick geglaubt haben, daß ich mich aus solche Weise sangen lassen würde. Also. waZ soll der Unsinn! Machen wir Ernst!" TaZ resolute Auftreten deS Prof.s forS machte auf Jake Sharp einen guten Eindruck, und freundlich ant mortetc er: Sehr wohl. Aber es ist jetzt an Ihnen. Bedingungen zu stellen." .Wollen Sie den .Stoff" haben, so müssen Sie ihn holen." Wo? Vielleicht in der West Houston Street?" .Vielleicht nicht. Aber treffen lön nen Sie mich jedenfalls dort, und ich werde Sie dann nach dem Platze drin gen. wo die wirklichen Besitzer des Schatzes es sind ihrer Drei das Weitere abmachen können." Drei? Hin. scheint mir ein Bischen viel für Einen. Und wenn mir nun das Geld entrissen würde, ohne daß e;ne Gegenleistung erfolgte?" Das ist nicht zu befürchten. I gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß Sie so sicher fein sollen, wie in Abraham' Schooß." Tanke! Also wann?" Morgen Abend mit dem Schlage Neun. Und. ehe ich es vergesse, das Geld wollen Sie gefälligst ganz und gar in Hundertdollars-Noten bringen. Tie theilen sich am leichtesten, und Alles geht schneller," ermähnte der Professor noch beim Scheiden mit gro- ßer Liebenswürdigkeit. Na, da wäre la AllcZ fo weit gut und ich gehe," sagte andern Tags Jake harp, eine halbe stunde vor der fest- gesetzten Zeit, zu Im, Miller. wart es man lur aue mue vc er. wenn ich mitkomme? Ich weiß nicht, ich traue der Geschichte nicht." Keine Sorge, nein, nein," wehrte harp lächelnd ab, der den ganzen muym sur sich allein haben wollte. Professor Rollins begrüßte den Te leinoe aus oas reunoilchne uno er schöpfte sich in Entschuldigungen, daß er ihn noch weiter bemühen müsse. Sie gingen durch mehrere Straßen. kreuz lind quer, bis sie endlich an der West 6. traße vor einem großen Toppcl-Tenemcnthause Halt machten i.yne zögern vcirai 'yarp den ftn- stcren Hausflur. Er pfiff leise, um sei nen Begleiter zu der Annahme zu drin gen, daß dies ein Signal für irgend Jemand sei, aber der Professor achtete gar nicht darauf. Er kletterte eilig die ausgetretenen Treppen empor, die bei jedem Tritt ächzten und krachten. Sharp folgte tapfer nach, obwohl er keinen Schritt vor seinen Augen sehen konnte. Endlich stand Rollins still, öffnete die Thür eines vollständig finsteren Zimmers, zündete ein Licht an, das auf dem Kiiminsims schon in Bereitschaft gestanden hatte, und sagte zuvorkam mend : Bitte, machen Sie sichs bequem." Sharp langte vorsichtig nach seinem Revolver, es war immerhin besser, ge rüstet zu fein. Sein scharfes Ohr hörte im Neben- zimmer flüsternde Stimmen. Ta meldete sich auch schon der Pro- fessor. Es würde nicht angezeigt sein, daß ie die Leute sehen, aber wegen der Juwelen sollen Sie sofort Gewißheit erhalten." Tarauf rechne ich." Nun wohl, ich werde sie holen." Mit der Hand am Revolver wartete Sharp. Nach wenigen Sekunden öffnete der Professor die Thür des Nebenzimmers. lör hielt eine chwarze Reisetasche vor sich, öffnete sie und legte ihren Inhalt auf den Tisch. Nichts ehlte. Sharp sah sofort, daß dieser Theil des Vertrages prompt inne gehalten worden war. Er brachte das bisher unter seiner Weste ruhende Geld zum Vorschein und reichte es dem Professor, mit der linken Hand den Griff der Reisetasche rfas send. Rollms zählte die Banknoten sehr langsam, trat mehrfach, um sie genau zu prüfen, vor das unruhig flackernde Licht, welches nur spärlich das geräu mige Zimmer erhellte, räusperte sich und sagte: Soweit wäre Alles in Ordnung. Tie machen sind vollständig, auch Ihr Geld stimmt, aber da liegt eben die chwicngkeit. Meine Leute sind nicht zufrieden. Könnten Sie nicht noch $1000 darauf legen? Das würde die Theilung erheblich erleichtern." Unmöglich." Die da drinnen haben sich das nun einmal in den Kopf gesetzt, und zwar erst eben. Da ist guter Rath theuer." Nicht für mich," erwiderte Sharp entschlossen, obwohl ihm recht unbehag- lich zu Muthe tvar. Ein Ppn und meine Leute sind da." Gemach, gemach, dadurch würde das ganze Geschäft in's Wasser fallen, und Sie fangen uns doch nicht. Wir kennen dieses Haus, Sie nicht. Hier, nehmen Sie Ihr Geld zurück, da, es hlt kein Stück. So, nun bitte ich auch um meine Reisetasche. Gehen ie hin und sprechen Sie mit Ihrem Auftraggeber, der sich wohl dazu be quemen wird, noch weitere $1000 her auszurücken. Sharp steckte das Geld sorgfältig ein, lnupste seinen Rock fest zu und ging. Jim Miller hatte ihn schon mit Spannung erwartet. Als der ältere Detektive fern Aben teuer erzählt hatte, sah der jüngere etwas enttäuscht aus. Hm, daS war eigentlich lein rechter Rcinfall gewesen. Sharp hatte sich ja gan; gut denom mcn. und dann war doch auch das Geld da. Ja. das Geld." sagte Sharp, der vielleicht des Anderen Gcdanten errieth, das Geld wollen wir morgen gleich in der Bank dcponiren." Als Herr Sharp am nächsten Tage sein Geld in der Bank präsenlirte, hörte erzu seinem unaussprechlichen Entsetzen, daß sämmtliche Noten gut ausgeführte Falsifikate feien. Der Prosesfor war schlauer gewesen als der Detektive. Er hatte den Umtausch der Banknoten mit einer Geschicklichkcit ohne Gleichen bewerkstelligt. Seine Juwelen aber hat der Bankier noch immer nicht. Tie beide Areunde. 0 an vorte des Nachts pat an seine Hausthür klopfen. Er stand au und fragte, wer so spät da sei? Tie Antwort war: Araboh. Mein Freund Araboh!" sagte er zu sich selbst. Was kann der für ein An liegen haben, daß er bei so später Nacht noch zu mir kommt?" Er rief seinen Sklaven, ließ qe schwind Licht anzünden und führte seinen Freund in sein (Gemach. Lieber Araboh." sagte er, ich bin bestürzt, Tich so spät bei mir zu sehen Ich kann mir nur zwei Fälle denken entweder Tu hast eine nicht vorherge icyenc Aiisqave ooer cu veoar t mei nes Beistandes in einer gefährlichen Angelegenheit; im ersteren Fülle steht Tir mein Vermögen und im anderen Falle mein Leben zu Diensten." Kcins von beiden," erwiderte Ära boh, indem er seinen Freund umarmte und ihn mit Thränen der Zärtlichkeit und Rührung benetzte, aber ich habe meinen Hausschlüssel vergessen, und die böie Zaire, mein Weib, will mir nicht öffnen." Zerstreut. Franz Benda, der Conzertincistcr Friedrichs des Großen, der an hoch gradigcr Zerstreutheit litt, befand sich eines Abends in guter Gesellschaft bei dem Hof-Kapellmeistcr Graun. Bevor er sich empfahl, borgte er sich von Graun eine Laterne, um den Weg nach feiner Behausung finden zu können. Etwa eine Stunde ist vergangen, als an Grauns Hause heftig die Glocke ge zogen wird. Ter Hofkapellmeistcr steckt oen opi zum tfeuuer heraus und er- kennt zu feinem größten Erstaunen den Conzertmeister. der mit der Laterne vor der Thüre steht. Schnell eilt er bin unter und erkundigt sich, was es denn gäbe. Nichts," versetzte Benda m lustigem Tone, bei mir zu Hause ist alles in bester Ordnung, und hier hast Du auch Deine Laterne wieder." Sprach's und trollte sich vergnügt in der Finsterniß nach Hause. Artig. An Förschter sein Rescrl, Dös stellt si' guat an. Ma' staunt, wia dös Kind sich Benehma scho' kann. Und heut' muaß's dös erst' Mal In d' Schul' einigeh'n, Sie grüaßt schön an Lehrer Und bleibt nacha steh'n. Ta Lehrer schreibt's ein, Wia ma's anfangs halt thuat, Und weist ihr an' Platz an Recht freundli' und guat. Da macht dös kloa' Reserl An' Knix und sagt d'rauf: I' dank schön. Herr Lehrer, I' halt m' net auf!" Heinrich Zeller. vom Ererzierplatz. Unteroffizier: Kerls, wie könnt ihr das Zeitalter der Elektrizität nur durch solche jämmerliche Kniebeugen ent- weihen!" Variante. Lehrer (in einer Schule für Farbige): Wer mir aber das Diktat nicht fehler- frei liefert, den lasse ich nachsitzen, bis er weiß wird!" ccin feiner Diener. ,. Sie glauben also, für die Stelle in einem vornehmen Hause qualifizirt zu sein?" Herr Graf, ich hab' sogar Podagra!" Gemütklich. Alpenfcx (einem abstürzendenFreunde nachschreiend): . Gelt, wenn du drun ten bist, schreibst du mir eine Ansichts karte!" Pietät. Ede: Warum hängst Tu denn mit solcher Liebe an dem alten Ring?" Lude: Das ist ein Andenken, den habe ich meiner Tante gestohlen." Große Freude. Herr M.: Wenn ich nur wüßte, was für eine Freude ich der Frau Rath zu ihrem Geburtstag machen soll." Herr R.: Halte um einer ihrer Töchter an!" Wenn eine Frau nicht hören will, so schon. ein Geheimniß weiß sie es freche Pafen Aun. crr r aron. leinen Hasen getrogen l" .Stets gctronen. TickfclligeZ fühlt sich aber nie getroffen!" Pack Auch ein Trsolg, Nun, haste Erfolg gehabt, mi5Tei. cm Trauerspiel?" .Großartig, sag' ich Dir. halb todt gelacht hat sich das Publikum." Hu gcsu), Ist die Luft hier auch gesund. Herr Medizinalrath?" Gewiß, meine Gnädige! Hier sön nen Sie in kurzer Zeit 100 Jahre alt werden!" Aasernekofbliille. Unteroffizier: Strammer auftreten beim Marfchircn! Ta muß man glau den. Jeder von Euch habe mindestens zwei Paar Stiefel an!" Die müde Seele. ..Was ist Tir denn. Fritz. Tu sitzest ja so nachdenklich da?" Schriftsteller: Mir kommen keine Gedanken mehr. das giebt mir zu denken!" Kleines MißpersiZndnif;. Frau (zur weinenden Köchin): Sa gen Sie, Nanni.wo liegt denn eigent lich die Ursache Ihres Grams?" Nanni: Bei der 14. Kompagnie!" Uiinötlzig. Köchin: Sag' mal, weißt Tu lei nen Schatz für unser Hausmädchen?" Soldat: Aber )as ist doch ganz un nöthig! Was bei Euch übrig bleibt, esse ich ganz allecne uff." licroische kicbe. Er: Glauben Sie mir, Fräulein Kamilla. daß ich Sie so sehr, fo rasend liebe." Sie: Nun, wie denn?" Er: Taß ich täglich zum Frühstück nur Kamillenthee trinke!" ' (!) diese inderl Ein Hochzeitsgast erhält während des Mahles einen sogen. Hochzeitsstrauß in Form eines mit Papier umhüllten Kistchens. Tie Rückseite ist mit blauer Vcrschlußmarlc beklebt. Ter Empfänger versucht einen Spaß zu machen und sagt: Das Ding hier an dem Packet steht aus wie eine Pfand marke!" O nein Papa," bemerkt sein kleines Töchterchen." die sind ja roth!" Vor kleinen Tieben zieht man den Schlüssel ab. vor großen den Hut. 21 ad; eine Art von Touren. A: Macht Herr M. oft Touren zu Pferde?" B: Ja, aber nur Karikaturen." In der Musikalienbandlung. Kommis: Sie wünschen, mein Herr?" Fremder: Ich möchte gern ein Wie- gcnlied für Posaune und Trommel!" Aul Fräulein: Ich finde es hier abscheu- lich kalt im Wartesaal." Herr: Sie müssen sich dort weg- setzen, es hängt in Ihrer nächsten Nähe der Wintcrfahrplan." Wie die Alten sungen. Lehrer: Was, Moritzchen, Tu kennst nicht Tie Bürgschaft!"?" Moritz: Herr Lehrer, bleiben Se mer weg mit 'ner Bürgschaft!" Schlechte Ausrede, Richter (zum Ticb): .... . 11 Uhr Sie ein muß es gewesen sein, als brachen!" Tieb: Ganz unmöglich! So lange darf ich Abends gar nicht ausbleiben!" Auch ein Erfolg, " Rentier: Sie wollen mein Schwie- gersohn werden? Sie sind doch kaum zwanzig Jahre alt! Welche Erfolge können Sie in Ihrem Leben bereits ausweisen?" Jüngling: Bin schon zweimal mit Erfolg geimpft worden!" Zwei Uebel. Kunde (zum Apotheker): Vor eini- gen Tagen haben Sie mir gegen Kreuz- r. i..ur.a mev-ft . i-, merzen ein poroics Pnaner veriausl. ' Apotheker: Hat's etwa nicht ae- holfen?" Kunde: O ja, die Kreuzschmerzen bin ich losgeworden, nun möchte ich aber etwas, um das Pflaster loszu werden!" Zm Kaffeekränzchen. Erste Tamc: Kommt die rau o viel Meier nicht? Sie hatte immer zu erzählen." Hausfrau: Nein, sie wartet, bis die neue telegraphische Methode ein- geführt ist. nach der man 250 Worte in der Minute telegraphiren kann, dann hofft sie, sich endlich einmal ordentlich aussprechen zu können." Alles GeschZft. Wie, Ihr Schwiegervater hat Ihnen bis jetzt keine Mitgift aus gezahlt?" Nein, ich habe ihm feine Tochter auf Kredit abgenommen!" Seinen Ruhm mehren heißt leider oft, sein Glück zerstören. i